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dualverkehr voraus. Sein Verkehrskonzept sah da
her die weitgehende Entlastung der Siedlungsgebie
te vom Durchgangsverkehr vor. Mit einer etappen
weisen Realisierung von Umfahrungsstrassen sollte
dies erreicht werden. Dieses grosse Vorhaben erlitt
jedoch Mitte der 1970er Jahre politischen Schiff
bruch. Im Rahmen einer Volksabstimmung lehnten
die Stimmberechtigten die erste Etappe dieses Kon
zeptes, nämlich die Umfahrung von Schaan und Va
duz, mit grossem Mehr ab. Diese Ablehnung traf den
Bauamtsleiter schwer. Er suchte jahrelang nach po-
Regierungschef Hans
Brunhart und Karl Hart
mann im Jahre 1986 an
lässlich der Amtseinfüh
rung von Walter Walch.
litisch realisierbaren Ersatzlösungen. Inzwischen
hat das Land grosse Anstrengungen für den Ausbau
des öffentlichen Verkehrs unternommen. Trotzdem
ist die Zunahme des Individualverkehrs ungebro
chen. Ohne die benachbarte Autobahn auf Schwei
zer Boden, die als Verkehrstangente das Land
Liechtenstein mit fünf Anschlüssen bedient, hätte
Liechtenstein und insbesonders seine von ausländi
schen Arbeitskräften abhängige Wirtschaft ein
grosses Verkehrsproblem. Es wird die Zukunft wei
sen, ob die aktuellen Bemühungen für ein optimales
öffentliches Verkehrssystem den Anforderungen
unserer Wirtschaft gerecht werden. Die Politik wird
aber auch den widerspruchsvollen Anspruch unse
rer Gesellschaft lösen müssen: offensichtlich will je
dermann unbeschränkt verkehren, ohne aber die
Konsequenzen zu bedenken oder gar tragen zu wol
len. Es bleibt daher die Frage, ob künftig nicht doch
auf ein weiterentwickeltes Verkehrskonzept mit
Entlastungsstrassen, wie von Karl Hartmann vorge
dacht, zurückgegriffen werden muss.
Mit Blick auf die geplanten Umfahrungsstrassen
für mehr Sicherheit und weniger Lärm in den Ge
meinden erarbeitete Karl Hartmann ein «Gesetz
über die Hochleistungsstrassen». Dieses trat 1974
in Kraft, konnte aber seine Wirkung bislang infolge
der Ablehnung der einzelnen neuen Strassenprojek-
te nicht entfalten. Dem Bauamtsleiter war es darü
ber hinaus ein stetes Anliegen, mit einem modernen
«Strassengesetz» die Zuständigkeiten bezüglich Ge
meinde- und Landstrassen zu regeln. Dieser für
Staat und Gemeinden notwendige Gesetzesentwurf
ist bis heute in den Schubladen der Politik verschol
len.
EINSATZ UND ANSPRUCH
Der Aufgabenbereich des Bauamtes war und ist
vielseitig, anspruchsvoll und herausfordernd. Der
staatliche Hochbau, die Verkehrs- und Strassenpla-
nung, der Unterhalt der öffentlichen Infrastruktur,
die Landesvermessung, die Weiterentwicklung und
der Vollzug des Baurechtes, die Bearbeitung der
Subventionen bei kommunalen Projekten, die viel-