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Gründung der Volkshochschule
Schaan 1948
Die Gründungsmitglieder
(von links) Johannes
Tschuor, Alfons Kranz und
Jakob Falk.
ANLASS ZUR GRÜNDUNG
Die Gründung der Volkshochschule Schaan geht auf
den Sommer 1948 zurück, wie ihr geistiger Vater
und Leiter Pfarrer Johannes Tschuor schreibt. 8 Mo
nate später wurde in der hiesigen Presse über die
erfolgte «Gründung der Volkshochschulabende»
und deren Zweck wie folgt berichtet:
«In unserem Lande wird viel an Unterhaltung ge
boten. Es war die letzten Jahre ein Übermass. Wa
rum nicht eine Einrichtung für allgemeine Bildung,
zur Vertiefung des geistigen Lebens? Diese Frage
haben sich in Schaan die Herren Akademiker und
Lehrer gestellt, als sie zur Gründung der Volkshoch
schulabende schritten. An diesen Abenden sollen
nicht nur irgendwelche Vorträge gehalten werden.
Die Veranstalter haben sich mit Referenten von Ruf
in Verbindung gesetzt; die Abende wollen die Teil
nehmer einen weiteren Schritt ins Reich der Wahr
heit führen, wie das Programm der Volkshochschul
abende verrät. Die Vorträge sollen dem einfachen
Manne, wie dem Studierten dienen, sie berühren
ausser Fragen des Wissens und der Bildung auch
solche [der] Gegenwart....
Der Zweck der Volkshochschulabende ist Wissen
und Geistesbildung zu erweitern. Wir lesen aus
grösseren Orten des schweizerischen Rheintals vom
grossen Erfolg solcher Abende, sie weisen regen Be
such auf, weil das Interesse für Fortbildung und Be
reicherung des Wissens besteht. Zu diesen Abenden
ist jedermann freundlich eingeladen. Referenten
von Ruf aber müssen auch bezahlt werden. Der Be
such aller sechs Vorträge ist in der zu beziehenden
Karte mit 10 Franken an die Unkosten für die Refe
renten zu honorieren.... Die Volkshochschulabende
laden freundlich ein.» 9
Die Volkshochschule war Mitglied der am 20.
April 1963 in Luzern gegründeten Katholischen Ar
beitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung der
Schweiz (KAGEB) 10 und zeigte sich als solches inte
ressiert an den Aktivitäten der -14 Tage später - am
2. Mai 1963 ebenfalls in Luzern ins Leben gerufenen
Europäischen Föderation für Katholische Erwach
senenbildung (FEECA) 11 . Sie pflegte auch den Kon
takt zum Katholischen Bildungswerk Vorarlberg. 12
Dieses Zusammenspannen erleichterte fallweise die
Verpflichtung von namhaften Referenten. Mögli
cherweise bestanden ebenfalls Verbindungen zur
«Volkshochschule Buchs und Umgebung». 13 Und
wahrscheinlich war Pfarrer Tschuor, der von 1924
bis zu seiner Berufung nach Schaan als Vikar und
dann als Pfarrhelfer in Sarnen (Obwalden) gewirkt
hatte, auch von der dortigen Volkshochschule inspi
riert. 14
GRÜNDUNGSMITGLIEDER
Bei den im obigen Zitat erwähnten Herren Lehrern
(der Gemeinde Schaan) 15 , muss es sich gemäss dem
Schaaner Heimatbuch 16 um die damals vier in
Schaan tätigen Lehrpersonen Alfons Kranz (1893—