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zu hoch empfundene Rechnung. Und sie forderte ul
timativ den Abtausch des Ellhorns. Diesen Rheinfel
sen gegenüber Trübbach, der für die Festungspläne
an der schweizerischen Ostgrenze wichtig war, hat
te Liechtenstein 1939 noch verweigert. Jetzt musste
man einlenken - der Kalte Krieg hatte begonnen.
Für den definitiven Ellhorntausch von 1948 handel
te Liechtenstein eine Reduktion der Lebensmittel
schuld und besser nutzbaren Boden ein. 98 Doch
blieb ein Erinnerungsstachel.
NICHT VERGESSEN
Wie steht es hierzulande um Erinnerung und Wis
sen bezüglich jener Zeit? Die Kriegswirtschaft, ins
besondere deren aufwendige Organisation und die
verästelten Details, wurden in Liechtenstein schnell
vergessen. Verständlich ist dies, weil angesichts der
gigantischen Kriegsereignisse der kriegswirtschaft
liche Alltag in den Hintergrund trat. Man empfand
diesen seinerzeit als unausweichlich und man ar
rangierte sich, so gut es ging. Auch stand die Kriegs-
98) Geiger, Krisenzeit, Bd. 2, S. 300-311. - Amtliche Bekanntma
chung betreffend den Vertrag zwischen dem Fürstentum Liechten
stein und der schweizerischen Eidgenossenschaft über die allgemei
ne Revision der Landesgrenze im Abschnitt Rhein-Würznerhorn, 31.
August 1949, LGBL Nr. 19/1949. - Arthur Brunhart: Der Verlust des
Ellhorns 1948. In: Balzner Neujahrsblätter 1999, S. 5-18. - Zeitzeu-
gen-Interview mit a. Regierungschef Alexander Frick, Schaan, ge
führt von Peter Geiger, 1. Juni 1988. - Vgl. Hans Rudolf Schneider,
Artiheriewerk Ellhorn A 6224 (mit Fotos von Pius Wihler), 2007. In:
www.festung-oberland.ch (14. Dezember 2009).
Liechtenstein von den
Höhen über dem Sargan-
ser Becken aus gesehen.