Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2010) (109)

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Blühende Lebensbäume, 
Monika Foser-Mahlknecht, 
1992, Friedhofkapelle 
Balzers. 
Monika Foser-Mahlknecht aus Balzers. An den drei 
genannten Orten ist das Auferstehungsthema je an 
ders behandelt, 1934 von August Wanner noch tra 
ditionell, 1978 von Regina Marxer und 1992 von 
Monika Foser-Mahlknecht allgemeiner, zugleich 
ebenfalls mit anschaulicher Symbolik. 
SPIEGEL DER GESCHICHTE, 
ZEITLOSE SCHÖNHEIT 
In den Kirchen- und Kapellenfenstern, den Kunst 
werken der Glasmalerei, spiegeln sich geschichtli 
che Verhältnisse und Geisteshaltungen: Religiosität, 
christlicher Glaube, kirchliche Überlieferung, Hoff 
nung auf ein gnädiges Gericht und auf ein ewiges 
Leben, auch existenzielle Nöte wie Pest, Blitz, 
Krankheit, Krieg und Tod. Ebenso wird die ästheti 
sche Auffassung davon, was schön sei, sichtbar, 
auch deren Wandel, so dass gelegentlich Altes durch 
Neues, der Zeit gemässer erscheinend, ersetzt wird. 
Das Neue gefiel nicht immer - auch das ist ein wie 
derkehrendes Thema -, so fanden manche in Trie- 
senberg die Figuren der neuen Fenster von 1939 ge 
genüber den gefälligen Barockfenstern der alten 
Kirche als fratzenhaft. Dass die kirchlichen Kunst 
werke überhaupt realisiert wurden, weist auf die 
wirtschaftlichen Möglichkeiten von Gemeinden und 
Stiftern und auf deren Prioritäten hin. In jedem 
Glasfenster begegnet uns auch die Künstlerperson, 
samt biographischem Umfeld und weiterem Schaf 
fen. So führte der Lebensweg von Johannes Troyer 
(1902-1969), dem Künstler der heutigen Schaan 
wälder und Triesenberger Fenster, von Südtirol 
nach Innsbruck, 1939 mit seiner jüdischen Frau ins 
Exil nach Liechtenstein, nach dem Krieg nach New 
York und schliesslich wieder nach Innsbruck. 
Aber auch über alle solchen Zusammenhänge hi 
naus führen die Kunstwerke der Glasmalerei, jedes 
für sich, welcher Epoche und welchen Stils, ob in 
Liechtenstein und anderswo, immer eines vor Au 
gen: zeitlose Schönheit.
	        

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