Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2009) (108)

DIE ANFÄNGE DES SELBSTSTÄNDIGEN VORARLBERG GERHARD WANNER Büroarbeiterinnen in einer Bregenzer Amts- stube, 1918. von Böden, durch Aufforstung und die Verhinderung von Grossgrundbesitz (durch den Aufkauf von Al- pen) fördern. FRAUEN Die Lage der Frauen war während des Krieges eine ausserordentlich schwierige. Sie übernahmen einen Grossteil der volkswirtschaftlichen Arbeiten in Land- wirtschaft und Industrie, da die meisten Männer Kriegsdienst leisteten. Ihr Anteil an den Berufstäti- gen betrug mindest 35 Prozent und stieg während des Krieges in einigen Branchen, vor allem in der Textil- und Rüstungsindustrie, auf über 50 Prozent. Dabei waren ihre Stundenlöhne extrem niedrig: zwei bis drei Kronen täglich waren keine Seltenheit, das reichte nicht für die Ernährung.69 Ihre Rolle änderte sich überraschend, als sie mit der Ausrufung der Republik das passive und aktive Wahlrecht erhielten. Der überwiegende Teil der Frauen besass jedoch kein politisches Bewusstsein und war an einer politischen Mitsprache auch nicht interessiert. Ihre traditionellen Frauenrollen vertei- digten nicht nur die katholische Kirche, sondern 
Frauen aus Schnifis an der Nähmaschine, um 1915. 63) Wolf, S. 13. 64) Böhler 2005, S. 36 f. 65) Volaucnik 1989, S. 87 f. 66) 3. La, 3. Dezember 1918. S. 23 und 28. 67) Hammerle, S. 156 f. 68) 3. La, 3. Dezember 1918, S. 27. 69) Ebenhoch 1989, S. 190, 194. 77
	        

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