Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2009) (108)

FÜSTLICHER JUSTIZRAT GERARD BATLINER 1928 BIS 2008 Regierungschef Gerard Batliner beim Schwören des Amtseides in der Haus- kapelle von Schloss Vaduz; links im Bild Fürst Franz Josef IL; Aufnahme vom 16. Juni 1965. Identität zu gewinnen, international zu wirken und Existenzberechtigung nachzuweisen. Es würde zu weit führen, die diversen Gründun- gen von Institutionen, Stiftungen und Gremien, die in den erwähnten Bereichen aktiv wurden, einge- hend vorzustellen. Einige Hinweise mögen genügen. Das Liechtensteinische Landesmuseum fand dank des Kaufs der ehemaligen Taverne «Hirschen» eine angemessene Bleibe. Im April 1963 wurde im Ge- burtshaus des Komponisten Josef Gabriel Rheinber- ger (1839-1901) die Liechtensteinische Musikschu- le eröffnet. Der neu geschaffene Kultur- und Jugend- beirat beriet die Regierung seit 1964 in einschlägi- gen Fragestellungen, ebenso der Sportbeirat, wel- cher im gleichen Jahr tätig wurde. Die durch Gesetz geschaffene Stiftung «Pro Liechtenstein» sollte «geis- tige und kulturelle Unabhängigkeit und Aufbauar- beit» fördern. Die Schenkung des Grafen von Ben- dern von zehn bedeutenden Gemälden im Jahre 1967 führten zwei Jahre später zur Gründung der Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung, die 1970 in den provisorischen Ausstellungsräumen des Engländerbaues ihren Betrieb aufnahm und 
Kunstgut des 20. Jahrhunderts dank öffentlicher und privater Zuwendungen erwerben konnte. Die Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein stellten sehr wertvolle Exponate als Leihgabe zur Verfü- gung. Getrennt in zwei Stockwerken des Engländer- baues wurde historisches und zeitgenössisches Kunstgut präsentiert, Ausstellungen, die bis gegen 40 000 Besucher im Jahr anzogen. Und als Fürst Franz Josef II. (1906-1989) im Jahre 1969 dem Land einen repräsentativen Querschnitt der Fürstli- chen Sammlungen als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen wollte, wenn die hiezu notwendigen Räum- lichkeiten erstellt würden, setzte unverzüglich die Planung zum Bau eines Kunsthauses ein. Das Pro- jekt scheiterte in der Folge an einem unbeschreibli- chen Ränkespiel divergierender Interessen, Vorgän- ge, die nur schwer der Nachwelt zu erklären sein werden. Die Regierungsarbeit Gerard Batliners war auch durch den Ausbau der Sozialgesetze gekennzeich- net, dann durch die Vorkehrungen in den Bereichen Finanzen, Justiz und Erziehung. Nicht zu vergessen sind die der Zeit vorauseilenden Projekte der Tal- 5
	        

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