Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2008) (107)

BESTÜNDE DIESE SCHULE NICHT, MÜSSTE SIE GESCHAFFEN WERDEN / MARTINA SOCHIN Besuch des Fürsten Franz Josef II. von und zu Liech- tenstein in der Höheren Töchterschule St. Elisabeth in Schaan im Jahr 1953. nicht mehr nur die Gehilfin ihres Ehegatten. Wur- den Anfang der 1950er Jahre im «In Christo» noch Beiträge veröffentlicht, die darauf schliessen lassen, dass vor allem die Frau und ihre Fehlbarkeit für die Harmonie innerhalb der Ehe als zuständig erachtet wurde, stellte sich ab Mitte der 1960er Jahre die langsame partnerschaftliche Gleichberechtigung von Mann und Frau ein.186 Der politischen Beteiligung von Frauen öffnete man sich langsam. Der Befund von Veronika Marxer, den sie anhand der erst aus- serordentlich späten Einführung des Frauenstimm- rechtes in Liechtenstein zog, zeigt in eine ähnliche Richtung. Die katholische Kirche hätte in Bezug auf den Kampf um die Einführung des Frauenstimm- rechtes einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Verhalten der Frauen ausgeübt, da diese bis 177) Siehe «Schlussprüfungen der Landesschule». In: Liechtenstei- ner Volksblatt vom 18. April 1946. 178) Rolf Bossart: Die Kirche Liechtensteins als Hüterin des bürgerli- chen Familien- und Frauenbildes. Am Beispiel des katholischen Kir- chenblattes In Christo. Unveröffentlichte Seminararbeit bei Prof. Urs Altermatt an der Universität Freiburg 1996, S. 15. 
179) Christel Hilti-Kaufmann: Öffentlichkeit-auch für Frauen. In: Frauenprojekt Liechtenstein (Hrsg.): Inventur. Zur Situation der Frau- en in Liechtenstein. Bern. Dortmund. 1994, S. 147. 180) «Eine Studientagung über die Frau». In: In Christo, Nr. 19,15. Au- gust 1953; Zur Frauenarbeit in Liechtenstein siehe auch: Heeb-Fleck, Frauenarbeit in Liechtenstein in der Zwischenkriegszeit 1924-1939; Frick, Frauenerwerbsarbeit im Liechtenstein der Nachkriegszeit bis zum Beginn der siebziger Jahre. Lukas Rölli-Alkemper konnte für Westdeutschland dieselbe Einstellung berufstätigen Müttern gegen- über feststellen. Siehe Rölli-Alkemper, Familie im Wiederaufbau, S. 109; S. 142-144. Christa Mutter kann diese Ergebnisse für die Schweiz bestätigen. Siehe Mutter, Frauenbild und politisches Bewusst- sein im Schweizerischen Katholischen Frauenbund, S. 55. 181) [Johannes Tschuor:] Erziehungsfragen. In: In Christo, Nr. 11, 17. April 1937. 182) Neugestaltung des Frauenlebens. In: Liechtensteiner Volksblatt vom 8. August 1942. 183) Der Schweizerische Katholische Frauenbund fing ab 1958 an, das Frauenstimmrecht in katholischen Kreisen zu propagieren. Siehe dazu Mutter, Frauenbild und politisches Bewusstsein im Schweizeri- schen Katholischen Frauenbund, S. 156-160. 184) Exerzitien für die Sodalinnen in Liechtenstein. In: In Christo. Nr. 27, 22. November 1952. 185) Die Sendung der Frau. In: In Christo, Nr. 17, 5. Juli 1952. 186) Siehe beispielsweise Papst Johannes XXIIL: Von den katholi- schen Frauen sagte Johannes XXIIL In: In Christo, Nr. 26, 7. November 1964; Die Frau und das Charisma. In: In Christo, Nr. 13. 29. Juni 1968. 49
	        

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