LIECHTENSTEIN IN ALTEN SCHILDERUNGEN NORBERT W. HASLER Gross war die Anteilnahme für die liechtensteini- sche Bevölkerung auch in der österreichischen Presse. Die in Wien erscheinende Zeitschrift «Der Salon. Vornehmste Zeitschrift für die Gesellschaft, Theater, Kunst, Mode, Sport, Reise, Finanz und In- dustrie» berichtet in ihrer Ausgabe vom Januar 1928 in einer Meldung über eine «Studienfahrt der Mitglieder des Vereines ständiger Mitarbeiter aus- wärtiger Zeitungen» nach Liechtenstein: STUDIENFAHRT NACH LIECHTENSTEIN Das Fürstentum Liechtenstein, das bekanntlich im September des abgelaufenen Jahres von einer Über- schwemmung heimgesucht wurde, die sich, an der Kleinheit des Ländchens (157 km2) gemessen, nur mit der Mississippikatastrophe vergleichen lässt, war im vorigen Monat Objekt einer Studienreise der «Vereinigung ständiger Mitarbeiter auswärtiger Zeitungen». 15 Mitglieder dieser Organisation von Auslandskorrespondenten bereisten unter Führung des Präsidenten Dr. Wilhelm von Wymetal und der Vizepräsidenten Dr. Oskar Bendiener und Professor Dr. Ernst Decsey zur Besichtigung der ungeheuren Verheerungen eine halbe Woche lang das vom Rhein fast zur Hälfte unter Wasser gesetzte Land. Die Gut- machung der Schäden wird Jahrzehnte brauchen und Mittel erfordern, die nie und nimmer von den rund 11 000 Einwohnern des Ländleins, sondern nur durch Spenden aufgebracht werden können, die noch viel, viel reichlicher fliessen sollten als bisher!» Der Salon, Januar 1928
Wien. )i, oh.rnn Il.souvcr.incr Fürst von und zu Licducnstcin, HcrzcS zu Tropp.ru, Graf zu Riclbcrg Die Titelseite dieser Ausga- be zeigt ein Porträt des da- maligen regierenden Fürs- ten «Johann IL, souveräner Fürst von und zu Liechten- stein, Herzog zu Troppau, Graf zu Rietberg». 193