LIECHTENSTEIN IN ALTEN SCHILDERUNGEN NORBERT W. HASLER Am 13. Dezember 1927, knapp drei Monate nach dem Beginn der Flutkatastrophe, berichtet das «Liech- tensteiner Volksblatt» in einer Nachricht der «Neu- en Zürcher Zeitung» über den Bau einer Ersatz- eisenbahnbrücke über den Rhein bei Schaan-Buchs: DER BRÜCKENBAU ÜBEB DEN BHEIN - EINE 310 METEB LANGE BBÜCKE IN 35 TAGEN EBSTELLT Über die neu erstellte provisorische Rheinbrücke bei Buchs enthält das neueste «S.B.B.-Nachrichten- blatt» interessante technische Angaben, die ein ein- drucksvolles Bild von der geleisteten grossen Arbeit geben. Die Dammlücke wurde nämlich mit einer 310 Meter langen Brücke, bestehend aus 4 Öffnun- gen zu 10 Meter Spannweite geschlossen, die auf 9 Holzjochen von 6 bis 7 Meter in den Boden ge- rammt sind. Diese Rammarbeit war ein hartes Stück Arbeit, mussten doch nicht weniger als 250 Pfähle eingetrieben werden. Dazu kommen noch zwei wei- tere Pfahlgruppen von etwa 30 Pfählen am Damm- ende auf der Schaanerseite. In der Bahnkurve gegen Schaan zu waren an der Stelle zerstörter Kunstbau- ten weitere drei provisorische Brücken mit je 10 Me- ter Spannweite einzubauen, wobei gleichfalls erheb- liche Pfahlrammarbeiten geleistet werden mussten. Die vier grossen Öffnungen wurden mit Kriegsbrü- cken überspannt. Eine Öffnung von 45 Meter wurde in vier Tagen erstellt, wobei rund 7000 Bolzen ein- zuziehen waren. Auf der Schaanerseite gelangten vollwandige Ersatzeisenbahnbrücken der Schweiz. Bundesbahnen zur Verwendung, die in bereitwil- ligster Weise zur Verfügung gestellt worden waren. Die 6 Öffnungen zu 20 Meter Spannweite wurden auf dem Damm, Seite Schaan, in rund 6 Tagen ge- baut und zusammenhängend in drei Malen zu je 40 Meter in wenigen Minuten mit einer Lokomotive vorgeschoben. Bei der provisorischen Brücke wur- den rund 550 Tonnen Kriegsbrücken und 120 Ton- nen Ersatzeisenbahnbrücken der S.B.B, verwendet, nebst 250 Kubikmeter Holz für die Joche. Hiezu kommen noch bedeutende Leistungen für den Ober- bau und die Dienststege, sowie die Dammerhöhun- gen auf der Schaanerseite.
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