werden.24 Die Schülerinnenanzahl nahm rasant zu und erreichte im Schuljahr 1959/60 einen ersten Höhepunkt von 202 Schülerinnen, die auf den Vor- kurs und die vier Hauptklassen unterteilt waren, und pendelte sich in den folgenden Jahren auf einer An- zahl zwischen 170 und 200 Schülerinnen ein. Das In- stitut St. Elisabeth wurde in Liechtenstein
zu der Schule für Mädchen, in die Eltern, die etwas auf sich hielten, ihre Töchter schickten. Mit dem Schuljahr 1955/56 führten die Schwestern die doppelte Klas- senführung ein, um dem Ansturm an Mädchen ge- rechtwerden zu können. Ob eine Schülerin in die bes- sere A- oder in die weniger gute B-Klasse eingeteilt wurde, entschied sich aufgrund der Zeugnisse jedes Jahr neu.25
ENTWICKLUNG DER SCHÜLERINNEN- ZAHLEN VON 1946/47 BIS 1975/76' Das Institut war im ersten Jahrzehnt nach der Gründung bei den Liechtensteinern in erster Linie eine Schule für die Oberländer Mädchen, jedoch nicht für alle.27 Vornehmlich wurde die Höhere Töchter- schule von Mädchen aus Schaan besucht, aber auch Töchter aus Vaduz und Triesen gingen ins Institut St. Elisabeth. Unterländer Mädchen oder Schülerin- nen aus den restlichen Oberländer Gemeinden wa- ren nur vereinzelt in einigen Jahrgängen zu finden und blieben eine Ausnahme. Vor den Mädchen aus dem Unterland entdeckten Schweizerinnen die Schu- le und das angeschlossene Internat des Instituts. Re- gelmässig waren Schweizerinnen in den Klassen zu finden. Auch im Süden Deutschlands und in Öster- reich sprach sich der Ruf der neuen Höheren Töch- terschule am Institut St. Elisabeth herum. Seit Anfang der 1950er Jahre kamen vermehrt Schülerinnen aus dem deutschen und österreichischen Raum nach Schaan in die Schule. Diese Schülerinnen - aber auch Schweizer Schülerinnen, die nicht direkt an der Gren- ze zu Liechtenstein wohnten - rekrutierten sich zu einem grossen Teil aus Gemeinden und Gebieten, in denen die ASC-Schwestern wirkten und sich bekannt gemacht hatten.28 Die Schaanerinnen, Vaduzerinnen und Triesnerinnen, allen voran aber fortdauernd auf- grund der geographischen Nähe die Mädchen aus Schaan, blieben stets an der Spitze. Ab Mitte der 1950er Jahre weitete sich das Spektrum beim Her- kunftsort der Schülerinnen zunehmend und wurde mit norddeutschen Mädchen zudem überregional. Einzelne Jahrgänge wurden über den deutschspra- chigen Raum hinaus international - mit Schülerin- nen aus beispielsweise den USA, Kamerun, Schwe- den, Italien, Ungarn und Jugoslawien.29 Auch scheint für diese Zeit eine erste Vorbotschaft an Unterlän- derinnen an der Schule auf. Dominierend blieben aber weiterhin die Oberländerinnen neben den immer zahlreicher werdenden Schweizerinnen und Deut- schen. Mit Beginn der 1960er Jahre begann auch langsam die Anzahl der Unterländerinnen und Ober- länderinnen aus den restlichen Gemeinden des Oberlandes am Institut St. Elisabeth anzusteigen, wo- 10