Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2007) (106)

Schgarnutz dort gut belegt. Auch die Tatsache, daß im Bündner und St. Gal- ler Rheintal kein lautlicher Einfluß von Scharmützel «Gefecht» zu beobach- ten ist, unterstreicht die Verschiedenheit der beiden Gebiete. Das im Gebiet Feldkirch-Laterns-Meiningen belegte Garnutsch wäre dann als nördlichster und bereits entstellter «Ableger» dieser Bündner Entlehnung zu deuten. Karte 8: Die Mistgabel Herkunft, Verbreitung, Bedeutung der Wörter In Vorarlberg gibt es drei Bezeichnungen für die Mistgabel: Furgge, Trienze und Mistgabel (vgl. Abb. 4-10). Das Auffällige ist dabei, daß in wei- ten Teilen Deutschbündens die Mistgabel Furgge heißt, dann ein kleines Ge- biet (Liechtenstein ohne Balzers, der Walgau, das Vorarlberger Rheintal bis einschließlich Götzis-Koblach-Altach und Laterns, weiters Altstätten, Ober- riet, Sennwald und Frümsen im St. Galler Rheintal, das Appenzeller Hinter- land) eingeschoben ist, wo Trienze gesagt wird. Nördlich davon schließt sich wieder ein Furgge-Gebiet an, zu dem die übrige Ostschweiz, das Vorarlberger Rheintal sowie der Vorderwald gehören und das weit ins Schwäbische hin- einreicht (vgl. Fi. II 1860). Um diese wortgeographischen Gebiete zu erklären, muß man von den Bündner Verhältnissen ausgehen. Hier macht Jud S. 89 ff. schon auf die ver- schiedenen Seiten dieses Problems aufmerksam. Zunächst ist wichtig, daß bereits im Bündnerromanischen die Bezeichnun- gen für die Mist- und Heugabel verschieden sind, wozu auch ein sachlicher Unterschied kommt: die Mistgabel hat stets eiserne Zinken, die Heugabel hölzerne (vgl. Abb. 8). Dieser Unterschied hat zumindest früher in Vorarlberg und Liechtenstein allgemein gegolten. Holz war das billigere Material und konnte selbst bearbeitet werden, sodaß Eisen nur dort verwendet wurde, wo III
	        

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