Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2005) (104)

LIBER REGNI VEGETABILIS - DER CODEX LIECHTENSTEIN / NORBERT W. HASLER kanzleikorrespondenz des Hausarchivs befindet, schreibt Norbert Boccius am 1. Dezember 1799: «Heute als den 30tn Novembris habe ich Hndesge- nahnter auf öfteres anlangen seiner hochfürstli- chen Durchlaucht unser gnädigsten Fürsten, meine in 12 Bänden bestehende Kräuttersamlung, welche ich zwar gesinnt warr nach meinen Todte dem Con- vent alhier zu hinterlassen um hiervon einigen zu- ßuss vor unser arme Kranke zu bekommen, nichts desto weniger mit vollem vergnügem Seiner Durch- laucht übergeben mit gesicherter Hoffnung, dass höchstselbe zum besten unterhalt unserer armen Kranken einige beyhilfe nicht entsagen werden. Feldsperg d 1 Decembris 799 Fr. Norbert Boccius ord: S: Joannis de Deo Exprovinzialis et Prior.»'' Im Jahr 1804 übergab er den dreizehnten Band an Fürst Alois I. und im Mai 1805 den vierzehnten und letzten Band an dessen Nachfolger Fürst Jo- hann I. von Liechtenstein. Der gesamte «Liber reg- ni vegetabilis» war seitdem Bestandteil der Fürstli- chen Haus- und Hofbibliothek. AUSBLICK UND WERTUNG Zusammen mit grossen Teilen der Fürstlichen Samm- lungen gelangte im Frühjahr 1945 auch der Codex Liechtenstein aus dem nationalsozialistischen Reich in Sicherheit auf Schloss Vaduz. Aus der jüngeren Geschichte weiss Hans Walter Lack folgendes zu be- richten: «Das bekannte Antiquariat Kraus im fernen New York - mit einer Niederlassung bis 1981 in Nendeln im Fürstentum Liechtenstein - erfuhr in den fünfziger Jahren von der Rettung des Florilegi- ums. Spezialisiert auf den Handel mit wertvollen Handschriften wurde wiederholt versucht, den Co- dex Liechtenstein zu erwerben - aber vergebens. Zu 
Ansicht dos Konvents der Barmherzigen Brüder in Fcldsberg. Aquarell von Franz Bauer, um 1778. Band 4, Folio III 41 Lbenda. S 96. 5) Ebenda. S. 97. 6) Zitiert nach Hans Walter Lack (wie Anm. 1), 2. Auflage, S. 143. :: l f)
	        

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