Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2004) (103)

HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 2003 beschränkten sich im Berichtsjahr auf ein geringeres Pensum, da wesentliche Akten in der Gemeinde selbst eingesehen werden konnten. Im Liechtenstei- nischen Landesmuseum stand eine umfangreiche In- ventar-Kartei zur Verfügung und das Hochbauamt mit Archäologie und Denkmalpflege gewährte Ein- sicht in die betreffenden Akten. Aufgrund der zeitin- tensiven Neueinrichtung und Wiedereröffnung des Liechtensteinischen Landesmuseums musste in Ein- zelfällen die Überprüfung von Objekten im Depot des Museums zurückgestellt und für das Jahr 2004 auf die Pendenzenliste genommen werden. Begonnen wurde im Herbst 2003 mit Recherchen zu den Kunstdenkmälern in der Gemeinde Triesen- berg. Das Manuskript soll bis Mitte Juni 2004 zur Be- gutachtung vorliegen. Die Autorin erhielt von der Kommission zudem den Auftrag, ein e Übersicht über die erforderlichen Pläne zu erstellen und mit der Re- daktion in Bern abzusprechen, ob die Qualität bereits erstellter Pläne den Anforderungen der Drucklegung genügt und welche Pläne neu in Auftrag gegeben wer- den müssen. Das Ergebnis wird in die Budgetierung der Sachkosen einfhessen. In diesem Zusammen- hang ist ausserdem die Begutachtung von Textilien und die Anfertigung neuer fotografischer Aufnahmen zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit mit ande- ren Institutionen, beispielsweise Landesmuseum und Denkmalpflege, soll in dieser Angelegenheit an- gestrebt werden. Anlässlich der Sitzung der Fachkommission wur- de ausserdem intensiv über die Möglichkeiten einer Straffung der Arbeitsvorgänge mit dem Ziel der Ein- haltung des eng gesteckten Zeitrahmens diskutiert, der inzwischen minimal um rund zwei Monate über- schritten wurde. Eine ungenügende Quellenlage oder ein noch unzureichend bearbeiteter Quellenbestand, beispielsweise zu den Bereichen Siedlungsgeschich- te oder Verkehrgeschichte, erfordert einen hohen Ar- beits- und Zeitaufwand. Es soll geprüft werden, in- wieweit bei diesen Spezialthemen auf Artikel im 2006 erscheinenden Historischen Lexikon verwiesen werden kann. 
AUTORENTAGUNG DER GSK Am 3. und 4. Oktober 2003 nahm die Autorin an der jährlichen Autorentagung teil, die im Berichtsjahr in den Kanton Thurgau führte. Gastgeber waren die beiden Kunstdenkmälerautoren Dr. Alfons Raimann und Peter Erni vom Amt für Denkmalpflege und In- ventarisation in Frauenfeld. Dr. Alfons Raimann, zu- gleich Berater der Autorin und Begutachter der für Liechtenstein erarbeiteten Manuskripte, stellte sei- nen Arbeitsplatz und die Infrastrukturen im Amt für Denkmalpflege vor. Manch eine/r der anwesenden Autorenkollegen/innen bewunderte oder beneidete gar die hervorragenden Arbeitbedingungen in histo- rischer Atmosphäre in den mit Stuck verzierten Räu- men, gepaart mit neuesten technischen Möglichkei- ten. Ein Team von insgesamt 14 Mitarbeitern setzt die Tradition von Albert Knoepfli fort, der mit der In- ventarisierung im Kanton Thurgau begonnen hatte und hier von 1945 bis 1974 als Denkmalpfleger tätig war. Die Kunstdenkmälerautoren in Frauenfeld kön- nen neben einem umfassenden Plan- und Fotoarchiv auf fundierte Nachschlagewerke zur thurgauischen Baukultur zurückgreifen. In einem sogenannten Hin- weisinventar beispielsweise wurden seit 1972 rund 30 000 historische Gebäude inventarisiert und publi- ziert. Von 1986 bis 1996 wurde der Kanton nach Zeugnissen seiner einzigartigen, aber bedrohten bäuerlichen Kultur durchforscht und eine Dokumen- tation mit rund 5000 Dossiers über Riegelhäuser, Scheunen, Torkel u.a. erstellt. 1995-1997 wurde eine Liste von mehr als 1000 historischen Gärten und An- lagen angefertigt. Ausserdem liegen ein «Bahnhofs- inventar» sowie ein in zehnjähriger Inventarisie- rungsarbeit erstelltes «Inventar der kirchlichen Kunst» vor. Gegenwärtig wird ein Inventar über die Werke der Steckborner Ofenproduktion erstellt. Ins- gesamt umfasst es rund 200 Öfen samt Plänen und Hunderten von Dias. Die Ausführlichkeit dieser Zeilen liegt in der Ab- sicht begründet, auf die Notwendigkeit eines ausrei- chenden Mitarbeiterstabes bei der Liechtensteini- schen Denkmalpflege und auf die Unterschiede der Arbeitsbedingungen der Kunstdenkmäler-Autoren und -Autorinnen hinzuweisen. Arbeitsbedingungen 273
	        

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