Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2004) (103)

1931 wurde ein Film als Tonfilm angekündigt: Ver- klungene Träume, ohne die Angabe eines Regisseurs. Die Arche Noah, entstanden 1929 und gezeigt 1931, ist ebenfalls ein Tonfilm. Anfang 1932 wurde aller- dings wieder ein Stummfilm gezeigt, Dagsin der Schneeschuhläufer von Joe May - ein Film, der aus dem Jahr 1926 stammt.20 1924 weisen zwei Anzeigen mit «Näheres siehe unter Voranzeige», beziehungsweise «Näheres unter Lichtspielbühne Voranzeige» auf den redaktionellen Teil der Zeitung hin. Dort findet sich in 18 respektive 31 Zeilen eine Inhaltsbeschreibung des betreffenden Films. Ansonsten gab es keine redaktionellen Beiträ- ge über das Kino; eine Filmkritik existierte im Liech- tensteiner Volksblatt nicht. Die zwei Inhaltsbeschrei- bungen sind denn auch keine Filmkritiken, sondern eingesandte Texte. Dabei handelt es sich um die Fil- me Die sieben Gesichter und Die Magyarenfürstin, die Ende Mai und Mitte Juni des Jahres 1924 gespielt wurden. «Die sieben Gesichter. Ein spannender Detektivroman, in welchem ein Kampf des Guten wider das Böse vor den Augen des Zuschauers auf der Leinwand sich widerspiegelt. Vom Beginn bis zum Ende fesselnd. Frederik, ein berühmter Detektiv, in diesem erblickt man einen Meister in seinem Berufe, welcher durch seine Er- fahrung - Ruhe - Überlegung - Ausdauer und Tüch- tigkeit, unerschrocken sich dafür einsetzt, Licht in das Dunkel einer Tat zu bringen, durch welche Un- schuldige leiden. Er rastet nicht früher, als bis der Schuldige ausgeforscht und die unschuldig Verdäch- tigen vom Makel wieder rein sind. Unter endlichen Schwierigkeiten, dem sicheren Tode entronnen, taucht Daisy wohlbehalten im rechten Augenblick auf, um die Fäden der geheimnisvollen Geschehnis- se zu entwirren, den Namen des Mörders zu nennen und die übrigen unschuldig Verdächtigten zu retten. Die Sonne brachte es an den Tag.» «Lichtspielbühne - Voranzeige. Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb. - In diesem Sinne ist der Film <Die Magya- renfürstim verfasst. Ergriffen folgt der Zuschauer 
dem Lebenskampfe eines jungen Mädchens, das ei- ner reisenden Zirkustruppe angehört, welche auf hoher See ihre Künste zeigt. Welda, die Sonne der kleinen Künstlerscha?; schwebt engelsgleich über ein hoch von Mast zu Mast gespanntes Drahtseil, als ahnte sie nicht die Gefahr, in welcher ihr Beruf sie täglich führt. Alle auf dem Schiffe sich befindenden Fahrgäste folgen mit Spannung ihren Bewegungen und in stiller Bewunderung bangen sie um die kühne Künstlerin. Ganz besonders aber fesselt Welda den Prinzen Arel, welcher in seiner Begeisterung, trotz der gesellschaftlichen Schranken beschliesst, Welda für sich zu gewinnen. Nach der Vorstellung wirbt er um ihre Hand und zwischen ihm und. Welda knüpfen sich die ersten zarten Bande der Zuneigung. Kaum, dass das Schicksal sie vereint, beginnt der Kampf um ihr beiderseitig Glück. Doch trotz allen sich in den Weg stellenden Hindernissenfinden sich Prinz Arel und Welda noch im rechten Augenblick, der, ver- säumt, beide für immer von einander getrennt hätte. Den Tod suchend, stürzte sich Welda hoch oben von der Kuppel des Zirkus und in den Armen des Prinzen Arel erwacht sie als Magyarenfürstin und des Prin- zen Braut.» 156
	        

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