LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM 2002 gender Bedeutung ist der Ankauf von weiteren 29 gouachierten Aquarellen von Johanna Isser von Gaudententhurn, geborene Grossrubatscher (1802- 1880) zu erwähnen, der Dank einer einmaligen Er- höhung des Ankaufskredites für das Jahr 2002 er- möglicht wurde. Das Liechtensteinische Landesmu- seum verfügt nun mit insgesamt 38 Blättern über eine der grössten geschlossenen Sammlungen die- ser Malerin des 19. Jahrhunderts. Sie stellt ein ein- zigartiges Landschaftsporträt Liechtensteins, Vor- arlbergs und des Schweizer Rheintals aus der Spät- biedermeierzeit dar. Für Liechtenstein zentrale Ele- mente dieser Sammlung sind die vier Blätter mit den Burgen Gutenberg, Vaduz, Schalun und Schel- lenberg. Dank der Vermittlung durch die Herren Walter Staub, St. Gallen und Karl Rinderknecht, Abtwil, konnte das Landesmuseum eine Sammlung von 25 Telekommunikationsgeräten aus der Sammlung der ehemaligen Swisscom-Geschäftsstelle St. Gal- len übernehmen. Die Geräte, vom Morseschreiber mit Taster über die Wandstation von 1887 bis zu Apparaten, die noch in den 1970er Jahren in Liechtenstein in Verwendung standen, widerspie- geln auf eindrückliche Weise die Telekommunikati- onsgeschichte unseres Landes. Teile davon werden Eingang in die künftige Dauerausstellung des Lan- desmuseums finden. Ergänzend dazu konnte das Museum zahlreiche Geräte geschenksweise von Herrn Walter Fehr, Schaanwald, entgegennehmen. Ebenfalls von pri- vater Seite konnte das Landesmuseum eine Samm- lung von Rechtsdokumenten, Erlassen, Verordnun- gen, Instruktionen u. ä. übernehmen. Das Eingangsverzeichnis 2002 umfasst insge- samt 200 Neuzugänge, u. a. aus den Bereichen All- tagskultur, Land- und Hauswirtschaft, Industriege- schichte, Graphik, Kartographie und Numismatik. Das Verzeichnis im Anhang gibt einen Querschnitt durch die bedeutendsten Neuerwerbungen.
Geschichte ist unwiederbringlich verloren. Nie- mand kann genau wissen, wie Vergangenheit war. Geschichte ist nicht rekonstruierbar. Jede Ge- schichtsdarstellung ist nur ein mögliches Vorstel- lungsbild der Vergangenheit. Es beruht auf Überlie- ferungen: Dokumenten, Erzählungen, Objekten. - Objekte im Museum sind stumm. Die Relikte der Vergangenheit sagen nichts über ihr früheres Le- ben in der Welt. Sie können jedoch erfreuen, Erin- nerungen wachrufen. Wissen evozieren, zum Nach- denken anregen. - Objekte im Museum sind anek- dotisch, einmalig. Sie veranschaulichen weder grosse Zusammenhänge noch Evolutionen, illu- strieren sie höchstens. Martin R. Schärer 281