Geo-physikalische Prospektionen JÜRG LECKEBUSCH DAS MESSPRINZIP DES RADARS Im folgenden soll kurz die Arbeitsweise des Radars vorgestellt werden. Für weitergehende Beschrei- bungen sei auf die entsprechende Literatur verwie- sen. Der Radar ist eine aktive geophysikalische Pro- spektionsmethode. Mit Hilfe einer Antenne werden Radarwellen in den Boden geschickt. Treffen diese auf eine Schichtgrenze, so werden sie an die Ober- fläche zurückgeworfen, wo sie wiederum von einer Antenne erfasst werden können. Man misst also die Zeit und Amplitude der reflektierten Wellen. Werden diese Messungen in einem kleinen Abstand entlang einer Linie durchgeführt, so erhält man ein Abbild, oder Profil des Untergrunds. Die Wellen werden jedoch nicht nur senkrecht nach unten aus- geschickt, sondern auch seitlich bis zu einem Win- kel von 60 Grad. Dadurch werden auch Strukturen erfasst, die nicht direkt unter dem aktuellen Mess- punkt liegen. Dies führt zu einer Veränderung des geometrischen Abbildes des Bodens. Das heisst, dass ein rohes Radarprofil nicht direkt die genaue Geometrie der Strukturen widerspiegelt. Erst durch eine entsprechende Verarbeitung, eine sogenannte Migration, kann die tatsächliche Geometrie soweit wie möglich wieder rekonstruiert werden. Die Tiefe der Reflexionen wird beim Radargerät in Zeit, Na- nosekunden, gemessen. Da sich die Radarwellen je nach Untergrund mit einer unterschiedlichen Ge- schwindigkeit ausbreiten, muss diese Skala zuerst korrigiert und kann erst dann in Meter umgerech- net werden. Die Auflösung der Methode ist durch die verwendete Wellenlänge gegeben. Leider nimmt aber bei kürzerer Wellenlänge, die eine bessere Auflösung ergeben, auch die Eindringtiefe ab. Es gilt also, einen Kompromiss zwischen der Auflö- sung und der Eindringtiefe zu finden. In diesem Falle wurde mit einer Antenne gearbeitet, die eine Frequenz von 500 Megahertz aufweist. Daraus er- gibt sich eine Auflösung von mehreren Zentimetern bei einer maximalen Tiefe von etwa drei bis vier Metern.
ELEKTRIK 3051 ZIEL DER MESSUNGEN: DIE LAGE ALLEN- FALLS VORHANDENER MAUERN Die Widerstandsmessungen zeigen, dass beinahe in der gesamten Fläche relativ niedrige Widerstän- de von etwa 50 OhmMeter vorhanden sind. Nur im Wurzelbereich der Bäume entlang der Strasse im Süden und bei Meter 140/10 sind deutlich höhere Werte vorhanden. Der Feldweg im Nordosten ist hingegen nur schwach zu erkennen, was auf einen dünnen Strassenkoffer hindeutet. Diese Feststel- lung deckt sich mit den Befunden in den Radarda- ten. Auf der Westseite der Messfläche, gegen das Tal hin, sind einzelne Bereiche mit einem erhöhten Widerstand zu finden. Die Form dieser Störungen deutet auf geologischen Ursprung hin. In Überein- stimmung mit den Radardaten dürfte es sich hier um wohl sehr kiesige Schichten handeln, die hier nahe an die Oberfläche kommen. In der linken Bildhälfte, also im südlichen Teil der Messungen, zeichnen sich verschiedene Linien und Bereiche ab, die auf einen Wechsel des Widerstandes hin- deuten. Da die Amplituden dieser Änderungen nur sehr klein sind, wird es sich auch hier um geologi- sche Strukturen, wie Ablagerungen, Schwemmke- gel usw. handeln. Wie die beiden parallelen Linien zu interpretieren sind, die sich auch in den Ra- dardaten wiederfinden, ist unklar. Aufgrund der kleinen Amplituden wird es sich jedoch nicht um archäologische Störungen des Untergrundes han- deln. Allgemein kann gesagt werden, dass in den Wi- derstandsmessungen keine Hinweise auf archäolo- gische Überreste gefunden werden konnten. 228