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rBV Johann Jakob Heber, Geometer aus Lindau und Zeichner der ersten Karte des Fürstentums Liechten- stein (vgl. Abb. auf S. 204), erstellte im Jahr 1721 die- sen Grundriss und Plan- prospekt des Gamander- hofes.
ra».41 In der Rentamtsrechnung für das Jahr 1726 liegen uns die frühesten Wirtschaftsdaten für den Gamanderhof vor. So betrug der Ertrag an Heu und Emd 26 <Klafter> im Wert von 156 Gulden, jener an Streu 22 Fuder im Wert von 66 Gulden. Dem Fuhr- knecht «oder Bauw Maister auf dem herrschafftli- chen Meyerhoff Gamandra» stand eine Jahresbe- soldung von 200 Gulden zu.42 Daneben werden in der Rechnungsführung zu den Meierhöfen auf der Ausgabenseite jeweils auch die angefallenen Unter- halts- und Reparaturkosten aufgeführt. 1731 bei- spielsweise notierte der Rentmeister: «Dem Seba- stian Hilti, Maurer, nebst dem Taglöhner, das Tach auf der Gamandra auß zu besseren zalt 3 Gulden [und] 56 Kreuzer. Dem Schreiner Georg Dent(e)l den Bronnentrog auß zue flickhen 24 Kreuzer [be- zahlt]».43 Über das vorhandene spärliche Mobiliar und die in eher bescheidenem Rahmen zur Verfü- gung stehenden landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte orientieren die jeweils jedes Jahr erneut aufgenom- menen Inventare.44 Dass wir uns unter dem zu seiner Zeit wohl an- sehnlichen herrschaftlichen Gamanderhof einen zumindest nach heutigen Massstäben gemessen doch eher bescheidenen Meierhof vorzustellen ha- ben, illustriert ein heute im Schlossarchiv Vaduz aufbewahrter, von dem Lindauer Geometer Johann Jakob Heber 1721 in fürstlichem Auftrag aufge- nommener Planprospekt und Grundriss des Hofes <Gamandra>.45 Die bereits erwähnte Notiz im Maioratsbuch aus dem Jahre 1756, wonach der Gutsbetrieb im Ga- mander nur bis 1734 von der Herrschaft selbst be- wirtschaftet, danach aber in Pacht ausgegeben wurde,46 wird durch den Eintrag in der Rentamts- rechnung von 1735 bestätigt: «... die Gamandra und darzu gehörige Güether [hat] Joseph Risch [in Pacht] übernohmmen per 250 Gulden».47 Der vor- handenen Vieh- und Zugtierbestand wurde aufge- löst, was vom Inventar nicht verkauft jedoch noch gebraucht werden konnte, übernahm der Rentmeis- ter, die restlichen Sachen «als Laither, alte Räder, alte Karn und Schaufflen ligen noch auf der Ga- mandra und seind nicht werth gewesen, (solche?) Fezen auf daz Schlosß zu führen», so die abschlies- 208