Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2002) (101)

LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM 2001 Impressionen von der Baustelle in den vergange- nen zwei Jahren men seines Rundganges diesen Hallenraum betre- ten und bis zu den Pfeilern vortreten. Da der zwei- te Fluchtweg durch diesen Bereich hindurchführt, erlauben die zwischen die Pfeiler gestellten filigra- nen Gitter im Notfall ein Verlassen des Museums an dieser Stelle. Bei dieser Halle handelt es sich um einen reprä- sentativen Raum, der sowohl beim Blick von innen als auch in umgekehrter Richtung den Kulturan- spruch des Neubaus verkörpert, der nicht ein blos- ser, im Berg versteckter Zweckbau sein kann. Be- sonders beim Betrachter von der Städtli-Strasse aus, aber auch bei dem aus einem Fenster der Alt- bauten blickenden, noch unwissenden Museums- besucher wird die Neugier durch die portalhafte, im klassischen Sinne dreigeteilte übergrosse Öff- nung geweckt: Ihr nicht entzifferbares Alter lässt im unklaren, ob es je einmal als Portal genutzt wur- de. Es erscheint aber offensichtlich, dass in der Tie- fe dieser Öffnung etwas Geheimnis- und Wertvolles verborgen ist. Das enttarnende Entdecken dessen, was hinter der beschwörenden Suggestion einer vermeintlich eindeutigen Normalität dann sozusagen tatsächlich geschieht, soll die beim ersten Augenschein erlebte Kraft nicht im nachhinein diskreditieren. Ganz im Gegenteil soll das späte Entdecken dieser Ambiva- lenz der Faszination des Projektes noch eine ganz neue, zunächst unerwartete Komponente beifügen. 
BAULICHE MASSNAHMEN AM HISTORISCHEN GEBÄUDE-ENSEMBLE Das Landesmuseum und das Verweserhaus, die beiden Altbauten des neuen Liechtensteinischen Landesmuseums, liegen siedlungsgeschichtlich und topographisch betrachtet an einer bedeutenden Stelle Liechtensteins. Das Landesmuseum ist das letzte spätmittelal- terliche Gebäude des ehemaligen Amtsbezirkes, des heutigen Regierungsviertels von Vaduz. Im Jahr 1970 wurde es grundlegend umgebaut und erweitert mit dem Ziel, eine Museumsnutzung zu integrieren. Bauaktivitäten im näheren Umfeld in den 1970er und 1990er Jahren hatten starke Riss- bildungen im Mauergefüge und eine Absenkung des Baugrundes zur Folge. 287
	        

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