Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2002) (101)

ALTBAUTEN UND DENKMALSCHUTZ Die beiden Altbauten sollen sorgfältig und soweit möglich bestandesschonend umgebaut und in Tei- len gegebenenfalls auch restauriert werden. Auf ei- ne didaktische Hervorhebung der neuen Eingriffe wird speziell auch mit Blick auf die stark beschä- digte Bausubstanz verzichtet. Das Neue soll sich im Bereich der Altbauten eher nur auf den zweiten Blick zu erkennen geben. Die Identität der Altbau- ten wird jeweils durch eine eigenständige Treppen- anlage gestärkt, gleichzeitig besteht aber in jedem Geschoss über einen neu zu erstellenden Verbin- dungsbaukörper die Möglichkeit eines behinder- tengerechten Übergangs zwischen dem Altbau des Landesmuseums und dem Verweserhaus. ARCHITEKTUR DES NEUBAUTEILS Die geometrische Struktur des Neubautraktes ent- steht aus dem präzisen Studium des Terrains her- aus fast von selbst. Das direkte Reagieren auf die vorhandene Topographie bewirkt eine leichte Ver- zerrung des ansonsten einfachen geometrischen Aufbaus, was der Wegführung innerhalb des Neu- baus eine erhöhte Prägnanz und den Räumlichkei- ten eine begrenzte Expressivität verleiht, die dem Besucher «im Inneren des Berges» eine ständige 
Ahnung davon gibt, wo im Verhältnis zu seinem Standpunkt sich ungefähr die Oberfläche des Ter- rains befindet. Da der Neubau nur ein Teil des gesamten Mu- seumskomplexes ist, dessen programmatische Struktur nicht durchgängig auf eine natürliche Be- lichtung angewiesen ist, wird der zum grossen Teil in den Berg eingegrabene Erweiterungsbau mit Ausnahme des Restaurationsateliers ohne Fenster oder Oberlichter ausgeführt, um die Glaubwürdig- keit der neu erstellten vermeintlichen Stützmauern, hinter denen sich in Wahrheit baukörperliche Volu- metrien befinden, nicht vorschnell durch eine zu starke Architektonisierung zu untergraben. Am Ende des Weges, der den Besucher vom Ein- gang im Altbau ins Innere des Berges und über eine grosse, zweigeschossige Treppenanlage wie- der näher an die Oberfläche geführt hat, befindet sich eine in das Berginnere eingelassene, aber zum Aussenklima gehörende zweigeschossige Halle, die von Aussen her im ersten und zweiten Oberge- schoss in die dahinter liegenden Ausstellungsräu- me ein gedämpftes Licht eindringen lässt, primär aber einen orientierenden Blick nach draussen - speziell auf die Rückfassaden der Altbauten - er- laubt. Während die übrigen Räumlichkeiten des Neubautraktes in einem warmen Grauton verputzt werden, erhält dieser Raum eine Auskleidung mit Naturstein. Der Museumsbesucher kann im Rah- 286
	        

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