Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Steins. Diese Arbeiten sind wichtige Grundlagen- werke für die Geologie Liechtensteins.324 Für das Jahrbuch verfasste Anton Frommelt mehrere Beiträge über römische und mittelalter- liche Münzfunde.325 Als Konservator des Histori- schen Vereins legte Anton Frommelt zudem ein Inventar der vereinseigenen Münzsammlung an. Zusammen mit David Beck hatte Anton Frommelt einen wesentlichen Anteil an der Einrichtung eines Liechtensteinischen Landesmuseums, das 1954 im ersten Stock des Landesbank-Gebäudes eröffnet werden konnte.326 Anton Frommelts künstlerische Fähigkeiten und Interessen327 flössen auch ein in das Projekt der Kunstdenkmäler-Inventarisierung Liechtensteins, welches 1947 von Erwin Poeschel begonnen und von Frommelt tatkräftig unterstützt und beratend begleitet wurde.328 In diesem Zusammenhang ver- fasste Anton Frommelt für das Jahrbuch Band 52 einen Aufsatz über den Triesner Altarflüge] aus dem Jahr 1455. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch Frommelts ausführliche Würdigung des 1949 verstorbenen Liechtensteiner Künstlers Ferdinand Nigg im Jahrbuch Band 50.32'1 Das Wirken von Anton Frommelt wurde in mehrfacher Hinsicht ausgezeichnet: Fürst Franz Josef II. verlieh Anton Frommelt den Titel eines Fürstlichen Rats; Bischof Christianus Caminada ernannte Frommelt zum Ehrendomherrn der Ka- thedrale Chur. Bei seinem Rücktritt aus dem Ver- einsvorstand wurde Anton Frommelt an der Jah- resversammlung 1955 zum Ehrenmitglied des Historischen Vereins ernannt.330 FERDINAND NIGG Am 31. Oktober 1893 wurde Ferdinand Nigg in Vaduz geboren. Nach dem Besuch der Primar- schule und der Landesschule trat er bereits im Jahr 1909 als Gerichtsschreiber in den liechtensteini- schen Staatsdienst. 1911 wurde Ferdinand Nigg Amtsschreiber bei der Regierung. Von 1923 bis 1945 amtete er als Regierungssekretär. Schliesslich wurde Ferdinand Nigg im September 1945 Regie-rungschef-Stellvertreter 
und in diesem Amt 1949 und 1953 bestätigt. Im Jahr 1916 wurde er Mitglied des Histori- schen Vereins. Zwanzig Jahre später, 1936, wurde Ferdinand Nigg in den Vereinsvorstand gewählt. Er ersetzte das verstorbene Vorstandsmitglied Egon Rheinberger. Ferdinand Nigg. stand ab 1937 als Hilfsbibliothekar dem Vorstandsmitglied und Bi- bliothekar Gabriel Hiener zur Seite.331 Nigg begann 1941 mit dem Ordnen der Vereinsbibliothek,332 und wurde 1942 - nach dem Tod Gabriel Hieners - neu- er Bibliothekar des Historischen Vereins. Zusam- men mit seinem Sohn Ernst Nigg erstellte Ferdi- nand Nigg für die Jahrbücher Band 40 und 50 vollständige Verzeichnisse aller bis anhin erschie- nenen Arbeiten mit Personen-, Orts- und Sach- registern. 1955 wurde Ferdinand Nigg in der Nach- folge von Eugen Nipp zusätzlich Schriftführer des Historischen Vereins. Am 3. Juli 1957 verstarb Fer- dinand Nigg in Vaduz.333 ALEXANDER FRICK Das langjährige Vorstandsmitglied Alexander Frick wurde am 18. Februar 1910 in Schaan geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars Rickenbach von 1925 bis 1929 stieg Frick jedoch nicht in den Lehrerberuf ein, sondern nahm 1929 eine Anstel- lung als Steuerbeamter an. Von 1936 bis 1945 war er dann Leiter des fürstlich-liechtensteinischen Steueramts. Im Jahr 1945 wurde Alexander Frick Regierungschef von Liechtenstein. Er stand der Regierung bis 1962 vor. Daneben nahm er andere öffentliche Aufgaben wahr: Von 1962 bis 1969 war Frick Präsident des Verwaltungsrates der Liechten- steinischen Kraftwerke, von 1966 bis 1974 gehörte er dem Landtag an, davon je vier Jahre als Land- tagspräsident und als Landtagsvizepräsident. In seiner Freizeit war Alexander Frick engagierter Pfadfinder. Als es 1931 zur Gründung der ersten Pfadfinderabteilung Liechtensteins in Schaan kam, wurde Alexander Frick deren erster Leiter. Dem Historischen Verein trat Alexander Frick im Jahr 1935 bei. Zehn Jahre später, 1945, wurde 78
	        

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