Publikation zum Land- schaftswandel in Liechten- stein. Dokumentiert wurde auch die Ausdehnung des Siedlungsgebietes im Tal- raum von 1950 bis 1980.
Landschaftswandel im Tal räum Liechtensteins 7
0 1 2 i 4 Stall 1960 Hangfus
Seilbahn zu errichten, die von Nendeln aus auf den Sarojasattel führen sollte. Damit konnte eine Erschliessung dieses naturnahen Gebietes am Fuss des Drei-Schwestern-Massivs für den Massentou- rismus verhindert werden.61 Die Bereiche Natur- und Landschaftsschutz wurden auch an mehreren Jahresversammlungen thematisiert. So referierte Walter Walch 1970 über das Thema «Landschaft und Siedlung in Liechten- stein», Mario Broggi stellte 1972 das Projekt des historischen Höhenwegs auf dem Eschnerberg vor, und an der Jahresversammlung 1973 präsentierte Ingbert Ganns das Naturschutzgebiet Schwabbrün- nen, welches er als Beispiel für einen vorbildlichen Naturschutz hervorhob.62 Auch in den Jahrbüchern erschienen sporadisch naturwissenschaftliche Beiträge63 sowie Arbeiten zum Thema Natur- und Landschaftsschutz. Die umfassendste Arbeit hierzu ist die im Band 86 veröffentlichte Dissertation von Mario F. Broggi mit dem Titel «Der Landschaftswandel im Tal- raum des Fürstentums Liechtenstein», welche die vom Menschen eingeleiteten Veränderungen sowie den schleichenden, aber steten Rückzug der Natur darstellt.64 Zudem gehörten Mitglieder des Historischen Vereins immer wieder der Naturschutz-Kommissi- on der Regierung an.65 In den letzten zwei Jahrzehnten ist es um das Engagement des Historischen Vereins für den Natur- und Landschaftsschutz etwas ruhiger ge- worden. Mit ein Grund dafür ist, dass sich seither andere Organisationen, vor allem die LGU, in die- sen Bereichen stark engagieren. Damit ist aber nicht gesagt, dass der Verein hier in Zukunft nicht wieder eine aktivere Rolle spielen könnte; denn die 1912 definierten Vereinsziele sind auch heute noch Bestandteil der Vereinsstatuten. Es sind dies - um es zusammenfassend nochmals zu sagen: der Schutz des Landschaftsbildes, die Erhaltung der historisch interessanten Bauten sowie der «tun- lichste Schutz der Naturdenkmäler».66 Der Verein muss sich hier also engagieren, nötigenfalls auch unbequem sein, will er sich selbst und seinen Zie- len treu bleiben. 44