Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

DIE SAMMELTÄTIGKEIT DES HISTORISCHEN VEREINS UND DES LIECHTENSTEINISCHEN LANDESMUSEUMS / N. W. HASLER Im Jahre 1934 beteiligte sich der Historische Verein auch an der Liechtenstei- nischen Landesausstellung in Vaduz. beitsreiches Jahr. So heisst es in der Vereinschro- nik: «Für dieses Jahr musste von weiteren Ausgra- bungen abgesehen werden, weil die Beschaffung der Schränke für die Aufstellung der bisher gebor- genen Funde namhafte Mittel und die Durch- führung der Aufstellung viel Arbeit erforderte. Die Aufstellung der Versteinerungen und der Münzen- sammlung besorgte Hochwürden Herr Landtags- präsident Frommelt, jene der vor- und frühge- schichtlichen Funde Egon Rheinberger».33 Ebenso wurde mitgeteilt: «Die geologischen, vorgeschicht- lichen und geschichtlichen Sammlungen sind nun in den von Seiner Durchlaucht dem Landesfürsten im Schloss Vaduz huldvollst zur Verfügung gestell- ten stimmungsvollen Räumen untergebracht und werden in Bälde dort der Öffentlichkeit zur Besich- tigung offenstehen. Auch die Bücherei und das Ar- chiv des Historischen Vereins werden in einen der genannten Räume des Schlosses Vaduz übertra- gen».34 1934 war auch das Jahr der grossen Liech- tensteinischen Landesausstellung, an der sich der Historische Verein mit seinen Sammlungen betei- ligte und mit Stolz berichten konnte: «Die Samm- lungen konnten in einem besonderen, von der Ge- meinde Vaduz zur Verfügung gestellten Zimmer des Rathauses nebst wertvollem kartographischem Material und geschichtlicher Literatur in den Rah- men der Landesausstellung einbezogen werden und wurden von den Ausstellungsbesuchern viel beachtet sowie von der Ausstellung mit dem Eh- rendiplom ausgezeichnet».35 Gezeigt wurden «Ver- steinerungen, besonders solche aus der helveti- schen Kreide in Ruggell, vor- und frühgeschicht- liche Funde, Münzfunde (unter besonderer Be-rücksichtigung 
des Schellenberger Münzfundes), Schrifttum und Karten».36 Zahlreiche Sammlungszugänge konnten wieder- um verzeichnet werden, von denen hier nur einige erwähnt seien: «Die fürstliche Regierung hat uns ferner zur Betreuung übergeben: sechs römische Münzen aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., zwei klei- ne Kettenglieder und ein Glassplitter, Funde, die Johann Kirschbaumer auf dem Lutzengütle ausge- graben und heuer am 3. August der fürstlichen Re- gierung abgeliefert hat. Rudolf Hasler, Waldaufse- her in Gamprin, übergab im Winter, Frühling und Herbst eine grössere Anzahl von Tonscherben, Steinwerkzeugresten, Kristallen und Römermün- zen, die er auf dem Lutzengütle, im Malanser und am Schellenberg geborgen hat. Jakob Näscher, Haus-Nr. 16, Gamprin, widmete am 27. Jänner 1934 eine St. Gallische Silbermünze, die er bei Ab- bruch einer Stützmauer in der Nähe des Hauses Nr. 43 in Gamprin gefunden hat. Dr. Nipp übergibt ei- nen Kaufvertrag aus Mauren vom 27. August 1768. 33) JBL 34 (1934), S. 136. Die Jahresrechnung für 1934 beinhaltet u.a. folgende Ausgaben: Anschaffungen zur Antiquitätensammlung (einschliesslich der Vergütung für die Funde in Schaan und für die Funde in Schellenberg): 116.30 Franken; Anschaffungen zur Münz- sammlung: 62 Franken; Auslagen anlässlich der Landesausstellung: 159.92 Franken. Unter den Einnahmen sind die Beträge aus Schloss- eintrittsgeldern in Höhe von 295.97 Franken verbucht. Der Muse- umsfonds belief sich per 31. Dezember 1934 auf 866.45 Franken; vgl. JBL 35 (1935), S. 143 f. 34) JBL 34 (1934), S. 137. 35) Ebenda, S. 136. 36) Liechtensteinische Landesausstellung, 29. September bis 15. Ok- tober 1934. Offizieller Katalog, S. 107. 255
	        

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