Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

NATURWISSENSCHAFTLICHE UND NATURHISTORISCHE BEITRÄGE IM JAHRBUCH / HANS-JÖRG RHEINBERGER steinernen Zeugen aufhob und grübelte nach ver- gangenen Welten» (S. 30). Obwohl er es vermied, Zahlen zu nennen, liess Frommelt keinen Zweifel daran, dass auch der Mensch in den Prozess der naturgeschichtlichen Entwicklung einbezogen war. Damit war ein Anfang gemacht, der sich jedoch als ein langer Anlauf erweisen sollte. Aufgrund mangelnder einheimischer Arbeiten sorgte Anton Frommelt 1938 für den Abdruck einer Arbeit aus dem Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Österreichs, die sich auch auf Liechtenstein bezog. Es handelte sich um 
die «Geologischen Bewegungs- bilder vom Westende des Rätikons» von Otto Amp- ferer, dem ehemaligen Direktor der Geologischen Bundesanstalt in Wien, dessen Lebensarbeit das geologische Kartenwerk der Ostalpen bildete. Die Feldaufnahmen, die Ampferers «Bewegungsbildern» der Gesteinsschichten zugrunde lagen, waren zwi- schen 1935 und 1937 erfolgt und sollten die Her- ausgabe des Blattes «Bludenz-Vaduz» der Ost- alpen-Karte vorbereiten. Besonderen Wert legte Frommelt in seinem Vorwort auf die Feststellung, dass Ampferers Darlegungen hohe Wissenschaft- lichkeit mit Allgemeinverständlichkeit verbanden, ein Hinweis, welcher das pädagogische Interesse der publizistischen Tätigkeit des Historischen Ver- eins dokumentiert. Noch während des Krieges und kurz nach dem Krieg erschienen in den Jahrbüchern 44 und 46 zwei geologische Studien von Karl Gunz, einem ehemaligen Professor am Staats- und später am Bundesgymnasium in Feldkirch und ehemaligen Kollegen Josef Murrs, eine Studie über 
den «Liech- tensteiner See» und 
eine «Geomorphologische Skiz- ze von Liechtenstein». Beide Aufsätze beschränken sich jedoch vorwiegend auf die Kompilation ge- druckter Quellen und sind nicht als Beiträge zur heimischen geologischen Forschung im engeren Sinne anzusehen. Die postum veröffentlichte zwei- te Skizze erweist dem 1938 von den Nazis als «po- litisch unzuverlässig» in den Ruhestand versetzten Gunz die letzte Ehre. Den Höhepunkt der geologischen Aufsatzserie im Jahrbuch des Flistorischen Vereins bilden zwei- fellos die in den Jahrbüchern 51, 52 und 56 er-Frastanzer 
Sand 3 Sch western Ansicht des Gehänges von Westen 1̂.5 gig. 16. 1 = SBuntjanbftein 7 = £>auptbolomit 2 = SRauf|rcia<fe 8 = glnfcb, 3 = Söiufdjeltal! 9 = SBürm ©runbmoränen bes 4 = ^5arlnad,fcf)icf)t Sttjeingletfcfjers 5 = atl6erg|djid)t 10 = 2ofaIgIeifcf)et 6 = 9taiblct|d,id)t 11 = Slocfroerf aus ÜHufcfielfalt gig. 20. 1 = SJIufdjeltalt 2 = <Partnad)(d)id)t 3 = ärlbergfd)id>t 4 = ffiips ber 3?aiblerjd)iä)t 5 = f)auptboIomtt 6 = Suläflubfalt unb Couches rouges 
7 — SBergfturämaffen a = Äeil non Suntianbfteirc b = Äeile non Sjauptbolomit c = glnjd) bes SBargeHajodjes x — gelsriff aus (Sojaubreccien Otto Ampferer von der Geologischen Bundesan- stalt in Wien erstellte zahlreiche geologische Bewegungsbilder vom Raum Vorarlberg-Liech- tenstein, die auch im Jahrbuch des Historischen Vereins veröffentlicht wurden. 
Die beiden Beispiele zei- gen einen Ausschnitt des Drei-Schwestern-Massivs sowie die Gebirgsland- schaft oberhalb von Vaduz und Triesenberg. 211
	        

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