Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Felix Marxer 1922 BIS 1997 VEREINSVORSITZENDER 1966 BIS 1986 KURZER LERENSLAUF Felix Marxer wurde am 28. Mai 1922 als Sohn des Wagners Albert Marxer und der Mathilde, gebore- ne Hassler in Nendeln geboren. 1927 erkrankte er an Kinderlähmung, deren schlimme Folgen ihn zeitlebens begleiteten. Nach der Volksschule in Nendeln und der Realschule in Vaduz besuchte er dort das Collegium Marianum, das er mit der Matu- ra abschloss. Darauf absolvierte er an der Univer- sität Fribourg die Ausbildung zum Sekundarlehrer sprachlich-historischer Richtung. Seine fachspezifi- sche Ausbildung ergänzte er durch den Besuch von Vorlesungen in Kunstgeschichte und Journalistik. Nach einer ersten einjährigen Tätigkeit an der Klo- sterschule in Disentis (GR) wirkte er ab Herbst 1947 bis 1972 als Reallehrer in Vaduz. 1949 heira- tete er Melitta Kaiser aus Schaanwald. 1973 wurde er zum hauptamtlichen Konservator des neu er- richteten Liechtensteinischen Landesmuseums be- stellt, für dessen Leitung er nebenamtlich schon seit 1966 als Nachfolger von David Beck zuständig gewesen war. Felix Marxer widmete sich neben seiner berufli- chen Tätigkeit als Lehrer und Museumskonserva- tor und neben seinem langjährigen Engagement im Historischen Verein vor allem der Musik, der Volks- kunde und der Mundart. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1987 entfaltete er sein journalistisches Können als Mitbegründer des Se- nioren-Presseteams und als Autor zahlreicher Zei- tungsbeiträge zu Brauchtum, geschichtlichen und kirchlichen Ereignissen. Für sein Wirken in Kultur und Wissenschaft verlieh ihm Fürst Franz Josef II. das Komturkreuz mit Stern des Fürstlich-liechten- steinischen Verdienstordens und den Titel eines Fürstlichen Studienrats. Am 29. November 1997 starb Felix Marxer in seinem 76. Lebensjahr. 
ENGAGEMENT FÜR DIE MUSIK Die Musik bedeutete Felix Marxer viel. Er bezeich- nete sich selbst als Musik-Amateur und Amateur- Musiker. Er spielte Violine, Gitarre und lernte in späteren Jahren Handharmonika. An der Real- schule in Vaduz erteilte er auch Gesangsunterricht. Er war Mitbegründer der 1963 eröffneten Liech- tensteinischen Musikschule. Er stellte das Initiativ- komitee für deren Gründung zusammen, erarbeite- te konkrete Vorschläge und verfasste Eingaben an die Behörden. Bis 1966 war er erster Leiter der Musikschule und dort auch als Lehrer für Gesang und Gitarre tätig. Danach war er bis 1973 Präsi- dent des Musikschulrates. Dass die Musikschule damals im Geburtshaus des Komponisten Josef Rheinberger eine Heimstätte erhielt, ist wesentlich seiner Initiative zu verdanken. KONSERVATOR DES LANDESMUSEUMS Felix Marxer hatte bereits David Beck in dessen Funktion als Museumsleiter unterstützt und die Einrichtung und den Betrieb des Museums im Lan- desbankgebäude begleitet. Nach dem Tod David Becks 1966 übernahm Felix Marxer dessen Funk- tionen als Vorsitzender des Historischen Vereins und als Konservator der Sammlungen.115 Im Jahr darauf musste das Museumsgut aus dem Landes- bankgebäude in verschiedene von der Gemeinde Vaduz provisorisch bereitgestellte Räume ausgela- gert werden. Die erste und wichtigste Aufgabe für Felix Marxer war nun die Neuerrichtung des Lan- desmuseums. Er leitete die Vorbereitungsarbeiten für die Neuerrichtung im historischen Haus im Städtli in Vaduz und hatte den Vorsitz in der dazu gebildeten Museumskommission. Zusammen mit dem beauftragten Architekten Hans Rheinberger klärte er die baulichen Fragen und entwarf ein zeit- gemässes Museumskonzept.116 Nicht nur mit Pro- 1 15) Vereinschronik. In: JBL 66 (1967), S. 108 116) Ebenda, S. 107 und Vereinschronik. In: JBL 67 (1967), S. 212 f. 194
	        

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