Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Fürstlicher Rat Josef Ospelt war in den Jahren 1928 bis 1955 der dritte Vereinsvorsitzende. Unter seiner Präsidentschaft begann der Verein mit der Erarbeitung des Liechten- steinischen Urkundenbu- ches. Ausserdem wurden in Josef Ospelts Amtszeit die Sammlungen des Historischen Vereins wesentlich erweitert und konnten erstmals in einem Museum der Öffentlichkeit gezeigt werden. 
Regesten.34 Nachdem der Landtag 1933 über An- trag von Dr. Wilhelm Beck sich grundsätzlich für die Finanzierung der Veröffentlichung wichtiger historischer Quellen ausgesprochen hatte, konnten die Arbeiten am Liechtensteinischen Urkunden- buch beginnen.60 Dieses wohl bedeutendste For- schungsunternehmen des Historischen Vereins war Josef Ospelt ein Herzensanliegen. Er förderte die entsprechenden Arbeiten nach Kräften. 1942 be- gann mit der ersten Lieferung die Drucklegung des Urkundenbuchs, an dem bis heute ununterbrochen gearbeitet wird. Die ersten beiden Bände wurden in der Amtszeit Josef Ospelts abgeschlossen.61 In engem Zusammenhang mit dem Urkunden- buchprojekt standen die Bemühungen um die Ord- nung der Gemeinde-, Pfarrei- und Genossen- schaftsarchive in Liechtenstein. Die jahrelangen Ordnungsarbeiten wurden über Antrag des Ver- einsvorstandes von Pfarrresignat Fridolin Tschug- mell im Auftrag der Regierung 1937 begonnen. Jo- sef Ospelt unterstützte Tschugmell nach Kräften und erstellte in enger Zusammenarbeit mit diesem ein Verzeichnis der Landammänner samt Wieder- gabe ihrer Siegel, gezeichnet von Eugen Verling.62 Die von Verling angelegte zweibändige Sammlung liechtensteinischer Siegel wurde 1942 für den Ver- ein erworben.63 Mit Tschugmell verband Ospelt auch sein reges Interesse für dessen familienge- schichtliche Forschungen. Über all die Jahre war Josef Ospelt bestrebt, die Sammlungen des Vereins zu mehren und sie in ge- eigneten Räumen zu verwahren und auszustellen. Es gelang ihm, Fürst Franz I. zu bewegen, dem Hi- storischen Verein Platz für die Sammlungen im Schloss Vaduz zu überlassen. 1930 konnte ein er- ster Raum bezogen werden. 1933 stellte der Fürst zusätzliche Räume im Schloss zur Verfügung, in dem 1934 auch die Bücherei und das Archiv des Vereins untergebracht wurden.64 Im gleichen Jahr beteiligte sich der Historische Verein an der Liech- tensteinischen Landesausstellung und stellte im Va- duzer Rathaus eine Auswahl seiner Sammlungs- stücke aus. Er wurde dafür mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet.65 Aufgrund der Wohnsitznahme von Fürst Franz Josef II. 1938 auf Schloss Vaduz muss- 180
	        

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