im Rückstand war. Die Projekt-Trägerschaft, der Historische Verein, entschied daraufhin nach Ab- sprache mit den redaktionellen Bearbeitern Toni Banzer und Herbert Hübe, dass bis zum Jahr 2002 eine verkleinerte Fassung des Personennamen- buches erarbeitet werden soll. Der Schwerpunkt soll auf die Erfassung der Familien- und Sipp- schaftsnamen gelegt werden. Leider stand der bis- herige Projektleiter, Professor Hans Stricker, für diese redimensionierte Version des Personenna- menbuches nicht mehr zur Verfügung und schied im Jahr 2000 als Projektleiter aus.667 Professor Eugen Gabriel, Autor des Vorarlberger Sprachatlasses, welcher auch das Gebiet des Fürs- tentums Liechtenstein miteinschliesst
VORARLBERGER SPRACHATLAS MIT EINSCHLUSS DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN Vorbild für die Erarbeitung eines Sprachatlasses für Vorarlberg und Liechtenstein war der von Rudolf Hotzenköcherle herausgegebene «Sprachat- las der deutschen Schweiz», dessen erster Band im Jahr 1962 erschienen war. Der aus Vorarlberg stammende Eugen Gabriel, Dozent und später Pro- fessor am Deutschen Seminar in Freiburg im Breis- gau, nahm im Jahr 1964 die Arbeit am Sprachatlas für Vorarlberg und Liechtenstein auf. Kurz nach Beginn der Feldaufnahmen wurde beschlossen, das Untersuchungsgebiet geographisch auf das All- gäu und auf Westtirol auszudehnen. Diese Erwei- terung hatte, so Eugen Gabriel, «ausschliesslich sachliche Gründe. Liechtenstein bildet wie Vor- arlberg sprachlich kein abgegrenztes Gebiet, im Gegenteil: Unsere Aufnahmearbeit hat deutlich gemacht, dass die heutigen, relativ jungen politi- schen Grenzen dialektgeographisch ohne Bedeu- tung sind; das heutige lautliche Bild hat sich ganz sicher schon im Hochmittelalter herausgebildet, als es noch keine fest abgegrenzten Flächenstaaten gab».668 Der Sprachatlas ist überwiegend ein Projekt des Landes Vorarlberg, an dem Liechtenstein aller- dings mitbeteiligt ist. Gemäss festgelegtem Vertei- lungsschlüssel bezahlt Liechtenstein jährlich einen im Voranschlag festgelegten fixen Betrag, der - analog der Anzahl der gesamthaft untersuchten Ortschaften - rund elf Prozent der Gesamtkosten umfasst. Liechtenstein erhält im Gegenzug 55 Ex- emplare der in einer Auflage von 500 Stück erscheinenden Teillieferungen des Sprachatlasses. Für das Land Liechtenstein hat der Historische Verein die Mitträgerschaft für den Sprachatlas übernommen. Materialgrundlage für den Sprachatlas bildeten die Feldaufnahmen (Erhebungen), die mittels eines umfangreichen Fragebuches erfolgten. Sehr detail- liert wurde nach dem gesamten bäuerlichen Ar- beits- und Lebensumfeld der vormechanisierten Zeit gefragt. Dazu kamen auch mehr allgemeine 136