Erwin Poeschel, Verfasser der 1950 veröffentlichten «Kunstdenkmäler»-Publi- kation Der Autor des Liechten- steiner Sagenbuches, Otto Seger, im Gespräch mit Fürst Franz Josef II. innerhalb der Reihe «Die Kunstdenkmäler der Schweiz» als Sonderband veröffentlicht werden. «Der Poeschel» - wie er später im Volksmund ge- nannt wurde - entwickelte sich zu einem Standard- werk über die Kunst- und Kulturgeschichte unseres Landes, ja sogar zu einem Klassiker, dessen Qua- litäten auch heute noch anerkannt werden. Die Kunstdenkmäler-Inventarisierung hatte den sehr positiven Nebeneffekt, dass die liechtensteinische Regierung im Jahr 1950 sämtliche in diesem Buch behandelten Objekte unter Denkmalschutz stell- te.641 Erwin Poeschel wurde für seine ausgezeich- nete Arbeit vom Historischen Verein gewürdigt und an der Jahresversammlung 1959 zum Ehrenmit- glied des Vereins ernannt.642 Aufgrund zahlreicher neuer Erkenntnisse in Ar- chäologie und Kunstgeschichte regte im Jahr 1983 das Vereinsmitglied Harald Wanger eine völlige Neubearbeitung des «Poeschel» an, der seit den späten 1960er Jahren vergriffen ist.643 Der Vereins- vorstand betrachtete eine Neufassung des Buches von Poeschel als problematisch. Hingegen befür- wortete er die Herausgabe eines Sonderbandes über die jüngere Kunstgeschichte. Als Publikations- plattform wurde die Reihe «Inventar der Neueren Schweizer Architektur» (INSA) ins Auge gefasst. Man dachte an die Möglichkeit eines diesbezügli- chen Sonderbandes für Liechtenstein.644
Die Neubearbeitung des «Poeschel» konnte schliesslich im Herbst 1999 in Angriff genommen werden als ein beim Historischen Verein angesie- deltes Projekt. Zuvor hatte der Liechtensteinische Landtag einen Verpflichtungskredit bewilligt, der die Anstellung einer Fachkraft zur Kunstdenk- mäler-Inventarisierung ermöglichte. In der Person der Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Herrmann konn- te eine geeignete Projektleiterin gefunden wer- den.645 132