Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Forschen und Publizieren Goldmünzen und einige <ßlechlein>. Ohne deren Be- deutung zu erkennen, spielten sie damit, nahmen eine Anzahl mit nach Hause und verloren andere wieder. Erst als der Schüler Hans Ospelt andern- tags dem Lehrer einen Gefässboden und 82 Mün- zen zeigte, erkannte dieser, dass die Kinder einen Münzschatz entdeckt hatten, und. verständigte so- fort den Lehrer und Archäologen David Beck, der zu diesem Zeitpunkt auch Präsident des Histori- schen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein war».547 David Beck suchte daraufhin mit dem Schüler Hans Ospelt und weiteren Helfern die Fundstelle ab. Sie lasen im Laufe des Tages 2 095 Pfennige (Brak- teaten), 23 Goldmünzen und 153 zweiseitige Sil- bermünzen zusammen. Insgesamt konnten 2 432 Geldstücke geborgen werden. Beck meldete den Münzfund sofort der Regierung, unterbreitete den Schatz dem Konservator des Münzkabinetts am Schweizerischen Landesmuseum in Zürich, Diet- rich Schwarz, zur Begutachtung. Anfangs April 1957 übernahm ihn Anton Frommelt zur weiteren Bearbeitung. Ein Grossteil der Münzen wurde in der Zeit zwischen 1290 und 1335 geprägt.548 Gemäss dem seit 1944 geltenden Denkmal- schutzgesetz ging der Vaduzer Münzschatz in den Besitz des Landes Liechtenstein über. Dieses «Schlüsseldokument für die Münz- und Geldge- schichte des Alpenrheintals»549 wurde dem Histo- rischen Verein zur Ausstellung im Landesmuseum übergeben. 
JAHRBUCH DES HISTORISCHEN VEREINS FÜR DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN Das in den Statuten formulierte Ziel des Histori- schen Vereins, «die vaterländische Geschichtskun- de zu fördern», sollte erreicht werden durch die Herausgabe eines «historischen Jahrbuches», das folgenden Inhalt haben sollte: «Die Protokolle über die Verhandlungen des Vereines», «grössere und kleinere Aufsätze über die ältere, neuere und neueste Geschichte des Landes und einzelner liechtensteinischer Gemeinden» sowie «eine thun- lichst vollständige Sammlung aller noch vorhande- nen, unser Land und unsere Gemeinden betreffen- den wichtigeren Urkunden von den ältesten Zeiten an.»550 In den revidierten Statuten von 1912 - nun «Satzungen» genannt - wurde ergänzt, dass das vom Verein herausgegebene Jahrbuch auch Be- richte über archäologische Funde und Erwerbun- gen enthalten sollte.551 Berichte über archäologische Funde und For- schungsergebnisse sind denn auch zahlreich in den Jahrbüchern zu finden. In der Pionierzeit der Ausgrabungstätigkeit - im Zeitraum von 1930 bis zirka 1960 - wurden Ausgrabungsberichte in der Regel im Jahrbuch desselben Jahres, in dem die jeweilige Ausgrabung stattfand, veröffentlicht. Die Berichte erschienen also ziemlich bald, es waren gleichermassen auch erweiterte Jahres- und Tätig- keitsberichte des Vereins. Da die Auswertung von Ausgrabungen aber zunehmend komplexer wurde und nicht immer geeignete Fachleute für diese Ar- beit zur Verfügung standen, dauerte es in späteren Jahren manchmal länger bis ausführliche Berichte im Jahrbuch erschienen. Auf manche Auswertungs- berichte zu älteren Ausgrabungen - zmn Beispiel zur Grabung beim römischen Kastell in Schaan - warten wir auch heute noch im Jahr 2001. Mit der statutarisch gewünschten Urkunden- publikation begann der Historische Verein ab dem Jahrbuch Band 42 (1942). Die einzelnen Lieferun- gen des Urkundenbuches waren vorerst als An- hang dem Jahrbuch beigeheftet. Infolge der For- matänderung des Jahrbuches - ab Band 88 (1990) - wurde entschieden, dass das Urkundenbuch ins- 118
	        

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