Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

FESTANSPRACHEN ZUM 100-JAHR-JUBILÄUM QUADERER / FRICK / OSPELT / RHEINBERGER die wirtschaftliche Lage Liechtensteins sich deutlich zeigten. Auch zur Schweiz hin wurden im Laufe der hundert Jahre intensive wissenschaftliche Kontakte aufgebaut. Und über diese wissenschaftlichen Kon- takte hinaus entwickelte sich manche freundschaft- liche Beziehung. Der erfreulich grosse und erstaunlich kontinu- ierliche Leistungsausweis des Historischen Vereins dürfte unbestritten sein. Wer sich mit der Ge- schichte Liechtensteins befasst, seien es Forschen- de, seien es geschichtsinteressierte Laien, kommt am Jahrbuch des Historischen Vereins - oder am Historischen Jahrbuch, wie es im allgemeinen Sprachgebrauch in Liechtenstein genannt wird - nicht vorbei. Es brauchte einen zähen Willen und eine stark verwurzelte Standfestigkeit der Verant- wortlichen, die Jahrbuchreihe durchzuhalten. Da- für möchte ich den zahlreichen Verantwortlichen meinen Dank auch von heute aus aussprechen. Diese publizistische Tätigkeit erfordert einiges sowohl an materiellem als auch an geistigem und emotionalem Engagement. Auch dafür gilt es zu danken. Die grosszügige materielle Unterstützung, die der Historische Verein immer wieder erfahren darf, ist vielseitig. Ich danke dem Landtag und der Regierung des Landes Liechtenstein für die Beiträ- ge, die wir von dieser Seite zugesprochen bekom- men. Der Historische Verein wurde vom Land Liechtenstein von Anfang an unterstützt, wenn auch mit nach heutigem Massstab bescheidenen 
Mitteln. Wir stossen auch hie und da auf Hinweise, dass der Historische Verein den Unmut der politi- schen Entscheidungsträger auf sich zog. Dies zeigt etwa die Bemerkung im Protokoll der Finanzkom- mission des Landtags vom 6. Februar 1924, wo es heisst, dass dem Historischen Verein zwar ein Lan- desbeitrag von 100 Franken für das Jahr 1924 be- willigt werde, gleichzeitig aber dem Verein mitge- teilt werde, «dass die Bewilligung nur unter der Be- dingung erfolgt, dass künftig in den Vereinsschrif- ten keine Parteipolitik mehr getrieben wird.» War dies eine Reaktion auf den Beitrag Albert Schädlers im Jahrbuch über die Tätigkeit des Liechtensteini- schen Landtages? Die Antwort des «Ausschusses» des Historischen Verein fiel klar und bestimmt aus: Er brachte der Regierung gegenüber zum Aus- druck, «dass der Verein sich für die freie Erfor- schung der Geschichte keinerlei Bedingungen auf- erlegen lassen kann, wobei es allerdings von den Anwesenden als Selbstverständlichkeit angesehen wurde, dass sich geschichtliche Arbeit des Jahrbu- ches nicht mit der Stellungnahme zu Fragen der Tagespolitik oder der Politik der jüngsten Zeit be- fasse, also mit Dingen, die noch nicht der Geschich- te angehören.» Auch die Gemeinden des Landes zeigen sich im- mer wieder grosszügig gegenüber unseren Anlie- gen; dasselbe kann ich von privaten Institutionen und Stiftungen sagen und nicht unerwähnt bleiben dürfen viele Zuwendungen durch Einzelpersonen. 5
	        

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