svnst gewinnt das Landschaftsbild mit seiner einseitigen Beleuchtung/, von Nordosten dnrch das geschmackvolle Kolorit außerordentlich. Die gelblich gehaltenen Berge mit ihren braun abgetönten Schatten wirken reliesartig. Die Bäume der weit ausgedehuteu Waldungen weisen der Natur entsprechend dunkelgrüne Färbung auf. Das Ried der Ebene ist hellgrün. Das rechte Rheinuser wird auf weite Strecken von grünem Strauchwerk eingefaßt. Das hellblaue Wasser des Rheins läßt die Wellenbewegung erkennen, zwei schwarze- Pfeile markieren deutlich die Flußrichtuug. Juteressaut ist es zu beobachten, daß auf dem Original nicht nur die Dächer der Kir- chen, Schlösser und ausgeführten Hänser, sondern auch die
Grund- risse der Häuser und die Signaturen der Ortschaften rot gesärbt sind, daß dasür also entsprechend der Wirklichkeit dieselbe Farbe gewählt wnrde wie aus der neuesten Karte. Eine Scheidung nach historischen Gesichtspunkten findet sich anf der Karte
nicht, sie bringt vielmehr die Grafschaft Vaduz mit der Herrschast Schelleuberg zu der politischen Einheit des
Fürsten- tums Liechtenstein verbunden zur Darstellung'). Die
fürstliche Resi- denz „Schlos Hochen Liechtenstein" übertrifft daher auch an Umfang und Pracht alle
anderen Schlösser nnd Burgen wie „Das fordere Alte Schlos Schelleuberg; Das Hindere Schlos Schelleuberg; Schallou. das alte Schlos Wildbnrg genant" sowie die „Best: Guetenberg". Man würde aber irren, wenn man diese Schloßvignetten als ge- treue Nachbildungen
der Schlösser, Bnrgen und Burgruine» in ihrem damalige» Zustande ansehen wollte. Die Burgen Alt- und Nen-Schellcuberg giugeu bekanntlich bereits 1405 im Appenzeller- Krieg in Flammen auf und es wnrde wenigstens Alt-Schellenberg, nicht wieder aufgebaut; auch das Schloß Vaduz oder Hoch-Liech- teusteiu hatte damals eiue audcre Gestalt. Was vou der Dar- stellung
der Schlösser, das gilt auch vou der der Berge, der Kirchen, der Kapelleu uud Häuser, es siud Vignetten, aus deueu sich, leine sichern Schlüsse über das wirkliche Aussehen ziehen lassen. Von größter Wichtigkeit siud die Namen der Berge, Alpen, Flüsse und Ortschaften. Noch deutlicher als bei der neuesten >) Über die älteste» gelegentlichen kartographischen Darstellungen dieses Gebietes vgl. E»g. Oberhninmer: Die ältesten Karten der Ostaipen in der Zeitjchr, des D, n. Ö, Alpenvercins Bd. »8 (1907) S. 1—14, sowie: Die ältesten Kurten der Westalpen ebendaselbst Bd. 40 (l!>09) S. l—M.