Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1910) (10)

l66 — Himmelsrichtungen sind auf derselben ausdrücklich benannt.- Lsp- tsntrm sNordeu,̂ 
Orient sOstens, ^Isricli(Z8 jSüden^, Oeviäsnt sWestens'). Da der Rhein in seiner Hauptrichtung von Süden nach Norden 
fließt, so bietet er 
das leichteste Mittel der richtigen Orientierung. Daraus 
ergibt sich dauu aber alsbald, daß 
die Be- zeichnung Lvjitöntrw sNorden^ aus der Kompaßrose um etwa 55 Grad zu weit nach Osten 
verschoben ist. Wie der Rhein am leichtesten eine Orientierung ermöglicht, so erregt er auch durch die Eiuzcichnung von nicht weniger als zwölf Juselu, von denen besonders eine einen bedeutenden Um- sang erreicht, allgemeinstes Interesse. So sah es also vor zweihundert Jahreu mit dem Rhein aus, bevor ihm die Regu- lieruug die gemessene Bahn vorschrieb, die er aus der neuesten Karte zeigt. Noch unbändiger wie der Rhein bewies sich damals der" „JllFluS", der in vier Armen in den Rhein mündete und außer drei kleineren Inseln zwei große Überschwemmungsgebiete 
ein- schloß. Da die Jll auch damals im wesentlichen eine nordwest- liche Richtung 
einschlug, so zeigt sich auch bei ihrer nach Südwesten gerichteten Darstellung, daß die Orientierung der Karte nicht gerade glücklich getrosten ist. Der 
„liirkni,.? ^luvius" tritt „an den Schweitzerischen. Gräichen" ebenso klar als natürliche Grenze Liechtensteins hervor^ wie dies bei den Gebirgen im Osten und Süden der 
Fall ist be-- tresfs der „Grafsschasft Svuueuberg", dem „Prettigew" nnd- „Graw Pündten". Vorarlberg oder vielmehr die Grafschaft Feld- kirch ist nicht erwähnt, aber der „Egel-See", aus dem der „Krebs- oder Esch-Bach geuant" kommt, 
der sich bei „Closter Benderen" in den Rhein ergießt, „das alte Schlos Tosters", die Ortschaft „An der Huev", sowie die Grenzdörfer „Noffels" nebst seinem „Baad" und „Bangs" (südwestlich von Nvsels!) sind eingetragen. Von Feldkirch, das durch die aus dem Original reich übermalte große Kartusche verdeckt ist, sühren vier Wege nach Liechtenstein. Die Hauptstraße tritt an der Stelle: „Bey dem SchmeltzHof genant" ins Fürstentum ein, am „Mühlin in dem Schanwald", ') Dein hochverehrten Herrn Kobincttsrat K. v. In der Maur ver- dankt 
der Verfasser eine vortreffliche große Photographie dieser 
Karte sowie die Anregung, sich näher 
mit ihr zn befassen.
	        

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