Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

— 31 - Fürst Emanuel, Vater der eben erwähnten Fürsten Franz Joseph und Carl, war nach Austritt aus dem Militärdienste, in dem er bald zur Charge eines Oberstlieutenants gelangt war, Obersthofmeister der Witwe des Kaisers Joseph I. und Ge- heimer Rath. Fürst Franz Joseph, der Chef der älteren Linie, geboren Franz 1726, begleitete seinen Oheim, den Fürsten Wenzel in verschiedene Joseph Feldzüge, nahm auch an der berühmten Schlacht von Piacenza 1772-1781 theil und war mehrfach mit diplomatischen Sendungen betraut; er führte die Regierung nur kurze Zeit, indem er schon 1781, auf einer Reise nach Frankreich begriffen, in Metz starb. Ein vielbeachteter Kunstschatz, nämlich die große fürstliche Kupferstichsainmlung, wurde durch ihn für das fürstliche Haus er- worben. 177? hatte er die Erlaubnis erhalten, alljährlich eine Anzahl liechtensteinischer Münzen mit seinem Gepräge im kaiser- lichen Hauptmünzamte zu schlagen. Ihm folgte sein ältester 1759 geborener, edel veranlagter Sohn Fürst Alois l. (Joseph), unter dem das Fürstenthum Alois I. Liechtenstein in kriegerisch aufgeregten Zeiten durch fortwährende 1781-I8V5 Durchzüge und militärische Bewegungen österreichischer, französischer und russischer Truppen sowie durch Kämpfe, die sich im Lande abspielten, großen Schaden litt, der für die Periode von 1704—1802 amtlich auf rund eine Milliorr Gulden geschätzt wurde. Er gründete, geistigen Interessen besonders zugethan, 1795 die gegenwärtig bestehende große liechtensteinische Fideikommiß- bibliothek in Wien und bemühte sich mit vorzüglichem Verständnisse um Hebung der Landeskultur, insbesondere der Waldwirthschaft; da er schon 1805 kinderlos starb, übernahm die Regierung sein 1760 geborener 
Bruder Fürst Johann I. (Joseph). Johann I. Ein Mann von hervorragenden Gaben des Geistes und ^^'^S« Herzens, hatte Fürst Johann I. von frühester Jugend an eine be- sondere Vorliebe für den Soldatenstand und durchmaß rasch die Stufenleiter militärischer Ehren, die ihn schließlich zur Würde eines Feldmarschalls gelangen ließ. Der vielfach entscheidende Einfluß, den er bei großen Weltereignissen zum Wohle des Vater- landes zur Geltung brachte, sichert seinem Namen unvergänglichen Nachruhm.
	        

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