— 21 — Heinrichs I. Sohn, Heinrich II., focht sammt seinem Bruder Friedrich in der Schlacht am Marchfelde (1278) tapfer an der Seite Rudolfs von Habsburg. )̂ Heinrichs II. Enkel, Johann I. ^), Jahrzehnte hindurch Hof- meister des Herzogs Albrecht III. von Oesterreich, erlangte für sich und sein Geschlecht in Folge besonderer Klugheit und Geschicklich- keit überragenden Einfluß und großen Reichthum, was vielfach Neid und Eifersucht erweckte, bis ihn schließlich unverschuldeter Weise die Ungnade seines Gebieters traf, der ihn und die übrigen Glieder des Hauses Liechtenstein 1394 gefangensetzte und sich des größten Theiles der liechtensteinischen Besitzungen in den österreichischen Landen bemächtigte; )̂ nur die Güter in Mähren und einige Be- sitzungen in Oesterreich blieben dem Hause erhalten; zu den Gütern in Mähren gehörte das von Johann dem Hofmeister 1371 ange- kaufte Eisgrub, welches im Laufe der Zeiten bedeutend vergrößert wurde, im Jahre 1572 verloren ging, aber schon 1575 wieder zurück- gekauft wurde und seit dem 17. Jahrhundert die Sommerresidenz des jeweiligen regierendenFürsten ist̂); unter den österreichischen Gütern, die Johann geblieben waren, befand'sich auch das ihm durch Heirath zugefallene Feldsberg, eine Herrschaft, die schon von Johann durch Ankäufe erweitert, seit mehr als 500 Jahren ununterbrochen im Besitze des Hauses Liechtenstein steht. Zu den bemerkenswerthen Erscheinungen der Zeit Johanns gehört auch sein Neffe Georg III. von Liechtenstein, vormals Dom- Propst zu St. Stephan und Kanzler der neuerrichteten Universität in Wien, dann seit 1390 Bischof von Trient, der in weitläufige >) Kaiser, Gesch. d. Fstth. Liechtenstein, S. 440, unterscheidet nicht zwischen Heinrich I. und Heinrich II. nnd stellt dieselben irrig als eine Person dar. °°) Kaiser, ebenda, S. 440, bezeichnet ihn unrichtig als Johann II. -) Nach Kaiser, Gesch. d. Fstth. Liechtenstein, S. 440, wäre Johann mit dem Verluste des größten Theiles seiner Güter bestraft worden, weil er verdächtig war, zur Befreiung des Königs Wenzel von Böhmen, der von seinem Bruder Sigismund gefangen gesetzt wurde, mitgewirkt zu haben; die völlige Haltlosigkeit dieser Angabe Kaisers ergibt sich aus Falke, Gesch. d. ffl. Hauses Liechtenstein, I. S. 368-380. Ei5grub besitzt ein Meisterwerk der Baukunsi in deni um die Mitte des 19. Jahrhunderts restaurierten Schlosse und einen Park, welcher zu den bewunderungswürdigsten Gartenschöpsungen Oesterreichs zählt. Z . 2