Artikel über allgemeine volkswirthschaftliche und innerpolitische Fragen, Berichte über die Landtagsverhandlungen und Bilder aus der vaterländischen Geschichte zur Mittheilung brachte. Das Ende 1877 wegen Rücktrittes der Redaktion eingegangene Blatt , lebte im September 1878, als sich ein neuer Redakteur fand, als „Liechten- steiner Volksblatt" wieder auf, als welches es unter wechselnder Redaktion bis heute fortexistiert. Die verhältnismäßig geringere Thätigkeit des Landtages im Jahre 1870 hängt vielfach mitten großen kriegerischen Ereignissen dieses Jahres zusammen. Zwar war Liechtenstein dank seiner seit 1866 geänderten staatlichen Stellung in die neuen Ereignisse nicht direkt mitverflochten, aber sein Denken und Fühlen solgte den Deutschen in dem großen Kampfe gegen den alten Erbfeind. Schon die Stammesverwandtschaft mit dem Staatenverbande, dem es Jahrhunderte lang angehört hatte und besonders auch die Erinnerung an die vielen Unbilden und ungeheuren Lasten, welche Liechtenstein 70 Jahre früher durch die französische Invasion zu ertragen hatte, machen begreiflich, mit welcher Freude und Begeisterung die Nach- richten von den großartigen deutschen Siegen und Erfolgen bei uns vernommen wurden. Es sei hier angeführt, daß dieses Mitfühlen mit der deutschen Sache schon im Anfange des Krieges einen Zweigverein zur Pflege und Unterstützung im Felde verwundeter und erkrankter Krieger auch bei uns hervorgerufen hatte, der durch Aufbringung von Verbandmaterialien, Leibwüsche und Geld seinein edlen Zwecke nachzukommen suchte. Ordentlicher Landtag vom »«. Mai bis SO. Okt. 1871. In der Eröffnungssitzung! entsprach der Landtag dem Gesuche des D^ Carl Schädler, welcher wegen Krankheit um Entlassung von seiner Stelle als Landtagsabgeordneter bat. Es wurde zugleich beschlossen, dem Entlassenen wegen seiner großen Verdienste um die Interessen des Landes und um das Zustandekommen der Ver- fassung die Anerkennung des Landtages auszudrücken. Die Bureauwahl ergab folgende zum Theil neue Besetzung: Präsi- dent: D^ Schlegel, Vizepräsident: Pfarrer Erni, Sekretäre: Landrichter Keßler und Marxer. An Stelle des ausgeschiedenen D?- Schädler wurde der Ersatzmann I. Schafhauser von Eschen einberufen.