Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

— 113 - auf die Erhaltung der Straße wurde zunächst vereinbart, daß die Strecke von der Landstraße bis zum Steinort das Land, die Strecke Steinort bis Kulm die alpbesitzenden Gemeinden, und die Strecke auf dem fürstlichen Gebiete von Kulm bis zum Samina- bache 
vom fürstl. Alpeigenthümer erhalten werden. — Aus den Landtagsberathungen ist zu entnehmen, daß ein Theil der Abgeord- neten es vorgezogen hätte, wenn der Straßenzug von Vaduz über Rothenboden geführt hätte. Jedoch einigte man sich schließlich auf das oben geschilderte Projekt, das mehr Sicherheit biete, nicht so viele Windungen erfordere und günstigere Steigungsverhältnisse habe. Bekanntlich wurde später (im Jahre 1872) der Straßen- zug von Vaduz über Rothenboden auch noch erstellt und die Er- haltung dieser und noch anderer Straßen auf das Land über- nommen. — Auch die Gemeinde Schellenberg erhielt zur Er- stellung einer Straße, welche die Gemeinde mit dem Flachlande ver- binden sollte und deren Baukosten auf 1300 fl. angeschlagen waren, einen Landesbeitrag von 500 fl. Mit diesen beiden Straßen be- gann eine für den gesunden Fortschritt unserer Landeskultur wich- tige Zeitperiode. Bisher war in dieser Hinsicht — abgesehen von den Straßen im Flachlande — sozusagen nichts geschehen. Speziell die stark bevölkerte Geiueinde Triesenberg war schlecht bestellt. Der Triesenberger mußte bei dem Mangel an Gelegen- heit zur Abfuhr von Produkten vieles auf dein Rücken schleppen. Der Transport des Viehes und namentlich der Pferde in die Alpen und die Herausschaffung der Alp- und Walderzeugnisse war überaus beschwerlich. Dennoch widerstrebte höchst sonderbarer Weise anfänglich ein Theil der Bevölkerung Triesenbergs der Neuerung. Aber nach und nach wurde die Nützlichkeit und der praktische Werth dieses Verkehrsmittels allgemein anerkannt, so daß das Bedürfnis zur Erstellung einer Reihe anderer Straßen sich geltend machte und schließlich zum Baue eines ganzen Netzes von Straßen führte. Die fürstl. Regierung und der Landtag 
haben sich durch die An- regung und Durchführung und bereitwillige financielle Unterstützung dieser Projekte ein großes Verdienst um das Land erworben. Einer anderen Neuerung, die ebenfalls im Perkehrsinteresse lag, begegnen wir im Landesvoranschlage. Es wurden nämlich auf Vorschlag der Regierung 2 Bricfboten bestellt, einer für Vaduz, Schaan, Triefen und Triesenberg, und einer sür das g
	        

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