Volltext: Das Bild Liechtensteins im Ausland

1971 wurden 350 000 französische Bücher gratis im Ausland abge­ geben. Frankreich schickt jährlich rund 30 000 Lehrer zur Entwick­ lungszusammenarbeit ins Ausland, davon 25 000 nach Afrika.46 
An den ausländischen Zweigstellen des deutschen Goethe-Instituts lernen heute rund 85 000 Personen Deutsch.47 Der direkte persönliche Kontakt gilt als beste Form der Informations­ und Image-Vermittlung. Daher haben die Amerikaner begonnen, mög­ lichst oft Politiker, hohe Regierungsbeamte, Senatoren, Abgeordnete sowie Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Schaffens ausländi­ schen Auditorien — mit möglichstem Multiplikationseffekt — zu präsentieren. Sie zapfen auch das grosse Potential von privat im Aus­ land reisenden Amerikanern von Rang für den gleichen Zweck an und gewinnen sie für kurze Reden und Diskussionen an jenen Orten im Ausland, wo sie gerade etwas Zeit erübrigen können. Im letzten Jahr wurden 640 solcher prominenter «Freiwilliger» eingesetzt. Ver­ mehrt werden auch Fernsehaufzeichnungen — etwa von fundamen­ talen Reden des Präsidenten oder des Staatssekretärs — den amerika­ nischen Informationsstellen im Ausland zur Verfügung gestellt.48 Indirekte Kontakte zu einem ausländischen Publikum ermöglichen die im Ausland lebenden Bürger eines Landes. In der Schweiz hält das Auslandschweizersekretariat der Neuen Helvetischen Gesellschaft — neben den offiziellen Schweizer Vertretungen — die Bande zwischen den ca. 350 000 Auslandschweizern (davon die Hälfte Doppelbürger) und der Schweiz aufrecht, es unterstützt die Schweizervereine und trägt vor allem zur Information der Auslandschweizer bei, unter an­ derem durch die Zeitschriften «Echo» und «Weltschweizer».49 Polen, ein klassisches Auswandererland, bemüht sich ebenfalls intensiv um seine Auslandpolen, in der von Edward Gierek ausgesprochenen Ab­ sicht, «qu'on ne dise que du bien de la Pologne».50 Nicht alle genannten Aktionstypen sind gleichermassen effizient. Da sie zugleich finanziell aufwendig sind, wird immer wieder überprüft (besonders seit der Rezession), ob sie ihren Zweck erfüllen. Systema­ tisch gesammelte Erfahrungen führten etwa die USIA dazu, weniger ein breites Publikum, als mit jeder Aktion ein ausgesuchtes Zielpubli­ 46 Dandelot, France, a. a. O., S. 307—309. 47 Dankwart Guratzsch, «So wird Kulturpolitik wieder spannend — Der neue Ge­ neralsekretär des Goethe-Instituts will die Auslandsarbeit aktivieren», Die Welt, 5. April 1976. 48 USIA, a. a. O., S. 65. 49 Bericht der Koordinationskommission, a. a. O., S. 41 f. 50 «La Pologne et les Affaires Occidentales», Revue, vol. XII, Nr. 1—2, 1976, S. 23 165
	        

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