Volltext: Das Bild Liechtensteins im Ausland

Einleitung Wie zwei Menschen sich begegnen, hängt nicht allein davon ab, was für Persönlichkeiten sie sind, sondern wofür sie sich gegenseitig hal­ ten. Die Vorstellung, das Bild, das sie sich voneinander machen, neh­ men sie für wirklich und handeln danach. Diese alte Einsicht, die vor allem in der kommerziellen und der politischen Werbung Anwen­ dung gefunden hat, wird zusehends auch für die Aussenpolitik syste­ matisch nutzbar gemacht. So wollen nicht mehr nur die Waschmittel­ firmen wissen, was die Hausfrauen von ihrem Produkt halten, son­ dern auch die Regierungen, was man im Ausland für ein «Bild» von ihrem Land, seinen Bürgern, seiner Politik, Technik und Kultur hat, welches das «Image» des Landes in der Welt ist, wie es sich auswirkt und was man zu seiner Pflege tun kann. Das ist eine folgerichtige Erscheinung in einer Staatengesellschaft, die durch immer regeren Kontakt, aber auch Konkurrenz in allen Bereichen und durch wach­ sende Interdependenz gekennzeichnet ist. Auffällig ist, dass neben den grossen Staaten sich nun auch mittlere und kleinere Staaten ver­ mehrt dieser Frage zuwenden. Nach Debatten im National- und Ständerat im Jahre 1970 setzte der schweizerische Bundesrat eine Kommission unter dem Vorsitz von Alt-Bundesrat Willy Spühler ein. die einen detaillierten Bericht und eine Gesamtkonzeption für die «Präsenz der Schweiz im Ausland» erarbeitete.1 Die von der öster­ reichischen Regierung geförderte «österreichische Gesellschaft für Aussenpolitik und Internationale Beziehungen» widmete ihr jährli­ ches «Aussenpolitisches Gespräch» auf Schloss Hernstein in Nieder­ österreich dem Thema «Das Image Österreichs im Ausland». Dabei wurden das «Ist-Image» und das «Soll-Image» analysiert und Vor­ schläge formuliert.2 In der Bundesrepublik Deutschland wird seit eini­ gen Jahren wieder über das Bild vom «hässlichen Deutschen» disku­ tiert3, und eine «Enquetekommission» hat der Bundesregierung 1976 einen Bericht zur Neuordnung der auswärtigen Kulturpolitik vorge­ legt. Die vorliegende Nummer der liechtensteinischen «Politischen Schriften» endlich handelt vom Image Liechtensteins im Ausland, 1 Bericht der Koordinationskommission für die Präsenz der Schweiz im Ausland an den Bundesrat vom 11. Dezember 1974, 109 S. 2 «Das Image Österreichs im Ausland», österreichische Zeitschrift für Aussenpoli­ tik, Sonderheft 1971, 36 S. 3 Vgl. Götz Fehr, «Prüfefix und Akkuratix — Was kann man gegen das Bild vom hässlichen Deutschen tun?», Rheinischer Merkur, 28. Januar 1977. 152
	        

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