Volltext: Das Bild Liechtensteins im Ausland

2. Berichte über Liechtenstein Anders stellt sich das Problem bei Publikationen, die nicht über Er­ eignisse und Begebenheiten, sondern über (politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche ...) Zustände, also über Liechtenstein selbst berich­ ten. Sie werden höchst selten von Agenturen verbreitet, sondern stam­ men in den meisten Fällen aus der Feder eines Journalisten, der nicht a priori ein Liechtenstein-Spezialist sein muss. Er kann sein Wissen aus anderen (richtigen oder falschen) Publikationen oder bei einem Besuch im Lande selbst erworben haben. Selbst beim letzteren, für Liechtenstein günstigeren Fall aber, kommt es noch darauf an, ob und mit welchen Vorurteilen und Fehlinformationen der betreffende Journalist das Land besucht hat und wieviele davon während seines Besuchs korrigiert werden konnten. 3. Fehler in der Liechtenstein-Berichterstattung Bevor wir nun auf einzelne Fehler eingehen, ist eine wichtige Vorbe­ merkung angebracht: Was im folgenden skizziert wird, ist kein «Image Liechtensteins in der ausländischen Presse», kein Querschnitt durch die gesamte Liechtenstein-Berichterstattung, die — wie bereits festgestellt — über weite Strecken richtig ist. Absicht dieses Abschnit­ tes ist es vielmehr, jene Fehler aufzuzeigen, die in einem Teil der Berichte immer wiederkehren. Dabei ist es selbstverständlich unmöglich, in einer Untersuchung die­ ses Umfangs auf jeden einzelnen Fehler in der Berichterstattung ein­ zugehen. Vielmehr kann es nur darum gehen, Tendenzen aufzuzeigen. a) Innenpolitik Als erster Problemkreis kann die Innenpolitik genannt werden. Nach­ dem schon die Beschreibung der liechtensteinischen Bevölkerung bei manchem Autor auf Schwierigkeiten stösst und ihn auf die Platitüde, wonach der Liechtensteiner sein Herz in Österreich und seinen Geld­ beutel in der Schweiz hat, ausweichen lässt, will er mit der Tatsache, dass dieses Zwittervolk auch noch Politik treibt, erst recht nicht warm werden. Der Hang zur Verniedlichung, der ihn schon in Ver­ bindung mit dem Namen Liechtenstein zu den Attributen «klein», «Mini-Paradies», «Hauptstadt ohne Bahnhof», «nicht viel grösser als eine Postkarte» o. ä. greifen liess, lässt ihn fortan nicht mehr los. Und nach dem, oft etwas hämisch angebrachten, aber obligaten Hinweis auf das fehlende Frauenstimmrecht bleibt oft nur ein Bonmot über 122
	        

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