was andere zum Thema gesagt haben. Er ergänzt aber in einem wesentlichen Punkt das erste. Es beantwortet die Frage, ob überhaupt und inwiefern der Ansatz zur politischen Gemeinschaft mit dem persönlichsten Anliegen des Menschen übereinstimmen könne, ob hier wesentliche Widersprüche vorhanden sind und ob die Hausgemein schaft den Staat oder dieser die Familie ersetzen kann. In diesem Sinne ist das große Thema der beiden ersten Bücher die genaue Be stimmung des «Zoon politikon», des Menschen in seiner Anlage zu einem staatenbildenden Wesen. Mit Buch drei und vier treten wir auf die Analyse der Verhältnisse im Staat ein. Beide haben, so verschieden sie im Ansatz sind, wieder ein Thema, nämlich den Staat als Konstitution einer Ordnung und hiermit seine Verfassung. Es kann ja von einem Staat nur gesprochen werden, insofern eine Ordnung besteht, die bestimmt, wer in ihm regiert. Es geht also hier um die Verfassung, und zwar einmal (Buch drei) als die Ordnung jener, die des Zieles bewußt gemeinsam regie ren können, und dann (Buch vier) als die Ordnung jener, die auf grund ihrer Stärke im Gemeinschaftsleben und im Produktionspro zeß im Stande sind, eine verfassungsmäßige Ordnung nach innen und außen zu erhalten. Beide Bücher handeln also vom formalen Aufbau der Ordnung, insofern diese überhaupt eingerichtet und bestehen kann, und damit vom Staat als Konstitution. Buch fünf und sechs behandeln die Konstitution als einen lebendigen Prozeß, und hierin erst wieder die Ursachen für dessen Entwicklung oder Desintegration (Buch fünf) und dann die Kunst von dessen Stabilisierung durch «Ausgleich und Mischung» der Interessengegen sätze. Buch sieben und acht behandeln das Ziel der politischen Gemein schaft auch wieder in zwei Hinsichten. Einmal im Hinblick auf opti male Bedingungen und optimalen Zustand des Gemeinwesens selbst und dann im Hinblick auf die Folgen eines solchen Zusammenlebens für die einzelnen Menschen und Familien. Die erste Folge geordneter politischer Verhältnisse ist die Förderung von Bildung und Kultur. Unter dieser kurzen Aufzählung verbergen sich eine Fülle von Ein zelproblemen und Erkenntnissen, die zum Teil die größte Bewunde rung (Gewaltenteilung, Einrichtung der Ämter und Organe des Staa tes), zum Teil die schärfste Ablehnung der Nachwelt (etwa Sklaven frage) gefunden haben. Wir können hier nur den Versuch machen, aus dem Schema jene Elemente hervorzuheben, die für unsere Frage 21