Volltext: Probleme des Kleinstaates gestern und heute

Die 
Wirtschaftsverbände als solche üben im großen und ganzen einen gemäßigten Einfluß aus. Besondere Besonnenheit ist auch — im Ver­ gleich zur Rolle radikaler Gewerkschaften in manchen Ländern Europas — dem Arbeitnehmerverband zu bescheinigen. Erheblich dagegen ist — zufolge der vielleicht einseitigen Betriebskonzentration — die Macht der wirtschaftlichen 
<rGroßbetriebe». Als nicht selten multinationale Konzerne sind sie weniger landesgebunden als andere. Von den Beschlüssen ihrer 
Führungsschichten hängt das Los vieler Arbeitnehmer ab. Ein diesbezügliches Einfühlungsvermögen ist län­ gerfristig das sicherste Mittel zur Erhaltung befriedeter Verhältnisse und zur Vermeidung gewerkschaftlicher Radikalisierungen. Ein 
Ausländeranteil (inkl. Saisonarbeiter) von 37,3% an der Ge­ samtbevölkerung (Wohnbevölkerung am 1. 12. 1974) bedeutet für einen Staat eine gewichtige soziale, gesellschaftliche und politische Realität. Fragen der Rechtsstellung der Ausländer sind aufgeworfen. Von den 23 745 Einwohnern (am 1. 12. 1974) waren 8 862 Auslän­ der, darunter 3 567 Schweizer (1960: 1 563; 1970: 2 518), 2 157 Österreicher, 1 196 Deutsche, 1091 Italiener und 851 andere. Fehlt Fremdsprachigen häufig die Assimilationskraft, so tun sich die ge­ hobenen ausländischen Führungsschichten oft mindestens so schwer sich zu integrieren. Ja erweckt es nicht manchmal den Eindruck, daß vereinzelte Schweizer als Teil der präsenten «Fünften Schweiz» und so nahe den Schweizer Bergen sich vielleicht bei uns gelegentlich gar in einem zweifellos geliebten besonderen Abteil «ihrer» Heimat fühlen? d) 
Bauen und Wohnen in unserer Landschaft Dem Thema 
Bauen und Wohnen in unserer Landschaft wäre ein größeres Kapitel zu widmen. Bauten und Landschaft haben prä­ gende Wirkung auf den Menschen von Kind auf mit seinem Urbe- dürfnis nach Harmonie, Menschlichkeit und Gemeinschaft und Ge­ sundheit. Und wenn immer wieder gesagt wird, daß ein Kleinstaat in der heutigen Welt seine Chance darin habe, ein Ort der Mensch­ lichkeit zu sein, dann ist klar, daß diese Chance schon allein vom Bauen und von den Eingriffen in die Umwelt her verpaßt werden kann. Zweifellos haben wir ein gesteigertes Bedürfnis nach zeitge­ mäßem Bauen, nach Komfort, Hygiene und Erholung. Wir verfielen aber ins Extrem, wenn die Eingriffe unsere eng begrenzte Landschaft in ihren biologischen Grundlagen treffen oder die Lebenseinheit der einzelnen «aus einem gesunden traditionellen Empfinden heraus» 184
	        

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