nenten gilt es nachfolgend, im Sinne von Arbeitshypothesen, näher zu bestimmen. — Wachstum und Wohlstand: In der Wirtschaftswissenschaft wird
Wohlstand restriktive als reales Volkseinkommen pro Kopf der Bevölkerung und
Wachs tum als Veränderung des realen Volkseinkommens in der Zeit definiert. Diese Begriffsbestimmung berücksichtigt einseitig den quantitativen Produktionsaspekt und vernachlässigt das Vertei- lungs- und Strukturproblem. In dieser Arbeit wird deshalb von einem modifizierten Wachstums- und Wohlstandsbegriff ausge gangen, welcher dahingehend präzisiert werden kann, daß eine Optimierung des realen Volkseinkommens pro Kopf der Bevöl kerung bei Erhaltung der natürlichen Umwelt und möglichst aus geglichenen Produktionsstrukturen als erstrebenswert bezeichnet wird, sowie seine gerechte Verteilung auf alle Kreise der Bevölke rung. — Preisstabilität: In einer Marktwirtschaft darf das Preisstabilitätsziel nicht abso lut aufgefaßt werden. Preisänderungen haben zentrale Bedeutung zur selbsttätigen Produktions- und Konsumsteuerung. Die rela tiven Preissteigerungen zeigen den Unternehmern, für welche Güter eine Produktionsausweitung gewünscht wird, und haben überdies die Aufgabe, die wirksame Nachfrage auf die zur Ver fügung stehende, durch die Kapazitäten der produzierenden Un ternehmungen bestimmte Angebotsmenge zu beschränken.37 Preis strukturänderungen sind in einer evolutorischen Marktwirtschaft somit unvermeidlich. Das Preisstabilitätspostulat kann demnach nur bedeuten, «daß die Preise im Durchschnitt unverändert blei ben, daß also Preiserhöhungen bei einigen Gütern und Dienst leistungen durch Preissenkungen in andern Bereichen der Wirt schaft kompensiert werden».38 — Beschäftigung: In der Regel setzt man das Beschäftigungsziel dem Postulat der Vollbeschäftigung gleich, welches in der umfangreichen Literatur allerdings verschieden definiert und begründet wird. Aufgrund 87 Vgl. Schiller K., öffentliche Hand und Preisstabilität, in: Industriekurier 21/1963. 88 Hennies M. O. E., Das nicht so magische Polygon der Wirtschaftspolitik, Ber lin 1971, S. 29. 23