Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und die Europäische Gemeinschaft

32.1 Die Folgen der Überbeschäftigung Reale Zunahmen von Wachstum und Wohlstand sind möglich durch eine rationellere Verwendung von vorhandenen Produktionsfaktoren oder durch den vermehrten Einsatz neuer Produktionsfaktoren. In der Regel gelangen beide Maßnahmen kombiniert zur Anwendung. Die rationellere Verwendung von Produktionsfaktoren verlangt in den meisten Fällen zusätzliche Investitionen. Langfristig dürfte des­ halb ein vermehrter Einsatz neuer Produktionsfaktoren für eine reale Vergrößerung von Wachstum und Wohlstand von größerer Bedeu­ tung sein als reine Rationalisierungsmaßnahmen, deren Möglichkeiten schnell einmal ausgeschöpft sind und zunehmend mit überproportio­ nalen Kostensteigerungen verbunden sein dürften. Aufgrund der für die Kapitalbildung günstigen liechtensteinischen Steuergesetzgebung trifft wohl die Annahme zu, daß der Beschäftigungsgrad entscheidend für die weitere Entwicklung der liechtensteinischen Volkswirtschaft ist. Bevor deshalb die in diesem Abschnitt aufgeworfene Frage beant­ wortet werden kann, muß die allgemeine Beschäftigungslage Liech­ tensteins besprochen werden. Im Jahresbericht 1972 der liechtenstei­ nischen Industriekammer sprachen die Verfasser von einem «arbeits- marktlichen Notstand».52 Der wirtschaftliche Aufschwung des Für­ stentums nach dem Zweiten Weltkrieg überstieg bereits anfangs der fünfziger Jahre die Möglichkeiten des einheimischen Arbeitsmarktes. Die Folge war eine rasante Zunahme des Ausländerbestandes. (Vgl. Tabelle 305.) Auf der Basis 1930 gleich 100 stieg die Zahl der Beschäftigten bis 1970 auf 231 Punkte. Die Vergrößerung der einheimischen Erwerbs­ tätigen belief sich auf 176 Punkte, währenddem die ausländischen Arbeitskräfte eine Steigerung um 458 Punkte erfuhren. 52 Jahresbericht 1972 LIK, S. 18. 125
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.