Volltext: Beiträge zum liechtensteinischen Selbstverständnis

Betriebe und Großindustrien zwingen, ihre Abwässer peinlichst zu säubern oder Kontrollen der Luftverschmutzung durch Fabriken ver­ langen. Anstatt unser Land mit Asphalt zu bedecken, anstatt teure, breite Straßen zu bauen, die zu einem großen Teil nicht unbedingt notwen­ dig sind, anstatt sich den Kopf über den Bau einer großzügigen Um­ fahrungsstraße zu zerbrechen und teure Planungen zu finanzieren, könnte man das viele Geld in die öffentlichen Verkehrsbetriebe stecken. Der Postautoverkehr müßte dringend attraktiver gestaltet werden, etwa durch eine bessere Abfertigung der Fahrgäste oder den Ausbau des Fahrplanes. Die Angestellten, die den ganzen Tag im Büro arbeiten, könnten dann auch angehalten werden, die öffent­ lichen Verkehrsmittel zu benutzen, um an ihren Arbeitsplatz zu ge­ langen; auch Regierungsangestellte würden vielleicht mit dem Post­ auto zur Arbeit fahren. Die Luft bliebe von den vielen Abgasen verschont, das Auto hielte länger, und das Parkproblem, besonders in Vaduz, würde kleiner, da die Parkplätze nicht mehr den ganzen Tag von Autos von Büro­ angestellten und deren Chefs besetzt wären. Wir haben ja auch schon eine Gesellschaft für Umweltschutz, die sich dieser Sache annehmen könnte. Wir waren bei der Gründungsver­ sammlung dieser Gesellschaft dabei und haben viele finanzkräftige Leute im Vorstand und als Mitglieder gesehen. Wir hoffen, es ist für diese Leute nicht bloß eine Prestige-Angelegenheit, der Gesellschaft für Umweltschutz anzugehören. Sie sollten mit ihrem Kapital, mit staatlicher Subvention und öffentlichen Spenden eine Menge zum Schutze unseres Landes tun und es zu einem Vorbild für andere Staaten machen. Als letzten Punkt möchten wir noch das Bodenrecht anführen. In unserem Land ist, wie in vielen anderen westlichen Staaten, eine Kon­ zentration des Grundes und Bodens auf einige wenige zu beobachten. Ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung besitzt einen großen Teil des Bodens in unserem Land. Der Boden bleibt jedoch ungenutzt und wird für die nächsten Generationen aufbewahrt. Wenn man Grund­ besitz höher besteuern würde, könnten viele Besitzer einen Teil der brachliegenden Grundstücke nicht mehr halten und müßten ihn ab­ stoßen. Die Preise würden wieder auf eine erträgliche Höhe sinken, die Grundstücke würden auf eine breitere Schicht der Bevölkerung verteilt. Eine andere, radikalere Lösung wäre die Verstaatlichung des Bodens, d. h. nicht, daß die Bodenbesitzer enteignet würden, nein, aber der Staat müßte das Land aufkaufen und Boden nur noch gegen eine 69
	        

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