Volltext: Beiträge zum liechtensteinischen Selbstverständnis

manches wieder ermöglichen. Welche großen Chancen lägen doch in einer freien, gerechten und großzügigen Einbürgerungspraxis. Es darf nicht bloß beim Bewußtsein und bei Versprechungen bleiben; speziell in dieser heiklen Frage nicht. Unsere Einbürgerungspraxis in den kommenden Jahren bedeutet für mich ein wichtiges Symptom für oder gegen die Eigenstaatlichkeit Liechtensteins. 3. Der Umweltschutz, die Erhaltung unseres begrenzten Lebensraumes. «Uber das Materielle hinaus aber vertreten wir die naturschützende Lösung, weil wir es nicht als gleichgültig erachten, wie es sich in unserem Lande mit dem Respekt vor der Schöpfung verhalte, aus dem heraus erst der Respekt vor dem Menschen als wichtigste Grund­ lage unserer Staatsform wächst.» Diese Worte des aargauischen Bota­ nikers H. U. Stauffer (1929—1965) decken sich mit meinem Engage­ ment für unseren 160 km2 großen Lebensraum. Wenn wir überleben wollen, auch als Staat, müssen wir zu diesem kleinen Stück Erde mit seinem Wasser und seiner Luft Sorge tragen, ja es sollte uns gelingen, unsere relativ kleinen Umweltprobleme vorbildlich zu lösen. Dann können wir zum Modell für andere Staaten werden; vielleicht gelingt es uns dann auch, glaubwürdig zur Lösung des weltweiten Problems etwas beizutragen; sicher sind wir dann aber berechtigt, ich meine, sogar verpflichtet, an unsere Nachbarn die Forderungen des Umwelt­ schutzes zu stellen. Ein Problem wird uns intern besonders Mühe machen, die Forderung des Landschaftsschutzes, die nicht zulassen kann, daß unser so be­ grenzter Lebensraum durch Einzelinteressen noch mehr eingeschränkt und entwertet wird. Planung und Gesetzgebung müssen diesem gesell­ schaftspolitischen Problem Rechnung tragen. Liechtenstein bedeutet für mich Hoffnung, Wunsch und Aufgabe zugleich; und wenn nur eines der oben genannten Ziele modellhaft erreicht wird, so darf ich ein bekanntes Zitat des Altbundesrates Wahlen umstellen: Liechtensteiner werden, um Europäer zu sein! 16
	        

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