JAHRBUCH
DES »«/«̂ra"""ä
HISTORISCHEN VEREINS
FÜR DAS
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN
Dreiundfünfzigster Band
1953
K R A U S R E P R I N T
Nendeln/Liechtenstein
1973
U N V E R A E N D E R T E R N A C H D R U C K 1973
Nachdrude mit Genehmigung des
Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein
K R A U S R E P R I N T
A Division of
K R A U S - T H O M S O N O R G A N I Z A T I O N LIMITED
Nendeln/Liechtenstein
1973
Drciunbfimfsigftcr £anb
ttabus im J^clbftoctlag bes Ucvcins 1953
Inhaltsverzeichnis
Seite
I. G e o r g M a l i n : Die politische Geschichte des Fürs tentums Liechtenstein
in den Jahren 1800— 1815 . 5
II. A l e x a n d e r F r i c k : Von zwei Liechtenstein-Karten in Schweizer Archiven
und einer alten Rheinmarke . . . . . . . . 179
III. D a v i d B e c k : Malanser Ausgrabung 1953 189
IV. David Beck: Prähistorische Funde bei Burgruine Alt-Schellenherg . 207
V . K u r z b e r i c h t e :
A l e x a n d e r F r i c k : Der Flurname • Riet- lääst nicht in jedem Falle auf
nassen Boden schliessen . . . . . 2 1 1
D a v i d B e c k : Walserdeutsche Flurnamen . 2 1 4
VI . V e r e i n s c h r o n i k :
A) Jahresbericht . . 218
B) Rechnung über die F.innahmen und Ausgaben vom 1. Juli 1952 Iiis
30. Juni 1953 225
C) Mitgliederverzeichnis . . . . . . . . . 227
D) Verzeichnis der historischen Vereine, wissenschaftlichen Institute usw.,
mit denen der historische Verein Schriftentausch unterhält . . 2S3
VII. F r a n z l ' e r r e t : Liechtensteinisches Urkundenbuch (I. Tei l , Band 2)
Namenregister . . . . . . . .. . . 429
Sachregister . . . . . . . . . . . 461
Die politische Geschichte
des Fürstentums Liechtenstein
in den Jahren 1800 — 1815
von
Dr. Georg Malin
Im Selbstverlag des Historischen Vereins
für das F ü r s t e n t u m Liechtenste in
Vaduz 1953
1 *
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Einleitung 12
A. Die verfassungsrechtliche Entwicklung
I. Kapitel Die alten Verfassungsverhältnisse bis zum Umsturz (1808) 14
1. Verfassungsgrundlagen . . . . . . . 14
a) Landesherrliche Rechte 14
h) Volksrechte 16
2. Der Einbruch des Absolutismus . • 18
a) Das Reichsfürstentum . . . . . . 18
b) Die nachabsolutistische Landammannverfassung 21
11. Kapitel Der Umsturz 30
1. Ursachen . . . . . . . . . 30
2. Vorbereitungen zum Umsturz . . . . . 42
3. Die Dienstinstruktionen vom 7. Okt. 1808 . . . 48
III. Kapitel Das souveräne Fürstentum 50
1. Liechtenstein im Rheinbund 50
2. Die neue Verwaltung 54
B. Die Landesverwaltung des s o u v e r ä n e n F ü r s t e n t u m s
I. Kapitel Die Kirchenpolitik . . . . . . . . 61
II. Kapitel Staat und Schule 71
1. Die Schule vor 1805 71
») Schulverhältnisse . 71
b) Reformversuche . . . . . . . 76
2. Die neue Schule 79
a) Das österreichische Vorbild . . . . . 79
b) Schulgesetz und Schulplan 81
c) Schulverwaltung . „ . 87
III. Kapitel Die Gesetzgebung 94
C. Die aussenpolitischeu V e r h ä l t n i s s e
I. Kapitel Der Aufstand von 1809 129
1. Ursachen 129
2. Verlauf 133
3. Die Erpressungen General Froments . . 1 4 0
II. Kapitel Die Aussenpolitik des Rheinbundstaates . . . . 146
1. Vertrag mit Nassau i von 1806 146
2. Vertrag mit Nassau von 1809 151
III. Kapitel Liechtenstein im alliierten Lager . 1 5 8
1. Garantien für die Souveränität Liechtensteins ]5fi
2. Die Aufgebote im Fürstentum . . . . . 162
Schlusswort . . . .' . . . . . . . . 1 7 0
c
/
— 9 -
Vorwort
Das Quellenmaterial zur vorliegenden Arbeit wurde zum grüss-
li'ii Teil aus archivalisclien B e s t ä n d e n g e s c h ö p f t . Reichlich f lössen
die Quellen im Regierungsarchiv in Vaduz und im Archiv der fürst-
lichen Hofkanzlei in Wien; doch konnten im »bischöflichen Archiv
in Cliur, dem fürst l . Familienarchiv im Sohloss Vaduz und dem
Landesregienungsarchiv in Innsbruck keine bisher unbeachteten
Quellen gefunden werden. An direkt e insch läg iger Literatur beste-
hen die kurzen, teils t e n d e n z i ö s e n A u s f ü h r u n g e n In ider Maurs.
Das Thema konnte in der an sich weitausgreifenden Art gestellt
werden, weil die Kle inräu in igke i t des F ü r s t e n t u m s eine derartige
Behandlung erlaubte. Als erstes Anliegen galt, in 'den politischen
Ereignissen der Jahre 1800 — 1815 das Ende einer geschichtlichen
Epoche aufzuzeigen und den Aufbruch einer neuen Ordnung nach-
zuweisen. In iden einzelnen Kapiteln inusste streng die politische
Linie gewahrt werden: Im Kapitel über die Kirchenpolitik kamen
lediglich Ereignisse zur Behandlung, die in Beziehung mit dem neuen
Staat standen; das gleiche gilt für das Kapitel über die Schule; die
Gesetzgebung fand insofern Beachtung, als dadurch der politische
Umschwung deutlich gemacht wenden konnte; im Abschnitt über
die Aussenpolitik schliesslich mussten die B e m ü h u n g e n um die Si-
cherung der erlangten Souverän i tä t dargestellt werden. Bei der Be-
arbeitung dieser und anderer Probleme galt es immer wieder auf
den Zusammenhang mit Ereignissen in den Nachbarstaaten hinzu-
weisen: Liechtenstein war durch den Rheinbund und die Person des
Fürs ten eng mit dem Geschehen im Ausland verbunden.
An dieser Stelle m ö c h t e ich vor allem Herrn Prof. Dr. Oskar
Vasella danken, der die Arbei l leitend ü b e r w a c h t e . Auch den ver-
schiedenen P e r s ö n l i c h k e i t e n , die Hinweise und R a t s c h l ä g e gaben,
danke ich herzlich.
11
Einleitung
Seit Jahrhunderten bildete das Gebiet des heutigen F ü r s t e n t u m s
Liechtenstein mit seinen 159,516 k m 2 F l ä c h e n i n h a l t 1 eine feste po-
litische Einheit, ohne dass der Verlauf der Grenzen je eine wesent-
liche Ä n d e r u n g erfahren h ä t t e . 2 Wohl aber wechselte die Obrigkeit
im Ablauf der Jahrhunderte: Die Grafen von Werdenberg 3 schufen
durch die Teilungsurkunde vom 2. Mai 1342 den Kern zum Terri-
torium des heutigen F ü r s t e n t u m s . 4 Adels- und Grafengeschlechter
lösten sich in'der Regierung ab. Die Freiherren von Brandis herrsch-
ten von 1400 his 1507,5 die Grafen von Sulz von 1507 bis 1613," die
Grafen von Hohenems 1613—-1712,7 und endlich folgten die Für-
sten von Liechtenstein. Bis Mitte des • 19. Jahrhunderts besuchte
kein Fürs t von Liechtenstein das L ä n d c h e n , weil die grosse Entfer-
nung von der ö s t e r r e i c h i s c h e n Hauptstadt und-die Bedeutungslosig-
keit des armen F ü r s t e n t u m s eine m ü h s a m e , weite Reise nicht lohn-
ten 8. Indessen vertraten L a n d v ö g t e die regierenden Fürsten» Dieser
1. W. Fach, Landeskunde des Fürstentums Liechtenstein, Dornbirn 1938, 6.
2. Vgl. Urbarien, 66 f. Weitere Quellen : LRA. AR. Fasz. 18 XVII, 13. Dez.
1806, Auszug aus dem Vertrag zwischen Kaiser Maximalian und dem Grafen
Rudolf von Sulz anno 1515 im Betreff der Grenzziehung; Jos. Fischer, Die
älteste Karte vom Fürstentum Liechtenstein mit einem Faksimile der Karte.
JB. (1910) 163 ff.; Ritter, Urkunden, 96.
3. Vanotti, Gesch. d. Grafen von Montfort u. Werdenberg, Mitteilungen zur
vaterländischen Geschichte (1845); Paul Diebolder, Graf Hertmann III. v.
Werdenberg-Sargans, der erste Graf von Vaduz, JB. (1939) 33 ff.; derselbe.
Graf Heinrich I. v. Werdenberg-Sargans zu Vaduz JB. (1935) 3 ff.; derselbe,
Hartmann II. v. Werdenberg-Sargans zu Vaduz, JB. (1937) 101 ff.
4. Teilungsurkunde zwischen den Grafen Hartmann und Rudolf von Werden-
berg, JB. (1908) 99 ff.; ferner: Liecht. Urkundenbuch 1944, 207 ff; vgl. Jahr-
buch für Schweiz. Gesch. Bd. VIII (1883) 127; A. Ritter, Ansprache gehalten
vom Landtagsvizepräsidenten, JB. (1949) 26.
5. K B . 268 ff.; P. Bütler, Freiherren v. Brandis, JB. (1911) 143 ff.
6. K B . 353 ff.
7. Welti, 104 ff.; K B . 413 ff.
8. F. J. Kind, Peter Kaiser, JB. (1905) 27; Fürst Alois besuchte 1842 das Land;
vgl. Kdm. 177, Anmerkung 2.
Umstand brachte in gleicher Weise Erschwernisse, wie er die eiger
willige Entwicklung lokaler Rechte f ö r d e r t e — oder auch missver-
steilen Hess. Selbst die L a n d v ö g t e wohnten nicht immer im Fürs ten-
tuni, sondern oft im nahen Feldkirch. 9 So vergingen die Jahrhun-
derte, ohne dass die politische Entwicklung im Gebiete des Fürs ten-
tums sich übers türz t hät te . Die Reformation vermochte die Grenzen
des heutigen Liechtensteins nicht zu ü b e r s c h r e i t e n . 1 0 Erst die Ge-
schehnisse zu Anfang des 19. Jahrhunderts sollten einen tieferen
Einschnitt in die Geschichte des Landes bringen. Um 1800 stand die
organisch gewachsene Tradition dem m ä c h t i g e n obrigkeitlichen Wil-
len g e g e n ü b e r . Das Ergebnis einer jahrhunderte-langen Entwicklung
fiel einem Willensakt zum Opfer: Durch die Dienstinstruktionen vom
vom 7. Okt. 1808 an den Landvogt Josef Schuppler wurde eine Ord-
nung menschlichen Zusammenlebens, nach der Generationen ihr
Leben eingerichtet hatten, mit einem Federstrich z e r s t ö r t . 1 1
Man kann die Tiefe .und die Gewalt der U m w ä l z u n g , von der
das F ü r s t e n t u m Liechtenstein auf v e r f a s s u n g s m ä s s i g e m Gebiet zu
dieser Zeit ergriffen wurde, nur ermessen, wenn man die alten In-
stitutionen mit den neuen Verwaltungsmethoden vom Jahre 1808 in
Vergleich zieht. Liechtenstein erlebte ein ähnl i ches Schicksal wie
andere e u r o p ä i s c h e Staaten: Europa war von U m w ä l z u n g e n erfasst
worden; Napoleon herrschte.
9. Menzinger, 33; Vgl. Kehn. 73.
10. Frömmelt , 216 f.
11. DI. 203 ff., Iiier einschlägig besonders die Paragraphen: I, XI, XII, XIII,
DI. 203 ff.
Erster Teil
Die verfassungsgeschichtl iche
Entwicklung
I. Kapitel
JMe alten Verfassungs Verhältnisse
bis znni 1 mstiirz (1808)
1. Verfassungsgrundlagen
a) L a n d e s h e r r l i c h e R e c h t e
Die landesherrlichen Rechte der Besitzer der Grafschaft Vaduz
und der Herrschaft Schellenberg bestanden zu Ende des Mittelalters
in der Landeshoheit, der bürger l i chen und peinlichen Gerichtsbar-
keit, in Regalien und nutzbaren Hoheitsrechten, im MannscbaCl.«-
rechte und der Befugnis, Steuern zu erheben.1
B e s t ä t i g u n g e n der obrigkeitlichen Rechte finden wir in den
zahlreichen Urkunden, welche den Freiherren von Brandis und ihr^.n
Nachfolgern von verschiedenen Herrschern ausgestellt worden sind. !
Im Jahre 1396 wurden die Grafschaft Vaduz und die ihr zugehören-
den Gebiete in einer von K ö n i g Wenzel ausgefertigten Urkunde den
Grafen von Vaduz als Reichslehen b e s t ä t i g t . 3 Die Urkunde kann als
Ausgangspunkt der brandisischen Freiheiten betrachtet werden. 1
Von ausschlaggebender Bedeutung sind in der Weiterentwicklung
jener Rechte die Urkunden K ö n i g Sigismunds von 1430, die K ö n i g
Albrcohts von 1439, sowie jene Kaiser Friedrichs III. von 1454 und
die Kaiser Maximilians I. von 1507.3 Die Brandiser v e r f ü g t e n kraft
1. Vgl. K B . 253; Ospelt,.Verfassungsgesch., 11; vgl. Urharien, 19 ff.
2. Vgl. Ritter, Freiheiten, 5 ff.; KB. 336 f.
3. Liechtenst. Urkundenhuch JB. L , 246 ff.; besonders 247. König Wenzel be-
stätigte dem Grafen Heinrich von Vaduz alle Rechte. «In aller mussen
vml weise als die Jren vorfaren vntz her / ingehaht vnd besessen haben
vor allermengklich vngehmindert»; Ritter, Freiheiten, 31; Tschudi, Chroni-
eon Helveticum, hg. von Iselin (1743) 591; Krüger, Die Grafen von Wer-
denberg, Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte. XII (1887) Nr. 119.
314, 577.
4. Ritter, Freiheiten, 31 ff.
5. LRA, Urkunde, 2. Aug. 1507; vgl. Ritter, Freiheiten, 19 ff.
- 16 -
dieser Freiheiten über: « G e r i c h t s z w e n n g e n , Mauten, Zö l l en , Mülen ,
M ü l s t e t t e n , S t a i n b r ü c h e n , Zwynngen, Waiden, H ö l z e r n , Weiden,
Wassern, Wasserlaiten und annderen obrigkaiten, herligkaiten und
g e r e c h t i g k a i t e n » , welche die Herren von ihren Vorfahren erworben
hatten.6 Desgleichen wurde der Obrigkeit der «pan . . . über das
pluet zur ichten» zugestanden,7 ein Recht, das tauglichen Untertanen
ü b e r g e b e n werden konnte. 8 Die Richter der Herren von Brandis
durften Ü b e l t ä t e r auf dem Gebiete ihrer Herrschaft verhaften, sie
v e r h ö r e n und nach dem Gesetze richten; Entwichene und Fliehende
konnten mit Acht und Bann belegt werden. Jener Spruch kam der
Kraft des kaiserlichen Hofgerichtes gleich. 9 Die Herren von Brandis
und ihre Untertanen konnten vor kein fremdes Gericht geladen wer-
den, «an kain W e s t f ä l i s c h e s noch annder f r ö m b d ger icht» und wer
an «habe und guetern sprucb oder vorderung» hatte, musste die
Untertanen da belangen, wo « d i e s e l b e n beclagten siezen . . . und
sonnst nynhdert a n n d e r s w o » . « B a s t h a r t e n und heerkomen l e w t » , die
im Gebiete derer von Brandis wohnten, mussten ihnen s c h w ö r e n und
huldigen. Den D ö r f e r n , Weilern und H ö f e n , «die nit ordenlich ge-
richtsherren h a b e n » , war es untersagt, eine andere Herrschaft anzu-
nehmen und zu suchen, als die der Brandiser. Den von der Reichs-
acht Befallenen gestattete man im Gebiete der Herren von Brandis
Aufnahme zu finden, wurden aber die G e ä c h t e t e n nach der Gerichts-
ordnung belangt, so musste die Herrschaft «recht gegen inen gestat-
ten und ergeen l a s s e n » . 1 0 Auf Verlangen der Herrschaft gab ihr der
Kaiser das Recht, alle unrechten Strassen zu sperren und die Zoll-
umfahrer zu p f ä n d e n . 1 1
Die Verleihung dieser Rechte war keineswegs ein Sonderfall.
Die Entwicklung der landesherrlichen Rechte schritt überal l voran,
und die brandisischen Freiheiten stellen nur die logische Folgerung
aus dem Zustand dar, der durch die Bes tä t igung der Grafschaft Va-
duz und der ihr z u g e h ö r e n d e n Gebiete als Reichslehen durch K ö n i g
6. Ritter, Freiheiten, die einschlägige Stelle, 20.
7. 1. c.
8. 1. c., 22 f.
9 1. c., 23.
10. Merkwürdigerweise bringt K B . diesen Passus nicht, vgl. KB. 336 f.
11. Ospelt, Yerfassuugsgesch-r 12 f.
- 17 —
Wenzel im Jahre 1396, geschaffen worden war. 1 2 Die Bedeutung der
bran'disischen Freiheiten lag besonders in 'der Regelung des Rechts-
ganges und der richterlichen Gewalt: es wurde der Weiterzug an
das Hofgericht Rottweil und an das Landgericht U n t e r r ä t i e n s in
Rankweil verhindert. In der Folge sind die B e s t ä t i g u n g s u r k u n d e n
der brandisischen Freiheiten bis in die neuere Zeit hinein zahlreich. 1 3
Durch die Erhebung der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft
Schellenberg zu einem unmittelbaren R e i c h s f ü r s t e n t u m . (23. Jan.
1719)1 4 unter dem Namen Liechtenstein verloren die (brandisischen
Freiheiten an Bedeutung. Der L a n d e s f ü r s t wurde seiner neuen Stel-
lung gemäss Träger der u n u m s c h r ä n k t e n landesherrlichen Gewalt, 1 3
sodass nach der damaligen Reichsverfassung dem R e i c h s f ü r s t e n zur
vollen Souverän i tä t nur mehr der stolze Titel fehlte. 1 6 Damit war
alle Macht vollkommen in der Hand des Fürs ten zusammengeballt,
und ein Kampf gegen die alten Volksrechte musste b e f ü r c h t e t wer-
den, zumal der Absolutismus immer mehr Boden gewann und alte
Rechte vernichtete.
b) V o l k s r e c h t e
• Neben der Festigung der obrigkeitlichen Rechte ist die Ent-
wicklung der Volksrechte zu beachten, die zur Zeit der Grafen von
Sulz im Landbrauch zum erstenmal schriftlich niedergelegt worden
waren. Gemäss den brandisischen Privilegien mussten alle, die im
Gebiete der Freiherren von Brandis sassen, bei diesen das. Recht
suchen. 1 7 Dadurch wurden die s t ä n d i s c h e n Unterschiede beseitigt,
und es bildeten sich die Gerichtsgemeinden der Grafschaft Vaduz
und der Herrschaft Schellenberg, 1 8 die aus einem Dreiervorschlag der
Herrschaft ihren Landammann w ä h l t e n . 1 9 E r stand dem Gerichte
12. Ritter, Freiheiten, 31; K B . 228.
13. Ritter, Freiheiten, 9, 27 f.; Liechtenst. Regesten, 108 f., 120 ff., 124 f., 126,
130; Ritter, Urkunden, 79 f.; R. Thommen, Urkunden zur Sehweizergeseh.
aus österr. Arch. III, 232, ff.
14. Palatinatsdiplom, 63 ff.
15. Ospelt, Verfassungsgesch., 17; sowie: In der Maur, Gründling, 15; K B . 509;
Scha'dler, Entwicklung, 14.
16. K B . 515.
17. KB. 336, Artikel 4; Ospelt, Verfassungsgesch., 12 f.; Ritter Freiheiten, 19 ff.
18. K B . 337.
19. Vgl. Regesten GA., 140.
2
- 18 —
vor, leitete die Verwaltungsangelegenheiten und die Polizei, f ü h r t e
die Vormundschaft, handhabte das Steuerwesen, als Vorsteher der
Mannschaft organisierte er die Aufgebote, er besiegelte ö f f e n t l i c h e
Urkunden, vertrat stets die Gerichtsgemeinde 2 0 und f ü h r t e mit dem
Gericht in eindrucksvoller, uralter Zeremonie den Stab ü b e r Leben
und T o d . 2 1 Laut kaiserlichen Urkunden konnten die Herren von
Brandis die Blutgerichtsbarkeit den L a n d a m m ä n n e r n ü b e r g e b e n . 2 2
Der Landammann nahm auch die Geschworenen in E id , welche den
Beamten der Herrschaft Untertan waren und die G e s c h ä f t e in der
Nachbarschaft verwalteten. Hier regelten Gemeindeordniingeu das
Zusammenleben im Dorfe . 2 3 Das b ä u e r l i c h e Gewerbe fasste die Fa-
milien zu einer Genossenschaft zusammen mit bestimmten, ängst l ich
beachteten und bewachten Rechten und Pflichten. 2 4 In den Nachbar-
schaften, die ihrem Wesen und Ursprung nach eng mit den Genos-
senschaften verkettet waren, beaufsichtigten W a l d v ö g t e die Ge-
meindewaldungen, S c h u l v ö g t e die Schule, Kirchenpfleger das Kir-
c h e n v e r m ö g e n und S p e n d v ö g t e das Armenwesen. 2 5
Zwöl f Richter, auf Lebenszeit bestellt, bildeten in jeder der
Landschaften ein Gericht. Die Richter wurden aus einem Dreiervor-
schlag des Gerichtes von der Herrschaft g e w ä h l t . 2 6 Das ordentliche
Gericht, auch Zeitgericht genannt, tagte im Frühl ing und im Herbst. 2 7
Beim Blutgerioht wurden der Vorsitzende Landammann und die
Richter, sowie der Landschreiber jeweils vereidigt. Der Landam-
mann und die Richter schworen feierlich, dem Armen wie dem
Reichen gerechte Richter zu sein und nach der peinlichen Gerichts-
20. Wenn Kaiser in diesem Falle von Gemeinde spricht (337), so ist darunter
die Gerichtsgemeinde zu verstehen, vgl. K B . 256.
21. K B . 337, 406 ff.
22. Ritter, Freiheiten, 22. Die einschlägige Stelle in der Urkunde von 1507 :
«Auch den vorbestimbten pan über das plut zurichten, so offt not sein
wirdet, den irn, die sy zu ainer yeden zeit nuczlichen bedunnken, und ver-
nunnfft und schicklichaithalben darczu tuglich und gut sein, verner ver-
leyhen und zu richten hevthk-n Sutten mint] innren . . . . »
23. Vgl. Regesten GA., 160 f. (Die Gemeideordnung stammt allerdings aus dem
Jahre 1779).
24. Büchel , Triesen, 159.
25. Vgl. K B . 403 f.; Büchel , Schaan, 63, über die Tätigkeit derselben.
26. K B . 404.
27. KB. 405; Schädler, Rechtsgewohnheiten, 57 ff.
— 19 -
Ordnung des Kaisers «Rudo l f des A n d e r n » 2 8 nach hestem V e r m ö g e n
zu richten. In b ü r g e r l i c h e n Streitigkeiten galt als zweite Instanz das
Hofgerioht der Herrschaft. 2 9 Das Frevelgericht, 3 0 sowie das Schuld-
und Gantgerioht 3 1 wurden vom Landammann und seinen Richtern
gehalten.
Somit lag im Zeitgericht die Gerichtsbarkeit erster Instanz und
der g r ö s s t e T e i l der Landesverwaltung in den H ä n d e n der vom Volke
g e w ä h l t e n B e h ö r d e n . Die beiden Landschaften gingen in dieser
Rechtsstellung in den Besitz der Fürs ten von Liechtenstein über .
2. Der Einbruch des Absolutismus
a) D a s R e i c h s f ü r s t e n t u m
Bei der Erhebung derer von Liechtenstein in den .Reiehsfür-
stenstand durch Kaiser Ferdinand II. protestierten die a l t fürs t l i chen
H ä u s e r , weil die von Liechtenstein keine unmittelbaren Reichsherr-
S c h ä f t e n besassen.3 2 Um diesen Mangel zu beheben, kaufte Adam
Andreas 1699 die Herrschaft Schellenberg; 3 3 die Grafschaft Vaduz
erwarb er sich 1712.3 4 Hans Adam hatte nun Sitz und Stimme im
s c h w ä b i s c h e n Kreis erhalten, 3 5 aber er starb kinderlos schon 1712.
Der junge Josef Wenzel (1696 — 1772) erbte die Herrschaft Schel-
lenberg und die Grafschaft Vaduz. 3 6 Um den Sitz auf der Reichs-
f ü r s t e n b a n k auch für seine Erben zu sichern, tauschte jedoch Anton
Florian mit seinem Neffen Wenzel die beiden Landschaften gegen
die Herrschaft Rumburg ein. 3 7 Zwar hatte Anton Florian für sich,
dank seines Ansehens, den Sitz auf der R e i c h s f ü r s t e n b a n k schon
1713 erhalten. 3 8 Weil es der fürs t l i chen Familie nütz l i cher schien,
28. Vgl. Hantsch I, 314 ff.
29. K B . 406.
30. K B . 408.
31. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 68 ff.
32. K B . 502'f.
33. Kaufbrief, Seh. 43 ff.
34. Kaufbrief, V. 51 ff.
35. Falke, 73.
36. 1. c , 72.
37. Rumburg liegt in Böhmen, vgl. Kruetzel, 287 ff.
38. Falke, 74 ff.
— 20 —
die Herrschaft Schellenberg und die Grafschaft Vaduz mit der re-
gierenden Linie des Hauses zu verbinden, 3 9 übergab Fürs t Wenzel
am 5. Sept. 1718 v e r t r a g s g e m ä s s 4 0 die Gebiete Anton Florian. 4 1 Ein
Jahr später erhob Kaiser K a r l VI. die Herrschaft Schellenberg und
die Grafschaft Vaduz zu einem unmittelbaren « R e i c h s f ü r s t a n t h u m b » 4 2
unter dem Namen Liechtenstein. 4 3 Die F ü r s t e n von Liechtenstein
waren nun am Ziele ihres Strebens und konnten an den Reichstagen
teilnehmen. 4 4 Sie durften jetzt sogar Notare ernennen, Uneheliche
legitimieren, Minder jähr ige grossjährig sprechen und « D o c t o r e s » ,
«L icen t ia t en» , «Bacca laureös» ernennen; die Obrigkeit besas* auch
das Recht, M ü n z e n zu schlagen und J a h r m ä r k t e zu errichten und
andere Rechte mehr: 4 5 in der Hand des F ü r s t e n befanden sich alle
Hoheitsrechte, die Landesobrigkeit mit «al l ig l ichen e f f e c t i b u s » . 4 6
Das Reich war 1521 in 10 Kreise eingeteilt worden, welche im
wesentlichen bis 1803 bestehen blieben. 4 7 Liechtenstein g e h ö r t e als
nunmehriges R e i c h s f ü r s t e n t u m , wie bis anbin, dem s c h w ä b i s c h e n
Kreis an, als dessen Mitglied sich der regierende Fürst an den Kreis-
versammlungen, die den Charakter eines kleinen Reichstages auf-
wiesen, vertreten lassen konnte. 4 8 Auf Grund dieses Standes stellte
das F ü r s t e n t u m ein Kontingent von f ü n f Soldaten, das sich in Kriegs-
zeiten auf acht Mann e r h ö h t e ; 4 9 auch mussten die B e i t r ä g e zum
Reichskammergericht erlegt werden, ebenso die verteilten Reichs-
39. Vgl. K B . 504.
40. Der Vertrag lautete auf den 12. März 1718, veröf fent l icht JB. (1921) 177 ff.
41. Falke, 77, setzt die Übergabe der beiden Herrschaften an Anton Florian
aüf den 5. Juli 1718 fest, was bestimmt falsch ist; vgl. Schädler, Huldigungs-
akte, 18 ff.; K B . 504.
42: Palatinatsdiplom, 63 ff.
43. Ritter, Freiheiten, 34; Falke, 77 f.
44. Zur Einführung auf die Reichsfürstenbank im Jahre 1715 vgl. Falke, 75 f.
45. Palatinatsdiplom, 68 ff.
46. LRA. AR. Fasz. I, Dienstinstruktionen von 1748, 16. März 1748; HHSTA.,
Kleinere Reichsstände, Liechtenstein 1490 —1815. Fasz. 327, 18. Feb. 1762,
Urkunde zum Blutbann.
47. Schröder, 910; vgl. K B . 335; Hohenems besass zwei Sitze, Welti, 104.
48. Schröder, 913.
49. BF. H K . Wien (1784) L 2 — 14. Rentmeister Fritz behauptete zwar, däss
das F. L. in Friedenszeiten 7 Mann zu unterhalten habe.. Solange er in
Liechtenstein sei, stelle man nur 3 Mann.
— 21. —
anschlage und die Kosten zum Unterhalt des Truppenkontingentes. 5 0
An den Kreistagen selbst vertrat zu seiner Zeit Landvogt Grillot
(1752 —1771) 5 1 jeweils den F ü r s t e n , 5 2 s p ä t e r wurden'bei diesen
Tagungen Stimmvertreter unterhalten. Nur 1801 reiste Landvogt
Menzinger zur Kreisversammlung nach U l m . 5 3
Das Oberamt wahrte unter den Fürs ten von Liechtenstein die
Rechte der Obrigkeit: es zog die f ü r s t l i c h e n E i n k ü n f t e an Regalien
und L e h e n s g ü t e r n ein und 'beaufsichtigte das gesamte Staatswesen,
sodass es die eigentliche, dem F ü r s t e n allein verantwortliche Regie-
rung darstellte, an deren Spitze der Landvogt stand, ihm zur Seite
der , Rentmeister und der Landschreiber. Der Landvogt war ver-
pflichtet, über seine wichtigeren Amtshandlungen an die f ü r s t l i c h e
Hofkanzlei in Wien Bericht zu erstatten, 5 4 die ihrerseits den F ü r s t e n
im « g e h o r s a m e n Vor trag» unterrichtete. Das Amt, wie man die
fürs t l i che B e h ö r d e in Vaduz auch nannte, musste w ö c h e n t l i c h an
eiuem bestimmten Tag vorgefallene Frevel und Klagen der Unter-
tanen a n h ö r e n , 5 5 wozu noch ein besonderer Tag kam, an welchem
Urteile gefä l l t und regierungsamtliche Schreiben beraten wurden. 5 6
Der Landvogt f ü h r t e dabei das P r ä s i d i u m . Allein das Oberamt in
corpore besass die Macht, obrigkeitliche Angelegenheiten zu besor-
gen. In Friedenszeiten verwaltete es gemeinsam mit den Landam-
m ä n n e r n 5 7 der beiden Landschaften das Mi l i t ärwesen und über-
wachte den Abzug der Untertanen. 5 8 Der f ü r s t l i c h e n B e h ö r d e wur-
den seit dem Zeitalter des Absolutismus immer mehr Rechte zuge-
50 Vgl. Schröder, 912 f.
51. Tschugmell, 52; K B . 588.
52. BF. H K . Wien (1784) L 2 —14.
53. LRA. AR. Fasz. 44 XXXXIII , Hofkanzlei an Menzinger, 31. Okt. 1801. Am
31. Okt. wurde Menzinger vom Fürsten ermächtigt , an der auf den 16. Nov.
ausgeschriebenen Kreisversammlung teilzunehmen; Relationen über die
Kreisversammlung im gleichen Fasz.
54. Vgl. Tschugmell, 75 f., Eid des Landvogtes.
55. LRA. AR. Fasz. I, Verordnung, 21. Okt. 1772. Die Verhörtage scheinen oft
einen tumultartigen Charakter angenommen zu haben. Fürst Franz sah sich
deshalb genötigt 1772 eine scharfe Verordnung zu erlassen.
56. 1. c , Dienstinstruktionen, 16. März 1748. Es durften keine Berichte oder
«Aufsätze» verschickt oder «ad mundum» gebracht werden, ohne dass sie
nicht im Rat genehmigt worden waren.
57. 1. c.
58. 1. c.
2 *
- 22 —
halten und zwar in dem Masse, als die Privilegien des Volkes und
der von ihm g e w ä h l t e n B e h ö r d e n abnahmen: die Waagschale öber-
amtlicher Macht stieg, wie die der L a n d a m m ä n n e r sank.
b) D i e a a c h a b s o l u t i s t i s c h e L a n d a m m a n n -
v e r f a s s u n g
Die feierliche Ü b e r g a b e der beiden Landschaften an Fürs t
Anton Florian im Jahre 1718 gab ihnen erneut Gelegenheit, ihre
ali in Rechte vorzubringen und sie b e s t ä t i g e n zu lassen, 5 9 wie das
schon anlässl ich der erstmaligen Huldigung der Herrschaft Schellen-
berg im Jahre 1 6 9 9 6 0 und bei der Huldigung der Grafschaft Vaduz
im Jahre 1712 geschehen war. 6 1 Doch wurden um 1720 die uralte
Institution der L a n d a m m ä n n e r und der Gerichte beseitigt und die
Gewohnheitsrechte abgeschafft; 6 2 vier Jahre s p ä t e r wies die Obrig-
keit die Bitte der beiden Landschaften um Wiederherstellung der
alten Rechte ab . 6 3 Man teilte das F ü r s t e n t u m in 6 Amter auf und
versah sie nach obrigkeitlichem Diktat mit Vorgesetzten. Der Um-
sturz war radikal. Revolution wie Absolutismus sind in der Negation
bestehender Rechte und in der Ersetzung derselben durch Theorien
identisch. 6 4 So stehen Absolutismus und französ i s che Revolution im
Tiefsten nahe beisammen.
Die Landschaften Hessen die Dinge nicht auf sich beruhen. AI«
Fürst Wenzel als Vormund des F ü r s t e n Johann Kar l (1732 —-• 1748)
1732 die Regierung ü b e r n o m m e n hatte, reichten sie erneuI eine
Bittschrift ein, mit der eindringlichen Bitte, die alten Rechte wieder
herzustellen. Eine Kommission erschien im F ü r s t e n t u m . Schliesslich
wurde beiden Landschaften am 25. IX. 1733 «nul lo alio titulo quuio
g r ä t i o s o » 6 5 eine reduzierte Art der alten Landammaunverfissung
zugestanden,6 6 die bis 1808 in Kraft blieb. Fürs t Wenzel verordnete,
59. Schädler, Huldigungsakte, 18 ff.; vgl. K B . 504 ff.
60. K B . 484; Schädler, Huldigungsakte, 11 ff.
61. 1. c , 15; K B . 485 ff.
62. K B . 516.
63. Ospelt, Verfassungsgesch., 18 f.
64. Vgl. Schnabel IV, 175.
65. Feger, 95 ff.
66. Liechtenst. Regesten, 133 f.
— 23 —
dass beim Blutgericht der Landammann den Beisitz haben dürfe
und den Stab zu f ü h r e n und zu 'brechen habe, sobald der Landschrei-
ber das Urteil verlesen hä t t e . Den Spruch aber fä l l t e das Oberamt.
Bei g e w ö h n l i c h e n V e r h ö r t a g e n besass der Landammann das Recht
auf Beisitz, er wurde ferner befugt, Obligationen auszustellen und
Kontrakte nach vorhergehender Anzeige und Protokollierung beim
Oberamte zu siegeln, er konnte zusammen mit den Richtern Frevel-
gerichte halten.
Bei dieser Verfassung dienten sehr wahrscheinlich böhmisch-
mähr i sche V e r h ä l t n i s s e a l s Vorbild, was damit z u s a m m e n h ä n g e n mag,
dass weite Besitzungen der F ü r s t e n von Liechtenstein in diesem
Raum lagen. 6 7 Abgesehen davon finden wir zum Schicksal der liech-
tensteinischen Landammannverfassung in den ös t erre i ch i s chen
S tänden eine Parallele; denn auch dort wurden die alten, spröden
Formen den S t ä n d e n belassen, w ä h r e n d die Obrigkeit wichtige
Rechte, wie die Bewilligung von Steuern, der s t ä n d i s c h e n Verwal-
tung entzog, 6 8 um alles einer «Gott ge fä l l igen Gle ichhe i t» unterzu-
ordnen, 6 9 und trotzdem tagten die zur Formsache erniedrigten
Landtage.
Vergleichen wir die neue Rechtsstellung der V o l k s b e h ö r d e n mit der
f r ü h e r e n , so erkennen wir den Widerspruch der äusseren Form zu
den wirklich verliehenen Rechten. F r ü h e r hatte das Gericht mit dem
Landammann alle Kompetenzen erster Instanz beim Zeitgericht: 7 0
im Blut- oder Malefizgericht, 7 1 im Frevelgericht und im Schuld- oder
Gantgericht. 7 2 Nun blieb dem Landammann im Blutgericht noch die
leere Schale der Zeremonie, 7 3 w ä h r e n d er f r ü h e r den Vorsitz aller
Gerichte 7 4 g e f ü h r t hatte, war ihm bei den Gerichtsverhandlungen
nur der Beisitz zugestanden. Das Malefiz- und Blutgericht wurden
67. Criste, 163. 1817 konnte eine Zeitschrift feststellen, dass Fürst Johann in
Mahren den 6. Teil dieses Landes besitze. Der Flächeninhalt der Besitz-
ungen war 10 mal grösser als die Insel Elba.
68. Huber, 255.
69. Hantsch II, 166.
70. K B . 405 f.
71. K B . 406 ff.
72. K B . 408.
73. Feger, 96, primo.
74. K B . 337 f.
— 24 -
dem Landammann und den Richtern entzogen, d a f ü r sollte durch
besondere Gnade des F ü r s t e n , um dieselbe «in E f f e k t u » zu verspü-
ren, das minder-wichtige Frevelgericht durch den Landammann und
die Gerichtsleute gehalten werden. 7 5 T a t s ä c h l i c h nur noch ein billiger
Rest der alten Rechte! A n Stelle des ehemaligen Zeitgerichtes 7 6 tra-
ten die a l l w ö c h e n t l i c h e n V e r h ö r t a g e des Oberamtes 7 7 mit dem rein
konsultativen und beobachtenden Beisitz des Landammannes. 7 8 Man
kann also mit R ü c k s i c h t auf den Erlass vom 25. Sept. 1733 nur mit
grossen Vorbehalten von einer W i e d e r e i n f ü h r u n g der alten Verfas-
sung sprechen. Im Hinblick auf den Umfang der Volksrechte vor dem
Erlass des F ü r s t e n Wenzel im Jahr 1733 gab das Gesetz vieles dem
Volke zurück. Das Volk war mit dieser Ordnung zufrieden und
zeigte eine lebendige Anteilnahme am innenpolitischen Geschehen,
die sich vor allem in den V o r g ä n g e n auf der Landsgemeinde äusser te ,
wo bald in l ä r m e n d e r Wi l lkür , bald in ernstem Verantwortungsbe-
wusstsein die Volksvertreter g e w ä h l t wurden. 7 9
Zur Zeit der Grafen von Sulz (1507 — 1613) erfolgte die Wahl
der L a n d a m m ä n n e r auf der Landsgemeinde in einem Zyklus von
2 Jahren. 8 0 Später hielt man die Landsgemeinde nicht mehr in peri-
odisch abgegrenzten Terminen, 8 1 obwohl die schon e r w ä h n t e Ver-
ordnung des Fürs ten Wenzel vom Jahre 1733 eine Amtsdaucr von
4 Jahren vorgeschrieben hatte. 8 2 Das Oberamt schrieb jeweils die
Wahl aus. 8 3 « D i e Landammannbesetzung, die g e w ö h n l i c h und alt-
hergebrachter Massen am Pfingstmontag oder Dienstag vorgenom-
men» wurde, so berichtet Rentmeister Fritz, «muss drey Wochen
vorher von Obrigkeitswegen ausgeschrieben und in allen Gemeinden
75. Feger, 96 f. quarto.
76. Ospelt, Verfassungsgesch., 15.
77. LRA. AR. Fasz. I, Dienstinstruktionen, 16. Marz 1748.
78. Feger, 96. secundo.
79. Liechtenst. Regesten, 133; BF. H K . Wien (1784) L 2 — 14.
80. KB. 404.
81. LRA. AR. Fasz. XXII 23, Akten 1799. Die Wahltermine variierten zu Ende
des 18. Jahrhundert sehr, z. B. bat 1799 Landammann Kindle das Oberamt,
sein Amt, das er 3 Jahre inne hatte, niederlegen zu dürfen.
82. Feger, 96 f., quarto; G. Matt, Geschichte der Matt, Zug 1939 (Selbstverlag),
IV. Bd. 37. Im Jahre 1736 wollten die Untertanen den Landammann alle
drei Jahre wählen.
83. Ospelt, Aemterbesetzung, 26 ff.
- 25 —
publiziert w e r d e n » . 8 4 Zur Wahl begaben sich alle, die nicht ehr- und
wehrlos waren und das 16. Lebensjahr erreicht hatten, in mil itäri-
scher Ordnung, in der Herrschaft Schellenberg nach Bendern, in der
Grafschaft Vaduz zum Hauptorte, wo jeweils die Wahl durch offenes
Handmehr erfolgte, 8 5 ein Wahlverfahren, das im 18. Jahrhundert
als «unanständig» abgeschafft wurde.8 6' Nach dem Bericht des Land-
schreibers Fritz s t römten am Wahltag die Gemeindeleute jeder
Nachbarschaft mit ihren Richtern, mit Trommeln, Pfeifen und Ge-
wehren, «sovie l sie ncinlich a u f b r i n g e n » konnten, zum Wahlplatz.
Die Richter begaben sich zum Amtshaus des Landvogtes, um ihn
zum feierlichen Wahlakt abzuholen. Offiziere stellten die Leute auf
dem Landsgemeindeplatz o r d n u n g s g e m ä s s auf. Dann defilierten die
W ä h l e r vor dem Amtshaus vorbei, ö f t e r s soll es vorgekommen sein,
dass die Vorbeimarschierenden iin Angesicht der Obrigkeit «ein-
ander grausam und elend zersch lagen» h ä t t e n , weil die Leute der
sonderbaren Meinung waren, dass an diesem Tag ein «Fre i tag» sei
und die Obrigkeit sie für am Wahltage begangene Vergeben nicht
strafen k ö n n e . 8 7 Wie es scheint, fiel es den B e h ö r d e n schwer, in
diesem Tage Ordnung zu halten, weshalb wir in den Dekreten, durch
welche die Wahl ausgeschrieben wurde, stets polizeiliche Verord-
nungen finden. 8 8 Der Landvogt erschien auf dem Wahlplatz beritten,
in Begleitung der Richter, von denen ein jeder einen Degen und
eine Hellebarde trug.
Die im Halbkreis versammelte B ü r g e r s c h a f t schritt nun zur
Wahl. Zu Beginn wurde die Landesoffnung verlesen und der Wähler-
schaft die näheren Verhaltungsmassregeln bekanntgegeben. Hierauf
v e r ö f f e n t l i c h t e man die Mi l i t ärpromot ion . Dabei handelte es sich
um die Ernennung einer kleinen Truppe, die r e p r ä s e n t a t i v e n Cha-
84. BF. HK. Wien (1784) L 2 — 14; Josef Fritz von Dalaas, Vorarlberg. 1775 —
85 Landschreiher. nachher Rentmeister; Tschugmell, 54.
85. BF.HK. Wien (1784) L 2 — 14. Der Wahlplatz in Vaduz befand sich in der
Nähe der alten Florianskapelle (1870 abgetragen). In Bendern versammelten
sich die Wahlfähigen vor der Statthalterei. Die Wahl fand auf dem Platz
oberhalb der Eschebrücke statt. Die Behauptung Büchels , Eschen, 12, dass
die Landammanwahl in Eschen stattfand, ist nicht richtig. .
86. KB. 524.
87., BF. H K . Wien (1784) L 2 — 14.
88. Vgl. Ospelt, Aemterbesetzung, 27 f.
- 26 -
rakter hatte und dafür sorgen musste, dass die Wahl in würdiger
Weise vor sich ging. Im 18. Jahrhundert war ein Wahlverfahren ge-
bräuch l i ch , das an dramatischer Gestaltung des Vorganges und der
Sinnenhaftigkeit des Ereignisses kaum seinesgleichen findet. Die drei
vom Oberamte vorgeschlagenen Kandidaten stellten sich an drei ver-
schiedenen Stellen des Platzes auf: 8 9 In der oberen Landschaft ging
einer gegen Balzers, der zweite rhe inwärts und der dritte zur Hof-
kapelle. 9 0 Namen und Standort der Kandidaten wurden ausgerufen,
und es begann ein wildes « L a u f e n » ; denn jeder W ä h l e r rannte
eilends, dass «man glauben sollte, es m ü s s t e n alle zu Grunde
g e h e n , » 9 1 zur Stelle, die für seinen Kandidaten bestimmt worden
war. Bekam einer der Kandidaten das offenbare Mehr, so «gab es
just aufm Platz keine weiteren Hände l» oder Ungelegenheiten; war
aber das Ergebnis des «Laufens» zweifelhaft, so wurde der Wahlakt
wiederholt. Bei ganz unklarem S t i m m e n v e r h ä l t n i s musste die Mann-
schaft abgezähl t werden, was nicht immer ohne wilden Tumult ab-
ging, sodass der entsetzte Berichterstatter gallig bemerkte, man
müsse sich wundern, wenn die «Sache ohne die gröss ten U n g l ü c k e
oder Tot sch läge» abgehe. 9 2 Hatten sich die W ä h l e r m a s s e n für einen
Kandidaten entschieden, so wurde er in feierlicher Weise als Land-
ammann vereidigt. Dem Wahlakt folgten Lustbarkeiten und länd-
liche Unterhaltungen; besonders zu Ende des 18. Jahrhunderts war
der Landammann durch Brauch und Sitte verpflichtet, seine W ä h l e r
in reichlicher Art zu bewirten, sodass der Anlass, an dem viel Wein
floss, den G e w ä h l t e n bis zu 400 fl. kosten konnte. 9 3
Die Richter dagegen wurden nicht auf der Landsgemeinde ge-
wähl t , doch kam es ö f t e r s vor, dass die neu bestellten Richter an-
lässjich der Wahl des Landammannes vereidigt wurden. Starb ein
Richter, so reichten Laudammann und Gericht nach altem «Brauch
und H e r k o m m e n » dem Oberamte einen Dreiervorschlag ein. 9 4 Aller-
89. BF. HK. Wien (1784) L 2 —14.
90. Ospelt. Aemterbesetzung, 30.
91. BF. HK. Wien (1784) L 2 — 14.
92. 1. c ,
93. LRA. AR. Fasz. I, Bericht Menzingers, 12. Juni 1805.
94. 1. c. Fasz. XXII 23. Matr. 1, Akten, 5. Aug. 1797; weitere Akten 1. c. vom
4. Aug. 1798; 27. Juli 1792; 11. Aug. 1793; 23. Mai 1795; Ospelt Aemter-
besetzung, 39 ff.
— 27 —
dings geriet im 18. Jahrhundert diese Gewohnheit in der. oberen
Landschaft in Verfall: hier legte die Nachbarschaft dem Oberamte
den Dreiervorschlag vor und ü b t e wachsam für sich dieses Recht
aus, 9 5 w ä h r e n d in. der Herrschaft Schellenberg das Vorschlagsrecht
noch in der Kompetenz des Gerichtes lag. 9 6 In der Gewohnheit der
ehemaligen Grafschaft Vaduz liegt zweifellos ein Element, das die
a l lmähl i che V e r s e l b s t ä n d i g u n g der alten Nachbarschaft 9 7 und ihre
Entwicklung zur Gemeinde — im Inhalt und Umfang des neuen
Wortsinnes — im V e r b ä n d e der Gerichtsgemeinde vage andeutet.
Wie sehr selbst unmittelbar vor dem Sturze der Landammanu-
institution die Einwohner mit beispielloser Zähigke i t an ihren alten
Rechten hingen, beweist ein in der Herrschaft Scbellenberg ausge
fochtener Streit wegen der Wahl eines Richters. Als das Oberamt
1799 keinen von den drei vorgeschlagenen Richtern als tauglich be-
funden hatte, mit der B e g r ü n d u n g , man b e n ö t i g e in Kriegszeilen
für das Richteramt einen tücht igen Mann, da durchgingen Landvogt
• • i*-11 Landammann gemeinsam «alle Subjekte am S c h e l l e n b e r g » und
fanden, «dass unter allen llnterlhaneii . . . kein einziger hiezu an-
ständig w ä r e » . 9 8 Das Amt sebzte nun aus eigenem Ermessen einen
Richter ein, der im Dreiervorschlag des Gerichtes nicht genannt
worden war. 9 9 Ein lebhafter Protest des Gerichtes war die Folge
davon. 1 0" Die Nachbarschaft Schellenberg hät t e dagegen gerne den
vom Oberamte vorgeschlagenen Kandidaten angenommen. 1 0 1 Damit
stand Nachbarschaft gegen Gericht und Gericht gegen Landvogt.
Schliesslich trat der vom Oberamte ernannte Richter z u r ü c k , 1 0 2 und
nur auf widerrechtlichen Befehl des Oberamtes hin erhielt die
Nachbarschaft eine B e h ö r d e . 1 0 3 Das Gericht wandte sich an den
F ü r s t e n , 1 0 4 der dem Landvogt befahl, erneut einen Dreiervorschlag
95. H K . Wien L 2 — 3, 3, Bericht Menzingers, 24. Dez. 1799.
96. LRA. AR. Fasz. XXII 23. Matr. 1, verschiedene Akten.
97. K B . 256, 403 f.
98. LRA. AR. Fasz. XXII 23. Matr. 1, Bericht Menzingers, 9. Nov. 1799.
99. 1. c.
100. 1. c, Aktum, 19. Nov. 1799; siehe Konferenzprotokolle 1799 ff.
101. LRA. AR. Fasz. XXII 23, Matr. 1, Aktum, 29. Nov. 1799; 1. Dez. 1799.
102. 1. c., Aktum, 23. Nov. 1799
103. 1. c., Schreiben Menzingers, 29. Nov. 1799.
104. H K . Wien L 2 — 3, 3, Bericht Menzingers, 24. Dez. 1799.
— -28 —
des Gerichtes einzuholen, «um die Unterthanen und Ger i ch ten»
ihren alten Herkommen «nicht zu k r ä n k e n » . 1 0 5 A m 4. Okt. 1800
wurde dann' der vom Oberamte bestellte Richter endgül t ig ent-
lassen: 1 0 6 F ü r s t ' A l o i s stand fest zu den ü b e r k o m m e n e n Gewohnhei-
ten und Rechten des Volkes.
. Die Besetzung der Geschworenen-Stellen wurde in der Herr-
schaft Schellenberg «auf A n l a n g e n » des amtierenden Landammannes,
«nach althergebrachter Ü b u n g » in Anwesenheit des Landvogtes, des
Landammannes, des Gerichtes, des Landweibels, des Landschreibers
und "des herrschaftlichen Jägers , a l l jährl ich anfangs August vorge-
nommen. 1 0 7
Im allgemeinen kann festgehalten werden, dass die rechtsge-
schichtliche Entwicklung des F ü r s t e n t u m s au6 zwei Quellen ent-
sprungen ist: Die Obrigkeit, begüns t ig t durch die Entwicklung, die
zur Ausbildung des Territorialstaates f ü h r t e , erhielt ihre Rechts-
saine durch kaiserliche V e r f ü g u n g e n ; das Volk konnte sich auf ur-
alte Gewohnheitsrechte berufen, deren Ursprung sich in einem un-
aufgehellten Dunkel verliert, die aber zu Ende des 18. Jahrhunderts
in tiefer Dichte und reichem Masse im Bewusstsein des Volkes
lebten. 1 0 8
Die Macht der Geschichte und die Ehrfurcht vor der Vergan-
genheit schufen aus der Tradition ein Gesetz, dem sich der Bauer
beugte, wohlwissend, dass Ü b e r l i e f e r u n g eine Forderung der Kultur,
wie der Kirche ist. So zeigte das Volk auch im politischen Geschehen
eine konservative Haltung. Nicht dass sich etwa die politischen Ver-
hältnisse in Liechtenstein vor 1800 durch ihre Besonderheit ausge-
zeichnet h ä t t e n ! Die A b h ä n g i g k e i t des liechtensteinischen staatlichen
Lebens von vorarlbergischen V e r h ä l t n i s s e n ist offensichtlich und
sie kommt schon darin zum Ausdruck, dass z. B. die Erbordnung des
Blurnenegger Landsbrauches gleichen Wortlautes ist wie die Liech-
105. LRA. AR. Fasz. XXII 23 Matr. 1, Bericht Menzingers, 30. April 1800.
106. 1. c, Entlassungsschreiben, 4. Okt. 1800.
107. 1. c, verschiedene Akten, Matr. 4. Vgl. G. Matt, Geschichte der Matt, Zug
1939, IV. Bd. 216 ff.
108. Protokolle 1793 ff.
- 29 —
tensteins.1 0 0 Gleiche K r ä f t e wirkten in Liechtenstein wie in Vorarl-
berg: Lange herrschten die Grafen von Holienems über das Gebiet
des heutigen F ü r s t e n t u m s , wie ü b e r grosse Teile der ö s t e r r e i c h i s c h e n
Nachbarschaft; hier wie dort standen die nach Freiheit strebenden
K r ä f t e im Banne des schweizerischen Vorbildes. 1 1 0
Das soziale Bild des F ü r s t e n t u m s im 18. Jahrhundert entbehrte
nicht einer bunten Vielfalt. Man k ö n n t e die liechtensteinischen
Bauern am ehesten als halbfrei bezeichnen, weil sie weder in abso-
luter Hör igke i t standen, noch volle Freiheit genossen. Nur die Wal-
liser waren bis zu Ende des Mittelalters 1 1 1 wenigstens im Abzug und
von Steuern frei. Die übrigen Untertanen entrichteten wie «Eigen-
m a n n e n » Steuern, leisteten Frondienste und gaben bis zum 16. Jahrb.
das Besthaupt. Hingegen war der Fürst keineswegs Grundherr in
dem Sinn, dass aller Grund und Boden von ihm hät t e als Lehen ent-
gegengenommen werden m ü s s e n , sondern der Grossteil des Bodens
gehör te zu den Allnieinden der Nachbarschaften. Daneben waren
auch Klös t er Lehensherren, so gut wie die Bauern selbst allodialen
Boden besassen.1 1 2 In der b e s c h r ä n k t e n Freiheit der Bauern hielten
sich Rechte und Pflichten die Waage. Der Absolutismus durchbrach
das alte Ideal und trat gewaltsam aus der alten Ordnung heraus, und
gerade hiedurch erklärt sich nicht zuletzt die Stagnation der poli-
tischen K r ä f t e , die zu Ende des 18. Jahrhunderts weit um sich griff.
In diesem Zustand trat das F ü r s t e n t u m in jenes Zeitalter, das
einerseits durch die f ranzös i s che Revolution, anderseits durch einen
ü b e r t r i e b e n e n Spätabso lu t i smus bestimmt wurde und dessen Gegen-
sätz l i chke i t das alte Liechtenstein wie zwischen zwei M ü h l s t e i n e n
zermalmte, weil eine fruchtbare Synthese zwischen Alt und Neu im
gewaltigen Aktualisierungsprozess revo lu t ionärer Ideen und in der
wogenden Unruhe, von der das Abendland erfasst worden war, nicht
mögl ich war. Die Tradition musste niedergerungen werden, um
109. Zösmaier, Monographie üher Blumenegg, Liechtenst. Volksblatt, Jahrg. 1904.
Nr. 28 und 29; Schädler, Rechtsgewohnheiten, 49. Vgl. Landsbraucb 1794
Nr. 10/28 ff.
110. Hirn, 23; vgl. Schupplers Bemerkung in der LBS., Nr. 9/52.
111. Joh. Bapt. Büchel , Die Einwanderung der Walliser, JB. (1926) 121 ff.
I 12. Zelintlisten, PfA. Benderii; Vgl. Ritter, Urkunden, 92 f. G. Matt, Geschichte
der Matt, Zug 1939 IV. Bd. 38. Ein Untertan aus der Herrschaft Feldkirch
nannte einen Bürger von Mauren im Jahre 1737 «Stocklaibeigener».
— 30 —
neuen M ö g l i c h k e i t e n Bahn zu schaffen. Die Obrigkeit verwarf das
Alte in Hoffnung auf das bessere Neue. In der Schweiz wurde die
alte Verfassung durch französ i sche Bajonette g e s t ü r z t , 1 1 3 in Öster-
reich feierte der zentralisierte Staat Triumphe, der Rheinbund, dem
Liechtenstein beitreten sollte, duldete praktisch die alten Gewohn-
heiten nicht mehr. Ihr Schicksal war vorauszusehen. Was die Um-
wälzung in Liechtenstein in Gang brachte, war mehr die a u ß e n p o l i -
tische Zwangslage, als eigener Wille des Volkes. Dumpfe Ahnung
kommender U m w ä l z u n g hatte die liechtensteinischen Bauern vor
1800 erfasst: In Schaan und Garns sollen feurige Kugeln vom Him-
mel gefallen sein, die Leute beteten i n b r ü n s t i g . 1 1 4
113. His, 24 ff.; Dierauer, 3 ff.
114. Heibert, 75.
— 31 -
II. Kapitel
Der Umsturz
1. Ursachen
Am 23. Februar 1805 bat Landvogt Menzinger die Geistlich-
keit im F ü r s t e n t u m Liechtenstein, für den schwerkrank darnieder-
liegenden Fürs ten Alois zu beten.1 Am 24. März 1805 abends
22 Uhr 30 verschied der Regent des fürs t l i chen Hauses, kinderlos,
im Alter von nur 45 Jahren. 2 Kriege und wildem Soldaten-
leben war er abgeneigt gewesen:3 denn der ruhige Fürs t hatte in der
Pflege und Verbesserung seiner Güter und in der Anteilnahme am
kulturellen und geistigen Leben mehr Freude gefunden, als an küh-
nen Ritten und blutigen Schlachten.
Ganz anderen Charakters war sein jüngerer Bruder Johann
Josef von Liechtenstein (1760— 1836), der Nachfolger des Dahin-
gegangenen. Fürst Johann war Soldat durch und durch. 4 Unter dem
Einfluss Feldmarschall Graf Lacy's." der den kleinen Johann beson-
ders liebte, entschied sich der junge Prinz in seiner Jugend für den
Soldatenstand und begann seine Karriere als Leutnant der Anspach-
Kürass iere , wurde kurz darauf Rittmeister, dann Major bei den
Harrach-Dragonen: «Er war für das Kriegshandwerk geboren . . »,
sagte Metternich. ß
1. Falke, 277, 280. Geboren am 14. Mai 1759, gest. 24. März 1805. Er ent-
stammte der älteren Linie.
2. HHSTA.. Kleinere Reichsstände, Liechtenstein 1490 —1815, Fasz. 327,
Fürst Johann zeigt den Tod seines Bruders an. 26. März 1805; vgl. Büchel .
Die Pfarrbücher Liechtensteins. (1918) 72 f.
X Falke, 277 ff.
•I. Boliatta X, 89 ff. Die Literatur über die militärische Laufbahn des Fürsten
ist umfangreich; Crisle, 259 ff.
5. ADB. XVII. 487 ff.; Criste, 3.
6. Metternich. 174.
— 32 —
In den T ü r k e n k r i e g e n wurde ihm das Ritterkreuz des Maria
Theresienordens zugesprochen, nachdem er 1788 zum Obersten be-
förder t worden war.7 Dann focht Johann Liechtenstein in Holland.
Seine Gewandtheit, sein Wagemut in blitzschnellen Attacken, sein
Glück im Waffengang machten den K ü h n e n b e r ü h m t . 8 E r nahm am
Feldzug in Deutschland vom Jahr 1796 teil. Die Briefe von der
Front an seine Gattin geben von seiner edlen Gesinnung, wie von
seinem soldatischen Berufsethos ein beredtes Zeugnis.9 In mehr als
100 Schlachten und Gefechten wurden ihm w ä h r e n d der mil i täri-
schen Laufbahn 23 Pferde unter dem Leibe weggeschossen.10
A m 26. September 1796 verlieh ihm Kaiser Franz das Kommandeur-
Kreuz des Maria-Theresien-Ordens. 1 1 Nicht weniger zeichnete sich
Johann v. Liechtenstein im Feldzug in Italien aus: In der Schlacht
an der Trebbia vom 19. Juni 1799 hatte der Reitergeneral unter
Suwarows Oberbefehl entscheidenden Einfluss auf den für die All i -
ierten güns t igen Ausgang der Schlacht; nach dem Kampf umarmte
Suwarow den F ü r s t e n und rief: «Le heros de l ' I t a l i e . » 1 2 Nur durch
das entschlossene Eingreifen des F ü r s t e n von Liechtenstein konnte
in der Schlacht bei Hohenlinden vom 3. Dez. 1801 eine völ l ige Ver-
nichtung der ö s t e r r e i c h i s c h e n Armee verhindert werden, weshalb
der Kaiser der Mutter des Fürs ten erk lär te , ihr Sohn habe bei Ho-
henlinden die halbe ös t erre i ch i sche Armee gerettet.1 3
Dem F ü r s t e n aber fiel nicht nur die harte Arbeit auf dem
Schachtfeld zu, sondern er war auch ausersehen, mit Napoleon und
mit geriebenen Diplomaten am Verhandlungstisch bis zur E r s c h ö p
fung zu verbandeln. 1 4 A m 10. Dez. 1805 besprach er in B r ü n n mit
Napoleon Friedensbedingungen.1 ; > Die Schlacht bei Austerlitz, hatt::
gegen Österre ich entschieden. G e s c h w ä c h t an Gesundheit und über-
7. Falke, 286; Jenne, 3. Febr. 1790.
8. Oiste, 9 ff.; Jenne, 4. Aug.; 24. Aug.; 1. Sept. 1798.
9. Briefe bei Falke, 292 ff.
10. ADB. XVIII, 611.
11. Criste, 46.
12. Falke, 301 ff.; Jenne, 29. Juni 1799, Brief an seine Gattin und seine Mutter
vom 21. Juni 1799; Criste,. 57.
13. Criste, 74.
14. 1. e., 95.
15. In der Maur. Johann, 159.
- 33 -
m ü d e t rang der treue Soldat in ausgedehnten Debatten mit dem
schlauen Talleyrand um den Frieden und ü b e r b r a c h t e am 31. Dez.
1805 den von Kaiser Franz ratifizierten Frieden nach Wien . 1 6 Die
K ä m p f e Österre ichs gegen Napoleon vom Jahre 1809 sollten die
mi l i tär i sche Laufbahn des F ü r s t e n k r ö n e n : er wurde Feldmarschall. 1 7
Sein Anteil am Sieg Österre ichs bei Aspern war bedeutend. 1 8 Nach
der Niederlage Habsburgs bei Wagram wurde dem Fürs ten Liech-
tenstein das Kommando über die gesamte ös t erre i ch i sche Armee
ü b e r g e b e n . 1 9 Schliesslich bahnte er den beschwerlichen Weg zum
Frieden von S c h ö n b r u n n . In einem K n ä u e l von Intrigen, in Rat-
losigkeit, 2 0 wie sie nur nach verlorenen Schlachten aufzutreten ver-
mag, tat der Feldmarschall sein Bestes. 2 1 Mit allen Vollmachten aus-
gestattet,22 unterhandelte er mit Napoleon über den Frieden, war
aber zu sehr Soldat,-um all die Schliche Napoleons und seiner Helfer
zu durchschauen. 2 3 In g l ü h e n d e m Patriotismus wollte er dem Korsen
°e ine Bildergalerie abtreten, falls dieser die' F ö r d e r u n g g e g e n ü b e r
Österre ich herabsetzen w ü r d e . 2 4 A m 14. Oktober 1809 unterzeich-
nete Fürs t Johann Liechtenstein den Friedensvertrag für Österre ich .
Und Wien jubelte. Die Friedensmission des F ü r s t e n fand verschie-
dene W ü r d i g u n g e n . Nach diesen bedeutungsvollen Ereignissen zog
sich Fürst Johann L . am 27. August 1810 ins Privatleben z u r ü c k . ? 5
Der Kriegsdienst hatte den Charakter des Feldmarschalls ge-
prägt; Fürst Johann war hart, kurz in Reden, ruhelos, ein feuriger
Patriot, bescheiden und tief ehrlich. 2 6 Metternich, mit seinen aus-
gepräg ten Menschenikenntnissen, sah im F ü r s t e n Liechtenstein den
16. Falke, 312.
17. Ernennungsschreiben von Kaiser Franz, im Anhang bei Criste, 223; Jenne,
12. Sept. 1809:
18. Criste, 120.
19. 1. c., 210, Brief von Kaiser Franz.
20. Beachte besonders die Zitate von Erzherzog Johann, 1. c , 143.
21. Aufschluss geben hier besonders die Tagebücher von Gentz. Die wesent-
lichen Fürst Liechtenstein betreffenden Stellen bei Criste, 229 ff.; vgl.
Falke, 320 ff.
22. Criste, 144, Anmerkung 2.
23. Krones, 143.
24. Criste, 147.
25. .1. c , 172 ff; 148 f.
26. Metternich, 174.
3
« ü b e r q u e l l e n d e n Eifer für das G u t e » , er schilderte ihn als begabt
«mit ausgezeichneten Eigenschaften des Geistes und einer in jeder
Probe standhaltenden T a p f e r k e i t » . Der grosse R h e i n l ä n d e r bemerkte
im Fürs ten auch den Mangel an Ruhe, «die erforderlich ist, um die
Dinge und die Menschen in ihrem richtigen Werte zu e r k e n n e n » . 2 '
Was die Weltanschauung des F ü r s t e n angeht, so war er keineswegs
ungläubig , einen faden Indifferentismus billigte er nicht. 2 8 Aber es
muss angenommen werden, dass Fürst Johann bis zu einem gewissen
Grad von josefinischen Ideen eingenommen war.2" Auch ist im We-
sen des Fürs ten ein romantischer Zug nicht zu verkennen; er Hess
auf seinen Gütern Ruinen und halb zerfallene Amphitheater bauen.
Hinter einer ü b e r s c h w ä n g l i c h e n Grosszügigke i t in Geldangelegen-
heiten verbarg sich in ihm eine geradezu peinliche Sorge für die
unbedeutendsten G e s c h ä f t e , und das F ü r s t e n t u m selbst bekam diesen
Charakterzug des Fürs ten gelegentlich zu s p ü r e n . 3 0
Das Verhä l tn i s Johanns I. zu seinem kleinen Volk bewegte sich
in kühler Distanz. E r kannte seine Untertanen nicht, da er nie
im F ü r s t e n t u m war, ja der Fürst war gezwungen, der grossen In-
anspruchnahme wegen durch die Dienste in der ös t erre i ch i schen
Armee, die Verwaltung seiner Güter , wie die Regierung des Fürs ten-
tums, weitgehend seinen Beamten zu über lassen . Dennoch wurde
sein persön l i cher Gestaltungswille für das Land von massgebender
Bedeutung. In Anbetracht seiner grossen Vorliebe für Ordnung'im
Finanzwesen, wie in der Verwaltung seiner G ü t e r , 3 1 mussten ihm die
Miss tände in der Landammannverfassung ein Greuel sein: Charakter
und P e r s ö n l i c h k e i t des Fürs ten deuteten auf Neuerungen.
In der Tat rechtfertigen zum Teil Miss tände die Abschaffung
der alten Verfassung. 3 2 Zwar sind die Berichte und Urteile obrig-
keitlicher Beamter in dieser Beziehung mit Z u r ü c k h a l t u n g aufzu-
27. 1. c.
28. Criste, 179.
29. Die Beamten vertraten in Berichten an den Fürsten josefinische Ideen. Was
der Fürst zum vornherein nicht gebilligt hätte, hätten die Beamten nicht
gewagt zu schreiben; H K . Wien (1808) L 2 — 14. Ein Beispiel josefinischer
Haltung ist Hauers Bericht.
30. LRA. SR. Fasz. 6, verschiedene Akten.
31. Falke, 332 f.
32. In der Maur, Johann, 177, Anmerkungen.
— 35 —
nehmen; denn das emporstrebende Beamtentum hatte eine hämische
Freude daran, in stolzer Ü b e r l e g e n h e i t die Volksvertreter zu kriti-
sieren und zu b e s p ö t t e l n , nicht zuletzt in der versteckten Absicht,
die eigene Leistung dadurch umsomehr hervorzuheben. 3 3
Die Bildung der vom Volk g e w ä h l t e n Männer entsprach aller-
dings nicht mehr den gesteigerten Anforderungen der Zeit. Zwar
hatten die Jesuiten schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts 3 4 im
nahen Feldkirch eine Lateinschule ü b e r n o m m e n , aber die allgemeine
Schulpflicht wurde in Liechtenstein erst 1805 e i n g e f ü h r t . 3 5 Es ist
deshalb vers tänd l i ch , dass es Richter gab, die weder lesen noch
schreiben konnten. 3 6 In der benachbarten Schweiz3' und in Öster-
reich 3 8 nahm das Bildungswesen um 1800 einen raschen Aufschwung.
Wie hä t t e unter diesen U m s t ä n d e n noch ein des Lesens und Schrei-
bens unkundiger Richter bestehen k ö n n e n ! Zahlreiche Richter er-
k lär ten deshalb ihren R ü c k t r i t t mit der B e g r ü n d u n g , den Aufgaben
ihres Amtes nicht mehr gewachsen zu sein: « N u n da ich weder
schreiben, noch lesen, vierweniger rechnen kann, da ich mit Weib
und Kindern beladen bin, ersuche ich um Ent las sung» , bat ein Rich-
ter den Landvogt am 22. Wintermonat 1808 um Enthebung von
seinem Amte . 3 9 Ein Bürger aus Schaan v e r s c h m ä h t e das Richteramt,
weil ersieh ganz unfäh ig glaubte, die Abrechnungen über die Kriegs-
schäden in Ordnung zu bringen. 4 0 Im Jahre 1799 hielt das Oberamt
keinen der vom Gericht der Landschaft Schellenberg für die Rich-
terstelle vorgeschlagenen Kandidaten für tauglich. 4 1 Der Säckel-
meister der Nachbarschaft Schellenberg wollte, « w e n n nicht ein
Richter sey, der ihm an die Hand gehen k ö n n e » , z u r ü c k t r e t e n , und
33. B H . H K . Wien, (1808) L 2 — 14, zeigt die erwähnte Tendenz deutlich.
34. E . Tomek, Kirchengeschichte Österreichs, II. Teil Innsbruck 1949, 621;
A. Ludewig, Briefe und Akten zur Geschichte des Gym. u. Kollegs der
Gesellsch. Jesu in Feldkirch, 1908/10; K B . 445; Mayer, 412 ff.
35. LRA. AR. Fasz. XXXIII 24, Erlass der Hofkanzlei. 18. Dez. 1805.
36. Vgl. Büchel , Triesen, 86.
37. His, 634 ff.
38. Hantsch II, 241.
30. H K . Wien L 2 —3, 3, Gesuch, 22. Dez. 1808.
40. 1. c, Bericht Menzingers, 15. Juni 1802.
41. LRA. AR. Fasz. XXII 23, Aktum, 10. Dez. 1799.
- 36 —
der Landvogt f ü g t e hinzu: Es «ist auch wahr, denn er kann weder
lesen noch schreiben . . . » . 4 2
Ein weiterer Missbrauch bei Bestellung der L a n d a m m ä n n e r ,
bei der Vereidigung der V o l k s b e h ö r d e n , sowie bei Erbschaftstei-
lungen durch die Richter 4 3 bestand darin, dass die W ä h l e r oder die
Beamten zuviel tranken und auf Kosten anderer gut speisten. 4 4
Landschreiber Fritz .berichtet in einem nicht gerade sehr g laubwür-
digen Ton, dass die W ä h l e r zur Wahl des Landammannes «schon
voll betrunken auf den Pla tz» taumelten. 4 5 Noch kurz vor dem Sturz
der Landammannverfassung gerieten die S ä c k e l m e i s t e r und Richter
in der Herrschaft Schellenberg wegen allzu grossen Auslagen bei
der Vereidigung der Geschworenen in einen heftigen Streit. 4 6 Teil-
weise wurde im übr igen die Kosten- und Verpflegungsfrage schon
durch den Erlass des F ü r s t e n Wenzel vom 25. September 1733 ge-
regelt. 4 7 Das fürs t l i che Dekret schaffte die von L a n d a m m ä n n e r n ,
Gerichten und Geschworenen «bishero dem gemeinen Mann und
Land zu Schaden» gehaltenen Zehrungen ab und setzte Taggelder
fest. 4 8 Die Bestimmungen scheinen in der Folge allerdings nicht ganz
eingehalten worden zu sein, 4 9 zumal auch in der Schweiz, besonders
im benachbarten G r a u b ü n d e n , die Richter gerne zechten. 5 0
Neben diesen M i s s t ä n d e n lief die alte Verfassung Gefahr, ins
L ä c h e r l i c h e und Komische abzugleiten. Verschiedene Differenzen
und Streitigkeiten, die sich zu Ende des 18. Jahrhunderts bei Rich-
terwahlen zutrugen, glichen einem b ä u e r l i c h e n Karneval. Die Zän-
42. H K . Wien L 2 — 3, 3, Bericht Menzingers, 24. Dez. 1799.
43. LRA. SR. Fasz. L 3 346/pol., Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
44. 1. c , AR. Fasz. I, Bericht Menzingers, 12. Juni 1805.
45. BF. H K . Wien (1784) L 2 — 14. Landschreiber Fritz macht in seinem Be-
richt durchaus den Eindruck eines naiven und ungebildeten Schreibers.
46. H K . Wien, L 2 - 3 , 8 , Bericht Menzingers, 29. Nov. 1793.
47. Feger, 96.
48. 1. c , 98.
49. H K . Wien L 2 — 3, 8, Bericht Menzingers 29. Nov. 1793. Das Gericht
nahm bei Geschworenenbesatzung Mahlzeiten ein.
50. Gagliardi, 1175.
— 37. -
kereien bildeten eine Kette: 5 1 Richter standen gegen S ä c k e l m e i s t e r ,
Gemeinde gegen Richter, 5 2 Richter gegen Richter, 5 3 Landvogt gegen
Richter, Gericht gegen Landvogt, 5 4 Richter gegen Altlandammann, 5 5
ein buntes Gewebe u n f l ä t i g e n Zwistes, Stoff für Winkel-Juristen und
Z ä n k e r e i g e s c h r e i für den k l a g e h ö r e n d e n Fürs t en . Landvogt Men-
zinger, dessen G u t m ü t i g k e i t 'bekannt war, 5 6 hcsass in den krausen
Streitigkeiten zu wenig A u t o r i t ä t , um der bornierten Haltung und
dem sturen E i g e n d ü n k e l eigensinniger Volksvertreter beizukommen.
Solche Zwistigkeiten wirkten wie Sand im R ä d e r w e r k der Verwal-
tung, und manchmal litten die Leute unter den geschilderten Zu-
s t ä n d e n ; 5 7 es kam sogar vor, dass sich Oberamt und Hofkanzlei ver-
anlasst sahen, mit Bitten und Drohungen das alte Herkommen zu
s tü tzen , indem a m t s m ü d e Richter aufgemuntert wurden, von ihren
Demissionsabsichten abzusehen. 5 8 Den Gemeinden sollte der Scha-
den, der ihnen durch eine lange Verwaisung des Richteramtes ent-
standen war, erspart werden. 5 9 Zum Sturz der Landammannverfas-
sung mag auch beigetragen haben, dass sich die Nachbarschaften
über die ursprüngl iche Aufgabe innerhalb der Gerichtsgemeinde
hinaus entwickelt hatten: 6 0 in der oberen Landschaft schlug die
Nachbarschaft den Richter vor und nicht das Gericht. Wie weit die
Streitigkeiten der einzelnen Nachbarschaften unter sich deren Selb-
s tändigke i t f ö r d e r t e n und sie dadurch, gewiss ungewollt, beitrugen,
die alten Einrichtungen zu u n t e r h ö h l e n , ist schwer festzustellen.6 1
51. L R A . AR. Fasz. XXII, 23 Matr. 4, Streit wegen Mahlzeiten und Unkosten,
21. Dez. 1794: H K . Wien L 2 — 3, 3 Streit um die Richterbestellung.
24. Dez. 1799; L R A . AR. Fasz. XXII 23 Matr. 1, Streit mit Richter Kieber!
mehrere Akten.
52. 1. c , mehrere Akten.
53. 1. c , Richter Kieber opponierte gegen die Richter.
54. 1. c, Klage des Gerichtes der Herrschaft Schellenberg an den Fürsten,
die Antwort darauf, 20. April 1800.
55. 1. c , Matr. 1, Schreiben Menzingers, 17. Aug. 1801.
56. Büchel , Eschen, 47; Menzinger, 34 f.
57. HK. Wien L 2 — 3, 3, Bericht Menzingers, 31. Jan. 1807. Menzinger schrieb
an die Hofkanzlei, dass die Nachbarschaft Schellenberg ausserordentlich
gelitten habe, da sie keinen Richter hatte.
58. 1. c , Schreiben Menzingers, 21. Juli 1806.
59. 1. c, Bericht Menzingers, 31. Jan. 1807.
60. 1. c , desgleichen, 24. Dez. 1799.
61. Vgl. Heibert, 96, 120 f.; Regesten GM., 162 f.; Liechtenst. Regesten, 137 ff.
3 *
- 38 -
Dazu kam noch ein Weiteres: Die Normen, nach denen die
Volksvertreter ihre Amtshandlungen vornahmen, enthielt der Lands-
braueh. 6 2 Mann kann ihn als Zusammenfassung alter, lokaler Ge-
wohnheitsrechte bezeichnen. E r war in mancher Hinsicht veraltet
und etwelche Unklarheiten in ihm verursachten kostspielige Pro-
zesse, sodass sich die fürs t l i chen Beamten über m i s s b r ä u c h l i c h e Deu-
tung des Landsibrauches beklagten. 6 3
Es ist jedoch unrichtig, die Festlichkeiten, die im Zusammen-
hang mit den Wahlen und Gerichtssitzungen der V o l k s b e h ö r d e n
standen, als Grund für die Ausrottung der alten Gewohnheiten zu
bezeichnen. 6 4 Gerne werden Miss tände , gerade was diese Zeit be-
trifft, um den Aufbruch des Neuen zu rechtfertigen, mit einem Ge-
fühl von Befriedigung wie ein bunter Teppich ausgebreitet. Aber
die tiefsten Gründe , die zu einem Absinken der alten Einrichtungen
in Liechtenstein massgebend beitrugen, liegen zum Teil weit zurück
und nicht bloss in den e r w ä h n t e n M ä n g e l n . Ob die Miss tände nicht
vielmehr Auswirkungen einer viel tieferen Ursache sind? Man
k ö n n t e an die A u s h ö h l u n g der alten Verfassung durch den Abso-
lutismus denken, 6 5 der nur noch die alte Form, in der die Volks-
rechte gelegen waren, zurückl iess . Schon bei einem Vergleich des
Inhaltsverzeichnisses eines vorabsolutistischen Landsbrauches 6 6 mit
dem Landsbrauch vom Jahre 1794 6 7 erkennen wir die grosse L ü c k e :
Beim Landsbrauch von 1794 fehlt das Malefizgericht. Die tiefen
Eingriffe des Absolutismus in die Landammanuverfassung legten ihr
einen, töd l i chen Keim ins Mark. Der krä f t i g s t e Anstoss zum Um-
sturz musste von aussen kommen. Die f ranzös i s che Invasion steht
an erster Stelle.
62. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 39 ff.
63. LRA. AR. Fasz. I Matr. 13, Schreiben Menzingers, 19. Dez. 1801.
64. Vgl. In der Maur, Johann, 176 f.; In der Maur stütze sich ganz auf die
Darlegungen des Landvogtes Schuppler, besonders anf den Bericht Schupp-
lers vom 27. Juli 1809. LRA. SR. Fasz. L 3, 346/pol.
65. Vgl. Liechtenst. Regesten, 133 f.; Feger, 96 f.
66. Ehemaliges Exemplar des Pfarrarchives Bendern (1682).
67. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 43; Landsbrauch, 1794, Nr. 10/28 ff.; Origi-
nal, LRA.
- 39 —
Die unendliche Fü l l e der Ereignisse um 1800 lässt sich mit we-
nigen Begriffen umreissen: Die Revohitionsjahre und der Einbruch
der f ranzös i schen S t r e i t k r ä f t e in Mitteleuropa. Das F ü r s t e n t u m
Liechtenstein litt unter den Geschehnissen ausserordentlich: Auf-
gebote,0 8 Besetzungen, P l ü n d e r u n g e n , Gefechte und alles, was mit
mi l i tär i schen Invasionen von Revolutionsheeren z u s a m m e n h ä n g t ,
zehrten an den wirtschaftlichen K r ä f t e n des Landes und halfen mit,
die alten Einrichtungen a u f z u l ö s e n . Die unmittelbare Folge der
französ i schen Invasion war ein wirtschaftlicher Tiefstand, der den
entschlossenen Zugriff der Obrigkeit und die Abschaffung der alten
Einrichtungen rechtfertigte. 6 9 Die K r i e g s s c h ä d e n in den Jahren 1794
bis 1802 sollen fast eine Mallion Gulden betragen haben; 7 0 die Bilanz
des fürs t l i chen Rentamtes schloss in diesen Jahren stets mit einem
Defizit ab. 7 1
Doch übte die Besetzung des F ü r s t e n t u m s durch französ i sche
Truppen im Jahre 1799 keinen nachweisbaren Einfluss auf die Ge-
staltung der politischen Verhä l tn i s s e im F ü r s t e n t u m aus. Durch
diese Geschehnisse aber wurden revo lu t ionäre Ideen bis an die
Grenzen des F ü r s t e n t u m s getragen. Liechtenstein ist zu klein, als
dass es auf lange Zeit hin aus ländi schen E i n f l ü s s e n widerstehen
k ö n n t e . Auch wenn sich die Bewohner des damaligen F ü r s t e n t u m s
keineswegs revo lu t ionären Ideen erschlossen, so h ö r t e man doch im
F ü r s t e n t u m von U m w ä l z u n g e n , man sah den Verlauf der Dinge in
der schweizerischen Nachbarschaft, was als psychologische Vorbe-
reitung zu ähn l i chen Ereignissen im F ü r s t e n t u m nicht unterschätz t
werden darf. Im Jahre 1795 forderten die liechtensteinischen Un-
tertanen die Befreiung vom Novalzehnten des Abtes von Bendern; 7 2
denn das zauberische Wort «Fre ihe i t» war in aller Leute Mund. Der
68. K B . 538.
69. DI. 203 ff.
70. K B . 558.
71. LRA. Rentamtsrechnung 1803. Die Rechnungen des Rentamtes schlössen
vor der Ankunft Schupplers gewöhnlich mit einem Defizit von einigen
tausend fl. ab; z. B. betrugen 1803 die Einnahmen 10'266 fl. 52 kr., die
Ausgaben 13'333 fl. 5 kr.
72. HK. Wien L 2 — 1, 9, Schreiben des Fürsten an den Abt von Bendern.
3. Juli 1795. Der Fürst versicherte dem Abt entgegen dem Wunsch der
Untertanen die Beibehaltung des Novalzehnten.
- 40 —
liechtensteinische Clirunist Helbert nannte zwar diese Freiheit den
französ i schen « F r e i h e i t s t e u f e l » . 7 3 Um 1809 musste Schuppler den
fürs t l i chen Untertanen zurufen: «Ihr seid keine Republikaner . . » ' 4
Unruhe und Angst ü b e r f l u t e t e n schon 1794 die Landesgrenzen. 7 5
Aufgelbote Hessen die Einwohner nicht zur Ruhe kommen. 7 6 Die
Aufzeichnung der w a f f e n f ä h i g e n Mannschaft brachte die Leute in
hellen Aufruhr. Den Geschworenen, denen die Aufzeichnung über-
tragen worden war, drohte man nachts mit Mord und Brand, und sie
schrieben keinen einzigen Mann auf. Schliesslich reisten die Land-
a m m ä n n e r nach Ulm, um sich dort zu entschuldigen. 7 7 Ein neueä
Aufgebot an Mannschaft ging nach ihrer R ü c k k u n f t ab. Die Unruhe
wuchs. Bald f ü r c h t e t e sich das Oberamt vor seinen eigenen Unter-
tanen, 7 8 bald wurden V e r t e i d i g u n g s p l ä n e geschmiedet; wie Wechsel-
fieber löste kalte Angst heisse Hoffnung ab. Der Landvogt floh vor
den h e r a n r ü c k e n d e n Franzosen in die Schweiz. 7 9 Endlich brachte
der Friede von Campo Formio (1797) eine Entspannung der Lage.
Indessen besetzten die" Franzosen die Schweiz, und im nahen Wer-
denberg und Grabs wurden 1798 F r e i h e i t s b ä u m e errichtet. 8 0 In
Liechtenstein aber zogen kaiserliche Soldaten ein.
Die Verhandlungen der Grossen in Rastatt verliefen ergebnis-
los. 8 1 Das F ü r s t e n t u m geriet im zweiten Koalitionskrieg (1799 —
1802) in das Operationsgebiet der Armeen: Massena r ü c k t e in der
Nacht vom 5. auf den 6. März 1799 in T r ü b b a c h ein; 8 2 am 6. schlu-
gen die Franzosen bei Balzers eine B r ü c k e . 8 3 Eine zweite Kolonne
französ i scher S tre i tkrä f t e stiess bei Bendern über den Rhein und
73. Helbert, 96.
74. Proklamation, 211.
75. Büchel , Triesen, 87.
76. Helbert, 94 f.
77. 1. c. 95; K B . 540 f.
78. HK. Wien L 2 — 3, 17, Bericht Menzingers, 5. Juni 1796.
79. Helbert, 98.
80. 1. c , 101.
81. Hantsch II, 268 ff.
82. Strickler III, 1312.
83. Büchel , Triesen, 88. Der Chronist Pfarrer Schmidt von Triesen setzte die
Uberquerung des Rheines durch die Franzosen falscherweise auf den 7.
März fest.
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p l ü n d e r t e die Statthalterei, 8 4 zur gleichen Zeit überquerte, eine dritte
Abteilung den Rhein im R ü c k e n der Feste Luzieusteig. Damit fiel
die Feste in die H ä n d e der Franzosen. Oudinot griff darauf Feld-
kirch an. Die Franzosen wurden aber geworfen: Einen zweiten gross-
angelegten Angriff Massenas auf Feldkirch schlugen die Ös terre i cher
wiederum blutig z u r ü c k . 8 5
Die Herrschaft der Franzosen hatte 1799 volle 18 Tage gedau-
ert. Als sie abzogen, folgten ihnen die Kaiserlichen auf dem Fuss.
Die D ö r f e r der Herrschaft Schellenberg hatten alle, ausser Ruggell,
schwer gelitten. 8 6 Die neue Besetzung wirkte wenig erleichternd:
die Luziensteig sollte unter Hotzes F ü h r u n g den Franzosen abge-
rungen werden. Ein erster Angriff der Österre icher misslang, wäh-
rend ein zweiter Sturm, trotz energischer Vorkehrungen Massenas, 8 7
erfolgreich verlief. Damit wurden die Franzosen gezwungen, über
Wallenstadt und das Toggenburg nach Zür ich z u r ü c k z u w e i c h e n . Hun-
gernde Russen durchzogen das Land und stahlen Lebensmittel,
F r ü c h t e und Kleider. Im F ü r s t e n t u m selbst lagen die Kaiserlichen.
Um 1800 zogen durch Liechtenstein abermals Armeen, in der
Nacht auf den 13. Juli 1800 r ü c k t e n die Franzosen über den Rhein.
Die Österre icher flohen. 8 8 Der Friede von Luneville (9. Febr. 1801)
brachte wieder Ruhe. Es war eine unheimliche. Stille, so, wie sie
Katastrophen vorangeht. Bald traf ein politischer Entschluss Napo-
leons von e u r o p ä i s c h e r Bedeutung auch das F ü r s t e n t u m und be-
stimmte gewaltvoll sein weiteres Schicksal.
Die Ohnmacht des deutschen Reiches trat nach 1800 deutlich
zutage, sodass die Niederlage Österre ichs bei Austerlitz folgenschwer
wurde. 8 9 Durch den Frieden von Pressburg (26. Dez. 1805) erlitt
Österre ich ungeheure Verluste. 9 0 Im Jahre 1805 eigneten sich Bay-
84. Büchel , Bendern, 69 f.
85. KB. 551; P. Stapfer, Der Franzoseneinfall von 1799, Meran 1887; Jos. v.
Bitschnau, Darstellung der französischen Kriege von 1796 — 1805, Bregenz
1807.
86. Helbert, 106.
87. Büchel , Triesen 261 f.; K B . 548 ff.
88. Helbert, 111 ff.
89. Bitterauf, 257 ff.; Treitschke, 225 ff.
90. Hantsch II, 279.
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ern, W ü r t t e m b e r g und Baden, jeglichem Reichsrechte Hahn spre-
chend, die Souverän i tä t an. 9 1 Napoleon fand in Deutschland zur Ver-
wirklichung seiner P läne bereitwillige Helfer, an deren Spitze Karl
Th. Dalberg. 9 2 Zu Beginn des Jahres 1806 verbreitete sich die Mel-
dung, eine neue Mediatisierung sei im Werden; die Gesandten vieler
deutscher Fürs ten eilten nach Paris, wo sie in aller Deutlichkeit ihre
hilflose Lage erfahren mussten. 9 3 Ohne dass sich Napoleon auf nä-
here Verhandlungen eingelassen hät te , mussten die Gesandten einer
Anzahl deutscher Fürs ten auf das Datum vom 12. Juli 1806 die
ihnen vorgelegten Rheinhundakte unterzeichnen, und viele der Ge-
sandten, die den Vertrag unterschrieben, konnten ihn vorher nicht
einmal lesen, 9 4 sondern mussten sich mit einer summarischen Auf-
klärung zufrieden geben. Damit war der Rheinbund geschaffen.
Artikel 11 der Rheinbundakte sah ein Fundamentalstatut vor; 9 5
trotz der B e m ü h u n g e n Dalbergs um dieses Dokument, b e r ü c k s i c h -
tigte der mächt ige Protektor des Rheinbundes, wie sich Napoleon
nannte, diesen Artikel der Rheinbuudakte nicht. 9 6 Die vagen und
den Stempel der Eilfertigkeit tragenden Rheinbundakte mussten
g e n ü g e n : Napoleons V e r f ü g u n g s g e w a l t innerhalb der « F ö d e r a t i o n des
Souverains du R h i n » 9 ' war damit nur weniger umrissen und dehn-
bar. 9 8 In einer Note vom ersten August 1806 sagten sich die Rhein-
buudfiirsten in aller Form vom Reichsverbande los. 9 9 Das Reich
wurde zur blossen Farce, und am 6. August legte Kaiser Franz die
Kaiserkrone des alten deutschen Reiches nieder. 1 0 0
91. Zachariä. 150 f.
92. Bitterauf, 259 f.; Bastgen. besonders 153 und 241 ff.; Perthes, 355 ff.:
Schröder, 981 ff.
93.. Treitschke, 231 ff. '
94. Bitterauf. 397: vgl. Beck, 4 ff.; Le Für, 92.
95. Altmanu, 2 f.; Bastgen, 263 ff.
96. 1. r.. 266 ff.; Beck. 23 ff.
97. Bitterauf, 379.
98. Kon föderationsakte. 109 f.. Schreiben Napoleons an den Fürstprimas des
Rheinbundes vom 11. Sept. 1806; zur Bedeutung des Protektors; Corres-
poiidance, Tome XIII, 83 f.
99. Bitlerauf, 408 ff.; Konföderat ionsakte . 34 ff. Urkunde. Schmitz Grollen-
bürg, der spätere Gesandte Liechtensteins beim Rheinbund, unterzeichnete
diese Erklärung für Hohenzollern-Hechingen und das Gesamthaus Hohen-
'/ollem.
100. Winkopp, Heft I, 44 ff.; Treitschke, 235; Beck, 8.
43 -
Diese Vorgange, fern der Grenzen Liechtensteins, wurden fü?
das F ü r s t e n t u m von grosser Bedeutung. Liechtenstein befand sich
ohne eigenes Zutun, zu seiner eigenen Ü b e r r a s c h u n g , unter den
Rheinbundstaaten. Das deutsche Reich, dem Liechtenstein als Mit-
glied des s c h w ä b i s c h e n Bundes angehört halte, bestand nicht mehr.
Die alte Verfassung schien aufs äussers le g e f ä h r d e t . Es gab keinen
Schutz des Reiches mehr. Das Land wurde in den Wirbel des
Weltgeschehens hineingerissen.
2. Vorbereitungen zum Umsturz
Die Pflichten, die mit der Zugehör igke i t Liechtensteins zum
Rheinbund zusammenhingen, bedingten die Abschaffung der alten
Verfassung. Liechtenstein musste für Napoleon ein Kontingent von
40 Mann stellen. 1 0 1 welches nach der üb l i chen Berechnung für die
Einwohnerzahl Liechtensteins viel zu hoch war: denn das Fürs ten-
tum zählte nicht 6050 Seelen, 1 0 2 wie damals angenommen wurde,
sondern bloss 5002. , ( w So kam es, das« Liechtenstein, da auf 155
Einwohner ein Mann gestellt werden musste, 1 0 4 etwa acht Soldaten
zuviel unterhielt. Die Auslagen für das Kontingent erforderten eine
s tärkere Inanspruchnahme der Steuerkraft und die Zentralisierung
der Verwaltung, damit kam der Stein ins Rollen: Hofrat Georg
Hauer inspizierte das F ü r s t e n t u m , der alte Landvogt wurde entlassen.
Schuppler kam, ihm wurden Dienstinstrnktionen erteilt, die das alte
Herkommen völl ig beseitigten.
An der Spitze der Verwaltung aller fürs t l i chen Güter standen
in der Hofkanzlei des Fürs ten in Wien zwei junge H o f r ä t e namens
Walberg und Georg Hauer. 1" 3 Sie waren überzeugt , dass im Fürsten-
tuni die Verfassung einer durchgreifenden Reform b e d ü r f e : deshalb
wurde Georg Hauer vom Fürs ten beauftragt, die V erhä l tn i s s e in
Liechtenstein zu untersuchen und wirksame V o r s c h l ä g e zur Reform
101. LRA. SR. Fasz. C 1. Hofkanzlei an das Oberamt. 21. Okt. 1806.
102. Winkopp, Heft 7, 95.
103. Winkopp, Heft 4—6, 412; Pöl i tz , 381 f.
104. Winkopp, Heft 7. 95.
105. Falke, 331.
— 44 —
zu unterbreiten. 1 0 6 Hauer war mit scharfem Verstand begabt, phar.
tasiereich und ein guter Rechner, in absolutistischen Anschauungen
ganz befangen, stand er unter dem Einfluss josefinischer Ideen. Die
Inspektionsreise des fürs t l i chen Hofrates, welche er anläss l ich einer
Schweizerreise unternahm, sollte für Liechtenstein von entscheiden-
der Bedeutung werden. 1 0 7 Hofrat Georg Hauer leitete die gesamte
Ö k o n o m i e des f ü r s t l i c h e n Besitzes, und es ist deshalb vers tänd l i ch ,
dass er aus dem mit stetem Defizit für die fürs t l i che Rentkasse
arbeitenden F ü r s t e n t u m 1 0 8 alles herausholen wollte, um R ü c k s t ä n d e
aufzuholen und die E i n k ü n f t e zu e r h ö h e n . 1 0 9 Aus doktr inärer Auf-
fassung heraus wollte der Hofrat gestalten, was praktisch s p ä t e r
unter grossen Opfern des Volkes vollzogen wurde.
A m 19. Juni 1808 traf Georg Hauer über Ulm kommend im
F ü r s t e n t u m ein. Von ö k o n o m i s c h e n Gesichtspunkten aus begann
er mit aus ländischer Ü b e r l e g e n h e i t seine Untersuchungen und über-
dachte von den fürs t l i chen Weinkellerungen an bis zu den kirch-
lichen Verhä l tn i s sen alles. Die Lage der Dinge im "Fürstentum fand
er unvorstellbar primitiv: « W e n n der S c h ö p f e r seyn S c h ö p f u n g s -
werk vollendet und die ersten Menschen zur Kultur des Bodens an-
gesetzt hä t t e , so k ö n n t e -man nicht weiter zurück «ein.» Schuld an
diesen unmittelbar nachparadisischen Z u s t ä n d e n waren nach der
Meinung des Inspektors die alte Verfassung und die u n t ä t i g e n fürst-
lichen Beamten. Mit scharfem Blick erkannte der stolze Inspektor
den Mangel an B e r u f s t ä t i g e n und das heillose Klebenbleiben am
S t ü c k c h e n Boden, der in endloser Kette durch Erbschaft weiter auf-
geteilt wurde, sodass die G r u n d s t ü c k e m i n u z i ö s e Formen annahmen;
es gab « B ä u m e , die 29 Inhaber h a b e n » , und der Hofrat f ü g t e spot-
tend hinzu, wenn die Besitzer «s t erben , so werden bei zahlreichen
Familien so viele Theilnehmer anwachsen, als B l ä t t e r am Baum
s i n d » . 1 1 0 Die teilweise sehr n ü t z l i c h e n und weitscbauenden Vor-
106. BH. H K . Wien (1808) L 2 — 14, 41. Die Beobachtungen fasste Hauer in
einem längeren Bericht zusammen, der wertvolle Angaben enthält .
107. Vgl. K B . 567 ff.
108. B H . H K . Wien (1808) L 2 — 14, 41. Die Guthaben des Fürsten in Liechten-
stein betrugen nach Hauers Angaben 104'000 fl.
109. Tatsächlich steigerte der neue Landvogt die Einnahmen auf 7'000 fl.
jährlich.
110. B H . H K . Wien (1808) L 2 —14, 4li
—y 45 —
schlage Hauers sahen die E i n f ü h r u n g verschiedener neuer Gesetze
vor. Im gleichen Atemzug sprach der Hof rat das Todesurteil über die
uralte Verfassung aus. Jedem geschichtlichen Werden fremd, 1 1 1 em-
pfand er die Rechte des Volkes als erschlichene Privilegien und
usurpierte Hoheitsrechte; er handelte nach einem Gutachten für
den s o u v e r ä n e n F ü r s t e n , worin erklärt wurde: «Se iner Durchlaucht
Wille ist das h ö c h s t e Gesetz und von der Befolgung befreyt keine
M a c h t . » 1 1 2
Mitten in seiner eifrigen Arbeit wurde 'der Hofrat von einem
heftigen Fieber ü b e r f a l l e n , das seine kritische Stimmung noch stei-
gerte. E r wetterte ü b e r kirchliche V e r h ä l t n i s s e . 1 1 3 Das Fieber stellte
den Kranken auf harte Probe, und vor allem entbehrte er des —
Kaffees: « W e n n ich doch Kaffee trinken d ü r f t e » , schrieb er, «so
wäre es doch das, wodurch das Leben ges tärkt werden k ö n n t e , aber
der Zucker sieht wie mit Ochsenblut Übergossen aus, ist sauer statt
süss . Dass ich doch bald werde fortkommen k ö n n e n . . !» In Un-
mut und Eile beendigte der Hofrat nach seiner Genesung die Arbeit
und reiste in die Schweiz weiter. Seine V o r s c h l ä g e entwickelten sich
recht bald. Die Folgen waren absehbar.
Das Urteil des Inspektors ü b e r den alten Landvogt war so ver-
nichtend, dass mit seiner Pensionierung gerechnet werden musste.
Franz Xaver Menzinger war am 1. Juni 1740 zu Mösk irch als Sohn
eines Kastenvogtes geboren und kam 1788 als Landvogt nach Liech-
tenstein. 1 1 4 E r galt als ein Mann konzilianten Sinnes, war etwas von
sich eingenommen, aber hilfsbereit, l angmüt ig und v e r s t ä n d n i s v o l l . 1 1 5
Während der Franzosenkriege hatte er sich als guter und verdienst-
voller U n t e r h ä n d l e r erwiesen. 1 1 6 Auch kannte er die alten Urkunden
111. H K . Wien L 2 — 14, 32, Note, 26. Nov. 1804. Um 1804 erklärte ein Rat-
geber des Fürsten, dass die Reform «ohne vorläufige Lokalkenntnisse
durchgeführt werden könne.»
112. 1. e., L 2 —4, 1, Gutachten, 18. Nov. 1806.
113. Die meisten Ausführungen Hauers über dieses Thema sind wenig respekt-
voll.
114. Tschugmell, 52, datiert den Amtsantritt Menzingers auf 1788; K B . 588 auf
1797; Menzinger, 33; vgl. Büchel , Schaan, 80.
115. Kaiser, 500. Kaiser nennt Menzinger einen ebenso «kennlnisvol len als ge-
rechten Beamten.»
116. Büchel , Schaan, 60.
— 46 —
sehr gut, und um da« Archiv erwarb er sich grosse Verdienste, indem
er die von den Franzosen anlässl ich der P l ü n d e r u n g des Schlosses
Vaduz über die Felsen hinuntergeworfenen Urkunden wieder sam-
meln und registrieren Hess. 1 1 7 Ebenso m ü s s e n dem Landvogt um das
Schulwesen grosse Verdienste zugesprochen werden.
Als 1805 der alte Rentmeister Fritz gestorben war" 8 und der
cholerische Schmieth sein Nachfolger wurde, entstanden zwischen
dem alternden Landvogt und dem ehrgeizigen, neuen Rentmeister
endlose Streitereien. Von beiden Seiten gingen erregte Klageschrei-
ben nach Wien: «Er verfolgt mich . . » «Er verkauft U r k u n d e n » , 1 1 9
klagte der Landvogt; er «erschwert und verzögert alles . . », be-
hauptete der Rentmeister. Erst fand der Landvogt in Wien G e h ö r , 1 2 0
und Rentmeister Schmieth wurde scharf zurechtgewiesen, ja man
drohte ihm mit Entlassung. Aber Fürst Johann notierte in lako-
nischer K ü r z e : « B l e y h t 'bey dem Schmie th .» Schliesslich gewann
der Rentmeister bei den Vorgesetzten in Wien die Oberhand, da er
b e m ü h t war, die R ü c k s t ä n d e der fürs t l i chen Rentkasse einzutreiben.
Indessen musste der Landvogt Verweise wegen nachläss iger Amts-
f ü h r u n g einstecken. 1 2 1 Der ungüns t ige Bericht Hauers über den
Landvogt f ü h r t e zu dessen Entlassung. Menzinger sei, wie seine
Gegner behaupteten, alternd in das Schlepptau einiger Dorfmata-
dore 1 2 2 gekommen; er sei ein «alter, descriptiver, verdrüss l i cher
Mann» und im Vergleich mit den Beamten in Wien «ein T iro» .
Ganz übel rechnete Hauer dem Landvogt an, dass er Liechtenstein
nur als ein « H o n o r i f i k u m » betrachtete, 1 2 3 das dem F ü r s t e n keinen
Gewinn bringen müsse . So wurde Menzinger am 1. Okt. 1808 durch
ein vornehmes Schreiben des Fürs ten in die Pension versetzt. 1 2 4
117. Menzinger, 34.
118. H K . Wien. L 2 — 12. 13, Menzinger an den Fürsten, 12. Aug. 1805.
119. LRA. SR. Fasz. Z 1, Bericht Schupplers, 6. Jan. 1816. Schuppler nannte
Schmieth einen «gewissenlosen Beamten . . . ».
120. HK. Wien L 2 —12, 13, Hofkanzlei an dasOberamt, 16. Okt. 1806.
121. 1. c. L 2 — 14. 3 2 . Hofkanzlei an Menzinger. 31. März 1807; LRA. SR.
Fasz. R 1, 28 /pol.. desgleichen. 14. Sept. 1808.
122. BH. HK. Wien (1808) L 2 — 14, 41. Gemeint ist damit der unfähige Arzt
Grass mit seinen Anhängern.
123. Vgl. Falke, 72 ff. Tatsächlich war früher Liechtenstein für den Fürsten
mehr oder weniger ein «Honori f ikum».
124. LRA. SR. Fasz. B 3. 50/pol., Fürst an Menzinger, I. Okt. 1808.
- 47 —
Zweifellos wäre der alte Landvogt nach seiner 20 jähr igen Dienst-
zeit den gesteigerten Anforderungen, die an seinen Nachfolger ge-
stellt wurden, nicht mehr gewachsen gewesen. Im Apri l des folgen-
den Jahres starb er in Feldkirch im Alter von 69 Jahren. 1 2 5
Die Hofkanzlei schlug dem F ü r s t e n für die Stelle des Landvog-
tes drei der tücht igs ten Beamten vor: Den Rabensberger Justitiar
H ö s s , , 1 2 6 den Sternberger Just i t iär Schmid, 1 2 7 sowie den Lands-
kroner 1 2 8 Rentmeister und Just i t iär Josef Schuppler. Den letzten
empfahlen die leitenden Hofkanzlisten ganz besonders, indem sie
seine « K e n n t n i s s e , Macht und K r a f t » r ü h m t e n , und nach ihrer
Meinung war er der geeignetste Mann, die « s c h l u m m e r n d e Bewerb-
samkei t» in Liechtenstein zu wecken. Fürst Johann setzte am 7.
Sept. 1808 hinzu: «Mit allem e i n v e r s t a n d e n . » 1 2 9
Schuppler s träubte sich anfäng l i ch gegen den fürs t l i chen Be-
fehl, weil er nicht gerne so weit von der Heimat wegzog, aber am
8. Nov. wurde er vereidigt. Mit etwas V e r s p ä t u n g traf der erst
32jähr ige B ö h m e im F ü r s t e n t u m Liechtenstein e in , 1 3 0 um nach
b ö h m i s c h - ö s t e r r e i c h i s c h e n Vorbildern die Befehle der Obrigkeit zu
verwirklichen. 1 3 1 Schuppler handelte gemäss den Dienstinstruktio-
nen und unter dem Einfluss spä tabso lu t i s t i s cher Ideen. 1 3 2 Nach jose-
finischen Prinzipien musste er erbarmungslos eine homogene Staats-
einheit erzwingen. 1 3 3 Ein Rationalismus, der an Hobbes erinnert,
Vers tändni s los igke i t für altes Herkommen, Ü b e r s c h ä t z u n g der Ver-
nunft, ein unerbittliches A b w ä g e n der Dinge auf ihre N ü t z l i c h k e i t ,
aufdringliche Sorge um das rein Materielle 1 3 4 sind einige Kriterien,
die Schupplers geistige Haltung als josefinisch zu bezeichnet nrlau-
125. Menzinger, 35.
126. Kratzet, 278 ff., Rabensberg liegt in Niederösterreich.
127. 1. o.. 300 ff., Sternberg liegt in Mähren.
128. 1. c, 247 ff. Das Gut Landskron liegt in Böhmen und kam 1588 in den
Besitz derer von Liechtenstein.
129. HK. Wien L 2 — 14, 18, Vortrag der Hofkanzlei. 7. Sept. 1808.
130. LRA. SR. Fasz. B 2, Reisekosten Schupplers.
131. 1. r.. Fasz. L 6, Bericht Schupplers, um 1817. Vom Jahre 1809 ab wurde
die Verfassung nach den Regierungs-Grnndsätzen der österreichischen
Erbländer eingeführt .
132. Vgl. Schnabel I, 158 f.
133. B H . H K . Wien (1808) L 2 — 14, 41.
134. Vgl. Hantsch II, 219 ff.
— 48 —
ben. Auch verachtete er den Grossteil des Klerus in Liechtenstein,
•da die meisten Priester, so schrieb der Landvogt, « h e u c h l e r i s c h e
Id io ten» seien, «die ihren Beruf mechanisch behandeln und die nicht
ü b e r die Grenzen ihrer Sinne hinaus gekommen s i n d » . 1 3 5 Man darf
jedoch aus diesem Ausspruch nicht etwa auf Religionslosigkeit des
Landvogtes schliessen; in den Augen Schupplers waren die Geist-
lichen Beamte des Staates 1 3 6 und dessen rechter A r m in der Bildung
des dummen Volkes. In vielem aber muss die Nachwelt dem tät igen
Landvogt recht geben. Durch seine Bestrebungen Handel und Ge-
werbe zu f ö r d e r n , durch seine P l ä n e zur Urbarisierung des Bodens,
durch die E i n f ü h r u n g des Grundbuches und neuer Gesetze erwarb
sich der Landvogt grosse Verdienste. 1 3 7 Sonst kennzeichnen Tradi-
tionslosigkeit und eine fast totale Entrechtung des Volkes die erste
H ä l f t e der Amtszeit Josef Schupplers. Der Landvogt war nur Voll-
strecker fürs t l i cher Befehle und begegnete seinen Untergebenen mit
Verachtung. Der Liechtensteiner sei ein Müss iggänger und huldige
«z iege l loser F r e i h e i t » , in seinem Charakter sei er «s innl ich , falsch,
e igennütz ig , streit- und z a n k s ü c h t i g » , in der Familie wie in der Ge-
meinschaft «unver träg l i ch , unsittlich, u n m ä s s i g in Speis und T r ä n k » ,
s e i n ' Ä u s s e r e s sei « schmutz ig , abgeschmackt, ungeschickt und bis
zum Ekel s c h l e p p e n d » ; 1 3 8 nur die Sparsamkeit im Haushalt wusste
der tschechische Sittenrichter zu loben, aber der Grund der Spar-
samkeit sei nur die nackte Not . 1 3 9 Alle diese Untugenden seien
schwer auszurotten wegen der alten Gewohnheiten und der «benach-
barten Schweiz, wo man keine Subordination gegen obrigkeitliche
B e a m t e » kenne. Unter diesen U m s t ä n d e n musste eine Abneigung
auch von Seiten des Volkes gegen den Landvogt entstehen: Schupp-
ler war eine Beamtenseele.
135. LBS. L R A ; (diese Stelle ist nicht veröf fent l i cht ) .
136. L R A . SR. Fa6z. P 2, Aufschluss geben darüber die sehr schön klingenden
Reden des Landvogtes bei Pfarrerinstallationen.
137. In der Maur, Johann, 170 ff. In der Mauer übersteigerte Schupplers
Verdienste.
138. LBS. Nr. 7/44.
139. 1. c, Nr. 9/52.
— 49 —
3. Die Dienstinstruktionen vom 7. Oktober 1808.
Im F ü r s t e n t u m vermochten die Ereignisse seit dem Frieden von
Pressburg (22. Dez. 1805) nur eine g e d r ü c k t e Stimmung zu erzeugen.
Der alte Menzinger schrieb an die Hofkanzlei in Wien von beunru-
higenden Nachrichten, die zufolge des Friedens von Pressburg im
F ü r s t e n t u m umgingen. 1 4 0 Die Geistlichkeit und die Gemeindevor-
steher sandten, von Angst er fü l l t , eine Huldigungsschrift an den
Fürs ten in Wien, worin sie « G e h o r s a m , Liebe und U n t e r t ä n i g k e i t »
feierlichst gelobten. Schlaglichtartig beleuchtet der kurzatmige Satz
im genannten Schreiben die Stimmung der Bewohner: «Wir fürch-
ten —- ahnen zwar — aber hoffen doch . . j » 1 4 1 Fürs t Johann be-
ruhigte zwar seine Untertanen und sprach die Hoffnung aus, dass
die alten Gerechtsame unangetastet bleiben m ö c h t e n . * 4 2 In den
Kirchen wurden Gottesdienste gehalten, um aus dem «Wirrwar der
Sch icksa le» gut h e r a u s g e f ü h r t zu werden. 1 4 3
Bei der Ü b e r n a h m e seines Amtes erhielt der junge Landvogt
Josef Schuppler ,von seinen Vorgesetzten genaueste Dienstinstruk-
tionen, 1 4 4 die sich zum gröss ten Teil auf den e r w ä h n t e n Bericht
Georg Hauers s t ü t z t e n . Durch Artikel 1 der Instruktionen wurde
die Landammannverfassung und «der ley hergebrachte Gewohnhei-
ten» abgeschafft und zudem wurden V o r s c h l ä g e zur wirtschaftlichen
Reform unterbreitet, sowie Hinweise zur Umgestaltung der politi-
schen Verhä l tn i s se gegeben.
Bei eingehender Betrachtung der Dienstinstruktionen ergibt
sich, dass das ganze F ü r s t e n t u m als ein Objekt des obrigkeitlichen
Willens angesehen wurde nach dem Grundsatz: Regis voluntas su-
prema lex. 1 4 5 Die staatliche Macht und das ö f f e n t l i c h e Recht waren
140. H K . Wien L 2 —14, 29, Bericht Menzingers, 9. Januar 1806.
141. 1. c, Huldigungsschreiben, 29. Juni'1806.
142. Hirn, 12, 19. Eine überraschend gle ichläutende Erklärung gab der bayrische
König seinen neuen Untertanen im nahen Vorarlberg; H K . Wien L 2 — 12, ^
30, Schreiben der Hofkanzlei, 12. Juni. 1806.
143. LRA. AR. Fasz. I. Matr. 37, Schreiben einiger Geistlichen an Menzinger,
10. Juli 1806; H K . Wien L 2 — 14, 30, Menzinger an den Fürsten, 1. Juli
1806.
144. LRA. SR. Fasz. Gl, Dienstinstruktionen, 7. Okt. 1808; teilweise abgedruckt,
DI. 203 ff.
145. H K . Wien L 2 — 14, 1, Gutachten, 18. Nov. 1806.
— 50 —
nun, wie schon Hobbes lehrte, 1 4 6 in den Fürs ten verlegt worden,
während f rüher ein Dualismus von Rechten des Volkes und Rechten
der Obrigkeit geherrscht hatte. 1 4 7 Nun hiess das erstrebenswerte
Ziel: «Regular i te methodique de l ' e d i f i c e . » 1 4 8 Wie in andern Rhein-
hundstaaten die s tändischen Freiheiten dahinfielen, 'so wurde in
Liechtenstein die Landammannverfassung verworfen und eine Liste
von S o u v e r ä n i t ä t s r e c h t e n aufgestellt, 1 4 9 die Züge des Absolutismus
trugen. 1 5 0 Der Rechtsanwalt des Fürs ten , von Erstenberg, 1 5 1 erk lär te
im Jahre 1806, dass dem Fürs ten kraft der Souveräni tä t ^unum-
s c h r ä n k t e R e g e n t e n g e w a l t » zukomme, es läge ganz in der Macht des
Fürs ten , die bisherige Verfassung den « n u n m e h r i g e n Verhäl tn i s sen
gemäss» umzuformen. 1' 1 2
Es frägt sich, inwieweit man nach der Beseitigung des Lands-
brauches im Jahre 1809 noch von einer Verfassung im eigentlichen
Sinn des Wortes sprechen kann. Man musste die Dienstinstruktionen
als Verfassung bezeichnen, die nicht einmal die Unterschrift des
Fürs ten tragen; 1 5 3 auch wurde das S c h r i f t s t ü c k nicht v e r ö f f e n t l i c h t ,
sondern es galt lediglich als Leitfaden für den Landvogt zur Aus-
arbeitung einiger Gesetze. Somit besass Liechtenstein vom 1. Januar
1809 ab bis zur E i n f ü h r u n g der lands tänd i schen Verfassung vom
9. Nov. 1818 1 5 4 keine geschriebene Verfassung. Die Tota l i tä t des
Umsturzes Hess diesen Mangel im neuen Souveränen F ü r s t e n t u m
kaum zum Bewusstsein kommen.
146. Jellinek, 146.
147. Vgl. Landsbrauch, 1794 Nr. 10728 ff.
148. Vgl. Schnabel I, 151 f.
149. Altmann, 6.
150. Vgl. Jellinek, 468 f.
151. HK. Wien L 2 — 14, 31, Schreiben Erstenbergs, 9. Sept. 1806. Erstenberg
nannte sich «Euer Durchlaucht Rechtsanwalt».
152. H K . Wien L 2 —14, 1, Gutachten, 18. Nov. 1806.
153. Schnabel II, 125. Schnabel bezeichnet die Verfassung als ein feierliches
Gesetz.
154. JB. (1905) 213 ff.
— 51 —
III. Kapitel
Das souveräne Fürs tentum
1. Liechtenstein im Rheinbund
Das Verhä l tn i s des F ü r s t e n zu allen Ereignissen in Deutschland
und in Paris, die im Zusammenhang mit dem Rheinbund standen,
war höchs t sonderbar. Wohl finden wir den Namen des F ü r s t e n von
Liechtenstein unter den in der Einleitung der Rheinbundakte 1 na-
mentlich genannten S o u v e r ä n e ; aber das Dokument trägt weder die
Unterschrift des Fürs ten noch die eines b e v o l l m ä c h t i g t e n Gesand-
ten,"2 so auch die Erk lärung der R h e i n b u n d f ü r s t e n vom 1. August
1806.3 Napoleon nahm Liechtenstein ohne Wissen Johanns I. in den
Rheinbund auf, was man als eine besondere Gunst des f ranzös i schen
Kaisers g e g e n ü b e r dem Fürs ten von Liechtenstein deuten darf. 4
zumal Bayern heftig gegen eine Aufnahme Liechtensteins in den
Rheinbund opponierte. 5 Napoleon wollte auf diese Weise den Für-
sten für sich gewinnen, nachdem er ihn als ö s t erre i ch i s chen Bevoll-
mächt ig ten in Unterbandlungen kennen und schätzen gelernt hatte.0
Auch suchte der f ranzös i s che Gesandte La Rochefoucauld gerade
zur Zeit, als der Rheinbund entstand, eifrig die Gesellschaft des
Fürs ten von Liechtenstein auf und versicherte ihn u n e r m ü d l i c h des
besonderen Wohlwollens Napoleons. Der französ i sche Kaiser hät te
den Fürs ten am liebsten als Gesandten Österre ichs in Paris gesehen.7
Fürst Johann wich den V o r s c h l ä g e n in vornehmer, aber entschie-
dener Weise aus. Diplomatisch erk lärte Napoleon, dass er keinem
1. Altmann, 1.
2. Winkopp, Heft 4—6, 408; Zacharia, 152 f., Anmerkung 10; Pöl i tz , 381.
3. Winkopp, Heft 4—6, 408.
4. Criste, 101 ff.
5. Bitterauf, 392.
6. Criste, 94 ff.
7. 1. e., 101.
- 52 —
F ü r s t e n des Rheinbundes grössere R ü c k s i c h t e n entgegenbringe als
Johann Liechtenstein, und dass er ihn lieber unter seinen Generalen
als unter seinen Feinden wissen wollte.8 Wenn er ihn einmal «une
tete d'a louette» nannte, 9 so s chä tz t e er doch seine Tapferkeit sehr
und sah in ihm einen der w ü t e n d s t e n Gegner. 1 0 Fürs t Johann d r ü c k t e
sein Missfallen g e g e n ü b e r dem Rheinbund nicht nur durch die Ver-
weigerung der Unterschrift unter die E r k l ä r u n g vom 1. August 1806
aus, sondern er machte noch Gebrauch von Artikel 7 der Rhein-
bundakte 1 1 und übergab formell die Regierung des F ü r s t e n t u m s am
27. Sept. 1806 seinem drei-Jahre alten Sohn K a r l . 1 2 Die fürs t l i che
Hofkanzlei b e g r ü n d e t e diesen Schritt damit, dass der F ü r s t , der in
ös terre ich i sch-ka i ser l i chen Kriegsdiensten stehe, «die von des fran-
zös i schen Kaisers und K ö n i g s Majes tä t zugedachte Ehr nicht für
seine Person annehmen k ö n n e » . 1 3 Der genannte Artikel der Rhein-
bundakte verbot ü b e r d i e s Dienste an andern H ö f e n . 1 4 Praktisch än-
derte der R ü c k t r i t t wenig, 1 5 da « w ä h r e n d der Minder jähr igke i t
dero Herrn Sohnes die Vormundschaft und Vertretung derse lben»
von F ü r s t Johann geführt wurde. 1 6 Nach dem Zerfall des Rhein-
bundes fiel die Vormundschaft dahin. Anderen g e g e n ü b e r soll Jo-
hann I. erklärt haben, er hä t t e seinen dre i jähr igen Sohn mit der
Regentschaft betraut, weil dieser am s p ä t e s t e n dazukomme, die
Waffen für Napoleon zu ergreifen. 1 7 Die ganze Angelegenheit wurde
von Talleyrand Napoleon unterbreitet, der das Gesuch genehmigte1 8
und zugleich befahl, alles dem Bundestag des Rheinbundes vorzu-
legen; doch die Bundesversammlung trat nie zusammen, 1 9 und es
8. 1.- c , 102.
9. Krones, 149, Anmerkung.
10. Briefe Napoleons I. 3. Aufl . , Stuttgart 1910, III, 26.
11. Altmann, 2 f.
12. Falke, 337; Criste, 102.
13. LRA. SR. Fasz. C 1, Hofkanzlei an den Landvogt, 21. Okt. 1806.
14. Altmann, 2, . . . «et ne pourront consequemment prendre du Service
d'aucun genre . . . »
15. In der Maur, Johann,' 171.
16. LRA. SR. Fasz. C 1, Hofkanzlei an den Landvogt, 21. Okt. 1806.
17. Criste, 102 f.
18. Winkopp, Heft 4 — 6, 411. «Sa Mayeste ne voit rien, qui ne soit conforme
aux stipulations du traite de la confederation . . . », Note Bachers.
. 19. Zachariä, 157, Anmerkung; Le Für, 93 ff.
- 53 -
'blieb beim Entscheid Napoleons. Die Gunsterweisungen des franzö-
sischen Kaisers g e g e n ü b e r dem F ü r s t e n von Liechtenstein' erregten
in Deutschland grosses Aufsehen. 2 0 AHein das Ansehen des Fürs ten
Johann Liechtenstein Hess das Land den Sturm der Mediatisierung
überdauern .
Zum Gesandten Liechtensteins beim Rheinbund wurde Schmitz
Grollenburg ernannt, 2 1 der auf Einladung des Fürs tpr imas des
Rheinbundes dem Landvogt sogleich empfahl, die glorreichen Siege
der f ranzös i schen Heere in allen Kirchen durch ein Lobamt und
Te Deum zu feiern, 2 2 was am 12. Nov. 1806 in Vaduz geschah.1''
Die durch die Rheinbundakte erlangte S o u v e r ä n i t ä t 2 4 wurde in
Liechtenstein ohne Feier, in toter Stille und banger Erwartung des
K ü n f t i g e n hingenommen, obwohl im F ü r s t e n t u m eine kontinuier-
liche Entwicklung schon seit dem Absolutismus zur S o u v e r ä n i t ä t
h i n g e f ü h r t hä t t e .
Dem Inhalt nach wurden die S o u v e r ä n i t ä t s r e c h t e in den Rhein-
bundakten wie folgt umschrieben: 2 5 «Les droits de ?o.tiverainete sont
ceux de legislation, 2 8 de Jurisdiction supreme,*7 de haute police, 2 8
de conscription militaire 2 9 ou de recrutement et d ' i m p o t . » 3 0
Im Verein mit der Se lbs tänd igke i t wurden den Rheinbund-
fürs ten auch Verpflichtungen g e g e n ü b e r dem f r a n z ö s i s c h e n Protek-
tor auferlegt; 3 1 dennoch ist die ausschliessliche F ä h i g k e i t rechtlicher
Selbstbestimmung als ein Wesensmerkmal der Souverän i tä t in jener
20. Criste, 102.
21. Vgl. Winkopp, Heft 1, 54.
22. LRA. AR. Fasz. XVIII 18, Gesandter an den Landvogt, 6. Nov. 1806. Die
Einladung ging auf Napoleon zurück; vgl. Correspondance, Tome XIII, 540.
23. Notiz im «Schwäbischen Merkur», 28. Nov. 1806, Exemplar im L R A .
24. Altmann, 6; Jellinek, 435 ff., 448, 481, 502 ff., über den Begriff der Souve-
ränität; einige dem Rheinband zugehörende Staaten wurden schon durch
den Frieden von Pressburg souverän.'
25. Altmann, 6.
26. Winkopp, Heft 10, 71.
27. 1. c , 72.
28. 1. c , 73.
29. 1. c , 73 f.
30. 1. c, 74.
31. Le Für, 95; Altmann, 8. Die Rheinbundstaaten mussten im Kriegsfall
63'0OÖ Mann stellen.
<• *
- 54 —
der R h e i n b u n d f ü r s t e n deutlich erkennbar. 3 2 Laut den Bundesakten
waren die Herrscher, wenigstens dem Buchstaben nach, von jeder
fremden Macht völ l ig u n a b h ä n g i g . 3 3 Die Souverän i tä t erforderte
nicht unbedingt die Abschaffung der alten Verfassung, 3 4 wohl aber
verloren Gesetze und Institutionen, soweit sie nur mit dem alten
Reiche in Zusammenhang standen, 3 5 ihre G ü l t i g k e i t . 3 6
Von einiger Bedeutung für das F ü r s t e n t u m Liechtenstein wur-
de der Verzichtartikel der Rheinbundakte, weil danach jeder Souve-
rän auf Jurisdiktions- und andere Hoheitsrechte im Gebiet eines
andern Staates verzichten musste.3 7 So fiel für Liechtenstein der
alte Steuervertrag mit Feldkirch dahin. 3 8 Hingegen blieben die Pa-
tronatsrechte, die Zebntgerechtsame, nutzbare unwesentliche Rega-
lien durch den Verzichtartikel unberühr t ; desgleichen wurden auch
Schuldforderungen, Servitute und bewegliches Eigentum im Gebiete
eines andern B u n d e s f ü r s t e n nicht angetastet.39
Demnach blieben das Patronatsrecht über die Pfarrei Ben-
dern, 4 0 sowie die ehemaligen Besitzungen des Klosters St. Luzi samt
den E i n k ü n f t e n an Zehnten 4 1 nach wechselvoller Vergangenheit
32. Vgl. Jellinek, 481.
33. Konföderationsakte, 111, Napoleon an Dalberg, «Die Fürsten des Rhein-
bundes sind Souverains . . . Wir haben sie als solche anerkannt.'
34. Zachariä, 164 ff.
35. Vgl. Schröder, 983. Verschiedene Schwierigkeiten, die durch die Media-
tisierung entstanden, traten in Liechtenstein nicht auf. So gab es keine
Reichslehen, kaiserliche Exspektanzen oder Anwartschaften; vgl. Zachariä.
166 ff.
36. 1. c, 163.
37. Altmann, 7. «Les rois, grands ducs, ducs et princes confederes renoncenl
chacun d'eux pour soi. ses heritiers et successeurs ä tout droit actuel . . . »
38. LRA. SR. Fasz. XVII 18, Vertrag, 1614. Die Steuern mussten danach nicht
jener Behörde bezahlt werden, wo der Boden lag, sondern dorthin, wo der
Besitzer wohnte. Abschrift des Vertrages.
39. Zachariä, 159 ff.
40. Büchel, Bendern. 94 ff.
41. Vgl. 1. c, Lehensurkunden, 123 ff.; über den Zehnt, 1. c , 135 ff.; Strickler
IX, 1068. Der Ertrag der Schupflehen soll jährlich 475 fl. ausgemacht haben.
- 55
bis 1814 bei Bayern, 4 2 das seit 1806 auch das Patronatsrecht und die
E i n k ü n f t e an Zehnten in Mauren beanspruchte. 4 3 Unklarer lagen
die R e c h t s v e r h ä l t n i s s e bei der Feste Gutenberg, wo das Oberamt
die Gefä l l e wegen Rechtsunsicherheit deponieren Hess,4 4 bis Guten-
berg 1814 wieder Österre ich zugesprochen wurde. 4 5 Dem liechten-
steinischen Oberamte war für die Güter die Steuer zu entrichten.
Eine Tatsache aber muss deutlich hervorgehoben wer-
den: Vom Reichsverbande losge lös t , wurde Liechtenstein 1806 kraft
der durch die Rheinbundakte verliehenen So uv erä n i tä t ein selb-
ständiger und unabhäng iger Staat. 4 6
2. Die neue Verwaltung
Die Betonung der absoluten Souverän i tä t des Fürs ten fand in
der neuen Verwaltung des Landes einen starken Niederschlag. Das
Oberamt in Vaduz vertrat wie bisher den F ü r s t e n und bestand au»
Landvogt, Rentmeister und Gerichtsaktuar, 4 7 es war die dem Für-
sten verantwortliche Regierung Liechtensteins und G e r i c h t s b e h ö r d e
erster Instanz.4 8 Es gab keine Gewaltentrennung. Der Kläger oder
der Beklagte konnte nur noch an den Fürs ten in Wien appellieren:
denn die M ö g l i c h k e i t der Appellation an ein Reichsgericht bestand
42. Strickler, IX., 1070, 1072, 1119. Nach dem Frieden von Luneville (1801)
kamen die Besitzungen von St. Luzi in Bendern an Oranien-Nassau, 1804
an Österreich, 1805 an Bayern. Graubünden protestierte gegen diesen
Wechsel und hoffte die Besitzungen zu bekommen. Schon früh aber er-
kannte das Departement für Auswärtiges, dass Bendern «nicht mehr zu
retten sei». Bendern sei nie ein Kloster gewesen, sondern nur eine Pfarrei,
die 1192 an St. Luzi vergabt worden sei.
43. Büchel , Mauren I, 84. Seit 1714 besass Feldkirch das Präsentationsrecht
in Mauren; Büchel , 1. c, 100 ff., über den Zehnten.
44. Büchel , Gutenberg bei Balzers, JB. (1914) 97; LBS.. Nr. 12/60.
45. H K . Wien, L 2 — 1, 35, Schuppler an den Fürsten, 1. Okt. 1810. Als Vor-
arlberg 1805 an Bayern fiel, beanspruchte der bayrische König Gutenberg.
Österreich protestierte gegen das Ansinnen Bayerns. Darauf nahm das
liechtensteinische Oheramt die Gefäl le Gutenbergs «ad depositum». (1814
gestand Montgelas die Güter wieder Österreich zu.) Zur Zeit des Streites
lagen die Patronatsrechte in Balzers im Unklaren.
46. In der Maur, Gründung, 32; A. Ritter, Ansprache z. Erinnerung an die
erste Huldigung der Unterländer an das Fürstenhaus von Liechtenstein.
JB. 1949, 31.
47. Art. XI, DI. 205 f.
48. In der Maur, Johann, 199, Anmerkung 2. Die Trennung von Justiz und Ver.
waltung wurde im F. L. erst 1871 durchgeführt.
— 56 -
nicht mehr. 4 9 Die Richter der einzelnen Gemeinden durften keine
Urteile fä l len , sondern sie mussten sich "mit der Schlichtung der
Stre i t fä l le b e g n ü g e n . 5 0 Nur bei polizeilichen und peinlichen Ver-
handlungen sollte jeweils der Ortsrichter der Gemeinde, aus welcher
der Delinquent stammte,'beigezogen werden. 5 1 Die Verwaltung der
Gemeinde lag in den H ä n d e n eines Richters, eines B ü r g e r m e i s t e r s , 5 2
eines Säcke lme i s t er s und mehrerer Geschworener. F ü r das Richter-
amt schlug die Gemeinde j ä h r l i c h 5 3 drei M ä n n e r vor, aus denen das
Oberamt den tücht ig s t en a u s w ä h l t e . 5 4 Das Ortsgericht ü b e r w a c h t e
in den Gemeinden die E r f ü l l u n g der Gesetze, verwaltete das Ge-
m e i n d e v e r m ö g e n , zog die Steuern und Kameralabgaben ein, 5 5 ver-
trat die Gemeinde vor dem Oberamt und f ü h r t e die Gemeinderech-
nung, die al l jährl ich dem Amt vorgelegt wurde. Auch Gemeinde-
versammlungen sah der Landvogt vor, an denen aber keine Be-
schlüsse ü b e r das V e r m ö g e n der Gemeinde gefasst werden durften.
Lediglich die Beamten der Gemeinden konnten ü b e r Ausgaben im
Betrag bis z u . f ü n f Florin v e r f ü g e n ; handelte es sich um h ö h e r e Be-
träge , musste das Oberamt angefragt werden. 5 6 Der Zweck der Ge-
meindeversammlung war, die oberamtlichen V e r f ü g u n g e n a n z u h ö r e n .
In Vorarlberg, wo ähnl i che Zus tände herrschten, galt die f ü r Liech-
tenstein ebenso gül t ige gesetzliche Bestimmung: « D i e Gemeinden
sind in der A u s ü b u n g ihrer Rechte wie die M i n d e r j ä h r i g e n be-
s c h r ä n k t . » 5 7
49. Konföderat ionsakte , 111; «Die Zwistigkeiten, in welche sie mit ihren Un-
tertanen verwickelt werden könnten, dürfen daher an keinen fremden Ge-
richtshof gezogen werden.»
50. LRA. SR. Fasz. unnummeriert, Schupplers Rede beim Amtsantritt,
51. Art. XI, DI. 206.
52. ' Die Dienstinstruktionen sahen einen Bürgermeister vor. In den Akten aber
traf ich nie auf diese Amtsperson.
53. Kaiser. 501, spricht von einer Amtsdauer der Richter von 2 Jahren. Vgl,
Art. XIII, DJ. 206. Die DI. schreiben aber eine jährliche Bestellung der
Richter vor.
54. K B . 568. Die Behauptung Büchels , die Wahl der Gemeindefunkt ionäre läge
bei der Gemeinde, gilt nur in-beschränktem Umfang, vgl. Art. XIII, DI. 206.
55. Art. X X X X I , L R A . SR. Fasz. G 1, Dienstinstruktionen, (nicht veröffent l . )
7. Okt. 1808. Die alten Herkommen blieben, soweit sie der Obrigkeit ein-
träglich schienen.
56. 1. c, SR. Fasz. unnummeriert, Antrittsrede Schupplers, 1808, zu den
Schuldforderungen.
57. Hirn, 39.
- 57 -
Bei einem Vergleich der neuen Verwaltung mit der alten Ver-
fassung werden wir des gewaltigen Umsturzes bewusst, der durch
die Dienstinstruktionen im F ü r s t e n t u m veranlasst wurde. Die alte
Verfassung fiel völ l ig dahin, 5 8 und mit ihr verschwanden die jahr-
hunderte alten Gerichtsgemeinden der Grafschaft Vaduz 5 9 und der
Herrschaft Schellenberg, 6 0 die zu einer Einheit zusammenschmolzen.
Die f r ü h e r e n Nachbarschaften wurden Gemeinden 6 1 im heutigen
Sinne des Wortes. Amteten ursprüngl ich die Geschworenen als
F u n k t i o n ä r e innerhalb der Nachbarschaft, 6 2 w ä h r e n d die Richter
ihre Aufgabe innerhalb der Gerichtsgemeinde zu e r f ü l l e n hatten, 6 3
so trat nun an die Stelle der Geschworenen in jeder Gemeinde 6 4 der
«Richter , . . . und nach der Grösse der Population die n ö t i g e n
H i l f s g e s c h w o r e n e n » . 6 0 Verwalteten ehedem der L a n d ä m m a n n und
die Richter die beiden Landschaften, so waren jetzt die Ortsgerichte
unter Aufsicht des Landvogtes für das G e m e i n d e v e r m ö g e n besorgt.
Das Kollegium der Richter bestand nicht mehr. 6 6 Allein das Ofoer-
amt ü b t e die Gerichtsbarkeit aus. Der Beisitz des Landammannes hei
58. A n . I, DI. 203 f.
59. KU. 337 f., zur urspünglichen Gestaltung dieser Gerichtsgemeinden; Büchel,
Triesen, 159. Der erste nachweisbare Landammann in der Grafschaft Vaduz
ist .Takoli Spiegel um 1390; Joh. Georg Mayer, Teiiungsurkunde zwischen
Graf Hartmann und Rudolf von Werdenberg vom 2. Mai 1342, JB. (1908)
99 ff.; Schädler, Huldigungsakte, 7 ff.; Kaufbrief, V., 51 ff.
60. L R A . 10. April 1443; Kauf der Burg durch Brandis; P. Butler. Die Frei-
herren von Brandis, JB. (1911) 143 ff.; Kaufbrief Sch., 43 ff.; Büchel , Ge-
schichte der Herren von Schellenberg, JB. (1907) 5 ff., (1908) 1 ff., (1909)
27 ff.; derselbe, Geschichte des Eschnerbergs, JB. (1920) 5 ff.; derselbe,
Regesten zur Geschichte des Eschnerbergs, JB. (1920) 5 ff.; derselbe, Re-
gesten zur Geschichte der Herren von Schellenberg, JB. (1901) 177 f..
(1903) 101 ff., (1904) 169 ff., (1905) 87 ff., (1906) 69 ff.
61. Art. XIII, DI. 206; Dierauer, 43 f. Selbst in der Schweiz war der Umsturz
während der Helvetik nicht so radikal. Die Unterscheidung von Bürger-
gemeinde und polit. Gemeinde milderte den Wechsel.
62. Büchel, Triesen, 159. Die Richter arbeiteten wohl oft in ihrer Nachbarschaft,
aber ihre Stellung war nicht durch die Nachbarschaft gegeben; LRA. AR.
Fasz. XXII 23; H K . Wien, L 2 — 3, 3 mehrere Akten, 1799 — 1807.
63. K B . 337. Die Richter wurden nicht von der Nacharschaft bestellt.
64. Art. XIII, DI. 206. Vgl. Schnabel I, 151, zu Verhältnissen in Bayern. Die
Privilegien der einzelnen Gemeinden verschwanden. Die Kommunen unter-
schieden sich nur quantitativ.
65. Art. XIII, DI. 206.
66. Art. I, Art. XII, DI. 203, 206.
- 58 -
V e r h ö r t a g e n fiel dahin. 6 7 und damit erlosch sein r e p r ä s e n t a t i v e s
Recht beim Blutgericht. 6 8 Das Oberamt ü b e r n a h m das Recht des
Landammannes, V e r t r ä g e zu besiegeln: die Steuern trieb nicht mehr
der Landammann, sondern die neuen Beamten ein. Kurz, alle
Rechte, die dem Volke seit der teilweisen W i e d e r e i n f ü h r u n g der
alten Verfassung durch Fürst Wenzel im Jahre 1733 noch verblieben
waren, gingen nun verloren.
Der neuen Verwaltung liegt wohl das f ranzös i s che Vorbild nahe.
Die Zentralisation der liechtensteinischen Verwaltung erinnert an
das Gesetz vom 17. Febr. 1800, das für manche Verfassung grund-
legend wurde. 6 9 In ihm finden wir jene b e r ü h m t e Abstufung von
l ' i ä f e k t , U n t e r p r ä f e k t und Maire, ähnl ich der Verfassung der hel-
vetischen Republick. 7 0 Der Einfluss f ranzös i schen Gedankengutes
auf die Staaten des Rheinbundes war u n g e w ö h n l i c h gross: mancher-
orts wurde der Code Napoleon ü b e r n o m m e n : 7 1 Grundgesetze in vie-
len Staaten widerspiegeln f ranzös i s che Gedanken. 7 2 Vor allem sind
Anhaltspunkte für die liechtensteinische Verwaltung in Österre ich
zu suchen, wo die Vorstellung vom s o u v e r ä n e n Herrscher eine staat-
liche Einheit erzwungen hatte.'3 die nicht ohne Eindruck auf den
Fürs ten bleiben konnte: man kann behaupten, dass der unmittelbare
Einfluss Österre ichs grösser war, als der Frankreichs, obgleich Liech-
tenstein Mitglied des Rheinbundes war und in der Schweiz franzö-
sische Staatsideen ihre Verwirklichung fanden.
In der neuen Verwaltung sind die A n s ä t z e zum modernen Staat
erkennbar. Was Jahrhunderte überdauer t hatte, wurde in einer
« R e v o l u t i o n von o b e n » , im Gegensatz zu dem, was in Frankreich
die Masse erreicht hatte, 7 4 beseitigt. Im F ü r s t e n konzentrierte sich
eine M a c h t f ü l l e , die weder ein Kaiser des Reiches noch ein Landes-
herr je besessen hatte. 7 5
67. Feger, 96, Secundo.
68. 1. c., 96, Primo.
69. Vgl. Schnabel I, 136.
70. Gagliardi. 1120 ff.; His. 24 ff.
71. Usee, 13.
72. 1. e., 21 ff. besonders in Bayern.
73. Vgl. Jellinek. .466 ff.; LRA. SR. Fasz. L 6, Schuppler an die Hofkanzlei
um 1817, über den Einfluss österreichischer Verhältnisse in Liechtenstein.
74. Vgl. Schnabel I, 146.
75. Vgl. Hirn, besonders 19 ff.
Zweiter Teil
Die Landesverwaltung
des souveränen Fürstentums
— 61 —
I. Kapitel
Die Kirchenpolitik
Im re l ig iös -kul ture l l en Gebiete behauptete sich die Tradition
weit s t ä r k e r als im politischen. Gewiss, auch ini staatlichen Leben
waren schon vor dem Umsturz A n s ä t z e zu einer politischen Ent-
wicklung zu finden, die spä ter ihre Vollendung im s o u v e r ä n e n Für-
stentum fanden; aber im Geistesleben erhielten Ideen ihre feste
Normierung, ehe sie kraft der Souverän i tä t des F ü r s t e n als Gesetz
aufgestellt worden waren: die Grenzen sind hier fliessender als im
politischen, wo Erlasse die Entwicklung eindeutig markieren.
Der Macht neuartiger Ideen konnte sich die liechtensteinische
Obrigkeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts nicht entziehen, weil in
Österre ich neue Anschauungen über Kirche und Staat m ä c h t i g in
das kirchliche Leben eingriffen. Schon unter Maria Theresia (1740
— . 1780) schufen jansenistische und kartesianische Ideen,1 g e f ö r d e r t
vom ho l länd i schen Leibarzt der Kaiserin, van Swietan,2 und dem
lothringischen Haus, 3 einen güns t igen Boden zur Verbreitung des
Josefinismus. Die A u f k l ä r u n g und die staatskirchlichen Bestrebun-
gen des Febronianismus, 4 insbesonders das Buch « D e statu ecclesiae
et legitima potestati Romani P o n t i f i c i s » trugen Wesentliches zum
Aufkommen der Neuerung bei. Der Kampf begann gegen die Jesui-
ten. 5'Die Entwicklung trieb unter Kaiser Josef II. ihrem H ö h e p u n k t
entgegen. E i g e n m ä c h t i g hob der Monarch K l ö s t e r auf, 6 und was
1. Holzknecht, 4.
2. Hantsch II, 197.
3. Winter, 32 ff.
4. 1. c., 42 ff.
5. 1. c., 46; Ferd. Maass, Der Josefinismus, Quellen zu seiner Gesch. in
österr . I. Bd, Fontes rerum Astriacarum Bd. 71, Wien 1951; vgl. besonders
368 ff.
6. LThK. V, 573.
— 62 —
nicht Rechtfertigung in der eisigen Vernunft des Kaisers fand, was
«nicht dogmatische und innerliche, die Seele allein angehende D i n g e »
betraf, 7 wurde durch den rechnenden Utilitarismus des Kaisers ge-
regelt:8 Das V e r m ö g e n der Bruderschaften ü b e r n a h m der Staat,"
der Staat ü b e r w a c h t e die Heranbildung der Priester, der Staat gab
Vorschriften über kirchliche Zeremonien, der Staat schrieb den
Geistlichen ihre Pflichten vor. Der josefinische Pfarrer sollte ein
Dorfvater werden, der für das leibliche Wohl seiner Pfarrkinder
ebenso zu sorgen hatte, wie für ihr Seelenheil.1" Säkular i s ier tes
Christentum lähmte den H ö h e n f l u g christlichen Geistes. Ein Schat-
ten der neuen Ideen fiel auf Liechtenstein.
Die Beziehungen des s o u v e r ä n e n F ü r s t e n t u m s zur Kirche stan-
den unter dem Einfluss josefinischer Ideen, was sich in der rück-
sichtslosen Zentralisation aller staatlichen K r ä f t e und in der Beto-
nung der absoluten Macht des Staates offenbarte. Freilich hatte sich
das Verhäl tn i s von Kirche und Staat in Liechtenstein zur Zeit des
Rheinbundes nicht derart geänder t , dass mau, wie in Frankreich,
Min einer totalen U m w ä l z u n g reden k ö n n t e : denn die innere, reli-
giöse Haltung des Volkes vermochten zeitbedingte Auffassungen
nicht zu ändern. Wenn Schuppler hie und da auf die «ge läuter ten
Grundsätze der G o t t e s v e r e h r u n g » , 1 1 in einer übrigens typisch jose-
finischen Redewendung, 1 2 hinwies, so tat er das aus Sympathie für
die .Neuerung.
Die B e m ü h u n g e n der Obrigkeit, von der Betonung der Landes-
grenzen und der Souverän i tä t abgesehen, brachten die Entwicklung
dahin, dass Liechtenstein ein Landesvikariat wurde, ohne dass ein
eigens hiezu abgefasstes Dokument vorhanden w ä r e . 1 3 Vor 1717 ge-
hörten die beiden Landschaften zum «Kapi te l unter der Landqoiart» ,
alsdann sch lös sen sie sich dem Kapitel des Wallgaues an. 1 4 Neben
7. 1. c. 572.
8. Winter, 127 ff.; Holzknecht. 66 ff.
9. Winter, 131, 242 ff.
10. I. c. 159 ff., 175 ff.
11. l .RA. Fasz. PI 245/pol. Schuppler an den Bischof, 12. April 1809.
12. Winter, 129.
13. Frommelt, 213 f.
14. Hist. Atlas d. Schweiz. Aarau 1951, Karte 11: Büchel , Schaan. 32.
- 63 —
staatspolitischen Gründen mochte die Anwesenheit von Kanonikus
Dr. Anton Mayer 1 5 in Schaan, Dekan des drusianischen Kapitels,
die Entwicklung zum Landesvikariat g e f ö r d e r t haben, sodass 1819
von einem «vicarius Episcop. per districtum Principatus Liechten-
ste inani» die Rede ist.1'1 Es drang damit in Liechtenstein das damals
übl iche Bestreben durch, die Organisation der kirchlichen Verwal-
tung den Grenzen der Staaten anzupassen.
Die Obrigkeit schenkte den Problemen, an denen Kirche und'
Staat interessiert waren eine rege Aufmerksamkeit. Geflissentlich
ü b e r w a c h t e der Landvogt die alten obrigkeitlichen Patronats- und
P r ä s e n t a t i o n s r e o h t e . Zwar präsent i er te der Fürst den Pfarrer nur
in Triesen 1 7 und Triesenberg. 1 8 Der Landvogt aber verlangte, dass
bei der Besetzung aller Pfarrstellen die obrigkeitliche Genehmigung
eingeholt werde. 1 0
In der Folge entspann sich 1810 zwischen dem Bischof von Chur
und dem aufmerksamen Landvogt wegen der Benutzung der P f r ü n -
den in Schaan ein heftiger Streit. Das Domkapitel war durch die
ös t erre i ch i sche Inkamierung (3. Dez. 1803) sehr geschädig t worden 2 0
und fristete in Chur ein ärml iches Dasein. 2 1 Unter diesen Umstän-
den gestattete der Nuntius dem Kanonikus Dr. Jakob Ballella,
Pfarrer in Schaan, der den Ruf ins Domkapitel erhalten hatte, di>-
P f r ü n d e in Schaan 2 2 weiterhin zu gemessen und sich durch etneii
Vikar in der Pfarrei vertreten zu lassen.'-'3 Allein der Landvogt war
über dieses Vorgehen äusserst erbost. Die Bewilligung des Nuntius
nannte er zornig «Arroganz» , und die Absicht des Bischofs schien
15. Büchel, Schaan. 37 f. Dr. theol. Josef Anton Mayer war früher Pfarrer in
Feldkirch.
16. Frommelt, 214.
17. Büchel Triesen. 46 ff.. 81; vgl. LRA. Fasz. P 2, mehrere Akten.
18. Feger, 99 ff.; H K . Wien L-2 — 1. 6, Akten zur Besetzung der Pfarrstellen.
19. LRA. SK. Fasz. P 2, Beispiel aus Balzers. 27. Sept. 1820.
20. His, 427 f.: Bündner Monatsblatt. 1924. 315, 347.
'21. Mayer, 552 ff.
22. Schädler, Landtag, 97. Uber Jak. Balletta. s. J. Simonet, Die kath. Welt-
geistl. Graubs. Jahresber. d. hist. ant. Ges. 1920 SH. S. 32, Dompropst s.
1. c. 1904, 24.
23. Sehreihen des Nuntius den in Anmerkung 24 zitierten Akten beiliegend.
— 64 —
ihm unehrlich. 2 4 Schuppler fand beim F ü r s t e n Zustimmung -und dir
Auffassung des Bischofs, dass es um die Aufrechterhaltung des
«ä l tes ten aller deutschen H o c h s t i f t e » gehe und der Pfarrer von
Schaan bloss als Vikar des Kapitels die Pfarrei versehe, w ä h r e n d das
Kapitel wirklicher Pfarrer sei, 2 5 fand beim F ü r s t e n keine Anerken-
nung. 2 6 Der Bischof musste nachgeben. Dr. Balletta blieb noch
4 Jahre in Schaan; nach seiner Ankunft in Chur starb er.1814 an
Typhus. 2 7
Eine weitere kirchenpolitische Frage verwickelte Liechtenstein
in einen Streit mit dem Kanton St. Gallen. Das Kloster St. Johann
im Thurta l , 2 8 dem der Abt von St. Gallen vorstand, besass in Liech-
tenstein einige Güter , besonders Rebberge. 2 9 Nachdem die kloster-
feindliche Helvetik das Stift aufgehoben hatte, 3 0 beanspruchte die
St. Galler Regierung den Besitz des Klosters in Liechtenstein. Auch
der Abt- forderte die Güter . Fürs t Johann jedoch liess sie mit Se-
quester belegen. Daraus entspann sich eine langjähr ige Auseinander-
setzung zwischen der Hofkanzlei des F ü r s t e n in Wien und der Kan-
tonsregierung von St. Gallen. 3 1 H a r t n ä c k i g beharrte der Abt auf
seiner Forderung, focht aber trotz der U n t e r s t ü t z u n g des F ü r s t e n
auf verlorenem Posten, nachdem auch die Mediation die Wiederher-
stellung des Klosters abgelehnt hatte. 3 2 Ein Schreiben des Land-
ammann Merian an den F ü r s t e n Johann gab den letzten Stoss zur
Aufhebung des Sequesters.3 3 Im Apri l 1808 hob der Fürs t die Sperre
der Güter auf, als Beweis «nachbar l i cher F r e u n d s c h a f t » . 3 4 Menzinger
24. H K . Wien, L 2 — 1, 20, Schuppler an den Fürsten, 1. Okt. 1810; 1. c,
zweites Schreiben Schupplers, 31. Okt. 1810.
25. .1. c, Bischof an den Fürsten, 26. Okt. 1810.
26. 1. c , Fürst an den Bischof, 28. Nov. 1810.
27. Büchel , Schaan, 33, 37.
28. Vgl. Joh. Bapt. Büchel , Urkunden aus d. Urb. d. Klosters St. Johann im
Thurtal, JB. (1918) 27 ff.; LBS., Nr. 13/63.
29. LRA. AR. Fasz. XIV 15, Menzinger an die Hofkanzlei, 15. März 1804.
30. His, 414.
31. H K . Wien L 2 — 1, 20, mehrere Schreiben der Regierung des Kantons
St. Gallen, 1804—1807.
32. Vgl. His, 414 f.
33. H K . Wien L 2 — 1, 20, Merian an den Fürsten, 21. April , 1806.
31. l ! c. Fürst an Merian, 28. April 1806.
— 65, —
übergab am 10. Juni die umstrittenen Besitzungen den Vertretern
der Regierung des Kantons St. Gallen. 3 5
Von weit grösserer Bedeutung als die geschilderten Differen-
zen War Schupplers Einmischung in die Taufpraxis der Kirche. Der
Landvogt verbot den Geistlichen, ohne vorherige Benachrichtigung
des Oberamtes, an Einheimische wie an A u s l ä n d e r Taufscheine aus-
zustellen. Viel zu weit ging der Landvogt in seinem Eifer, als er
1823 die Taufe unehelicher und heimatloser Kinder, ohne Vorwis-
sen der politischen B e h ö r d e , verbot, damit daraus nicht ein bürger-
liches Recht, wie das der politischen Zugehör igke i t , abgeleitet wer-
den, k ö n n e . 3 4
In der Ehegesetzgebung stiessen die Interessen des neuen Staa-
tes mit denen der Kirche ebenfalls zusammen. Die E i n f ü h r u n g der
Zivilehe in Frankreich zur Zeit der franz. Revolution brach eine
grosse Bresche in die kirchliche Ehegerichtsbarkeit, 3 7 da nun die Ehe
in Frankreich als zivilrechtlicher Vertrag angesehen wurde. 3 8 Auch
katholische F ü r s t e n , die im Banne des Josefinismus 3 9 standen, förder-
ten die Säkular i s i erung der E h e . 4 0 Das Interesse der liechtensteini-
schen Obrigkeit an der Ehegesetzgebung wurde durch eine Verordnung
der fürs t l i chen Hofkanzlei vom 14. Oktober 1804 bekundet. 4 1 Der
Bischof von Chur nahm den Antrag der Hofkanzlei, die Ehe erst
nach weltlicher Genehmigung einzusegnen, ohne weiteres an, 4 2 aber
die Geistlichen des F ü r s t e n t u m s umgingen oft das obrigkeitliche Ge-
bot. Laridvogt Menzinger betonte wiederholt die Notwendigkeit des
35. L R A . AR. Fasz. XIV 15, Landvogt an die Hofkanzlei. 13. Juni 1806.
36. Vgl. Mayer, 619.
37; LThK. III, 560:
38. His, 369.
39. Holzknecht, 63.
40. LThK. III, 560.
41. Das Original dieser Verordnung ist nicht mehr im L R A . Das Vorbild für
die Verordnung vom 14. Okt. 1805 ist sehr wahrscheinlich das Ehepatent
in Österreich vom. 16. Jan. 1783. Vgl. G. Matt, Geschichte der Matt, Zug
1939, IV. ;Bd. 27. Im Jahre 1704 wird ein Mann, der sich ohne Vorwissen
der Obrigkeit verkünden Hess, bestraft.
42. LRA. SR. Fasz. Alte Norm., Bischof an die Obrigkeit, 15. Dez. 1804. «Die
Anordnung im Bezug auf die Einsegnung .der Ehen erforderliche, jedes-
malige vorläufige obrigkeitliche Erlaubnis» werde der Bischof den Geist-
lichen in Liechtenstein mitteilen.
5
— 66 -
amtlichen Lizenzsoheines.4 3 K ü n f t i g h i n d ü r f e keine Ehe mehr ge-
schlossen werden, «es sey dan, man sehe, dass sich solche Leute an-
s tändig zu ernähren im Stande s e y e n . » 4 4 Schuppler drang noch mehr
als sein V o r g ä n g e r auf die Einholung der oberamtlichen Bewilligung.
E r warf den Geistlichen vor, « B r a u t l e u t e ohne amtliche Heuraths-
bewi l l iguug» zu trauen, 4 5 drohte den fehlbaren Priestern mit sofor-
tiger Entlassung aus ihrem Amte 4 6 und verklagte sie wegen Miss-
achtung gesetzlicher Vorschriften beim Bischof, 4 7 der die Obrigkeit
seiner U n t e r s t ü t z u n g versicherte. 4 8 Damit war eine Kompetenz mehr
in der Hand des Oberamtes. Das neue Recht musste f r ü h e r oder
später zu Konflikten f ü h r e n , die in der Tat nicht ausblieben. 4 9 Der
Chronist Helbert hatte im amtlichen Bewilligungsschein das fiska-
lische Motiv mit sicherem und a r g w ö h n i s c h e m Scharfblick erkannt:
. . . «und wenn ein ziemliches V e r m ö g e n da ist, so m ü s s e n sie wie-
der 50 bis 70 fl. b e z a h l e n . » 5 0
Schon früh begann in Liechtenstein der Kampf der Obrigkeit
gegen die vielen Prozessionen und Wallfahrten. 5 1 Die weltliche wie
die geistliche Obrigkeit ging besonders gegen die Prozessionen der
beiden Landschaften nach Rankweil und die dabei vorkommenden
M i s c b r ä u c h e vor. Die « W a l l f a h r e n d e n S a u f b r ü d e r und Zechschwe-
s t e r n » , , so berichtete Landvogt Grillot um 1768, h ä t t e n mehr die
Wirtshäuser als die G o t t e s h ä u s e r ge fü l l t , und in einen» bissigen
Wortspiel f ü g t e er in seiner a u f k l ä r e r i s c h e n Kritik bei, dass die
Beter das Kreuz nur bis «ins H e i l i g k r e u z » , einer Wirtschaft in Feld-
kirch, begleiteten.5 2 Bischof Dionysius verbot nun den Pfarrkindern
von Schaan die Wallfahrt nach Rankweil, aber die Schaaner zogen
43. BF. H K . Wien (1784) L 2 — 14. Schon Rentmeister Fritz beklagte sich, dass
in Liechtenstein ohne die Obrigkeit zu fragen, geheiratet werde.
44. LRA. AR. Fasz. 1, Menzinger an den Kanzler Baal, 8. Jan. 1805.
45. 1. c, SR. Fasz. C 1, 129/pol., Schuppler an die Geistlichkeit, 2. März 1811.
46. 1. c , Fasz. P 1, 10/pol., Schuppler an die Geistlichkeit, 14. Jan. 1811.
47. 1. c , Fasz. G 1, 130/pol., Scbuppler an den BiBchof, 2. März 1811.
48. Vgl. Dekret Tametsi Sess. XXIV cap. 1. de ref. matr; zitiert aus L T h K . III,
557; vgl. LRA. SR. Fasz. G 1, 129/pol., 144/pol. mehrere Akten.
49. Mayer, 619.
50. Helbert, 135.
51. Vgl. Büchel , Schaan, 64 ff.
52. 1. c , Verzeichnis der Prozessionen, 64 f.
— 67 —
trotz des Verbotes ohne Pfarrer zur Wallfahrt. 5 3 Schliesslich unter-
sagte 1789 der Bischof allgemein, die Wallfahrten ausserhalb der
Landesgrenzen zu f ü h r e n , was in der Herrschaft Schellenberg eine
tiefe Erregung verursachte. Hier zogen die Leute in grosser Anzahl
und bester Ordnung, ohne in ein Gasthaus zu gehen, «wie sonst ge-
w ö h n l i c h » , auf den « F r a u e n b e r g » nach Rankweil. Die Geistlichen
blieben daheim. 9 4 Bis zum Jahre 1807 zogen die Leute aus der Herr-
schaft Schellenberg in Wallfahrten al l jährl ich nach Rankweil. Dann
verbot sie die bayrische Regierung. E n t t ä u s c h t schrieb Helbert:
« N u n Gott erbarms, hat diese herrliche Prozession jetzt auch ein
E n d e . » 5 5 Dem Landvogt Schuppler erschienen ü b e r h a u p t alle Pro-
zessionen bei s c h ö n e m Wetter als eine « w a h r e S ü n d e » , selbst nur
geplante oder in G e r ü c h t e n a n g e k ü n d i g t e Prozessionen vermochten
der Feder des Eifrigen geharnischte Dekrete zu entlocken. 5 8
Auch die vielen Feiertage waren der Obrigkeit ein Dorn im
Auge. Im Jahre 1789 gab das Breve Clemens X I V . der liechtenstei-
nischen Obrigkeit Anlass zum Versuch, die Feiertage auf die im
Breve festgesetzte Zahl e i n z u s c h r ä n k e n . 5 7 Bischof Dionysius er-
klärte sich mit dem Vorhaben Menzingers einverstanden. 5 8 Allein
der Landvogt wagte den Beschluss aus Angst vor Unruhen nicht
d u r c h z u f ü h r e n . 5 9 Schliesslich wollte Menzinger im Jahre 1801 45 —
47 Feiertage, die Wallfahrtstage nicht eingerechnet, abschaffen,
mit der Absicht, den Leuten mehr M ö g l i c h k e i t zum Arbeiten zu ge-
ben. 6 0 Fürst Alois war mit dem Vorhaben des Landvogtes einver-
standen. 6 1 Die Geistlichkeit und die L a n d a m m ä n n e r baten den Für-
53. 1. c , 66 f.
54. Helbert, 89.
55. 1. c , 126.
56. 1. c , 126.
56. L R A . SR. Fasz. P 1, Akten.
57. 1. c, AR. Fasz. XXIII 24 Matr. 4, Mandat des Fürsten, 28. April 1789;
Staatswörterbuch II, 11 f., zum Breve.
58. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, 9. Juli 1789, der Bischof versicherte, die Feier-
tage zu Anfang des Jahres 1790 abschaffen zu wollen.
59. 1. c, Bericht Menzingers, 29. Dez. 1801.
60. 1. c, Menzinger rechnete aus, dass man durch die vielen Feiertage einen
jährlichen Ausfall an Verdienst von 20000 fl. habe; die Bulle bringe Gewinn;
vgl. dazu, Holzknecht, 89, Anmerkung 1.
61. LRA. AR. Fasz. XXIII 24. Sehreiben des Fürsten. 15. Jan. 1802.
— 68 —
sten aber, nicht alle Feiertage zu beseitigen, sondern hur jene, die
von den Gemeinden selbst g e w ä h l t worden waren, so: Agatha,
Osterdienstag, Pfingstdienstag, Magdalena usw. Es handelte sich
dabei um 13 bis 15 Feiertage; 6 2 die übr igen , wie s ä m t l i c h e Festtage
des Herrn und der heiligen Jungfrau Maria und jene der heiligen
Apostel, sollten nebst einigen andern Festtagen belassen werden.
Der Bischof w ä r e an sich nicht gegen eine Herabsetzung der Feier-
tage im Sinne des p ä p s t l i c h e n Breves gewesen. E r empfahl jedoch
dem F ü r s t e n , dem Wunsch der Geistlichen und der L a n d a m m ä n n e r
nachzukommen. 6 3 Fürs t Alois gab nach und hob die Feiertage auf,
« w e l c h e die Gemeinden sich selbst g e w ä h l t und gemacht h a b e n » . 6 4
Anders wurde es, nachdem Fürs t Johann und sein Landvogt Josef
Schuppler" die Regierung des F ü r s t e n t u m s ü b e r n o m m e n hatten.
Schon Georg Hauer bekam anläss i ich seiner Inspektion des Fürs ten-
tums den Eindruck, es habe in Liechtenstein zu viele Geistliche, die
ihre B e s c h ä f t i g u n g in den zahlreichen Feiertagen suchen m ü s s t e n ,
sowie «in Prozessionen und derley G a u k e l e y e n » . 6 5 Die Dienstin-
struktionen schrieben dem Landvogt deshalb vor, f ü r die E inschrän-
kung der Feiertage zu wirken. 6 6 Schuppler wartete nicht lange mit
der E r f ü l l u n g . des Auftrages. In einem Schreiben an den Bischof
von Ghur,suchte der Landvogt 1809 um die Abschaffung verschie-
dener Feiertage nach, was ihm umso leichter fiel, als «das L ä n d c h e n
ringsherum das Einzige se i» , welches noch so viele Feiertage halte. 6 7
Der Bischof versicherte dem Landvogt, anfangs des n ä c h s t e n Jahres
dem Wunsohe nachzukommen. 6 8 Doch Schuppler musste warten. 6 9
Bischof Kar l Rudolf wurde wegen angeblichen Umtrieben gegen
Bayern und Frankreich durch den Landammann der Schweiz in
62. Das Einschreiben der Geistlichen lautet auf den 12. Febr. 1802, das der
Landammänner auf den 13. Febr. 1802.
63. HK. Wien L 2 — 1, 19, Bischof an den Fürsten, 14. Mai 1802.
64. LRA. AR. Fasz. XXIII 24 Matr. 4, Schreiben der Hofkanzlei, 8. Mai 1802.
65. BH. H K . Wien (1808) L 2 —4«, 41.
66. Art. VII, DI. 205.
67; LRA. SR. Fasz. P 1* 245/pol., Schuppler an den Bischof, 12. April 1809.
68. 1. c , 290/pol.,'Bischof an Schuppler, 30. Mai 1809.
69. 1. c , Schreiben des Officiums, 9. Dez. 1809, das bischöf l iche Officium ant-
wortete, der Bischof -sei abwesend.
— 69 —
Solothurri interniert.-70 Nach seiner Befreiung verordnete er 1810,
folgende Tage seien ab Feiertage zu halten: Neujahr, D r e i - K ö n i g ,
Maria-Lichtmess, Josef, M a r i a - V e r k ü n d i g u n g , .Ostermontag, Auf-
fahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, Johann der T ä u f e r , Peter und
Paul und das Andenken der ü b r i g e n hl. Apostel, Maria Himmelfahrt,
Maria Geburt, Allerheiligen, Maria E m p f ä n g n i s , Weihnachten, Ste-
phanstag, Luzius nebst dem Patron des jeweiligen Pfarrortes. Hin-
gegen bestand an ü b e r zehn bisher noch gebotenen Feiertagen nur
mehr die Pflicht, die hl. Messe zu h ö r e n , w ä h r e n d jede Arbeit er-
laubt war. 7 1 Damit war wohl ein Schritt zur Verminderung der
Feiertage getan. Aber für den Landvogt musste es ärger l ich gewe-
sen sein, wenn einige Halibfeiertage ohne Arbeit zugebracht wurden7-2
und ein Ausfall an Verdienst entstand; denn dem Josefiner war das
materielle Glück der Untertanen Staatszweck. Schuppler gelangte
deshalb 1815 erneut an den Bischof von Chur mit der Bitte, auch
die Halbfeiertage abzuschaffen. 7 3 Dem entsprach der Bischof. 7 4
Moralisierend ü b e r w a c h t e die Obrigkeit die ö f f e n t l i c h e Ord-
nung. Der Landvogt griff auf Klagen der Geistlichen energisch gegen
h e r u m s c h w ä r m e n d e Nachtbuben ein und verbot das «Ausschä l l en»
(eine Art Katzenmusik, mit « P l u m p - S c h ä l l e n » , die unter Pfeifen
und L ä r m nachts geschwungen wurden, wenn eine entlaufene Frau
wieder zu ihrem Mann z u r ü c k g e k e h r t war.) Desgleichen ging
Schuppler gegen den Einkauf vor, (ein nächt l i ches Trinkgelage le-
diger Burschen, das von einem a u s w ä r t i g e n Freier, der eine Dorf-
s c h ö n e heiraten wollte, den ortsansäss igen Jüng l ingen verabreicht
werden musste.)7 5
Auch um die Beerdigungsvorschriften k ü m m e r t e sich die Ob-
rigkeit und erliess 1798 eine « für die Menschheit so nothwendige
V e r f ü g u n g » , wonach die Toten erst 48 Stunden nach ihrem Ableben
beerdigt werden durften. 7 6
70. Mayer, 588 f.; His, 427, Anmerkung 260.
7). L R A . SR. Fasz. P 1, ad 37/pol., Schreiben des Bischofs 23. Jan. 1810.
72. LBS; Nr. 7/44.
73. LRA. SR. Fasz. P 1, 7/pol., Schuppler an den Bischof, 20. Jan. 1815.
74. 1. c, ad 7/pol„ Bischof an Schuppler, 31. Jan. 1815.
75. 1. c , Verschiedene Akten, Pfarrer v. Balzers an Schuppler.
76. 1. c. AR. Fasz. XXIII 24, Verordnung, 15. Dez. 1789.
5 *
— 70 —
Die Quersumme dieser historischen Details, die vom Kampf
und der Auseinandersetzung zweier polaren Mächte, nämlich der
Kirche und dem säkularisierten Staat berichten, dürfte wohl da-
rin bestehen, dass der Fürst zur Zeit des Rheinbundes von Gesetzen
völlig unabhängig niemand Rechenschaft schuldete als Gott, der ihm
der theokratisch-absolutistischen Auffassung gemäss die Macht di-
rekt verliehen hatte.77 Dadurch war ein Entgegenkommen der Kirche
dem weltlichen Arm gegenüber bedingt, der in den früher aus-
schliesslich in den Machtbereich der Kirohe gehörenden Belangen,
wie zum Beispiel in der Ehe (res mixtae), seine Positionen festigte
und einer Entwicklung Raum verschuf, die direkt ins 20. Jahr-
hundert führte.
77. Holzknecht, 24 ff.
— 71 —
II. Kapitel
Staat und Schule
1. Die Schule vor 1805
a) S c h u l v e r h ä l t n i s s e
Die Glaubensboten waren auch die ersten Lehrer im weiteren
Sinne des Wortes. Eine Kirchenversammlung aus dem Jahr 680 be-
stimmte: «Presbyter i per villas et vicos Scholas h a b e a n t . » 1 Nachher
unterrichteten die Pfarrer das Volk. Als im 12. Jahrh. der aufb lü -
hende Handel einige Kenntnisse im" Lesen und Schreiben erfordert«*,
wurden die Schulen, denen die Seelsorger vorstanden, 2 zahlreicher.
Die Bildung des Volkes war w ä h r e n d des ganzen Mittelalters weit-
gehend Pflicht der Geistlichen, wie das Schulwesen ü b e r h a u p t in die
D o m ä n e der Kirche g e h ö r t e .
Eine grundlegende Ä n d e r u n g im Bildungswesen trat erst im
18. Jahrhundert ein. Da nach der a u f k l ä r e r i s c h e n Anschauung die
Geistlichen die Schulung des Volkes vernach läs s ig t en , griff die welt-
liche Obrigkeit auch in katholischen Gegenden meist im Sinne des
grossen Felbiger ein. 3 Mächt ig entfachte die A u f k l ä r u n g den Bil-
dungseifer. Analysierend und selbstsicher glaubte sie, in der Beto-
nung des Wissens, in der Bildung des Intellekts und in der Verherr-
lichung der Vernunft den Menschen ein ungeahntes Glück zu ver-
schaffen; ungeachtet dessen verstieg sich jener kalte Wahn, allem
Irrationalen abhold, bis zu den Exzessen der Revolutionstribunale
und W o h l f a h r t s a u s s c h ü s s e . 4
1. Walther, 43.
2. Schnürer G., Katholische Kirche u. Kultur im 18. Jahrh., Paderborn 1941,
374.
3. Walther, 44 ff.
4. Schnabel II, 10.
— 72 —
Neben aufk lärer i s chen Anschauungen f ö r d e r t e n neue Staats-
ideen das Schulwesen: der Staat sollte nicht nur ein Rechtsinstitut,
sondern auch eine Kulturgemeinschaft sein. Der neue Staatsgedanke
stand in enger Beziehung zum Bildungsgedanken, 5 und indem der
Staat die Schulung seiner B ü r g e r ü b e r n a h m , musste notwendig eine
zentralisierte Einheitsschule entstehen. Ferner lenkte der Physio-
kratismus mit seiner s c h w ä r m e r i s c h e n Verehrung für den Bauern-
stand, der sich auch Fürst Johann nicht entziehen konnte, die Auf-
merksamkeit der Obrigkeit auf den Landmann hin, um dessen Schu-
lung man sich nun ernstlich b e m ü h t e . 6
In den Nachbarstaaten setzte sich die Obrigkeit unter dem
Einfluss dieser Ideen für die Schule ein. 7 Doch bestand das Bil-
dungsziel nicht mehr so sehr in der re l ig iösen Durchbildung des
jungen Christen und in seiner Formung zu einem dienenden Glied
in Kirche, Gesellschaft und Heimat, als vielmehr in der Erziehung
zu einem n ü t z l i c h e n Glied des Staates, zu einem g l ü c k s e l i g e n , auto-
nomen und diesseitsgerichteten Menschen, dessen Wille vernehmlich
Prinzip aller moralischen Gesetze und Verpflichtungen war.
Die neuen B i l d u n g s i d e ä l e fanden nicht überal l ungeteilte Auf-
nahme. Auch in Liechtenstein stand ihnen die b ä u e r l i c h e B e v ö l k e -
rung oft feindlich g e g e n ü b e r . Mangelndes B e d ü r f n i s nach Schule und
Bildung gestaltete dem Landmann die Schule keineswegs zu einer
angenehmen Einrichtung, besonders dann nicht, wenn Arbeit auf
dem Feld den Einsatz der schulpflichtigen Jugend erforderte. Dem
aber stand das Obligatorium des Unterrichtes entgegen. Und wenn
Pflicht an Stelle der Freiwilligkeit tritt, wird das anfäng l i ch als
d r ü c k e n d empfunden. Wo immer die Obrigkeit ihren Willen durch'
setzen wollte, erhob sich auf diese Weise Hindernis auf Hindernis:
Der Mangel an gebildeten Lehrern, Mangel an Erfahrung, keine
S c h u l r ä u m e , keine Unterrichtsmaterialien, wenig Geld und vor al-
lem wenig Liebe zur Schule wirkten hemmend.
5. Schnabel I, 410.
6. Hug, 172; Criste, 154.
7. Schnabel I, 421 ff.; Hantsch II, 200 f."; R. Luginbübl, Philipp A. Stapfer.
Minister der Künste und Wissenschaften, Basel 1902.
— 73 —
Im F ü r s t e n t u m rang die Obrigkeit mit fast u n ü b e r w i n d b a r e u
Schwierigkeiten. Zwar ist über das Schulwesen im F ü r s t e n t u m vor
1800 wenig bekannt. Einige Namen von Schulmeistern mit wenigen
Nachrichten über ihr karges Auskommen und ihren m ü h e v o l l e n
und fruchtlosen Schulbetrieb ist fast alles, was Urkunden und Akten
berichten. Die Organisation des Schulwesens lag in der Hand der
Nachbarschaft, ein Umstand, der das fast vö l l ige Fehlen von Akten
erklärt , da vieles Schreiben den Bauern nicht liegt. G e w ö h n l i c h be-
aufsichtigte der Schulvogt in der Nachbarschaft das Bildungswesen.
In Schaan wurde im Jahre 1700 ein solcher ernannt und musste da-
für sorgen, dass der Lehrer «mit Behausung nach Nothwendigkeit
versehen w e r d e » und an der Schulwohnung nichts « v e r b ö s e r e und
verdörlbe», noch solches durch die Kinder geschehen lasse. Ferner
war er verpflichtet, für die Bezahlung des Gehaltes an den Schul-
meister, sowie für die Aufbringung anderer Subsidien besorgt zu
sein. Der Schulvogt leistete die Arbeit «zur Ehre Gottes und Liebe
der Kinderzucht freywillig und g r a t i s » . 8
Der Unterrichtsbetrieb muss mehr als bescheiden gewesen sein.
Einigen Aufschluss gibt lediglich eine Unterredung des Landvogtes
Menzinger mit dem jungen Lehrer Kar l Wolf aus Vaduz. 9 Danach
war die Unterrichtsmethode Felbigers jm F ü r s t e n t u m noch keines-
wegs heimisch geworden. Die Bauern, voll Argwohn, b e k ä m p f t e n die
neue Lehrart: « H e u e r habe er angefangen, seine Schul zu e r ö f f n e n ,
dermal m ü s s e er noch nach alter Lehrart f ü r g e h e n , denn die Bauern
halten die neue Lehre für lutherisch 1 0, er h ä t t e keine Kinder in
die Lehr bekommen, wenn er die neue Lehr angefangen hä t t e . E r
habe die Lehrart zu Götzis profitiert und sich auch in Bregenz
examinieren lassen . . . » Der Unterricht war meist nur ein mecha-
nisches Auswendiglernen aus wenigen und widrigen B ü c h e r n nach
falscher Methode, ein Buchstabieren und Syllabieren, sodass ein
stetes Summen im Schulzimmer herrschte, das bei wenig Disziplin in
ein lautes Plaudern und L ä r m e n ausartete. Lehrer Wolf erteilte auch
8. PfA. Schaan 9, Instruktionen an den Schulvogt, 1700; vgl. Büchel , Schaan.
63 f.
9. Tschugmell, Vaduzer Geschlechter, JB. (1949) 78; L R A . AR. Fasz. XXIII
24, Bericht Menzingers. •
10. Vgl. Hug, 240 f.
— 74 —
Religionsunterricht. Damit u n t e r s t ü t z t e der Lehrer den Pfarrer,
welcher auf Grund der B e s c h l ü s s e des Konzils von Trient wenigstens
«an allen Sonn- und Festtagen die Kinder in den A n f a n g s g r ü n d e n
des Glauhens und dem Gehorsam gegen Gott und die Eltern unter-
we i sen» musste.1 1 Ferner scheint Lehrer Wolf seinen Schü lern Rech-
neri und Schreiben beigebracht zu haben, was hoch e i n z u s c h ä t z e n ist,
wenn man bedenkt, dass in schweizerischen V e r h ä l t n i s s e n des 18.
Jahrh. Rechnen und Schreiben bloss fakultative U n t e r r i c h t s f ä c h e r
waren. 1 2
Die Interesselosigkeit, mit der die B e v ö l k e r u n g der Schule be-
gegnete, tritt besonders klar in der Schulverwaltung zu Tage. Die
Nachbarschaften stellten die Lehrer an. In Vaduz suchte ein Schrei-
ner sein Auskommen als P ä d a g o g e . 1 3 Ein «Josef W o l f » , der sich
ebenfalls damit abgebe, «sey aber wenig zu Hause und über las se die
Stelle seinem Sohn, welcher selbst noch in die Schule gehen s o l l t e » . 1 4
War nicht ein geschulter Lehrer zur Stelle, so b e g n ü g t e man sich
mit einem Handwerker oder Bauern, der sich um die Stelle bewer-
ben musste, und wenn er nicht zuviel Besoldung verlangte und etwas
schreiben und lesen konnte, wurde er angestellt. Wohl deshalb
schrieb das Oberamt an die Hofkanzlei, dass «im ganzen Lande
keine einzige Schule sey, die den Namen v e r d i e n e » . 1 5 Noch im Jähre
1805 v e r k ü n d e t e der Pfarrer von Triesenberg zu Anfang des Schul-
jahres in der Kirche: :«Wer Lust hat die Schul zu halten, m ö g e sich
zeigen und ä u s s e r n . » 1 6 Ausser Handwerkern, Bauern und Lehrern
b e m ü h t e n sich auch Geistliche um die Bildung der Jugend. Der
Pfarrgehilfe P ü m p e l hielt in Triesen nicht zur allgemeinen Zufrie-
denheit Schule und wurde in Chur beim b i s c h ö f l i c h e n Ordinariate
verklagt, worauf er sich rechtfertigte: So genau m ü s s e man die
Schule nicht nehmen; dass die Disziplin nicht die beste sei, sei nicht
11. P. Sialm. Das Unterrichts- und Erziehungswesen i. d. schwyz. Teilen d.
Kantons Waldstatten und Linth z. Z. d. Helvetik (1798 —1803) Diss..
Frihourg 1949, 159.
12. Hug, 214.
13. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, ohne Datum.
14. 1. c.
15. 1. c, Bericht Menzingers, 17. Juli 1789.
16. 1. c, Klage eines gewissen Türer an das Oberamt gegen den Pfarrer von '•
Triesenberg, 2. Nov. 1805.
— 75 —
seine Schuld, sondern die der Eltern, die ihre Kinder zu K ä l b e r n
erziehen würden . Auf den Vorwurf, er leiste nichts, antwortete er,
die dummen Bauern k ö n n t e n das gar nicht beurteilen, von den Rich-
tern selbst k ö n n t e n die meisten weder lesen noch schreiben, alle
sollten das Maul halten, er k ö n n e aus Ochsen und Eseln keine Nach-
tigallen machen. 1 7 Dem selbstbewussten Kooperator sind die geringen
Fortschritte in der Schule nicht allzu strenge anzurechnen, schrieb
er doch: «Zu meiner jetzigen Zeit ist vom Berg nur etwan ein oder
das andere Kind wegen der Weite des Weges und Rauheit des Wet-
ters, teils wegen Abgang der Lehrmittel, teils auch wegen Verfolgung
und Verspottung von Seite der hiesigen Kinder in die Schule heran-
g e k o m m e n . » 1 8
Die Besoldung der Lehrer war keineswegs hoch. In einzelnen
Gemeinden bestanden Stiftungen, in Schaan-Vaduz die des Hof-
kaplans Karl Negele (gest. 1711) im Betrag von 500 f l . , 1 9 in Triesen
die kleine Stiftung des Dominicas Banzer 2 0 und in Schaan die der
Barbara Hopp und des Johannes Tressel im Betrag von 300 f l .* 1 Im
allgemeinen aber unterhielt die Nachbarschaft den Lehrer. So be-
kam 1699 der Schulmeister Beringer in Schaan Wohnung, Holz, Ge-
meindeanteil und an Geld jähr l ich 70 fl . , ferner: 40 Viertel Weinmost,
ein Viertel Schmalz und 30 fl. für das Orgelschlagen. In Vaduz er-
hielt ein Lehrer vor 1800 etwa 25 fl . im Jahr und für jedes Kind
15 Kreuzer, während der junge Lehrer Karl Wolf sich mit jährl ich
zwei Fudern Holz und mit V e r t r ö s t u n g e n auf s p ä t e r e , bessere Be-
soldung b e g n ü g e n musste. Dem Kooperator P ü m p e l in Triesen be-
zahlte jedes Kind 26 Kreuzer und gab etliche Kreuz Schindeln. 2 2
Mit den Schullokalen gab man sich bald zufrieden. Oft g e n ü g t e
ein Zimmer in irgend einem Haus.2'' In den Nachbarschaften wurden
17. Büchel . Triesen, 86.
18. 1. c, Anmerkung.
19. PfA. Schaan 9, Akt zur Stiftung, 1739.
20. Regesten GA., 162.
21 Marxer, Schule, 150.
22. Büchel , Triesen, 86; Büchel , Schaan, 63. L R A . AR. Fasz. XXIII 24, Bericht
Menzingers.
23. Marxer, Volksschule. 141. G. Matt, Geschichte der Matt, Zug 1939, IV. Bd..
91. Im Jahre 1781 ist in einem Urteil von einem Schulhaus in Mauren die
Rede.
— 76 —
erst nach 1805 eigentliche Schu lhäuser gebaut. Manchmal erhie!
der Lehrer eine Wohnung, in der. er die Schüler unterrichten musste,
wie das um 1700 in Schaan zutraf. Die Leute waren in ihrer Armut
nicht bereit, das rare Geld für die verhasste Schule auszuge-
hen. So klagte Kaplan Denis Kissling 2 4 in Schaan beim Landvogt
über die brutale Abweisung eines Gesuches für den Bau eines neuen
Schulhauses. Dabei fielen die bitteren Worte: « D e r Teufel soll alle
diejenigen fortschleppen, welche immer zu diesem Bau h e l f e n . » 2 5
In Eschen b e m ü h t e sich 1794 die Nachbarschaft, auf Grund eines
alten Hofstattrechtes in der « F r o n e n b ü n d » ein Schulhaus zu bauen,
allein die B ü r g e r von Mauren weigerten sich, aus der Bauwaldung
das Holz zu liefern. 2 6
A n Unterrichtsmaterial fehlte das Notwendigste. B ü c h e r hatten
noch zu Schupplers Zeiten lange nicht alle Schüler . Der genannte
Lehrer Karl Wolf e r w ä h n t nur, dass er f ü r den Unterricht ein
« M e t h o d e n b u c h » besitze.2 7 Im Religionsunterricht verwende er den
«k le inen N o r m a l k a t e e h i s m u s » .
b ) B e f o r m v e r s u c h e
Fürst Alois I. (1781 — 1805) ergriff die Initiative, ein geord-
netes Schulwesen für seine Untertanen aufzubauen, zwar erst sachte,
mehr fragend und ratend. A n die strenge D u r c h f ü h r u n g eines Schul-
planes konnte nach dem Sturze des Landsbrauches (1808) und nach
der Zentralisation der Regierungsgewalt weit besser gedacht werden,
als zur Regierungszeit des F ü r s t e n Alois. Der t a t k r ä f t i g e Feldherr
Fürs t Johann I. und sein Landvogt Schuppler brachten die Entwick-
lung des Schulwesens zu einem gewissen Absohluss. Die B e m ü h u n -
gen, ein Schulgesetz zu schaffen, bilden einen wichtigen Teil in der
Entwicklung der liechtensteinischen Volksschulen. Das Planen und
Beraten setzte schon früh ein. Man sandte E n t w ü r f e nach Wien und
unterbreitete dem Fürs ten V o r s c h l ä g e . Allenthalben finden wir in
24. Büchel , Schaan, 76, 49.
25. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Kissling an den Landvogt, 27. Dez. 1793.
26. GM. Eschen, 11/213, Menzinger an die Gemeinde Eschen, 4. Feb. 1794.
27. Vgl. Hug. 195. Dabei handelt es sich wohl um das 1775 erschienene Werk
Felbigers.
— 77 —
diesen Projekten eine tastende Unsicherheit und eine Angst vor der
Grösse des Problems, das die Schulgesetzgebung damals darstellte.
Das Oberamt musste zur Zeit Menzingers gezwungenermassen, trotz
der Ungeduld des F ü r s t e n , in der Neugestaltung der Schule Zurück-
haltung ü b e n . Im nahen Vorarlberg trieb der traditionslose Josefi-
nismus die Bauern zu hellem Aufruhr. Liechtenstein lag im Strah-
lungskreis der rebellischen Stimmung. 2 8 Schon im Jahre 1784 be-
richtet der liechtensteinische Chronist Helbert: « D i e neue Lehre ist
noch immer im Fortgang. Es sind wiederum neulich in ganz Öster-
reich die H ä u s e r genummeriert worden und haben die Nummern ob
den H a u s t ü r e n ; auch ist verboten worden, N ü s t e r n ( R o s e n k r ä n z e )
zu kaufen, ausser vom P f a r r h e r r . » 2 " «Gott weiss wohin das alles
noch f ü h r e n w i r d . » 3 0 Um 1790 drohten die umliegenden Grafschaf-
ten und Herrschaften in Österre ich , in einen allgemeinen Aufstand
zu treten. «In Feldkirch brach die E m p ö r u n g auch wirklich a u s . » 3 1
Eine Szene von u r t ü m l i c h e r Kraft und bäuer l i cher Wut spielte sich
in Götzis ab: W ü t e n d e Weiber rissen josefinischen Beamten die
Z ö p f e aus und vernichteten obrigkeitliche Verordnungen; gewalt-
voll erzwangen die M ä n n e r schriftliche Garantien für die Beibe-
haltung re l ig iöser B r ä u c h e . 3 2 Im gleichen Jahr verjagten die Bauern
in Schruns die von der Obrigkeit eingesetzten Lehrer und verbrann-
ten, weil sie die neue Lehrart «nicht e i n g e f ü h r t wissen w o l l t e n » ,
die S c h u l b ü c h e r in leidenschaftlicher Wut . 3 3 Immer wieder zitterte
in Menzingers Berichten an den F ü r s t e n die Angst vor dem üblen
«Be i sp ie l der N a c h b a r s c h a f t » nach. Auf die fiebernde Unruhe der
Franzosenzeit folgte, wie es scheint, eher ein Zustand der Apathie
und Widerstandslosigkeit gegen obrigkeitliche Verordnungen. Die-
ser Zeitpunkt war günst ig , auch in Liechtenstein das tief in die alte
Freiheit eingreifende Schulgesetz d u r c h z u f ü h r e n . Alle Versuche
aber, die Schule durch Beschaffung geeigneter Lehrmittel, durch
28. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 7. Nov. 1789-
29. Helbert. 78.
30. K B . 535.
31. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 7. Növ. 1789.
32. K B . 536 f.; Helbert, 90 f.; vgl. Hirn F., Widerstandsversuche gegen die
kirchenpolizeilichen Verordnungen der josef.- bayrischen Zeit, Archiv für
Gesch. u. Landeskunde. Vorarlbergs II, 1906, 49 fF.
33. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 2. März 1790.
— 78 —
Verbesserung der Organisation und durch soziale Besserstellung
der Lehrer zu heben, blieben vor 1805 erfolglos. Die Obrigkeit er-
liess auf Grund der gespannten Lage keine Schulgesetze; den Bauern
aber war die alte Schule gut genug. Trotzdem versuchte der Fürst
immer wieder, die Untertanen für das neue Bildungswesen zu ge-
winnen. Verschiedene H o f k a p l ä n e sollten an der Verbesserung des
Unterrichtes arbeiten. Unter anderem trat durch seine B e m ü h u n g e n
besonders Dr. theol. Josef Anton Fuetscher hervor, der apostoli-
scher Notar war, f rüher Pfarrprovisor in Flums, nachher Pfarrer
in Schruns und schliesslich Hofkaplan in Vaduz. 3 4 Im Jahre 1800
präsent i er te Fürst Alois Jakob Konstantin Steiger, ehemals Profes-
sor der Rhetorik in Feldkirch, «in R ü c k s i c h t der so nöt igen Unter-
richtung der Jugend» als Hofkaplan. 3 5
Um das nöt ige Geld zu beschaffen, wurden verschiedene Pro-
jekte ausgearbeitet. Zu Ende des 18. Jahrhunderts frug Fürst Alois
das Oberamt an, ob es nicht tunlich wäre , das Geld, das bei Ein-
b ü r g e r u n g e n in die Nachbarschaft in die H ä n d e der Untertanen
komme, als Fonds zur Finanzierung der Schulen anzulegen. 3 8 Die
Summen w ü r d e n ohnehin in ausgelassenen Festlichkeiten und wilden
Trinkgelagen zu Ehren des neuen Bürgers zum grossen Teil nutzlos
vergeudet. Menzinger unterbreitete dem F ü r s t e n einen andern Vor-
schlag, indem er mit G e l d g e s c h ä f t e n eine ansehnliche Summe als
Schulfonds erwerben wollte. Beide P l ä n e wurden einstweilen nicht
verwirklicht. 3'
Auch die B e m ü h u n g e n um Beschaffung von L e h r b ü c h e r n
und Schulmaterial sind schon vor der E i n f ü h r u n g der Normalschule
zu beachten, 1789 übergab Hofkaplan Fuetscher anlässl ich einer
Konferenz im Oberamte dem Landvogt eine «Hei l ige Geschichte in
E r z ä h l u n g e n » . Das Buch wurde durch die Zensur des b i s c h ö f l i c h e n
Ordinariates in Chur, weil es mit pantheistischen Ideen durchsetzt
.'U. Hüchel. Schaan, 9:> f.
3.1. I. c, 103.
36. I.RA. AR. Fasz. XXIII 24, Hofkanzlei an das Oberamt, 6. Aug. 1789.
37. I. <:.. Bericht Menzingers, 10. Juni 1789. Als Jakob Lerch, ein Hintersasse
in Vaduz, ins Bürgerrecht aufgenommen wurde, musste er 300 fl. Taxe
/üblen und 200 fl. besondere Unkosten für eine «Trunküberreicbung für
jeden (iciiiciniUiiKiiin •: 1. i \ . Vorschlag .Menzingers. 7. Nov. 1789.
— 79 —
gewesen sei, abgewiesen.38 Die Hofkanzlei pflichtete dem bischöf-
lichen Ordinariate bei, da ihr die G r ü n d e zur Verwerfung, entgegen
der Meinung des Landvogtes, «allerding« erheb l i ch» schienen. 3 9
Dem h ä u f i g e n Ausbleiben der Kinder vom Unterricht konnte
die Obrigkeit ohne gesetzliche Verordnung nicht beikommen. In den
Schü lerverze i chn i s sen finden sich oft Bemerkungen wie, «ahsens in
S u e v i a » . 4 0 Die Kinder wurden damals gerne ins Schwabenland ge-
schickt, wo sie Gänse h ü t e n oder Aehren lesen mussten. Dieses De-
tail ist bezeichnend: den Eltern war alles wichtiger, den Kindern
alles lieber, als die Schule. 1
So lassen sich die Bestrebungen zur Reform des Schulwesens in
Liechtenstein vor 1800 dahin deuten, dass wohl manches versucht
wurde, eine bessere Schule aufzubauen. Alle P l ä n e brachen jedoch
unter der Ungunst der Zeit und anderer U m s t ä n d e halber zusammen
und Hessen die Schule in einem Zustand, der an D ü r f t i g k e i t reich,
an Fortschritt gering, im Unterricht ungeschickt und in der Organi-
sation mangelhaft war.
2. Die neue Schule
a) D a s ö s t e r r e i c h i s c h e V o r b i l d
Die Volksschulen Österre ichs wurden im 18. Jahrhundert stark
vom Geiste und den Ideen des Abtes Felbiger geformt. Die Methode
Felbigers ist besonders durch vier Merkmale gekennzeichnet: Durch
den Klassenunterricht, durch das Katechisieren, durch die Buch-
stabenmethode und durch das Tabellarisieren. Der Klassenunter-
richt stellte insofern eine Neuerung dar, als die Kinder f r ü h e r ein-
zeln vom Lehrer unterrichtet wurden. Beim Katechisieren sollte
durch stetes Fragen und Antworten ein leierndes Auswendiglernen
verhüte t werden. Die Tabellenmethode 4 1 aber war nach der Ansicht
38. I. c , Schreiben der bischöf l ichen Kanzlei, 19. Herbstmonat 1789.
39. 1. c , Schreiben der Hofkanzlei, 6. März 1790.
40. PFA. Schaan, 9, Sehülerverzeichnis, 1801.
41. Hug. 185 ff.
— 80 —
Felbigers dazu geschaffen* in ü b e r s i c h t l i c h e n Tabellen den Lehr
Stoff den Kindern vor Augen zu f ü h r e n , w ä h r e n d die Buchstaben-
methode 4 2 eine Art Mnemotechnik darstellte.
Die T ä t i g k e i t Felbigers entsprang seiner katholischen Welt-
anschauung. 4 3 Jedoch spielte in seinem Denken ein rationalistischer
Zug mit, der in einer ausgeprägten Neigung zum System, in der ge-
ringen W e r t s c h ä t z u n g von G e f ü h l und Phantasie zu Gunsten einer
Ü b e r b e t o n u n g .des Verstandes deutlich hervortritt. A m erfolgreich-
sten war Felbiger als Praktiker und Organisator. In seiner Schul-
ordnung vom 6. Dez. 1774 forderte er den Schulzwang, die Auf-
stellung von Schulkommissionen, für jede ö s t e r r e i c h i s c h e Provinz
eine. N ö r m a l s c h u l e , für jeden Kreis eine Hauptschule und f ü r alle
Orte mit Pfarr- oder Filialkirche eine Trivialschule. 4 4 Damit war ein
System geschaffen, das durch die verschiedensten L ä n d e r Europas
den Siegeszug antrat. 4 5 Das Bild von den A n f ä n g e n der liechten-
steinischen Schulen wäre äusserst unvo l l s tänd ig , wollte man nicht
die. frappante Abhängigke i t , der liechtensteinischen Schulgesetzge-
bung von jener Österre ichs unterstreichen. Peter Kaiser f ü h l t e den
ös t erre i ch i s chen Einfluss und kritisierte offenen Herzens: «Es ent-
standen Schulen nach einem Muster eines anderen grossen Staates,
der hierin nicht Muster sein konnte . . . » 4 f i
Die A b h ä n g i g k e i t der liechtensteinischen Schulen vom öster-
reichischen Vorbild trat klar in der Organisation des Schulwesens
zu Tage, ohne dass der grosszüg igen Anlage in allen Forderungen
G e n ü g e geleistet worden wäre . Wohl waren die einzelnen Schulen
in den liechtensteinischen D ö r f e r n , um die ö s t e r r e i c h i s c h e n Termini
zu gebrauchen, g e w ö h n l i c h e Trivialschulden, die im josefinischen
Habsburgerreich bei jeder Pfärr - oder Filialkirche bestunden; 4 7
aber die damalige Schule in Vaduz eine « H a u p t s c h u l e » 4 8 zu nennen,
konnte nur einer Vorstellung im Hinblick auf das ö s t e r r e i c h i s c h e
42. Walthcr, 76 f.
43. 1. c, 29.
44. Staatswörterbuch IV, 829 ff.
45. Hug, 198 ff.
46. Kaiser, 504.
47. Staatswörterbuch IV, 829. .
48. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, verschiedene Akten.
— 81 —
Vorbild entspringen, ohne dass man sich um den n ä h e r e n Inhalt des
Begriffes g e k ü m m e r t h ä t t e : für Hauptschulen war ein erwei-
terter Lehrplan mit Latein, Geographie, Geschichte und Geometrie
usw. 4 9 erforderlich, was in der « H a u p t s c h u l e V a d u z » nicht einmal
geplant war. So finden wir in den A n f ä n g e n der liechtensteinischen
Schulen überal l ein krampfhaftes B e m ü h e n , es dem ö s t e r r e i c h i s c h e n
Vorbild gleich zu tun. 5 0
Mit den e r w ä h n t e n Formen wurde auch der ideelle Gehalt über-
nommen mit all den josefinischen Ideen. Man trat auf Tradition
und' Eigenrechte, als ob es gegolten h ä t t e , Unkraut in den Boden zu
stampfen. Schuppler wollte «Einhe i t und Gle i chhe i t» im Schulwesen
erzwingen. 5 1 Gerne betonte Kaiser Josef, dass es « jedes Bürgers
wichtigste P f l i c h t » sei, « für den Staatsdienst tauglich zu w e r d e n » . 5 2
Die liechtensteinische Obrigkeit strebte nach gleichen Zielen: im
F ü r s t e n t u m wurde die «.Bildung des Gehorsams» in erster Linie des-
halb geboten, damit die Kinder zu t ü c h t i g e n Untertanen des Staates
erzogen w ü r d e n . 5 3 In der « M u s t e r s c h u l e V a d u z » unternahm man
einen ersten Versuch, das ö s t e r r e i c h i s c h e Vorbild zu verwirklichen.
b) S c h u l g e s e t z u n d S c h u l p l a n
Menzinger wollte die Schule in A b h ä n g i g k e i t vom Oberamle
bringen. Selbst den Geistlichen durfte nach der Meinung des Land-
vogtes nicht zu viel Einfluss g e w ä h r t werden. Hingegen waren die
finanziellen Schwierigkeiten zur Errichtung von Schulen unter der
Aufsicht des Oberamtes sehr gross. Deshalb suchte der Landvogt,
wenigstens eine den W ü n s c h e n des Oberamtes entsprechende Schule
in Vaduz zu e r ö f f n e n . Den Nachbarschaften sollte dadurch das Bei-
spiel eines ordentlichen Schulbetriebes gegeben werden. Weiter vor-
an kam die Obrigkeit in ihren B e m ü h u n g e n um das Schulwesen
49. Staatswörterbuch IV, 829.
50. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 16. April 1793. Schon 1793
schrieb der Landvogt au die Hofkanzlei, in Anlehnung an das österrei-
chische Vorbild, dass wenigstens der Hauptort eine vom Oberamt abhängige
Schule bekommen sollte.
51. LRA. SR. Fasz. S 1, Schulplan Schlipplers; Marxer, Schule, 152 ff.
52. Hantsch II, 241.
53. LRA. SR. Fasz. S 1, Schulplan Schupplers.
6
— 82 —
einstweilen nicht. W i d e r s p r ü c h e verhinderten den Fortschritt: einer-
seits sollte die Schule ganz vom Oberamte abhängig sein, 5 4 ander-
seits aber hät ten die Gemeinden die Geldmittel zum Unterhalt der
Lehrer aufzubringen gehabt. A n diesem Dilemma scheiterte die
Schulgesetzgebung Menzingers lange Jahre.
Indessen suchte der Landvogt neue Mittel und Wege, um we-
nigstens in Vaduz die Musterschule aufbauen zu 'können. Zur Dek-
kung der Ausgaben wurde die Bruderschaft der hl. Anna in Vaduz
um Geldspenden gebeten.5 5 Die Geistlichkeit wäre mit der Vergabung
des Stiftungsgeldes «aus hl. S e e l e n e i f e r » einverstanden gewesen.''"
Menzinger verlangte 1000 fl . samt dem e injähr igen Zins. D a f ü r hä t t e
Vaduz die Kinder der oberen Landschaft unentgeltlich in die Schule
aufnehmen müssen . Konsequent aber hielt auch hier der Landvogt
ah der zentralistischen Idee fest. Im Jahre 1802 betonte er in einem
Schreiben an den Hofkaplan Steiger, die Schule falle unter das Res-
sort der Polizeianstalten und stehe daher unter der Befehlsgewalt
des Landesherrn. Zweitens d ü r f e der Lehrer keinen Nebenberuf aus-
ü b e n ; er soll « w e d e r von einer Profession noch vom Acker leben
und ausser einem Garten kein Fehl haben» . E r m ü s s e drittens ver-
heiratet sein, damit die Frau den M ä d c h e n Frauenarbeit beibringen
k ö n n e . Viertens d ü r f e «er von keiner Gemeinde oder Bauern de-
p e n d i e r e n » . 5 " Hofkaplan Steiger empfahl, dass der Fürs t zur Ver-
wirklichung des Projektes «ein ziemliches b e y t r a g e n » m ö g e . Der
Landesherr müss te den Oberlehrer unterhalten, w ä h r e n d der Unter-
lehrer aus der Stiftung des Kaplans Negele weitgehend besoldet
werden k ö n n t e . 5 8 Was die Gelder der Bruderschaft der hl. Anna be-
traf, so riet der Hofkaplan «behut sames» Vorgehen. 5" Die Bruder-
schaft der hl. Anna wollte nur 50 fl. für die Schule schenken. Trotz-
dem gelang demLandvogt die Errichtung der neuen Schule in Vaduz.
54. 1. c, AR. Fasz. XXIII 24, Menzinger an den Hofkaplan, 12. Jan. 1802.
55. Vgl. Büchel, Schaan, 105 f.
56. L K A . AR. Fasz. XXIII 24, Schreiben mehrerer Geistlichen, 2. Herlistmonat
1801.
57. 1. c, Menzinger an den Hofkaplan Steiger, 12. Jan. 1802.
58. Vgl. Büchel , Schaan, 99 f.
59. I.RA. AR. Fasz. XXIII 24, Hofkaplan Steiger an Menzinger, 20. Jan. 1802.
— 83 —
Um 1801 wurde die Musterschule in einer «Dars te l lung und
Ü b e r s i c h t der verbesserten Schulanstalt im Hoch- und Re ichs fürs t -
lichen Marktflecken L i e c h t e n s t e i n » folgender Massen beschrieben:
Die zwei Klassen wurden in folgenden G e g e n s t ä n d e n unterrichtet:
1. Klasse: in Religion, wohlgesittetem Betragen, Erlernung der Buch-
staben, wie auch im Lesen und Schreiben. 2. Klasse: in Religion,
wohlgesittetem Betragen, im Schön- und Rechtschreiben, im Diktat-
schreiben, im Lesen des Gedruckten und Geschriebenen und im
Rechnen. 6 0 Im Wesentlichen wurde der Stundenplan der Muster-
schule in den Jahren 1806 — 1807 0 1 in allen Schulen der beiden
Landschaften e inge führ t .
Die Entwicklung des Schulwesens schritt unaufhaltsam weiter:
denn die Schulidee war auf Wachstum angelegt, ein Vorbild, wie
es die Schule in Vaduz ja sein sollte, wäre ohne die Empfehlung
zur Nachahmung ein Widerspruch in sich gewesen: das Vorbild ge-
nügt sich selbst nicht. Auch deutete das massgebende Beispiel in
Österre ich auf eine ähn l i che Entwicklung in Liechtenstein hin; 1771
war in Wien eine Normalschule errichtet worden, damit sie «in und
vor der Stadt und auch auf dem Lande zum Muster diene . . . » . 6 2
Die Schweiz hatte schon ein ausgeprägtes Schulwesen erhalten.
Liechtenstein durfte keine Insel mehr oder weniger ausgesprochener
Analphabeten sein. Die Entscheidung fiel 1805. 6 3
Durch den Erlass der fürs t l i chen Hofkanzlei vom 18. September
1805 wurde der Grundstein zur neuen Schule gelegt.64 Die sieben
Artikel umfassende Verordnung stammt fast wört l i ch aus einer Ein-
gabe, die Pfarrer Wolfgang Benedikt Schmidt 6 5 im Namen der Geist-
lichen der oberen Landschaft verfasst hatte. 0 0 Die Artikel lauten:
60. 1. c, Stundenplan, 1801.
61. Dies trifft besonders nach der Einführung der allg. Schulpflicht zu.
62. Hug, 180.
63. LRA. RA. Fasz. XXIII 24, Schreiben der Hofkanzlei zur Einführung der
allg. Schulpflicht. 18. Sept. 1805.
64. 1. c.
65. Küchel, Triesen, 87, 89, Schaan, 77. Wolfgang Benedikt Schmidt stammte
aus Forchheim in Bayern, war Erzfrauziskaner in Viktorsberg, dann Prof.
der Grammatik in Feldkirch, schliesslich Pfarrer in Triesen und seit dem
18. Marz 1807 Hofkaplan in Schaan, wo er im gleichen Jahre starb.
66. LRA. AR. Fasz. XXIII 24. Geistlichkeit der oberen Landschaft an Menzin-
ger. 7. Juni 1805.
— 84 —
1. In jeder Gemeinde muss ein tauglicher Lehrer «ein.
2. Die Anstellung und Absetzung des Lehrers geschieht durch die
Landesobrigkeit und den Ortsgeistlichen.
3. Die Winterschule soll von Martini bis Georgi dauern. 6 7
4. Jede Gemeinde muss sich zur Besoldung der Lehrer ü b e r einen
Schutfonds ausweisen k ö n n e n .
5. Jede Gemeinde hat ein Schulhaus zu bauen:
6. Die Eltern m ü s s e n die Kinder -vom 7. bis zum 13. Lebensjahr
in die Schule schicken. •
7. Es muse ein Schulplan entworfen und eingerichtet werden. 6 8
Somit war laut Artikel 6 der Schulzwang e i n g e f ü h r t . Die Schule
und die Lehrerschaft wurden aus der A b h ä n g i g k e i t der Gemeinde
gelöst . Nur der Ortspfarrer konnte in Schulsachen die Interessen
der Gemeinde wirksam vertreten. Die Verordnung gab dem Land-
vogt ein Gesetzesinstrument in die Hand, das S ä u m i g e mit landes-
fürs t l i cher Ungnade bedrohte, T e i l n a m s l ö s e a u f r ü t t e l t e und Eifrige
in ihrer Tät igke i t für die Schule aufmunterte.
Wie aus den Akten'erschlossen werden kann, b e s c h r ä n k t e sich
der Landvogt in seinen B e m ü h u n g e n , das neue Schulgesetz zu ver-
wirklichen, einstweilen auf die Gemeinden der ehemaligen Graf-
schaft Vaduz; in der Herrschaft Schellenberg erstrebte er die Durch-
führung des Gesetzes im folgenden Jahre. Wohl deshalb vermerkt
der aufmerksame Eschner Chronist Helbert in lakonischer K ü r z e
erst im Jahre 1806: «In der liechtensteinischen Herrschaft ist jetzt
die Normalschule e i n g e f ü h r t w o r d e n » . 6 9
Einen Einblick in das damalige Schulwesen g e w ä h r t der in der
Verordnung vom 18. Sept. 1805 in Auftrag gegebene Schulplan. 7 0
67. Martini ist am 11. Nov., Georgi am .23. April .
68. LRA. AR. Fasz. XXIII. 24, Erlass der Hofkanzlei. 18. Sept. 1805.
69. Helbert, 125.
70. Art. VII des Erlass es vom 18. Sept. 1805. Das Original des alten Schul-
planes ging verloren. Wie weit man- Schupplers Aufzeichnungen zum allen
Schtilplan vertrauen kann, ist schwer abzugrenzen. Jedenfalls kannte er
ihn aus' der Praxis. Erst am 1. Aug. 1822 wurde der alte durch einen
neuen ersetzt. (Marxer, Schule, 152 f.) Vgl. die Akten L R A . SR. Fasz. S 1,
341/pol., 31. Juli 1809, 373/pol., 24. Aug. 1809. Die Auseinandersetzung- be
weist, dass Schuppler den alten Schulplan nicht gut kannte. Überhaupt
scheint der Schulplan nur teilweise eingebalten worden zu sein.
— 85 —
I . ehrgegens tände
1. « D i e Religion und derselben Geschichte nebst Sittenlehre, dem
Katechismus und dem L e s e b u c h . »
2. « D a s Lesen, Buchstabieren, Lesen gedruckter und geschriebener
Sachen, die Kurrentschrift, von der Rechenkunst, die f ü n f
Spezies .»
Die Winterschule
1. Sie dauert von Martini bis Georgi.
2. Ausser Sonn- und Feiertagen wird alle Tage Schule gehalten.
3. A m Dienstag und Donnerstag ist nachmittags Vakanz, jedoch
nur dort, wo die Sonn- und Feiertagsschule e i n g e f ü h r t ist. Be-
steht aber in einem Dorfe keine Sonn- und Feiertagsschule, so
ist in jeder Woche nur der Donnerstag schulfrei.
4. Fäl l t unter die Woche ein gebotener Feiertag, so -wird an einem
der obigen Vakanztage, der dem Feiertag am nächs ten ist, Schule
gehalten. A m Namenstag des F ü r s t e n und der Fürs t in ist schul-
frei; am Namensfeste des Landvogtes und des Schulinspektors
kann der Ortspfarrer Vakanz geben.
5. Die Schüler sollen sich um V2 8 Uhr versammeln, dann m ö g e n
sie in Begleitung des Lehrers in die Kirche gehen. Der Unterricht
beginnt um 8 Uhr, nachmittags dauert er von 1 bis 3 Uhr.
Die Sommerschule
1. Sie dauert von Georgi bis Martini.
2. Es wird dreimal in der Woche Schule gehalten: Montag, Mitt-
woch, Freitag.
3. Die Schüler der 3. K l . sammeln sich um 6 Uhr in der Schule,
gehen dann in Begleitung des Lehrers in die Kirche, und um
V2 7 Uhr beginnt der Unterricht, der bis V2 9 Uhr dauert.
4. Die Schüler der 1. und 2. Klasse kommen alsdann in die Schule.
Ihr Unterricht dauert von 9 bis 11 Uhr.
5. Zur Zeit der Heuernte sind 14 Tage Vakanz einzuschieben, da-
mit die Kinder den «El tern helfen k ö n n e n » .
6 *
— 86 —
Sonntagsschule
1. Die Sonntagsschule wird von Jüng l ingen und M ä d c h e n im Alter
von 12 bis 20 Jahren besucht. Alle Sonntage wird zwei Stunden
Wiederholungsuntericht gegeben.
2. Die M ä d c h e n und Knaben besuchen abwechslungsweise die
Sonntagsschule.
Schulbesuch
Die Schule muss von allen Kindern vom 7. bis zum 12. voll-
endeten Altersjahr besucht werden. Der Lehrer bat Absenzlisten zu
führen , die alle Monate dem Pfarrer ü b e r g e b e n werden m ü s s e n , der
sie an das Oberamt weiterleitet.
Schulaufsicht
1. H ö c h s t e Inspektion steht dem Oberamte zu.
2. Die untergeordnete Aufsicht wird dem jeweiligen Ortspfarrer
über tragen , der die Lehrer beaufsichtigt und den Unterricht
kontrolliert. Dem Pfarrer fäl l t auch die Stundeneinteilung zu;
ihm wird die Verwaltung der Schule in der Gemeinde über las sen:
er muss die Buchhaltung f ü h r e n , Namenlisten aufstellen, Prü-
fungen veranstalten usw.
Lehrmethode
Die Normalschule besteht aus drei Klassen je nach Alter und
Fähigke i t . Der Unterricht wird klassenweise erteilt.
Schulzücht
Besonderer Wert wird auf die Bildung des Gehorsams gelegt;
als weitere Bildungsideale werden a n g e f ü h r t : Die Liebe zur Ord-
nung, die Ü b u n g des Willens, die Pflege der Reinlichkeit, das Stre-
ben nach Wahrhaftigkeit, die Veredlung des G e f ü h l s , die Erziehung
zur Schamhaftigkeit und h ö f l i c h e n Gefä l l igke i t .
— 87 —
Wichtig in diesem Schulplan ist die vollendete Zentralisation
des Schulwesens. Daneben aber sind die grossen Befugnisse der Orts-
geistlichen nicht ausser acht zu lassen. Auch in Österre ich nahm die
Entwicklung des Schulwesens unter Kaiser Franz (1804 —1835)
einen für die Kirche güns t igen Verlauf. 7 1 Als methodische Neue-
rung ist besonders der Klassenunterricht als vorteilhaft hervorzuhe-
ben. Uber das Unterrichtsmaterial, wie etwa B ü c h e r , geben die
Quellen wenig Auskunft. Indessen bekunden die Akten die grosse
M ü h e , die sich die Obrigkeit in der Verwaltung der Schulen kosten
Hess.
c) S c h u l v c r w a l t u n g
Am meisten musste die Obrigkeit um die Erledigung der all-
täg l ichen Schulfragen k ä m p f e n , wie um die Anstellung von Lehrern,
um deren Auskommen, um den Bau von Schu lhäusern und um die
E r f ü l l u n g der Schulgesetze. Die Kinder wurden ermahnt, fleissig in
die Schule zu gehen, die Pfarrer verpflichtet, stets für die Schuh-
besorgt zu sein, 7 2 den Gemeinden wurde befohlen, einen Schulfonds
anzulegen.
Der Auswahl und Anstellung der Lehrer schenkten die Land-
v ö g t e eine besondere Aufmerksamkeit. Balzers stellte einen mit guten
Zeugnissen versehenen Lehrer an, w ä h r e n d der alte, ein «e i sgrauer
M a n n » , weichen musste. In Mauren hatte der Pfarrer zu un-
tersuchen, ob der alte Lehrer nicht einer j ü n g e r e n Kraft Platz
machen sollte. 7 3 In Triesenberg dachte man schon 1805 an die An-
stellung eines neuen Lehrers, 7 4 w ä h r e n d die Gemeinde Balzers durch
die minderwertigen moralischen Qual i tä ten eines neuen Lehrers in
Verlegenheit geriet. 7 3 Anderseits aber war der a n f ä n g l i c h e Maugel
71. Staatswörterbuch IV., 830.
72. LRA. AR. Fasz. G 1, Landvogt an die Geistlichen des Ueterlandes, 23.
März 1810.
73. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Menzinger an den Pfarrer von Mauren, 6. Nov.
1807; 1. c , SR. Fasz. Sl, 131/pol., Protokoll, 14. Dez. 1808; vgl. Marxer,
Schule, 150.
74. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Aktum, 26. Nov. 1805.
75. 1. c, SR. Fasz. Sl , verschiedene Akten, 1808.
88 —
an tauglichen L e h r k r ä f t e n im Laufe der Amtszeit Landvogt Schupp-
lers hehoben worden und 1810 meldeten sich für eine ausgeschrie-
bene Lehrstelle drei Bewerber. 7 6
Der Obrigkeit verursachte die Errichtung eines Schulfonds in
den einzelnen Gemeinden, der zur Entlohnung der dortigen Lehrer
geschaffen wenden sollte, grosse M ü h e n . Balzers war die erste
Gemeinde, die aus eigenen Mitteln einen Schulfonds aufzuweisen
hatte. Sie verteilte Gemeindeboden unter die Bürger , und jeder
P ä c h t e r musste eine Summe Geldes für Sohulzwecke entrichten. In
Triesen wurde gegen die Anlegung' eines Schulfonds passiver Wider-
stand geleistet. Doch konnten die meisten Gemeinden schon 1808
einen Fonds aufweisen, der fast immer durch Belastung des Ge-
meindebodens entstanden war. 7 7
Vor allem Landvogt Schuppler war für die soziale Besserstel-
lung der Lehrer besorgt und plante die Errichtung eines Landes-
schulfonds. Zu diesem Zweck griff er die Kapitalien frommer
Stiftungen an. Die Verlockung, sich dieser ansehnlichen Summen im
Namen des Fürs ten zu b e m ä c h t i g e n , war zu gross, als dass der Land-
vogt ihr hä t t e widerstehen k ö n n e n . Berechnung und N ü t z l i c h k e i t
war das Gesetz seines Handelns. Die Notwendigkeit des Fonds galt
als Entschuldigung, die ü b e r Bedenken hinweg half. Der Endzweck
des frommen Diebstahls war ja die F ö r d e r u n g der Bildung und die
Schulung der Untertanen zu tugendhaften B ü r g e r n . In Vor-
arlberg hatte der alles bemutternde Staat die Verwaltung der Stif-
tungsgelder ü b e r n o m m e n . 7 8 Ä h n l i c h e s war im josefinischen Öster-
reich geschehen.7 9 Das schlechte Beispiel diente dem Landvogt als
aneifernde Rechtfertigung seines Vorgehens. Waren die Mittel zwei-
felhaft, so war doch der Zweck gut. Ein Argument jagte so das
andere. Am 1. Juli 1812 erliess der Landvogt folgende Anfrage an
die Geistlichen des F ü r s t e n t u m s : Was für geistliehe Bruderschaften
bestehen im F ü r s t e n t u m Liechtenstein? Wieviel V e r m ö g e n besitzen
sie? Mit welchen jähr l i chen Stiftungen und Verpflichtungen sind die
76. 1. c, 335/pol., 15. Sept. 1812; 389/pol., 16. Nov. 1812.
77. 1. c. AR. Fasz. XXIII 24, Schreiben der einzelnen Gemeindevorsteher.
1805 — 1808; Marxer, Schule, 151 f.
78. Hirn, 42 ff.
79. Winter, 242 ff., Grundsätze Josefs II., 141.
— 89 —
Kapitalien behaftet? 8 0 Selbst in die Bezirke der Kirche griff die
Hand des b ü r o k r a t i s c h e n Staates. Einen namhaften Betrag hatte
die Kapelle auf Dux, die Bruderschaft der hl. Anna in Vaduz und
eine S c h ü t z e n g e s e l l s c h a f t in Eschen aufzuweisen. Der Landvogt
wollte den Stiftungen nur soviel Geld lassen, als sie zur E r f ü l l u n g
ihrer Pflichten notwendig besitzen mussten. Besonders hart wurde
durch die neue Verordnung die Kapelle auf Dux getroffen. 8 1 Ihr
S t i f t u n g s v e r m ö g e n betrug 6302 fl . , davon sollten 4302 fl. für die
Schule verwendet werden und über die restlichen 2000 fl. verlangte
der Landvogt die Oberaufsicht. Es durften ohne Erlaubnis der Ob-
rigkeit keine Ausgaben gemacht werden. Bei Nichtbeachtung ober-
amtlicher Vorschriften drohte der Landvogt mit dem Einzug des
noch verbliebenen Restes. 8 2 Durch dieses Vorgehen kam besonders
die Pfarrkirche von Schaan zu Schaden, die seit 1806 mit Erlaubnis
des Officiums in Chur weitgehend die Zinsen jenes Kapitals genoss.83
Der St. Annabruderschaft wurden von 1559 fl. V e r m ö g e n 919 fl.
für den Schulfonds des Landes abgenommen. Die Schützengese l l -
schaft in Eschen kam um ihr gesamtes V e r m ö g e n im Betrage von
116 fl. Um den Fonds zu e r h ö h e n , musste jedes Brautpaar bei der
Einholung des oberamtliohen Konsenses 2 fl. zahlen. Die Zinsen und
Einnahmen aus den Schulfonds der Gemeinden sollten der Besol-
dung der Lehrer dienen. Der Plan Schupplers fand am 6. Oktober
1812 die Zustimmung des F ü r s t e n . 8 4
Im Jahre 1807 begann man in den meisten Gemeinden mit dem
Bau von Schu lhäusern . Der Landvogt drängte überal l : Den Gemeinden
Balzers und Schaan wurde befohlen, mit dem Bau von Schu lhäusern
endlich anzufangen. Mauren bat den Fürs ten um den Bauplatz. 8 5
Die B ü r g e r der Gemeinde Triesen suchten um fürs t l i che Unter-
s tü tzung nach, da sie sich wegen der «Kr iegser l i t t enhe i t sausg l e i ch -
80. LRA. SR. Fasz. Sl, 181/pol., an die Geistlichkeit im Fürstentum. 1. Juli
1812; vgl. Marxer, Schule, 151.
81. Büchel , Schaan, 60 ff.
82. PfA. Schaan, 25, Schupplers Verfügungen über die Stiftung, 26. Okt. 1812.
83. 1, c, Verordnung des Officiums (Schreiben Baals), 21. Mai 1806.
84. Schädler, Entwicklung, 22; Helbert, 138, . . item jede Hochzeit muss 2 fl.
dazuzahlen . . »; Büchel , Schaan, 106, Annabruderschaft.
85. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bittschreiben Maurens an den Fürsten. 20. März
1807; vgl. Büchel , Mauren II, 28; Marxer, Volksschule, 142.
— 90 —
schulden» für unfähig erk lär ten , dun Bau eines Schulhauses aus
eigenen Mitteln finanzieren zu k ö n n e n . 8 0 Uni 1806 ging Land-
vogt Menzinger der letzte Rest von Geduld gegen die saumseligen
Schaaner aus. In ungehaltenem Zorn schrieb er: Schon seit zwei
Jahren hät ten ihn die Schaancr .getäuscht , indem sie vorgaben, ein
Schulhaus zu hauen, aber niemand in Schaan denke daran, die Ver-
pflichtungen zu e r f ü l l e n . 8 ' Die Klage Menzingers kann nur als echt
empfunden werden: «Es ist hart, etwas zu e r z i e l e n . » 8 8 Dabei f l ö s s e n
die fürs t l i chen Spenden wegen der Ungunst der Zeit nicht mehr all-
zu reich. 8"Lediglich zum Abbruch der altehrwiirdigen St. Wolfgangs-
kapelle in Triesen"" gab die Hofkanzlei in Wien die Erlaubnis, um
den Triesnern Material zum Bau des Schulhauses zu verschaffen. 9 1
Trotzdem waren die B e m ü h u n g e n Menzingers, in jeder Gemeinde
ein Schulbaus zu bauen, oder wenigstens ein Lokal für den Unter-
richt bereitzustellen, im grossen und ganzen von Erfolg g e k r ö n t .
Das Oberamt f ü h r t e einen unerbittlichen Kampf zur Rechtfer-
tigung der neuen Schule. In einem Schreiben an die Gemeinden der
untern Landschaft beschwerte sich der Landvogt, dass einige Eltern
in der Herrschaft Schellenberg über die Schule schimpften und die
Lehrart, die sie gar nicht v e r s t ä n d e n , kritisierten. 9 2 Empfindlich
reagierte die Obrigkeit auf jede abschätz ige Ä u s s e r u n g gegen das
ITildungswesen. Ein Bürger aus Eschen nannte 1808 im Jähzorn die
Schule eine « S p i t z b u b e n s c h u l e » , was dein Oberamt hinterbracht
wurde, und der z o r n e s m ü t i g e B ü r g e r hatte vor dem Oberamt zu er-
scheinen."'' Auch die Leiter der Ortsschulen, die Pfarrer, mussten
Verweise einstecken. Dem Pfarrer von Balzers wurde vorgeworfen,
86. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bittschreiben der Gemeinde Triesen an den
Fürsten, 24. Aug. 1807.
87. 1. c. Menzinger an Schaan, 5. Juni 1807.
88. 1. c. derselbe an den Pfarrer von Triesenberg, 15. Sept. 1807.
89. 1. c, Hofkanzlei an das Oberamt, 13. Marz 1808.
90. Büchel, Triesen, 51, 61; Kdm., 136 ff.
91. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Hofkanzlei an das Oberamt, 6. Aug. 1808; Kdm.,
136 Anmerkung.
92. LHA. AR. Fasz. XXIII 24, Menzinger an die Gemeinden Eschen, Mauren
und Bendern, 3. Jan. 1807.
>>3. I. c, Schreiben Menzingers, 18. März 1808.
— 91 —
dass er zu -wenig für die Schule sorge: « d e n n für eines kommen die
Kinder sehr unzeitlich, die einen früher , die andern s p ä t e r , die an-
dern gar nicht; einige haben B ü c h e r , andere gar nicht» ." 4
Das Oberamt nahm auch die M ü h e n der Visitationen auf sich.
In Mauren habe es die Schule ziemlich gut befunden, auf Schellen-
berg untl Ruggell «e in igermassen passabe l» , zu Gampriu aber
« e l e n d » ; die beste Schule traf das Amt in Eschen an . 9 ° Oft waren
die Klagen, die an das Oberamt kamen, von geradezu schrecklicher
Langweiligkeit. 9 0 Aus den verschiedenen Zurechtweisungen des
Oberamtes an die Gerichte von Eschen."7 an die Geistlichen der
Herrschaft Schellenberg 9 8 und an mehrere Nachbarschaften ist er-
sichtlich, auf welchen Widerstand die Verordnungen ü b e r den Schul-
zwang stiess. Noch 1815 klagte der Pfarrer von Triesenberg, der
Schulbesuch werde von Jahr zu Jahr schlechter: «Es soll Kinder
gegeben haben, die kaum den 3. oder 4. Teil des Unterrichtes mit-
machten. Zücht igt der Lehrer einige Kinder, so bleiben sie desto
mehr aus, droht er ihnen mit Geldbussen, so lachen s i e . » 9 9
Im Ü b e r b l i c k ist festzuhalten, dass für die ganze spätere Ent-
wicklung des Schulwesens die Verordnung vom 18. September 1805
entscheidend wurde. Man kann dieses Datum als den Geburtstag der
liechtensteinischen Schule bezeichnen: Hier wurden die Richtlinien
für die Organisation des Schulwesens gegeben. Die Schulgesetzge-
bung fand hier ihren eigentlichen Anfang . 1 0 0 Hier siegte die zentra-
listische Idee. Den Gemeinden blieb in Liechtenstein jede Einfluss-
nahme auf die Schule versagt; sie mussten zum Unterhalt der Lehrer
beitragen und Schulhäuser bauen. Nur die Stimme des Pfarrers war
94. 1. c. Menzinger an den Pfarrvikar Auer, 16. Hornung 1807.
95. 1. c.. Notiz Menzingers, 14. März 1807.
96. 1. c., SR. Fasz. Sl, 42/pol., Sehreiben des Frühmessers Frömmelt an d< n
Landvogt, 1. Hornung 1810. Der Frühmesser rechtfertigt in lapidarem Stil
sein Verhalten nnd droht dem Landvogt, er werde ihm den «Ludima-
gisterdienst heimstel len».
97. 1. c, 203/pol., Schreiben des Landvogtes nach Eschen, 19. Mai 1810.
98. 1. c, 209/pol., Schreiben Schupplers, 23. März 1810.
Der Landvogt schreibt, dass «zu Mauren weder Sommer- noch Wintersehule
gehalten werde,» desgleichen in den andern Gemeinden der unteren Land-
schaft.
99. 1. c. 227/pol., Pfarrer von Triesenberg an das Oberamt, 1. Dez. 1815.
100. Marxer, Volksschule, 141 ff., zur Entwicklung nach Schuppler.
— 92
in seiner Pfarrei von Gewicht. 1 0 1 Die Schule blieb noch weitgehend,
ganz im Sinne Felbigers, 1 0 2 eine Angelegenheit der Kirche. Der
Staat aber verschaffte «ich durch vermehrte U n t e r s t ü t z u n g des Un-
terichtswesens grosse Rechte.
Damit war ein neues, freilich wenig originelles Schulsystem
aufgebaut, das in seiner Struktur, mit josefinischen, utilitaristischen
und manchen philanthropischen Gedanken durchsetzt, allzusehr den
ös t erre i ch i s chen Vater verriet. Den p ä d a g o g i s c h e n Eiferern schie-
nen die Stiftungsgelder in Schulfonds besser angelegt als im Unter-
halt von Kirchen und Kapellen. Aber wir finden in den A n f ä n g e n
des liechtensteinischen Schulwesens viel Grosszügiges , das leider oft
nur Plan und Projekt blieb. Der tä t igen Obrigkeit entgingen die
Mängel der neuen Institution nicht. Sie sah wachen Auges die noch
nicht ü b e r w u n d e n e n Kinderkrankheiten der neuen Einrichtungen
und deckte mit schonungsloser Offenheit S c h ä d e n auf. 1 0 3 Die häuf i -
gen Geldstrafen für unentschuldigtes Ausbleiben vom Unterricht, die
Vers tändni s lo s igke i t der L a n d e s b e v ö l k e r u n g jeder Bildung gegen-
über , der Mangel an Finanzen mochten den Zukunftsglauben der
Obrigkeit manchmal erschüt ter t haben, nichts vermochte ihren Op-
timismus zu zers tören . Und Sohuppler schrieb: «So kann die Bildung,
da soviele Hindernisse b e k ä m p f t werden m ü s s e n , nur langsam vor-
wärts schreiten, weswegen ihr Gutes erst in k ü n f t i g e n Generationen
bemerkbar sein w i r d . » 1 0 4
Die Entwicklung der Schule in den Amtsperioden Menzingers und
Schupplers ist ohne Zweifel bedeutend. Die Dinge verhalten sich so.
dass Schupplers T ä t i g k e i t im Schulwesen, ohne die seines Vorgän-
gers zu kennen, nicht verstanden oder dann in ein falsches Licht ge-
rückt werden k ö n n t e . Gerne werden Schupplers Verdienste hervor-
gehoben, die Menzingers aber blieben vergessen. 1 0 0 Damit geschieht
101. Derselbe, Schule, 155; LRA. AR. Fasz. XXIII 24, 16. April 1793; dies trifft
trotz der* Angst Menzingers vor dem Einfluss des Geistlichen zu.
102. Walther, 44.
103. LBS., Nr. 7/44.
104. 1. e.
105. Marxer, Volksschule, 141 ff; derselbe, Schule, 139 ff.
— 93 —
Sehuppler wie Menzinger Unrecht: dem ersten werden Verdienste
zugesprochen, die er nicht besitzt, dem letzteren etwelche vorent-
halten. Landvogt Schuppler konnte die aufkeimende Saat seines
Vorgängers pflegen und veredeln. E r hatte leichtere Arbeit. Unter
Sehuppler hä t t e das Volk kein Recht, sondern nur die Pflicht zum
Gehorsam. Gegen Menzinger konnten alte Rechte geltend gemacht
werden, nicht mehr gegen Sehuppler. Dennoch war Menzinger der
Organisator des liechtensteinischen Schulwesens, Schuppler aber
Erbe.
III. Kapitel
Die Gesetzgebung;
Eine Reihe von Gesetzen sorgte in Liechtenstein zur Zeit des
Rheinbundes für die rücks i cht s lo se D u r c h f ü h r u n g eines Nivellier-
ungs- und Zentralisationssystems. Freilich, manches der neuen Ge-
setze sollte von segensreicher Wirkung sein, manches Bittere er-
zwangen Not und U m s t ä n d e , anderes aber, wie die E i n f ü h r u n g des
Grundbuches, geschah aus Weitblick der Obrigkeit. Nicht in der
N e u s c h ö p f u n g der e i n g e f ü h r t e n Gesetze, — es handelt sich meist
um Nachahmung ös terre i ch i scher Vorbilder, — sondern in der
D u r c h f ü h r u n g der Erlasse liegt das grösste Verdienst der Obrigkeit. 1
Steuergesetz
Eines der ersten Gesetze, das mit Berufung auf die Souve-
län i lä t des Fürs ten erlassen wurde, ist das Steuergesetz vom Jahre
1807. Das neue Gesetz kam nicht ohne vorbereitende Beratung zu-
stande. Der Landvogt, der Gesandte Schmitz Grollenburg und die
Hofkanzlei erör ter ten eingehend die Probleme, die durch diu
Zwangslage des Augenblickes gestellt wurden: das Truppenkontin-
gent für Napoleon musste bezahlt werden.
• Bei einer g r u n d s ä t z l i c h e n Betrachtung des Steuerproblems muss
in Liechtenstein vor 1807 eine Landessteuer und der «Schni tz» un-
terschieden werden, obwohl sich die Unterscheidung nicht immer
säuber l i ch d u r c h f ü h r e n lässt.
Die Landessteuer wird erstmals in einem Urbar des Jahres 1507
für die Grafschaft Vaduz mit 89 Pfd. angegeben, in der Herrschaft
1. Die Einteilung der folgenden Gesetze geschieht nach chronologischem
Gesichtspunkt. Hingegen werden Erlasse, die in ihrem Werden einander
bedingen, aufeinanderfolgend behandelt.
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Schellenberg betrug sie 77 P fd . 2 Landvogt Menzinger berichtet, dass
niemand wusste, woher diese Steuer gekommen war; 3 denn sie wurde
durch die Jahrhunderte in den obrigkeitlichen Rechnungen mitge-
schleppt, ohne dass man sich weiter um diesen Betrag g e k ü m m e r t
hät te . So stand um 1800 der Terminus « L a n d e s s t e u e r » noch in
den Rentrecbnungen. obwohl man damals etwas ganz anderes dar-
unter verstand.4 Im Prinzip steuerfrei waren die Güter der Obrig-
keit, alte R i t t e r g ü t e r . W i d u m g ü t e r der Pfarreien und Hofkaplanei,
sowie die durch einen Vertrag zwischen der Herrschaft Schellenberg
und der Grafschaft Feldkirch vom Jahre 1614 ausgeschlossenen Gü-
ter in der Herrschaft Schellenberg.1'
Die ausserordentlichen Abgaben an Kreis und Reich erforder-
ten die E i n f ü h r u n g des «Schni tzes» , 1 1 wozu ein eigenes Steuerbuch
angelegt wurde. 7 Die Untertanen hatten ihr steuerbares V e r m ö g e n
anzugeben und durften die Schulden davon abziehen. Auch die
Geistlichen und Klös t er trugen mit Abgaben zu dieser Steuer bei,
ohne dass ihr steuerbares V e r m ö g e n angegeben worden w ä r e . 8 Die
beiden Landschaften wurden das erste Mal 1584 anläss l ich einer
T ü r k e n s t e u e r mit einer Reichsauflage beschwert.CJ Im Jahre 1613
brach mit Graf Kaspar von Hohenems ein Streit wegen des «Schnit -
zes» aus, demzufolge zahlten die beiden Landschaften jährl ich
1276 f l , und der Graf versprach dafür , alle Reichs- und Kreislasten
zu begleichen.'" Der Vertrag wurde grössten Teils am 9. Apri l
1688 b e s t ä t i g t , " nachdem er schon 1651 von Graf Franz Wilhelm
2 . U r b a r i e n . 5 7 : L a n d s c h a f t s r e c h n u n g e n . 3 0 .
3 . H K . W i e n L 2 — 4 . 1 , B e r i c h t M e n z i n g e r s , 1 4 . M a i 1 8 0 7 ; V g l . U r b a r i e n , 3 8 .
5 7 ; R e n t a m t s r e c h n u n g 1 7 8 6 , 1 5 .
1. U n t e r d e i n H e g r i f f « L a n d e s s t e n e r » w u r d e n d a m a l s b e s o n d e r s d i e A b g a b e n
a n d e n K r e i s u n d d a s R e i c h v e r s t a n d e n .
5 . I . R A . A R . F a s z . . X V I I . 1 8 . B e r i c h t M e n z i n g e r s z u r S t e u e r f r e i h e i t , 1 2 . J a n .
1 8 0 7 .
6 . S t e u e r b u c h . 9 .
7 . K B . 3 8 1 .
8 . S t e u e r b u c h , 3 8 .
9 . K B . 3 8 1 .
1 0 . 1. c , 4 1 7 ; R e g e s t e n G M . , 1 2 3 , e i n k l e i n e r e r S t r e i t f a l l w e g e n S t e u e r g e l d e r n
z w i s c h e n S c h a a n - V a d u z u n d d e r u n t e r e n L a n d s c h a f t .
1 1 . K B . 4 7 1 f f .
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angenommen worden war; 1 2 aber die Differenzen mit den arg ver-
schuldeten Hohenemsern schienen bald das Vertragswerk zu zer-
s t ö r e n . 1 3 Im Jabre 1696'kam es wegen untragbarer Z u s t ä n d e , zufolge
der haltlosen Finanzpolitik der Hohenemser und den traurigen
Kriegsereignissen zu einem Vergleich, wonach die beiden Landschaf-
ten in Zukunft alle Reichs- und Kreislasten ü b e r n a h m e n und von
dem durch die V e r t r ä g e von 1614 und 1688 auferlegten «Schni tz»
freigesprochen wurden. 1 4 Seither f ü h r t e n die Untertanen die
Reichs- und Kreislasten « u n m i t t e l b a r selbst an den Kreis a b » . 1 3
Nach den alten S c h ä t z u n g e n des unbeweglichen V e r m ö g e n s wurden die.
Reichs- und Kreislasten w ä h r e n d der Franzosenkriege verteilt, was
Grund zu Ungerechtigkeiten wurde. 1 6 Der Steueranschlag betrug
524 469 f l , einen Drittel trug die untere, zwei Drittel die obere
Landschaft. Liechtenstein war durch die Franzosenkriege sehr arm
geworden, denn General Massena lag mit mehreren tausend Mann
längere Zeit im F ü r s t e n t u m . 1 7 Ü b e r d i e s war die Jährl iche Abgabe
an den Kreis und das Reich, die f r ü h e r nur 600 — 700 fl. ausge-
macht hatte, w ä h r e n d der ersten Koalitions-Kriege sehr e r h ö h t wor-
den. 1 8 Und es ist vers tänd l i ch , dass der Wegfall der verhassten
R ö m e r m o n a t e , 1 9 nachdem Liechtenstein Mitglied des Rheinbundes
geworden war, mit Erleichterung aufgenommen wurde und die
R ü c k s t ä n d e in diesen Zahlungen sehr ungern beglichen wurden. 2 0
Ein Ü b e r b l i c k ü b e r das alte Steuerwesen zeigt, dass die Steuer-
gewohnheiten auf unklaren Grundlagen ruhten. Zudem war die
12. Regesten GM., 128. Diese Urkunde widerspricht teilweise dem Vertrag.
13. 1. c , 146 ff.; Welti, 150 ff.
14. 'Regesten GM., 150 f.; K B . 482 f.
15. LRA. AR. Fasz. XVII 18, Bericht Menzingers, 12. Jan. 1807.
16. HK. Wien L 2 —4, Bericht Menzingers, 11. Feh. 1805.
17. KB. 548 ff.
18. HK. Wien L 2 — 4, 1, Bericht Menzingers, 21. Juni 1804; vgl. Landschafts-
. rechnnngen, 49 ff.
19. Winkopp, Heft 4—6, 410. Der Ansatz zu einem Römermonat betrug für
Liechtenstein 19 fl.; Schröder, 920., Welti, 256, Römermonat ist der für
ein einzelnes Kontingent im ganzen erforderliche Monatssold.
20. LRA. AR. Fasz. XVII 18, Bericht Menzingers, 13. Dez. 1806; H K . Wien
L 2 — 4, 3, Schreiben des Fürsten an den König von Württemberg, 22. Jan.
1807. Eine grössere Anzahl von Römermonaten musste nachbezahlt werden.
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Steuer vor den Franzosenkriegen so gering, dass die Untertanen
darum gestritten h ä t t e n , wie Menzinger berichtet, mehr zu zahlen,
da jene, die grössere Summen erlegten, beim Rodfuhrwesen mehr
verdienen durften. Die letzte Verbesserung am «Steueransch lag»
wurde in der oberen Landschaft 1779, in der unteren 1743 vorge-
nommen, 2 1 «man ersieht daraus, wie wenig man sich aus der Steuer
- gemacht ha t» , sagt Menzinger.2'2
Die S o u v e r ä n i t ä t musste vom F ü r s t e n t u m teuer bezahlt werden.
Die von Napoleon geforderten Truppen 8 3 wurden auf Grund eines
Mi l i tärvertrages mit Nassau gegen entsprechende Bezahlung von
Liechtenstein a u s g e l ö s t . 2 4 Nach Artikel 26 der Rheinbundakte fiel
das Recht der Besteuerung unter die S o u v e r ä n i t ä t s r e c h t e . 2 3 So musste
eine Neuerung erwartet werden, zumal Menzinger vergebens die
schweren Abgaben f ü r das Kontingent nach dem alten Steuerfuss
einzutreiben versuchte. 2 0
Nach dem Vertrag vom Jahre 1614 zwischen der Herrschaft
Schellenberg und Feldkirch war, für die Entrichtung der Steuer der
Wohnort der E i g e n t ü m e r des Bodens massgebend. Da nun die Öster-
reicher in der Herrschaft Schellehberg G ü t e r im Betrag von 40000 f l .
besessen, die schellenbergischen"Untertanen aber nur solche im Be-
trag von 4000 f l . in Österre ich aufzuweisen hatten,' entstand für
Liechtenstein ein empfindlicher Verlust an Steuern. Der Vertrag
fiel durch die Bestimmungen des Artikels 34 der Rheinbundakte
dahin. 2 7 Desgleichen konnten die- Güter der Statthalterei Bendern.
die ehemaligen Güter der Abteien St. Gallen, Ottobeuren und der
Besitz des Klosters P f ä f e r s als aus länd i scher Besitz der Steuer un-
terworfen werden. Damit waren die Wege geebnet, um nach dem
haugewitz'sehen Prinzip der « g o t t g e f ä l l i g e n Gle i chhe i t» das neue
21. Regesten GM., 161; H K . Wien L 2 — 4, 1, Bericht Menzingers, 11. Feh.
1805.
22. 1. c.
2.1. Aitmann, 8.
24. LRA. SR. Fasz., Cl , vom 17. Okt. 1806 und 12. März 1809.
25. Altmann, 6.
26. LRA. AR. Fasz. XVII 18, mehrere Schreiben Menzingers, 21. Okt. 1806;
5. Dez. 1806.
27. Altmann, 7 f.
7
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System e i n z u f ü h r e n . 2 8 Am 22. Apri l 1807 unterzeichnete Fürst Jo-
hann in A u s ü b u n g der S o u v e r ä n i t ä t s r e c h t e seines Sohnes Karl das
neue Steuergesetz.29
Der alte Steueransatz wurde aufgehoben. : i 0 Jedes unbewegliche
V e r m ö g e n , Einheimischer wie Fremder, der Geistlichen wie der
La ien, wurde der g e w ö h n l i c h e n und permanenten Steuer unterwor-
fen.'" Als unbewegliches Gut galten auch alle auf gerichtliche Hy-
pothek angelegten Kapitalien. Sämt l i che Immobilien mussten ge-
schätzt werden; 3 2 von ihnen sollte ein « S i m p l u m » in der H ö h e einer
einprozentigen Abgabe erhoben werden.'13 Im übrigen hing die H ö h e
der Steuer von den B e d ü r f n i s s e n des Landes ab. Alle Bettler und
deren Kinder im Alter von über achtzehn Jahren mussten ein fikti-
ves V e r m ö g e n von 150 fl., «des landesherrlichen Schutzes wegen;»
versteuern, die Dienstboten ein solches von 100 fl . , P ä c h t e r das ein-
jährige Erträgnis des gepachteten Bodens. 3' In gleicher H ä r t e wur-
den die mit Schulden beladenen Untertanen vom Gesetz erfasst, da
die Schulden, die auf dem Besitze hafteten, vom steuerbaren V e r m ö -
gen nicht abgezogen wurden.3'' Der Ertrag der g e w ö h n l i c h e n Steuer
sollte die Auslagen der Landesverwaltung decken, sowie dem Unter-
halt des Gesandten beim Rheinbund dienen.3" Zur permanenten
28. Hanisch II, 16f> f.; Huber, 243 ff.
29. I.RA. AR. Fasz. I, Matr. 12, Einleitung zum Steuergesetz, 22. April 1807;
1. c. Gesandter an Menzinger. 31. Dez. 1806; 1. c , Gesandter an die Hof-
kanzlei, 28. Jan. 1807; 1. r., Schreiben der Hofkanzlei, 12. Feh. 1807. Diese
Schreiben beweisen den Einfluss des tiesandten auf die Steuergesetzgebung.
30. Art. 1 des Gesetzes.
31. Art. II und III.
32.. HK. Wien L 2 — 4, 1. Gesuch, 24. Juni 1807. Die Schätzung der Güter
konnte dann nicht durchgeführt werden, die Bürger nahmen gegen mehrere
Artikel des Gesetzes Stellung; 1. c, Schreiben der Hofkanzlei. Am 2. Sept.
1807 sah die Hofkanzlei von einer Schätzung aller Güter ab. Die Unter-
tanen mussten das Vermögen angeben.
33. Art. IV und V des Gesetzes; vgl. Winkopp, Heft 4 — 6, 177 f.; 171. Ver-
hältnisse in Bayern.
31. Art. VI: Schädler. Landtag. 120. Das Landessehutzgeld wurde in der Folge
nicht erhoben. LRA. SR. Fasz. Gl. 123/pol.. Verordnung, 10. Okt. 1807.
Es wurde die Besteuerung des gepachteten Bodens, des Zehnten und der
bayrischen Güter umschrieben.
3f>. Art. VII; Hirn, f>ü; Helbok, 168. Verhältnisse in Vorarlberg.
36. Art. X.
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Steuer kam noch die ausserordentliche zur Bestreitung der Kontin-
gentskosten. Der Fürst versprach, mit seinen G ü t e r n dazu beizu-
tragen.''
Manche Artikel des neuen Steuergesetzes, wie die kurze Fri6t,
die in allen Belangen zur D u r c h f ü h r u n g des Gesetzes einberaumt
war, die fast unmög l i ch zu e r f ü l l e n d e Steuerpflicht der Armen, die
einschneidende Besteuerung der G e m e i n d e g ü t e r und der Alpen und
die H ö h e des jeweiligen Steuerfusses wurden von den Untertanen
als besonders hart empfunden. 3 8 Die Geistlichen gelangten in Bitt-
gesuchen an den Fürs ten , 3 1 ' da der Klerus durch das Gesetz sehr be-
nachteiligt wurde; er musste die P f r u n d g ü t e r so versteuern, als ob
diese sein Eigentum gewesen w ä r e n . 4 0 Doch das Gesuch der Geist-
lichen vom 18. Sept. 1807 um Milderung der H ä r t e n fand kein
Gehör . Die Abweisung wurde damit b e g r ü n d e t , dass «e ine dem gan-
zen nachteilige Ausnahme nicht ges ta t te t» werden k ö n n e , sollten die
Priester für den Lebensunterhalt nichts mehr übrig haben, dann
würde der Fürst «ad personam ex gratia» eine Gehaltszulage geben. 4 1
Im Jahr 1809 schrieben die Geistlichen an Schuppler,- dass sie
Steuern zahlen m ü s s t e n , «die weder der Staatsbeamte noch der Ge-
meindediener zu leisten h ä t t e » . 4 2 Der Klerus musste sich, gemäss den
josefinischen Anschauungen der Obrigkeit, ganz dem Staat unter-
ordnen. Die übrigen Untertanen aber sahen die Besteuerung der
kirchlichen Güter recht gerne; denn der arme Bauer glaubte da-
durch seine Abgaben vermindern zu k ö n n e n . 4 3
Überbl i ckt man das neue Steuerwesen und trägt man den Umstän-
den Rechnung, so kann manches Harte und fast R ü c k s i c h t s l o s e da-
37. Art. XII.
38. HK. Wien L 2 — 4. 1. Gesuch, 24. Juni 1807.
39. LRA. SR. Fasz. Gl, ad 123/pol.. Gesuch. 30. Sept. 1807; H K . Wien L 2 —
14, 41. Gesuch, 1. Juli 1808.
40. LRA. SR., Fasz. G 1, Gesuch, 18. Sept. 1807; 1. c . Schreiben der Hof-
kanzlei zur Pfrundbesteuerung, 1. Juli 1808; 1. c. Verordnung, 123/pol.
10. Okt. 1807.
11. I.. . .. Fasz. Gl, 123/pol., Schreiben der Hofkanzlei. 10. Okt. 1807.
42. I. <-., Fasz. S.r>, 90/pol.. Geistlichkeit an Schuppler, 5. Feb. 1809.
43. I . c. 293/pol.. Hofkanzlei an Schuppler, 26. Aug. 1809. Die Hofkanzlei be-
richtete, die Untertanen sähen es gerne, wenn auch die Güter der Geist-
lichen mit Steuern belegt würden; 1. c, ad 156/pol.. Bericht Schuppten,
f.. April 1809.
— 100 -
rin begriffen werden. Man bedenke, das« die Guthaben des F ü r s t e n
bei den Bewohnern des Landes eich auf ü b e r 100 000 fl. beliefen
und das Kontingent bezahlt werden musste. Auch galt es angesichts
der Neuheit des Gesetzes, erst Erfahrungen auf dem Gebiete des
Steuerwesens zu sammeln.
Doch lagen im neuen System Elemente, die den reinsten Ab-
solutismus bezeugten. Diese Tatsache trat nach dem Sturze der
Landammahnverfassung geradezu offen ans Licht; nun h ö r t e jede
Kontrolle von Seiten des Volkes über die Verwendung wie auch über
die Bewilligung der Steuern auf. 4 4 Zudem betrug die Ver-
m ö g e n s s t e u e r - 2 % des g e s c h ä t z t e n unbeweglichen Gutes, was
selbst Schuppler viel schien. 4 5 Allerdings ist zu bemerken, dass je-
weils nur ein Drittel des g e s c h ä t z t e n Wertes eines G r u n d s t ü c k e s
versteuert werden musste. 4 6 Doch die Güter der Obrigkeit wurden
nicht der Steuer unterworfen. 4 7 Wenn man ferner bedenkt, dass von
1000 Familien, die Liechtenstein damals aufzuweisen hatte, ein Drit-
tel sehr arm war und sich nicht 20 im Lande befanden, die man zur
Klasse der mittelmassig b e g ü t e r t e n B ü r g e r h ä t t e zäh len k ö n n e n ,
dann nimmt das Steuergesetz die Maske eherner H ä r t e an . 4 8 U m
1817 verhalf neben Missernten die elende Armut dem Hunger zu
grausamer Todesernte. 4 9 Die Untertanen mussten nun die alten
Lasten des feudalen Staates neben den neuen Abgaben tragen. Men-
zinger war dem neuen Gesetz nie freundlich gesinnt. Hofrat Georg
Hauer f ü h l t e das bei seiner Inspektion des F ü r s t e n t u m s und schrieb
dem Fürs ten , der. Landvogt s t ü n d e der Angelegenheit fremd ge-
g e n ü b e r , als ob es sich um die Sache des «Moguls von Indien
h a n d e l t e » . 6 0
44. Vgl. Hirn, 61.
45. LRA. SR. Fasz. S5, ad 17/poL, Bericht Schupplers, 10. Jan. 1810; 1. c,
AR. Fasz. XVII 18, Schreiben des Gesandten Grollenburg, 28. Jan. 1807;
ferner Winkopp, Heft 4 — 6, 161 ff.; vgl. Huber, 312 ff.; alle Vergleiche
zeigen die einschneidende Höhe des liechtensteinischen Steuerfusses.
46. Schädler, Landtag, 120 f.
47. LRA. SR. Fasz. SS, ad 17/pol., Bericht Schupplers, 10. Jan. 1810.
48. 1. c.
49. Büchel , Bendern, 160 f.; Schädler,: Das Hungerjahr 1817 in Liechtenstein.
JB. (1918) 9 ff.
50. BH. H K . Wien (1808) L 2 — 14.
— 101 —
Papierstempelordnung '
Am 20. März 1809 wurde, um die «grösseren B e d ü r f n i s s e » zu
decken, die aus den « d e r m a l i g e n politischen V e r h ä l t n i s s e n » ent-
sprangen, das Stempelpatent e i n g e f ü h r t . 5 1 Wohl wahr die E i n f ü h -
rung des Gesetzes unter dem genannten Datum vom Füret befohlen
worden, aber Hindernisse und die kriegerischen Ereignisse des n ä m -
lichen Jahres v e r z ö g e r t e n den Ankauf des Papieres in Wien. Das
Stempelpatent trat praktisch erst zu Anfang des Jahres 1810'in
Gebrauch. 5 2 • -
Jede Urkunde, auch wenn sie «ausserger icht l i ch gestellt und
gefertigt w u r d e » , unterlag der S t e m p e l g e b ü h r . 5 3 Quittungen, Testa-
mente, Vollmachten, Reverse, Zessionen und V e r t r ä g e jeder Art ,
jedes Bittgesuch, alle Anzeigen und dergleichen mehr waren einer
Steuer unterworfen. Nur gewisse amtliche Dokumente oder bedeu-
tungslose S c h r i f t s t ü c k e , wie H a u s h a l t u n g s b ü c h e r usw. unterlagen
nicht der Steuer. 5 4 Eine geschickte Abstufung regelte den jeweiligen
Betrag der Papiersteuer, je nach dem Wert des S c h r i f t s t ü c k e s und
der sozialen Stellung des Ausfertigers der Urkunde. 5 5
U m 1816 zahlte man in Liechtenstein sogar eine h ö h e r e Papier-
steuer, als im Kanton St. Gallen und in Bayern, w ä h r e n d in Grau-
b ü n d e n nach der Angabe des Landvogtes keine derartige Steuer
erhoben wurde. Schuppler bekannte, das 1810 e i n g e f ü h r t e Stempel-
patent sei für die Untertanen «am d r ü c k e n d s t e n » . Im Jahre 1816
sollen die Bewohner Liechtensteins sogar den Plan gefasst haben,
eine Delegation zum F ü r s t e n nach Wien zu senden, um die Auf-
hebung oder Milderung des Patentes zu erwirken. 5 6 Trotz entschie-
dener und b e g r ü n d e t e r F ü r b i t t e des Landvogtes beim F ü r s t e n ,
diese Steuer zu erniedrigen, wurde sie nicht abgeschafft, sondern
51. LRA. SR. Fasz. Alte Norm., Einleitung zur Papierstempelordnung, 1. Jan.
1809.
52. 1. c., Fasz. S6, 55/pol., Hofkanzlei an Schuppler, 30. Jan. 1810.
53. Art. I des Gesetzes.
54. Art. XXII.
55. 2 fl . mussten bezahlt werden, wenn es sich um Quittungen oder Verträge
von über 1000 fl. handelte; ein fl . für über 500 fl.; 15 Kr . für über 100 f l :
3 Kr. für weniger als 100 f l .
56. LRA. SR. Fasz. S6, Bericht Schupplers, 10. April 1816.
7 *
— 102 —
beträcht l i ch erhöht . Die energischen Gegenargumente de« Land-
vogtes wurden in den Wind geschlagen. Aiber die Struktur des. Pa-
tentes war für die späteren , a b g e ä n d e r t e n Erlasse dieser Art grund-
legend. 5 7
Auswanderungspatent
In älterer Zeit bestand über die G e b ü h r e n bei Einkauf und Ab-
zug der Untertanen keine einheitliche, klare Norm. Um 1513 ver-
ordnete der Graf von Sulz, dass jeder aus der Genossenschaft Ab-
ziehende ihr den 30. Teil seines Gutes zu entrichten habe. Wer aber
über das Gebiet zog, das vom Bodensee, dem Arlberg und dem
Wallensee umgrenzt wird, musste den Leibschilling entrichten. Wer
von der Herrschaft Schellenberg sich in einer Genossame der Graf-
schaft Vaduz niederliess, gab dem Landesherrn und der Nachbar-
schaft 4 Gulden. Auch mussten die Obrigkeit und die Nachbarschaft
heim Einzug um Erlaubnis gefragt werden. 5 8 Neu Einziehende ent-
richteten die landesübl i chen Abgaben. In der Grafschaft Vaduz be-
stand um 1600 die Gewohnheit, dass der Untertan beim Abzug vom
verkauften Gut, das im Herrschaftsbereich des Grafen lag, den zehn-
ten und der Gemeinde den f ü n f t e n Teil des Er löses entrichtete.0"
Wer in der Grafschaft «haushäbl ich» wurde, musste der Gemeinde
und der Herrschaft den Einzug zahlen und den übl i chen Abgabe-
pflichten nachkommen. 6 0
Die obrigkeitlichen Rechte beim Abzug und Einzug von Unter-
tanen vor dem Erlasse vom Jahre 1808 wurden folgendermassen
gehandhabt: In den meisten Fäl len musste dem Fürs ten eine Abzugs-
taxe von 10% des V e r m ö g e n s entrichtet werden. Dabei ist zu beach-
ten, dass der Vertrag vom Jahre 1513 zwischen Kaiser Maximilian
und Graf Rudolf von Sulz, demzufolge zwischen der Grafschaft
Feldkirch und dem dazugehör igen Gericht Rankweil und Sulz und
der Herrschaft Schellenberg Fre i züg igke i t bestand, noch gült ig war.
Auch war die Erbmasse von Geistlichen, v e r m ö g e des Gewohnheits-
57. Liechtensteinisches Landesgesetzhlatt Nr. 5, 1883; In der Maur, Johann. 186.
58. Büchel, Die Urkunden des Pfarrarehives zu Bendern, JB. (1912) 102 ff.
59. Urbarien, 28, 57.
60. 1. . .. 28. Anmerkung 2 — 7.
— 103 —
rechtes, nicht der Abzugssteuer unterworfen, ebenso nicht die «Heu-
rathsgüter» , die als Schenkung angesehen wurden. Das gleiche galt
für die Fahrnis, « w i e w o h l in jüngeren Zeiten hierauf nicht mehr
reflektiert w u r d e » . 3 ' Im Jahre 1808 wurde durch Reskript, was das
landesherrliche Ahzugsrecht betrifft, allgemeine Fre i züg igke i t gegen
alle föder i er ten rhe iubüi id i schen Staaten e i n g e f ü h r t , sofern diese
Gegenrecht hielten. Sonst verlangte der Fürst noch eine Abzugstaxe
von 3°/« des a u s g e f ü h r t e n Gutes. 6 2 Am 9. Apri l 1809 trat das neue
Gesetz für Ein- und Abzug in Kraft. Für Kriegsdienst in den Staaten
des Rheinbundes bestand keine Schwierigkeit mehr. 6 3 Prinzipiell
war das Auswandern immer gestattet. Die Abzugstaxe von 3 % 6 4
lies Besitzes konnte je nach dem Ziel des Auswanderers erhöbt wer-
den. Strafparagraphen sorgten für .die G e w ä h r l e i s t u n g eines scharf
kontrollierten Abzuges.6'' Die Bussen gegen Zuwiderhandelnde waren
sehr empfindlich: besonders scharfe Massnahmen k ü n d i g t e das Ge-
setz gegen Werbungen für fremde Kriegsdienste sowie gegen Bei-
hilfe dazu an. 6 6 Den einzelnen Gemeinden aber 'blieben ihre Rechte
unbenommen, und sie 'konnten sie frei a u s ü b e n , aber nicht für lange.
Die Nachbarschaften verlangten vor 1810 g e w ö h n l i c h eine Ab-
zugstaxe von 5 %> des verkauften Gutes. Das Oberamt besass in
Angelegenheiten des Ab- und Einzuges innerhalb der Nachbar-
schaften keine Rechte, besonders dann nicht, wenn es sich um einen
Wechsel des Wohnortes innerhalb des F ü r s t e n t u m s handelte. In den
Nachbarschaften regelten eigene Abmachungen den Abzug und Ein-
kauf, 6 7 und die Summe für die Aufnahme in die Nachbarschaften
war nicht für das ganze Land eindeutig und verpflichtend festgesetzt,
sodass ein Einkauf für jeden Gcnossanien ein frohes Fest gewesen
sein muss. Nicht selten waren die N e u b ü r g e r verpflichtet, grosse
61. LRA. SR. Fasz. uiiiiuinmeriert, Bericht Menzingers, 19. Juni 1808.
62. 1. e.. Reskript. 30. Sept. 1808.
63. Art. I des Gesetzes; L R A . SR. Fasz. unnummeriert, 238/pol., Gesetz, 9.
April 1809; GM. Eschen IL/2; GM. Schaan 25 — 6, 9. Gesetz, April 1809.
64. Art. II und III.
65. Vgl. Art. IV, VIII, IX, X.
66. Art. XI. XII. XIII.
67. GM. Eschen, IL/12. 98/109. Verträge. 24. März 1764; Regesten GM., 156.
157, 158, 160 f.
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Summen Geldes für die « V e r a b r e i c h u n g eines T r u n k e s » zu stiften, 6 8
bei dem die S ä c k e l m e i s t e r die Rechnung f ü h r t e n , die Ausgaben
ü b e r w a c h t e n und auf Kosten des N e u b ü r g e r s die Zeche bezahlten.
So blieb ein breiter Raum für das launische Spiel der Genossamen,
was in den Augen der Untertanen angenehm sein mochte, aber für
jeden damals modernen Beamten einen Greuel darstellte.
Einen starken Schlag gegen die alte Gemeindeordnung, die noch
dem Prinzip der Genossenschaft verpflichtet war, stellte die Verord-
nung des F ü r s t e n vom 22. Juni 1810 dar, wonach innerhalb des
Landes Fre i züg igke i t herrschen musste, weil die komplizierten Be-
dingungen der Gemeinden g e g e n ü b e r den Nachbargemeinden des
F ü r s t e n t u m s nach der Ansicht des F ü r s t e n nur «die gleichen Rechte
der U n t e r t h a n e n » b e s c h r ä n k t hatten. 6 9 Die zäh lre i chen Abmachun-
gen der alten Nachbarschaften fielen damit dahin. Wer in eine an-
dere Gemeinde zog, musste nur ein « B ü r g e r h a u s , samt soviel Ver-
m ö g e n » besitzen, dass er sich e r n ä h r e n konnte. 7 0 Bei der Heirat
durfte niemand von Gemeinderechten verdrängt werden, auch nicht
bei Verehelichung mit einer Person aus einer andern Gemeinde oder
einer Fremden. Nur bei Heirat mit aus länd i schen Personen musste
das Einkaufsgeld bezahlt werden. 7 1 Ferner war es nicht gestattet,
in zwei Gemeinden den Gemeindenutzen zu beziehen. 7 2 Artikel 4
der Verordnung gebot, dass nur Fremde die Taxe für Einkauf zu
entrichten h ä t t e n . Ebenso verbot das neue Gesetz den Besitz von
Gemeinderechten und H ä u s e r n in zwei verschiedenen Gemeinden,
sodass der Besitzer eines ererbten, in einer andern Gemeinde liegen-
den Hauses genöt ig t war, dieses Haus an einen B ü r g e r jener Ge-
meinde zu verkaufen. 7 3
68. LRA. AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 24. Juli 1789; GM. Eschen,,
Il./lOa, Akten, 27. März 1803. Dr. Schädler zahlte 1803 bei seiner Ein-
bürgerung in Eschen 200 fl., den Gerichtsvorstehern eine Mahlzeit und jedem
Bürger Wein und für je 2 Kreuzer Käse und Brot. Vgl. Tschugmell, 70, An-
merkung 2.
69. LRA. SR. Fasz. G l , 261/pol.; Erlass, 22. Juni 1810, Einleitung zum Erlass.
besonders auch Art. I.
70. Art. I. II.
71. Art. III.
72. Art. V .
. 73. Art. VI.
— 105 —
Im Vergleich mit den alten-Gewohnheiten ist im neuen Gesetz
die Idee des modernen'Einheitsstaates deutlich erkennbar. Die Be-
s c h r ä n k u n g und Abschliessung der einzelnen Gemeinden durch enge
und kleinliche Vorschriften bestand nicht mehr, und damit wurde
der genossenschaftliche Aufbau der ehemaligen Nachbarschaften
weitgehend gelockert. Das Gesetz passte sich ganz den damals mo-
dernsten Forderungen und V e r h ä l t n i s s e n an. 7 4
Konkursordnung und Schuldbetreibung
Vor dem Sturze der alten Verfassung regelte ein dem Lands-
brauch b e i g e f ü g t e s « V e r z e i c h n u s der Gant» die Schuldbetreibung
und den Konkurs . 7 5 Wer eine Schuld forderte, musste sich an den
Weibel wenden, welcher nach einer bestimmten Ordnung den säu-
migen Schuldner erst mahnte, geschah das erfolglos, wurde g e p f ä n -
det. Der Ablauf der Amtshandlungen war an genau festgesetzte
Termine gebunden. 7 6 A n f ä n g l i c h wurde der Hausrat g e p f ä n d e t :
« K e s s e , Hafen, Pfannen, Geschiff und Geschirr, Bet und Bethess,
Korn, Salz, Schmalz, Käs , Wein . . , » . 7 7 Reichte das zur Deckung
der Schuld nicht aus, so nahm der Weibel das Pfand im Stall , 7 8 dann
p f ä n d e t e er den « l igenden B o d e n » ; in diesem Fall musste der Gläu-
biger an das Gericht des Landammannes gelangen und von ihm Sie-
gel und Brief zur P f ä n d u n g erreichen. Erst wenn der Schuldner die
vier Wochen, die ihm zur Tilgung seiner Schuld nochmals einge-
räumt wurden, unbenutzt gelassen hatte, konnte der Gläub iger in
den Besitz des g e p f ä n d e t e n Gutes kommen, über das er nun nach
seinen Willen v e r f ü g e n durfte. Durch die Annullierung des Lands-
brauches verfiel 'das Gewohnheitsrecht. Die neue Konkursordnung
trat auf den 1. Januar 1809 in K r a f t . 7 9
74. Vgl. His, 479 ff.
75. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 68 ff.
76. Schädler, Landtag, 117 f.
77. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 69.
78. 1. c , 69. Bei der Pfändung im Stall wurde besonders «Heu. Omet. Stroh
und was auf dem Stall ist» gepfändet . .
79. LRA. SR. Fasz. Alte Norm., Konkursordnung, 1. Jan. 1809; In der Maur.
Gründung, 33; derselbe, Johann, 178; Schädler, Entwicklung, 18.
— 106 —
Das Oberami ü b e r n a h m in straffer Ordnung im Zuge der Zen-
tralisation Rechte, die früher ganz der Vertretung des Volkes gehör t
halten."" Die ordentlichen Taxen für Schuldbetreibung'" mussten
jetzt dem Oberamte entrichtet werden. Im Falle des Konkurses
mussten die landesherrlichen Forderungen in erster Linie berück-
sichtigt werden."3 Den Ortsgerichten blieb es vorbehalten, — gleich-
sam ein letzter Rest der alten Gantordnung — Schuldangelegen-
heiten unter 25 fl. durch Zwangsmittel zu begleichen, sofern der
Schuldner seine Schuld gestand.*'
Erbfolgeordnung
Die alte. Erhordniing lässt sich ziemlich weit z u r ü c k v e r f o l g e n :
1531 erliess Graf Rudolf von Sulz eine V e r f ü g u n g zum Erbrecht," 1
die aber bereits 1577 wieder revidiert wurde. Auch diese Ordnung
galt nur für kurze Zeit: denn um 1600 fand wiederum eine einge-
hende Revision durch einen kaiserlichen Notar und einen Rechts-
gelebrten statt,8'' und in jener Form blieb das Erbrecht im Wesent-
lichen bis zum Jahre 1809. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts machten
sich in dem alten, dem Lanilsbrauch einverleibten Gewohnheitsrecht
verschiedene Mängel empfindlich geltend,8" sodass noch 1808 eine
geringe A b ä n d e r u n g notwendig gewesen war.8'
Nachdem Landvogt Sehuppler in Vaduz eingezogen war, er-
schien ihm überhaupt die ganze G e s c h ä f t s f ü h r u n g im F ü r s t e n t u m
verworren und zeitwidrig. Der eifrige Landvogt sah nicht gerne,
dass die Handhabung der alten Gewohnheit in den H ä n d e n der Rich-
80. LRA. SR. Fasz. Alte Norm.. Gesetz, 1. Jan. 1809. Tschugmell. 91. Art. V.
Dem Weibel oblag die Schätzung und Pfändung kraft des Landsbrauehes.
81. Vgl. Art. X X X der Konkursordnung; Tschugmell.. 89 f, 94.
82. Art. IX und X der Konkursordnung.
83. Proklamation. 211; Schädler. Landtag. 116 f.. Abänderungen zum Schuld-
betrieb.: LRA. SR. Fasz. unnummeriert. Antrittsrede Schupplers, 1808.
8-1. Schädler. Rechtsgewohnheiten, 44 ff; ; vgl. KB. 383'ff.; W. Beck, Eheliches
Güterrecht und Ehegattenerbrecht. JB. (1917) 107 ff.; zum Erbrecht der
Grafen; Urbanen. 29.
8.Y Schädler. Recbtsgewohnheiten, 49 f.
86. LRA. AR. Fasz. X X X V 36, Streitigkeiten wegen Erbschaftsteilungen, Akten-
stoss; 1. c. Fasz. I. Matr. II, Bericht Menzingers. 28. April 1801.
87. 1. c. SR. Fasz. C l , Schreiben der Hofkanzlei. 20. März 1808. Der 10. Fall
des 2. Titels wurde 1808 aufgehoben. Vgl. Landsbrauch Nr. 10/28 ff.. 1794.
— 107 —
ler lag, weil dieses Recht « ihrem E i g e n d ü n k e l am zuträg l i chs ten»
sei. Schuppler wusste, dass er mit der Kritik in Wien Beifall fand,
hatte doch Georg Hauer in seinem Bericht eine neue Erbordnung
empfohlen. 8 8 Kurz nach seinem Amtsantritt legte der Landvogt
einen Entwurf zum Erbschaftspatent dem Fürs ten zur Sanktionier-
ung vor,8" der den Entwurf mit geringen A b ä n d e r u n g e n annahm
und ihn r ü c k w i r k e n d auf den 1. Jänner 1809 als Gesetz erklärte.""
Die Abhäng igke i t des Patentes vom ös terre i ch i schen Vorbild
wurde vom Landvogt ehrlich zugegeben, indem er sich als « N a c h -
schreiber und Sammler der ös t erre i ch i s chen Abhandlungsvorschrif-
ten» bezeichnete."1 Das Gesetz zeigte drei Quellen, die zur Erbfolge
berechtigten: Erbver träge , letztwillige V e r f ü g u n g e n und gesetzliche
Nachfolge. 8 2 Die Pflichtteilrechte des z u r ü c k g e b l i e b e n e n Eheteils
sowie der Kinder wurde genau umschrieben.9* Ferner war das Recht
zur Enterbung missratener Kinder, die Anfertigung von Testamen-
ten scharf umrissen worden. Ein besonderes Augenmerk verdient
die Bestimmung, dass Ordensgeistliche keine G r u n d s t ü c k e erben
durften. Klös ter konnten « w e d e r durch Handlung unter Lebenden
noch auf den Todesfall V e r m ö g e n e r b e n » , es sei denn durch fromme
Stiftungen, und wer in ein Kloster trat, musste sich mit einem «Do-
tat ionsbetrag» von 500 fl. b e g n ü g e n . 9 4
A n Hand dieses Erlasses ist der sprunghafte Wechsel von altem
Herkommen zum neuen Gesetz deutlich erkennbar. Freilich war das
alte Erbrecht in mancher Beziehung unklar, 9 3 und durch die lockere
A m t s f ü h r u n g u n f ä h i g e r Richter wurde manchem Prozess Vorschub
geleistet; aber der harte Schlag voller Entrechtung traf das Volk
durch das neue Erbgesetz, das in seiner Tendenz zur Zentralisation
unerbittlich war.""
88. H H . H K . Wien (1808) I, 2 — 11. 41.
89. LRA. SR. Fasz. G l . 235/pol.. Entwurf Schupplers. 8. April 1809.
90. 1. c. gedrucktes Exemplar, 1. Jan. 1809; Liechtenst. Regesten. 141.
91. LRA. SR. Fasz. G l . Bericht Schlipplers. 16. Dez. 1808.
92. Art. I. des Gesetzes.
93. Art. VI I und V I I I .
94. Art. X X V . Absatz 2 und 3: vgl. österreichisches allgemeines bürgerliche*
Gesetzbuch. Wien 1811. Art. ">52 ff.
9"). LRA. AR. Fasz. X X X V 36. Aktensloss zu Unklarheiten bei Erli-clwiftsfragen.
<)6. I IK. Wien L 2 — 3, fi9, Gesuch, 12. Juni 1809: vgl. die Ausführungen 114 ff.
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Das Patent vom 18. Febr. 1812
Durch das Patent vom 18. Febr. 1812 f ü h r t e Fürs t Jobann das
ös t erre i ch i sche allgemeine, b ü r g e r l i c h e Gesetzbuch, die österre ichi -
sche allgemeine Gerichtsordnung und das ö s t e r r e i c h i s c h e Gesetzbuch
über Verbrechen und schwere P o l i z e i ü b e r t r e t u n g e n ein. 9 7 Die Ein-
f ü h r u n g dieser Gesetze war notwendig geworden, nachdem der
Landsbrauch nicht mehr bestand. Schon am 8. Apri l 1809 6an.dte der
Landvogt dem Fürs ten einen Entwurf zu einem b ü r g e r l i c h e n Gesetz-
buch mit der Bitte, ihn zu p r ü f e n und ihn darauf als Gesetz zu er-
k lären; zugleich bat der Landvogt den F ü r s t e n , einstweilen nach den
Grundsä tzen des Entwurfes Recht sprechen zu d ü r f e n . 9 8
Zweifellos war z. B. die alte Polizeiordnung samt dem Gerichts-
\ erfahren für damalige Verhä l tn i s s e ü b e r h o l t : So griff man bei der
Polizeiordnung auf spä tmi t t e la l t er l i che Reichsabschiede 9 9 zurück .
Die andern derartigen a b g e ä n d e r t e n Erlasse brachten /wenig
Neues. Nicht besser stand es mit der b ü r g e r l i c h e n Gesetzgebung.
Mit welch herausfordernder Missachtung z. B. polizeiliche Vor-
schriften vor der E i n f ü h r u n g des Gesetzbuches über Verbrechen
beobachtet wurden, erhellt aus folgendem Beispiel: Landvogt Men-
zinger sah sich 1791 genöt ig t , eine Verordnung gegen Miss tände in
den Wir t shäusern zu erlassen und s t ü t z t e sich,dabei auf die Polizei-
ordnung des F ü r s t e n Adam vom. Jahre 1732. Das.Oberamt Hess das
Dekret in den Kirolien publizieren, aber ohne Erfolg, da sich die
Zechlustigeu lachend entschuldigten, sie hät ten die alte Sprache
nicht verstanden. 1 0 0
Die Formulierung ös terre i ch i scher Gesetze war nun unniissver-
s tänd l i ch und das Wirrnis alter Gewohnheitsrechte war besei-
tigt. Hingegen blieb die 1809 in Kraft getretene Konkurs- und Erb-
folgeordnung nach wie vor in Geltung. 1 0 1
97. LRA. SR. Fasz. Ahe Norm., 81/pol., Schreiben der Hofkanzlei, 18. Feb. 1812.
98. 1. c., Fasz. G l , 235/pol., Bericht Schupplers, 8. April 1809.
99. Schädler, Rechtsgewohnheiten, 72.
100. LRA. AR. Fasz. XXII 23, Bericht Menzingers, 12. Dez. 1791.
101. 1. c, SR. Fasz. Alte Norm., Verordnung, 18. Feb. 1812.
— 109 —
Die E i n f ü h r u n g des Grundbuches
Vor dem Sturz der alte.n Verfassung wäre die Anlegung des
Grundbuches u n m ö g l i c h gewesen. Die obrigkeitliche Macht war zu
gebunden, der alte Landvogt h ä t t e zu wenig Energie besessen, um
gegen den Willen der Bauern den g e f ä h r l i c h e n Entwurf durchzu-
f ü h r e n . " 1 2 Es wäre sehr notwendig, G r u n d b ü c h e r anzulegen, schrie-
ben die damaligen "fürstlichen Beamten nach Wien, bei diesem Wun-
sche aber blieb es. Die Dienstinstruktionen an den Landvogt Schupp-
ler vom Jahre 1808 geboten die Inangriffnahme der beschwerlichen
Arbe i t , 1 0 3 und in seiner programmatischen Antrittsrede k ü n d i g t e der
neue Landvogt die D u r c h f ü h r u n g des f ü r s t l i c h e n Befehles an. 1 0 4 So
fallen die Vendienste um dieses Werk fast ausschliesslich Landvogt
Schuppler zu, dein b ö h m i s c h e Verhä l tn i s s e bei der Arbeit als Vor-
bild dienten. 1 0 6
Die Tragweite der E i n f ü h r u n g des Grundbuches ist ausseror-
dentlich, da (lie Sicherung des Privatbesitzes, die genaue Regelung
der Marken, die Hebung des Kredites für den Landniann, die Re-
vision der Kapitalbriefe und die genaue Aufzeicluiung der Hypothe-
karschulden die unmittelbaren Folgen waren, die sich aus dem
Grundbuch ergaben. Dennoch geschah die D u r c h f ü h r u n g des vor-
zügl ichen Gesetzes gegen den Willen der meisten Untertanen.
Schon um 1808 bekundete die Obrigkeit durch einen Erlass die
Sorge um das b ä u e r l i c h e Wohlergehen. Die Hofkanzlei verbot, bei
Erbschaften den Boden aufzuteilen und untersagte, « G r u n d s t ü c k e ,
Weinberge, Felder, Wiesen und Gärten» zu z e r s t ü c k e l n . Wurde eine
Parzelle verkauft, so musste dem A n s t ö s s e r das Vorkaufsrecht ge-
währt werden, und um die Anlegung grösserer G r u n d s t ü c k e wirksam
zu f ö r d e r n , mussten kleinere mit einer « V e r e i n i g u n g s s t e u e r » belastet
werden. 1 0 0 Allerdings scheint dieser Erlass gar nicht oder nur teil-
weise eingehalten worden zu sein. 1 0 7
102. 1. c, AR. Fasz. XXII 23, Rentmeister Frilz an die Hofkanzlei, 9. Jan. 17<JI.
103. Art. I, DI. 203. .
104. LRA. SR. Fasz. unnummeriert, Antrittsrede Schupplers, 1808.
105. Schädler, Entwicklung, 18.
106. LRA. SR. Fasz. G l , Verordnung, 6. Dez. 1806. Kleinere Grundstücke als
ein Viertel-Joch oder ein Viertel-Morgen mussten mit einer Vereinigungs-
steuer von 1 fl. belegt werden; Helbert, 125.
107. LRA. SR. Fasz. G l , 25/pol., Bericht Schupplers, 12. Jan. 1809.
— 110 -
Im Frühjahr 1809 legte Schuppler den Entwurf des Grundbu-
ches dem Fürs ten vor mit der Bitte, ihn zu p r ü f e n und sonach als
Gesetz zu erk lären . Der Landvogt beklagte sich über das Fehlen
jeglicher Urkunden: er besass «ke ine andere Quelle als die Lokali-
tät selbst und die einseitigen Angaben der I n d i v i d u e n » . Als ein
weiteres Hindernis kann zweifellos die starke Belastung des Bodens
durch Hypotheken angesehen werden: denn fast jedes Grunds tück
war «verschu lde t , es kann dies bei einem Schuldenstand von einer
Million und darüber hinaus nicht anders s eyn» , schrieb der Land-
vogt. I l , s
Am 18. Februar 1809 wurde der Entwurf zum Gesetz erklärt. 1"''
Das Grundbuch zerfiel in zwei Teile, in das eigentliche Grundbuch
und das Urkundenbuoh."" In das erstere sollten alle Güter nebst
ihren Besitzern, die Lasten und das F l ä c h e n m a s s eingetragen wer-
den. Das Gesetz sah eine weitere Unterteilung des eigentlichen
Grundbuches für vom Hause trennbare und untrennbare Güter
vor. 1 " Als untrennbar galten der dem Hause zugeteilte Gemeinde-
boden, -die H a u s b ü n t e n (Umschwung), sowie die vom Oberamt an
Ort und Stelle als untrennbar erk lär ten G r u n d s t ü c k e . Es musste
nach dem Grundsatz vorgegangen werden, wonach zwei Drittel des
Bodens, vornehmlich die grossen S t ü c k e , als untrennbar erklärt
wurden."- Aufs genaueste wurde der Eintrag in das Grundbuch, die
Verwaltung desselben und dergleichen mehr geregelt.
Das Oheranit begann schon 1809 mit der dornenvollen und
langwierigen Arbeit, in den einzelnen Gemeinden den Plan zu ver-
wirklichen. Die Bewohner setzten sich heftig und mit bäuer l i cher
Zähigke i t gegen die Neuerung zur Wehr. Mit Geschick und guten
Gründen griffen die Bauern die Bestimmung an, dass «zwey Drit-
thei le» des Bodens als untrennbar beim Hause belassen werden
inüssten und gelangten im Verein mit den Gemeindevorstehern und
zwei A l t l a n d a m m ä n n e r n an den Fürs ten , indem sie behaupteten, die
1 0 8 . I . <•.
1 0 9 . 1. . . . 1 6 1 / p o l . , S c h r e i b e n d e r H o f k a n z l e i . 1 8 . F e b . 1 8 0 9 . T s e h u g m e l l . 1 0 3 .
I t e r e r s t e t i r n n d h u r h f ü h r e r w u r d e a i n 2 3 . D e z . 1 8 0 8 v e r e i d i g t .
1 1 0 . A r t . I I d e s E r l a s s e s .
I 1 1 . A r t . I I I .
1 1 2 . A r t . I V . Absitz «.
— 111 —
Verordnung sei verfehlt, weil zu wenig Boden vorhanden sei, als
dass sich ein grosser Teil der B e v ö l k e r u n g , die sich mit einem Drit-
tel b e g n ü g e n sollte, davon leben k ö n n t e . Auch müsse das V e r m ö g e n
in den meisten Fällen in mehr als zwei Teile geteilt werden, und der
Inhaber der zwei Drittel wäre niemals im Stande, die A n s p r ü c h e der
anderen Erben mit Geld zu begleichen. Die enormen Schulden seien
der Grund dafür . Zudem bestehe für Handel und Gewerbe im Für-
stentum wenig Gelegenheit. Die B e v ö l k e r u n g müsse von den kargen
Erzeugnissen der eigenen Landwirtschaft leben. Schliesslich würde
die V e r f ü g u n g einen Sturz des Bodenpreises h e r b e i f ü h r e n , weil
die dem Hause zugeschriebenen Bodeiisliieke nicht für jedermann
käuf l i ch wären: dies aber k ä m e einer Verminderung der Nachfrage
gleich."' .
Sehuppler legte diesem Bittgesuch eine hochnäs ige und wortge-
schliffene Entgegnung bei und berichtete vom Misstrauen der Be-
vö lkerung gegen die oheramtlicheu V e r f ü g u n g e n . Das Volk glaubte
aller Boden k ä m e , nachdem sein Wert festgestellt sei, in landes-
fürs t l i chen Besitz. Im Todesfall müsse wieder die beste Kuh der
Obrigkeit gegeben werden. Altci verhassle Abgabepflichten tauch-
ten wie ein subversives Element in der geängs t ig ten Volksmeinung
empor, ja die Leute glaubten, «ihre k ü n f t i g e Generation würde
durch das Grundbuch unglück l i ch w e r d e n » . Mit unverhaltenem
Missmut erklärte Sehuppler: «Sie trimmen die unsinnigsten Sehlus.s-
l'olgernngen.» Auf den Einwand der Bauern, es k ö n n t e n nach der
fürs t l i chen Verordnung nicht alle von den Erzeugnissen der hei-
mischen Landwirtschaft leben, antwortete der Landvogt, dass die
andern Geschwister sich durch Gewerbe den Lebensunterhalt ver-
dienen sollten, «we lches System in den meisten gesitteten Ländern
mit untrügl ich gutem Erfolg gekrönt worden i s t » . " 4
Die E i n w ä n d e d e r Bauern scheinen aber so begründet gewesen
zu sein, dass die Obrigkeit sich gezwungen sah, den Vorstellungen
Rechnung zu tragen. Jedenfalls liess der Landvogt nicht die nackte
Strenge des Gesetzes und Buchstabens walten. Die Unruhen im Jahre
113. LKA. Sli. Fasz. B2. 2807|i»l.. Gemeindevorsteher an den Fürsten 14 .März
1809.
114. I. e.. ad 280/pol.. Begleitschreiben S c h u p p t e » . 23. Mär/ 1801.
— 112 —
1809 mochten dabei mit im Spiele gestanden « e i n . 1 1 5 Schuppler gp _.
in wesentlichen Punkten nach und erliess an die Gemeindevorsteher
eine Proklamation: «Ihr werdet die Unterthanen belehren, dass,
wenngleich vorgeschrieben wurde, dass zwei Dritteyle des Bodens
zum Hause als untrennbares Gut zugeschrieben werden, das Amt
von diesem Grundsatz bei der Gemeinde Vaduz, wo es das Grund-
buch bereits verlegt hat, abging und nebst dem Gemeindeboden nach
U m s t ä n d e n bald einige S t ü c k e eigenen Bodens, bald gar nichts dazu
nahm, je nachdem die Besitzer ihre E r k l ä r u n g ' d a z u gegeben h a b e n . »
Das Entgegenkommen aüf das Ansuchen der Ortsvorsteher tritt hier
ganz klar hervor.
-Trotz der Ablehnung des F ü r s t e n , die kleinen G r u n d s t ü c k e auf
die Bodenf . läche von 400 Klaftern zu vereinigen, 1 1 6 fuhr der Landvogt
angestrengt fort, diesen Grundsatz zü verwirklichen und ging so
weit, dass er diejenigen, die ein kleines G r u n d s t ü c k besassen, zwang,
das des Nachbars zu kaufen oder das ihrige dem A n s t ö s s e r zu ver-
kaufen. Wurde der Verordnung nicht nachgelebt, so konnte das
Grunds tück um die H ä l f t e der «zu erhebenden S c h ä t z u n g ohne wei-
teres einem sich anmeldenden A n s t ö s s e r .hingegeben w e r d e n » ; iro-
nisch,- fast zynisch bemerkte der Landvogt dazu: « D i e s e n Schaden
kann jeder sich selbst z u s c h r e i b e n . » 1 1 7 Kurz darauf brachte der
Aufstand von 1809 das Land an den Rand des Verderbens. Die Un-
zufriedenen forderten rücks i ch t svo l l eres Vorgehen. Auch hierin
musste der Landvogt der drohenden Haltung des Volkes nach-
geben. 1 1 8
Neben der E i n f ü h r u n g des Grundbuches b e m ü h t e sich die
Obrigkeit um die Aufteilung des Gemeindebodens. Das teilweise
versumpfte G e l ä n d e der genossenschaftlich ausgewerteten Weiden
sollte urbar gemacht werden, indem 'die neuen E i g e n t ü m e r des ver-
teilten Bodens Gräben und K a n ä l e anlegen mussten. Die Trocken-
legung des Bodens sollte innert drei Jahren bei «Ver lus t des Grün-
US. Vgl. Proklamation, 212.
llf,. I.KA. SK. Fasz. G l , 161/pol.. Schreiben der Hofkanzlci. 18. Feb. 1809.
117. 1. c. 260/|>ol., Oberaml an die Gemeinden Vaduz und Schaan, 19. April
1809.
118. I. c, 28/pol.. Oberamt an die Gemeinden Triesen und Triesenberg, 15. Jan.
1810.
I— 113, —
des» bewerkstelligt werden. 1 1 9 Durch den Erlass wurde der ge-
nossenschaftliche Charakter der Nachbarschaft gröss tente i l s ver-
nichtet.
Die Gemeinden s t r ä u b t e n sich vergebens gegen den obrigkeit-
lichen Willen. So gelangten 1810 die B ü r g e r der Gemeinde Balzers
an den F ü r s t e n mit der Bitte, von der Aufteilung des Gemeinde-
bodens abzusehen. Der Landvogt, wegen des Gesuches e m p ö r t , er-
k lär te , G e w a l t t ä t i g k e i t sei ohnehin die zweite Natur der Liechten-
steiner; die hassenswerte Eigenschaft finde in der Schweiz Nahrung,
weil die f ü r s t l i c h e n Untertanen « u n u n t e r b r o c h e n jene Freiheit, die
ihre Nachbaren gemessen, anstreben oder a f f e k t i e r e n » . 1 2 0 Das Ge-
such- wurde abgewiesen. Die Gemeinide widersetzte sich trotzdem
dem oberamtlichen Befehl. Der Landvogt beorderte darauf vier Po-
lizeisoldaten auf Kosten der Gemeinde nach Balzers. 1 2 1 Alsdann
wurden einige Anstalten getroffen, um den Forderungen der Obrig-
keit nachzukommen. Im allgemeinen aber blieb es beim Versprechen.
Es kam das F r ü h j a h r 1811, nichts geschah. Der Landvogt mahnte,
drohte und warnte. Neuerlich wurde die Gemeinde mit Exekution
belegt. Die Vermessungsbeamten fanden keine U n t e r s t ü t z u n g . Die
Bürger leisteten passiven Widersland. Schliesslich mussten sich die
Riohter der Gemeinde herbeilassen und den Vermessungsbeamten
helfen. Die Drohungen des Landvogtes wurden immer massiver, so-
dass die Bürger versprachen, dem. Befehl des Oberamtes nachzu-
kommen. Schuppler glaubte; aber anstatt mit der Aufteilung des
Gemeindelbodens zu beginnen, gelangten sie mit einem neuen Gesuch
an den Fürs t en . Das Katze- und Mausspiel schien kein Ende zu neh-
men, bis die erneute Ablehnung des Gesuches im Jahre 1812 dem
Treiben ein Ende setzte und das Oberamt « a m t l i c h e Schär fe» ge-
brauchte.
Parallel zur E i n f ü h r u n g des Grundbuches verliefen die B e m ü -
hungen der Obrigkeit, Gewerbe und Industrie zu f ö r d e r n . Klar sah
der Landvogt in seiner Antrittsrede das Fehlen jeglicher gewerb-
licher B e t ä t i g u n g . Die Bauern Liechtensteins rängen der Erde den
119. Art. IV, DI. 204 f.
120. LRA. SR. Fasz. B6, 77/pol., Begleitschreiben des Landvogtes zum Gesuch
der Gemeinde Balzers, 2. März 1810.
121. 1. c., 454/pol., Landvogt an Balzers, 20. Dez. 1810.
8
— 114 —
kargen Lebensunterhalt ab, und die Not mache sie gegen jede hö-
here Kultur stumpf.12"' Mit rhetorischer Geste erk lärte Schuppler:
« H a b e n wir nicht Naturerzeugnisse genug, die, z w e c k m ä s s i g ver-
arbeitet, dem fleissigen Familienvater seine verwendete M ü h e und
Arbeit zureichend lohnen w ü r d e ? » Es sollte in Liechtenstein die
Spinnerei und Weberei e i n g e f ü h r t werden, 1 2 3 womit in aneifernder
Weise auf ostschweizerische und vorarlbergischc V erhä l tn i s s e hin-
gewiesen wurde. Vor allem aber war für die Ausbildung «der nöt ig-
sten P r o f e s s i o n i s t e n » zu sorgen.' 2 4 Bei einem regen wirtschaftlichen
Leben erhoffte das Oberamt auch grössere Einnahmen für den
Staat, war damals doch im ganzen F ü r s t e n t u m kein einziger Kauf-
mann oder Fabrikant tät ig! 1 2 ' '
Dessen ungeachtet mussten auf Befehl Napoleons 1 2 l i die Kolo-
nialwaren, die zum Verbrauch im Innern des Landes bestimmt wa-
ren, nach der f ranzös i s chen Tarifordnung vom 5. August 1810 ver-
zollt werden. 1 2 7 Im Zuge der Jagd nach englischen Waren mittels
des Dekretes von Trianon fahndete man auch in Liechtenstein nach
englischen Kolonialwaren. Ein Fass Zucker und 2 Sack Pfeffer so-
wie 72 Ballen Baumwolle wurden mit Sequester belegt. Die be-
schlagnahmte Baumwolle f ü h r t e später noch zu einer Intervention
Metternichs beim F ü r s t e n . 1 2 8
Manche Erlasse der Obrigkeit erstrebten eine Intensivierung
des wirtschaftlichen Löbens im Lichte des Fortschrittsgedankens:
Mit allen Reizmitteln sollten die Industrie, das Gewerbe und der
rentable Bauernbetrieb ge förder t werden. Aber die ü b e r s t ü r z t e n
Neuerungen mussten auf Widerstand stossen, weil der Wechsel von
Alt und Neu nicht organisch wuchs, sondern von der Obrigkeit auf-
gedrängt wurde. In ihren P länen war sie der konservativen Land-
b e v ö l k e r u n g weit voraus. So erkennen wir immer wieder scblaglicht-
122. 1. c, Fasz. unnummeriert, Antrittsrede Schupplers, 1800.
123. Art. V, DI. 205.
124. Art. VI, DI. 205.
125. Vgl. BF. HK. Wien (1784) L 2 — 14; LRA. SR. Fasz. ZI. Berieht Schupp-
lers, 27. Nov. 1810.
126. 1. c, 341/pol., Schmitz Crollenburg an Schuppler, 24. Aug. 1810.
127. 1. c, ad 383/pol., Erlass, 26. Okt. 1810.
128. HHSTA. Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Schreiben Metternichs, 2. Nov. 1812.
— 115 —
artig die ausgesprochene wirtschaft l iche S c h w ä c h e des F ü r s t e n t u m s
zu A n f a n g des 19. Jahrhunder t s . J e d o c h waren die F o l g e n der K o n -
t inentalsperre unter diesen U m s t ä n d e n weniger e inschneidend, als
in der Schweiz: 1 2 1 ' e i n g e f ü h r t wurde in Liechtens te in sehr wenig.
Angesichts dieser L a g e erfasste den f ü r s t l i c h e n Inspektor G e o r g
H a u e r a n l ä s s l i c h seines Aufentha l te s in Liechtenste in ein G r a u e n ,
als er ü h e r die wirtschaft l ichen V e r h ä l t n i s s e nach W i e n B e r i c h t
erstattete. 1 ' 5 0
B a u - und F e u e r l ö s c h o r d n u n g
V o r dem J a h r e 1812 bestanden oberamtl iche Schutzvorschr i f -
ten, die als V o r l ä u f e r der vom F ü r s t e n unterze ichneten F e u e r l ö s c h -
orduung gelten k ö n n e n . U m 1800 berichtete der damalige L a n d v o g t
Menz inger , dass nur drei alte « F e u e r k i e h c l » im Schlosse zur B e k ä m p -
fung des Feuers im U n g l ü c k s f a l l e vorhanden seien, weder eine L e i -
ter, noch eine Spritze s t ü n d e zur V e r f ü g u n g . 1 3 1 Das O b e r a m t sah s ich
in einer grossen Z a h l von D e k r e t e n veranlasst, den U n t e r t a n e n in
befeh lendem und m a h n e n d e m T o n V o r s i c h t be im U m g a n g mit F e u e r
zu empfehlen; 1 3 ' - trotz der D e k r e t e und V e r o r d n u n g e n fehlte ein
allgemein verpf l ichtendes Gesetz.
E i n e n wichtigen Schritt in 'der E n t w i c k l u n g der Feuergesetzge-
liung stellen die in den Diens t ins trukt ioneu enthaltenen A n w e i s u n -
gen zur Ausarbe i tung einer F e u e r l ö s o h o r d i i u n g d a r . 1 3 3 V o r e r s t ü b e r
b e g n ü g t e s ich das O h e r a m t mit einer V e r o r d n u n g , in der den Ge-
richten vermehrte A u f m e r k s a m k e i t auf die F e u e r s t ä t t e n i n den
H ä u s e r n befohlen w u r d e . 1 3 4
Im Jahre 1812 sankt ionierte F ü r s t Johann eine neue F e u e r l ö s c h -
o r d n i m g . 1 ! ' ' Sie ist in 4 K a p i t e l eingeteilt, wovon das erste die V e r -
h inderung der Fei icrsbri inste behandelt , das zweite die rechtzeitige
120. fiagliardi, 1187 ff.
130. BH. HK. Wien 1808, L 2 — 11, 41.
131. LRA. AR. Fasz. XX1I1 24, Bericht Menzingers, 17. Juli 1789.
132. 1. c. Fasz. X X V I 27. Dekret, 15. Dez. 1790; desgleichen, 18. Dez. 1800.
133. Art. XXXVII , DI. 207.
131. Regesten CM. , 164. Das Rauchen wurde an feuergefährl ichen Stellen
verboten.
135. LRA. SR. Fasz. unnummeriert. 287/|iol., Feuerlöschordnung, 10. Okt. 1812.
— 116 —
Entdeckung der B r ä n d e , das dritte die B e k ä m p f u n g des Feuers und
das vierte die Vorsichtsmassnahmen schildert, die nach der Brand-
katastrophe au beobachten sind. Im einzelnen wurde die Aufstellung
von N a c h t w ä c h t e r n vorgesehen, die Art des Alarmschlagens be-
schrieben, die Anlegung von Teichen (Feuerkasten) geboten und die
Anschaffung von L ö s c h g e r ä t e n , Feuerleitern und anderen Materi-
alien dringend empfohlen. Das Gesetz umschrieb auch die Pflichten
der Vorgesetzten und der B ü r g e r bei F e u e r s b r ü n s t e n .
Von einiger Bedeutung f ü r die spätere Baugesetzgebung ist
zweifellos das 1. Kapitel der F e u e r l ö s c h o r d n u n g . Schon in einem
Erlass des F ü r s t e n vom. Jahr 1806 befinden sich etliche Bauvor-
schriften, die für das F ü r s t e n t u m erstmalig sind und allgemeine
Gül t igke i t erhalten sollten, im Gegensatz zu den vermutlichen. Bau-
vorschriften der einzelnen Nachbarschaften. 1 3 6 Der F ü r s t verbot
1806 die Erstellung neuer H ä u s e r , sowie die Verdoppelung derselben
durch S c h e i d e w ä n d e ^ohne obrigkeitliche Erlaubnis, weil sonst zu
viele B ü r g e r den Gemeinideboden mutzen, was den Untertanen zum
Schaden gereichen müsste . 1 * 3 7 Die F e u e r l ö s c h o r d n u n g vervo l l s tän-
digte diese Vorschriften: Nun war es nicht mehr gestattet, h ö l z e r n e
Kamine zu errichten, beim Kaminbau mussten Fachleute beigezogen
werden; abermals wurde auf die Notwendigkeit der obrigkeitlichen
Erlaubnis beim Neubau von H ä u s e r n und g r ö s s e r e n baulichen Re-
paraturen hingewiesen, auch die Art der Dachdeckung wurde vor-
geschrieben.
Da in Liechtenstein damals keine Brandversicherung bestand,
gewinnt die F e u e r l ö s c h o r d n u n g an Bedeutung. Jede Feuersbrunst
wurde für die betroffene Familie zum schwersten U n g l ü c k , Die
F e u e r l ö s o h o r d n u n g stellt in erster Linie einen Appell zur Vorsicht
beim Umgang mit Feuer dar.
136. Vgl. Büchel , Zur liechtensteinischen Bauordnung, JB. (1932) 44; Hier muss
der Hinweis auf S. 157 statt auf S. 238 des JB. (1908) lanten; vgl. Büchel ,
Triesen, 238 f.
137. L R A . SR. Fasz. Alte Norm., ErlaBS, 27. Okt. 1806.
— 117 —
Gesundheitswesen
In einem Bericht vom Jahre 1771 des f ü r s t l i c h e n Administra-
tors, Pater Gabriel Reinhard, des Priors von St. Johann in Feldkirch,
heisst es, das ganze F ü r s t e n t u m leide darunter, dass weder ein
« M e d i k u s noch ein erfahrener Chirurgus, ja nicht einmal eine ge-
lehrte Hebamme vorhanden s e i » . Der Administrator empfahl dem
F ü r s t e n , einen Arzt ins Land zu senden, und da dieser aber ohne
fürs t l i che U n t e r s t ü t z u n g ' kaum vier Wochen leben k ö n n t e , so m ö g e
die Obrigkeit mit Geld nachhelfen. 1 3 8 Im Jahre 1789 beklagte «ich
Landvogt Menzinger, es sei im ganzen Lande keine Hebamme, daher
«sov ie l e grippelhafte Kinder, vernach läs s ig te W e i b e r » die Unter-
tanen belasteten. Die Ausbildung der Hebammen m ö g e jeweils aus
der Einkaufssumme von E i n b ü r g e r u n g e n in die Nachbarschaft be-
stritten werden; diese Gelder w ü r d e n ohnehin f ü r wilde Trinkgelage
verwendet. 1 3 9 Zwar amtete in Vaduz ein gewisser «Ghyrargus
G r a s s » , 1 4 0 aber nicht zur allgemeinen Zufriedenheit; denn neben
seinem medizinischen Beruf versah er auch den Posten eines Stras-
seninspektors. 1 4 1 Menzinger kam in A b h ä n g i g k e i t von diesem
schlauen Chirurgen. Georg Hauer, der f ü r s t l i c h e Inspektor, schrieb
deswegen dem F ü r s t e n , dieser Grass sei der «ers te Regent des Für-
s t e n t u m s » . 1 4 2 Nach der Ankunft Schupplers in Liechtenstein im
Jahre 1809 wurde Grass als Landschaftsarzt entlassen. 1 4 3
Eine Besserung in dieser Beziehung trat durch die Praxis des"
Wundarztes Gebhard S c h ä d l e r ein. E r studierte an der U n i v e r s i t ä t
Freiburg in Breisgau, diente in Holland und kam 1801 nach Liech-
tenstein, wo er sich anfäng l i ch in Nendeln niederliess. 1 4 4 A m 16.
138. M. Thiefenthaler, P. Gabriel Reinhard, Prior zu St. Johann Feldkirch,
Administrator des Fürstent. Liechtenstein, JB. (1935) 125.
139. L R A . AR. Fasz. XXIII 24, Bericht Menzingers, 17. Juli 1789.
140. Tschugmell, 66.
141. 1. c , Anmerkung 2.
142. B H . H K . Wien (1808) L 2 —14, 41.
143. Amtsprotokoll, Jan. 1809; vgl. L R A . SR. Fasz. B2, Bericht Schupplers,
23. Dez. 1808; 1. c , 72/pol., Schreiben Georg Hauers, 29. Jan. 1809.
144. Tschugmell, 66 f. Anmerkung 3; In der Maur, Johann, 189 Anmerkung 3 f.;
LRA. SR. Fasz. G7, 250/pol., Schädler an das Oberamt, 23. Sept. 1812; 1. c,
Fasz. B2, Kopie des Vertrages, 13. Juni 1802. Schädler wurde schon 1802
von der Gerichtsgemeinde Schellenberg angestellt.
8 * •
— IIB —
Januar 1809 wurde Gebhard Schädler auf Grund der «boygebrach-
ten Zeugnisse und seiner Kenntnisse und E r f a h r u n g e n » die Land-
schafts- und Wundarztstelle gegeben. Sein Gehalt wurde «gegen die
Pflichten 'bewilligt, dass der Arzt nicht nur der fürs t l i chen Diener-
schaft, sondern auch der armen Klasse der Unterthanen den ärzt-
lichen Beistand unentgeltlich leiste und für jede Gemeinde eine
Hebamme zum Beystand der G e b ä r e n d e n abrichte, auch bey ein-
tretenden Viehkrankheiten mit Rath und Hilfe den B e d r ä n g t e n . b e y -
s p r i n g e » . 1 4 5 Der Landarzt Hess sich nun in Vaduz nieder, wo ihm auf
fürs t l i che Kosten eine Wohnung zur V e r f ü g u n g gestellt wurde.
Die Anstellung eines ausgebildeten Arztes muss als ein grosser
Fortschritt gewertet werden, zumal 1803 eine Krankheit mit seu-
chenartigem Charakter die B e v ö l k e r u n g in Not brachte. 1 4 6 Der Aus-
bruch des «Gal lenf i ebers» in Italien (1804) halte auch auf Liechten-
stein, 'das als Durchgangsland für die nach S ü d d e u t s c h l a n d führen-
den Handelsstrassen von nicht geringer Bedeutung war, nachteilige
Wirkungen: der 'schwäbische Kreis ordnete Schutzmassiiahmen und
Sperrung der Grenzen an . 1 4 7 Und der Bauernchronist Helbert
schrieb darüber: «In Italien herrscht das Gallenfieber so stark, dass
täglich 30 — 40 Personen sterben und ganze D ö r f e r e n t v ö l k e r t sind.
Aller Orten werden Pässe gesperrt. Sogar in der Herrschaft Liech-
tenstein wurden Rh ein wachen aufgestellt, näml ich 80 Mann Tiroler-
s e b ü t z e n . » 1 4 8 Menzinger bereiteten die e r w ä h n t e n Wachttruppen
in der Folge erhebliche Schwierigkeiten, da dem F ü r s t e n t u m die
Verpflegung dieses K . K . Mil i tärs zur d r ü c k e n d e n Last wurde. 1 4 0
Der Gesundheit des Volkes drohten nicht nur Seuchen, sondern
das tief im Volkstum verwurzelte Vertrauen auf medizinische Di -
lettanten und W u n d e r ä r z t e musste teuer, oft mit dem Leben bezahlt
werden. Die Obrigkeit b e m ü h t e sich, diesen Verbrechern das Hand-
145. 1. c, Fasz. Alte Norm., 75/pol., Hofkanzlci an Sehuppler 16. .Tan. 1809.
Das jährliche Honorar für den Landschaftsarzt belief sich auf 200 fl.,
davon kamen 150 fl. aus dem Steuerfonds. 50 fl. aus dem fürstl ichen
Camerali.
146. 1. <;., AR. Fasz. X X V 26, Oberamt an den Fürsten, 18. Aug. 1803.
147. 1. c, Gedrucktes Zirkular, 20. Dez. 1804.
148. Helbert, 120.
149. LRA. AR. Fasz. X X V 26. Menzinger au das Mil i tärkommando in Feldkiri Ii.
3. .lau. 1805.
_ ll<) _
werk zu legen. Ein Beispiel g e n ü g e für viele: Nach der Jahrhunderl-
wende behandelte ein Quacksalber ein Kind, das, wie es in den
Akten lioisst, am «Erbgrind» litt. Um die ganze Behandlung schmerz-
los zu machen, verabreichte der Medizinmann ein « T r ü n k e l » . Nach-
dem die Eltern dem Kinde die «Sauce e ingebe t t e l t» hatten, starb
der kleine Patient kurz darauf, da er 2'/* Gramm Opium zur
schmerzlosen Behandlung bekommen hatte. 1 5 0 Im Jahre 1808 erliess
der Landvogt eine Verordnung, laut der das A u s ü b e n einer ärzt-
lichen Praxis ohne Zeugnis verboten wurde.1-"'1
Dem neuen Landschaftsarzt erwuchs im Jahr 1812 durch die
E i n f ü h r u n g des Impfzwanges eine grosse Aufgabe. 1 3 2 Schon um 1796
hatte der, englische Arzt Eduard Jenner die K ü h p o c k e n i m p f u n g ge-
gen Blattern verwandt, und seither hat das Verfahren den Sieges-
zug durch die L ä n d e r Europas angetreten.1''3 In Liechtenstein jedoch
traf der Impfzwang auf Widerstand der B e v ö l k e r u n g , und nur die
Energie des Landvogtes und die Klugheit des Landarztes setzten
diese in ihrem Wesen heute noch gül t ige Verordnung diirch. 1'' 4 Um
die Untertanen für die Schutzimpfung zu gewinnen, versuchte der
Landvogt alles M e n s c h e n m ö g l i c h e ; er appellierte an die Pflicht der
Eltern, füv die Gesundheit der Kinder besorgt zu sein, f ü g t e Ver-
mint tgründe an, drohte mit dem verpflichtenden Befehl des F ü r s t e n ,
schrieb vom geschuldeten Gehorsam der Untertanen gegen die
Obrigkeit, versprach dem Volke die besten Folgen für die allgemeine
Wohlfahrt und wies auf die anderen Rheinbundstaaten hin, von
denen die meisten die Impfung e i n g e f ü h r t hät ten . Der Landvogt er-
klärte : « N u r eigensinnige und gegen alle neuen Erfindungen stre-
bende Menschen werden dagegen reden und fauche in .» Die Geist-
lichen wurden angehalten, von der Kanzel zu v e r k ü n d e n , es sei der
fürs t l i che Wille, dass «alle den Blattern noch nicht unterworfenen
Menschen im ganzen F ü r s t e n t u m geimpft w e r d e n » . 1 5 5 E i n i g e Wochen
150. 1. <•., Verhörsprotokoll , 21. Hornung 1803; 1. c., ärztliches Gutachten, 27.
Jan. 1803. Durch ein ähnliches Verfahren wurde im selben Jahr ein
12-jähriger Bub in Sehellenberg getötet .
151. 1. c. Verordnung des Landvogtes, 27. März 1808.
152. März 1812. Amtsprotokoll: vgl. Hirn, 64.
153. Schnabel III, 195.
154. Vgl. Lieehtenst. Gesetzblatt Nr. 4. 8. Okt. 1874.
155. L R A . S R . Fasz. 07, 80'pol., Zirkular an die Geistlichen, 7. März 1812.
— 120 —
später begann Dr. Schärller mit der Impfung. 1 5 8 Der Landsohaftsarzt
stiess in der Gemeinde Triesenberg auf Widerstand und musste
beim Oberamte Klage einreichen. Schuppler wies die Eltern in jener
Gemeinde zurecht und berichtete, ein Mann »ol le sich « ö f f e n t l i c h
verblärrt haben, dass er lieber den Kopf verlieren, als Kinder imp-
fen lassen w o l l e » . Ähnl iche« ereignete sich im September 1812 auch
in Ruggell, wo einige Frauen und M ä n n e r durch k r ä f t i g e A u s f ä l l e
gegen die Obrigkeit sich besonders hervorgetan hatten. 1 5 7 So sah
sich der Landesphysikus auch hier •gezwungen, dem Amte Anzeige
zu machen. -Schuppler zitierte darauf die Hauptschuldigen nach
Vaduz . 1 5 8 Im übr igen aber verlief die D u r c h f ü h r u n g der Impfung in
aller Ruhe und Ordnung. Die Blattern wurden e i n g e d ä m m t , und die
Krankheit trat erst 1825 wieder auf. 1 5 9
Nicht nur für die Gesundheit der Untertanen, sondern auch f ü r
die Haustiere war die Obrigkeit besorgt. Neben dem Verkauf von
Wein und den Einnahmen aus dem Transport der G ü t e r von Schaan-
wald nach Maienfeld war der Viehhandel eine der wichtigsten Ein-
nahmequellen der Bauern. Deshalb erforderten die f ü r den Vieh-
bestand g e f ä h r l i c h e n Seuchen, welche zu Anfang des 19. Jahrhun-
derts in G r a u b ü n d e n , St. Gallen und Vorarlberg ausbrachen, die
s c h ä r f s t e n Vorsichtsmassregeln. Das wirksamste Mittel, um der
Ausbreitung der Seuchen Herr zu werden, war die Sperrung der
Grenzen; aber der Krieg b e g ü n s t i g t e die Seuchen. So musste sich
Liechtenstein schon vor der Jahrhundertwende gegen epidemische
Krankheiten des Viehes wehren. U m 1800 w ü t e t e n im F ü r s t e n t u m
verschiedene Seuchen. In der Zeitspanne von 1806 bis 1818 sind in
den Nachbarstaaten Liechtensteins, soweit aus den Akten ersicht-
lich ist, f ü n f Seuchenperioden festzustellen, wobei die v e t e r i n ä r -
medizinische Diagnose meist auf « R i n d e r p e s t » , « L ö s e r d ü r r e » , und
« L u n g e n f ä u l e » , 1 6 0 lautete;
156. LRA. SR. Fasz. C7, 131/poL, Schuppler an die Geistlichkeit, 28. April 1812.
157. 1. c, 250/pol., Anzeige des Arztes, 22. Sept. 1812.
158. 1. c, ad 250/pol., Schreiben Schupplers, 23. Sept. 1812.
159. In der Maur, Johann, 189.
-160. LRA. AR. Fasz. X X V 26, Aktenstoss.
- f21 -
Bei der Abwehr der Tierkrankheiten hielt sich Landvogt
Schuppler meist an die Verordnungen des B ü n d n e r San i tä t sra tes ,
auf dessen Rat und Anzeige der Landvogt die Grenzen, des Fürs ten -
tums für den Viehverkehr sch lös s und ö f f n e t e . 1 6 1 Liechtenstein
machte dabei gute Erfahrungen. Die Bauern nahmen frommen Sin-
nes zu Gebet und Prozessionen Zuflucht: «Man nimmt die Zuflucht
zum G e b e t » , berichtet der Chronist, «die -Benderer Pfarrei geht mit
Prozession auf Appenzell zum hl. A n t o n i u s » . Die Obrigkeit aber
wandte sich an «Leut- und V i e h d ö k t e r » , die ü b e r « U r s a c h e und K u r
dieser K r a n k h e i t » sehr verschiedener Ansicht waren. Die einen
glaubten, der Grund der Krankheit liege in der vergifteten Luft ,
andere meinten in der Hitze und D ü r r e des Sommers, wieder andere
f ü h r t e n die Seuche auf vergiftete Fliegen zurück . « U n d ich m e i n e » ,
so f ü g t e Helbert bei, «es ist eine Strafe Gottes g e w e s e n » . Mit einem
s p ö t t i s c h e n Seitenblick auf die wortreiche Vielfalt akademischer
Hypothesen schloss er: «Hi l f smi t t e l sind allenthalben nur von den
gemeinen Leuten erfunden w o r d e n . » 1 6 2 Trotzdem wurde 1809 einem
in Ruggell wohnhaften Tierarzt namens Josef Heeb vom Oberamt
die Erlaubnis zur E r ö f f n u n g einer Praxis gegeben. Nach einer U/2
jähr igen «Lehr» bei einem schweizerischen Tierarzt hatte er die
Hochschule in Freiburg im Breisgau besucht. Das Oberamt gestat-
tete ihm, seinen Beruf a u s z u ü b e n , unter der Bedingung, dass er
einen ordentlichen Lebenswandel f ü h r e , seine Kunst nicht an den
Menschen versuche, allen in N ö t e n stehenden Bauern im Stalle bei-
stehe und «auch ohne Rast aind R u h » nachforsche, ob Spuren von
Seuchen vorhanden w ä r e n . 1 6 3
Die wichtigsten der a n g e f ü h r t e n Gesetze wurden in der kurzen
Zeit von 1808 bis 1812 erlassen. Sie sind Zeugen einer tiefgehenden
Wandlung der innenpolitischen Lage. Nirgens leuchtete der rasche
Wechsel von alt und neu in so grellen Farben auf, wie gerade in
der Gesetzgebung. Schon eine kurze grundsä tz l i che E r l ä u t e r u n g
deckt die Problematik der damaligen politischen V e r h ä l t n i s s e im
F ü r s t e n t u m auf.
161. 1. c , SR. Fasz. G7, desgleichen.
162. Helbert, 116 f.
163. L R A . SR. Fasz. B2, 466/pol., Schreiben Schupplers, 19. Okt. 1809.
Gerne wird betont, dass die allen Gewohnhei tsrechte zu E n d e
des 18. J a h r h . im argen lagen."' 1 ohne mit dieser Feststel lung eine
e r s c h ö p f e n d e E r k l ä r u n g jenes Zustande? zu gegeben.
Die Landammani iver fas sung um 1800 war das Kesu l la t einer
langen E n t w i c k l u n g , l ( U innerhalb der sich das alte Gewohnhei t srecht
tiefgehende Umgesta l tung gefallen lassen musste. M i t gewaltiger
D y n a m i k traten zu A n f a n g des 19. Jahrhunder t s neue Ideen auf und
damit all die F o r d e r u n g e n nach geschriebenen Gesetzen, nach Z e n -
tralisation, nach Beamten und F o r m u l a r e n . D i e Systeme, die s ich
in Liechtenste in g e g e n ü b e r s t a n d e n , waren abgeschlossen: D i e alte
Ver fas sung in der E n t w i c k l u n g , der S p ä t a b s o l u t i s m u s in der T h e o -
rie. E i n e Ass imi la t ion der neuen A n s c h a u u n g e n durch die alte V e r -
fassung war aus verschiedenen G r ü n d e n u n m ö g l i c h . Das staatliche
Bewusstsein hatte sich zur Zeit der f r a n z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n i n der
ganzen existeuziellen T i e f e g e ä n d e r t , und wenn die U n v e r e i n b a r k e i t
der alten A n s c h a u u n g e n mit den neuen Ideen als Miss tand gewerlet
werden darf — was zu U n r e c h t meist geschieht — so gab es in
Liechtenste in viele M i s s t ä n d e . A b e r ein U n v e r m ö g e n ist noch ke in
Miss tand: es k a n n h ö c h s t e n s Ursache dazu werden, was oft mit in-
nerer Notwendigke i t geschieht.
D ie absolutistischen G r ü n d l a g e n des neuen Staates bedingten
logischerweise die Zentral i sat ion des Rechtes , der Staatsgewalt u n d
der V e r w a l t u n g . Fast jedes der behandel ten Gesetze zeigt diese
T e n d e n z , die sich bei der K l e i n r ä u m i g k e i t des F ü r s t e n t u m s und
unter dem Einf luss ä h n l i c h e r Ideen in Ö s t e r r e i c h wie in der Schweiz
zur Zeit der H e l v e t i k noch v e r s t ä r k t e . F e r n e r bedeutet Zentral i sa-
tion T r i u m p h des Rat ional i smus , der seinerseits den V e r l u s t
i rrat ionaler , ethisch-sitt l icher W e r t e bedingt: So k o n n t e n die d u r c h
die J a h r h u n d e r t e geheiligten B r ä u c h e mit B e r u f u n g auf die N ü t z -
l ichkeit verworfen werden. E i n e t iefgehende Ä n d e r u n g brachte die
neue O r d n u n g im Staatshaushalt. D i e nunmehrige V e r w a l t u n g war
161. Vjrl. In der Maur. Johann, 170 ff.
I6">. Die Marksteine dieser Entwicklung in neuerer Zeit sind: Der Kauf der
beiden Landschaften durch das Fürstenhaus (Kaufbrief Sch, Kaufbrief V.);
ferner die Frliclniiijr zum unmitlclbaren fteiclisfiirstcntum (Palatinats-
dijiluinl Mini die Lanilaniiiiaiiiiverfassuiig von 1733.
- 123 -
Hin ein Bedeutendes teurer als zur Z e i l der L a i i d a i i i i i i ä i i i i u r . " , < ' D e r
V e r s u c h , die A b s c h a f f u n g der alten Verfassung auf G r u n d ihrer
Kostspiel igkeit zu rechtfertigen,"' ' ist zum vornhere in zum Schei tern
verurte i l t : 1 " 8 man kann sich k a u m eine bil l igere V e r w a l t u n g vor-
stellen, als ilic der L a n d a m m ä n n e r . " ' 1 ' N i ch t ganz zu unrecht be-
merkte ein e infacher B ü r g e r aus E s c h e n : « D e m i von so grossen
Taxen weisst man n i c h t s » und « a l s die LandamnianniMi regierten,
war es besser als h e r n a c h » . 1 ' "
Die S o u v e r ä n i t ä t brachte a n f ä n g l i c h geringe materiel le Vorte i l e .
D ie Auslagen f ü r den Staat stiegen: dem stand d e r Ver lus t der
Vo lksrechte g e g e n ü b e r . Wei terh in bezog der F ü r s t die Herrsc l i a f l s -
g e f ä l l e , w ä h r e n d das V o l k die obr igkei t l i chen Beamten bezahlen
m u s s t e . ' D i e Besoldung der Staatsbeamten stieg auf die S u m m e
von ü b e r 3500 f l . Z u r Bestre i tung der Ausgaben f ü r die Beamten
wurde ein Fonds geschaffen. 1 '- ' F r ü h e r waren die Urte i le lies Ge-
richtes u n e n t g e l t l i c h : 1 , 3 nun wurden Ger ichts taxcn verlangt. Z ö l l e
und Weggelder f l ö s s e n im Sinne des alten Staates in l ü r s t l i c h e K a s -
sen, doch die Unter tanen verpf l ichtete man zum Strassenbau. 1 ' '
U n t e r dem f inanzie l len Ges ichtspunkt s ind viele der neuen Erlasse
zu betrachten. Es wurde f ü r die T a v e r n e n eine T a x e abverlangt ,
ebenso mussten die H ä n d l e r und Haus ierer f ü r ihr Gewerbe Ge-
b ü h r e n entr ichten: auch das Stcmpelpatent g e h ö r t in diese",! Z u -
sammenhang. 1 '"
1 6 6 . I . a n d s c h a f t s r e r h n i i i i g e i i , 2 9 I T . : K U . . 1 6 8 .
1 6 7 . I n d e r M a u r , J o h a n n , 1 7 6 f .
1 6 8 . I . a n d . s c h a f t s r e c h n u i i g e n , 5 0 . d i e F i i t l o h n u n g v o n L a u d a m m a u u T s c t i c t l c r
b e t r u g a n f ä n g l i c h 6 0 f l . s c h l i e s s l i c h n u r m e h r 5 0 f l .
1 6 9 . V g l . H i r n . 2 5 .
1 7 0 . ( I M . E s c h e n 1 1 / 9 3 . N o t i z e n e i n e s B ü r g e r s a u s E s c h e n , n a c h 1 8 0 8 .
1 7 1 . K a i s e r . 5 0 1 f.
1 7 2 . K B . 5 6 8 .
1 7 3 . I n d e n R e i i l r e c l i i m i i g e » b e f i n d e n s i c h k e i n e E i n n a h m e n v o n G e r i c h t s -
s i t z u n g e n . U r l i a r i e n . 3 0 . A l s A b g a b e n f ü r d a s G e r i c h t g a l t e n d i e F a s t n a c h t *
h e u l t e n .
1 7 1 . H K . W i e n L 2 — 3 . 5 9 . G e s u c h d e r A u f s t ä n d i s c h e n , 1 2 . J u n i 1 8 0 9 .
1 7 5 . I . K A . S U . F a s z . 112 . 1 8 6 p o l . , V e r o r d n u n g . 2 3 . M ä r z 1 8 0 9 : 1. c . A K . F a . » - / .
\ II K . M a l r . 6 . z u m \ \ ' c i i i a u » . » c l i a u k .
- 124 -
Jetloch blieben die Feudallasten mich wie vor bestehen, tro'
der durch die f ranzös i s che Revolution a u s g e l ö s t e n Bestrebungen,
die alten Lasten abzuschaffen. Die Dienstinstruktionen an Sehuppler
drangen auf eine v e r s c h ä r f t e Kontrolle der Abgaben von Bett-
mist, 1 7 6 Fastnachtshennen und dergleichen mehr. Der grosse und der
kleine Zehnt 1 7 7 wurden nach alter Gewohnheit eingezogen. Mit ver-
schiedenen Gemeinden wurden der Einfachheit halber V e r t r ä g e ge-
schlossen, in welchen für einen befristeten Zeitraum vereinbart
wurde, statt den Zehnten in Naturprodukten abzuliefern, ihn in
Geld zu entrichten. 1 7 8 Damit aber war keineswegs ein Loskauf des
Zehnten verbunden. Neben den Steuern und ä n d e r n Abgaben muss-
ten die Untertanen sowohl für die Herrschaft , 1 7 9 wie auch zur E r -
richtung und Instandhaltung der R h e i n d ä m m e Fronarbeit leisten,
um die 26 520 m lange Strecke 1 8 0 gegen Hochwasser zu s c h ü t z e n . 1 8 1
Den Einfluss ö s t erre i ch i s chen Denkens auf t die liechtenstei-
nischen Verhä l tn i s s e bezeugt die E i n f ü h r u n g des ö s t e r r e i c h i s c h e n
allgemeinen Gesetzbuches. 1 8 2 W ä h r e n d andere Rheinbundstaaten,
wie Westfalen, 1 8 3 das Grossherzogtum Frankfurt , 1 8 4 Anhalt-Ko-
then, 1 8 5 Baden, das Grossherzogtum Berg und Bayern 1 8 6 fast wört -
176. I. c , Fasz. IX 8 Matr. 11, mehrere Akten. .
177. PfA. Bendern, 27. Zchntlisten; Urbarien, 19 ff.; Schädler, Landtag, 95 ff.
Büchel , Eschen, 13 ff.; Büchel , Mauren, 100 ff.; P fA. Schaan, 30, 31, 33,
34; ferner GM. Schaan, mehrere Akten VIII/6; Büchel , Schaan, 118 ff.;
Büchel , Triesen, 34 ff.
178. LRA. SR. Fasz. Z3, Vertrag mit der Gemeinde Planken, 10. Juli 1808; 1. c,
Vertrag mit Mauren, 10. April 1810.
179. - LRA. AR. Fasz. VII 8, Akten zur Fronarbeit.
180. Ph. Krapf, Die Gesch. d. Rheins zwischen Bodensee und Ragaz, Frauenfeld
1901, Schriften des Vereins für Gesch. d. Bodensees X X X , 41 f.
181. 1. c , 155 ff., über Hochwasser.
182. LRA. SR. Fasz. Alte Norm., 81/pol., Einführung des ABGB. , 18. Feb. 1812.
183. Zachariä, 171;Usee, 14 ff.
184. Usee, 29 ff.; Pölitz , 43 f.
185. Perthes, 421; Usee, 38 ff.
186. Schnabel I. 150 ff.; Konföderat ionsakte , 111, Liechtenstein bestät igte damit
seine Selbständigkeit im Bezug auf seine innern Angelegenheiten. Usee,
20 ff, 58 ff.
— 125 —
lieh französ i sche Erlasse ü b e r n o m m e n , hatten, fiel hierin wiederum
Liechtensten ganz aus der monotonen Ordnung. In der Haltung des
F ü r s t e n zeigte sich seine Österre ich freundliche Gesinnung, die
in Anbetracht der Kleinheit und S c h w ä c h e des Rheinbundstaates
als k ü h n erscheint. Mit gleicher Entschlossenheit, mit der Fürs t
Johann innenpolitische Probleme meisterte, lenkte er auch die
Aussenpolitik des Landes.
t
Dritter Teil
Die aussenpolitischen Verhältnisse
— 129 —
I. Kapitel
» e r Aufstand von 1809
1. Ursachen
In k ü h n e m Entschluss erhob sich 1809 Österre ich gegen die
Vorherrschaft Napoleons.1 Misstrauen und politische R ü c k s i c h t e n
hinderten England, Preussen und Russland, Österre ich beizustehen.2
Dennoch begann das Ringen. In flammendem Manifest wurde der
Kampf der Habsburgermonarchie gerechtfertigt.3 A m 10. Apr i l 1809
ging Erzherzog Karl mit seinen Armeen über die Donau, musste
aber nach 14 Tagen in der Defensive k ä m p f e n . Die Tiroler
griffen in der ersten H ä l f t e des Monats Apr i l zu den Waffen und
warfen den Feind. 4 In Vorarlberg aber blieb es noch tuhig, und
erst als die bayrische Verwaltung zusammengebrochen war, begann
hier das Feuer des Aufstandes zu lodern, 5 nachdem anfangs
Mangel an korrekter F ü h r u n g , Zwistigkeiten der Landschaften und
Unentsohlossenheit den raschen Ablauf der Ereignisse gehemmt
hatten. 6 A m 13. Mai war Wien gefallen. Die Franzosen unterwarfen
mit bayrischen-Truppen T iro l . 7 Vorarlberg aber war, trotz zaghaften
Z ö g e r n s , im Gedanken an Widerstand festgebissen. Österre ichs sieg-
reiche Schlacht bei Aspern, ein Glanztag für den t o l l k ü h n e n Reiter-
general Fürst Liechtenstein, 8 gab den Zaudernden Ansporn und den
Mutlosen Tapferkeit. Zugleich fanden die F r e i h e i t s k ä m p f e r Sym-
pathie und geheime U n t e r s t ü t z u n g in der Ostsobweiz.9 Aber bald
1. Krones, 95 ff.
2. Hantsch II, 284.
3. Vgl. Krones, 96:
4. Hirn, 76.
5. Helbok, 171.
6. Hirn, 101.
7. Vgl. Correspondance, Tome XVIII, 608 ff.
8. Falke, 316 ff.
9. Dierauer, 287.
9
— 130 —
nährte die Niederlage bei Wagram (5. u. 6. Juli 1809) den tiefsten
Pessimismus: Österre ich und seine ibesten F ü h r e r waren k r i e g s m ü d e
und suchten den Frieden, der am 14. Oktober 1809 durch Fürs t
Johann Liechtenstein unterzeichnet wurde. 1 0
Ohne Zweifel bildeten die Ereignisse im Vorarlberg den Hinter-
grund der liechtensteinischen E m p ö r u n g . Gerade zur Zeit als die
liechtensteinischen Untertanen ihre Forderungen dem Landvogt
vorlegten, trieb der Aufstand in Vorarlberg seinem H ö h e p u n k t ent-
gegen.1 1 Die Stammesverwandtschaft, das gleiche Schicksal der
alten Rechte in Liechtenstein wie im Vorarlberg, g e s c h ä f t l i c h e r Ver-
kehr, mannigfache, persön l i che Beziehung zu Vorarlbergern, <las
alles mag vieles beigetragen haben, dass die Unruhe auf das Für-
stentum übergri f f . Auch weilten verschiedene F lücht l inge und an-
dere am Aufstande im Vorarlberg beteiligte Personen in Liechten-
stein, 1 2 denen das F ü r s t e n t u m meist als Sprungbrett in die sichere
Schweiz diente, deren Grenzen allerdings besser bewacht waren 1 3
als die Liechtensteins, wo nur einige B ü r g e r Wache standen. 1 4 Wie
weit die Unruhen im F ü r s t e n t u m mit dem kurzen Aufenthalt Dr .
Schneiders, des A n f ü h r e r s der vorarlbergsichen A u f s t ä n d i s c h e n , in
Vaduz im Zusammenhang stehen, lässt sich schwer beurteilen. Dass
Dr. Schneider gerade im kritischen Zeitpunkt, am 13. Juli, in Va-
duz weilte, ist allerdings verdächt ig , 1 ' ' obwohl Chroniken und Akten
nichts von einer Intervention Dr. Schneiders zu diesem Zeitpunkt
berichten.
Nicht nur die Geschehnisse jenseits der Grenzen Liechtensteins,
sondern besonders die innenpolitische Lage bedingte den Aufstand.
Die Beschneidung der Volksrechte und die E i n f ü h r u n g der neuen
10. Hantsch II, 286; Falke, 323 ff.
11. Hirn, 191 ff.
12. 1. c , 151, 162, 171, 190.
13. Dierauer, 286 f. .
14. LRA. SR. Fasz. B2, Schreiben an Schuppler, 12. Jan. 1809. Sehuppler hatte
verschiedene Reklainationen von Seiten der bayrischen Behörden erhalten,
Deserteuren werde in Liechtenstein «Unterschlupf gewährt». 1. c, Fasz.
G l , Erlass Schupplers an die beiden Landschaften, 18. Jan. 1809.
15. Hirn, 207 f., vermutet einen Zusammenhang mit der Erhebung Liechtensteins
und dem Aufenthalt Dr. Schneiders in Vaduz. Dr. Schneider holte das Ge-
p.L'k eines führenden Aufständischen ab.
— 131 —
Ordnung sollte nicht ohne ein ge fähr l i ches Nachspiel vor sich gehen.
Zeit und Gelegenheit kamen, wo der Wunsch nach den alten Einrich-
tungen wieder lebendig wurde. Schrieb doch Schuppler ü b e r die
A u f s t ä n d i s c h e n : « D i e Ursachen, die dieser Unruhe zum Grunde ge-
legt wurden, suchten sie in den Neuerungen, die nach ihrem D a f ü r -
halten im Lande stattfinden und die sie nicht anerkennen w o l l e n . » 1 6
Die konkreten, r e v o l u t i o n ä r e n Forderungen, die ihren Niederschlag
in einem Gesuch fanden, das von einem Ausschuss, in dem die Ge-
meinden vertreten waren, gestellt und vom Richter Johann Al l -
gäuer aus Eschen verfasst worden war, widerspiegeln die Ursachen.
Das Gesuch ü b e r r e i c h t e n die Richter am 12. Juni 1809, spät abends,
dem Landvogt. 1' Es hatte folgenden Inhalt:
1. Der vom F ü r s t e n befohlene Strassenbau bringt so harte Lasten
mit sich, dass die B ü r g e r die Z u r ü c k z i e h u n g des fürst l . Befehls
fordern; 1 8 denn bis zum Herbst ist an den R h e i n d ä m m e n zu arbeiten.
2. Die Abschaffung der L a n d a m m ä n n e r und die alleinige Jurisdik-
tionsgewalt des Oberamtes ist rückgäng ig zu machen. Den Land-
aminännern muss Beisitz an den V e r h ö r t a g e n gewährt werden. 1 9
3. Die Gemeinde soll das Recht haben, ihre Gemeinheiten jed-
welcher Gattung durch die Mehrheit der Stimmen zu ordnen.
4. Die Erbschaftsregelung, die Land- und Gantrechte m ö g e n wieder
wie f rüher vom Landammann und den Richtern gehandhabt werden.
Bei Erbschaften soll das V e r m ö g e n an die ehelichen Kinder durch
die Ortsrichter verteilt werden.
5. Um den Kredit nicht ganz zu verlieren, müssen die Obligationen
wie von altersber vom Richter geschrieben und durch das Oberamt
ratifiziert werden.
16. H K . Wien, L 2 —3, 59, Bericht Schlipplers, 27. Juli 1809. LRA. SR. Fasz.
L 3, 346/pol, Entwurf mit gleichem Datum.
17. HK. Wien L 2 — 3, 59, Gesuch, 12. Juni 1809.
18. LRA. SR. Fasz. L 3, 346/pol., Bericht Schupplers, 27. Juli 1809. Der
Strassenbau war früher weitgehend Pflicht der Obrigkeit.
19. 1. c. Die genaue Formulierung heisst: «2. möchten wir wie vorhin in der
oberen Herrschaft Vaduz, sowie in der Herrschaft Schellenberg einen
Landainmann vorschlagen, der sodann durch die Mehrheit der Landesbürger
muss zu wählen erlaubt werden, diesen Landatnmännern mächte Beisitz an
den Vcrhurtagen gestattet werden.: >
— 132 —
6. Die Zusammenlegung -der Güter eoll in einem grösseren Zeitraum
d u r c h g e f ü h r t werden.
7. Das fürst l . Rentamt m ö g e in dieser geldlosen Zeit rücks ichts -
voller sein. 2 0
Die Artikel erstrebten die Wiederherstellung der alten, durch
die Dienstinstruktionen abgeschafften Ordnung, die Vernichtung
s ä m t l i c h e r durch Schuppler in Angriff genommenen P l ä n e und die
R ü c k k e h r zum Zustande, von dem die Entwicklung ausgegangen
war. Die Untertanen versuchten, wie .Schuppler urteilte, die Wieder-
herstellung jenes alten, s c h l ä f r i g e n Geistes, der den Fortschritt
hinderte. 2 1
Der Landvogt berichtet auch, dass unter den liechtensteinischen
Untertanen Neigung bestand, Österre icher werden zu wollen. 2 2 Der
Wunsch wirrer K ö p f e ; sich aus dem kleinstaatlichen Leben zu lösen
und sich einer Weltpolitik bestimmenden Grossmacht anzuschlies-
sen, tauchte hier unzweideutig und nicht zum letzten Male auf:
Das Verlangen n a c h t e n alten Institutionen paarte sich mit ver-
räter i schen Absichten.
Im allgemeinen aber scheint der Aufstand Liechtensteins mehr
ein Akt hilfloser Trauer um vorlorene Rechte und a u f r ü t t e l n d e
Verzweiflung gewesen zu sein, als berechnende Planung; denn Füh-
rung hatten die Rebellen keine. Wahrscheinlich wurde durch die rau-
schende Begeisterung für Kampf und Befreiung in Vorarlberg auch
in Liechtenstein den teilweise berechtigten A n s p r ü c h e n des Volkes
ein kriegerischer Akzent verliehen. Wenn manche Neuerungen in
Liechtenstein von grossem Nutzen waren, so ist die Methode in ihrer
D u r c h f ü h r u n g zu verurteilen! Der junge Landvogt hielt die Unter-
tanen in u n g e b ü h r l i c h e r Weise zum Strassenbau an. 2 3 Wohl war die
20. L R A . AR. Fasz. L 3, 306/pol., Abschrift d. Gesuches, 12. Juni 1809; In der
Maur, Johann, 179 f.
21. H K . Wien L 2 — 3, 59, Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
22. 1. c , . . » denn nicht nur unausweichliche Aneiferungen der Vorarlberger,
sondern auch der versteckte Wunsch österre ichische werden zu wollen,
verwirren ihre K ö p f e . . . »
23. L R A . SR. Fasz. S2, 139/pol., Verordnung, 4. März 1809. Faule sollten nach
dem Befehl des Landvogtes mit Stockschlägen gebessert werden. Die Ar-
beitszeit beim Strassenbau dauerte von 8 — 11 Uhr und von 1 Uhr ab, so-
lange es tunlich schien.
— 133 —
Verbesserung der Verkehrswege notwendig. Schon vor 1800 suchte
die Obrigkeit die B e v ö l k e r u n g zum Strassenbau heranzuziehen, 2 4
um die Pflicht, die Hauptverkehrswege in Ordnung zu halten, auf
die Untertanen a b z u w ä l z e n . 2 5 Dabei war die'Anzahl der Verbin-
dungswege zwischenden einzelnen Gemeinden besonders w ä h r e n d der
Besetzung durch fremde Heere bedeutend angestiegen, da sie die
Einwohner zum Bau der Strassen herangezogen hatten. 2 6 Mit glei-
cher u n g e s t ü m e r Energie, mit der Schuppler die Verbesserung der
Verkehrswege f ö r d e r t e , ging er auch an die Verwirklichung der
übr igen Neuerungen und betrieb mit besonderem Nachdruck die
Anlegung des Grundbuches und die Zuschreibung von 2 / 3 des Bo-
dens zu den H ä u s e r n . 2 7 Dieses Vorgehen der Obrigkeit, neben den
d r ü c k e n d e n Zahlungen f ü r das Kontingent, 2 8 gab wohl den letzten
Anstoss zur Bebellion.
2. Verlauf
A m 9. Juni 1809 benachrichtigten «gutges innte M e n s c h e n » den
Landvogt, dass ernstliche Unruhen auszubrechen drohten, Der
Landvogt glaubte zwar nicht, dass das ganze Volk von revolutio-
närer Gesinnung erfasst worden sei, ein l ä r m e n d e r Haufe habe die
Zustimmung der friedfertigen B ü r g e r erzwungen. Der Herd der
Unruhe scheint Balzers gewesen zu sein, und zwar brach die E m p ö -
rung in dem Augenblick aus, als in jener Gemeinde die Verlegung
des Grundbuches in Angriff genommen werden sollte.2* Wer der
eigentliche Anstifter der Unruhen war, wagte der Landvogt, der
unsicheren Zeit Rechnung tragend, nicht gerichtlich zu untersuchen.
In der Tat s t r ö m t e n in der ersten H ä l f t e des Juni 1809 Balzner und
Triesner nach Vaduz, wo sie ohne Vorwissen des Oberamtes eine
Volksversammlung veranstalteten, in deren Verlauf eine Resolution
24. Ospelt. Ämterbesetzuna 24 f.. Öffnung.
25. LRA. SR. Fas7.S 2, Akten. Das Einkommen der Obrigkeit sollte so erhöbt
wrden. Sehuppler steigerte die Einnahmen der Obrigkeit an Weggeldern.
1809 betrug der Reinertrag 108 f l . 35 kr.. 1811 sogar 313 fl. 21 kr.
26. 1. c.. die Strasse Mauren-Schaanwald wurde z. B. auf Befehl des Militärs
durch die Einwohner' gebaut.
27. Vsl . die Ausführungen über das Grundbuch, 109 ff.
28. 1809 betrugen die Auslagen für das Kontingent ca. 14 000 fl.
29. H K . Wien L 2 — 3, 59, Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
9 *
— 134 —
abgefasst wurde. 3 0 Erbittert klagten sie 'beim Landvogt, die Lasten
seien zu hart, mit denen man sie b e d r ü c k e . «Sie k ö n n e n und wollen
dieselben nicht mehr länger tragen.» In e m p ö r t e r Klage und mit
grimmigem Behagen betont der Bescbluss, die Untertanen hät ten
niemanden mehr, der für sie rechte, seitdem die L a n d a m m ä n n e r
gestürzt worden seien. Im Wesentlichen stimmt der Inhalt der Re-
solution mit der von Johann A l l g ä u e r abgefassten Bittschrift über-
ein. Unter dem Volk nahm die Stimmung ü b e r h a n d , sich den vorarl-
bergischen A u f s t ä n d i s c h e n anzuscbliessen, falls dem Beschluss nicht
stattgegeben werde. 3 1
Der Landvogt bewahrte, obwohl ihn kein Mil i tär s c h ü t z t e ,
ü b e r l e g e n e Ruhe. Bald erfuhr er, dass auf den 12. Juni 1809 eine
Zusammenkunft aller Gemeindevertreter beschlossen worden sei.
Die einzelnen Gemeinden waren durch eine Deputation aufgefordert
worden, ihre Vertreter nach Vaduz zur Versammlung in die fürst-
liche Taverne zu senden. In ihr wurde 'die Bittschrift vom 12. Juni
abgefasst, die dem Landvogte überre i cht wurde, bei welcher Gele-
genheit dieser eine wohlvorbereitete Rede hielt, ein Konglomerat
von tauber Wut und versteckter Angst. 3 2
A n f ä n g l i c h mahnte der Landvogt seine Zuhörer , sich nicht zu
einem Gedanken hinreissen zu lassen, der schon an und f ü r sich den
s c h w ä r z e s t e n Undank g e g e n ü b e r dem L a n d e s f ü r s t e n darstellte. 3 3
« N i c h t lange,» erk lärte Schuppler, «bin ich in Eurer Mitte; allein
weil mir das Bewusstsein eines Biedermannes schmeichelt, weil
ich gewiss bin, nicht durch die geringste zweideutige Handlung Euer
Zutrauen verloren zu haben; deswegen scheue ich mich nicht, Euch
unverzagt vor die Augen zu treten und Euch den Fehltritt, den ihr
begeht, mit natür l i chen Farben zu malen . . , » 3 4 Dann rechnete der
Landvogt geschickt die Wohltaten des F ü r s t e n g e g e n ü b e r dem Lande
vor, die Hilfe des Fürs ten bei Feblernten, bei Schulhausbauten, bei
30. 1. c, Resolution, 9. Juli 1809.
31. 1. c, Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
32. K B . 569 setzt das Datum für die Veröf fent l i chung der Proklamation
Schupplers auf den 13. Juni fest; ehenso, In der Maur, Proklamation, 208.
Die Akten aber lauten auf den 12. Juni.
33. Proklamation, 208 f. Vgl. Kaiser 502 f.
34. 1. c., 209.
— 135 —
Kirchenbaulen und andere finanzielle U n t e r s t ü t z u n g e n . Die Abga-
ben der Untertanen und die E i n k ü n f t e des F ü r s t e n aus dem Lande
wurden er läutert . Sehuppler legte die Verwendung der hohen Steu-
ern dar, setzte sich mit der Klage der A u f s t ä n d i s c h e n wegen des
Strassenbaues auseinander, nahm Stellung zur Forderung der Unter-
tanen, wonach die alten Rechte und die L a n d a m m ä n n e r wieder ein-
ge führt werden sollten: «Ihr seid Untertanen eines Landes fürs t e i i ,
in dessen Macht es liegt, die A u s ü b u n g der Gerichtsbarkeit nach
dem Erfordernis der Zeit umzuformen. Zur Gerichtspflege habt Ihr
als Untertanen nie ein Recht gehabt. Ihr habt keines verloren . . . » S 5
Mit wenig Logik erk lär te darauf der Landvogt die noch verbliebe-
nen Rechte der Ortsvorsteher als Ersatz für die alten Rechte. 3 6 Im
weiteren rechtfertigte Sehuppler die Art der Aufteilung des Ge-
nieindefbodens und besprach die neue Erbordnung. In scharfen
Worten wandte sich der Redner an die beiden Gemeinden Balzers
und Triesen. « D i e s e zwei Gemeinden sind die R u h e s t ö r e r ; an ihnen
k ö n n t ihr euch halten, wenn Ihr mit Gewalt Eurem U n g l ü c k ent-
gegen geht .» Der Fürs t werde seine Grundsätze mit mi l i tär i scher
Macht durchsetzen, oder andere Mittel ergreifen, welche das Für-
stentum noch empfindlicher treffen k ö n n t e n . Schuppler meinte da-
mit den Verkauf des F ü r s t e n t u m s Liechtenstein. 3 7 «Wäre t Ihr dann
nicht ü b e r alle Massen u n g l ü c k l i c h ? W ü r d e n nicht mannigfaltige
Abgaben Euch viel mehr als jetzt d r ü c k e n ? W ü r d e nicht das Kons-
kriptionssystem 3 8 Euch in Gefahr setzen, Euere Kinder f ü r den
Kriegsdienst, den Ihr nun so sehr scheut, widmen zu m ü s s e n ? » Mit
Mahnungen, biedere B ü r g e r zu bleiben, entliess der Redner seine
Zuhörer .
Von der guten Wirkung seiner Rede ü b e r z e u g t , glaubte Schupp-
ler die A u f r ü h r e r eines Besseren belehrt zu haben. 3 9 Dennoch wurde
der Landvogt aus seinem M a c h t g e f ü h l jäh aufgeweckt, als neue Ge-
3.r,. 1. c , 211.
36. LRA. SR. Fasz. unnummeriert, Rede Schupplers beim Amtsantritt, 1808.
37. H K . Wien L 2 — 3, 31, Schreiben Erstenbergs, 9. Sept. 1806. Tatsächlich
wurde der Fürst 1806 angefragt, ob er das Fürstentum verkaufen wolle.
38. Schuppler spielt hier auf die Verhältnisse in der bayrischen Nachbarschaft
an, wo die Rekrutierung der waf fenfäh igen Männer als besonders hart em-
pfunden wurde, vgl. Hirn, 46, 48 f.
39. Vgl. In der Maur, Johann, 180.
— 136 —
rüchte Beim Oberamte eintrafen, man denke an eine Verhinderung
der Zusammenlegung des Bodens und der D u r c h f ü h r u n g etlicher
Neuerungen. 4 0 Zugleich weilte für kurze Zeit Dr. Schneider, der
A n f ü h r e r der Vorarlberger, in Vaduz. 4 1
Schuppler wandte sich in einem Aufruf an die beiden Land-
schaften. 4 2 Die Abschaffung der L a n d a m m ä n n e r und Landweibel
rechtfertigte das Oberamt durch die S o u v e r ä n i t ä t s r e c h t e des Fürs ten
und die Nutzlosigkeit der alten B r ä u c h e . 4 3 Dann unterbreitete
der Landvogt den Rebellen einen Vorschlag, um ihnen Wind aus den
Segeln zu nehmen. Schuppler versprach, beim F ü r s t e n dahin zu
wirken, dass «sowohl bei der oberen und der unteren Landschaft
ein verdienstvoller, Zutrauen verdienender B ü r g e r , allenfalls auch
wieder unter dem Namen eines Landammannes, aufgestellt w ü r d e ,
dessen vorzüg l i chs te s G e s c h ä f t es w ä r e , das landschaftliche Ver-
m ö g e n zu besorgen, die Passivkapitalien zu verzinsen, die land-
schaftlichen Rechte gegen dritte Personen zu vertreten; das Organ
zu sein, durch welches die Bitten der Landschaft an das Amt und
Seine Durchlaucht gebracht werden s o l l t e n » . 4 4 Hingegen hät te die-
ser Landammann keine Gerichtsbarkeit a u s ü b e n d ü r f e n ; er h ä t t e
alle Jahre dem Oberamte den Vorschlag unterbreiten k ö n n e n , wie-
viel der landschaftliche Bedarf zur Tilgung der Zinsen und Passiv-
kapitalien und zur Deckung anderer Auslagen betragen dürf te . Das
Steuerwesen aber wäre in der Hand des Oberamtes geblieben. Allein
in der Folge geschah in dieser Beziehung nichts. Der Landvogt gab
mit der Erk lärung lediglich dem Druck der U m s t ä n d e nach.
Die Aufrufe des Landvogtes verfehlten zunächs t jede tiefere
Wirkung vollkommen: die Unruhen flackerten erneut empor. Da
der Landvogt die Forderungen der Unzufriedenen sozusagen auf
der ganzen Linie abgewiesen hatte, wollten die Rebellen mit der
Drohung ernst machen, die sie in der Volksversammlung in Vaduz
40. LRA. SR. Fasz. L3 346/pol., Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
41. Hirn, 189 f., 207 f.
42. LRA. SR. Fasz. L3, 306/pol., Bescheid an die beiden Landschaften, 22.
Juni 1809.
43. In der Maur, Johann, 176, Anmerkung 2.
44. LRA. SR. Fasz. L3 306/pol., Bescheid an die beiden Landschaften, 22. Juni
1809.
— 137 —
vom 9. Juni erstmal* formuliert hatten, 4 5 und sich den vorarlber-
gischen A u f s t ä n d i s c h e n anschliessen, falls das Oberamt ihre Forde-
rungen ablehne. Die Lage der Obrigkeit verschlimmmerte sich zu-
sehends. Ein Anschluss an die vorarlbergisohen A u f s t ä n d i s c h e n be-
deutete für den Fortbestand des F ü r s t e n t u m s eine ungeheure Ge-
fahr. Das Schicksal des Landes stand auf des Messers Schneide. Die
Lage war so gespannt, dass ein u n ü b e r l e g t e r Entschluss des Ober-
amtes von unabsehbaren Folgen gewesen wäre. In diesem kritischen
Augenblick zeigte der Landvogt eine gewisse Grösse .
Am 26. Juni schrieb Dr. Schreiber, ka i ser l i ch -kön ig l i cher Ge-
i iera lkommissär in Vorarlberg, an Schuppler: « W ü r d e n Sie etwas
gegen einen allgemeinen Aufruf an Ihre Amtsuntergebenen ein-
wenden, dass sich diese an mich a n s c h l ö s s e n ? » 4 6 So lautete die ent-
scheidende Frage. Dr. Schreiber stellte dieses. Ansuchen an den
Landvogt, weil es im F ü r s t e n t u m mehrere g ä b e , die gerne mit -den
Vorarlbergern k ä m p f e n w ü r d e n .
Jetzt hatte Schuppler, jeder Verbindung mit dem Fürs ten be-
raubt einen Entscheid zu treffen, von dem der weitere Bestand des
F ü r s t e n t u m s abhing. Der Landvogt handelte aus eigener Verant-
wortung. Ein Umstand erleichterte die Entscheidung Schupplers
bedeutend: Die Entwicklung des Krieges zwischen Frankreich und
Osterreich war schon so weit fortgeschritten, dass ein Sieg der
ös t erre i ch i s chen Armeen nicht mehr zu erwarten war. 4 7 Schon am
9. Juli hatte Fürst Johann im Namen des ö s t e r r e i c h i s c h e n Kaiser;
im französ i schen Hauptquartier um einen Waffenstillstand unter-
handelt. 4 8 Gerade zu dieser Zeit waren die K ä m p f e in Vorarlberg
blutig und verlustreich. 4 9 Vorarlberg lag Liechtenstein näher als
die weitabliegenden Kriegsgebiete, wo die Entscheidungen fielen.
Mit welcher Anteilnahme verfolgte man in Liechtenstein den Ver-
lauf der Dinge im nahen Vorarlberg und Tirol! Die Berichte des
liechtensteinischen Chronisten Helbert ü b e r jene d e n k w ü r d i g e n E r -
45. HK. Wien L 2 —3, 59, Resolution, 9. Juli 1809.
46. 1. e.. Schreiben Dr. Schreibers, 26. Juni 1809.
47. Vgl. Krones, 104, Anmerkung.
48. Krones, 121.
49. Hirn, 191 ff.
— 138 —
eignisse sind nur ein Beweis dafür."'" Das tolle Treiben der A u f -
s t ä n d i s c h e n in Vorarlberg"' 1 musste den U n z u f r i e d e n e n in L i e c h t e n -
stein M u t gemacht haben. F ü r den L a n d v o g t aber war die Sache
Ö s t e r r e i c h s ver loren. D e m e n t s p r e c h e n d fiel dann die A n t w o r t des
Oberamtes an den G e n e r a l k o m m i s s ä r in V o r a r l b e r g aus.
Sehuppler vertrat gegen D r . Schre iber den G r u n d s a l z , das?
das F ü r s t e n t u m Liechtenste in als Rhe inbundstaat den eingegangenen
V e r t r ä g e n nachleben m ü s s e . D e m F ü r s t e n w ä r e es ä u s s e r s t unan-
genehm, wenn er er fahren w ü r d e , dass das L a n d ohne sein Wissen
einen Entschluss gefasst h ä t t e , der « d e n eingegangenen V e r p f l i c h -
tungen schnurstracks e n t g e g e n s t ü n d e » . D e r Ausgang des riesigen
Ringens sei zu ungewiss. D e r Be i trag des F ü r s t e n t u m s w ä r e so un-
bedeutend, dass durch ihn das E n d e in ke iner Weise beeinflusst wer-
den k ö n n t e . D e r Landvogt lehnte s ä m t l i c h e V o r s c h l ä g e des Genera l -
k o m m i s s ä r s a b . ' 2
In donnernden A u f r u f e n mahnte darauf der f ü r s t l i c h e Beamte
die Unter tanen , die H ä n d e vom g e f ä h r l i c h e n Spiel zu lassen. W e r
sich D r . Schre iber a n s c h l ö s s e , sei ein V e r r ä t e r . « N u r R u h e k a n n
euer Schicksal s ichern. Seid standhaft u n d lasst euch d u r c h keine
L o c k u n g v e r l e i t e n . » ' ' 3 F ü r den A u g e n b l i c k konnte Liechtens te in v o m
A u f s t a n d ferngehalten werden.
Indessen hatte sich in V a d u z ein sonderbares Ere ign i s abge-
spielt. A m 23. J u n i 1809 verlangte der « L a n d e s s c b ü t z e n h a u p t m a n h
H ä n s l e » aus V o r a r l b e r g vom Landvogt zwei alte, auf dem Scbloss
V a d u z bef indl iche K a n o n e n . D i e V o r a r l b e r g e r hatten M a n g e l an
G e s c h ü t z e n . ' 4 A u f eindringl iches Z u r e d e n des Landvogtes h i n schien
der H a u p t m a n n von seinen F o r d e r u n g e n abzusehen. U m so m e h r
war aber Schuppler ü b e r r a s c h t , als er benachricht igt wurde , dass
von den Ö s t e r r e i c h e r n Rosse und W a g e n beschlagnahmt w ü r d e n ,
um die zwei K a n o n e n , sowie f ü n f verrostete D o p p e l h a k e n b ü c h s e n
.">0. Helbert, 129 ff.
51. Hirn. 21f> ff.
52. LRA. SR. FÜ S Z . L3. 319/pol.. Antwort des Landvogtes an Dr. Schreiber.
28. Juni 1809.
53. 1. r.. ad 319/pol., Aufruf an die Gemeinden des Fürstentums, 29. Juni 1809.
5-1. Vgl. Hirn, 234; zum Waffenmangel in Österreich: Krones, 128, Anmerkung.
— 139 —
nach Fi'.lrlkireh zu ziehen. 5 5 Die lebhaften Proteste des Landvogtes
halfen nichts. Die Geschütze wurden nach Feldkirch und dann nach
Bregenz geschleppt.:>G
Das Volk schien noch keineswegs ganz beruhigt zu sein. Kaum
hatte Schuppler geglaubt, die Wellen des ersten Aufruhrs geg lä t t e t
zu haben, entstanden neue Unruhen, die an Dramatik die Merkmale
revo lu t ionärer E m p ö r u n g aufwiesen. Der Verlust der alten Rechte
schmerzte zu sehr, als dass d r ö h n e n d e Aufrufe und wortreiche Pro-
klamationen darüber hinweggeholfen hät t en . Anfangs Juli 1809 re-
bellierten die Gemeinden Ruggell und Gamprin. In einem b e s c h w ö -
renden Aufruf wurden die « P o l t e r g e i s t e r » scheinbar 'beruhigt/"
Aber kurze Zeit darauf musste sich der Rentmeister in einem Auf-
ruf an die gleichen Gemeinden wenden. E r warf ihnen vor, sie hät-
ten «Klubs formier t» und « g e h e i m e Z u s a m m e n k ü n f t e g e h a l t e n » .
Der Rentmeister übertraf an Wortschatz und emphatischen Ausru-
fen den Landvogt. 5 8 Dennoch kamen .die Bewohner nicht zur Ruhe.
In b e s c h w ö r e n d e n Worten steigerte dei f ü r s t l i c h e Beamte seine
Ermahnungen, zitierte das vierte Gebot, malte Bilder s c h w ä r z e s t e n
Undankes der Untertanen gegen den F ü r s t e n und ergab sich in
hilflose Beteuerungen des obrigkeitlichen guten Willens, raste wider
die Rebellen und beschwor die Bürger , deren «Vers tand noch nicht
unter den Füssen des Tol l s inns» lag. Ü b e r alle W ü n s c h e , Befehle
und F l ü c h e zeichnete der Beamte Napoleon als R ä c h e r : denn letzt-
lich wende sich diese E m p ö r u n g gegen ihn . 5 9
Kaum dass die Unruhen in Gamprin und Ruggell etwas ge-
d ä m p f t waren, erhoben sich die Gemeinden Triesen und Balzers. In
der oberen Landschaft verbreitete sich in der zweiten H ä l f t e des
Monats Juli die Nachriebt, alles gebe zum Landsturm. 6 0 B ü r g e r aus
55. In der Maur. Johann. 181.
56. Hirn. 234. stellt (las Ereignis dar. als oh der Landvogt mit dem Vorgehen
der Vorarlherger einverstanden gewesen wäre: LRA. SR. Fasz. L3-, 346/pol..
Rerieht Schupplers. 27. Juli 1809. Hie Akten im Regierungsarchiv bezeugen
das Gegenteil.
.".7. 1. e.
58. H K . Wien L 2 — 3. 59. Aufruf an die Gemeinden Gamprin und Ruggell.
8. Juli 1809.
59. 1. e.
60. HK. Wien L 2 — 3. 59, Bericht Schupplers, 27. Juli 1809.
— 140 —
Balzers und Triesen waren schon auf dem Marsche begriffen, un:
in anderen Gemeinden A n h ä n g e r zu werben, die mit ihnen gemein-
sam am Vorarlberger Landsturm teilnehmen sollten. Der Landvogt
eilte ihnen entgegen. In Triesen traf er die ersten A u f r ü h r e r und
versuchte seine R e d e k ü n s t e . Vergebens! Die Unzufriedenen sagten,
«dass sie die Lasten, mit denen man sie d r ü c k e , nicht mehr ertragen
w o l l e n » . 6 1 Der Landvogt hatte das Vertrauen der E m p ö r e r verloren.
In falschem Misstrauen w ä h n t e n sie, Schuppler unterschlage ihre
Gesuche an den F ü r s t e n , und alle Neuerungen seien Erlasse des
Oberamtes. Deshalb entgegneten die A u f s t ä n d i s c h e n dem Landvogt,
sie w ü r d e n eine Deputation nach Wien senden; bis 'zu diesem Zeit-
punkt m ü s s t e n sie mit Neuerungen verschont bleiben. Nun wich
der Landvogt aus, indem er erk lär te , das Oberamt sei nicht befugt,
fürs t l i che Erlasse u m z u s t ü r z e n ; aber es k ö n n e die Anlegung des
Grundbuches einstellen, bis der fürs t l i che Entscheid eingetroffen
sei. 6 2 Damit gaben sich die Aufwiegler zufrieden. Der Landvogt
hatte das Spiel gewonnen. Die mi l i tär i sche Lage Vorarlbergs hatte
sich bis zu diesem Zeitpunkt ganz offenbar verschlechtert. Eine
Teilnahme am Kampf von Seiten Liechtensteins musste selbst den
Rebellen nicht mehr opportun erscheinen.
Die Geistesgegenwart des Landvogtes in dieser ernsten Zeit ist
bewundernswert. 6 3 Ohne jede mi l i tär i sche Macht hielt Schuppler
allein durch sein Auftreten und seine Autor i tä t ein unzufriedenes
V ö l k c h e n im Schach. Der Aufstand endete mit dem erneuten Er-
scheinen der siegreichen Franzosen in Feldkirch. Ein neues Ereignis
brachte dem Landvogt und dem Volk ernste Sorgen. Drohendes
Unheil f ü h r t e Obrigkeit und Untertanen wieder zusammen.
3. Die Erpressungen General Froments
Am 22. August 1809 musste Schuppler beim französ i s chen
General Froment in Feldkirch erscheinen. 6 4 Schlag auf Schlag gab
61. 1. c.
62. 1. c.
63. In der Maur, Johann. 184 f. Auch die Hofkanzlci anerkannte die auf-
opfernde Tätigkeit Schupplers.
64. LRA. SR. Fasz. L3 368/pol., Schreiben Froments an Schuppler, 22. Aug.
1809.
— 141 —
der General Befehle und stellte Forderungen. Immer enger zog er
den Gürtel von Schikanen, his er seinem Opfer in räuber i scher
Weise L ö s e g e l d abpressen konnte. A m 25. August ordnete der Ge-
neral die vö l l ige Entwaffnung Liechtensteins an . 6 j Dann wurde der
Landvogt gezwungen, die Grenze gegen die Schweiz zu sperren. 6 6
A m 31. August befahl Froment eine abermalige Entwaffnung des
Landes, da die B ü r g e r nur die schlechten Waffen abgegeben hät-
ten. 6 7 Damit war das F ü r s t e n t u m den Forderungen des Generals
noch nicht entronnen: Liechtenstein musste tägl ich für 150 Mann
Infantrie und 50 Mann Kavallerie Fourage und Lebensmittel nach
Feldkirch schaffen, sowie 6 Transportfuhren tägl ich zur V e r f ü g u n g
stellen. 6 8 Der Hinweis des Landvogtes auf die Z u g e h ö r i g k e i t Liech-
tensteins zum Rheinbunde machte dem General keinen Eindruck;
aber aus «3 . M u n d e » vernahm Schupipler, dass sich Froment mit
20 oder 24 Louis d'or zufrieden geben w ü r d e . 6 9 Der Landvogt ging
auf das G e s c h ä f t ein. Der Befehl zur Verpflegung der Mannschaft,
wurde sogleich z u r ü c k g e z o g e n und der Vorspanndienst auf täglich
2 Wagen vermindert; doch beharrte Froment auf der einmaligen
Lieferung von 50 Centner H e u . 7 0 Für den Schutz, den der General
dem Lande zukommen Hess, beanspruchte er eine Anerkennung von
der Landesregierung im Betrage von 150 f l . 7 1
Allein Froment ersann ein weiteres Druckmittel. A m 21. Sep-
tember 1809 erschien der General in Begleitung seines Generalkom-
missärs , des Landgerichtsassessors Dr. Bitschnau und 14 Ka-
valleristen beim Landvogt in Vaduz und e r ö f f n e t e ihm, sich auf
einen angeblichen Befehl Napoleons s t ü t z e n d , dass das F ü r s t e n t u m
mit Sequester belegt sei. E r b e g r ü n d e t e dies mit folgenden Worten:
Das F ü r s t e n t u m g e h ö r e einem ös terre i ch i s chen Untertanen. Da alle
65. 1. c, 375/pol., Schreiben Froments, 25. Aug. 1809.
66. 1. c, 381/pol., Schreiben Froments, 26. Aug. 1809.
67. 1. c, 394/pol., Schreiben Froments, 31. Aug. 1809. Bei der crslen Ent-
waffnung wurden 30. bei der zweiten 31 Gewehre abgegeben; vgl. In der
Maur, Johann, 182 f.
68. HK. Wien L 2 — 3, 59, Bericht Schupplers, 17. Sept. 1809.
69. 1. c; Regesten GM., 164 f.
70. In der Maur, Johann, 181 ff.
71. H K . Wien L 2 — 3, 59, Bericht Schupplers, 17. Sept. 1809; L B A . SR. Easz.
L3, 401/pibl., Sehuppler an Froment, 5. Sept, 1809.
— 142 —
in Deutschland liegenden Besitzungen ös terre i ch i scher B ü r g e r mit
Sequester belegt werden, so treffe das gleiche Schicksal auch Liech-
tenstein. Dem Landvogt wurde verboten, noch weiterhin mit dem
Fürs ten zu korrespondieren.'- Schupplers stereotype Hinweise auf
die Zugehör igke i t Liechtensteins zum Rheinbund fruchteten nichts.
Ebenso wenig n ü t z t e n die Bemerkungen des Landvogtes, Liechten-
stein habe sich während der Erhebung Österre ichs ruhig verhal-
ten.' 3 Vielmehr folgten neue Forderungen. Der General verlangte
ab 1. Oktober 1809 tägl ich je 100 Rationen Heu und Hafer, sowie
Korn für 200 Brotrationen. «Ich mache Sie f ü r die genaue Befol-
gung dessen persön l i ch verantwortlich, und wenn im geringsten da-
gegen gehandelt werden sollte, w ü r d e das die Arretierung ihrer
Person nach sich z i e h e n » ' 4 , erk lär te Froment. Ein neuerliches Bitt-
gesuch des Landvogtes half nichts.''' Schuppler war seiner Verbin-
dung mit Wien beraubt und in Vaduz völ l ig isoliert. Nun wandte
er sich an die beiden Landschaften mit dem Vorschlag, wenn seine
«bi t t l i chen Vors te l lungen» nichts n ü t z e n , m ö c h t e n die B ü r g e r vier
Richter aus ihrer Mitte w ä h l e n und sie als Deputierte an den Vor-
gesetzten des Generals nach Lindau schicken."e Der Plan wurde
aber nicht verwirklicht.' 7
Unterdessen hatte der Gesandte Schmitz Grollenburg von den
Ereignissen im F ü r s t e n t u m Nachricht erhalten. Das u n g e w ö h n l i c h e
Vorgehen gegen Liechtenstein, das als s o u v e r ä n e r Staat von Napo-
leon anerkannt worden war, b e s c h ä f t i g t e , den Gesandten sehr.
Schliesslich meinte er, es wäre am z w e c k m ä s s i g s t e n , um die Ver-
wendung Bachers, des f ranzös i schen Geschäf t s t rägers in Frankfurt,
nachzusuchen.'8 Auch riet der Gesandte, darauf hinzuweisen, das
F ü r s t e n t u m sei keine Besitzung eines ös terre i ch i schen Untertanen,
72. HK. Wien L 2 - 3 . 59, Berieht Schupplers, 22. Sept. 1809.
73. ]. c.
74. LRA. SR. Fasz. L3, 442/pol.. Froment an Schuppler, 30. Sept. 1809.
75. 1. c, ad 442/pol., Schuppler an Froment. 1. Okt. 1809.
76. 1. c, ad 442/pol., Sehuppler an die Landschaften, 1. Okt. 1809.
77. 1. <•., 459/pol., Schuppler an den Gesandten, 28. Okt. 1809.
7!!. HK. Wien 1 . 2 - 3 . 59. Gesandter an die Hofkanzlei. 8. Okt. 1809.
— 143 —
sondern als vormaliger E i g e n t ü m e r hät te es Fürst Johann mit Ge-
nehmigung Napoleons seinem Sohne Karl abgetreten, und es ge-
niesse die P r ä r o g a t i v e n eines Rheinbundstaates.'"
Bevor jedoch die R a t s c h l ä g e des Gesandten den Landvogt er-
reicht hatten, war der General aufs neue vorgestossen: E r drohte
ernstlich, falls seinem Befehl nicht nachgelebt werde, mit Truppen
in Liechtenstein e i n z u r ü c k e n . 8 0 Schon standen Formationen an der
Grenze bereit. 8 1 Wieder eilte der Landvogt zum General. Auf Bit-
ten und Betteln hin konnte er die u n m ö g l i c h aufzutreibenden Lie-
ferungen von Naturalien mit einer Summe von 500 fl. ab lö sen ; da-
von mussten 2 / ä die Rentkasse, :i/.-> die Landschaften zahlen. Das
Vorgehen des Generals war von einer solchen Arroganz und Selbst-
sicherheit, dass Sehuppler gerne auf die Forderungen einging, ja er
glaubte, das Volk vor grösserem Ü b e l bewahrt zu haben. 8 2
Die nachträg l i che Korrespondenz des Oberamtes mit dem liech-
tensteinischen Gesandten erhärte t die Vermutung, dass der Landvogt
einer gemeinen Erpressung zum Opfer gefallen war. 8 3 Dadurch, dass
Froment Liechtenstein nicht besetzt hatte, anerkannte er die Zu-
gehör igke i t des F ü r s t e n t u m s zum Rheinbund, und indem der Gene-
ral seine Forderungen sich abkaufen Hess, bewies er die U n g e b ü h r -
lichkeit seines Vorgehens. 8 4 Auch die Hofkanzlei blieb nicht untät ig
und unterrichtete Marschall Berthier von den V o r f ä l l e n in Liechten-
stein.8" Allein der Marschall würdigte die Kanzlei keiner Antwort.
Deshalb wandte sie sich in gleichem Sinne an Bacher.8'' Hier fand
die fürs t l i che Hofkanzlei Gehör und erhielt « trös t l i che» Versicher-
ungen. Schliesslich konnte der liechtensteinische Gesandte dem
Oberamte in Vaduz mitteilen, dass ein Sequester für Liechtenstein
nie bestanden habe, und dass auf die Drohungen des Generals gar
nicht mehr zu achten sei.8'
7 9 . I . K A . S R . F a s z . L 3 . G e s a n d t e r a n S c h u p p l e r . 8 . O k t . 1 8 0 9 .
8(1. 1. c . l H ' p o l . . F r o n i e n t a n S r l i u p p l i - r . 8 . O k t . 1 8 0 ' ) .
8 1 . II K . W i e n L 2 — 3 . f>9, B e r i c h t S c h u p p l e r s . 2 7 . O k t . 1 8 0 9 .
8 2 . 1 . e.
8 3 . I . K \ . S R . F a s z . L 3 . G e s a n d t e r a n S c h u p p l e r . 1 6 . D e z . 1 8 0 9 .
8 1 . I . c . G e s a n d t e r a n S c h u p p l e r . 3 0 . D e z . 1 8 0 9 .
8.">. I I K . W i e n I . 2 — 3 . . r , 9 . H o f k a n z l c i a n B a c h e r . 2 8 . O k t . 1 8 0 9 .
Hfl . 1 . <•.. I l u l ' k a u x l c i :m S e h u p p l e r . 2 2 . i V n v . 1 8 0 9 .
Ü 7 . I . K A . S K . F a s z . I..3. z w e i S l i r e i l i e n , 1 c . G e s a n d t e n . I ' i . I .'.II. | l e / l ü l l ' l
— 144 —
Von viel grösserer Bedeutung, als die b ü b i s c h e n Erpressunger.
Froments, war die damit verbundene G e r ü c h t e w e l l e , das Fürs ten-
tum verliere seine Se lbs tänd igke i t und werde Bayern einverleibt.
Unzweideutig schrieb Froment an den Landvogt: « D e r K ö n i g von
Bayern wird wohl bald von des F ü r s t e n von Liechtenstein seinem
Lande Besitz n e h m e n . » 8 8 Auch Schuppler berichtete von ä h n l i c h e n
h a r t n ä c k i g e n G e r ü c h t e n . 8 9
Drei G r ü n d e erk lären die Auseinandersetzungen Schupplers
mit dem f r a n z ö s i s c h e n General: Einmal die Geldgier Froments, dann
die bekannte Länderg i er Bayerns, das Liechtenstein gerne besetzt
hä t t e , zumal in Liechtenstein bayrischer Besitz lag und endlich die
Stellung des F ü r s t e n als ö s t e r r e i c h i s c h e r General. Besonders durch
die Dienste des F ü r s t e n in der ö s t e r r e i c h i s c h e n Armee wurde die
aussenpö l i t i s che Lage des F ü r s t e n t u m s verworren: Obwohl Regent
eines dem Rheinbund z u g e h ö r e n d e n Staates, stand Johann I. in vor-
derster Reihe im Kampfe gegen Napoleon. 9 0 Der Rheinbund aber
leistete dem Korsen treue Gefolgschaft. 9 1, Auch Liechtenstein hatte
für ein von Nassau gestelltes Truppenkontingent die Kosten aufzu-
bringen. Auf diese Weise brauchten die Liechtensteiner keine eige-
nen Truppen aufzustellen und kamen so an der Notwendigkeit, vor-
bei, gegen ihren F ü r s t e n k ä m p f e n zu m ü s s e n . Zwar hatte der Land-
vogt grosse M ü h e , die Untertanen vom Kampf gegen Frankreich
z u r ü c k z u h a l t e n . Das fürs t l i che Vorbild durfte nicht nachgeahmt
werden. Allerdings waren die Motive des F ü r s t e n und die der Liech-
tensteiner verschieden: Die liechtensteinischen Untertanen wollten
die Neuerungen a b s c h ü t t e l n ; Fürst Johann handelte au« seiner pa-
triotischen, ö s t erre i ch i s chen Gesinnung heraus.
88. 1. <:., 451/pol., Froment an Schuppler, 10. Okt. 1809.
89. 1. c , 459/pol., Schuppler an den Gesandten, 28. Okt. 1809.
90. Correspondance, Tome XVIII, 586, 588. Napoleon nannte den Fürsten in
de» Armeehefehlen öfters.
91. I. c, 583. Napoleon erklärte: L'Autriche a declare une guerre implacable
ä la France et ses allies ä la confederation du Rhin . . . ,
— 145 —
Der Aufstand von 1809 blieb für das F ü r s t e n t u m ohne grosse
Folgen. Lediglich in der Verlegung des Grundbuches ging der Land-
vogt von allzu harten G r u n d s ä t z e n ab. 9 2 Im ü b r i g e n e r s c h ö p f t e sich
der Aufstand im explosiven und planlosen Vorgehen der Rebellen
Die Sonderstellung des F ü r s t e n aber beweist seinen nachhaltigen
Einfluss auf die damalige Weltpolitik.
92. Vgl. Die Ausführungen über das Grundbuch 109 ff.
1 0
— 146 —
II. Kapitel
Die Aussenpolitik des Rlieinbundstaates
1. Vertrag mit Nassau von 1806
Unter Politik im allgemeinen verstellt man die Erreichung be-
stimmter, staatlicher Zwecke, die Handhabung der Staatswissen-
schaft unter teleologischen Gesichtspunkten.1 Im Zeitalter des Spät-
absolutismus bestimmte der Monarch die Innen- und Aussenpolitik.
Da das F ü r s t e n t u m nach dem Sturze des Landsbrauches (1808) bis
zur E i n f ü h r u n g der lands tändi schen Verfassung (9. Nov. 1818)2 eine
absolutistische Monarchie war, besass der Fürs t in Angelegenheiten
der Aussenpolitik volle Freiheit: E r ernannte Gesandte, schloss Ver-
träge, verkehrte mit H ö f e n , bestimmte über Krieg und Frieden, ja
selbst verkaufen konnte der Fürs t seine Herrschaftsgebiete.3 Jedoch
fielen die fürs t l i chen Entscheidungen in der Aussenpolitik meist
nach eingehender R ü c k s p r a c h e mit der Hofkanzlei in Wien und nach
Erkundigungen, die diese beim Landvogt in Vaduz eingeholt hatte.4
Die Grundsätze des F ü r s t e n waren in aussenpolitischen Belan-
gen von bestechender Realistik geleitet. Stets befahl der Fürst , sich
in kritischen Zeiten «ganz auf die b e w ä h r t e B e s c h e i d e n h e i t » zu ver-
lassen.0 Die Ü b e r n ä h m e schweizerischen Gedankengutes wird wohl
kaum zutreffen; eher liegt der Gedanke nahe, dass aus der Not eine
Tugend gemacht wurde: Was bleibt dem Schwachen anderes übrig ,
als die Vorteile und Gewinne, die wie Späne vom politischen Ar-
beitstisch der Grossen fallen, zu verlesen und zu sammeln? Die
klare Erkenntnis einer staatspolitischen Situation wiegt oft mehr,
1. Vgl. Jellinek, 13.
2. JB. (1905) 213 ff., Verfassung.
3. Vgl. Jellinek, 466 ff.
4. LRA. SR. Fasz. C 1, verschiedene Akten.
5. 1. c. 7/pol.. Hofkanzlei an den Landvogt, 9. Jan. 1814.
— 147 —
aL« neue politische Iileen. Die Aussenpolitik Liechtensteins scheint
ihre Rechtfertigung aus der Souverän i tä t , aus dem Bewusstsein der
eigenen S c h w ä c h e , aus der güns t igen geographischen Lage und end-
lich aus dem Ansehen der fürs t l i chen Familie erhalten zu haben.
Liechtenstein war durch die Rheinbundakte ein s o u v e r ä n e r
Staat geworden," und Napoleon anerkannte ihn als solchen. Auch
die Alliierten bes tä t ig ten die S o u v e r ä n i t ä t . ' In den V e r t r ä g e n , die
das F ü r s t e n t u m mit andern staatsrechtlich gleichgestellten Staaten
schloss, offenharte sich seine Souverän i tä t deutlich.
Als zweites richtung-gebendes Element der liechtensteinischen
Aussenpolitik darf das Bewusstsein der Kleinheit und der S c h w ä c h e
gelten. Liechtenstein zähl te um 1813 nur 5797 Einwohner. 8 Nicht
nur b e v ö l k e r u n g s m ä s s i g , sondern auch wirtschaftlich war das Für-
stentum bedeutungslos. Es wurde keine Grossmacht durch reiche
B o d e n s c h ä t z e zur Besetzung des L ä n d c h e n s verlockt; Liechtenstein
war sehr arm. 9
Nicht zu ü b e r s e h e n *in der Betrachtung der Aussenpolitik ist •
die geographische Lage des Landes. Ihr verdankt das F ü r s t e n t u m
vieles. Die Süd- und Westgrenze zu einem grossen Teil von der neu-
tralen Schweiz umgeben, bedingte eine gewisse politische Stabi l i tät .
Das F ü r s t e n t u m konnte oft nur Zeuge einer raschen weltpolitischen
Entwicklung sein. Wäre Liechtenstein irgendwo in Deutschland oder
Österre ich gelegen, h ä t t e n Mediatisierungen, das Streben nach na-
tionaler Einheit, Revolution und Kriege das Sonderdasein des klei-
nen Landes wohl längst ausgewischt. Es kann angenommen werden,
dass die Schweiz und die «gutnachbar l i chen B e z i e h u n g e n » , wie es
immer wieder hiess, wenn offizielle Schreiben zwischen den beiden
Ländern ausgetauscht wurden, zum Grossteil den Fortbestand des
F ü r s t e n t u m s sicherten.
6. In fler Maur, Gründung, 32.
7. Srbik, 195 f.; HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liech-
tenstein 1806 — 1840, mehrere Schreiben vom 29. Dez. 1813.
8. I. c, Schuppler an Floret, 3. Dez. 1813.
9. 1. c; näheren Aufschluss über die wirtschaftliche Lage Liechtensteins gibt
auch die LBS. Nr. 1 ff.
- 148 —
Noch ein viertes äst zu beachten: Das Ansehen der f ü r s t l i c h e n
Familie in internationalen Kreisen war unumstritten gross. Nur kurz
sei auf einige der wichtigsten P e r s ö n l i c h k e i t e n des F ü r s t e n h a u s e s
hingewiesen, deren Bedeutung für die ö s t e r r e i c h i s c h e Geschichte
nicht zu u n t e r s c h ä t z e n ist. Fürs t Wenzel (1696 —1772) war Ver-
trauter Maria Theresias, intimer Freund Friedrichs II., Gesandter
des Habeburgerreiches in Berlin, wozu nur « jedesmal Personen von
der ersten nascita und von Ansehen b e s t i m m t » wurden; 1 0 er war
Gesandter Österre ichs in Paris, dann Vorstand des G e s c h ü t z w e s e n s
der Habsburgermonarchie. 1 1 Ferner darf an Fürs t K a r l (1730 —
1789) und Fürs t in 'Eleonore erinnert werden. Fürs t K a r l durchlief
die mi l i tär i sche Laufbahn bis zu den h ö c h s t e n Stufen; 1 2 F ü r s t i n
Eleonore (1745 — 1812) besass die tiefste Zuneigung Kaiser Jo-
sefs IL, die seinerseits zu völ l iger Liebe wurde. 1 3 F ü r s t Johann, der
grosse Soldat, wurde Feldmarschall und Oberbefehlshaber sämt l i -
cher ö s t e r r e i c h i s c h e n S t r e i t k r ä f t e . Napoleon war stets b e m ü h t , dem
F ü r s t e n entgegenzukommen, was,Metternich schon deutlich bemerkt
hatte. 1 4 S
Die äusseren Verhä l tn i s se , unter denen sich die liechtensteini-
sche Aussenpolitik in den Jahren 1800 — 1815 zu bewegen hatte,
sind bekannt. Die Kriege des Korsen gegen Österre ich , Russland,
Preussen usw. zeichneten das Antlitz jener Zeit. Der Rheinbund be-
einflusste Liechtensteins Schicksal massgebend. Von nicht minderer
Wichtigkeit f ü r das F ü r s t e n t u m sind die Befreiungskriege, an denen
es aktiven Anteil nahm.
Die Aussenpolitik Liechtensteins vor dem Beitritt des Fürs ten -
tums zum Rheinbund war bedeutungslos.' Lediglich eine kleinere
und fruchtlose Differenz mit der benachbarten Schweiz wegen alter
Rechte im Grenzgebiet, 1 5 Streitigkeiten mit dem Gericht in Rank-
weil und einige weitere unbedeutende Z ä n k e r e i e n mit den Nachbar-
staaten stellten neben dem geringen Einfluss; den Liechtenstein im
10. Falke, 116.
11. Literatur bei Bohatte X, 98 ff.
12. 1. c., 110.
13. 1. c , 66 f.
14. Metternich, 174.
15. H K . Wien L 2 —14, 18, mehrere Akten.
— 149 —
s c h w ä b i s c h e n Kreis besass, die ganze Aussenpolitik des F ü r s t e n t u m s
um 1800 dar. Als aber Liechtenstein mit dem Geschick des Rhein-
bundes verkettet wurde, gaben eine Reihe von V e r t r ä g e n dem klei-
nen Lande Verpflichtungen, wie ihm solche zuvor nie bekannt waren.
Die Staaten des Rheinbundes hatten sich verpflichtet, im
Kriegsfall Napoleon ein ihrer Einwohnerzahl proportionales Trup-
penkontingent zu stellen. 1 6 Es sollte nicht lange dauern, bis Napo-
leon diese Truppen brauchte und verbrauchte. 1 7 Im Jahre 1806 be-
gann ein neuer Akt im blutigen Drama: Preussen, das durch die
dritte Teilung Polens seine L ä n d e r g i e r auf das vorteilhafteste zu
sä t t igen gesucht hatte und deshalb 1795 in kurzsichtiger Weise
durch den Sonderfrieden von Basel aus der Koalition ausgeschie-
den war, sah sich nun gezwungen, Napoleon den Krieg zu erk lären .
Die Doppelschlaoht von Jena und A u e r s t ä d t (14. ö k t . 1806) g e n ü g t e ,
um Preussen niederzuringen. In diese weltpolitische Lage ist der
Mi l i tärver trag zu stellen, den, das s o u v e r ä n e Liechtenstein mit Nas-
sau schloss.
Napoleon konnte nicht warten, bis jedes der kleinen F ü r s t e n -
t ü m e r des Rheinbundes die vorgeschriebene Zahl von Truppen zur
Unterwerfung Preussens aufgeboten hatte. Es kam deshalb, wie das
schon in den Rheinbundakten vorgesehen war, 1 8 am 12. Oktober
1806 1 9 zwischen mehreren kleinen deutschen iFürs tentümern einer-
seits und dem herzoglichen Hause Nassau anderseits ein Vertrag
zustande, danach' Nassau gegen Bezahlung die Stellung der gefor-
derten Truppen ü b e r n a b m . F ü r Liechtenstein erwuchsen daraus
folgende Verpflichtungen: Das F ü r s t e n t u m musste f ü r ein Truppen-
kontingent von 40 Mann aufkommen. 2 0 Nassau ü b e r n a h m die Stel-
lung der Truppen, die Rekrutierung, die mi l i tär i sche Organisation
usw. gegen die jähr l i che Pauschalsumme von 5829 f l . 18 k r : 2 1 dazu
kam f ü r A u s r ü s t u n g und Bewaffnung die einmalige Rechnung von
16. Altmann, 8.
17. Vgl. Schnabel 1, 147, 369 f.
18. Altmann, 8.
19. LRA. SR. Fasz. C 1, Kopie des Vertrages, 17. Okt. 1806".
20. 1. c, Hofkanzlei an das Oberamt, 21. Okt. 1806. Vgl. Art. I des Vertrages.
21. Art. III und IV.
1 0 *
— 150 —
3928 f l . 40 kr. 2 - Nicht inbegriffen in den obigen Zahlen waren die
Unkosten, die durch Verpflegung in Gefangenschaft, in Sp i tä lern
und anderswie entstehen konnten. 2 3 Diese Auslagen wurden propor-
tional auf alle Vertragsteilnehmer verteilt. Doch verpflichtete sich
Nassau, für Ausgaben, die durch Desertion e n t s t ü n d e n , selbst auf-
zukommen. 2 4 Die V e r t r a g s s c h l i e s s e n d e n Fürs t en sicherten Nassau
dagegen zu, für jeden Gefallenen 22 fl. als «Entschäd igung» zu ent-
richten. 2 3 Der Unterhalt der binterbliebenen Witwen und Waisen
wurde geregelt;2 6 man sorgte f ür die Invaliden, 2 7 vereinbarte die
Zahlungstermine 2 8 und umschrieb die Verwendung der Waffen nach
dem Kriege. 2 9 Die Gült igkei t des Vertrages erstreckte sich über die
Dauer des Krieges 3 0 und über drei Monate nach Friedensschluss. 3 1
Trägt man den U m s t ä n d e n Rechnung, so muss man zugeben,
dass in den Abmachungen von mehreren Ü b e l n das kleinste ge-
wählt worden war. Wohl mussten alle Staaten des Rheinbundes sich
sklavisch dem Protektor f ü g e n : 3 2 der Zwang der Verhä l tn i s se gebot
mehr als der eigene Wille. F ü r das F ü r s t e n t u m aber konnten so
Bkttopfer der eigenen Leute gegen schweres Geld ausge lös t werden.
Die Tribute lasteten schwer auf dem Volke, weil die wirt-
schaftliche Lage des F ü r s t e n t u m s keineswegs erfreulich war. 3 3 Ein
weiterer Vorteil des Vertrages mag wohl darin bestanden haben,
dass die Kriegslasten keine grossen organisatorischen Massnahmen
erforderten und alles in abgek lär ter Ruhe vor sich gehen konnte,
was bei einem Truppenaufgebot im F ü r s t e n t u m selbst wohl nicht
zugetroffen wäre : fiebernde Erregung und schwere Belastung der
22. Art. V.
2:?. Art. VI; über andere Zahlungen orientieren Art. IX, X, XI, XII.
24. Art. VII.
25. Art. VIII.
26. Art. XVI.
27. Art. X V .
28. Art. X X , XXI , XXII.
29. Art. XXIV.
30. Art. XIV.
31. LRA. SR. Fasz. C 1, Vertrag, 17. Okt. 1806. Der Vertrag ist nur mehr in
Kopie aufzufinden.
32. Treitschke, 356 f.
33. KU. 557 f.
— 151 —
ö f f e n t l i c h e n Meinung sind die Folgen der meisten mi l i tär i schen
Aufgebote, ganz besonders dann, wenn sie gegen den Willen des
Volkes geschehen. Wie ungern man die Zahlungen für die gestellten
Truppen beglich, erhellt aus manchem Schreiben der fürs t l i chen
Hofkanzlei in Wien. Immer wieder wurde auf die « b e s t e h e n d e Not-
wendigke i t» hingewiesen, aber man trös te te sich mit dem Opium
falscher Hoffnungen, und wiederholt kehrten in den' offiziellen
Schreiben A u s d r ü c k e wieder, die einen «a l l geme inen F r i e d e n » her-
b e i w ü n s c h t e n . 3 4 In zuvorkommender Weise schoss der Fürs t das nö-
tige Geld zur Deckung der Kriegslasten vor, um dadurch die genaue
Einhaltung der vertraglichen Pflichten zu g e w ä h r l e i s t e n . Der Ge-
sandte Liechtensteins überwies jeweils -die Gelder an Nassau. E r
hatte auch im Namen des F ü r s t e n die Verhandlungen g e f ü h r t . Der
Vertrag sollte jedoch nur für kurze Zeit gelten, da er nach dem
Frieden von Tilsit (7. u. 9. Juli 1807) erlosch. 3 5
Indessen forderte Bacher im Jahr 1808 vom F ü r s t e n die
schleunige Stellung von zwei jungen Leuten zum französ i schen Mi-
t i t ä r f u h r w e s e n . 3 " Der überraschte Gesandte Schmitz Grollenburg
empfahl dem F ü r s t e n , dem Befehl nachzukommen. 3 7
Die nun eingetretene Ruhepause im Weltgeschehen sollte aber
nur von kurzer Dauer sein. In Spanien stiessen Napoleons Erobe-
rungspläne (1808) auf zähes ten Widerstand. Frankreich brauchte
wieder Truppen.
2. Vertrag mit Nassau von 1809
Schon in der zweiten H ä l f t e des Jahres 1808 trat der liechten-
steinische Gesandte mit S c h ü t z von Holzhausen, dem Vertreter des
Herzogs von Nassau, in Verhandlung mit dem Ziel, für das Fürs ten-
tum Liechtenstein einen Vertrag zu erwirken, der in den Gruud-
zügen dem vom Jahre 1806 ähneln sollte. 3 8 Es wurde ein Abkom-
U. LRA. SR. Fasz. C 1. Hofkanzlei an das Oberarm, 21. Okt. 1806.
35. Art. XXIV des Vertrages bestimmte, dass der Vertrag drei Monate nach
Friedensschluss erlosch.
36. HK. Wien L 2 — 3, 37, Bacher an den Gesandten, 22. April 1808.
37. 1. c, L 2 — 3, 51, Gesandter an den Fürsten, 28. April 1808.
38. LRA. SR. Fasz. C 1. vgl. Begleitschreiben zu den Militärverträgen. 16.
April 1809.
— 152 -
rnen aufgesetzt, und die U n t e r h ä n d l e r einigten sich. Noch fehlte
die Ratifizierung von Seiten der H ö f e . 3 9 Wohl unterzeichnete Fürs t
Johann am 26. Okt. 1808, der Herzog von Nassau aber verweigerte
die Ratifizierung, da er den Beitritt der übrigen F ü r s t e n erzwingen
wollte, wie es im Vertrage von 1806 zugetroffen hatte. 4 0
Bis zum September des Jahres 1808 wurde von Nassau ein
Truppenkontingent von 2054 Mann gefordert. 4 1 Das F ü r s t e n k o l l e -
gium hatte noch keinen Vertrag geschlossen. Erst nachträg l i ch , als
es um die Bestreitung der Kriegskpsten ging, kam es zu einem Ab-
kommein mit r ü c k w i r k e n d e r Geltung. 4 2 Die Kriegskosten des
plötz l ich aufgebotenen Kontingents mussten auf Nassau, Armberg,
das Haus Salm, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen,
Isenburg, Liechtenstein und Leyen verteilt werden. Der f ranzös i s che
G e s c h ä f t s t r ä g e r Bacher zitierte im März 1809 die Gesandten der
obgenannten F ü r s t e n zu sich und ü b e r r e i c h t e ihnen im Namen des
Kaisers eine Note, die den Vertrag mehr oder weniger schon fertig
enthielt. 4 3 Allzu tiefes Nachdenken wurde dadurch den Gesandten
erspart. ^
Zöger ten vorher die Mitglieder des F ü r s t e n k o l l e g i u m s , einen
neuen Vertrag mit Nassau ceinzugehen, so blieb ihnen jetzt nichts
anderes übr ig , als zu verhandeln, wie es Liechtenstein schon einige
Monate vorher versucht hatte. Der Vertrag regelte die Verteilung
der B e s t ä n d e des Kontingentes, 4 4 umschrieb die Diensttauglichkeit 4 5
und setzte die r e g l e m e n t s m ä s s i g e Formierung der Mannschaft fest; 4 6
es wurden die Kosten verteilt 4 7 und die Zahlungsfristen bestimmt. 4 8
39. ].' c, Kopie dieses Vertrages.
40. 1. c., Begleitschreiben des Gesandten, 16. April 1806.
41. 1. c, Note Bachers, 6. März 1809.
42. 1. c , Note Bachers, 6. März 1809.
42. 1. c , Einleitung zum Militärvertrag, 12. März 1809.
43. 1. c , Beilage 5.
44. Art. II.
45. Art. III.
46. Art. IV. ;<
47. Art. V. Dieser Artikel regelte die Verteilung der «Formations- und Equi-
pirungskosten»; Art. XIV verteilte die Kosten, die durch ausserordentliche
Verluste entstanden wären, sowie die Ersparnisse in Friedenszeiten; die
Ausrüstungskosten umschrieb Art. VI.
. 48. Art. VIII.
-< 153 -
Der Verlrag nannte ferner die Taxen, die Nassau für die Ü b e r n a h m e
von A u s r ü s t u n g s g e g e n s t ä n d e n und Bekleidung aus den L ä n d e r n
der Vertragspartner entrichten musste. 4 9 Man vereinbarte die H ö h e
des Soldes 5 0 und die Ersetzung der Verluste an Menschen und Ma-
terial. 5 1 Artikel 12 enthielt die Grundsä tze zur Nachzahlung für die
von Napoleon im Jahr 1808 geforderten Soldaten. Der Unterhalt
der Truppen wurde nach franz. Reglement vorgenommen. 5 2 Die In-
validen, 5 3 die Witwen und Waisen der im Kriege gefallenen Solda-
ten erhielten Pensionen."4 Offiziersgrade konnten von allen Taug-
lichen erreicht werden. 3 5 Der Vertrag wurde am 14. März ausge-
fertigt, und innert 14 Tagen musste er ratifiziert werden.
Die beiden Mi l i tärverträge von 1806 und 1809 zeigen dieselbe
Struktur, was auf den Befehl Napoleons z u r ü c k z u f ü h r e n ist, der
durch seinen Geschäf t s t räger in Frankfurt kategorisch gefordert
hatte: « D a n s l'objet de consolider ce nouvel ordre des choses le
soussigne est charge d'inviter tous les etats interesses a conclure
incessament avec la Serenissme maison de Nassau des arrangements
de la guerre de ceux du 12 octobre 1806. Tel est le desir formel
de sa Majeste Imperiale et R o y a l e . » 5 6 Auch blieben sich die Kosten
u n g e f ä h r gleich: «Quant aux frais de tout genre et au solde Farran-
gement provisoire, fait en Octobre 1806, peut servir de m o d e l . » 5 7
Dennoch unterschied sich die neue Konvention in manchem von
der f r ü h e r e n . Im Vertrag von 1806 warb und stellte Nassau das
Mil i tär, was 1809 nicht zutraf. 0 8 Liechtenstein hä t t e nach dem un-
terzeichneten Vertrag 40 Mann auf den Garnisonsplatz von Wies-
baden in Marsch zu setzen gehabt, 3 9 wenn nicht ein Sondervertrag
49. Art. IX.
50. Art. X.
51. Art. XI.
52. Art. XIII.
53. Art. X V .
54. Art. XVI.
55. Art. XVII.
56. LRA. SR. Fasz. C 1, Note des franz. Geschäftsträgers, 6. März 1809.
57. 1. c.
58. Art. II.
59. 1. c.
— 154 -
zwischen Nassau und Liechtenstein geschlossen worden wäre. Eine
Neuerung finden wir auch in der Festlegung der Dauer des Abkom-
mens: 1806 war sie b e s c h r ä n k t , nun lautete der Befehl Napoleons:
«Cc traite doit etre definitif et pour un temps i n d e f i n i . » 0 0 Die
A u s r ü s t u n g s k o s t e n betrugen im neuen Vertrag 4571 fl . , 1806 nur
3928 fl. Der Sold belief sich im Jahre 1809 auf 3324 fl. , 1806 aber
auf 5829 fl. Dazu kamen noch weitere Unkosten im Betrag von
über 4000 fl. Schmitz Grollenburg verglich in einem Schreiben au
den Landvogt die finanziellen Verpflichtungen wie folgt: «Sie wer-
den ferner aus einem Vergleich mit der Konvention von 1806 be-
stät igt finden, dass der Sold geringer ist, als in dieser Konvention
und die A u s r ü s t u n g s g e l d e r nicht viel b e t r ä c h t l i c h e r . » 6 1
Der schwerwiegenden Verpflichtung, Mannschaften aus dem
F ü r s t e n t u m für Napoleon in den Krieg zu schicken, wollten der
Fürst und der Gesandte aus nabeliegenden G r ü n d e n entgehen. Um
ilie Stellung der Truppen durch Geld abzu lösen , trat Schmitz Grol-
lenburg mit Nassau in Unterhandlungen, die von Erfolg gekrönt
waren. Im März 1809 konnte der erstrebte Vertrag unterzeichnet
werden. 8 2 Nassau ü b e r n a h m nun die einmalige Stellung von 40
Mann: es behielt sich jedoch vor, im Falle von E r g ä n z u n g e n in der
Mannschaft von Liechtenstein die nöt igen Soldaten fordern zu dür-
fen. Desgleichen konnte das F ü r s t e n t u m nach Wunsch eigene Leute
für das Kontingent stellen. 6 3 Für jeden von Nassau gestellten Mann
musste Liechtenstein 50 fl. Werbegeld entrichten. Den Schaden, der
.durch Desertion entstand, ü b e r n a h m Nassau. 6 4 Der Vertrag war
nicht unbefristet, wie der Hauptvertrag, sondern seine Dauer er-
strekte sich über einen Zeitraum von sechs Jahren und fechs Mo-
naten/1'' E r g ä n z e n d galten Bestimmungen, wie sie im ersten Abkom-
men vom 12. Okt. 1806 vereinbart worden waren. Fürs t Johann
ratifizierte am 6. Apri l 1809 den Vertrag und gab zugleich den Bc-
60. LRA. SR. Fasz. C 1, Note des franz. Geschäftsträgers, 6. März 1809.
6t. t. c. Begleitsehreihen des Gesandten zu den Militärverträgen, 16. April
1809.-
62. 1. c. beglaubigte Kopie des Vertrages, Beilage 8.
63. Art. III.
6t. Art. IV.
65. Art. VI.
— 155 —
fehl, dass die Zahlungen für tlie napoleonischen Sö ldner einsetzen
iniissten. Damit begannen für Liechtenstein Jahre schwerster finan-
zieller Opfer. Oft zweifelte der harte Landvogt, ob es noch mög l i ch
wäre , die Zahlungen aus dem verarmten F ü r s t e n t u m herauszubrin-
gen: «Es ist vielleicht das ärmste Land, das es in der Welt geben
mag.» , , , '
Die Korrespondenz über die Angelegenheiten des Kontingentes
ist enorm; N a c h t r ä g e mussten erledigt, I rr tümer a u f g e k l ä r t , Unklar-
heiten bereinigt werden. Fast vier Jahre verstrichen unter diesen
U m s t ä n d e n , bis am 24. Februar 1813 das Oberamt die Geldtribute
einstellte.6 7
Die eben behandelten Verträge sollten aber nicht ohne Nach-
spiel in Vergessenheit geraten. Wohl ruhte die ganze Angelegenheit
mehr als drei Jahre lang, bis die nassauische Regierung eine Nach-
forderung für das in Spanien zum grossen Teil aufgeriebene oder in
Gefangenschaft geratene gemeinsame Truppenkontingent stellte.
Ein langwieriger Streit zwischen Nassau und Liechtenstein war die
Folge der Forderung. Liechtenstein schloss sich in diesem Kon-
flikt der hohenzollerisch-hechingischen Regierung an, die sich eben-
falls von Nassau ü b e r f o r d e r t f ü h l t e : 6 8 im Zusammenschluss glaubten
die kleinen V e r b ü n d e t e n , sich eher gegen die Forderungen Nassaus
durchsetzen zu k ö n n e n . Mutmassungen wurden mit Vermutungen,
Argumente mit Gegenbehauptungen widerlegt. Liechtenstein lehnte
die Nachzahlung von über 5000 fl. ab. Erst durch Vermittlung des
ehemaligen Gesandten Liechtensteins beim Rheinbunde, Schmitz
Grollenburg, wurde dem Konflikt im Jahre 1821 ein Ende bereitet. 6 3
Nassau Hess ! / H der geforderten Summe nach.
66. LRA. SR. Fasz. Ct. ad 226/pol., Schuppler an den Gesandten. 6. April 1809.
67. 1. e., ad 230/pol., Bericht Schupplers. 24. Febr. 1813.
68. 1. i ' . . 276/pol.. Abschrift einer Antwort der Hohenzollerisch-Sigmariugischcn
Regierung an Nassau, 14. Okt. 1817.
69. I. c, 195/pol.. Hofkanzlei an Schuppler, 1. Juli 1817. Die Hofkanzlei In-
fahl dem Landvogt, sich in dieser Angelegenheit an die Hohenzolleriseh-
Sigmariiigische Regierung anzuschliessen; I. c,. 172/pol. Hofkauzlei an
Schuppler, 11. Juni 1821. Die Hofkanzlei befahl, auf den von Hobenzollern
ausgearbeiteten Kompromiss einzugehen. Liechtenstein mussle noch 3128 fl.
27 kr. an Nassau zahlen.
— 156 —
Damit fand ein m ü h s a m e s Kapitel der Geschichte Liechteri
steins seinen Abschluss. Der Einfluss des Gesandten auf die geschil-
derten Ereignisse war massgebend, obwohl seine wesentliche Tät ig-
keit im k a u f m ä n n i s c h e n Rechnen, im Kontrollieren der Rechnungen
für das Kontingent, sowie im kommentarlpsen A n h ö r e n von Be-
fehlen bestand. Schmitz Grollenburg tat jedoch sein Bestes. Es ist
beschwerlich, Gesandter eines wehrlosen Staates bei einem über-
m ä c h t i g e n Diktator zu sein. Wenn Fürs t Johann an Grollenburgs
Rivalen Floret schrieb, dieser Grollenburg habe das «halbe Liech-
tenstein a u f g e f r e s s e n , » 7 0 so kann das daraus erklärt werden, dass
der Fürst als ö s t erre i ch i scher Feldmarschall den G e s c h ä f t e n seines
Gesandten keine besondere Sympathie entgegenbringen konnte, zu-
mal Schmitz Grollenburg für seine Dienste den hohen Betrag von
jährl ich 1450 fl. bezog. 7 1
Als grösstes Verdienst des Gesandten mag aber der Sonderver-
trag mit Nassau von 1809 gelten. Freiherr Schmitz von Grollenburg
wollte für das F ü r s t e n t u m Menschenleben retteni und das gelang
ihm. Man k ö n n t e hier einwenden, es w ä r e für Liechtenstein viel-
leicht besser gewesen, die Soldaten zu stellen, als durch schwere
Zahlungen das V e r m ö g e n des Volkes zu ruinieren. Dagegen muss
der Sondervertrag in Schutz genommen werden: man bedenke,
welch grosse Verluste durch Kampf, Hinterhalte und Gefangen-
nahme den f ranzös i s chen Truppen in Spanien, wo sich das von
Liechtenstein finanzierte Kontingent befand, beigebracht worden
sind! Zu Ende des Krieges soll die nassauische Brigade auf einige
hundert Mann zusammengeschmolzen sein. 7 2 Die Erfolge Schmitz
Grollenburgs kann man nur bei der E r w ä g u n g der ungeheuren
Opfer, welche andere Satellitenstaaten Frankreichs sowohl an Geld,
als auch an Menschen bringen mussten, recht w ü r d i g e n . Der gröss te
Rheinbundstaat Bayern zahlte einen erschreckend grossen Blutzoll
an Napoleon. 7 3 Die sonst von Napoleon bevorzugt behandelte
Schweiz entrichtete schwere Tribute . 7 4
70. HHSTA., Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Fürst an Floret, 27. Nov. 1813.
71. LRA. SR. Fasz. C 1, 101/pol., Hofkanzlei an Schuppler, 17. Febr. 1810.
72. 1. c, ad. 230/pol., Bericht Schupplers, 24. Febr. 1813.
73. Schnabel I, 493.
74. Gagliardi, 1190 f.
— 157 —
Freilich ist nicht jeder Erfolg der Verdienst des liechtensteini-
schen Gesandten, sondern die Kleinheit des F ü r s t e n t u m s und dessen
S c h w ä c h e gaben dem Vorgehen Schmitz Grollenburgs den Nimbus
der Rechtfertigung. Das liechtensteinische Kontingent war zu klein,
um einen se lbs tänd igen T r u p p e n k ö r p e r zu bilden. So wird auch
hier die These bes tä t ig t , dass die S c h w ä c h e Liechtensteins zu einem
guten Teil die Aussenpolitik des F ü r s t e n t u m s bedingte. Man k ö n n t e
diese Formel ins scheinbar Absurde steigern: Die S c h w ä c h e des
F ü r s t e n t u m s ist seine Stärke .
— 158 —
III. Kapitel
f^iecliteiistein im alliierten Lager
1. Garantien für die Souverän i tä t Liechtensteins
Russland k ü m m e r t e sich wenig um Napoleons Kontinental-
sperre, und so war Napoleon gezwungen, gegen Russland zu mar-
schieren.1 Am 14. Sept. 1812 wurde Moskau genommen, damit be-
gann die Katastrophe mit dem allbekannten R ü c k z u g . Der Rhein-
bund sollte zerstört werden.2 Ein Befreiungstaumel hatte Europa
erfasst.3 Siegreiche Treffen Napoleons bei Grossgörschen (2. Mai
1813)4 und Bautzen (20. Mai 1813)5 wirkten wie retardierende Mo-
mente im Ablauf des Dramas. Am 4. Juni 1813 war Napoleon ge-
zwungen, einen Waffenstillstand einzugehen.''
Schon lange vor diesem Zeitpunkt begann Schuppler mit seinen
Versuchen, die Zahlungen zum' Unterhalt des Kontingentes abzu-
s c h ü t t e l n . Am 24. Febr. 1813 schrieb der Landvogt an die Hofkanz-
lei, dass sich die politischen Verhä l tn i s se «wie bekannt ganz geän-
dert hät ten» , und Bayern beginne Napoleons Feind zu werden.
Liechtenstein liefe dadurch Gefahr, sich mit dem «wei t mächt ige -
ren» Nachbar zu verfeinden:' denn Bayern hatte in Russland 30 000
Mann verloren und stellte nur zaudernd seine Truppen. 8
1. Treitschke, 395 ff.
2. Schnahel I, 486.
3. t reitschke. 432 ff.
4. I. c, 457; vgl. Schnabel I, 494.
5. Treitschke. 461.
6. Schnabel 1. 495.
7. I.KA. SR. Fasz. C 1, 230/pol., Bericht Schupplers, 24. Febr. 1813.
8. Treitschke. 447; Schnabel 1, 493.
— 159 —
Nocli z ö g e r t e n die Fürs ten des Rheinbundes, offen als Napo-
leons Feinde zu gelten. Es folgte die b e r ü h m t e Unterredung Met-
ternichs mit Napoleon im Palais Marcolini in Dresden, dann der
Kongress in Prag. 9 Am 27. Juni 1813 versprach Österre ich gegen Na-
poleon das Schwert zu ziehen.1" Von ü b e r r a g e n d e r Bedeutung wurde
für Liechtenstein der Vertrag von Treplitz vom 9. Sept. 1813, da
den Rhe ir ibundfürs ten , gemäss diesem Abkommen, die Souverän i tä t
zugesichert wurde. 1 1 Im Vertrag von Ried (8. Okt. 1813) gelang es
Metternich mit seiner brillanten diplomatischen Kunst, Bayern ins
alliierte Lager zu ziehen. 1 2 Es kam zur V ö l k e r s c h l a c h t bei Leipzig 1 3
(19. Okt. 1813). Die Tage des Rheinbundes waren g e z ä h l t . 1 4
Nun stand Liechtenstein nichts mehr im Weg, endgül t ig mit
dem Rheinbund zu brechen. Am 10. Nov. 1813 wurde dem Oberamt
befohlen, die Zahlungen für das Kontingent gänzl ich einzustellen.1'
Die Hofkanzlisten schrieben dem Landvogt: « A u c h hat seine Durch-
laucht bereits das F ü r s t e n t u m Liechtenstein unter a l l e r h ö c h s t e n
Schutz seiner Majestät mittels e i g e n h ä n d i g e m Schreiben an seine
Durchlaucht den Staatsminister. Herrn Fürst von Metternich, ge-
stellt und auch den Schutz der Krone Bayerns bei der hiesigen kö-
niglichen Gesandtschaft nachsuchen lassen.»"' Damit begann die
neue Aera von Mi l i tärverträgen mit den .damit z u s a m m e n h ä n g e n d e n
politischen Konsequenzen.
Schon im November 1813 kam. ehe V e r t r ä g e geschlossen wor-
den waren, ein Schreiben an den Fürs ten zwecks Lieferung von
Lebensmitteln an die alliierten Armeen im Betrage von 10 000 fl.
Entschlossen setzte sich Schuppler gegen die grossen Forderungen
zur Wehr, zumal Liechtenstein einen sechzigstel der Requisition
9. Srliik. 159 ff.
10. I. 159.
11. Trcilsrhke. 490 f.
12. I. 196 f.
13. Schnabel I. 523 ff.
14. Zachariä. 172.
15. I.HA. SR. Fasz. C I, 240/pol.. Grnlleiihurj: an Sehuppler. 25. Okt. 1813.
Oer Gesandle riet Sehuppler schon am 25. Okt. 1813. die Zahlungen am
Nassau einzustellen.
16. I. e.. 260/pol.. Hofkanzlei an das Oheramt. 10. Nov. 1813.
— 160 —
unter den V e r b ü n d e t e n zu tragen hatte, 1 7 was die wirtschaftliche''
K r ä f t e des F ü r s t e n t u m s weit ü b e r s t i e g . 1 8 Eine Reise Schupplers
nach S ü d d e u t s c h l a n d zur Einholung näherer Erkundigungen befrei-
te das F ü r s t e n t u m nicht von den Forderungen. 1 9 Schliesslich wurde
die bedeutende Lieferung vom F ü r s t e n allein bestritten. 2 0 Erstaunt
schrieb Freiherr von Stein, «dass der Fürs t in zur Ehre gereichender
Art» die Lebensmittel bezahlt habe. Fürs t Johann wies jedoch dar-
auf hin, dass die Forderungen der Alliierten bei der Unfruchtbar-
keit des F ü r s t e n t u m s zu gross seien; er habe die Abgaben nur «zur
Bezeugung . . . des guten Wil lens» geleistet.21
Die-politischen Verhä l tn i s s e erforderten die Ernennung eines
neuen Gesandten bei den Alliierten. Die Wahl des F ü r s t e n fiel auf
Engelbert Floret, Ritter des Leopoldordens. 2 2 Johann I. war be-
m ü h t , sein Land aus dem zerfallenen Rheinbund sicher in das Lager
der Alliierten zu bringen und zugleich die durch den Rheinbund er-
langte Souverän i tä t zu sichern. Doch stand der Fürs t nicht mehr
. in jener überaus einflussreichen Stellung, wie wenige Jahre zuvor. 2 3
Es ist deshalb vers tändl i ch , dass Fürs t Johann einen den alliierten
H ö f e n angenehmen Gesandten, «der in den K . K . Hof lagern i m m e r »
anwesend war, ernannte, und der nicht, wie Schmitz Grollenburg,
allein schon durch seine Person, an die sklavische Vergangenheit
im Rheinbund erinnerte. Der neue Gesandte schloss mit den Al l i -
ierten eine Reihe von Verträgen, , die f ü r das F ü r s t e n t u m von grosser
Bedeutung wurden.
Vom 7. Dezember 1813 datiert ein Vertrag mit dem Kaiser von
Ö s t e r r e i c h . 2 4 Danach entsagte der Fürs t in aller Form dem Rhein-
bund, 2 3 gelobte mit allen Mitteln die U n a b h ä n g i g k e i t Deutschlands
17. Krones, 242.
18. LRA. SR. Fasz. L 5, Schuppler an Floret, 12. Dez. 1813.
19. 1. c, mehrere Akten, Nov. und Dez. 1813.
20. IIHSTA., Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806
— 1840. Stein an Floret, 12. Jan. 1814.
21. 1. c, Fürst an Metternich, 29. Dez. 1813,
22 1. c, Fürst an Floret, 26. Nov. 1813.
23. Vgl. Srbik, 186.
24. LRA. SR. Fasz. C 4, Kopie des Vertrages, 7. Dez. 1813.
23. Art. I.
— 161 —
zu fördern" 2 6 und versprach, die gemäss einem separaten Vertrage
zu stellenden Truppen aufzubieten. 2 7 D a f ü r garantierte der öster-
reichische Kaiser die Souverän i tä t des F ü r s t e n t u m s sowie die Be-
sitzungen des F ü r s t e n . Seinerseits aber willigte der Fürs t im voraus
ein, sich jenen B e s c h l ü s s e n zu f ü g e n , welche die Ordnung der Dinge
erfordern w ü r d e n , um die U n a b h ä n g i g k e i t Deutschlands zu erhal-
ten. 2 8 Gleichlautende V e r t r ä g e wurden mit dem Zaren und dem K ö -
nig von Preussen geschlossen.29 Die Bedeutung der V e r t r ä g e ist
gar nicht zu ü b e r s c h ä t z e n : Liechtenstein wurde durch sie' als
s o u v e r ä n e r Staat bei den f ü h r e n d e n G r o s s m ä c h t e n des Kontinentes
anerkannt. Die durch den Rheinbund erlangte So uv erä n i tä t wurde
mit der Billigung der G r o s s m ä c h t e in eine neue Periode der liechten-
steinischen Geschichte h i n ü b e r g e f ü h r t .
Bei der Aufstellung dieser grundlegenden Artikel kam auch
eine mi l i tär i sche Konvention zur Vereinigung aller alliierten Streit-
k r ä f t e zustande. Neben den grossen M ä c h t e n trug eine Anzahl un-
abhängiger F ü r s t e n und Prinzen dazu bei, Frankreichs Vormacht
zu s t ü r z e n . Es wurden Linientruppen, Landwehr, Landsturm und
Corps von Freiwilligen organisiert. 3 0 Die ehemaligen F ü r s t e n des
Rheinbundes mussten die doppelte Anzahl jener Mannschaft stellen,
die sie für Napoleon aufgeboten hatten. 3 1 So war Liechtenstein ver-
pflichtet, achtzig Mann für die Alliierten marschbereit zu halten. Die
Truppen mussten aus der B ü r g e r s c h a f t rekrutiert werden. 3 2 Die
Reserve betrug 20 M a n n . 3 3 Der Landsturm sollte nur zur Verteidi-
26. Art. II.
27. Art. III.
28. Art. IV.
29. HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
— 1840, Floret an den Fürsten, 16. Dez. 1813. Die Originale der Verträge
konnte ich nicht auffinden. Am 16. Dez. schrieb der Gesandte dem Fürsten,
dass er mit Österreich und Preussen die Verträge abgeschlossen habe: Mit
Bussland würden nach dem Eintreffen des russischen Unterhändlers gleich-
lautende Verträge unterzeichnet werden. 1. c, Floret an den Fürsten, 27.
Jan. 1814. Am 20. Jan. 1814 konnte Floret die Verträge mit Österreich,
Preussen und Russland dem Fürsten zur Ratifikation übersenden.
30. Vgl. Schnabel I, 503 ff.; L R A . SR. Fasz. C 4, Artikel III der Vorschriften
des alliierten Mil i tärkommandos, 17. Dez. 1813.
31. Art. V der Verordnung.
32. Art. VI.
33. HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Hofkanzlei an das Oberamt, 29. Dez. 1813.
1 1
— 162 —
gung des eigenen Bodens gebraucht werden. 3 4 Man scbloss die
Verträge , «be lebt . . . von dem Verlangen, alle S o u v e r ä n e Deutsch-
lands zur gemeinsamen Sache zu vereinigen und sie an den Wohl-
taten der U n a b h ä n g i g k e i t ihres Vaterlandes theilnehmen zu l a s s e n . » 3 5
Die achtzig Liechtensteiner sollten dem achten Armeecorps
einverleibt werden; Metternich verlangte, dass die H ä l f t e der Mann-
schaft bis zum 12. Januar 1814 gestellt sein müsse . Ein Kurier über-
brachte dem Fürs ten die Forderung. Die Zeit drängte . Allein Fürst
Johann musste die Alliierten auf die U n m ö g l i c h k e i t der E r f ü l l u n g
jenes Befehls aufmerksam machen: «J'ai fait expedier aujourd'hui
les ordres les plus precis ä Vaduz, d'accomplir avec la vitesse pos-
sible le contingent demande par le t r a i t e . » 3 6 Aber die D u r c h f ü h r u n g
des Befehls nehme mehr Zeit in Anspruch, als ein rascher Befehl
es vorsehe. 3 7 Bes türz t begann man im F ü r s t e n t u m zu organisieren.
2. Die Aufgebote im F ü r s t e n t u m
Der f r ü h e r e Gesandte beim Rheinbund, Schmitz von Grollen-
burg, war mit Baden in Unterhandlungen getreten, um a b z u k l ä r e n ,
unter welchen Bedingungen das liechtensteinische Kontingent zu
den badischen Truppen stossen d ü r f e . 3 8 Fürst Johann war mit dem
Vorgeben seines Gesandten einverstanden, 3 9 nicht ahnend, dass er
damit seinen zweiten Gesandten Floret erzürnen w ü r d e . Der liech-
tensteinische Feldmarschall sah sich genöt ig t , den Ergrimmten zu
trösten: «Je regois dans toutes les occasions mon excellent et in-
telligent ami Floret; vous n'avez lieu, mon eher ambassadeur, d'etre
jaloux de mon envoye Grollenburg, il me c o ü t e eher en revanche il
est moins eher a mon coeur .» 4 " Die Beziehungen zu Floret scheinen
34. Art. IX der Verordnung des alliierten Mil i tärkommandos.
35. LRA. SR. Fasz. C 4, Vertrag mit Österreich, 7. Dez. 1813.
36. HHSTA., Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Fürst an Metternich, 29. Dez. 1813.
37. 1. c, Fürst an Stein, 29. Dez. 1813.
38. I. e., Gesandter an die Hofkanzlei, 17. Jan. 1814. Der Gesandte hatte auf
Anfrage heim Generalkommissär der Alliierten erfahren, die liechten-
steinischen Truppen müssten hadischen Einheiten eingereiht werden.
39. I. c, Hofkanzlei an Grollenburg, 25. Jan. 1814.
40. I. c, Fürst an Floret, 20. Jan. 1814.
— 163 —
von jetzt ab getrübt geblieben zu sein. H ö f l i c h uud galant wies der
beleidigte Diplomat ein fürs t l i ches Geschenk von 2000 fl. zurück.
Unterdessen war der Vertrag mit Baden durch Vermittlung
Grollenburgs am 10. Febr. 1814 zustande gekommen. 4 1 Die über-
s türz te Eile brachte manche Unklarheit in den Vertrag, und die
Folgen kleiner Unachtsamkeiten erschreckten die beiden Vertrags-
partner erst, als sie nach zwei F e l d z ü g e n an die vö l l ige Begleichung
der Rechnung dachten. Das achtzig Mann starke Kontingent stand
während des Feldzuges mit fremden Gewehren ausgerüs te t , in ba-
dischen Uniformen, 4 2 unter badischem Kriegsgesetz.4 3 Die Eintei-
lung des Kontingentes wurde nach badischem Muster vorgenommen; 4 4
den Sold setzte man nach badischen Grundsätzen fest. 4 5 Die Aus-
rüstung wurde vom deutschen Vertragspartner gegen g e b ü h r l i c h e
Bezahlung ü b e r n o m m e n . 4 6 Die Konvention war für die Dauer des
Krieges g ü l t i g . 4 7
Der Vertrag mit Baden unterschied sich in einem wesentlichen
Teil von den V e r t r ä g e n , die Schmitz von Grollenburg mit Nassau
abgeschlossen hatte. Waren die V e r t r ä g e Liechtensteins mit Nassau
darauf ausgerichtet, die Stellung der Mannschaft durch Geld abzu-
lösen , so handelte es sich in diesem Vertrag lediglich um die Unter-
bringung eines in Liechtenstein geworbenen Kontingentes in ba-
dischen Einheiten und um seine A u s r ü s t u n g gegen Bezahlung.
Die Aushebung der Linientruppen, der Landwehr und der Re-
serve wurde durch Verlosung vorgenommen, welcher sich alle männ-
lichen Untertanen im Alter von 18 — 30 Jahren, besonders die le-
digen Burschen, unterziehen mussten. 4 8 Alle übr igen M ä n n e r im
Alter von 18 — 60 Jahren, mit Ausnahme der Geistlichen, der Be-
amten und körper l i ch Behinderten, wurden dem Landsturm zuge-
teilt. Die Hofkanzlei wollte den Landsturm aufstellen, weil die
41. L R A . SR. Fasz. C 4, Kopie des Vertrages, 10. Febr. 1814.
4f. Art. III.
43. Art. V.
44. Art. VI.
45. Art. VIII.
46. Art. X. Die Kosten für die Aufstellung betrugen 4548 fl.
47. Art. XVI.
48; HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Hofkanzlei an das Oberamt. 29. Dez. 1813.
— 164 —
« U n t e r t h a n e n mit Stutzern schon versehen seyn sollen, die in der
dortigen Gebirgslage gut zu Diensten verwendet werden k ö n n e n » . 4 9
Der Mangel an weiterer geeigneter A u s r ü s t u n g und die von den
K r i e g s s c h a u p l ä t z e n weit entfernte Lage des F ü r s t e n t u m s , ferner
auch finanzielle Gründe mochten dazu beigetragen haben, dass der
Landsturm nicht organisiert wurde.
Das Oberamt b e d r ä n g t e man von allen Seiten: Metternich setzte
Termine; der Gesandte Grollenburg erteilte kurzfristige A u f t r ä g e ;
die Hofkanzlei in Wien zog beim Oberamt in Vaduz Erkundigungen
ein. Im Februar 1814 fand in Vaduz die Aushebung der Truppen
statt. Dabei hielt der Landvogt «an die aus jeder Gemeinde zur
Losung erschienenen Burschen des s o u v e r ä n e n F ü r s t e n t h u m s » eine
längere Rede, in der er in wilder Pathetik die bösen Franzosen und
die Unbilden, die diese « d e m Kaiser der Deutschen und der Chri-
s t e n h e i t » z u g e f ü g t h ä t t e n , verurteilte. In schnaubender Begeiste-
rung erk lärte Schuppler seinen Z u h ö r e r n , die Schlachten seien vor-
bei, und die A u s r ü c k e n d e n w ü r d e n «mit keinem Feind mehr hand-
g e m e i n » werden. Vorzüg l i ch sollten Hintersassen und lediglich im
Lande Geduldete die Gelegenheit b e n ü t z e n , sich freiwillig zu mel-
den. Ihnen versprach er das volle B ü r g e r r e c h t mit allen Vorteilen.
Der Landvogt schloss seine Rede: «Got tes Schutzengel wird euch in
euerem Vorhalben u n t e r s t ü t z e n , und das Land wird mit Sehnsucht
der Stunde entgegensehen, die euch wieder gesund in unsere Mitte
z u r ü c k b r i n g e n w i r d . » 5 0
Schuppler wollte durch die Ansprache in ihrer kaustisch ge-
schliffenen Art einige faule Freiwillige zu feuriger Begeisterung
für den grossen Waffengang gegen Napoleon entfachen; aber die
Todesverachtung t o l l k ü h n e r Freiwilliger fehlte den meisten dieser
Jüngl inge . Nur drei B ü n d n e r Hessen sich für das Kontingent an-
werben, was dem Landvogt eine vorwurfsvolle Note von Seiten
jener Regierung eintrug. Schuppler aber t rös te te sie und erk lär te ,
es seien ja nur drei Mann gewesen, «deren Entgang den hohen Drei
B ü n d e n kaum merklich w i r d » . 5 1
49. 1. c.
50. LRA. SR. Fasz. C 2, Rede Schupplers,. 23. Febr. 1814.
51. 1. c, Schuppler an die Bündner-Regierung, 24. Jan. 1814.
— 165 —
In der zweiten H ä l f t e des Februars 1814 mussten die dienst-
tauglichen M ä n n e r in Vaduz aufmarschieren; 5 2schon waren badische
Offiziere zur Ü b e r n a h m e der Mannschaft in Vaduz eingetroffen. 5 3
A m 25. Febr. nahm das Kontingent Abschied von der Heimat. Die
Hofkanzlei schrieb, dass das Kontingent aufgebrochen sei, um sich
den badischen Truppen anzuschliessen. « U n d es wird, wenn es nicht
zu spät kommt, mit taktfesten H ä n d e n und F ü s s e n sein m ö g l i c h s t e s
zu dem bevorstehenden Kehraus b e y t r a g e n . » 5 4 Schuppler hä t t e
trotz seiner begeisterten Rede gerne gesehen, wenn das Kontingent
bei der nahen Aussicht auf Frieden durch V e r z ö g e r u n g der Aushe-
bung dem Kampfe h ä t t e ausweichen k ö n n e n . Der Landvogt wandte
sich sogar in diesem Sinne an den Gesandten Schmitz Grollenburg,
allerdings ohne Erfo lg . 5 5 Dem Kontingent blieb blutiger Kampf nicht
erspart. Trotz der kurzen Zeit seines Einsatzes — am 23. Juli 1814
waren die meisten Soldaten in drei Abteilungen z u r ü c k g e k e h r t —
betrugen die Verluste 9 Mann, mehr als 10 Prozent der ausmar-
schierten Mannschaft. 5 6
Die finanzielle Z e r r ü t t u n g des Landes war soweit gediehen, dass
sich der Fürs t ö f t e r s gezwungen sah, die n ö t i g e n Gelder zur Be-
zahlung der Kriegsschulden vorzustrecken. Johann I. erteilte in
grossziigiger Weise und «in bekannter H e r z e n s g ü t e dem füret l .
Oberamte W e i s u n g » , die Geldsendungenan die Majoratskasse in
Wien nur vormerken lassen, ohne das Geld einzuziehen. 5 7
Indessen tagte der Wienerkongress. Die Nachricht von der
Landung Napoleons an der S ü d k ü s t e Frankreichs brachte Furcht
und Schrecken in die erlauchte Versammlung. Ein neues Ringen
begann. Die Alliierten f ü h r t e n ü b e r l e g e n e Armeen gegen Napoleon. 5 8
Wieder rauschte die Begeisterung für Kampf und Befreiung durch
Europa.
52. 1. c, Aufruf Schupplers, 22. Febr. 1814.
53. 1. c , Schuppler an den Gesandten, 28. Febr. 1814.
54. HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein 1806 —
1840, Hofkanzlei an Floret, 20. Febr. 1814.
55. HK. Wien Nr. 937, Schuppler an Grollenburg, 27. Febr. 1814.
56. 1. c , Nr. 2953, Bericht Schupplers, 6. Aug. 1814.
57. LRA. SR. Fasz. C 2, Hofkanzlei an den Landvogt, 22. Aug. 1814.
58. Hantsch II, 299 f.
1 1 *
— 166 —
Abermals stellte Liechtenstein ein Kontingent. A m 3. Apri l
1815 wandte sich die Hofkanzlei an Schuppler und erk lär te , dass die
unerwarteten Ereignisse wieder die Stellung eines Kontingentes er-
fordern d ü r f t e n . 5 " Tatsächl ich traf das Geahnte ein. Das Aufgebot
brachte den Landvogt in nicht geringe Verlegenheit, weil er den
im Vorjahre a u s r ü c k e n d e n Rekruten feierlich versprochen hatte,
dass sie in Zukunft von jeder Dienstpflicht frei sein w ü r d e n . 6 0 Aber
d i e«Kr iegsmin i s t er ia lverordnung» vom 28. März 1815 verlangte das
Aufgebot der Kontingente so, wie sie im vergangenen Befreiungs-
kriege z u r ü c k g e k o m m e n waren. 6 1 Bis zum 15. Apri l musste das
Kontingent gestellt sein. 6 2 Der Landvogt s t räubte sich energisch,
erneut eine Truppe aufzustellen: « D e r Unterthan, der ohnehin
schon der grossen Schuldenlast und der Missjahre wegen in einem
jedes menschliche Gefüh l r ü h r e n d e n Elende schmachtet, der dieses
Jähr Schulden machen musste, um nur seinen und der Seinigen
heissgierigen Hunger zu stillen, der mehrere Jahrzehnte hindurch
alles wird aufbieten m ü s s e n , um die Schulden abzutragen, die er
die letzten/Zeiten durch Beschaffung der L e b e n s b e d ü r f n i s s e machte,
der im vorigen Jahre nur noch mit der Aussicht auf bessere Zeiten
getrös te t werden konnte, und nur in Anhoffnung der E r f ü l l u n g
dieses Trostes sich in die l e tz t jähr igen Anstrengungen f ü g t e , dieser
Unterthan wird, der nun nichts mehr zu gewinnen, nichts mehr zu
verlieren hat, sich der Verzweiflung über lassen und schwer mit
V e r n u n f t g r ü n d e n geleitet werden k ö n n e n . » 6 3 Besser k ö n n t e keine
Statistik und keine Schilderung das tiefe Elend und den brutalen
Jammer aufzeigen, als die Worte des Landvogtes selbst.
Die Verhandlungen zur Unterbringung des liechtensteinischen
Kontingentes in grössere badische M i l i t ä r f o r m a t i o n e n begannen
aufs Neue. 6 4 Diesmal unterhandelte nicht mehr Schmitz von Grollen-
59. H K . Wien Nr. 1423, Hofkanzlei an Sehuppler, 3. April 1815.
60. LRA. SR. Fasz. C 2, Rede Schupplers, 23. Febr. 1814.
61. 1. c. Fasz. C 4, Bericht Schupplers, 5. April 1815.
62. Vgl. Aarauer Zeitung, Jahrg. 1815, Nr. 78; Augsburger Postzeitung Jahrg.
1815, Nr. 140; Der Telegraph für Graubünden,, Jahrg. 1815, Nr. 4. Schupp-
ler erliess in einer Reihe ausländischer Zeitungen Aufrufe, um die Dienst-
pflichtigen zurück zu rufen.
63. LRA. SR. Fasz. C 4, 80/pob, Bericht Schupplers, 17. April 1815.
64. 1. c, Sensburg an die Hofkanzlei, 29. Jan. 1815.
— 167 —
bürg mit rler Regierung von Bayern, sondern der geheime grossher-
zoglich badische Rat Sensburg ü b e r n a h m die G e s c h ä f t e Grollenburgs,
ohne deswegen in direkten Dienst des Fürs ten von Liechtenstein zu
treten, da Sensburg das «bloss aus Gefä l l i gke i t» tat. 6 5 Freiherr
Schmitz von Grollenburg war von Stein zum provisorischen Verwal-
ter eines Departementes ernannt worden und zog nach Luxemburg. 6 6
Das veranlasste den Gesandten, den Fürs ten um Beurlaubung zu bit-
ten und den rechnenden Hofkanzlisten kam dieser Schritt wie ge-
w ü n s c h t , um sich des teuren Gesandten h ö f l i c h zu entledigen, der
«für itzt und in Zukunft en tbehr l i ch» gehalten wurde. 6 7
Schupplers b e s c h w ö r e n d e Worte an seine Vorgesetzten und
seine Bittgesuche, das Kontingent nicht stellen zu müssen , brachten
keine Erleichterung. Die vorjähr ige Konvention mit Baden wurde
wieder in Kraft gesetzt.68 Badische Offiziere kamen. Das Kontin-
gent wurde erneut aufgestellt, und mit einiger V e r s p ä t u n g verliess
die Mannschaft die Heimat.
Der Landvogt lehnte konsequent jede Lieferung vor: Lebens-
mitteln ab. Selbst eine Exekution hät t e ihn nicht umstimmen kön-
nen. E6 schien ihm einfach u n m ö g l i c h , auch nur die geringste Men-
ge von Naturalien vom Volk zu verlangen. 6 9 Die fürs t l i che Majorats-
kasse ü b e r n a h m die Bezahlung der zu liefernden Lebensmittel und
b e g n ü g t e sich mit der a n g e w ä s s e r t e n Hoffnung, dass diese Auslagen
einmal wieder aus den leeren Kassen der Untertanen g e s c h ö p f t wer-
den k ö n n t e n . ' 0 Die Lieferungen an die Alliierten ü b e r s t i e g e n dieje-
nigen an Napoleon um mehr als das Doppelte. Der kurze Krieg von
1813 hatte Liechtenstein 20 000 fl. gekostet. 7 1Ende Juli 1815 be-
trugen die Ausgaben der fürs t l i chen Kasse für Lieferungen au die
Alliierten 14 358 fl. 34 k r . 7 2
65. I. c, 80/pol., Hofkanzlei an Schuppler, 1. Mai 1815.
66. 1. c Grollenburg an die Hofkanzlei, 4. April 1815.
67. 1. c, Hofkanzlei an Grollenburg, 26. April 1815.
68. 1. c, 80/pol., Hofkanzlei an Schuppler, 1. Mai 1815.
69. 1. c, 83/pol., Bericht Schupplers, 24. Mai 1815.
70. I. c., 101/pol.. Hofkanzlei an Schuppler, 7. Juni 1815.
71. 1. c, 66/pol., Bericht Schupplers, 17. April 1815.
72. 1. c, 164/pol., Akt., 21. Juni 1815.
— 168 —
A m 24. Okt. 1815 beauftragte die Obrigkeit den provisorischen
. Gesandten Sensburg für eine mög l i chs t baldige Entlassung des liech-
tensteinischen Kontingentes zu intervenieren. Einen Monat spä ter ,
als in Paris am 20. Nov. 1815 der zweite Pariser Friede geschlossen
wurde, trafen auch die Soldaten wjeder in der Heimat ein. 7 8
Der zweimal in Kraft gewesene Mi l i tärvertrag mit Baden sollte
nicht ohne grosse Unannehmlichkeiten in Vergessenheit geraten. In
finanziellen Angelegenheiten kannte die wie ein Uhrwerk arbeitende
Hofkanzlei keinen Pardon. Sie befahl dem Landvogt, die ganze
Abrechnung genau zu ü b e r p r ü f e n , um so mehr, «als selbst in arith-
metischer Hinsicht hierin b e t r ä c h t l i c h e Rechnungsfehler a u f f a l l e n d »
seien. 7 4 Das f ü h r t e der Landvogt auch durch. Ein umfangreicher
Notenwechsel, der an S c h ä r f e nicht, leicht seinesgleichen findet, war
die Folge davon.' Der Keim des Zwistes lag schon im Vertrag selbst,
da er o b e r f l ä c h l i c h abgefasst worden war. Man setzte sich nach
allen Regeln der Rechtiskunde jahrelang zu, ehe eine V e r s t ä n d i g u n g .
gefunden werden konnte.
Die Mi l i tärverträge an sich sind nicht von allzu grosser histo-
rischer Bedeutung für das F ü r s t e n t u m . Von weit grösserer Trag-
weite als jene Bündni s se sind die Garantien, die im Zusammenhang
damit von den Alliierten gegeben wurden. Dabei spielten die per-
s ö n l i c h e n Beziehungen des F ü r s t e n , sein Ansehen und seine charak-
tervolle P e r s ö n l i c h k e i t immer wieder eine grosse Rolle, selbst wenn
weitgehend Metternich die Politik in der damaligen Welt leitete
und das F ü r s t e n h a u s in seiner Stellung zu ihm a n f ä n g l i c h gespalten
war. 7 5 ,Wohl hatte der geniale R h e i n l ä n d e r oft den Salon der Für-
stin Eleonore Liechtenstein aufgesucht, die Gefallen am jungen
Klemens gefunden hatte, dessen ruhige Ansichten und politische
Urteile sie stets beeindruckten. In jenem Kreis hatte der junge Di-
plomat seine gesellschaftliche Bildung im Wienerstil vollendet. 7 6
Dennoch schienen die Beziehungen Metternichs zum regierenden
73. 1. c, 241/poI., Schuppler an Sensburg, 24. Okt. 1815. Das Kontingent erlitt
diesmal keine Verluste. Die meisten Soldaten waren schon am 15. Nov.
zurück.
74. 1. c , 168/pol., Hofkanzlei an Schuppler, 3. Okt. 1816.
75. Srbik, 186.
• 76. 1. c, 81 f., 86.
— 169 —
F ü r s t e n nicht immer u n g e t r ü b t gebliehen zu sein. Metternich war
persön l i ch mit den Friedensbedingungen von Wien (1809) so, wie
sie Fürs t Johann von Napoleon erwirkt hatte,'7 nicht einverstanden.
Es waren scheinbar harte Worte gefallen. 7 8 Als 1813 Metternich in
den Mittelpunkt der Weltpolitik trat, zeigte sich Fürs t Johann ge-
g e n ü b e r dem Minister aufmerksam. 7 9 So kam jener Vertrag zustande,
worin der ö s t e r r e i c h i s c h e Kaiser die Souverä n i tä t Liechtensteins
anerkannte. Dabei lag es durchaus im Plane Metternichs, den ehe-
maligen F ü r s t e n des Rheinbundes die Se lbs tänd igke i t zu belassen.8 0
Die U n a b h ä n g i g k e i t der Rheinbundstaaten nahm die L ö s u n g der
deutschen Verfassungsfrage vorweg; schliesslich bestimmte der
I. Pariser Friede: « D i e Staaten Deutschlands werden u n a b h ä n g i g
seyn und durch ein f ö d e r a t i v e s Band uniert w e r d e n . » 8 1
Liechtenstein ist noch der einzige ehemalige Rheinbundstaat,
der seine Souverän i tä t bis heute bewahrt hat. Die v e r t r a g s m ä ß i g e n
Zusicherungen der Souverän i tä t des F ü r s t e n t u m s im Zusammenhang
mit den Abmachungen von Treplitz und den V e r t r ä g e n mit Öster-
reich, Russland und Preussen, waren für Liechtenstein von grösster
Bedeutung: in aussenpolitisch gesicherter Stellung konnte das Für-
stentum den kommenden bewegten Zeiten entgegen sehen.
77. Gentz, Tagebücher, hg. v. K. A. Vernhagen v. Ense, Leipzig, 1861, 151.
78. Srbik, 121.
79. Vgl. HHSTA. , Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein
1806— 1840, Fürst an Metternich, 29. Dez. 1813.
80. Srbik, 194 f.
81. Zachariä, 174.
— 170
Sch In ss wort
Die politische Entwicklung Liechtensteins in den Jahren
1800 — 1815 mochte wohl gezwungener Massen die eingeschlagenen
Wege gegangen sein, befrieden konnte sie die Untertanen nicht.
Allzudeutlich stand dem Gewinn der Souverän i tä t und der abso-
luten Regierungsgewalt des Fürs ten der Verlust der Volksrechte
gegenüber . Diese schroffe politische Wirklichkeit erhielt ihren tie-
feren geistesgeschichtlichen Sinn aus der diametral entgegengesetzten
Auffassung von der Verteilung der Macht im Staate. Aber die
Sicherung der Souveräni tä t verzehrte die politischen und wirtschaft-
lichen K r ä f t e , sodass der Zusammenbruch der absolutistischen Ord-
nung nicht ausblieb. Die lands tänd i sche Verfassung von 18181 be-
zeugte den Bankrott jener Staatslehre in Liechtenstein, und ein
Jahr vorher, als das Volk mit dem Hungertode rang, war die wirt-
schaftliche Katastrophe offenbar geworden.
Doch erkennt man bei der Ausklammerung des Zufä l l igen die,
grundlegende Bedeutung dieser Jahre. Die Aussenpolitik der fol-
genden Jahrzehnte wurde durch die Souverän i tä t des F ü r s t e n t u m s
bestimmt. In Frankfurt bildete Liechtenstein als s o u v e r ä n e r Staat
mit einigen Kleinstaaten zusammen die 16. Kurie . 2 Im Jahre 1852
wurde mit Österre ich ein Zollvertrag geschlossen. So kam das 1*0.
Jahrhundert.
Bewegter als die Aussenpolitik gestaltete sich das innenpoli-
tische Leben. Die allgemeinen Unruhen von 18303 und 1848 Hessen
Liechtenstein nicht unberührt . Berechtigte Forderungen und freche
E m p ö r u n g wirbelten wild durcheinander. Schliesslich kennzeichnen
jene Jahre ilic Vermehrung der Volksrechte und die Abschaffung
der Feudallasten.
1. Verfassung veröffent l icht , JB. (1905) 213 ff.
2. K B . 576.
3. Schädler, Entwicklung 37 ff.
— 171 —
Zwei P e r s ö n l i c h k e i t e n k ö n n e n als die S c h ö p f e r des modernen
Liechtenstein gelten: Feldmarschall Fürst Johann I. und sein Land-
vogt Josef Schuppler. In ihnen kristallisierte sich das Anliegen ihrer
Zeit. Beide wurden zu Symbolen einer tiefgeschichteten Umwand-
lung im kleinen Volke: « D e n n Einzelne nur, in denen das Ganze
lebt, machen die V ö l k e r : und die Gesichter der V ö l k e r verändern
sich auf eine kaum erforschbare, unaufhaltsame Weise unter der
Auswirkung der Entscheidungen, die ihre Einzelnen angesichts der
von der Geschichte aufgeworfenen Fragen t r e f f e n . » 4
4. Kcinhold Schneider. Macht tind Gnade. Graz-Wien 1949. 1 14.
- 172 -
Quellen- und Literaturverzeichnis
A. ARCHIVE
1. HK. Wien = Archiv der f ü r s t l i c h e n Hofkauzlei in Wien
(Palais Liechtenstein)
L 2 — 1, 1, 3, 5, 6, 9, 14, 15, 19, 20, 35, 44
L 2 —3, 3, 8, 11, 17, 31, 37, 47, 51, 59, 92
L 2 — 4, 1, 3
L 2 — 12, 13, 30 '
L 2 — 14, 1, 18, 19, 29, 30, 31, 32, 41, 50
BF. = Beschreibung des Fürstentums Liechtenstein von Rent-
meister Fritz; 1784, L 2 — 14.
BH. = Beschreibung des Fürstentums Liechtenstein von Hofrat
Georg Hauer von 1808; L 2 —14, 41.
2. HHSTA. = Hau»- Hof- und Staatsarchiv, Wien
Kleinere Reichsstände, Liechtenstein 1490 — 1815, Fasz. 327
Kleinere Betreffe, dipl. Korrespondenz, 6a, Liechtenstein
1806 —1840
3. LRA. = Liechtensteinisches Regierungsarchiv, Vaduz
AR. = Alte Registratur
Fasz. I, VII 8, VIII 9, XIV 15, XVII 18, XXII 231
X X I V 25, X X V I 27, X X X V 36, XXXXI1 43.
-' (Sofern Matrikel vorhanden sind, werden sie zitiert.)
SR. = Schuppler-Registratur
Fasz. B 2, 3, 6 ' G 1, 3, 7 L 3, 5, 6
C 1, 2, 4 H 2 P 1, 2
R 1 Z 1, 2, 3 Fasz. unnummeriert.
S 1, 2, 5, 6 Fasz. Alte Norm.
(Sofern die Akten eine Nummer tragen wird sie zitiert.)
DI. = Dienstinstruktionen an Landvogt Josef Schuppler, 7. Okt.
1808. (Ich benützte auch die im JB. (1905) S. 203 ff. nicht
veröf fent l ichten Paragraphen.
Fasz. G 1.
Konferenzprotokolle 1793 —1814
— 173 —
4. GM. = Gemeindearchive
Eschen Fasz. II, 2, 10a, 12, 93, 98/109, 213
Schaan Fasz. VIII, 25 — 6, 25 — 8
5. PfA. ' = Pfarrarchive
Bendern Mappe 27, 28b
Schaan Mappe 9, 25, 30, 31, 33, 34
B. GEDRUCKTE QUELLEN
Gedruckte Quellen im Regierungsarchiv in Vaduz
Erbfolgeordnung, 1. Jan. 1809
Konkursordnung, 1. Jan. 1809
Papierstempelordnung, 1. Jan. 1809
Pöl ize iordnung, 2. Sept. 1732
Steuergesetz, 22. April 1807
2. Übrige gedruckte Quellen
Altmann
Correspondance
DI.
Helbert
Jenne
Kaufbrief Seh.
Kaufbrief V.
Kouföderat ionsakte
Laiidshrauch 1794
Ausgewählte Urkunden zur deutschen Ver-
fassungsgeschichte seit 1806, 1. Teil, hg. v.
Wilh. Altmann, Berlin 1898.
Correspondance de Napoleon Ier. Publiee
par ordre de l'empereur Napoleon III,
XXXII vol., Paris 1865 — 69.
Auszug aus der dem Landvogt Josef Schupp-
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1808, hg. v. C. v. In der Maur, Vaduz JB. 1905.
Auszug aus der Chronik des Jakob Helbert,
hg. v. Joh. Bapt. Büchel , Vaduz JB. 1929.
Documenta Liechtensteiniana, Cura Alfredi
prineipis a Liechtenstein. Edidit Rud. Jenne,
Wien, Privatdruck; (s. Bohatta, Liechten-
steinische Bibliographie, JB. (1910) 45 f.)
Kaufbrief über Schellenberg, hg. v. C. v.
In der Maur, Vaduz JB. 1901.
Kaufbrief über Vaduz, hg. v. C. v. In der
Maur, Vaduz JB. 1901.
Die Rheinischen Kouföderat ionsakte oder
«ler am 12. Julius 1806 zu Paris abgeschlos-
sene Vertrag, hg. v. P. A. Winkopp, Frank-
furt a. Main 1808.
Landsbrauch aus dem Jahre 1794, Liechten-
steiner Volkswirt, Vaduz .1928.
- 174 -
Landsrhaftsrechuungeii
I.BS.
Liechtenst. Regesten
Liechtenst. Urkunden!).
Metternieh
Palatinatsdiplom
Proklamation
Regesten GM.
Rentamtsrechnung 1786
Ritter. Urkunden
Schädler. Hnldigungsakte
Steuerbuch
Slrickler
Tschugmell
Urharien
Zwei Landschaftsrechnungen aus dem 18.
Jahrhundert, hg. v. Jos. Ospelt, Vaduz JB.
1945.
Landesbeschreibung Schupplers, Liechten-
steiner Volkswirt, Vaduz 1927.
Regesten zu meiner Sammlung Liechtenstei-
nischer Urkunden, hg. v. Alb. Schädler, Va-
duz JB. 1907.
Liechtensteinisches Urkundenbuch, hg. v.
F. Perret, Vaduz JB. 1942 — 1950.
Metternichs Denkwürdigkei ten , I. Bd. hg. v.
O. H. Brandt, München 1921.
Palatinatsdiplom, hg. v. C. v. In der Maur,
Vaduz JB. 1901.
Proklamation des Landvogtes Schuppler vom
12. Juni 1809, hg. v. C. v. In der Maur, Vaduz
JB. 1905.
Regesten zu den Urkunden der liechten-
steinischen Gemeindearchive und Alpgenos-
senschaften, hg. v. Alb. Schädler, Vaduz JB.
1908.
Aus der Rentamtsrechnung für 1786, hg. v.
Jos. Ospelt, Vaduz JB. 1948.
Liechtensteinische Urkunden im Regierungs-
archiv in Innsbruck, hg. v. Rup. Ritter, Va-
duz, JB. 1936.
Huldigungsakte bei dem Übergang der Herr-
schaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz
an die Fürsten von Liechtenstein, hg. v. Alb.
Schädler, Vaduz JB. 1910.
Das Legerbnch oder Steuerbuch vom Jahre
1584, hg. v. Jos. Ospelt, Vaduz JB. 1930.
Aktensammlung, Amtliche Aktensammlung
aus der Zeit der helvetischen Republick,
12 Bde., hg. v. Joh. Strickler. Bern 1886 —
1911, 1940.
Beamte 1681 —1840, Dienstinstruktionen,
Diensteide usw.. hg. v. F. Tschugmell, Vaduz
JB. 1947.
Zwei Urbarien der alten Grafschaft Vaduz,
hg. v. Joh. Bapt. Büchel . Vaduz JB. 1906.
- 175 —
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AHB.
Rastgen
Heck
Bilterauf
Bohalta
Büchel. Bendern
Büchel. Eschen
Büchel, Mauren
Büchel. Schaan
Büchel. 'Priesen
Criste
I lierauer
Kalke
Keger
Frömmelt
(^agliardi
Hantsch
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Staatengesch. d. neuesten Zeit, Leipzig 1897.
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Ignatz von Felbigers, Diss., Leipzig 1903.
Welti = Weit' L. , Geschichte der Reichsgrafschaft
Hc ' i ienems und des Reichshofes Lustenau.
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Winter = Winter Ed., Der Josefinismus und seine Ge-
schichte, Brünn 1943.
Zachariä = Zachariä H . Alb., Deutsches Staats- und
Bundesrecht, I. Bd., Gött ingen 1865.
Von zwei Liechtenstein-Karten
in Schweizer Archiven
und einer alten
Rheinmarke
von Alexander Frick
— 181 —
Ton zwei Liechtenstein-Karten in Schweizer Archiven
und einer alten Rhelnmarke
von Alexander Frick
I.
Das 1910er Jahrbuch unseres Vereins enthält eine Abhandlung
von P. Jos. Fischer, S. J., Feldkirch, über die älteste Karte des
Fürstentums Liechtenstein, das ist die Karte die Joh. Jak. Heber,
Ingenieur,und Geometer von Lindau im Ja'hre 1721 im Auftrage
unseres Fürsten angefertigt hat. Zum Schlüsse seines Aufsatzes
kommt Pater Fischer mit folgenden Sätzen dann auch auf die zweit-
älteste ?SpeziaIkarte unseres Landes zu sprechen:
«Für die westliche Hälfte Liechtensteins, also für das Ge-hiet
des Schellen'bergis und die Rheinehene ist übrigens noch wichtiger
die 133,5' x 43,8 cm grosse handschriftliche Karte, -welche der
Obristlieutnant Kolleffel 1756 entwarf und die vom Verfasser
jüngst in der Stadtbibliothek von Zürich aufgefunden wurde. Ihr
Titel lautet: «Spezialcharte von dem inneren Theil des Reichs
Fürstenthums Lichtenstein nebst Anzeigung dessen Landes Beschaf-
fenheit auf gnaedigsten Befehl des regierenden Fürsten Joseph
Wenzel von und zu Lichtenstein, aufgenommen und verfertigt vom
28tcn Octobris (bis ultimo Deeemibris Anno 1756 durch Kolleffel,
Obristlieutnant.» Soweit die Ausführungen Pater Fischers.
Im Jahre 1950 verfasste Dr. Erwin Poeschel im Auftrag der
fürstlichen Regierung das Werk «Die Kunstden'kmäler des Fürsten-
tums Liechtenstein». Dr. Poeschel kommt in seinen Ausführungen
naturgemäss auch auf die alten Landkarten zu sprechen und schreibt
auf Seite 24 über die KoIIeffel-Karte wörtlich: «Eine um 1910 in ~
der Stadtbilbliot'hek Zürich von P. Fischer entdeckte ««Spezial-
charte von dem inneren Theil des Reichs Fürstenthums Liechten-
stein»» konnte trotz eingehenden Nachforschungen nicht mehr auf-
gefunden Werden. Sie war «aufgenommen und verfertigt vom 28.
1 2 *
- J82 —
Oetobris bis ultimo Decembris Anno 1756 durch Kolleffel, Obrist-
lieutnant» und betraf das Gebiet des Schellenbergs und die Rhein-
ebene, Masse 133,5 x 43,8 cm.»
Die Befürchtung Dr. Poeschels, diese alte Karte sei endgültig
verloren, bewahrheitete sich gottlob nicht. Hw. H. Pfarresignat
Fridolin Tschugmell, der sich vor allem durch seine Forschertätig-
keit auf dem Gebiete der Genealogie verdient gemacht hat — er
verfertigte schon eine grosse Anzahl von Stammbäumen un'd Ahnen-
tafeln — ging mit grosser Energie dieser Sache nach und konnte im
Sommer 1953 der Regierung melden, dass die gesuchte Karte in
der Zentralbibliothek Zürich wieder aufgefunden worden sei. Be-
reitwillig kam die Direktion der Zentralbibliothek Zürich unserem
Wunsche nach und fertigte Photos von der Karte an. So sind wir
denn in die Lage versetzt, eine gute Reproduktion dieses hoch-
interessanten Dokumentes bringen zu können.
Eine ausführliche Beschreibung des Karteninhaltes ist kaum
nötig, da der Leser anhand der sehr guten photographischen Wieder-
gabe sich selber ein zuverlässiges Bild von allem machen kann. Das
Format ist etwas ungewöhnlich, indem das Rechteck recht langge-
zogen und daher sehr schmal ist. Die Manier in der die Karte ange-
fertigt ist, entspricht der vor 200 Jähren in Österreich üblichen. Die
Darstellung der Verhältnisse in der Ebene ist schon recht zuver-
lässig, hingegen waren die Geometer in jener Zeit in der Darstellung
der Bodenerhebungen — also der Hügel und der Berge — noch
recht unbeholfen: sie kannten nämlich in jener Zeit weder die
Schraffen, noch die Höhenlinien, noch die Schummerung, alles Dar-
stelluftgsmittel, mit denen die heutige Kartographie so herrliche
Gebirgskarten hervorbringt. Der Lauf des Rheinstromes vor zwei-
hundert Jahren ist hier genau eingezeichnet: das allein schon macht
die Karte für jeden Beobachter hochinteressant. Wir sehen, dass
z. B. in der Gegend von Triesen ein Rheinarm die heutige Land-
strasse bespülte. Ein wesentlicher Teil der Talsohle gehörte da-
mals noch ausschliesslich dem Rheine, ein Zustand, den wir uns
heute kaum mehr vorstellen können. Brücken über den Rhein gab
es damals noch keine, wohl aber sind Fähren eingezeichnet. Von
einem Entwässerungssystem, wie wir es kennen, ist noch keine Spur
zu sehen. Jede Gemeinde leitete ihre. Gewässer noch direkt in den
— 183 —
Rhein. Im Tostnerriet existierte zu jener Zeit noch der Egelsee.
Auch sind heute nicht mehr vorhandene Gebäude zu finden, wie z.B.
Bad Vogelsang in Triesen, eine Kapelle St. Anna in Balzers, herr-
schaftliche Mühlen in MühlehoLz, Ziegelstadl in Nendeln, Scbinder-
hof in Schaanwald u.a.m. Von der verschwundenen Kapelle St.
Anna in der Balzner-Au kannten wir wohl noch die exakten Bau-
maße, den genauen Standort hingegen schon nicht mehr. Die Kol-
leffel-Karte gibt nun hierüber wieder sicheren Aufschluss.
Auch dem Flurnamenforscher gibt dieses Blatt allerhand in-
teressante Probleme auf (z. B. Schneckengarten in Vaduz, Stenzen-
graben in Schaan u.a.m.). Die Karte gibt aber auch guten Aufschluss
über die damaligen Weganlagen und den Bestand an Weinbergen.
Der Verlauf des Zaunes im Schaaner Bovel, der das uneinge-
schränkte Privateigentum von denjenigen Gelbieten trennte, die mit
dem sogenannten Trieb- und Trattrecht belastet waren, ist hier prä-
zis und meines Wissen« einmalig auf einer Landkarte festgehalten.
Das sollen nur einige Hinweise auf den Karteninhalt sein.
Im Weiteren habe ich mich bemüht, möglichst alles zusammen-
zutragen, was über die Entstehung und das weitere Schicksal dieses
Blattes irgendwie Aufschluss gibt. Hw. H. Pfarresignat Tscbugmell
verdanke ich die Mitteilung, dass im fürstlichen Hausarchiv fol-
gender auf diese Karte bezughabender Vermerk vorhanden sei:
«Nach deme Herr Obrist Lieutenant von Kohleffel zu aufer-
nehmung der ganzen Gegend, und Laage dieses Reichs-Fürsten-
thumbs den 27. octobi .3 dahier eingetroffen, und wehrend seinem
Hierseyn, einen Plan, worinen die hiesige Oerther, nebst denen
Gränzen, besonders gegen dem Rheinstrohm angezeigt worden, ver-
fertigt, welcher von Ihme nachher Wien überschic'kht wurde; alss
seynd vermög bochfürstl. Canzley-rescripti de dato Wien 19. 9.-bris
1756 Nr. 62 nicht nur die mitgebrachte Botten, sonder auch vermög
anderweithen bochfürstl. Canzley-rescripti de dato 11. X-bris 1756
Nr. 63 die Verpflegung gedachten Herrn Obrist Lieutenant mit
seinen Leuten aus denen Rendten abzuraichen und demselben, 60-
wohl seine hieher — als auch reiss-Kösten zu bezahlen, welche
sämtliche Kosten dann ohne die gnädigst verhaissene discretion, sag
anliegender Berechnung Nr. 62 sich belauften auf 936 gülden
53 + er 3.»
— 184 —
Kolleffel scheint österreichischer ArmeeUartograph gewesen
zu sein. Der' Auftraggeber, Fürst Wenzel, war bekanntlich selber
einer der höchsten militärischen Führer des . damaligen Österreich.
Es fällt auf, dass diese Karte in verhältnismässig kurzer Zeit, näm-
lich in zwei Monaten entstanden ist. Offensichtlich hatte er einige
Hilfskräfte bei sich.
An das Zentralarchiv in Zürich richtete ich die vier folgenden
Fragen:
1. Wann und wie kam diese Karte nach Zürich?
2. Sind Ihnen ausser dem Vermerk im 1910er Jahrbuch des
. Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein und in
den «Kunstdenkmälern des Fürstentums Liechtenstein» weitere
Publikationen über dieses Blatt bekannt?
3. Ist diese Karte in Tusch gezeichnet und sind einzelne Teile
farblich behandelt?
4. Warum konnte Dr. Poeschel diese Karte vor einigen Jahren
nicht gezeigt werden?
Von dort kam mir folgende Antwort zu, die ich auch auf die-
sem Wege verdanken möchte,:
Zu 1: Über den Zeitpunkt und Weg, als wann und wie die Karte
in die Stadtbibliothek kam, lässt sich heute nichts mehr er-
mitteln; eine alte Signatur ist nicht vorhanden. Im Jahr 1930
wurde sie unter unaufgearbeiteten alten Beständen gesichtet.
Zu 2: Andere Hinweise auf die Karte, als diejenigen, die Sie auf-
führen, sind uns nicht bekannt.
Zu 3: Die Karte ist in sebwarzgrauen Feder gezeichnet, teilweise
laviert; die Felder und teilweise die Berghänge sind aquarelliert.
Zu 4: Als E. Poeschel seinerzeit das Blatt suchte, war es in Verstoss
geraten; seine intensiven Bemühungen waren darum vergeblich.
n -
" Auf der'Süche nach alten Rheinkarten kam mir im Kantons-
ärchiv St. Gallen nachstehend wiedergegeberie Originalkarte in die
Hände. Dieses besonders für die Balzner höchst interessante Doku-
ment ist auf starkem Papier gezeichnet und hat eine Länge von 54 cm
— 185 —
lind eine Breite von 42 cni. Die Zeichnung ist in feinen, präzisen
Tuschstrichen ausgeführt und mittel« Aquarellfarben wurde eine
recht abwechslungsreiche und doch diskrete Tönung erzielt. Die
Karte ist nicht datiert. Ihre Entstehung dürfte etwa in die Zeit von
1780 bis 1810 fallen. Auf die Gründe, die zu dieser Zeitbestimmung
führen, komme ich später kurz zu sprechen. Aus der ausführlichen
Legende darf sicher geschlossen werden, dass es sich 1. um eine
Wuhrkarte handelt und 2. dass diese wohl als integrierender Bestand-
teil zu einem Entscheid in einer in jener Zeit immer wieder auflo-
dernden Grenzstreitigkeit angefertigt wurde. Dieser Entscheid, oder
vielleicht das friedliche gegenseitige Übereinkommen aber ist bis
heute nicht bekannt. Es ist aber leicht möglich, dass dieses dazuge-
hörige Dokument gelegentlich in einem Gemeindearchiv diesseits
oder jenseits des Rheines zum Vorschein kommt, wie das beispiels-
weise bei der Traehterwubrkarte in Triesen der Fall war (siehe
Historisches Jahrbuch 1951).
Ich glaube kaum, dass wir irgend eine andere Darstellung von
den Verhältnissen am Rhein aus dieser Zeit haben, die mit solcher Ge-
nauigkeit all die damals in diesem Gebiet bestehenden Streichwuhre,
Schupfwuhre, Wuhrköpfe u. s. w. zeigt. Ein Vergleich mit der etwas
früheren, unter I beschriebenen Kolleffelkarte ergibt im allgemeinen
Übereinstimmung der beiden Darstellungen, wobei allerdings berück-
sichtigt werden muss, dass die in St. Gallen liegende Karte v i r !
mehr ins Detail gehen konnte, weil sie nur die obersten drei Rhein-
kilometer festhält, während Kolleffel alle 26 zur Darstellung
brachte. Die Balzner Wuhrkarte ist also sozusagen ein ausführlicher
Detailplan zur Kolleffelkarte.
Es wäre verlockend, eine weitere Besprechung dieser Wuhr-
karte. zu bringen, doch glaube ich darauf verzichten zu können, da
der Vorstand des Historischen Vereins auch hier eine Wiedergabe
der Karte in ziemlich grossem Maßstabe beschloss, sodass sie so
nun auch jedermann zugänglich wird.
III.
Um den «Plan Wahlen» möglichst erfüllen zu können, wurde
zu Beginn des 2. Weltkrieges von den Gemeinden auf Geheiss der
Regierung möglichst viel Pflanzland bereitgestellt, damit jedem
- 186
Bürger die nötige Fläche für den Pflichtanhau zugewiesen werden
konnte. Im Zuge solcher Bodengewinnungsarbeiten stiess man in
Balzers beim Abtragen eines alten Binnendammes auf einen 2 m
hohen, SO cm breiten, ordentlich zugehauenen Stein, der gleich als
eine alte Rheinmarke erkannt wurde. Der Stein war ein Melser-
Verrncano. Seine exakten Masse, seine Beschaffenheit und sein
heraldischer Schmuck und dessen genauer Standort ergeben sich
aus der heiliegenden Darstellung. Der damalige Landtagspräsident
und Regierungsrat Hw. H. Anton Frommelt ordnete an, dass dieser
interessante Fund nach Vaduz gebracht werde, denn an seinem alten
Standorte konnte er nicht belassen werden, weil der Damm, auf
dem er oder vielmehr i n dem er sich befand, eben abgetragen
wurde. Dieser Markstein hatte dann arges Pech! Museum bestand
noch keines und so wurde er heim Regierungsgebäude abgeladen,
wo er dann auch einige Jahre lag. Eines schönen Tages, es war am Ende
des Krieges, schlug ihn ein Arbeiter in kleine Stücke, um Rollier-
steine zu gewinnen. Jener Arbeiter tat dies ganz gedankenlos und
sicherlich ohne böse Absicht.
Diese genauen Mitteilungen über diese nun zerstörte Rhein-
marke habe ich von Herrn fürstl. Baurat Vogt, der gleich am Tage
des Fundes in seinem Notizbuch eine kleine Skizze mit Angabe der
Höhe. Breite und der Inschriften anfertigte. Er zeichnete auch so-
fort auf seiner Dienstkarte den genauen Fundort ein.
Vielleicht hat sich ein Leser darüber gewundert, dass ich die
Geschichte dieses Marksteins im Zusammenhang mit diesen alten
Rheinkarten bringe. Dieser zerstörte Stein war nämlich das in der
undatierten Karte unter C eingetragene Grenzzeichen und befand
sich noch genau an diesem Orte. Bei näherem Zusehen fand ich zu-
dem auf dem in St. Gallen liegenden Original den Markstein bei C in
seiner, genauen Proportionen eingezeichnet, ja sogar die Jahreszahl
1 654. sowie der einfache heraldische Schmuck, wie ihn Baurat
Vogt auf seiner Skizze festgehalten hat, ist mit feinsten Strichen
klar und deutlich auf der Darstellung des Marksteins zu sehen. (Auf
unserer verkleinerten Wiedergabe ist dies kaum zu erkennen).
Es wäre nun naheliegend, die Entstehung der unter II beschrie-
benen, undatierten Karte auf Grund dieser Feststellung ins Jahr
1651 zu verlegen. Doch einem solchen Versuche stehen zwei Haupt-
— 188 —
argurnente kategorisch entgegen, nämlich erstens die Art der Dar
Stellung und vor allem auch die Form der Beschriftung spricht für
eine Entstehungszeit, die allermindestens 100 Jahre weniger weit
zurückliegt und zweitens ist die Burg Gailenberg schon als Ruine
dargestellt. Gutenberg aber war bis etwa 1730 bewohnt und erst
von da an nahm der Zerfall der Burg ein rascheres Tempo an, indem
die Dächer etwa 1770 abgetragen und anderweitig verwendet wur-
den. 1654 stund das Schloss also auf keinen Fall als Ruine da.
Der Markstein mit der Jahreszahl 1654 wurde also in einem
viel späteren Zeitpunkte von beiden Wuhrparteien ausdrücklich
wieder als Wuhrgrenze anerkannt. Neu aber war dessen Einvisie-
rung, indem eben vom Ellberg über diesen Stein eine Gerade nach
dem Schollberg gezogen wurde. Ein einzelnes Grenzzeichen kann
natürlich für sich allein keine Grenzlinie darstellen, sondern nur
einen Grenzpunkt.
Schade, dass dieser Stein zerstört wurde. Es war dies noch der
einzige erhaltene, mit Jahreszahl versehene Markstein am Rhein aus
alter Zeit. Die benachbarte Stadtgemeinde Maienfeld berichtet z. B.
mit berechtigtem Stolz, dass sie auf ihrem Gemeindegebiet noch
solche «Rheinmarchen» aus den Jahren 1534, 1576 und 1812 habe.
Hätte vor 10 Jahren schon ein Landesmuseum bestanden, so wäre
uns dieser alte, wohlpToportionieirte' "Grenzstein sicherlich erhalten
geblieben.
Nachschrift
Während diese kleine Arbeit im Druck ist, konnte ich zu meiner
Überraschung feststellen, dass in den Beständen des Historischen
Vereins eine photographische.Wiedergabe der Kolleffelkarte in Ori-
ginalgrösse vorhanden ist. Erst im Zuge der Einrichtung des Lan-
desmuseums kam sie mir zu Gesicht. Wie so viele^andere höchst
interessante, vom Historischen Verein ^während ;50' Jahren zusam-
mengetragene Materialien war auch diese Karte verwahrt. Ich ver-
mute, dass die Kopie bald nach der Auffindung der Originalkarte
durch Pater Fischer angefertigt wurde. Auch Dr. Poeschel, der un-
ermüdlich nach der Karte forschte, muss diese Kopie nicht beachtet
haben.
Malanser
Ausgrabung 1953
von D a v i d Beck
— 191 -
ISalanser
Ausgrabung 1953
von David Beck
D e r M a l a n s e r auf dem Gebiet der Gemeinde E s c h e n ist
die h ö c h s t e K u p p e des gegen den R h e i n zu gelegenen s ü d w e s t l i c h e n
Tei l s des Eschnerberges . N a c h dem Ü b e r s i c h t s p l a n f ü r das F ü r s t e n -
tum Liech tens te in 1 : lO'OOO, B la t t Eschne rbe rg , liegt der h ö c h s t e
P u n k t der F l u r Ma lanse r (651 in . ü. M . ) auf den K o o r d i n a t e n
758.210/232.300. A u f der K a r t e ist die F l u r b e z e i c h n u n g Malanse r
etwa 300 M e t e r s ü d w e s t l i c h dieses Punk tes und die Beze ichnung
M a l a n s e r w a l d in der gleichen R i c h t u n g etwa 150 M e t e r en t fern t
eingetragen.
A l s p r ä h i s t o r i s c h e Funds te l l e ist die B e r g k u p p e schon seit mehr
als zwanzig J a h r e n bekannt . Ihr E n t d e c k e r ist, wie be i den meisten
bis jetzt bekannten p r ä h i s t o r i s c h e n S i e d l u n g s p l ä t z e n des Eschner-
bergs, A l t - W a l d a u f s e h e r R u d o l f Has l e r in G a m p r i n . Ü b e r die topo-
graphischen V e r h ä l t n i s s e des Gebietes gibt der K u r v e n p l a n , aufge-
n o m m e n von Fors t - Ingenieur L e o L i e n e r t A u s k u n f t (P lan I). Diese r
P l a n umfasst das ganze Gebie t des Ma lanse r und des Schne l le r und
reicht i m Osten bis an das Gebiet des L u t z e n g ü t l e - K o p f e s .
Ü b e r H e r k u n f t und Bedeu tung des F lu rnamens Malanse r war
am Eschnerbe rg nichts zu e r f ah ren . In der b ü n d n e r i s c h e n H e r r -
schaft gibt es ein D o r f Malans u n d in der war tauischen Nachbar -
schaf t s i n d die F l u r n a m e n Ma lans , Ma lanse rbe rg , M a l a n s e r h o l z
und Malanse r tobe l ebenfal ls ver t re ten . H . Gaba thu le r , der Sammle r
und Bea rbe i t e r der F l u r n a m e n der Gemeinden W a r t a u und Sevelen ,
m ö c h t e es «als Nieder lassung >bei den grossen Steinend be t rach ten . 1
F ü r unseren Malanse r w ä r e diese D e u t u n g n ich t abwegig, da der
F u n d p l a t z von d re i F e l s k ö p f e n f l a n k i e r t ist.
E i n e erste Sondie rung auf dem Malanse r wurde i m Herbs t 19-16
von B . F r e i und dem Ber ich te r s ta t t e r d u r c h g e f ü h r t . In mehre ren der
1 II. Gabathuler, die Orta- und Flurnamen der Gemeinden Wartau und Sevelen. S. SO.
— 192 —
Probeschn i t t e , f anden w i r gute K u l t u r s c h i c h t e n mi t z ah l r e i che r
F u n d e n , besonders an K e r a m i k . 1 Damal s war das Gebie t noch be-
waldet ( A b b . 1). D u r c h das A u f t r e t e n des B o r k e n k ä f e r s i n den
le tz ten J ah ren wurde der Baumbes tand auf dem Malanse r s ta rk
gel ichtet . D i e Gemeinde E s c h e n nahm eine N e u a u f f o r s t u n g i n A u s -
s icht . D e r V o r s t a n d des H i s t o r i s c h e n Ve re in s beschloss deshalb eine
G r a b u n g d u r c h z u f ü h r e n u n d die Gemeinde Eschen gab in verdan-
kenswer te r Weise ihre Z u s t i m m u n g . In der Ze i t vom 20. J u l i b i s
10. A u g u s t 1953 wurde dann eine U n t e r s u c h u n g auf dem Malanse r
d u r c h g e f ü h r t . D i e Grabungsequ ipe war du rchschn i t t l i ch 10 M a n n
s tark . D i e meis ten der M i t a r b e i t e r hat ten s i ch schon be i f r ü h e r e n
Grabungen auf dem Eschne rbe rg ( L u t z e n g ü t l e , B o r s c h t u n d Schnel -
ler) b e t ä t i g t .
D e r F u n d p l a t z
D i e topographische A u f n a h m e ( P l a n I) zeigt, dass die K u p p e
des Ma lanse r noch von einigen zwei bis d re i M e t e r hohen F e l s k ö p f e n
und P la t eaux ü b e r r a g t w i r d ; so i m n ö r d l i c h e n T e i l be i P u n k t 649,9
und i n der M i t t e b e i P u n k t 651,10 u n d s ü d l i c h davon be i den
P u n k t e n 649,9 u n d 651,10. Z w i s c h e n diesen E r h ö h u n g e n liegen
k l e ine T ä l c h e n oder M u l d e n , die g r ö s s e r e , von N o r d o s t nach S ü d w e s t
etwas abfa l l ende H a u p t m u l d e , Hegt zwischen P u n k t 649,9 u n d P u n k t
651,10, und ist auf der s ü d ö s t l i c h e n Seite begrenzt von einer 20
M e t e r langen und 2 — 3 M e t e r hohen F e l s w a n d . Que r zu dieser
M u l d e s t re icht i n R i c h t u n g S O — N W ein zweites, t ieferes T ä l c h e n .
In diesen be iden M u l d e n ergaben 1946 die dor t a u s g e f ü h r t e n
Schni t te 1 — 6 gute K u l t u r s c h i c h t e n u n d zahl re iche F u n d e . Beson-
ders e rg ieb ig waren die Schni t te 1, 2 und 3.
V o n N a t u r aus ist die K u p p e des Malanse r unbewehr t .
D i e . A b h ä n g e s ind auf a l len Sei ten massig s te i l u n d nur an e inzelnen
Ste l len von k l e ine ren F e l s b ä n d e r n durchzogen . A m Fusse des M a -
lanser l iegen auf der Westseite der G a m p r i n e r W e i l e r Salums u n d
auf der Ostseite der Eschne r W e i l e r A s p e n , ö s t l i c h v o m M a l a n s e r ,
in e iner E n t f e r n u n g von etwa 140 M e t e r n und 20 M e t e r t i e fe r , l iegt
die wicht ige p r ä h i s t o r i s c h e Funds te l l e « S c h n e l l e r » , ö s t l i c h v o m
1 Vergl. Jahrb. 1946; D. Beck, ;Neue prähistorische Funde auf dem Eschnerberg.
I
— 193 —
Schne l l e r Hegt e in Q u e r b r u c h — die t iefe Hohlgasse läset einen al-
ten B e r g ü b e r g a n g ve rmu ten — und daran schliesst s i c h wei te r gegen
Osten das an iurge$chicht l ichen F u n d e n so re iche Gelbiet des L u t z e n -
g ü t l e a n . 1 A u f der Südwes t se i t e^ igt der A b h a n g des Ma lanse r am
wenigsten « t e i l . H i e r schliesst s i c h das Gebie t von E b n e mi t dem
G ü g g e l h a l d e w a l d an.
D i e Grabung
G e s t ü t z t auf die Ergebnisse der Sondie rungen v o n 1946 wur-
den z u n ä c h s t die Schni t te 7 u n d 10 a u s g e f ü h r t , u n d zwar pa ra l l e l
zu r F e l s w a n d u n d d u r c h s c h n i t t l i c h 4,5 M e t e r v o n dieser en t fe rn t .
Gegraben w u r d e b is i n den f u n d l e e r e n Lös« u n d tei lweise b is auf den
F e l s g r u n d . ( V e r g l . S i tua t ion , P l a n II). Das P r o f i l i m Schn i t t , auf der
Seite gegen den F e k z u , wurde au fgenommen und steingerecht ge-
zeichnet . ( V e r g l . P r o f i l , P l a n III) . D i e Schni t te 7 u n d 10 s i n d zu-
sammen 32 M e t e r lang . Senkrech t auf .Schnitt 7 w u r d e n gegen die
Fe l swand z u z w e i wei tere Schni t te , 8 u n d 9 a u s g e f ü h r t u n d die P r o -
f i l e au fgenommen . Z w i s c h e n S c h n i t t 7 u n d der F e l s w a n d wurden, die
F e l d e r 1 u n d 2 b i s i n den f u n d l e e r e n L ö s s g r u n d ausgegraben. D i e
Schni t te 11 und 12 w u r d e n anschliessend noch a u s g e f ü h r t , u m die
V e r h ä l t n i s s e auf der Westsei te des Pla tzes a b z u k l ä r e n . A u f dieser
Seite wurde auch noch . i l a s F e l d 3 b i s auf den dor t hochstehenden
Fe l sg rund ausgehoben. Sch l iess l i ch 'wurde auf der Ostseite des
Pla tzes , wo nach dem P r o f i l b e f u n d die K u l t u r s c h i c h t auskei l te ,
das F e l d 4 ausgegraben. (Siehe S i tua t ion , P l a n II). Ausgangspunk te
f ü r die P l a n a u f n a h m e n u n d die N i v e l l i e r u n g e n w a r e n P . 651,10 auf
der F e l s w a n d u n d P . 649,9 auf dem g e g e n ü b e r l i e g e n d e n Fe l sp la teau .
P r o f i l 1
Das P r o f i l 1 gab berei ts e inen guten E i n b ü c k in die Schich tver -
h ä l t n i s s e (s. P l a n I I I , die d re i Te i l e auf P l a n I I I s ind f o r t l a u f e n d an-
e inander gereiht zu denken.) Z w i s c h e n M e t e r 3,5 u n d M e t e r 7,5
zeichnete s ich deu t l i ch eine s ta rke , schwarze K u l t u r s c h i c h t ab, die
g rubenar t ig e inget ief t war. Im Schn i t t 7, i m Schni t t 9 u n d in F e l d 1
1 Uber die Grabungen auf dem Lutzengütle und auf dem Schneller; vergl. die Be-
richte in den Jahrbüchern 1937, 1942 — 45, 1946 und 1951.
1 3
— 195 —
wurden an dieser Ste l le besonders viele Scherben der M e l a u n e r K u l -
tur von der A r t der « L a u g e n e r » K e r a m i k gefunden .
V o n m 9 bis m 18 ist eine wei tere , aber s c h w ä c h e r a u s g e p r ä g t e
K u l t u r s c h i c h t vo rhanden , die etwas t i e fe r liegt u n d le icht gegen die
P l a t z m i t t e zu a b f ä l l t . D i e in diesem P r o f i l t e i l s i ch tba ren u n d auch
i m Schni t t 7 u n d i m anstossenden F e l d 2 gefundenen g r ö s s e r e n
Steine k ö n n t e n w o h l mi t e inem Wohnt )au in V e r b i n d u n g stehen, und
eine P l a n i e r u n g bedeuten.
Zwischen m 19 u n d m 23, alber nochmals etwa 70 c m t i e fe r ,
liegt ebenfal ls eine s t ä r k e r e K u l t u r s c h i c h t . Besonders a u s g e p r ä g t
ist diese zwischen m 19 und in 20, wo eine mi t s chwarze r E r d e ,
Scherben und T i e r k n o c h e n a u s g e f ü l l t e G r u b e lag. A u c h auf diesem
T e i l des Platzes scheint e in p lan ie r t e r W o h n h o r i z o n t zu l iegen.
A l s letzte und t iefste S tu fe erscheint von m 23 bis m 32 eine
weitere K u l t u r s c h i c h t . Diese liegt berei ts unten in der t i e f en M u l d e ,
etwa 60 cm unter der heut igen O b e r f l ä c h e . Im P r o f i l erscheint sie
du rch den Schni t t 8 un t e rb rochen . D i e t ie fe re schwarze Sch ich t i m
Löss zwischen m 30 u n d m 32, 1,40 m unter dem B o d e n , war f u n d -
leer und s teinlos . Es d ü r f t e s i ch u m eine B o d e n v e r f ä r b u n g , v ie l le icht
um eine alte O b e r f l ä c h e handeln . Z u r U n t e r s u c h u n g w u r d e n h ie r
B o d e n p r o b e n en tnommen.
F e l d 1
Das F e l d 1 umfasste e inen T e i l der mi t schwarzer K u l t u r e r d e
a u s g e f ü l l t e n G r u b e und die h a n g a b w ä r t s gegen S W liegende schwä-
chere K u l t u r s c h i c h t . D i e G r u b e ke i l t e gegen den Fe ls b i n a l l m ä h l i c h
aus. A u f dem N i v e a u von m 648,20 lagen, mehr gegen den Fels zu ,
eine A n z a h l plat t ige Steine. He rds t e l l en oder P f o s t e n l ö c h e r konn ten
nicht beobachte t werden . E i n H ü t t e n p l a t z ist h ier un iwahrsche in l ich .
A u c h wurden i m ganzen F e l d 1 ke ine K n o c h e n gefunden . Was die
G r u b e mit der schwarzen K u l t u r s c h i c h t bedeute t , konn te n ich t fest-
gestellt werden . M ö g l i c h e r w e i s e war es eine A b f a l l g r u b e . D e r obere
T e i l von F e l d 1 und der Schn i t t 9 l i e f e r t e n an F u n d e n h a u p t s ä c h l i c h
K e r a m i k , wie sie die A b b i l d u n g e n 9, 10 und 11 zeigen, also g r ö s s t e n -
teils typische M e l a u n e r - K e r a m i k , i n der « L a u g e n e r - A u s p r ä g u n g »
wie w i r sie berei ts von Gutenberg-Ba lze rs und in e inzelnen S t ü c k e n
1 3 *
— 197 —
auch von L u t z e i i g ü t l e kennen . D a b e i waren aber auch S t ü c k e , die
nicht die f ü r M e l a u n charak te r i s t i schen V e r z i e r u n g e n t rugen u n d de-
ren R a n d p r o f i l e f ü r die U r n e n f e l d e r z e i t charak te r i s t i sch s ind( Innen-
kantung des Randes , abgestr ichener Rand ) . In dem h a n g a b w ä r t s
l iegenden, also i m s ü d w e s t l i c h e n T e i l des Fe ldes , fehl te die verz ier te
« L a u g e n e r » - K e r a m i k fast ganz.
F e l d 2
' Das F e l d 2 umfasst die schon genannten d re i , t reppenar t ig hinter-
einander l iegenden K u l t u r s c h i c h t e n . W i e dor t , besonders in den
be iden oberen T e i l e n , die Steine in der K u l t u r s c h i c h t w i r r und un-
r e g e l m ä s s i g lagen, zeigt A b b . 3. Im n o r d ö s t l i c h e n T e i l von F e l d 2
fehl te die M e l a u n e r - K e r a m i k g ä n z l i c h . H i e r f anden w i r zwischen
den Steinen h a u p t s ä c h l i c h Scheriben von der A r t , wie w i r sie aus der
t iefen Sch ich t vom Schne l le r kennen , also K e r a m i k der ä l t e r e n
U r n e n f e l d e r k u l t u r . In der oberen Sch ich t , ü b e r den Ste inen, f eh l t en
aber auch die s p ä t e n Graph i t t on -Sche rben mi t K a m m s t r i o h n ich t .
D i e t iefe G r u b e zwischen m 19 u n d m 20 l i e fe r t e neben einer A n z a h l
Scherben der U r n e n f e l d e r k u l t u r , auch etwas T i e r k n o c h e n . A u c h
h ie r scheint es s ich um eine A b f a l l g r u b e zu handeln .
D e r s ü d w e s t l i c h e T e i l von F e l d 2 umfasste auch noch die
schwarze K u l t u r s c h i c h t zwischen m 24 und m 26. H i e r lagen k le ine ,
platt ige Steine, wie sie s i ch auch noch i m anstossenden Schn i t t 7, sowie
in den Schni t t en 10 und 11 fanden . ( V e r g l . A b b . 4). Ü b e r u n d zwi -
schen diesen Ste inen fanden wi r wieder eine ganze A n z a h l s c h ö n e r
ve rz ie r te r Me laune r -Sche rben . U n t e r der Steinlage feh l te das gekan-
tete R a n d p r o f i l . Was w i r dor t an K e r a m i k fanden , macht einen
ä l t e r e n E i n d r u c k und d ü r f t e w o h l der f r ü h e n u n d mi t t l e ren Bronze-
zeit a n g e h ö r e n .
F e l d 3
In F e l d 3 war ebenfal ls eine plat t ige Steinlage vorhanden . D a -
r ü b e r und darunte r Lagen K u l t u r s c h i c h t e n . D i e obere l i e fe r te noch
etwas M e l a u n e r - W a r e , die t ie fe re K e r a m i k der ä l t e r e n A r t . D e r
F e l s g r u n d lag h ie r tei lweise sehr hoch ( V e r g l . A b b . 6) u n d die K u l -
turschic'ht ke i l t e gegen Nordos t a l l m ä h l i c h aus.
— 198 —
F e l d 4
F e l d 4 von in 2 — in 4,5 zeigte die g le ichen V e r h ä l t n i s s e wie
der anschliessende T e i l von F e l d 1. D e r schwarze Sack ke i l t e h ier
aus u n d die K e r a m i k ist die gleiche, h a u p t s ä c h l i c h verzier tes Laugen-
Schn i t t 11 u n d P r o f i l 2
U m die V e r h ä l t n i s s e auf dem west l ichen T e i l des M a j a n s e r zu
k l ä r e n , wurde schl iess l ich noch Schni t t 11 gegraben. Das ' G e l ä n d e
neigt s i c h h ier a l l m ä h l i c h h a n g a b w ä r t s . P l a n I V zeigt das aufgenom-
mene P r o f i l u n d A b b . 5 ist eine A u f n a h m e des Schnit tes gegen das
P l a t z inne re zu . V o n m 0 bis m 5,80 lag in ca 70 c m T i e f e eine
Steinlage, u n d da r in u n d darunte r eine t i e f schwarze Kul tu rsch ich t . .
Im wei teren T e i l h a n g a b w ä r t s f anden w i r viele g r ö s s e r e Steine, die
den E i n d r u ö k e iner nach a b w ä r t s v e r s t ü r z t e n M a u e r machten . D i e
K u l t u r s c h i c h t setzte sich aber auch noch unter den Steinen nach
aussen fo r t .
A n F u n d e n k o m m e n aus diesem Schni t t , aus der schwarzen
Schicht , z i e m l i c h viele Scherben u n d auch T i e r k n o c h e n . In diesem
T e i l des P la tzes m ü s s t e n also wahr sche in l i ch doch Hauss te l l en fest-
zuste l len e in . D i e K e r a m i k aus Schni t t 11 ist a l l em A n s c h e i n f r ü h -
oder mi t t e lb ronzeze i t l i ch .
D i e F u n d e
a) K e r a m i k
E i n grosser T e i l der K e r a m i k f u n d e g e h ö r t der M e l a u u e r - K u l -
tur an. Sie hat w o h l am meis ten Ä h n l i c h k e i t mi t der A r t , wie sie
von L a u g e n u n d anderen Funds t e l l en i m S ü d t i r o l , seit einigen Jah-
ren auch besonders von der hochgelegenen Funds te l l e v o m Sch ie rn ,
bekannt ist . 1 W e n n w i r 'beim Grabungsbe r i ch t v o m Schne l le r ( Jah rb .
1951) gewisse P a r a l e l l e n zum S c h i e r n i n bezug auf den F u n d p l a t z
(massenhaftes V o r k o m m e n von v e r b r a n n t e n T i e r k n o c h e n ) h inweisen
k o n n t e n , so k ö n n e n w i r es nun b e i m M a l a n s e r inbezug auf die K e -
r a m i k f u n d e tun . In mancher H i n s i c h t haben sie n ä m l i c h sehr v i e l
1 Vergl. Adrian Egger, Prähistorische und römische Siedlungen im Rienz- und E i -
sacktal, ferner Piero Leonardi, Le stazioni deU'Etä del Ferro sullo Sciliar (m 2500
s. m.) nelle Dolomiti.
— 200 —
Ä h n l i c h k e i l mit den S c h i e r n f u n d e n . T y p i s c h f ü r diese « L a u g e n e r »
Ware s ind die e i n g e s c h n ü r t e n S t a n d f ü s s e , o f t mi t Bodende l l e . ( A b b .
9, 53.34), die tauart igen ( tordier ten) H e n k e l , wobe i die T o r d i e r u n g
manchmal in einzelne F e l d e r mi t entgegengesetzter S t r i c h r i c h t u n g
aufgetei l t ist. ( A b b . 9, 53.35). ö f t e r s f i n d e n wi r aber auch gekantete
H e n k e l ( A b b . 9, 53.15 u n d 53.34a). T y p i s c h ist f e rne r die R a n d -
schneppe, die w i r aber auf dem Malanse r v e r h ä l t n i s m ä s s i g selten
ange t ro f fen haben ( A b b . 9, 53.32), f e rne r die S c h r ä g k e r h u n g des
Aussenrandes , die immer wieder vorhanden ist ( A b b . 9 und 10),
weiters die R i l l e n v e r z i e r u n g und die g i r landenar t ige V e r z i e r u n g ,
mit gekerbten , s c ' h n u r ä h n l i c h e n Le i s t en ( A b b . 9 und 10). D i e R ä n d e r
s ind i n der Rege l innen gekantet und gle ichen sehr dem bekann ten
U r n e n f e l d e r R a n d p r o f i l , doch s ind die K a n t u n g s f l ä c h e n m a n c h m a l
etwas eingezogen (ver t ief t ) .
S ä m t l i c h e Scherben auf A b b i l d u n g 11 w u r d e n zusammen mi t
Laugener W a r e in F e l d 1 und i m Schni t t 9 also i m B e r e i c h der
schwarzen G r u b e zwischen m 4 und m7,5 ge funden . Fast bei a l len
diesen S t ü c k e n f i nden wi r den innen abgekanteten R a n d . Das
S t ü c k 53,30 auf A b b . 11 hat innen am R a n d s c h ö n e D r e i e c k - K e r b e n .
K e r b u n g e n am inneren R a n d haben auch verschiedene S t ü c k e , die
H i l d auf der Heideniburg ge funden hat . 1
Das R a n d s t ü o k 53.72 auf A b b . 12 wurde in der oberen Sch ich t
von F e l d 3 auf der Steinlage, zusammen mit M e l a u n e r Scherben
gefunden . Es zeigt eine grobe K e r b u n g am Aussen rand , und E i n -
s t iche unterhalb des Randes . 53.284 A b b . 12 k o m m t aus Schni t t 9.
Das unverz ier te R a n d s t ü o k A b b . 12, 53.397 mi t dem schwach ge-
kante ten , ausladenden R a n d k o m m t v o m n ö r d l i c h e n T e i l von F e l d 1,
vom gleichen H o r i z o n t , wie der verz ie r te M e l a u n e r s c h e r b e n 53.31
auf A b b . 9. E b e n f a l l s aus dem gle ichen H o r i z o n t k o m m t auch A b b .
12, 53.366, w ä h r e n d das S t ü c k A b b . 12, 53.646 zusammen mi t A b b .
9, 53.9 b e i m 25 auf der Steinlage gefunden wurde .
A u s dem s ü d w e s t l i c h e n T e i l von F e l d 1 k o m m e n die S t ü c k e
A b b . 12, 53.514 und 53.459, ersteres mi t gerauhter O b e r f l ä c h e unter
der gekerbten Leiste, letzteres e in Scherben mi t H o h l b u c k e l v e r z i e r u n g .
1 A. Hild. Die Urnenfelder-Kultur auf der Heidenburg hei Gftfis, in Prähistorische
Zeitschrift XXXIV/V 1949/5°0.
— 201 —
D e r Scherben mi t H o h l b u c k e l - und Strichverzierurrg- 53.542,
A b b . 13, k o m m t aus dem n o r d ö s t l i c h e n T e i l von F e l d 2, das s c h ö n e
S t ü c k 53.84, A b b . 13, aus F e l d 3, auf A b b . 6 ist die Funds te l l e i m
P r o f i l ( l inks i m B i l d ) mi t e inem S t ä b c h e n gekennzeichnet ; A b b . 13,
53.61 und 53.61a lagen be i sammen i n Schni t t 11 auf einer H ö h e von
645.95 m ibei im 1, also ganz am G r u n d e der K u l t u r s c h i c h t . E i n ä h n -
l i cher , mi t h ä n g e n d e n D r e i e c k e n verz ie r te r Scherben k o m m t aus
dem schwarzen Sack in F e l d 2 zwischen m 19 und m 20. Sehr
ä h n l i c h e S t ü c k e wie die vorgenannten , n ä m l i c h solche m i t L i t z e n b a n d
und K o r n s t i c h an der Schu l te r u n d h ä n g e n d e n D r e i e c k e n (wie A b b .
53.84) haben wi r auch vom Schne l le r aus der s p ä t b r o n z e z e i t l i c h e n
Sch ich t (vergl . J b . 51, A b b . 12). A u c h H i l d b i l d e t solche von der
H e i d e n b u r g ab . 1
D i e ü b r i g e n auf A b b . 13 abgebi ldeten S t ü c k e und die Scher-
ben auf A b b . 7 (Mi t t e und unten) k o m m e n alle aus der schwarzen
Schich t (unter der Steinlage) aus den Schni t t en 10 u n d 11 u n d stel-
len jedenfa l l s das Ä l t e s t e dar, was w i r b is jetzt an K e r a m i k auf dem
Malanse r ge funden haben. D i e Scherben mi t sp i tzen Le i s t en , mi t
den F inge r tup fen le i s t en und T r a g k n u p p e n , wie A b b . 7 rechts un ten
zeigen typische M e r k m a l e f r ü h b r o n z e z e i t l i c h e r K e r a m i k , wie w i r
sie v o m B o r s c h t k e n n e n .
b) A n d e r e F u n d e
Im F e l d 1 fanden wi r ganz unten auf dem Löss eine R o l l e n -
nadel aus B r o n z e ( A b b . 8, M i t t e rechts). N a d e l n dieser A r t s ind sehr
langlebig und f ü r eine genaue D a t i e r u n g nicht gut zu gebrauchen.
Sie k ö n n t e aber woh l der f r ü h e n Bronzeze i t a n g e h ö r e n . E i n ä h n -
liches S t ü c k haben wi r v o m Borsch t , aus der f r ü h b r o n z e z e i t l i c h e n
Schich t . ( V e r g l . J b . 47, A b b . 14).
E twas ganz Besonderes , e in I m p o r t s t ü c k sel tener A r t f ü r unser
Gebie t , s te l l t eine Sanguisugaf ibe l dar, so genannt, w e i l i h r geschwol-
lener B ü g e l die F o r m eines Blu tege ls hat. ( A b b . 8, M i t t e l inks u .
A b b . S. 206). Sie k o m m t aus Schni t t 11 be i m 3 , 60 c m t ief (646.23 m),
ü b e r der schwarzen K u l t u r s c h i c h t u n d ü b e r der Steinlage. Es f eh -
len die Fede r und die N a d e l . D e r B ü g e l ist an be iden E n d e n mi t
1 A. Hild,. a. a. O., Abb. 2
— 202
le inen K i l l e n verz ier t , oben ist er gelocht zu r A u f n a h m e von K o -
ra l l enschmuck . D i e K o r a l l e n f eh len . D u r c h die L ö c h e r sieht m a n
den T o n k e r n i m Innern des B ü g e l s . D i e Nade l ras t hat ke ine n
Scb lussknopf , was auf eine ä l t e r e F o r m hindeutet . D i e Nie t e am
K o p f schein t eine F l i c k s t e l l e zu se in . Diese A r t v a n F i b e l ist s p ä t -
b a l l s t ä t t i s c h (Hal ls ta t t C öd ; D ) . D i e H e i m a t der . Sanguisugaf ibe ln
liegt s ü d w ä r t s der A l p e n . D i e be i V i o l l i e r 1 abgebi lde ten F i b e l n ä h n -
l i cher A r t Stämmen al le aus I ta l ien oder aus dem Tess in .
A u f A b b . 8 s ind aber noch einige interessante Zeugen f r ü h e r
(neol i thischer) Bes ied lung des Ma lanse r zu sehen; l i nks oben der
untere - T e i l einer L o c h a x t , ge funden zusammen m i t der P f e i l s p i t z e
aus weissem H o r n s t e i n (unten M i t t e l i nks ) , i n F e l d 1 zwi schen m 12
und m 13 ganz unten auf dem Löss . In F e l d 3, auch ganz t ief , un te r
der schwarzen K u t l u r s c h i c h t , f a n d e n w i r ebenfal ls den un te r en T e i l
einer gelochten A r b e i t s a x t . ( A M ) . 8, M i t t e oben). Das obere S t ü c k
(der N a c k e n ) wurde schon 1946 i n Schn i t t 3 ge funden . D i e ganze
L ä n g e der A x t b e t r ä g t 9,6 c m , der Durchmesse r des B o h r l o c h e s
21 m m . A r b e i t s ä x t e dieser A r t g e h ö r e n z u m Inven ta r der B a n d k e -
r ami k , also z u m D o n a u l ä n d i s c h e n K u l t u r k r e i s . V o n diesen hat sie
die R ö s s e n e r K u l t u r ü b e r n o m m e n u n d n u r d u r c h diese k ö n n e n
S t ü c k e dieser A r t in unsere Gegend g e k o m m e n se in . K e r a m i k , die
dies b e s t ä t i g e n w ü r d e , haben w i r bis jetzt aü f dem M a l a n s e r noch
nicht gefunden . H i l d f a n d al lerdings 1935 auf dem B o r s c h t eben-
fal ls zwe i F ragmen te von L o c h ä x t e n (vergl . J b . 1935) u n d wies schon
damals darauf h i n , dass sie dem 'bandkeramischen F o r m e n k r e i s zu-
g e h ö r e n . Unterdessen haben w i r ja auf dem B o r s c h t i n s p ä t e r e n
Grabungen auch die R ö s s e n e r K u l t u r nachgewiesen. I m t ie fs ten
T e i l von Schni t t 7 f anden w i r ü b r i g e n s noch etwas Neues f ü r unser
Gebie t , n ä m l i c h einen Schuh le i s t enke i l , ( A b b . 8 oben rechts) e in
A r b e i t s g e r ä t der Jungste inzei t , so genannt nach se iner F o r m . D a s
E n d e ist abgebrochen jedoch ist das S t ü c k jetzt, noch 10 c m lang.
A u c h die Schuhle i s tenke i le s i n d L e k f o r m e n der b a n d k e r a m i s c h e n
K u l t u r u n d des R ö s s e n e r K r e i s e s .
E i n ausgezeichnet s c h ö n e s S t ü c k s te l l t die P f e i l s p i t z e aus B e r g -
k r i s t a l l dar ( A b b . 8, unten , M i t t e , u . A b b . S. 206). S ie ist genau 4 c m
1 David Viollier, Etüde sur les fibules de 1'äge du fer, trouvees en Suisse, in An-
zeiger f. Schweiz. Altertumskunde, Neue Folge IX. Band 1907, Heft 1.
— 203
lang und zeigt-eine sehr fe ine O b e r f l ä c h e n - R e t o u c h e . Sie k o m m t aus
F e l d 3 u n d lag unter der schwarzen K u l t u r s c h i c h t .
E in ige weitere S te inbe i l f r agmen te und S i l e x k l i n g e n v e r v o l l -
s t ä n d i g e n das neol i th ische M a t e r i a l v o m Malanse r .
Sch luss fo lgerungen und V e r g l e i c h e
D i e G r a b u n g auf dem Malanse r hat wieder e inma l gezeigt, das6
w i r schon i n vorgesch ich t l i cher Ze i t auf dem Bsohnerbe rg mi t e iner
k o n t i n u i e r l i c h e n Bes ied lung rechnen k ö n n e n , die, sov ie l w i r ibis
je tzt wissen, mi t der R ö s s e n e r - K u l t u r i n der Jungste inzei t , wahr-
sche in l ich schon vor M i t t e des 3. Jahr tausends v. C h r . , einsetzt u n d
du rch alle P e r i o d e n bis in die R ö m e r z e i t fo r tdaue r t . D u r c h die
neuen A l e m a n n e n f u n d e in Eschen reicht die V e r b i n d u n g herauf bis
in die geschicht l iche Ze i t .
D i e auf dem Malanse r ge fundenen , gelochten A r b e i s ä x t e und
der Schuh le i s t enke i l und jedenfa l l s auch die P f e i l s p i t z e n -weisen auf
eine f r ü h e Bes ied lung auch dieses Gebietes i n der Jungste inzei t
du rch die R ö s s e n e r K u l t u r h i n . W i r kennen diese i n unserem L a n d e
bereits d u r c h den F u n d eines G e f ä s s e s dieser K u l t u r i n Gutenberg-
B a l z e r s 1 u n d von den zah l re ichen F u n d e n aus den R ö s s e n e r - G r u b e n
der H ö h e n s i e d l u n g Borsch t -Sche l l enhe rg . 2 Besonders i n den G e r ä t e -
f o r m e n hat die R ö s s e n e r K u l t u r sehr v ie l Gemeinsames mi t der
B a n d k e r a m i s c h e n K u l t u r . « D i e S t e i n g e r ä t e der R ö s s e n e r K u l t u r
unterscheiden sich fast gar n icht von denen der B a n d k e r a m i k . . .
B e i den G r o s s g e r ä t e n f i n d e n w i r den Schuh le i s t enke i l i n a l len seinen
A r t e n , dazu als neue F o r m die symmet r i sche A r b e i t s a x t . . . . »
( W . B u t t l e r , D e r D o n a u l ä n d i s c h e u n d der westische K u l t u r k r e i s der
J ü n g e r e n Steinzei t ) .
Z u den s c h ö n e n S t e i n g e r ä t e n f eh l t uns bis je tzt a l lerdings auf
dem Malanse r noch die jungs te inzei t l iche K e r a m i k , sie ist m ö g l i c h e r -
weise aber doch noch vorhanden .
A u f eine Bes ied lung in der f r ü h e n Bronzeze i t weisen verschie-
dene K e r a m i k f u n d e h in , vor a l l em die Scherben mi t Le i s tenver -
1 Vergl. Jb. Band 36, Gero v. Merhart, Rössener Gefäss vom Gutenberg.
2 Vergl. Die Grabungsberichte, Ausgrabung Höhensiedlung Borscht. Jb. Bd. 47, 48 u. 49.
— 204 —
z ie rung , Doppe l l e i s t en , spi tzen Le i s t en und die G e f ä s s b r u c h s t i i c k c
mi t G r i f f k n u b b e n , die m a n c h m a l aus den umlau fenden Le i s t en
herauswachsen.
H e r r D r . H . J . H u n d t , F r a n k f u r t a. M . , hat sich um das Mate -
r ia l vom Malanse r sehr interessiert und es durchgesehen. L a u t
b r i e f l i c h e r M i t t e i l u n g h ä l t er einen T e i l der Scherben s icher f ü r
f r ü h b r o n z e z e i t l i c h , anderes m ö c h t e er l i eber in die H ü g e l g r ä b e r -
bronzezei t oder an das E n d e der Bronzeze i t setzen und etwa mi t
dem M a t e r i a l von Cresta-Cazis , den u rnen fe lde rze i t l i chen G r a b f u n -
den von M e l s , aber auch mi t e inem T e i l des Ma te r i a l s v o m Schne l l e r
gleichsetzen. W i r haben das in Frage k o m m e n d e M a t e r i a l haupt-
s ä c h l i c h erst in den Schni t ten 10 und 11 gefunden . A n dieser Stel le
des Pla tzes ist aber eine wei tere G r a b u n g in Auss i ch t genommen.
D o r t scheinen die s t ra t igraphischen V e r h ä l t n i s s e besser zu sein, so
dass dann auch eher eine D a t i e r u n g m ö g l i c h w ü r d e .
F ü r die M e l a u n e r K u l t u r ist nun der M a l a n s e r neben Gu ten -
herg-Balzers eine wicht ige Funds te l l e in L iech tens t e in geworden.
B . F r e i hat in den letzten J a h r e n auf dem M o n t l i n g e r b e r g K e r a m i k
der M e l a u n e r (Laugener) K u l t u r in guter Schicht lage , zusammen
mi t Ha l l s t a t t A u n d Ha l l s t a t t B - W a r e ge funden . 1 A u c h auf dem
Malanse r f i n d e n w i r die Laugener Scherben mi t s p ä t b r o n z e z e i t l i c h e n
in g le icher Lage . U m aber in B e z u g auf eine R ü o k d a t i e r u n g sicher-
zugehen, m ü s s t e dies ebenfal ls noch auf dem unteren T e i l unseres
Platzes n a c h g e p r ü f t werden . H i e r haben w i r ja a l lem A n s c h e i n nach
auch noch eine Sch ich t mi t K e r a m i k dieser A r t . D i e F u n d e aus der
G r u b e v o m oberen P l a t z t e i l w ä r e n wegen des Fehlens einer k l a r e n
Sch ich t fo lge a l le in n icht sch lüss ig .
. Schon R . P i t t i o n i 2 weist 1940 darauf h in , dass s i ch die W u r z e l n
der K u l t u r von M e l a u n bis zur U r n e n f e l d e r k u l t u r e r s t recken . D i e
Laugener W a r e m ö c h t e er dem B e g i n n der K u l t u r von M e l a u n nahe
br ingen und in ih r eine u r s p r ü n g l i c h e F o r m e r b l i c k e n . A l s G r ü n d e
f ü r diese M e i n u n g gibt er an, die besonders scharfe A u s b i l d u n g der
1 Vergl. Ur-Schweiz Jahrg. XVI 1952 Nr. 1; B. Frei. Die Höhensiedlnng Montlinger-
berg; ferner Dreiundvierzig9tes Jahrbuch d. Schweiz. Gesellschaft f. Urgeschichte
S. 119 u. 120, Montlingerberg (B. Frei).
2 Richard Pittioni. Stand und Aufgaben der urgeschichtlichen Forschung im Ober-
etsch, Bozen 1940.
- 205 —
Innenkan tung und dass gerade b e i m Laugener T y p u s die Aussen-
f lache des Mundsaums eine k r ä f t i g e S c h i e f k e r b u n g aufweis t , deren
H e r k u n f t von der schiefen u r n e n f e l d e r z e i t l i c h e n K a n n e l u r er f ü r
wahr sche in l i ch h ä l t . D i e Ergebnisse der G r a b u n g e n von B . F r e i auf
dem M o n t l i n g e r b e r g beweisen die R i c h t i g k e i t dieser A n s i c h t u n d
weitere Grabungen auf dem Malanse r und an andern O r t e n h ie r i m
R h e i n t a l werden diese Frage wohl noch mehr k l ä r e n .
V o n der s p ä t h a l l s t ä t t i s c h e n u n d f r ü h l a t e n e z e i t l i c h e n « S c h n e l l e r -
k e r a m i k » , 1 d. h. von der K e r a m i k , wie sie aus der oberen Sch ich t
auf dem Schne l le r k a m , und wie sie unterdessen B . F r e i auch auf
dem M o n t l i n g e r b e r g f a n d , 2 haben w i r auf dem M a l a n s e r bis je tz t
nichts gefunden . Dies ist be i der N a c h b a r s c h a f t der be iden P l ä t z e
einigermassen ers taunl ich .
S p ä t h a l l s t ä t t i s c h ist j edenfa l l s die Sanguisuga-Fibel . Z w e i S t ü c k e
von der A r t der K a h n f i b e l n mi t geschwol lenem B ü g e l , ge funden
etwa u m 1880 an der « H a l d e » in G a m p r i n , b e f i n d e n s ich i m M u s e u m
Bregenz . 3 B e i den F i b e l n von G a m p r i n , be ide S t ü c k e mit Schluss-
k o p f u n d Fusschieber , handel t es s i ch aber u m eine s p ä t e r e F o r m der
Sanguisuga-Fibel (Mol inazzo-Typus ) . E i n ganz gleiches S t ü c k wie un-
sere F i b e l v o m Malanse r k o m m t aus dem s p ä t h a l l s t ä t t i s c h e n G r ä -
b e r f e l d vom K a n z i a n b e r g b e i V i l l a c h in K ä r n t e n . 4 Es ist wie die
unsrige eine l a n g f ü s s i g e Sanguisuga-Fibe l , deren B ü g e l v o r n und
hin ten quergest r ichel t ist und i n der M i t t e L ö c h e r zu r A u f n a h m e
von K o r a l l e n s c h m u c k besitzt . N a c h M ü l l e r - K a r p e gibt es P a r a l l e l e n
dazu im Depo t vom B e r g Isel in T i r o l , i n St. L u c i a und — recht
h ä u f i g — i m Tess in .
W i e schon e r w ä h n t , f e h l e n aber auf dem Malanse r auch die
a l lgemein als S p ä t l a t e n e dat ier ten Graph i t t onsche rben mi t K a m m -
strich nicht. A n E i s e n g e g e n s t ä n d e n wurden dre i A c h s n ä g e l (Loner)
gefunden, deren A l t e r aber nicht zu best immen ist.
1 Vergl. Jb. 1951.
2 Vergl. B. Frei, Die Höhensiedlung Montlingerberg, in Ur-Schweiz Jg. XVI Nr. 1,
Abb. 18.
3 Vgl. Jb. 9 und Jb. 41, ferner XXV. Jahresbericht (1886) des Vorarlberger Museums-
Vereins.
4 Hermann Müller-Karpe, Zeugnisse der Taurisker in Kärnten, in ..Carinthia 1"
Mitteilungen des Geschichtsvereins für Kärnten 141. Jahrgang Heft 1 —3, Klagen-
furt 1951.
— 206 —
Dass w i r T i e r k n o c h e n n u r auf dem unteren T e i l des P la t ze r ,
besonders i n Schni t t 11 fanden , mag v ie l l e i ch t e in H i n w e i s darauf
sein, dass h ie r die W o h n s t e l l e n zu suchen s ind . E i n e wei tere G r a b u n g
an dieser Stel le ist f ü r n ä c h s t e s J a h r vorgesehen.
Funde vom Malanser. ( l inks spätha l ls tä t t i sche S a n g u i s u g a - F i b e l aus B r o n z e ,
rechts neo l i th .P fe i l sp i tze aus Be rgk r i s t a l l J
F ü r das Z u s t a n d e k o m m e n der G r a b u n g dank t der H i s t o r i s c h e
V e r e i n vo r a l lem der f ü r s t l i c h e n Reg ie rung , deren B e i t r ä g e i m m e r
wieder unsere G r a b u n g e n e r m ö g l i c h t haben, f e r n e r der Geme inde
Eschen , die b e r e i t w i l l i g i h r E i n v e r s t ä n d n i s zu r G r a b u n g auf i h r e m
Waldgeb ie t e r k l ä r t e .
Z u danken ist auch a l len M i t a r b e i t e r n : H e r r n Fors t - Ing . L e o
L i e n e r t , je tzt i n A l t d o r f , f ü r die topographische A u f n a h m e , H e r r n
Waldau f sehe r F e h r von Eschen f ü r sein h i l f sbere i t es V e r s t ä n d n i s
f ü i die Sache, H e r r n L e h r e r M a x M ü l l e r aus W i n t e r t h u r , der , wie
schon b e i m Schne l le r , wieder die G r a b u n g s p l ä n e u n d P r o f i l e zeichnete
und sie f ü r den B e r i c h t ausarbeitete, H e r r n Baumei s t e r E rns t
B ü h l e r , M a u r e n , f ü r die Ü b e r l a s s u n g des N i v e l l i e r i n s t r u m e n t e s , fer-
ner H e r r n Hans K l i e m a n d , der die s c h ö n e n F u n d z e i c h n u n g e u aus-
f ü h r t e . H e r r B . Fred, M e l s , hat i n f r e u n d n a c h b a r l i c h e r Weise einige
Tage bei der G r a b u n g mi tgeho l f en u n d H e r r K . K e l l e r - T a r n u z z e r ,
der S e k r e t ä r der Schweizer i schen Gese l l schaf t f ü r Urgesch ich te ,
hat, wie i m m e r , auch diesmal unsere G r a b u n g besucht .
A u c h al len anderen M i t a r b e i t e r n , die mi t F r e u d e und Interesse
und mi t grossem Fleiss an der A r b e i t s i ch be te i l ig ten , sei noch herz-
l ich gedankt .
Abb. 6 . F e l d 3 (nordwest l . Ecke )
Abb. 7 . K e r a m i k aus den Schn i t t en 10 u. 11
Abb. 8. S te ingerä te und B r o n z e n
//«-„., Kut"
Abb. 11. M e l a u n e r und spä tb ronzeze i l l i che K e r a m i k
Abb. 12. B r o n z e z e i t l i c h e und M e / a u n e r k e r a m i k
Abb. 13. B r o n z e z e i t l i c h e K e r a m i k
Prähistorische
Funde bei der Burgruine
Alt-Schellenberg
von David Reck
— 209 —
Prähistorische Funde bei der
Burgruine Alt-Schelienberg
von David Beck
Im Herbst 1953 übergab unser Mitglied, Herr Josef Brendle in
Schellenberg Nr. 15 dem Historischen Verein eine Anzahl Scherben,
die er am nördlichen, gegen Ruggell zu gelegenen, Abhang des Burg-
hügels der Ruine Alt-Schellenberg gefunden hatte. Der Bericht-
erstatter hat dann die Fundstelle zweimal mit Herrn Brendle abge-
sucht und «ich selber überzeugen können, das« an dieser Stelle ober-
flächlich prähistorische und mittelalterliche Keramikreste, aber auch
Steingeräte, besonders Pfeilspitzen, Messer, Schaber und Stichel und
besonders viele Absplisse aufgelesen werden können. Unter den
von Herrn Brendle unterdessen weiter gesammelten und abgege-
benen Funden befinden sich Keramikreste verschiedener Perioden.
Dabei sind einige kleine Scherben, die ihrer Verzierung und dem
Ton nach, sicher zur Rössener Kultur gehören; sie ähneln sehr den
Scherben, wie wir sie auf dem Borscht in der Rössener Schicht ge-
funden haben, auch eine Anzahl steilretuschierter Silexgeräte haben
ihre Parallelen auf dem Borscht. Auffallend ist es auch, dass be-
sonders viele, Absplisse von Bergkristall gefunden wurden. Unter
den gefundenen Silexgeräten sind sechs Pfeilspibzen, die meisten
mit leicht eingezogener Basis, eine grössere Anzahl von Feuer-
steinmessern, Schaber — dabei zwei schöne Stirnschaber — und
Stichel. Unter den geschliffenen Werkzeugen befinden sich vier
kleine zierliche Beilchen aus Grünstein, ferner wurden einige an-
geschliffene und angesägte Serpentinstücke gefunden. An Bronzen
liegt bis jetzt nur ein strichverziertes Blech vor.
Es ist offensichtlich, dass wir hier ähnliche Verhältnisse haben, I
wie auf dem Burghügel von Gutenberg. Beim Burgbau wurden im
Mittelalter, zum Zweck der Planierung und der Fundamentierung,
alte Kulturschichten mit den Siedlungsresten über den Abhang hin-
unter befördert. Die Scherben, die offenbar lange oberflächlich da-
1 5
— 210 —
lagen, sind stark verwittert. Durch Abschwemmung am steilen Hang
bei Regengüssen kommen immer wieder neue Funde zum Vorschein.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass von der Burg Alt-
Schellenberg prähistorische Funde gemeldet werden können. Schon
im Jahre 1902 fand Waldaufseher Rudolf Hirsler dort das Fragment
eines prähistorischen Tongefässes von der Grösse eines Kronen-
stückes, verziert mit Flechtwerkmustern, so berichtet Dr. Albert
Schädler im Jahrbuch 9 (1909). Das Stück war früher im Besitz von
Herrn Ottering. Hiener in Vaduz und ist heute nicht mehr aufzu-
finden.
Josef Brendle hat übrigens aucli eine römische Münze in der
Nähe der Burgruine gefunden und abgeliefert. Sie wurde von H. H.
Kanonikus A. Frommelt als dem 1. Jahrh. n. Chr.' angehörig be-
stimmt.
Es ist beabsichtigt, auf dem Burghügel eine Sondierung auszu-
führen.
Herrn Brendle gebührt für seine gewissenhafte Ablieferung der
Funde der beste Dank.
— 211 —r
Kurzberichte
Der Flurname „Riet" lässt nicht in jedem Falle auf
nassen Boden schliessn
Man sagl, tlass jeder alten Sage, auch wenn diese noch so un-
glaublich erscheint, doch ein wahrer Kern zugrunde liege. Was nun
von diesen alten Ü b e r l i e f e r u n g e n behauptet wird, das gilt in noch
grösserem Masse von unseren Flurnamen. Ich will damit sagen, dass
der Flurname, der z. B. etwas über die Bewirtschaftung oder über
den Besitzer oder über die Uberfoauung der Flur oder über irgend
etwas anderes Aussagen macht, ernst genommen werden kann. Dies
gilt vor allem auch dann, wenn die Flurbezeichnung die Beschaffen-
heit des Bodens ausdrückt , wie das etwa im Flurnamen «Lett» in
Vaduz der Fall ist, wo wirklich lettiger, schwerer Boden vorhanden
ist, oder im «Sand» in Trieaen, ein Gebiet, das aus ganz leichtem
sandigem Grund besteht. Die « T u r h e n t e i l e » finden wir ausschliess-
lich in moorigem G e l ä n d e und die Steinegerta in Schaan ist wirklich
sehr steinig und humusarm. Diese treffenden Beispiele Hessen sich
dutzendweise a n f ü h r e n .
Eine der bei uns am meisten gebrauchten Flurbezeichnuiigen.
ist sicherlich «Riet» oder «Ried» . Der Ausdruck «Riet» ruft in uns
sofort und ganz zwangs läuf ig die Vorstellung von nassem oder ehe-
mals nassem Gebiet hervor. Unsere ganze heute so fruchtbare Rhein-
ebene ist angeschwemmtes Land, auf dem sich vor Jahrtausenden
grosse Moore bildeten. Jede Gemeinde des F ü r s t e n t u m s nennt eines
oder mehrere Rieter — meistens sehr ausgedehnte F l ä c h e n — ihr
eigen. Gerade weil sie so häuf ig vorkommen, haben sie noch eine
nähere Bezeichnung, wie etwa Weidriet, altes Ried, Grossriet,
Kleinried, dann Schaanerried, Maurerried usw. Sie alle haben das
eine gemeinsam, nämlich dass sie einen schlechten Wasserabfluss
— 212 —
haben, bezw. hatten und daher einen ganz bestimmten, typischen
Pflanzenwuchs aufweisen, eiben die Rietflora.
Aber nicht nur aiuf unserer Talsohle stossen wir auf die Flur-
bezeichnung Riet, sondern auch auf dem R ü c k e n des Schellenbergs
und auch inmitten unserer gröss ten Berggemeinde, in Triesenberg,
finden wir kleinere, heute allerdings entsumpfte « R i e t e r » , die an
beiden Orten mit «Rie t le» bezeichnet werden. Schlechter Wasserab-
fluss, verursacht durch undurch läs s igen Boden » d e r durch Stau-
ungen haben auch in unseren hochgelegenen Alpen die Entstehung
einer sauren Rietflora verursacht, und so kam es n ö r d l i c h vom
Steg, beidseitig des Saniinabaches zur Ortsbezeichnung «in den
R i e t e r n » und auf verschiedenen weiteren Alpen zum «Rie t l e» .
Ganz anders aber liegen die Verhä l tn i s s e auf der Balaner Alpe
Guschgfiel, deren unterer Teil bekanntlich «Rie t» faeisst. Dieses
sonderbare «Riet» nun gab mir vor Jahren ein Problem auf, das mich
jedesmal b e s c h ä f t i g t e , wenn ich dorthin kam. Bs begann an einem
f ö h n i g w a r m e n Späthenbst tag . Mit Bergkameraden kam ich von dem.
ausgesprochen wasserarmen Zigerberg her. Das Vieh war schon
längist abgetrieben und — oh weh '—: der Brunnentrog trocken. Die
Que l l fäs sung war verschlossen, sodass wir unseren brennenden
Durst nicht l ö s c h e n konnten. Ich gab aber die Suche nach Wasser
nicht so leicht auf und mit dem Hinweis, dass wir uns ja in einem
«Riet» b e f ä n d e n , ermunterte ich auch meine G e f ä h r t e n nach an-
derem Wasser zu forschen. Al l das Suchen war vergebens. Es war
weder stehendes noch fliessende* Wasser zu finden. Durstig mussten
wir unsere Wanderung gegen das Valorsch hinunter fortsetzen. «Mit
dem Riet ist es nicht gerade weit her» bemerkte einer meiner Be-
gleiter mit einem deutlichen Seitenhieb auf die Zuver läss igke i t sol-
cher Ortsbenennungen. Seither sind einige Jahre vergangen, und'
immer, wenn ich dieses Gebiet wieder betrat, suchte ich nach einer
B e g r ü n d u n g für diesen Rietnainen. Ich fand keine nassen B ö d e n mit
Rie tgräsern; im Gegenteil, der stark der Sonne zugedrehte Hang
trägt eine ausgesprochene Trockenflora und das deshalb, weil der
Untergrund h a u p t s ä c h l i c h aus sehr w a s s e r d u r c h l ä s s i g e m , vom Zieger-
berg-Gallinamassiv stammendem Dolomitschutt besteht. Bei den ge-
gebenen geologischen und hydrologischen V e r h ä l t n i s s e n kann hier
.kein Riet bestehen und kann in historischer Zeit kaum je eineB
— 213 —
bestanden haben. Auch die Alphirten und Jager konnten mir nicht
weiterhelfen, auch sie fanden bei weiterem Ü b e r l e g e n die Bezeich-
nung irgendwie als deplaziert.
Durch die e insch läg ige L e k t ü r e fand ich nun des Rätse l s Lö-
sung. Die Flurbezeichnung Riet ist näml ich auf zwei verschiedene
Arten entstanden und bedeutet je nach Entstehungsart etwas Grund-
verschiedenes. Riet wird einmal abgeleitet vom althochdeutschen
Hriot = Moos, Schilfrohr. Riet ist aber auch eine uralte Bezeich-
nung für eine Rodung und wird hergeleitet vom althochdeutschen
riod, riodan = reuten (nach Obwaldner Namenbuch von P. Hugo
Mül ler) .
Welches von beiden nun jeweils gemeint ist, kann einwandfrei
nur an Ort und Stelle festgestellt wenden. Es gibt Gegenden, in
denen die vorkommenden Rietnamen haupt säch l i ch oder zur Gänze
auf f r ü h e r e Rodungen z u r ü c k z u f ü h r e n sind. In Liechtenstein hin-
gegen d ü r f t e allein das eben besprochene Riet in Guschgfiel einer
Rodung seinen Namen verdanken.
Damit ist das zwar kleine, aber doch interessante Problem ge-
löst , das auch mich — ich gebe das unumwunden zu — hin und wie-
der an der inneren Wahrheit dieses Flurnamens etwas zweifeln Hess.
Alexander Frick
Nachtrag zu meinem letztjährigen Kurzbericht über die Hecht, jyt'ck
Flurnamen die auf die alten «Rooßen» zurückgehen
Von einem Ruggeller B ü r g e r wurde ich auf die Tatsache auf-
merksam gemacht, -dass in seiner Heimatgemeinde auch heute noch
— also entgegen meiner Behauptung in dem e r w ä h n t e n Aufsatze —
ein Gebiet nach den ehemaligen R o o ß e n bezeichnet w ü r d e , näml i ch
die Flur «Oberrosen» .
Dieser Ruggeller hat vollkommen recht, denn die oberhalb der
R o o ß e n (= W a s s e r t ü m p e l ) gelegene Flur ist unter «Oberrosen» '
sowohl in der Flurnamensammlung von Rat Ospelt, als auch in der
Ü b e r s i c h t s k a r t e 1 : 10 000 zu finden. Besten Dank für diese recht
wertvolle Ergänzung .
A. F.
' 1 5 *
— 214 —
Walserdeutsche Flurnamen
Im Jahrbuch 1952 habe icli gezeigt, dass es im Gebiet der Wal-
.«ersiedlung Trieseriberg Flurnamen gibt, deren Bedeutung heute
nicht.mehr allgemein verstanden wird, die «ich aber aus Parallelen
mit gleichen Namen in andern Walsersiedlungen, wo ihr Sinn noch
lebendig ist, erklären lassen. Im Folgenden soll nun noch einmal von
solchen walserdeutschen Flurnamen in unserm Gebiet die Rede sein.
Ein « B ü d e m i » haben wir im Weiler Lavadina, und auf der
Alpe Sücka gibt es ein « S ii c k a b ii d e m i ». Es ist immer eine
kleine Ebene am Hang, also ein «Bödeli», wie man heute wohl sagen
würde. Die hübsche Art der Verkleinerungsformen mit -i, -ti, und
-elti in Flurnamen wie «Hüschi» (kleines Haus), «Gruobi», «Alpelti»,
«Töbelti», «Mattelti» und «Tschuggelti» (kleiner Fels) finden wir
in allen Walserorten und auch in Triesenberg.
Oberhalb von Gnalp liegt die Flur « B ü n d a ». Das Wort be-
deutet das Gleiche wie das in unsern Talgemeinden viel gebräuch-
liche «Bündt». «Als «Büüne(n)» erfasst etwa der Walliser die be-
sten Acker und Wiesen rings um sein Dorf, meist ebene, umfrie-
dete Landstücke, die anderswo auch «Bünt», «Pünten» heissen . . .
und in vielen Flurnamen erscheinen (Paul Zinsli, Grund und Grat).
Mit Zaun oder Einfriedung hängt jedenfalls auch die Flurbe-
zeichnung « S p e n n i » (bei der-) zusammen, die wir in Triesenberg
im Weiler Lavadina haben. «Spennen» heisst hier soviel wie ein-
-frieden, umzäunen, aber auch aufhalten, (wie dies bei einem alten
Hochzeitsbrauch, beim «Spennen», der Fall ist).
Vom Kulm nach Silum führt heute ein schönes Weglein. Diese
«Höhenpromenade», mit prächtiger Aussicht ins Rheintal, führt
durch ein steiles, früher unwegsames Gebiet, in der Karte mit
« K r a n k » bezeichnet, aber als « C h r a n c h » oder « G r a n g g »
gesprochen. Nach P. Zinsli (Grund und Grat) ist «Grangg» ein stei-
ler, unfruchtbarer Abhang. Das Schweizerische Idiotikon verweist
auf den Zusammenhang mit Rang, Range, Rank «Berghalde». In
— 215 —
Triesenberg ist die Bedeutung des Wortes Cbranch-Grangg gänzlich
verloren gegangen, hat sich aber als Flurname in einem Fall noch
erhalten und besteht hier ganz zu Recht, denn es handelt sich um
eine besonders steile Halde.
« F u r r a » (auf der-) haben wir dreimal als Flurnamen im
Triesnerberger Gebiet. «Fura» oder «Furra» ist eigentlich ein Acker-
bauwort, gleichbedeutend mit Furche. Die steilen Äcker an den
Berghalden muss man alljährlich im Frühling «fura», d. h. eine
Furche am untern Ende des Ackers ausheben und die ausgehofoene
Erde an das obere Ende des Ackers tragen. Die ausgehobene Furche
heisst «Fura». In Flurnamen bedeutet «Fura» aber oft auch eine
Furche im Gelände, etwa von einem ausgefressenen Wasserlauf, der
wieder überwachsen ist. Furra als Flurname kommt (nach dein
«Rätisohen Namenbuch» von Planta und Schorta) auch in den
Walsersiedlungen Grau'bündens oft vor, so in Safien, Hinterrhein,
Nufenen, Splügen, Sufers in Avers, Langwies, Arosa (Fura) und in
Vals (Furra).
Das mittelhochdeutsche gadem, gaden (gada) bedeutet um-
schlossener Raum, Gemach, Haus, Stall und war früher auch in
Triesenberg, besonders für Stall, gebräuchlich. Heute wird es nicht
mehr gebraucht, lebt aber als Flurname « G a d a » (beim-) und
« G ä d e m i » (beim-) noch fort.
« L i t z i » ist ein Bergwort, das in Walsergebieten häufig vor-
kommt. «Litzig» ist es dort, wo es schattig ist, wo wenig Sonne hin-
kommt. Litzihalb, litzisitig, ist die Schattenseite eines Bergtales, im
Gegensatz zur Sunnasita, (sunna'halb). Das Wort ist verwandt mit
«lätz» = verkehrt. Ein Weiler in Triesenberg heisst « L i t z i »,
ferner gibt es dort einen «Litzigen Bühel».
Von Litzi ist wohl zu unterscheiden das Wort «Letzi» (auf der-).
Dieses bedeutet z. B; in der Schweiz häufig eine zu kriegerischen
Zwecken errichtete Wehranlage, eine Schanze, ein Verhau zur Sper-
rung von Strassen. Nach H. Gabathuler (Die Orts- und Flurnamen
der Gemeinden Wartau und Sevelen) kommt Letzi aus dem althoch-
deutschen lezjan = aufhalten, hemmen, hindern. Eine Flur «Auf
den Litzinen» (uf da lezana) halben wir auch in Triesen. «Letze» und
«Letzebach» finden wir als Flurnamen in Vaduz. Einstweilen fehlen
noch die Anhaltspunkte dafür, dass Litzenen in Triesen und Letzi
— 216 —
in Vaduz mit alten Verteidigungsanlagen etwas zu tun haben. Sicher
ist aber, dass die Litzi-Flurnamen in Triesenberg im erstgenannten
Sinn, also als Bezeichnung für Schattenlagen aufzufassen sind. Pa-
rallelen dazu gibt es viele in allen Walsersiedlungen.
« S e e b i », auch « S e e w i » gesprochen, ist ein Flurname auf
der Alpe Bargella. Diese Bezeichnung hängt mit See, Seelein zusam-
men (vergl. M. Szadrowsky, Aus dem Leben der Gebirgsmundarten,
in «Die Alpen» 1937 Heft 1). Eine ebene Weidefläche auf unserm
Seebi heisst « S e e b i s c h B o d a ». Eine sumpfige Stelle lässt
hier ein altes Seeli vermuten. Iii der Nähe haben wir auch die Flur-
bezeichnung beim «Weiherle». Die auf dem Seebi heute noch sicht-
baren Reste eines Gebäudes, walserdeutsch eine «Hostatt» (Hof-
statt), mögen Anlass zur Entstehung der Sage vom «Seebima» ge-
geben haben. Darnach hätte sich einer der ersten Ansiedler aus dem
Wallis zuerst auf dem Seebi niedergelassen. Er habe aber das un-
wirtliche Alpengebiet später wieder verlassen, als das Wasser «ge-
raumat» habe, d. h. als sich Rahm (Eis) auf dem Wasser bildete. In
Graubünden gibt es viele Seewi - Namen, so in Vals (Seewi), in Klo-
sters (Seewji und Seewjisch Boden) in Davos (Seewjisch Wald).
Sicher falsch gedeutet wurde bei uns vielfach der Alpname
« S ü k k a ». J. Hopfner möchte ihn von lat. sicca (alpa), also die
Dürre (Alpe), wenn nicht vom keltischen succos (Holder) = Sau,
also Saualpe (!) ableiten. (J. Hopfner, Ein Beitrag zur Etymologie
Liechtensteinischer Ortsnamen, in Jabrb. 10, S. 180). In der Folge
wurde dann der Name meist mit sicca in Verbindung gebracht, also
die dürre, die trockene Alpe. Im Clubführer durch die Bündner
Alpen VII. Band, Rätikon, schreibt A. Schorta über die Ortsnamen
des Rätikongebietes und nennt auch die «Sücca» im Saminatal, in
den «Sücken» oberhalb Luzein, «bim Sükcbi» in Conters und erklärt
Sücka als eine mit Wasser durchsetzte sumpfige Stelle, als Rietland.
Diese Deutung besteht für einen grossen Teil unserer Sücka auch
ganz zu Recht. In der Mulde unterhalb der Alpgebäude ist eine
sumpfige Stelle und der untere Alpteil, dem Saminabach entlang, ist
ebenfalls Sumpfgebiet und trägt heute die Bezeichnung «Rietern»
(in den -). Zur heutigen Alpe Sücka gehört allerdings auch ein was-
serarmes Gebiet, der «Dürre Boden» genannt. Dort ist heute noch
eine «Hostatt» (Hofstatt) d. h. die Grundmauern eines alten Gebäu-
— 217 —
des sichtbar, jedenfalls als Rest ehemaliger Alpgebäude. Im Bran-
dis'schen Urbar (1507) ist aber der «türren boden» neben «südtgen»
als eigene Alpe genannt. Und im Hohenemser Urbar (1613) heisst
es «die e igentüml iche Alp hindern) Gulmen (gemeint ist «südtgen»
= Sücka) davon zinsen der Zeit die Triessnerberger 165 fl».
Es ist also wohl möglich, dass die Bezeichnung Siikka von den Wai-
sern herkommt. Wenn sie auch die Alpe damals noch nicht als
Eigentum besassen, haben sie diese doch zeitweise bewirtschaftet.
Auch der Weg in ihr eigentliches und seit ihrer Einwanderung von
ihnen bewirtschaftetes Alpgebiet, ins Marbuntal, ging über die
Sücka. Verwandt mit Sücka ist jedenfalls auch das in Triesenberg
noch gebräuchliche Verb «sötsche(n)». Es tut «sötscha» z. B. wenn
man über eine sumpfige Stelle geht, oder wenn man Wasser in den
Schuhen hat. Prof. P. Zinsli. Bern möchte (lt. briefl. Mitteilung) bei
der Bezeichnung «Sügga» für fumpfige Stellen an germanische Her-
kunft und an Zusammenhang mit sieben und sickern glauben. Er
möchte den Ausdruck mit Vorsicht als Walserwort bezeichnen, «da
er (nach dem Idiotikon) nur in Graubünden, im Urserntal, im Wallis,
im ennetbirgischen Alagna und allerdings auch im St. Galler Ober-
land (Ragaz, Mels, Flums) vorkommt, wo eine Walserbeeinflussung
nicht undenkbar ist. Von den vielen Sücka-Namen im Rätischen
Namenbuch von Planta und Schorta seien erwähnt: Sügga = Sumpf
(in Says), Sügga = Ried (in Klosters), Sücka = sumpfige Wiese (in
Saas), Süggji = Ried (in Conters i. Pr.), Sücka = kleiner Teich (in
Davos). Die früher vielfach vorkommende Schreibweise «Sikka» für
unser «Sücka» durch landfremde Amtsschreiber mag z. T. die Ur-
sache für die falsche Namendeutung («Sicca» = dürre, trockene
Alpe) gewesen sein.
Zu den •'walserdeutschen Flurnamen von Triesenberg vergleicht
auch die «Sammlung liechtensteinischer Flurnamen, von Josef
Ospelt (Jahrb. 11 u. Jahrb. 20), ferner meinen Aufsatz «Die walser-
deutschen Flurnamen des Malbuntales» in der Jahresschrift «Berg-
heimat» 1953 des Liechtenst. Alpenvereins.
David Beck
BereinschroniK
4 ) Jahresbericht
Das abgelaufene Vereinsjahr ist besonders im Zeichen der Ge-
staltung und Einrichtung des Landesmuseums gestanden. Im Ein-
vernehmen mit der fürstlichen Regierung und auf Grund vielfacher
Beobachtungen und Erfahrungen wurde es für richtig gehalten, die
Schauschrän>ke und die Behältnisse für die grohe Menge des vor-
handenen und weiter hinzukommenden Materials ganz neu zu ge-
stalten und auf die Weiterverwendung der bisherigen Schränke zur
Hauptsache zu verzichten. Entgegen unserer Erwartung hat sich aber
die Anlieferung dieser neuen Einrichtung verzögert, und sie ist auch
heute noch etwas im Rückstände. Um aber Interessenten für beson-
dere Fä l le doch Einblick in die Sammlungen geben zu können, wur-
den diese gegen Ende M a i 1953 in den alten Schränken in den
neuen Saal im Gebäude der Sparkasse für das Fürs ten tum Liechten-
stein übertragen, in denen sie heute noch provisorisch ausgestellt sind.
Damit konnte der Gemeinde Vaduz auch das durch viele Jahre
unentgeltlich unserem Vereine zur Verfügung gestellte schöne,
aber allmählich zu knappe Zimmer wieder geräumt werden. Diese
Gelegenheit sei benutzt, der Eemeindevorstehung von Vaduz für ihr
1ö jähriges Entgegenkommen neuerlich den verbindlichsten und aus-
richtigsten Dank auszusprechen.
Wenn wir längere Zeit glaubten, die heuriae Jahresversamm-
lung mit der Eröffnung des Lcmdesmusemns verbinden und Sie
durch die neu eingerichteten Sammlungen führen zu können, so hat
sich also diese Hoffnung leider nicht erfüllt. I m kommenden Jahr
werden wir aber, so hoffen wir zuversichtlich, diese Eröffnung durch-
führe» und Sie dazu einladen zu Können. Die Arbeiten für die Über-
tragung des Materials und die Ausstellung und Versorgung der
Sammlungen haben bisher zur Hauptsache Herr Oberlehrer Beck
— 219 —
und H. H. Canonicus Frömmelt geleistet, denen hiefür auch an
dieser Stelle der verbindlichste Dank ausgesprochen sei. Dem hohen
Landtag und der fürstlichen Regierung, insbesondere deren Chef
Herrn Frick, gebührt für die Bereitstellung der Mittel für die
Schaffung des Landesmuseums der Dank des ganzen Landes. Aber
auch dem Verwaltungsrat der Sparkasse sei für sein Entgegenkom-
men bestens gedankt.
Bei der Beschaffung der Einrichtung hat auch Herr Architekt
Rheinberger dankenswert mitgearbeitet.
Eine neue Bereicherung unserer urgeschichtlichen Sammlungen
brachte eine schon vor etlichen Iahren in Aussicht genommene Gra-
bung auf dem Malanser am Eschnerberg im Ju l i und August wäb^
rend dreier Wochen von Oberlehrer David Beck. >
Die Gemeinde Eschen gab zu dieser Grabung in verdankens-
werter Weise ihre Einwilligung, und Waldausseher Fehr war bei
den Vorbereitungen in jeder Weise behilflich.
Vorgängig der Grabung erstellte unser Mitglied Forst-Inge-
nieur Leo Lienert eine topographische Aufnahme des Gebietes vom
Malanser, einschließlich des Schneller, als Unterlage für die Plan-
aufnahmen.
Die Erabungspläne wurden wieder, wie auf dem Schneller,
von Lehrer Max Müller aus Winterthur aufgenommen. Herr
Müller war während der ganzen Grabung auf dem Malanser tätig
und arbeitete auch die Pläne zur Veröffentlichung im Erabungs-
bericht für das Jahrbuch aus.
Von Alt-Waldhirt Rudolf Hasler, Gamprin wurden wieder
eine Anzahl römischer Münzen und andere Fundgegenstände aus
dem Gebiet des Lutzengütle an den Verein übergeben.
Unser Mitglied Josef Brendle in Schellenberg lieferte zu ver-
schiedenen Malen Keramikfunde und Feuersteinwerkzeuge ab, die
er im Gebiete der Burg Altschellenberg gefunden hatte und die
offenbar beim Bau der Burg über den Abhang des Burgfelsens
hinuntergeworfen wurden. Die Funde zeigen, daß auch dort schön
,-ur Jungsteinzeit eine Siedlung bestand, die aber allem Anscheine
nach auch in späteren urgeschichtlichen Perioden und bis zur Römer-
zeit fortbestand.
— 220 —
Aber auch die Sammlungen aus dem frühen Mittelalter fan-
den eine begrüßenswerte Ergänzung, da bei der Verbreiterung der
Haldenstraße in Eschen mehrere Gräber aus dem 6. — 7. Jh. an-
geschnitten wurden. Der Aufseher jener Arbeiten, Herr Bernhard
Marxer. meldete dankenswerter Weise die ersten Anzeichen des Bor-
Handenseins dieser Gräber und war besorgt, daß bei den Straßen-
arbeiten nun mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen wurde. Hier-
über werden Sie einen Bericht von H . H . Can. Frömmelt im Jb .
1954 erhalten^ bis dahin dürften die bezüglichen Arbeiten abge-
schlossen sein. Die bis jetzt gesicherten Funde sind zum Teile noch im
schweizerischen Landesmuseum zur Konservierung.
. F ü r die Bücherei wurden mehrere Anschaffungen gemacht.
Hierzu sei die Photographie einer Karte von Liechtenstein aus dem
Jochre 1756 von Collesfel erwähnt, deren Original sich in der Zen-
tralbibliothek in Zürich befindet und die durch die fürstliche Re-
gierung samt dem F i l m unserem Vereine überlassen wurde. H . H .
Pfarresignat Tschugmell hat von dieser Karte erfahren und davon
der Regierung Mitteilung gemacht. Eine Photographie in Original-
größe ist in unseren Sammlungen seit vielen Jahren vorhanden.
Weiter wurde von der fürstlichen Regierung ein Stück der neuen
geologischen Karte des Für s t en tums Liechtenstein geschenkweise für
unsere Bibliothek überlassen, eine Karte im Maßs tab 1 ' 250W und
nach dem neuesten Stande der geologischen Erforschung unseres
Landes angelegt, zusammengestellt und gezeichnet von Franz Alle-
mann. Diese Karte ist im Schulbücherverlag der Landesschulbehöroe
erhältlich (durch Oberlehrer Lorenz Eberle, Vaduz).
Die Veröffentlichung des 3. Teiles der geologischen Bearbei-
tung unseres Gebietes erfährt eine Unterbrechung, weil Herr Alle-
mann seine Arbeit erst im Jahre 1954 zum Druck abliefern kann.
Die Arbeiten für das Liechtensteinische Urkundenbuch finden
ihre Fortsetzung. Der II. Band, bearbeitet von Lic. Franz Perret,
wird im heurigen Jahrbuche durch das Sach- und Namensregister
abgeschlossen. Der III. Band wird die Urkunden aus den im Lande
befindlichen Archiven, sowie aus österreichischen und süddeutschen
Archiven behandeln. Einen Teil dieser Archive hat Landes-Ober-
archivrat Dr. Memrad Tiefenthaler in Bregenz in Arbeit.
— 221 —
Am 7. J u n i hat eine größere Anzahl von Damen und Herren
der Historischen und antiquarischen Gesellschaft des Kantons Emu-
bünden mit ihrem Präsidenten Herrn Professor Dr. Tönjachen un-
serem Lande einen Besuch abgestattet. Vormittags wurden im
neuen Saal des Gebäudes der Landesbarrk die sü r diesen Besuch
aufgestellten Sammlungen und anschließend daran die Kunstaus-
stellung in Vaduz «besichtigt. Nachmittags wurde die Grabungs-
stelle am Vorscht in Schellenberg unter Führung des Herrn Ober-
lehrers Beck besucht.
Unser Vorstandsmitglied Beck nahm im J u n i an der Jahres-
versammlung der 8 6 V in Aarau und im November an einem Kurse
über Urgeschichte in Schaffhausen teil .
H. H. Can. Frömmelt hat die sehr wertvolle geologische Samm-
lung an den Historischen Verein bezw. das Landesmuseum abgc-
treten und zwar ohne Entschädigung, abgesehen von einer sehr be-
scheidenen Vergütung für gehabte Auslagen.
Aus der Bewegung im Mitgliederbestande sei Folgendes hier
festgehalten:
Aus diesem Leben abberufen wurden.'
Dr. H. C a s p a r i , Wiesbaden, Mitglied seit 1930,
F e i x R i c h a r d , Vaduz, Mitglied seit 1928,
H. H. Can. Dr. F e r d i n a n d M a t t . Pfarrer an der Liebfrauen-
kirche, in Zürich, Mitglied seit 1918,
Dr. A n d r e a s v o n S p r e c h e r , Maienfeld, Mitglied seit 1932.
Die Jahresversammlung ehrte deren Andenken durch Erheben
von den Sitzen.
Ausgetreten sind zwei Mitglieder.
Dagegen können wir eine erfreuliche Zahl neuer Mitglieder
verzeichnen und zwar:
H. H. B a m e r t M a r t i n , f. Hofkaplan, Vaduz,
Herr B ü h l e r E r n s t , Baumeister, Mauren,
Herr G e i e r J o s e f , Malermeister, Vaduz,
Herr E s t ö h l M a r t i n, z. Eintracht. Eschen,
Herr H u t t e r R o b e r t , Laborant, z. Adler, Kriessern/Rheintal.
Herr Dr. M a l i n E e o rg , Mauren,
Herr M a r x e r B e r n h a r d , landsch. Vorarbeiter, Mauren N r . 1,
— 222 —
Herr M a t t B e n n o, stud., Eschen,
Herr Dr. N i l H a n s , Bartlegrosch, Vaduz,
Herr O s p e l t A n t o n , Schreinermeister, Vaduz,
Herr Dr. S ch ä d l e r E m i l , f. Regierungssekretär, Vaduz,
Herr W a n g e r H a r a l d , Lehrer, Schaan,
Herr W e p f e r - M ü l l e r O t t o . Werdstrahe. Adliswil .
Der Mitgliederbestand beträgt derzeit insgesamt 370.
Über Anfrage des Oberhessischen Eeschichtsvereines in Eiegen
wurde mit diesem der Schriftenaustausch nach mehrjähriger Unter-
brechung wieder aufgenommen, nachdem dieser Verein die Heraus-
gabe seiner Jahresschrift neu aufnehmen konnte. Die Slovenska
akademija znanosti in umestnosti Biblioteka in Liubljana hat eben-
falls den Schriftenaustausch mit ihr angeregt, und es wurde auch diese
Anregung zustimmend behandelt. Es sind somit derzeit 63 historische
Vereine, wissenschaftliche Institute usw. mit denen wir Schriften-
austausch pflegen, wodurch wir in den Besitz vieler und wertvoller
wissenschaftlicher Arbeiten gelangen. I n dieser Zahl 65 kommt wohl
auch die Beachtung zum Ausdruck, welche die Arbeit unseres Ve-
reins im Auslande findet, denn die Anregung ging meist von der
Gegenseite aus.
Über die einer glücklichen Restauration unterzogene Kapelle aus
dem Rofenberg, wird über unsere Einladung Herr Altregierungs-
chef Dr . Hoop für das Jahrbuch 1954 einen Aufsatz schreiben.
An Zuwendungen an unseren Verein seien auch an dieser Stelle
noch besonders erwähnt:
Bon S. D. dem Lanoesfürsten unmittelbar Fr. 500.—
und durch die f. Domänenverwaltung „ I M . —
Von der fürstlichen Regierung „ 6 000.—
Von der Sparkasse für das Fürstentum Liechtenstein „ 600.—
Von der Bank in Liechtenstein „ I M . —
Von der Presta, Eschen ., 300.—
Von Herrn Dr. Fr. Bräunlich „ 200.—
und die Gemeinde Vaduz hat einen jährlichen Beitrag von Fr. 200.—
ab 195 l an unseren Verein beschlossen.
Wir bitten, für alle diese Zuwendungen den verbindlichsten
Dank zu empfangen.
— 223 —
M i t der Erwähnung der Menge kleiner Sachen, mit denen wir
uns weiter zu befassen hatten, wil l ich Ihre Aufmerksamkeit nicht
weiter in Anspruch nehmen.
Die am 8. November 1953 im Gasthof Löwen in Vaduz durch-
geführte ordentliche Jahresversammlung erfreute sich sehr guten Be-
suches und hatte die Ehre der Teilnahme Seiner Durchlaucht des
. Landesfürsten, sowie weiterer Mitglieder des Hochfürstlichen Hau-
ses. Seine Durchlaucht P r i n z Alois und Regierungschef Frick haben
ihr Nichterscheinen entschuldigt. Nach Verlesen des Protokolls der
letzten Jahresversammlung durch den Schriftführer, Herrn Studien-
rat Dr . E. Nipp, erstattete der Vereinsvorsitzende den Geschäftsbe-
richt und anschließend daran der Vereinskassier den Rechnungsbe-
richt. Beide Berichte fanden die Zustimmung der Versammlung, und
es wurde dem Kassier unter Verdankung seiner Arbeit Entlastung
erteilt.
Hochwürdigster Herr Kanonikus F römmel t berichtete sodann
über die Funde aus den Alemannen-Gräbern, die bei der Straßen-
verbreiterung an der Halde in Eschen angeschnitten wurden. Er gab
eine anschauliche Darstellung dieser Funde unter Vorzeigung einiger
derselben und zog sehr beachtenswerte Paral le len zu den in Schaan
seinerzeit festgestellten Gräbern aus ungefähr der gleichen Zeit.
Herr Oberlehrer Beck berichtete über seine Ausgrabung auf dem
Malanser am Eschiierberg. Nach Beschreibung der Fundstelle an
Hand eines Lichtbildes, wurde auch sein weiterer Bericht durch zahl-
reiche Lichtbilder von der Erabungsstelle, von der Erabungsarbeit
und von den beachtenswertesten Funden begleitet. Die Funde zeigen,
daß auch dieses Gebiet schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Die
Besiedlung setzte sich aber auch über die Bronzezeit bis in die letzte
Eisenzeit fort. Ein großer Teil der Funde gehört der rätischen Me-
launerkultur an, deren Beginn nach Grabungsergebnissen auf dem
Montlingerberg und nun auch auf dem Malanser bis in die späte
Bronzezeit (um 10N0 v. Chr.) zurückversetzt werden kann. Die Ar-
beit an dieser Stelle wird wenn immer möglich in Bälde fortgesetzt
werden. Herr Beck konnte dann noch näheres mitteilen über die von
Herrn Josef Brendle in Schellenberg bei der Ruine Altschellenberg
gemachten Funde, die letzterer dankenswerterweise dem Historischen
Vereine für das Landesmuseum übergeben hat. Es wird eine Auf-
— 224 —
gäbe des Historischen Vereins sein, bei der genannten Ruine un'
deren Umgebung sobald als tunlich den Spaten anzusetzen. S^me
Durchlaucht der Landesfürst haben als Eigentümer der Ruine be-
reits Höchstihre Zustimmung zu dieser Grabung mündlich erteilt.
Schließlich referierte Herr Reallehrer Benedikt Frei aus Mels
über seine heurige Ausgrabung auf dem Montlingerberg, also auf
einem unserer Gegend naheliegenden und linksrheinisch dem nörd-
lichsten Jnselberg im Rheintale bodenseeaüfwärts. Es handelt sich
bei jener Ausgrabung um einen urgeschichtlichen Wall , der offenbar
zum Schutze der rheinroärts davon gelegenen prähistorischen Sied-
lung errichtet worden war. Auch Frei belegte seine Ausführungen
mit etlichen Lichtbildern.
Alle drei Berichte fanden die größte Aufmerksamkeit der Ver-
sammlung und wurden herzlichst verdankt.
Nachdem über Anfrage des Vorsitzenden zum letzten Punkte der
Tagesordnung sich niemand zu Worte meldete, wurde die Versamm-
lung kurz nach V2 6 Uhr geschlossen, mit dem ehrerbietigsten Danke
an Seine Durchlaucht den Landesfürsten für sein dem Historischen
Vereine und seinen Arbeiten stets bekundetes Interesse und Wohl-
wollen und mit der Versicherung der treuesten Ergebenheit.
— 225 —
» ) Rechnung
über die Einnahmen und Ausgaben vom 1. Juli 1852
bis 3V. Juni 1L53.
E i n n a h m e n :
Fr. R » ,
Aktivsaldo vom Vorjahr . . . . 1399.52
An Mitgliedevbeiträgen 2 639.70
Beitmg S. D. des Landesfürsten . . . . 400.—
Beitrag S. D. für die Mitglieder aus dem Fürs t enhaus 100.—
Beitrag der fürstlichen Domäne . . . . 100.—
Veitrag des Landes . . . . . 6000.—
Vergabungen: Dr. Friedrich Bräunlich, Vaduz . . 200 —
Liechtensteinische Landesbank . 600.—
Bank in Liechtenstein . . . 100 —
Preß-und Stanzwerke, Eschen . 300.—
Von der fürstl . Regierung, Burgenvereinsbeitrag . 25.—
Aus Verkauf von Jahrbüchern . . . . . 224.—
Druckkostenbeitrag d. Universität Bern f. Separatdrucke 164.—
An Zinsen aus Bankguthaben . . . - . 12.65
Summe, der Einnahmen . . . 12 264.87
A u s g a b e n :
F ü r die Bibliothek 196.55
F ü r die Sammlung 247.90
Ausgrabungen . . ^ 606.19
F ü r Urkundenbearbeitung (Liechtenst. Urkundenbuch) . 1 282.70
Porto , Telephon, Spesen und Inserate . 572.91
- Veremsbeiträge (Kollektiomitgliedschaft bei verschie-
denen Vereinen) . ^ . . . . 100.—
Druck und Versand des Jahrbuches . . . . 7 685.35
Summe der Ausgaben . . 10 691.60
Einnahmen 12 264.87
Ausgaben . . . 10 691.60
Ergibt einen Aktivsaldo von . 1573.27
1 6
— 226 —
Bedeckung:
Fr. Rp,
Bankguthaben per 30. Juni 1953 . 1 488.55
Barschaft per 3V. Juni 1953 84.72
1 573.27
Museumsfond:
Stand Ende 1951 1111.30
Zins für 1952 33.30
Stand Ende 1952 . . . . 1 144.60
Der Vereinskassier: D. Beck
Vorstechende Jahresrechnung vom 1. J u l i 1952 bis 30. Juni
1953 wurde geprüft und richtig befunden.
Vaduz, am 2. November 1953
Emil Ospelt
— 227 —
O ) Mitgliederverzeichnis
a) M i t g l i e d e r aus dem f ü r s t l i c h e n S a u s e :
Seine Durchlaucht der Landessürst Franz Josef II.
Seine Durchlaucht Prinz Alois von
und zu Liechtenstein. Vaduz
Seine Durchlaucht Prinz Constantin
von und zu Liechtenstein. Schaan
Ihre Durchlaucht Prinzessin Elisabeth
von und zu Liechtenstein. Frauen-
thal bei Deutschlandsberg. Steier-
mark
Seine Durchlaucht Prinz Emanuel von
und zu Liechtenstein. Vaduz
Seine Durchlaucht Prinz Friederich
von und zu Liechtenstein. Schloh
Rosegg. Körnten
Seine Durchlaucht Prinz Sans von
und zu Liechtenstein. Vaduz
Seine Durchlaucht Prinz Johannes
von und zu Liechtenstein. Wien I.
Löwelstrasze 12
Seine Durchlaucht Prinz Karl von
und zu Liechtenstein. Frauenthal
bei Deutschlandsberg. Steiermark.
b) A n d e r e M i t g l i e d e r :
Mitglied
seit
Altmann Gustav M . . Vaduz 1939
Amann Viktor. Vaduz 1948
Arvay von. Klemens. Legations-
rat i. R.. 7 av. des Vollan-
des. Gens 1942
Balj« L. C. Dahlienstraat 2Ka.
Leiden. Niederlande 1943
Bamert Martin. Sofkaplan.
Vaduz - 1953
Banzer Paul. Vaduz 1952
Batliner Eduard. Sparkasse-
direktor. Vaduz 1932
Batliner Eerard. stud. jur..
Eschen 1950
Batliner Seinz. stud.. Vadm 1951
Batliner Xaver. Mauren 152 1948
Frau Baumgartner Paula.
Vaduz 1942
Beck Alexander. Triesenberg 213 1929
Beck Alois. Beamter. Triesen 1938
Beck David. Oberlehrer. Vaduz.
(Vereinskassier) 1919
Beck Engelbert. Schaan 229 1933
Frl . Beck Gertrud, stud. jur..
Laoadina. Triesenberg 1949
Beck Jvo. Dr. iur.. Rechtsanwalt.
Vaduz 1948
Beck Johann. Arbeitsamtsver-
walter. Vaduz 1940
Beck Johann. Alt-Vorsteher.
Triesenberg 1937
Mitglied
seit
1924 Beck Josef. Amtsdiener. Vaduz
Veck Walter, El.-Ing.. Bahnhofstr.
51 b, Wettingen b. Boden
Beten I.. 39 Lingwood. Eardens.
Jsleworth. Middlessex Eng-
land
Bertschinger Walo. Zürich.
Stamvfenbachstr. 12
Biedermann Andreas, z. Löwen
Schellenberg
Biedermann Friedrich. Vaduz
Bohhardt Rudolf. Geometer. St.
Gallen
Bräunlich Friedrich. Dr.. Vaduz
Brendle Josef. Schellenberg
Brunhart Gebhart. Alt-Reg-
Rat-Stellvertreter. Valzers
Brunhart Josef. Wachtmeister.
Vaduz
Brunhart Louis. Bauunterneh-
mer. Balzers
Büchel Alfons. Postmeister.
Mauren
Buckel Alois. Chauffeur. Vaduz 1943
Büchel David. Dr. med.. Eschen 1961
Büchel Eugen. Kaufmann. Trie-
sen
Büchel Georg. Lehrer i. R.. Bal-
zers
Büchel Sugo. Oberlehrer. Vaduz 1931
Büchel Johann. Lehrer. Nendeln 1938
1950
1942
1940
1946
1942
1938
1944
1949
1924
1943
1949
1948
1938
1944
1 6 *
— 228 —
Mitglied
seit
Büchel Josef. Lehrer. Triesen 1932
Büchel Norman. Vaduz 195«
Büchel Peter, sürstl. Rat. Mau-
ren 191K
Büchel Rudolf. Schaan 1948
Bucher Engelbert. Pfarrer. Trie-
senberg 1942
Bllhler Alfred. Mauren 19 1937
Vühler Ernst. Baumeister.
Mauren 146 1952
Bllhler Eugen, sürstl. Forst-
meister. Triesenberg 1944
Vühler Hubert. Sekundarlehrer.
Eschen 1936
Bllhler Josef. Mauren 204 1943
Bllhler Oswald. Vorsteher.
Rechtsagent. Mauren 1933
Bühler Walter. Postmeister.
Schaan 1937
Collegium Marianum. Vaduz 1938
Deicha Georges. Dr.. St. Eer-
main-en-Lave 1951
Diebolder P.. Professor. Gonten-
bad. Appenzell 1928
Diekhosf Dr. Albert Diedrich.
Freiherr von. Hamburg 39.
Agnesstr. 24 1952
Dittrich. Dr. Gerhard. Fürst
Friedlichst!. 9. Sigmaringen 1951
Eberle Lorenz. Oberlehrer. Vaduz 1938
Elkuch Josef. Kaufmann. Mauren 1925
Elkuch Philipp. Landtagsabge-
ordneter. Schellenberg 1925
Erne Franz Xaver. Dr.. Basel 1949
Falk Franz. Buchdrucker. Vaduz 1933
Falk Jakob. Lehrer. Schaan 1937
Falz-Fein Eduard, Baron von.
Vaduz 1952
Fcger Guido, Konimerzieiirat,
Vaduz 1920
Feger Walter. Zollbeamter.
Luzern 1923
Fehr Adols. Lehrer. Triesenberg 1944
Fehr Wilhelm. Bankdirektor,
Schaan 1925
Fehrlin Max. Subdirektor.
Vaduz 1925
Frei B.. Reallehrer. Mel? (St.
Gallen) 1939
Frick Alexander, f. Regierungs-
chef. Schaan (Vorstandsmit-
glied) 1935
Frick Anton. Schaan 19?8
Mitglied
seit
Frick Arnold. Bauunternehmer.
Sckaan 1950
Frick Arthur. Nr. 253 Balzers 1949
Frick Ferd.. Schreiner. Schaan 1950
Frick Georg. Bauunternehmer.
Sckaan 1950
Frick Karl. Mühleholz 232 1952
Frick Robert. Bauunternehmer.
Schaan 1948
Frömmelt A.. Ehrendomberr.
Vaduz (Stellvertreter des
Vorsitzenden) 1917
Frömmelt Christoph. Zimmer-
meister. Schaan 1922
Easzner Alsr.. Eemälderestau-
rator. Bludenz 1M7
Frl . Easzner Emmi. Engelberg 1939
Gaszner Ferdinand. Pradasant.
Vaduz 1942
Easzner Hugo. Lehrer. Schaan 1944
Gaszner Joh.. Erundbuchsllhrer.
u. Gemeindevorsteher. Trie-
senberg 1931
Easzner Kleinen?. Rechtsagent.
Triesen 1929
Easzner Richard. Briefträger
Vaduz 1928
Geier Josef. Malermeister. Vaduz 1953
Gemeinde Valzers 1902
Gemeinde Eschen 1902
Gemeinde Eamvrin 1902
Gemeinde Mauren 1902
Gemeinde Planken 1902
Gemeinde Ruggell 1902
Gemeinde Schaan 1905
Gemeinde Schellenberg 1902
Gemeinde Triesen 1902
Gemeinde Triesenberg 1902
Gemeinde Vaduz 1902
Frau Eerster Adele. Vaduz 1942
Goov Adulf. Rechtsagent. Vaduz 1941
Goverts. Dr. Henry. Vaduz 1949
Göppel Mrich. Buchdruckereibe-
sitzer. Vaduz 1924
Erabher Elmar. Dr. Regierungs-
rat. Feldkirch. Serrengasse 12 1948
de Eruyter E. S. M . . Vaduz 1940
Estöhl Georg. Lehrer. Eamprin 1947
Gstöhl Martin, z. Eintracht.
Eschen 1953
Hagenstehn Ernst Gunnar. Lyse-
kil. Schweden 1942
Hagmann Ernst. Bankprokurist.
Schweighofstrasze 430. Zürich 1945
— 229 —
Mitglied
seit
Hasler Job. Georg. Altlandtags-
abgeordneter. Gamvrin 1937
5>nsler Josef. Schreiner, Pcitmz 1953
Heeb Joses. Schaan 1928
Heeb Kilian. LKW-Direktor.
Vaduz 1928
Henny Josef. Pfarrer. Vaduz 1934
Hietel Franz. Dr. Kommerzial-
rat. Frankgasse 2. Wien IX 1918
Hilbe Edmund. Beamter. Vaduz 194t
Hilbe Franz. Kaufmann. Schaan 1941
Hilti Gottfried. Bildhauer.
Sckaan 1933
Hilti E. . Wagnermeister. Schaan 1933
Hilti Johann. Alt-Vorsteher.
Schaan 1923
Hilti I.. Vize-Direktor derSvar-
kasse f. d. Fürstent. Liecht. 1933
Hilti Josef. Baumeister. Schaan 1929
Hilti Werner. Jng.. Schaan 1933
Hiltn Lorenz. Vuchdruckereibe-
sitzer. Schaan 1940
Frau Singer. Schaan 1942
Frau Sinkelbein Elwina. Mün-
chen. Lachnerstrasze 20 1934
Hintermann Ernst. Bankvro-
kurist. Weinfelden 1938
Hollweck. Psarresignat. Balzers 1931
Holti Arthur. Dr.. Zürich 8.
Lindenstrasze 26 1937
Hoov Ferdinand. Oberlehrer.
Eschen 1919
Hoop Franz. Regierungsrat.
Rungell 1937
Hoop I.. Dr. Alt-Regierungs-
chef. Vaduz 1921
Huber Roland. Uhrmacher.
Vaduz 24 1951
Hutter Robert. Laborant, z. Ad-
ler Krieszern. Rheintal 1953
Inhelder Johann. Lehrer. Salez 1948
Institut St. Elisabeth. Schaan 1942
Jäger Josef. Schulrat. Vregenz 1946
Jäger M . . Buchhalter. Schaan-
wald I92K
Jena! Ludwig. Pfarrer. Eschen 193?
Jünglingsoerein. Schaan 1928
Kaiser Friedrich. Vikar. Saum-
ackerstrabe 87. Zürich 1910
Kaiser Johann. Mauren 16 1919
Kaiser Paul. Lehrer. Mauren 1950
Kaiser Vinzenz. Zollamtsoor.
stand. St. Margrethen St. G. 1924
Kausmann Adolf. Vaduz 1952
Mitglied
seit
Kaufmann Ernst. Schaan 1931
Kaufmann Hubert. Lehrer.
Triesen 1937
Kaufmann Walter. Lehrer.
Schellenberg 1941
Kind Josef. Lehrer. Balzers 1932
Kindle Albert. Pfarrer. Weiden
b. Köln 1926
Kindle Georg. Oberlehrer.
Schaan 1919
Kranz Alfons. Oberlehrer.
Schaan 1919
Kranz Alois. Gastwirt. Schaan 1938
Kranz Egon. Lehrer. Vaduz 1937
Kranz Walter. Regierungsbe-
amter. Vaduz 1950
Krisz Jos.. Dr.. Eymnas.-Pros.
i. R.. Balzers 1912
Landes-Lehrerbibliothek in Va-
duz 1921
Landesschule Vaduz 1933
Laternser Franz. Vaduz 1928
Liechtensteinerverein St. Gallen
durch Willy Walch. Sonn-
eggstrahe 4. St. Gallen 6. 1938
Lienert Leo. Forst-Jng.. Flüelen-
strake. Altdorf 1951
Lingg Meinrad. Jng. agr..
Schaan 1940
Lingg Rudolf. Buchdrucker.
Schaan , 1948
Litscher-Hiltn Christian. Kauf-
mann. Buchs. St. E . 1942
Lumer M . W. Dene Cottagc.
Eurton. Near Chorley. Lan-
cashire. England 1942
Machold Emmerich. Geschäfts-
leiter. Schaan 1952
Malin Georg. Dr.. Mauren 1953
Malin Josef. Stukkateur. Mau-
ren 1932
Marock Edwin. Lehrer. Planken 1941
Marock Ludwig. Mauren 1943
Martin Josef, sürstl. Eeheimrat.
Schaan 1931
Marxer Adolf, stud.. Mauren 1951
Marxer Alfons. Lehrer. Valzers 1939
Marxer Antön. Lehrer. Gamvrin 1937
Marxer Bernhard, landschaft-
licher Borarbeiter. Mauren 1 1952
Marxer Egon Dr,. Zahnarzt.
Eichen 194!
- 230 -
Mo.rr.er Felix. Sekundarlehrer.
Vaduz
Marxer Franz Joses. Alt-Reg.-
Rat. Eschen
Marxer I. E . . Dr.. Kanonikus.
Institut, Sckaan
Marxer Josef. Schaanwald 44
Marxer Ludwig. Dr. jur. und
Dr. rer. pol., sürstl. ZustizrnI,
Vaduz
Marxer Quido. Reg.-Beamter.
Vaduz
Marxer Rudolf. Zimmermeister.
Mauren
Marxer Willi. Lehrer. Balzers
Matt Venno. stud.. Eschen
Matt Eebh.. Kaufmann. Lu-
stenau
Mazenauer Ernst. Pfarrhelfer.
Kühnacht. Schwyz
Meier Anton. Eschen 190
Meier Anton, Zahntechniker.
Sckaan
Meier Egon. Lehrer. Mauren
Meier Josef. Regierungsrat.
Eschen
Meier R.. Dr. Zahnarzt. Schaan
Meier Rudolf. Dr. theol.. Schul-
kommissär. Vaduz
Meier Willi. Nendeln
Meyer Otto. Zahnarzt, Arbon
Merhart Gero v., Univ.-Prof.
i. R.. Bernegg. Kreuzlingen
Merlin S. M . . Dr. jur.. Vaduz
Müller-Jürgens. Dr. med..
Vaduz
Mündle Adrian. Mauren
Mündle Oskar. Beamter. Mau-
ren
Näsele Rudolf. Buchdrucker.
Vaduz
Nagele Josef, fllrstl. Oberjäger.
Triesenberg
Näscher Gg.. Lehrer. Schellen-
berg
Näscher I. E. . Eamprin 16
Nef Hans Dr. jur.. Universitäts-
professor. Doldertal 17.
Zürich 32
Regele Alois. Landeskassever-
walter. Vaduz
Regele Gabriel. Landeskasse-
beamter. Triesen
Nigg Ernst. Professor. Schwyz
Mitglied Mitglied
seit seit
Nigg Ferdinand. Regierungs-
1947 chefstellvertreter. Vaduz
(Vorstandsmitglied) 19l6
1918 Nipp Eugen. Dr. phil.. sürstl.
Studienrat. Vaduz (Vor-
1923 swndsmiwlied) 1912
1945 Nipp Siegbert. Dr.. Lehenmatt-
str. 189. Basel 1942
Niszl Hans. Dr.. Bartlegrosch.
1925 Vaduz 1953
Nutt Edwin. Vaduz 1946
1942 Oehry Konrad. Mauren 1919
Oehri Walter. Dr. jur . Mauren 1951
1943 Ospelt Anton. Baumeister.
1949 Vaduz 194 l
1953 Ospelt Anton. Hoteldirektor.
Vaduz 1945
1921 Ospelt Anton. Schreinermeister.
Vaduz 1953
1949 Ospelt Emil. Eemeindesekretär.
1941 Vaduz 1935
Olvelt Ernst. Jng. agr.. Vaduz 1947
1940 Ospelt Gustav. Schlossermeister.
1951 Vaduz 1934
Ospelt Hilmar, Sekundarlehrer,
1936 Vnd», 1951
1936 Ospelt Joseph, fürftl. Rat. Vaduz
(Vereinsvorsitzender) 1901
1918 Ospelt Josef, stud. nat. oec..
1943 Vaduz 1952
1945 Ospelt Mar. Dr.. Dozent. Vaduz 1916
Ospelt Peter. Photograph.
1935 Schaan 1948
1930 Owelt Rudolf. Verleger. Vaduz 1947
Ospelt Walter. Konsul. Vaduz 100 1940
1940 Ospelt Willi, stud. jur.. Vaduz 1951
1941 Oswald W.. Dr.. Unio.-Prosessor.
Freiburg. Schweiz 1948
1929 Ott Alois. Lehrer. Nendeln 1944
Ottenstein Rudolf. Dr. Jng..
1045 Schaan 1942
Pfadfinderkorvs. fürstlich liech-
1941 tensteinisches
Rover-Rotte Eschen 1939
1941 Rover-Rotte Mauren '1939
1919 Rover-Rotte Ruggell 1939
Rover-Rotte Schaan 1939
Rover-Rotte Vaduz 1939
1949 Pieren Karl. Kaufmann. Schaan 1928
Pleines Sophie. Frau. Schaan 1942
1927 Poeschel E.. Dr.. Drusbergstr. 27
Zürich 1948
1938 Preusz Alfred Dr.. Vaduz 1939
1938 Preußische Staatsbibliothek, Berlin 1914
— 231 —
Mitglied
seit
Quaderer Joses, in Fehr'scher
Buchhandlung. St. Gallen 1918
Quaderer Julius. Vaduz 1923
Quaderer Rupert. Beamter.
Schaan 1918
Ratjen. Frau Adolf. Vaduz 1951
Real Felix. Vaduz 1950
Regierung des Fürstentums
Liechtenstein 1901
Rheinberger Hans. Arch..
Vaduz 1932
Rheinberger Peter. Vaduz 1932
Rheinberger Rudols. Dr. med..
Vaduz 1945
Riich Adolf. Landwirt. Vaduz 1948
Risch Anton. Schellenberg 1948
Risch Bernhard, fürstl. Rat.
Vaduz 1925
Risch Edmund. Schaan 1928
Risch Ernst. Landtagsabgeord-
neter. Schaan 1941
Riich Herrn.. Dr.. Landrichter.
Schaan 1937
Risch M . . Dr. med.. Landes-
physitus. Vaduz. (Vorstands-
mitglied) 1931
Risch Walter. Schaan 1923
Ritter Alois. Dr. jur.. Rechts-
anwalt und Landtagsvice-
vr-is.. Vaduz 1939
Ritter Fritz. Dr.. Vaduz 1940
Ritter Gg. Markus. Waldauf-
seher. Mauren 1943
Ritter Sans. Schaan 1942
Ritter Rupert. Dr. jur.. s. Sof-
rat. Rechtsanwalt. Vaduz 1920
Ritter Sepp. Dr.. Tierarzt.
Sckaan 1933
Röckle Franz. Architekt. Vaduz 1907
Roth Traugott. Triesenberg 1941
Ruscheweyh Rudolf. Schaan 1944
Schächte Josef. Gastwirt. Eschen 1944
Schädler Alwin. Dr.. Altenstadt 1948
Schädler Andreas. Schlosser.
Vaduz 1933
Schädler Anton. Triesenberg 316 1948
Schädler David. Pomolog. Trie-
senberg 1952
Schädler Emil, fürstl. liecht.
Oberförster a. D.. Vaduz 1908
Schädler Emil Dr., f. Regie-
rungs-Sekretär. Vaduz 1953
Schädler Ernst. Lehrer. Vaduz 1923
Schädler Eugen. Tonwarenfabri-
kant. N?ndeln 1929
Mitglied
seit
Schädler Ferd.. Lehrer. Schaan 1947
Schädler Gustav, f. Studienrat.
Vaduz 1914
Schädler Johann. Sekundarleh-
rer. Eschen 1947
Schädler Kurt. stud.. Mauren 1951
Schädler Otto. Dr. med.. Alt-
Landtagsabg.. Vaduz 1920
Schädler Rudols. Vaduz 1931
Schafhauser Eugen. Rechtsagent.
Eschen 1926
Schäpper A.. Lehrer. Frümsen 1944
Schaurte Paul. Jng.. Vaduz , 1946
Schierscher Jos.. Altoorsteher.
Schaan 1938
Schierscher Lorenz. Eemeinde-
kassier. Schaan 1938
Schlegel Franz Joses. Vaduz 1947
Schnüriger Ludwig. Psarrer.
Maladers 1941
Schönenberger Karl Dr.. Staats-
archivar. St. Gallen 1946
Schroth Simon, Schaan 1942
Frau Schultz-AchiUes Clara.
Triesenberg 1939
Schwalb Josef. Kooperator.
Triesen 1937
Seger Johann Baptist. Betriebs-
insvektor. Vaduz 1924
Seger Josef. Vaduz 97 1951
Seger Otto. Prof.. Vaduz 1945
Sekundärschule Eichen 1933
Sele Gottsried. Vaduz 1940
Frau Spitz Elsa. Vaduz 1941
Frau Spörry. Mühleholz 1942
Frl . Stahel Hedwig. Vaduz 1931
Steck Benjamin, zum Löwen,
Vaduz 1952
Steger Joses Alt.-Reg.-Rat,
Balzers 1935
Stehly Daisy, Frau. Askania.
Vaduz 1945
Steiger Karl. Schaan 315 1950
Steinert Paul. Dr. Rektor.
Innstr. 22/Il. Verlin-Neu-
tolln 1918
Strub David. Gemeindevorsteher
und Landtagspräs. Vaduz 1920
Strub Rudolf. Postmeister.
Vaduz 1933
Thöny Fritz, zur Linde. Schaan 1948
Thöny Hugo. Buchbinder. Vaduz 1948
Tiefenthaler Meinrad. Dr.. Lan-
desobelarchimal, Bregenz 1938
— 232 —
Mitglied
seit
Töpfer Alfred. Hamburg. Alster-
damm 4 — 5 1935
Tschugmell Fridolin. Psarresig-
nat. Triesen 1935
Tschugmell Paul. Vaduz 1929
Tschuor Johannes. Lic. theol..
Pfarrer u. Landesvicar 1942
Tschütscher Josef. Prokurist.
Vaduz 1920
Uhl Herbert. Schaan 1941
Berlins Eugen. St. Gallen.
Wassergasse 1a 1937
Berlins Franz. fürstl. Weinberg-
aufseber. Vaduz 1937
Berlins Hans. Briefträger.
Vaduz 1949
Vernhout I. S.. Dr.. Pension
,.s'Haentje". Domburg. Nie-
derlande 1929
Vogt Alois. Dr.. Altregierungs-
chesstellvertr.. Vaduz 1933
Vogt Arthur. Lehrer. Vaduz 1952
Vogt Emanuel. LKW-Beamter.
Balzers 1949
Vogt Engelbert. Valzers 6 1926
Vogt Josef, fürstl. Baurat.
Vaduz 1935
Voig, B B . SuodneKtor, Budu,; 1925
Volksschule Balzers 1933
Volksschule Ebenholz 1940
Volksschule Eschen 1933
Volksschule Gamvrin 1933
Volksschule Mauren 1933
Volksschule Nendeln 1933
Volksschule Planken 1933
Volksschule Ruggell 1933
Volksschule Schaan 1933
Volksschule Sckaanwald 1950
Volksschule Schellenberg 1933
Mitglied
seit
Volksschule Triesen 1933
Volksschule Triesenberg 1933
Volksschule Vaduz 1933
Vonbank Elmar. Dr.. Direktor
des Vorarlberger Lanoes-
museums. Bregenz 1947
Wachter Josef. Pfarrer und Alt-
Landesvicar. Mauren 1917
Wachter Ludwig. Bautechniker.
Vaduz 1924
Wachter Stef.. Malermeister.
Schaan 1923
Walch-Bmger Eugen. Beiuiml a.
See, Aargau 1945
Walch Hans, Schruns 1946
Walser F., Bäckermeister. Schaan 1941
Malier Hans. Schaan 109 1942
Wanger Harald. Lehrer. Schaan 1953
Frl . Wanger Luise. Schaan 1920
Wenaweser August. Maurer-
meister. Schaan 1933
Wepfer-Müller Otto. Werdstr. 7.
Adliswil 1953
Wille Fridolin. Gipsermeister.
Vaduz 1941
Wirk Robert Dr.. Vaduz 1943
Wohlwend I. Ferdinand.
Gamvrin 1924
Wohlwend Franz. zur ..Krone".
Schellenberg 1931
Wolfinger Egon. z. Post. Valzers 1946
Zatloukal R.. Kommerzialrat
und sürstl. liecht. Direktor
i. R.. Thernberg. Nieder-
österreich 1927
Zickert Hermann. Dr.. Vaduz 1932
Zink Karl. Buchhändler. Mün-
chen 25. Linderschmitstr. 25 1952
N. B.i Es wird gebeten, allfälligen Wohnungswechsel oder Titeländerung
dem Vereine anzuzeigen.
— 233 —
v) Verzeichnis der historischen Bereine, wissenschaftlichen
Institute usw., mit denen der historische Berein Schriften-
tausch unterhält
Aarau:
Augsburg:
Bamberg:
Basel:
Bern:
Bregenz:
Bonn:
Chur:
Düsseldorf:
Feldkirch:
Frankfurt a. M>:
Frauenfeld:
Freiburg i. Br.
Freiburg (Schw.)
Genf:
Eieszen:
Elarus :
Göteborg:
Historische Gesellschaft des Kantons Aargau durch
Aargauisches Staatsarchiv
Historischer Verein für Schwaben (Staats- und Stadt-
bibliothek)
Historischer Verein
Historische und antiquarische Gesellschaft (Universitätsbib-
liothek. Basel 3)
Schweiz. Gesellschaft für Volkskunde. Augustinergasse 19
Allgemeine geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz
Vernisches historisches Museum in Bern
Historischer Verein des Kantons Bern
Schweizerische Gesellschaft f. Familiensorschung
Schweizerische Landesbibliothek
Vorarlberger Landesarchiv
Vorarlberger Landesmuseum
Montfort. Zeitschrift f. Geschichte. Heimat- und Volkskunde
Vorarlbergs
Bodenseegeschichtsverein
Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande
KolmantstraKe 1(j
Bischöfliche Kanzlei
Historische und antiquarische Gesellschaft
Düsseldorfer Eeschichtsverein E. V.. Prinz Eeorg-Strasze 78
„Annalen des Historischen Vereins für den Niederrbein"
Vundesgymnasium
Deutsches Archäologisches Institut (Römisch-German.
Kommission)
Historischer Verein des Kantons Thurgau
Schweizerische Gesellschaft für Urgeschichte
Vreisgauverein Schau ins Land
Institut für Früh- und Urgeschichte der Universität
Deutscher Eeschichtsforschender Verein
^rcliives Luisses ^ ^nttiropologie xenersle
8oci«te il'liisloire ei «I'srclieoloßie ile t^eneve c/o Lidliotlikq»«
Oberhessischer Eeschichtsverein
Historischer Verein des Kantons Elarus
Göteborgs Stadsbibliotbek
— 234 —
Eraz:
Heidelberg:
Innsbruck:
Koblenz a. Rh.:
Köln:
Landshut:
Lausanne:
Lauterbach. Hessen
Leipzig:
Liubljana:
Lund. Schweden:
Luxemburg:
Luzern.
Mainz:
München:
Neuenturg:
Riederbayern:
Nürnberg:
Regensdurg:
Solothnrn:
Schaffhans««:
St. Sollen:
Stockkolm:
Stuttgart:
Tübingen:
Ulm:
Uppsala:
Wien:
Winterthur:
Zürich:
Historischer Verein für Steiermark
Universitätsbibliothek
Universitätsbibliothek
Museum Ferdinandeum
Universitätsbibliothek
Rhein-Museum
llnioersitäts- u. Stadtbibliothek
Historischer Verein für Niederbayern
Schweizer Archiv für Heraldik
Lauterbacher Museum E. V.
Deutsche Bücherei
Zlovendlcs ülcsdemij» Tvzn»sti in uinsstnosli KitilioleKs. k'ostui
prellst 32 3
Universitätsbibliothek.
Locietstis Herslclicsv I^uxeilllturßeugis
Historischer Verein der fünf Orte: Luzern. Uri. Schwyz.
Unterwalden und Zug
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Universitätsinstitut für Vor- und Frühgeschichte
Zociete neucllsleloise ê ßeoßropni«
Historischer Verein sür Niederbayern
Germanisches Nationalmuseum
Historischer Verein von Oderpsalz u. Regensburg
Zentralbibliothek
Historischer Verein des Kantons Schaffhausen
Historischer Verein des Kantons St. Gallen
Kantonsbibliothek
Königlich schwedische Akademie der Altertumskunde
Wurttembergische Kommission sür Landesgeschichte
Bürger- und Verkehrsoerein
Universitätsbibliothek
Verein für Kunst und Altertum (Stadtbibliothek)
Königliche Universitiits-Bibliothek
Fürstl. Liecht. Fideikommisz-Vibliothek
Heraldische Gesellschaft ..Adler"
Österr. Nationalbibliothek
Stadtbibliothek (Neujahrsblätter)
Zentralbibliothek für Antiquarische Gesellschaft
Schweizerisches Landesmvseum
Anhang
Liechtensteinisches
Urkundenbuch
2. Band
5. Fortsetzung
von Lic. jur. Franz Perret
- 429 —
Namenregister
für das Urkundenbuch
A
A b r a h a m 48
A d a l c i a n u s , testis 35 f.
A d a l g i s u s , testis 39 , 40
A f l e l i n i m S e n n w a l t , E i g e n f r a u dere r
von R i c h e n s t e i n 148 f.
A d o l f von N a s s a u , r ö m i s c h e r K ö n i g 10f>.
113, 117, 118
A e f f l i n U o l i n , E i g e n m a n n de re r von
R i c h e n s t e i n z u Seve len 143, 145
A e g i d i u s T s c h u d i 146
A e l l e R ü t i n e r i n i m S e n n w a l t , E i g e n f r a u
de re r , v o n R i c h e n s t e i n 148 f.
A e l l i des m a r s c h a l k s toch te r , Seve len
143, 145
A e m s 297
A e m t z 239 ; s. E m s
— U o l r i c h v o n 127 f.
A f o r e l l a 66
A g n e s v. M o n t f o r t - F e l d k i r c h 184, 218
— V a i s t l i n ( F a i s t l i n ) 175, 177 f., 179
— W e r n l e i n B F r a u v o m E s c h n e r b e r g
302
A g u s t u s , testis 35 , 48
A i c h h o l c z 124
A i c h h o l t z , w i n g a r t e n ze B e r n a n c 120
A i m o , test is 26, 30, 61
A i r u m n e 51 , 55
A l a m a n n o r u m lex 49
A l b e r V a i s t l i n ( F a i s t l i n ) , V a d u z 133 f..
136 f f . , 151 f., 153, 154. 161 f..
163, 175, 177 f.
A l b e r o von T i n z e n 79
— V a i s t l i n 154
A l b e r t von R i c h e n s t e i n , D e k a n zu P f a -
vers 146, 148 f.
A l b e r t u s abhas A u g i e n s i s 59
— abbas A u g i e ma io r i s 91 . 93
— de B ü r s 84
— V a z i l t a ( V a i s t l i ) 245
— de W e r d e n b e r c h sen io r 237
1 0
A l b r e c h t B a r g a n n ( B e r g a m i n ?) von
O b r e n v a t z 193
— v. H a b s b u r g 105, 118
— v. R i c h e n s t a i n 142 f., D e k a n zu
P f ä v e r s 146, 148 f.
— v. W e r d e n b e r g - H e i l i g e n b e r g 146, 218.
229 f f . , 234, 236 f. .
A l d e r a m n u s 44
A l d o , testis 48
A l e m a n n i c n 25
A l e m a n n i s c h e s R e c h t 50
A l r i x i o n , k i l o h h e r r ze G o l d a c h 184 f f .
A l e x a n d e r , k ö n i g zuo M a c e d o n i a 101
— scabinus 16
A l e x i u s , P r i e s t e r u n d K i r c h h e r r zu
G o l d a c h 184 f f .
A l g o u w e , W a l . de, mi l e s 91 f f .
A l m a n i e s u p e r i o r i s a d m i n i s t r a t i o 169
A l t e n s t a d t 28, 53
— F r u g ä c k e r 31
— G r e n z e gegen M a u r e n a u f dem
S c h e l l e n b e r g 53
— H a u p t a l t a r b i l d : V e r k l ä r u n g C h r i s t i
53
— P f a r r k i r c h e 53
— Ri i egge l e 53
— St. P a n c r a t i u s , H a u p t p a t r o n der
P f a r r k i r c h e 53
— St. P e t r u s ad C a m p o s 53
— St . S a l v a t o r u n d Z e n o 54
— St. Z e n o
— — B i l d a m S e i t e n a l t a r 53
G u t (1431) 53
K i r c h e (1425) 53
—' — N e b e n p a t r o n 53
A l p h o n s u s F ü r e r , n o t a r i u s p u h l i c u s 88 :
casus et eventus m o n a s t e r i i Fa -
ba r iens i s 89
A l t e h a u s , dz zu V a d u z 135
A l t St. J o h a n n , O b e r t o g g e n b u r g 83, 85.
113, 163, 176, 197, 202 , 207
— A b t J o h a n n I I I . (1344 — 65) 167
— conven tus 84
— 430 —
"Vit St. J o h a n n , I n k o r p o r a t i o n de r K a -
pe l l e K a l r h e m 85
— K l o s t e r 166
— L i e g e n s r h a f t s b e s i l z i n L i e c h t e n s t e i n
85
— Ü b e r t r a g u n g e n zu K a l c h e r n 85
— U r b a r 182 f. - '
A l t - S c h e l l e n b e r g 252 : s. S c h e l l e n b e r g
A l t - S c h ö n s t e i n , B u r g b e i H o h e n w e i l e r .
n ö r r i l . B r e g e n z 179
A l t s t ä t t e n ( A l t s t e t e n , A l s t e t i n , A l t s t a -
d i u m , A l t s t e t e n . A l t s t e t t e n ) 118
— E g l i u , her ; E g l o l f u s sun 128 f.
—• E i n n a h m e d u r c h Z ü r i c h 1530, S. 289
— G e r i c h t 117
— H e i n r i c h , he rn H e i n r i c h s sun von
128
— o p p i d u m 114
— R u d o l f der M e i e r v o n 127, 129
— Stadt 113
— vogtye 117
— W a l t h e r der M e i e r von 114, 116, 127.
129 ; r ec to r e c d c s i e de E p i s c o -
p i c e l l a 129
A l t - T o g g e n h u r g 105
A m a l o , testis 11
A m d e n 120
A m l i k o n , K t . T h u r g a u 96
A i n m a n n ( A m m a n )
— Es c he n 163
— F e l d k i r c h e r G e s c h l e c h t 154
— H a n s ze T r i s e n 161 f.
— R u d o l f 153
— R u e d i . bu rge r ze V e l t k i l c h 151 f.
— Schaan 163
— T r i e s e n 163
A n d e r e g g . H a i n r i c h u n d R u o d o l f f 166
\ n d m o n . l i e r g ze 120
A n d o n i u s de F a d i l l 242
A n d r e a s 56 . 58
— d i . t a tor 20, 25 f.
— ingrossa to r 30
— presh i t e r 25 f.
-— U r k u n d e n s c h r e i b e r 30, 32 f., 36, 37
— W e r k m e i s t e r v o n W a n g e n 281 f.
A n n a v o n R e a l l 281
— v. S c h e l l e n b e r g - K i s l e g g 230
A n t e i a n u s 56 . 58
A p o l l o 42
A p p e n z e l l ( A p p e n z e l l e ) 98, 99 , 100, 103.
229
— A m m a n n und L a n d l e u t e 284
— B u n d ob d e m See 282 f.
m i t d e m E s c h n e r b e r g 282. 294
— B u r g 98, 102, 105, 109
— — B e l a g e r u n g 98
A p p e n z e l l , G e b ä u d e z u m Schloss 109
— P f a r r k i r c h e 109
— S ieg am Stoss 283
A p p e n z e l l e r - K r i e g 294
A q u i l i a n a e A r c a d i a n a e legis s t i p t i l a t i o
30, 42, 43 . 44 . 45, 46. 47
a r a b i s c h 222
A r b o n 184 f f .
— P f ä v e r s e r H o f 167
— U l r i c h von R i c h e n s t e i n 167
A r c a d i a l e x , s. A q u i l i a n a e A r c a d i a n a e
legis s t i p t i l a t i o
A r c a d i u s i m p e r a t o r 45
A r g e n (am B o d e n s e e ) .
— H u g o X I I I . von M o n t f o r t - T e t t n a n g
z u 172, 252, 257. 259
— U l r i c h V . von M o n t f o r t - T e t t n a n g zu
252
A r g e n t i n e n s i s canonicum : C o n r a d u s de
S t ö p h i l n 91 , 93
A r i n e c h ( R h e i n e c k ) . . v i c t u r a 225 f.
A r n o l d K o c h 113
A r n o l d u s de R u z u n n e . vit-arius 22
A r n u l f , K ö n i g 49 , 5 1 . 52
A r u n s ( L o r ü n s be i B l u d e n z ) 55
A s c h a n (a S c h a n : s. Schaan)
— condue tus 225 f.
— sosta 228
— v i c t u r a 225 f., 228
A s p e r m o n t ( A s p e r m u n d , A ; - p e r m ü n d .
A s p e r m u n t ) 106
— E b e r h a r t von 97 . 99, 100. 102. 108
— E b e r h a r t , E g i l o l f u n d H e i n r i c h ,
S ö h n e E b e r h a r t s 108
A u . B e z . U n t e r - R h e i n t a l 125
A u d e r a n i n u s , G r a b s 41 , 42 , 46
A u g i e m a i o r i s abbas : A l b e r t u s 59, 91 .
93
A u g s b u r g . B i s c h o f B u r k b a r t von E l l e r -
bach (1373 — 1404) 259 f.
— F o h l e r 204
— L a n d f r i e d e von 1282. S. 107
A u g u s t i n u s S t ö c k h l i n . decan zuc P f e f -
f e r s 290
A u g u s t u s 65
— testis 35 , 48
— v i c a r i u s 68
A i i r e l i a n u s , s c u l t a i z i u s 11
A u r i i i a n u s 61
A u s t u s 61
— v i c a r i u s . g r ä f l i c h e r U n t e r b e a n t t e r z u
B u c h s 24, 44, 6 1 , 63 , 65 f.
A u t r o p i a , T o c h t e r des P o c i a r i u s 44
Auvve d u da haisset i n D i k e n A i t w o ze
B e r n a n c 120, 122
A y c h e l b e r g 278
- 431
B
B a c h i s . B ä c h i s , A c k e r zu G a i u p r i n 254.
257, 259
B ä c h l i n H a i n t z . - h u r g e r ze V e i t k i r c h 198.
200
B a l d e c k e , d o m i n u s de 108
B a l d i l a 32 f.
B a l g a c h . B e z . O b e r - R h e i n t a l ( B a l c h a )
106
— E i c h h o l z 297
— G r ü n c i i a t e i n 297
— H o f l e u t e 297
— S c h l a c h t be i 103
B a l m e , C v o n r a d u s de 70
B a l m i s t ( G a l m i s t ) . W e i h e r 287. 293
B a l t h e r . V i t a S. F r i d o l i n i 17 f.
B a l z e r s ( B a i e s a . Ba i se r s . B a l t s a . B a l t -
zc rs . B a l z e r . B a l z o l , ß a l z o l s , P a l -
z i rs ) 63. 106. 222
— A l p B l a i g k ä r e n 179
— A l p z i n s ' 179
— B e l a g e r u n g 1499, S. 295
— C h u r w a l d e n s A n t e i l 24, 44
— F r a u e n h e r g 24, 44, 133. 284
— F u h r l o h n 221
— G i l l e n b e r g 117. 119. 133, 284
— K o r n 179
— m a i e n f e l d w ä r t s o r i e n t i e r t 24, 43
— M a r i a - H i l f 107
— O u w e , O w , O w e 97, 99 , 101
— p e d a g i u m ( Z o l l ) 225 f.
— p f e n n i g gelt 177 f.
— R e i c h s g u t 117
— S c h l a c h t 1288 ( c o n f l i c t u s ) 97 f f . .
105, 107, 118
— sosta 225 f., 227 f.
— b e i V a d u z 100, 101, 107
— v i c t u r a 225 f., 227 f.
— v i l l a 97
— h . W e r d e n b e r g 24, 44
Bangs , F ä h r e 227
B a p p e n h e i m . he r H e i n r i c h der mar-
s c h a l c h von 119
B a r b a r e n 25
B a r b a r e s c a v i a 20
B a r g a n n . A l b r e c h t — von O b r e n v a t z 193
B a r g e l l a , T r i e s e n b e r g 179
B a r g u l f u s , test is 16
B a r i a ( B a v a r i a ) 41
B ä r t e l l i , V o g t von S c h w a r z e n b a c h 198.
200
B a r t h o l o m a c u s , C h u r e r B i s c h o f s k a u d i -
dat von 1388. S . ' 2 4 5
— S a n k t 177 f.
B a s c h ä r . R a g a z 304
l l a se l i u s 12
Has i l ius 41 f.
B a u c o , K a n z l e r 16
— testis 30
B a y e r n ( B a r i a , B a v a r i a ) 41
— H e r z o g e 118-
— S c h e l l e n b c r g , von 171. 280
B e c h l i H e i n r i c u s 203
B e c k 79
l l e h e i m ( B ö h m e n ) 246 f.
be l i emi sch ( b ö h m i s c h ) 250
B e l a von U n d e r w a s s e r 164 f.
B e i f o r t , G r b . 106, 222
B e l l i n z o n a 227
R e u d e r n ( ß e n e d u r u m , P e n d o r ) 53
- B r u d e r K o n r a d . J ä k l i M u r e r s S o h n
220
l l c r a r i u s 32
B e r e n g a r i i i s 35
B e r g a m i n . G e s c h l e c h t v o n V a z / O b e r v a z
194
B e r n e c k ( B c r n a n c ) B e z . U n t e r - R h e i n t a l
120. 125
— D i k e n A u w e 120. 122
— E i c h h o l z 120, 122
— H a n e k a m p H a y n r i c h 120, 122
— H e n k e l e n . h o l z e r ze den 120, 122
— T n m b e n F r i d e r i c h e s w i n g a r t e n 120.
122
ß e r n h a r t R i c h e n s t e i n 297
ß e r t h o l d u s ( B e r . , B e r c h t o l d . B e r c h t o l -
dus . B e r t o l d u s )
— A b t von St. J o h a n n i m T h u r t a l 113
— — von St. G a l l e n 59
— B i s c h o f von C h u r 102
— v. G ö f i s (de S igav i s ) 70
— de K i s e l e g g e 169
— K u r z , . L e h e n s m a n n von St. J o h a n n
i m T h u r t a l 113
— S c h w a r z , L i n d a u 173
— S p u o l n 70
— W a i b i l 84
l l e t e r von V i i t e r s 134
B e u s c h . G e s c h l e c h t v o n B u c h s und
W e r d e n b e r g 284
B i a s c a , K t . Tess in 227
B i b e r a c h 107
B i e n g e n , C l a u s von 261 . 263
B i r s e , C o n r a d u s Stosser i u d e x p r o v i n c i a -
l is i n der 188
B i s c h o f s z e l l , T h u r g a u 129
ß i z i n l i o v i n ( B i t z e n h o f e n . O A . Te t t -
nang ) , H . de 70 f.
B l u c k t e n , T r i e s e n b e r g 179
B l a i g k ä r e n ( B l a i k a r a . B l a n k ä r e n . B l e i -
k a r e i n ) . A l p 177 f., 179
- 432 —
B l a n k i n . mons d ic tus — 91 . 93
B l a t t e n (Gera . O b e r r i e t ) . B u r g 142
— F ä h r e 227
B l a t z 254
B l e g n o , K t . Tess in 229
B l u d e n z ( B l u d e n t z , B t u d v n z ) 125
— A l b r e c h t I I I . von W e r d e n b e r g - H e i l i -
genberg z u 229 f f . . 334. 236 f f .
— A n t o n i u s de F a d i l l 242
— A r u n s 55
— ü i e h s s c h l ö s s c h e n 245
— F a d u l l i s , F a d u l l u s 245
— K e s s l e r K o n r a d von 242
— L o r i i n s , S c h l ö s s c h e n 245
— N a r u n s 55
— K a g g a l 52
— R u d o l f v o n , R i t t e r 121, 123
— R u n g g e l i n 52
— V a d u l a s 245
B l t i m e n e g g ( B l u o m e n e g g e , B l u m n e g k ) .
B u r g i m W a l g a u 101, 105, 250 :
B r a n d 287, 294
B l u m e n t a l . R u d o l f v o n . gen . V e t t 205 f.
Bodensee 199. 201
B o d m a n ( B o d e m e ) am U n t e r s e e 125
— Johannes , R i t t e r v o n 121, 123
— U o l r i c h . m i l e s de 91 f f .
B o n a 20, 30 f.
Hourgogne 112
Brage (P rag ) 246
B o t i n G r e t , E i g e n f r a u d e r e r von R i -
c l i ens t e in zu Seve len 143, 145
B r a n c h o . B r a n t h o h - U l r i c h von Sax 127.
128. 130 f.
B r a n d i s (Branden 1 , ß r a n d i ß ) F r e i h e r r e n 3
--- L u d w i g von 289
- W o l f h a r t und U l r i c h - T ü r i n g 173. 174.
184. 250, 260 , 262, 266. 298 f f .
— \ e r w a n d t s c h a f t m i t den G r a f e n von
W e r d e n h e r g - S a r g a n s 250
Hrf issberg ( B r a h s p e r g . B r a s c h p e r g ) 280
281 . 296
— B u r g , G e m . L e u p o l z , O A . W a n g e n .
W ü r t t e m b e r g 250 . 281 . 296
K l a r a von 280. 281
— K o n r a d von 280. 281
B r e d e r i s 29
B r e g e n z , G r a f e n 3
— K l o s t e r M e h r e r a u 96
s. M o n t f o r t
B r e g e n z e r ( P r e g e n t z e r ) . B ü r g e r t r c -
schlecht von L i n d a u
— K o n r a d 171. 192
- P e t e r 172, 190, 192. 270. 271 . 280
B r e m e n . S t a d t b i b l i o t b e k 16
B r e n n e r Hans zu L i n d a u 187
B r i l t s c h e n . H ä n n i s H a n s e n am Eschnc r -
l .erg 254. 256
B r ü g g e n . St. G a l l e n 80
Hrugger ( P r n g g e r ) J o h a n n G e o r g . C h r o -
n i k 290
B r u n e g g . H e r r v o n H o h e n l o h e von 118
B r u n n e r . H a i n t z de r — . B ü r g e r von
F e l d k i r c h , und seine G e m a h l i n
U r s u l i 140
— S e n n w a l d , E i g e n l e u t e de re r von R i -
chens t e in 148 f.
— T r i e s e n b e r g 151
Rrussnang H e n r i c u s . d o m i n u s de G r i e s -
senberg 104 •
B u c h s ( B u x . P o g i n m . P u g o ) 43 . 41 . 61 .
63 . 65- 283 . 298 f.
— A m t s k r e i s 67
— A m t s s c h r e i h e r 6 6
— A u s t u s v i c a r i u s 24. 4 1 , 6 1 . 62
— Bensen 284
— c a n c e f l a r i u s 22. 62
— D o r f 66
— Eggenbe rge r 147
— G r a f s c h a f t s b e a m t e r 44
— H a r t m a n n s des B i s c h o f s von C h u r
Z u g gegen 287. 293
— R ä f i s 147
— T r a n s i t 85
— U m b e r t u s c a n c e l l a r i u s 62
— v i c a r i u s 22. 24
B ü h e l e am E s c h n e r b e r g 37
B ü h l ( B ü l ) zw . S e n n w a l d u n d L i e u z
148 f.. 151
l i i c h e n s t e i n e r Leu t e : G i s e l . H a n n * .
J u t z z i . W ä l t i . J u t z i n c n <;un
W e m Iis w i b 148 f.
B ü l i l e r . M a u r e n 151
— T r i e s e n b e r g 151
B t i i n a n l i s bnnga r t en , L n l e r - M a l a n s 218
B u r g e i s 108
B u r g e t o r . • H . de 70
— U o l r i i u s de 70
B u r g u n d e r k r i c g 295
B u r k h a r t ( ß u r . . ß i i r c a r d u s . B u r c h a r d i i s .
B i i r k a r d i i s )
— \ . E l l e r b a r l i . B i s c h o f von A u g s b u r g
(1373 — 14041 259 ' f .
H i t l e r 156 f.
— F a h a r i e n s i s abbas 218. 223
— de H a s l a h 79
— de H o v e n , f ra te r W a l t h e r i . c i v i s
(^wiistaniiensis 91 f.
— P r o „ s t zu St. G a l l e n 72 f.. 74 f f .
77. 81 f f .
— v. Habens t e in 294
— v. H a m s w a g . R i t l e r 142
- 133 -
l i u r k h a r t v. K i c h e n s l c i n 12."i. 142. 141.
116. 147. 149
— v. S c h c l l e n b e r g . M ä r k e n S o h n 187
— v. Seve len , V a t e r P h i l i p p s 143. 145
— U l i d e r s c h o p f , K o n s t a n z 110 f.
— v. W o l f u r t . A b t zu P f ä v e r s 218
H i i r k l e . Schaan 151
— V a d u z 151
H ü r k l i s w y b von der k i l c h e n i m Senn-
wal t . K i c b e n s t e i n e r E i g e n f r a u
181 f.
l l ü r s ( B ü r s . B ü r B . P u r i e P ü r s ) 86.
188. 189
— A l b e r t von 84
— Feste von den W a l g a u e r i i v e r h r a n n t
287. 294
— S t r a d a r i u s p repos i tus 21 . 23 . 24
— Wernhe r t i s de 81
B ü s c h U l r i c h . W c r d c n b e r g 283
B u s c h l i n u n . wise ze V a d u t z 175 f.
B u s s n a n g . F r e i h e r r e n von 275. 280
— J o h a n n v o n . St. G a l l e r M ö n c h u n d
P rops t 253
HiilM -bwil . B u d b e r g 218
€
G a l c a r r o n ( k a l c h c r e n ) . v inea 83
C a l v e n . S c h l a c h t 295
C a m p e m a u r . M o r e i n im V i n t s c h g n u 52
Campes ia s 35 . s. G a m s
C a m p i d o n e n s i s . s. K e m p t e n
C a m p o M a u r i . i n 54
— a lpe i n 54 f f .
C a m p o r i n 53, s. G a m p r i n
C a m p B i n 54. s. G a m p r i n
C a m p o s , S. P e t r u s ad 15. 16, 17. 19. 20.
27. 53 . 54
C a m p u s R h e n i 54, s. G a m p r i n
C a r a m a m n i a
— D i e n s t m ä n n e r der K i r c h e C h u r 106
— F l u m s 106
— H e i n z e n b e r g 106
— H e n r i c u s 97
— W a l t e r u s 97. 106
C a r o l u s C a l v u s rex 48
— M a g n u s 16
C a s a c c i a am L u k i n a u i e r 227, 229
C a s u r a . Sebas t ian A n t o n , L a n d a m m a n n
in der F o p p a / G r u o b 257, 285
C a t h a r i n a . s. K a t e r i n . K a t h e r i n e
Caz i s ( K a t z )
— A e b t i s s i n V e r e n a ( F r e n ) V a i s t l i n
204. 285
W a n d e l b u r g 284
— A l l n i e n d r e c h t e 284
1 0 *
C a z i s . gn l z l i u s 204
— L e h e n g i i t e r 284
— W e i d r e c h t e 281
C h a b l a i s 68
C h u r ( C h ü r . C o i r a . C o i r e . C o y r a . C u r .
C u r i a . C u r i e n s i s , C v r . K u r . K v r )
97. 101. 108. 193, 226 f f . , 339
— A r c h i v e 4
— barones e p i s c o p i 97
— B e f r e i u n g von f r e m d e r G e r i c h t s b a r -
k e i t 250
— B i s c h o f 9 7 . 98 . 100, 108
— — ß e r t h o l d I L von H e i l i g c n b e r g
(1290 — 1290) 102
— — C o n s t a n t i u s 17
F r i e d r i c h I . v o n M o n t f o r t (1282
— 1290) 96. 97. 102, 103. 105.
108
W a l l i s e r B ü n d n i s 105
— — H a r t m a n n v o n W e r d e n b e r g - S a r -
g a n s - V a d u z ( 1 3 8 8 — 1416) 3. 161.
163. 184. 218. 224, 232. 239 f..
245. 246. 254 f.. 260 f f . , 286 f..
288. 292. 294, 303
B u r h s e r - Z u g 287
— — — G e f a n g e n s c h a f t 286 f.
— M a r i a E m p f ä n g n i s e i n g e f ü h r t
286. 288, 291
R o m e d i u s 11 , 13. 17
— B i s c h o f s k a n d i d a t B a r t h o l o m ä u s 1388.
245
— comi ta tus 17
— doc to r p n e r o r u m H e i n r i c h H u b e r
245
— D o m d e k a n R u d o l f v o n T r o s t b e r g
(1388 — 1420) 262. 264, 266
— D o m h e r r ( canon icus , C h o r h e r r )
G r i f f e n s e e . H e i n r i c h v. 194
— — G ü d e r s c h e r J o h a n n 242
H e r m a n n u s . p l ehanus i n Sax 70
K n ö r r . E l i a s 242
M o n t f o r t , H e i n r i c h v. 93 . 95
P h i l i p p v o n 194
— D o m k a p i t e l 97. 107. 108
— D o m p r o p s t (p repos i tus )
F r i e d r i c h v o n M o n t f o r t 93 . 95
R u d o l f v o n M o n t f o r t 124, 174
— D o m - S c h o l a s t i c u s : Johannes L ü t -
p rech t 242
— ü r i t t e n b a s s K o n r a d , N o t a r 246
— dyocesis 223
— ecc les ia (mater ecc les ia , go tzhus)
121 f., 223
— eccles ie a n t i q u u m r e g i s t r u m 245
— — s e r v i t i u m 106 f.
— G e r i c h t s s i t z 12, 17
- 434 -
G l i u r . It i l a r i u > - k i r e h e 49 -
- H n r h s t i f l 108. 249 un ten
— J e e k l i n Cons t . n . F r . 285
— l , e \ K n n i a n a C u r i e n s i s 13. 14. 18. 19.
20. 22. 25 . 28. 29, 33 . 37. 39. 10.
17. 63, 64, 68
- M a u e r n 223
— N e e r o l o g i u m 103, 293
— o f f i e i a l i s 242
— - O r t e n s t e i n e r A r c h i v 285
— p a r t i t u r a 225 f.
— p e d a ^ i u m 225 f.
— pensa 225 f.
— Prozess tun P f ä v e r s mi t St. G a l l e n
920. 18
— sohta 225 f.
— St. L n z i . s. un te r St.
— - S t a n d e s k a n z l e i 257. 285
— — U r k u n d e n , ka ro l ing ipehe 12. 49
C h u r r ä t i e n 4 f.
— M i n u s k e l . - k a r o l i n ^ i s r l i e 12. 16 f..
27. 52
— K ei eh su rba r von ca . 850. 4
— die v. S c h e l l e n b e r g i n 156, 171.* 281
C h u r w a l c h e n ( K u r w a l h e n ) 199, 201
C h u r w a l d e n 79. 221
— A r c h i v 4
- B e s i t z zu B a l z e r s 21 . 44
ehurwelsehe M a r k 193
G i a n u s . U r k u n d e n s e h r e i b r r zu Grat»*
41 — 4-1
C l a u \ (C lan j i s . K laues) B u r g 17. 99.
100. 109
G l a r a A n n a von S c h e l i e n b e r p 281
--- von Bras she r i ; 280 f.
U a r o 227
G l a r o n a 18. s. G l a r u s
Glaus v. ß i e n i i e n 261 . 263
- V i l s V i l t e r s 302
G o l m a r e r A n n a l e n 108
G o m o ( C h u m ) . K u i i f l e u i e 220. 222
< l u n r a d i i f . G u o n r a d u s . K o n r a d
' .ons lnnt ia - ( .onstantien-ns, s. K o n s t a n z
1 .on:-taiuiuH B i s e h o f von G l u i r i 7
Bes i t ze r im L u j i n e z 13
- Kaber . M a l s 33
— G e r i e h t s p a r l ei 11 f.. 14
— niger 32 f.
- v. S a r f i a u i 13. 21
C r i s t a n H e i n r i e h v n K o n s t a n z 231
a>
D a t t e n r i e t ( D e l l e ) 112
D a v o « 222
h e l l . - I I I f.
D e u e h e l r i e d ( I i e h l e l r i e l . I i h l l e r n e t .
I \ e h l e l e r r i e t h ) U A . W a n d e n .
\ \ ü r t l e m b e r » 125 f f . . 127. 281.
282
1 ) iekenau ( D i k e n Auw e ze B e r n a u e i
120, 122. 125
Dieb>>ehlüsseh< u ode r L o r ü n s e r i e l l lü -s -
el ien oh B i n d e n / 245
I ) i epu ld \ oi i k i e h e l h e i « ; 209
Die the , in de B a m s l e i u . r e e l o r eer le - ie
in U m a 9 1 . 93
— v. T o ^ e o b u n ; 127. 129. 210 f f . . 230
— 1 um!» M I I I Nenl>ur*r 129
D i e l r ieb \ . I l a s l aeh . B i t t e r 72. 74
— v. Seh tn i s l e in . b . Breden / . 177 f.
D i^en t i s . K l o s t e r 49
Do^khenliur{j ; . s. To<;#eiiburi:
I ) ö l t z e r . .-. 4 Ölzer
Di)nnnieti> ( D o m n i e u s )
--- ; . d \oea lus S. G a l l i 23 f.
— l e M i . 51 f.
D o m i n i c a . t i \ o r J o h a n n i s 65 f i
D o i o b - M i}^. Landeshohe i t 249
D u n a l von To- i i j e i i h i i n r 220. 229 f.
Dona tus 30
I >oriibi rn 79
Dre i seh wes l e rn 179
D r i t l c n h a s s ( I r i t a b a s ) . K o n r a d . N o t a r
i i . K a p l a n des St . K o u r a d a l t a r s
im D o m zu C h u r 246
Drii--.iauae v a l ü s , m i n i ä t e r i u m 23. 33 . 36.
43 . 44
D.. i>io 35
Dru. -us ta l^au 2 1
D u m m e n . S o p h i e K r a u des 124
D ü n s . \ o r a r l b e r f i 85
D ü r i n g von B r a n d e ß 173. T i i r i n ^
D u r i s e h (St . U l r i e b be i Seve len) 153
D i n r i n u i s e . Hu t i s eh 84 f.
K
l . l i e i h ; i r l v. A s p e r i n o n t . \ a l e r u n d S o h n
«-7. 99. 100. 102. 108
— p i - l o r in n i o n a - l e r i o S. G a l l i 73. 75.
81 f.
— - \ . I ia inswug 2')7
— v . Sax 131 f.. 135. 234. 283
- T.ru. Iistss von W a l d b u r g 91 f f . . 266
A l l e r s b e r g . O A . T e l l n a n g . W ü r t t e m b e r g
188. 207 f f . . 267. 270. 272 f f . 279
- - I t ndo l f von 171. 187. 191. 209. 270
— U l r i . - h von 171. 187. 191 f.. 207 f f . .
268. 270. 273 f f .
F . l u n i l f u s c a i i r c l l a i i N » 18. 49 . 52. 55.
57 f.. 5<>
E b n i . / e i l e n d e n im d o r f V a d u l z uf
der — 180 f.
E i l a l e c u s , E d a l i c u s 11, 13. 14, 41
Enge, an der
- - H a i n r i eh 164 f.
— M ä e h t h i l t 164 f.
— K u d o l f 164 f.
— U l r i c h 164 f.
E g g e n b e r g am G r a b s e r - B e r g 147
Eggenberge r . B u c h s 117
— G r a b s 147
E g l o l f ( E g e l o l f u s . E g i l o l f . E g i l o l f u s .
E g l i . E g l i n . E g l o f f )
— A b t zu St. G a l l e n 174
— v. A l t s t ä t t e n , E g l o l f s S o h n 128 f.
— v. A s p e r m o n t 108
— v. E m s 238
— v. R o r s c l i a c h 80
— v. S c h e l l e n b e r g 125 f.. 127. 171. 251.
252. 253. 259 f., 268, 273 f f . , 280
— v. St. J o h a n n . P r i e s t e r 79
E i l h e l b e r g 278
— D i e p o l d von 209
E i c h h o l z ( A i c h h o l t z )
— B a l g a c h 297
— B e r n a n g , W e i n g a r t e n 120, 122
E i n r i c u s rex 61 . s. H e i n r i c h 61 . 65
E i n s i e d e i n s P i l g e r v e r k e h r aus Ö s t e r r e i c h
ü b e r F e l d k i r c h . T h u r t a l , R i c k e n
85
E l g g ( K t . Z ü r i c h ) . R i t t e r W a l t h e r von
93, 96
E l i s a b e t h ( E l i z a b e t h a , E i s , E l y s a b e t h )
— v. H a b s b u r g 119
— M a r a l d e n U l r i c h s T o c h t e r 130 f f .
— v. R i c h e n s t e i n 143 f.. 147, 149
— S c h w ä b e n e r 254 f.
— v. W e r d e n b e r g - S a r g a n s 283
E l l e n h a r t 108
E l l e r b a c h ( E l r b a c h )
— B u r k h a r t , B i s c h o f von -Auusburg
(1373 — 1404) 259 f.
— — v. P f a f f e n h o f e n 156
R i t t e r 157
E m i c h o . B i s c h o f von F r e i s i n g 119
E i n s . H o h e n e m s ( A e m s , A e m t z , E m b ß .
E m p t z . E m p z ) . V o r a r l b e r g 130,
147, 151, 184, 297
— E g l o l f . V o g t z u W e s e n u n d G l a r u s
238
— G o t t f r i e d 143, 144, 145, 147, 148. 150.
183, 184
— M a r g a r i t h a (Gre t ) v o n R i c h e n s t e i n ,
seine G e m a h l i n 143 — 150, 184
— M a r k w a r t 289, 297
— R u d o l f 233, 238, 336
Ems U l r i c h 121. 123. 125, 127 f.. 232 f..
239 f.
E n d e , W i l h e l m v o n , R i t t e r 127
E n g e l Gcsen t och t e r i m S e n n w a l t , E i -
gene von R i c h e n s t e i n 148 f.
E n g i l b e r t u s . M ö n c h u n d D e k a n z u
St. G a l l e n 23 f.
eng l i s ch (engelsch) 221
E p i s c o p i c e l l a . rec tor ecelesie de 129
Eschen (Escans . E s c h a u , Eschans , Es-
sane. Essebans . Es shay , Estanes)
44. 53, 68, 71, 77 , 79, 80, 147, 304
-— A i n i i i a n n 163
— B e s i t z , St. G a l l i s c h e r 63
— c u r i a ( H o f ) S. G a l l i 72 f f . . 77, 82 f..
86 f f . . 89
h e n e f i c i u m c laus t r a l e Sanga l l ense
72. 74
— — Capel le S. I o h a n i i i s i n S. G a l l o
annexa 72. 74
— — i i u p o s i t i o c o m m e n i o r a t i o n i s E h e r -
h a r d i p i s to r i s 73
K l o s t e r l e h e n v o n St. G a l l e u 74
L e i s t u n g e n an K i r c h e n von St.
G a l l e n 82
— — onera 73
— — pens io 72 f.
r e d e m p t i o de m a n u D i e t r i c i de.
H a s e l a 72, 74
r edd i tus 72, 74
V e r p f ä n d u n g 72, 74
— E d l e v o n 71
— — H e r m a n n 70, 71
M a r k w a r t 70, 71
— — R u d o l f ' 70 , 71
— H c l b e r t 238
— K i r c h e 89
— inansus 89
— S c h e l l e n b e r g e r M ä t z i . E i g e n e dere r
\ o n R i c h e n s t e i n 304
— v i l l a 89
— W e r n h e r r . e in G e s c h l e c h t 301
— V o g t e i , St. G a l l i s c h e 304
— Z e h n t 89
E s c h n e r b e r g (Es tne r B e r g . E s s l i i e r berg)
53 f.. 87 f., 230. 250, 252, 288
— A e c k e r 28
— A m m a n n u n d L a n d l e u t e 282, 294
— A p p e n z e l l e r - B u n d 282, 294
— B U h e l e 37
— H u b 302
— M o n t f o r t e r B e s i t z 28
— M u r e r 219 f.
— P f a r r g e n ö s s i g k e i t 54
— S c h e l l e n b e r g , E i n ä s c h e r u n g 286, 288
-— B e s i t z de re r von 28
- 4,}f> -
Est hne rbe rg -Sehe l l enhe rg . V e r k a u f d u r c h
M a r k w a r t I I I . an d i e G r a f e n von
W e r d e n b e r g - H e i l i g e n h e r g i m J .
1317. 171
W e g z u g de re r von 267.. 281
W e r n l e i n Nes ab de r H u o b 302
U r b a r 303
— St. G a l l e r K l o s t e r b e s i t z 4, 23, 49.
69 ; v g l . E s c h e n
Eschenz . K t . T h u r g a u (Eschen t s . E s c h i n -
ze) 79 f f .
— H o f 87
-— H u p von 81
E s c l i e n e (Sch l ing) 44
E s i a n e . V a l e r i u s de 42 f f . ; v g l . Schaan
E s t a r c u l f u s 32 , 51 f.
E s t r a d a r i u s . p repos i tus 21 — 24
Euseb ius , scabinus 16
F
Kaha r i cns i s . Faha r igens i s . F 'avariense :
R . P f ä v e r s
F a b e r C o n s t a n t i u s . M ä l s 33
F a d i l l . A n t o n i u s de 242
F a d u l l i s , B l u d e n z e r F l u r 245
F a d u l l u s . L o r ü n s e r S r h l ö s s r h e n oh B l u -
denz 245
F a d u B H a u s . Keeh t s sp reehe r 285
F a d u t z . s. V a d u z
F a i s l i ( n ) , F a i s t l i ( n ) . s. V a i s t l i
F a l c i d i a . lex ( F a l s i c i a ) 38 — 40, 42.
61 — 65. 68
F a r l i C u o n r a d u s 70
F e l d k i r e h ( F e l d r h i r i e h a . F e l d t k i r c h ,
V e l d k i r e h . V e l d t k i r e h . V e l k i l c h .
Y e l t k i l c h . V e i t k i r c h . V e l k i r c h )
20. 52. 53 . 97. 98 . 100. 101. 108.
120. 121, 122. 123, 124. 134.
161 f.. 180 f f . . 184, 193. 209 f f . .
230. 234, 255 f f . . 290
— A i i t m a n u (Name) 154
— - K u e d i . B ü r g e r 151 f.
— K a c h l i n H a i n t z , B ü r g e r 198, 200
- • B r a n d von 1460, 288
— B r t i n n e r H a i n z , B u r g e r 140
— B u n d ol> dem See 282
— B ü r g e r m e i s t e r u n d R a t 284
— F r u z o l a 31
— G e r i c h t 209 f f .
— H a u W a l t h e r , B u r g e r 205 f.
— H o f s c h r e i b e r H e i n r i c h 198, 200
— H o h e n e m s , U l r i c h v o n . V o g t zu 233
— Imgrahen U l r i c h s C h r o n i k 289 f.
— K ö u i g s e g g , U l r i c h v o n , V o g t z u 299 f.
— K r a p f R u d o l f , ' S t a d t a m m a n n 140
— M o n t f o r l . s. he i M .
F e l d k i r e h . Ö s t e r r e i c h s B e s i t z n a h m e I3o0.
293
K a u f 1375. 293
— O s t e r s p i e l 287
— O w hej St. L e o n h a r t 288
— P f a r r k i r c h e St . N i k o l a u s 293
— Rei rhss t rasse 209 f f .
— R i c h e n s t e i n B e r n h a r t . B ü r g e r 297
— St. L e o n h a r d 59
— S c h ä d l e r g a s s e 288
— S c h e l l e n h e r g - K i s l e g g . U l r i c h , W H I .
Ö s t e r r e i c h . Vog t 1 5 1 5 — 1519. 28').
295
— Sch re ib s t e l l e f ü r V a d u z 140
— S iegberg 98. 99. 100. 102
— S t e r b e n d 287
— S t ö c k l i n J o h a n n . S l a d t a m n i a n I9H.
200. 290
— L e o u h a r l . A n i n i a n u 298 f f .
— T a g u n g der V . k a t h o l . e i d g e n ö s s i -
schen O r t e 289
— T e u e r u n g 288
— T o d 287
— T r ' ä n k l c s C h r o n i k 293
— U r k n i i d e n s c h r e i b e r 1 10
— W e i n p r e i s 286
— W e r d e n b e r g - B l u d e i i z . A l h r e c l i l I I I .
v o n . V o g t zu 321
— Z o l l e i n k ü n f t e 183
— Z u g nach \ \ e rdenhe rg i i n i l Sax 287.
288. 293
F i l l t e r s . Pe te r s w y h v o n . E i g e n f r a u l u n
R i c b e n s t e i n 148 f.: s. auch V i l l c r s
E i n e r . S l . 204
K l a r e n H o f s t a t t . U n t c r - M a l a u s 218
F l ä s r h 13
F l a v i n u s . scab inus 15 — 17. 20. 32
F l o r e n t i u s p re sb i t e r 55. 57
— testis 16
F b i i u s ( F l n m h B )
— C a r a m a m m a 106
— K r i c k von K i c k e n b a c h 191
— G r i f f e n s c e . F e s l e 194
— s t a l l L i ms 287. 293
— U l r i c h v o n . R i t l e r 108
F l u r i i i der mar scha lk von M a c i n b r c c l i i z -
b o f e n 128 f.
F » h l e r . B ü r g e r von A u g s b u r g 204
F o l c a r i n u s , l e s l i s 42
F o l h e r i g u e r 32
F o l k w i n ( F o l c ü i n u s . F o t h u i n u s , F o l -
q u i n u s ) , Schu l the i s s i n R a n k w e i l
20, 25 f., 27, 29 , 30. 32, 33
F o n l e i a n u s , test is 16, 35
F o r a , a ( R u g g e l l ) 66
F o r e l l a , R u g g e l l 66
- 437 -
For tuna t S p r e c h e r
F n p p a G m ob. L a u da nun an n Sebas t ian
A n t o n Casn ra 257
F r a n c i a 16. -">9. 60
— M a r c i a n u s de 56. 58
F r a n k f u r t »10 f.
F r a n k ise l ic K a u z l e i r e f o r m d u r c h K a r l
den Grossen 37 f.. 39
F r a s l a n z . I l l b r ü o k e 1 17
~ Sch lach t 295
Frauenher ; : ( F r o n he rg. F r o n wenberg ,
F r o w e i i b e r g ) 118. 281
- zu I taizers 21 . 44
- G i l l e n b e r g 133
- H a b s b u r g f e i n d l i o h e P o l i t i k 117
— H e i n r i eh v o n . M i n n e s ä n g e r 113. I I I .
115. 117
— K a t h a r i n a v o n . U l r i c h s von Sax F r a u
130 f.
- R c i c h s g u t 117
— R e i c h s r i t t e r 117
— R u s c h e i i i 117. 133
— W c r d c n h e r g 133
U l r i c h zu W e r d e n h e r » 283
1- ra t ienherger ( F r o m h c r g e r ) 118
I t a x i l a '! 60
F r c i s i u g . B i s c h o f E m i c h o 119
F r i r k von R i e h e n h a e h 193
F r i d o l i n ! v i t a 17 f.
F r i e d r i c h ( F r i d e r i c u s . F r i d r i c . h )
•— v. M o n t f o r t . B i s e h o f von C h u r 97,
100 — 105. 108
— — Props t zu C h u r 93 . 95
— v. O e s t e r r e i c h . H e r z o g 288
— v. B i e t . R i t t e r 91 f f .
— v. Poggenburg 91 f f . . 120. 127. 129.
210. 222. 230
— T u nih v. N e n h u r g 125
F r n n l o . testis 42 f.
F r ö w i s . M ü h l e he i U n t e r v a z 108
F r n g a e k e r . A l t e n s t a d t 31
F r u g a l a 30 f.
F r u g e l l . u f 31
F r u z o l a 31
F r u t z . B a e h in \ o r a r l h e r g 27
F r y h e r g 286. 292
— B u r g e n hei Se th u n d T r u n - 292
— M i n i s t e r i a l e n von C h u r und D i sen t i s
292
I u ra , in der ( in F ü r e n . R u g g e l l ) 66. 68
F n r e r A l f o n s , no ta r iu s p u h l i c u s 88
— casus et eventus m o n a s t e r i i F a b a -
r iensis 89
Fu rgs . F u r x . H o f zu Schaan 151.. 153
u
C a b e r l - c h e n C n o n t z . Schaan 195 f.. 197
G a i e n h o f e n . B e z . R a d o l f z e l l . B a d e n 281 f.
G a i o . testis 26. 35. 56. 57
G a i s s e r i n . E i g e n f r a u dere r von R i e h e n -
stein zu Seve len 143. 145
G a i u s 35
Galmi>t . W e i h e r 287. 291 . 293
G a m p r i n ( C a u i p o r i n . C a m p R i o . C a m -
pus R h e n i . G a m p e r i n s ) 53 . 54. 71
— B ä e h i s 254. 257. 259
— M i n i s t e r i a l e n dere r von Sax 2 4 .37 .71
— M u r e r 219
— R h e i n Ü b e r g a n g 85
— Saxe r H e r r s c h a f t 21. 37 r 71
— U l r i c n s de 37
Gaius (Campes ias , G a m b l i ) 12. 21 . 35
\ m t s s t e l l e 23. 36
— B e r e u g a r i u s und I m m a 35
I )n i* ianae v a l l i s m i n i s t e r i u m .16
— f im «luv 35
— K i r e h r 69
— Pr i ee tu s eauee l l a r i l i s 35 f.
— St. G a l l e r B e s i t z 69
— Saxer H e r r s c h a f t 36
— S e h r e i h p e r s o n a l 36
— Se lho p repos i tus 23 f.. 36
— T r a n s i t 85
Gan^a r C n o n r a d 133 f f .
C a n lersw i l ( im T o g g e n Im rg) . R ü d b e r g
218
Gass. S e n n w a l d 151
' • i i sseren 147
' » a s s e r i m Senn w a l l . E i n e n leute derer
von R i e h e n s t e i n 148 f.
^ e m u i n d e r . U o l r i e u s de 237
• i eufe rsee 68
G e o r g . Fest 287
—- v. Sargans 266
— v. W i l d e n s t e i n . A h l zu S l . G a l l e n 301
G e r i g . K o n v e n t u a l e von P f ä v e r s 103
G e r u n g der Jege r 134 f.
— von N o t i g e n s t a i n 121. 123
G o r wer C u e n i im S e n n w a l t . E i g e n mann
von R i e h e n s t e i n 148 f.
G e r w i c u s Guss de G n s s e m b e r g 114. 115
Gesen toehter im S e n n w a l t . E i g e n e von
R i c h e n s t e i n 148 f.
G i l g T s e h u d i 146
C i s e l am B u e l int S e n n w a l t . E igene von
R iehens t e in 148 f.
G i s e l a . M a i e n v e i t 108
- 438 —
G l u m s
B r a n d v m i 1861. 281
- L g i o l f von E m s . V o g t 238
- — V I i<iniin 18
— M a r l mann d. J . , A ogt I 56
— H c e r s c h e S a m m l u n g 281
- L a n d o l f u s 18
— S ä c k i n g e n 18
— Urso 18
G l e n t c r J a k o b . Z ü r i c h 283
C m ü n d e r U o l r i c h . h ü r g c r ze \ e l l k i i v h
236 f.
G ö f i s (Sigavis) ."»3. 71 . 108
— H e r l h o l d i ^ de S igav is 70
— M u r s ."»3
— K u n g e i s ."»2
— S l . G a l l e r K e s i l z 69
— S e l i i l d r i e l 1 11
— S igbe rg 130
C o l d a c h bei B o r s c h ach ( G o l d l ach)
— A l e x i u s . K i r c h h e r r 181 f f .
— K i r c h e . K i r c h e n g e l d ' 184 f.
— K o l l a t u r 187
G o l d a s l . M e l c h i o r 16. 32
G o U w i n S c h r e i b e r 287
G ö l f r i e d von E m p t z 143 f f . . 184. und
Gre t sin e l i che w i i t e n n e 148. 150
got ische l i u c h s c b r i f t 59
— G e s e b ä f t s s c b r i f t 70. 76, 80
— K u r s i v e 88. 95
M i n u s k e l 81
G o l s c h a l e h W e r n h e r II '5
C o t zw in von N e n z i n g e n . K i l l e r 121, 123
G ö t / i . - 157
— K u r g N e n h u r g 125, 130
G r ä b e n . Sevelen 117
G r a b - ( G r a p B . Quaravedes ) 4 1 — 4 4 , 283
— A q u i l i a n a e A r e a d i a n a e legis s t ipu -
i a l i o 44
— A u d e r a m n u s 41 f.
— C i a n u s . U r k u n d e n s c h r e i b e r 41 — 44
— Eggenbe rge r 147
~ F e l d k i r c h e r Z u g nach 287, 293
— I ' o n u u l a r 44
— H e i n r i c h der A m a n n von 113
— Johannes . D i a k o n 63
— Laveso , p r e s b i l e r 44
— S c b r e i h s t e l l e 44
— U r k u n d e n a n . - d i c f e r u n g nach St. G a l -
len 63
G r a h s e r - B e r g , E g g e n b e r g 147
G r e g o r i n s a W a r l e n b e r g 186
G re i fensee . H e r r s c h a f t be i U s t e r 119
C r e t . s. M a r g a r i l l i a
*. rie.->eiibcrg. G i m. \ i n l i k o u . 1 hu rgau
— H e i n r i c h Bru>snang. H e r r von 91 f f . .
96 f.. 99 f.. 102. 104. 107 I.
G r i f f c u s e e . F l u n i »
— H e i n r i c h v o n . C h o r h e r r zu C h u r 194
— J ä c k l i n von 191
— M i n i s t e r i a l e n der G r a f e n v o n W e r d e n -
bcrg-Sargans 194
— Rech te zu Had len> te in 1 9 !
— U l r i c h von 193 f.
G r i u t a l d . A b t von St. G a l l e n 13
G r i m m e n s t e i n . B u r g i m St . G a l l e r R h e i n -
tal 288, 291 . 295
C r ü n e u s t e i n ( G r o u n e i i s t e i u l . B a l g a c h 2**7
C m oh . G r a u b ü n d e n
— C a s u r a . Sebas t ian A n t o n . L a n d a u « -
mann 257
— C o n s t a n t i u s u n d M a x a u l i t i s 13
G u d e r s c h e r J u l i a n n e s . r a n o n i c n s C i i r i e n -
sis 242. 245
(Wiggenhausen. 0 . A . S a u l g a u . W ü r t t e m -
berg 282
G u l e r grab ( G r a b e n ) . Seve len 143. 115
G u n d e l f i n g e n . K o n r a d v o n , A b t zn
K e m p t e n u n d St. G a l l e n 105, 109,
107. 112
CIMIIIK l inus . mi l e s 91
C u o t a . H ö r i g e von Sax 70
* ' u s semberg . G e r w i e u s Guss de 114 f.
G i l l e n b e r g ( G u e t l e n b e r g ) , B a l z e r s 1 19.
284. 289 (a. 1499)
— Fes te 102. 117
— F r a u e n b e r g 133
— V a i s t l i H a n s , k u i s e r l . V o g t 194
G ü l t i n g e n ( T h u r g a u ) , R u d o l f von 84
H
H . de B i z i u b o v i i i 70
-— de B u r g e t o r 70
— f i l i u s d o m i n i H e r m a n n i 70
H a a g ( H a g ) , F ä h r e 85
— Z u g de r F e l d k i r c h e r gegen. 1499,
S. 288
H a b i a s c b a ( = B i a s e a . Tes s in ) 227, 229
H a b r a a m . H a b r a m 48
H a b s b u r g
— A l b r e c h t v . . K ö n i g 105. 118
— E l i s a b e t h 119
— F r a u e n b e r g e r W i d e r s t a n d 117
— L a a x e r G r a f s c h a f t 117
— R u d o l f v o n . K ö n i g 105, 108, 118, 172
H Ü g g e n s c h w i l an der S i l t e r 85, 142
H a i n t z , M. H e i n z
M . i l f f r i i l i ' - r i : . B u r g u . B u r g M a l l . G e m .
U - in Ii. I r iet . 0 . A . W a n g e n . W ü r t -
!»-mherg 280 f.
I f u bleust e in < H aide u>t a i n ) . bei C l m r
117. 193
- Gre t \ n n 1-13 f.
L i e h l eil st ei i i von (93
- U l r i c h 1. von (1351 — 1390) L94
H a l l e r 235
H a u W al ter , t iurger zu A e l t k i r c h 205 f.
II anek amp H a y n r i c h . He rn an c 1 20. .122
I L i u n U Hangen B n t t s e h e n 251. 236
11 ;ui> ( H a n n s . H a n n 8. H a n s - : >. auch
J o h a n n ) 118 f.
\ i n i u a n ze Tr i s t n 161 f.
B r e n n e r zu L i n d a u 187
- am l iü l i m S e n n w a l t . F i g e n m a n n von
K i c l i e n s t e i n I 18 f.
im H o f / n Schaan 195 f.
M u r e r von M a l a n s 218
- Renne r . L i n d a u 167
R u o d o l f u*.ser H ö w e n o u w e 231
I V . von S c h e l l o n h e r g 281 f.
S ig r i s t . S c h w y z 283
S t o c k l i n von F e l d k i r e h 290
- U l r i c h v. Sax 131 f.
-- \ . U n t e r w e g e n 195. 197
- V a d u z ( F a d u B ) 285
• - V a i s t l i n . V a d u z J77 f.. 180 f.. 193.
286
— V o g e l 285
— v. W c r d e n b e r g - S a r g a n s 229. 260, 262
— v. I rtescn 133 f.
f f ä n s f i ( H ä i i s l i n . H e n s l i )
J o n e n A i d e n 285
Rund i s se l igen S o h n von U n l e i u c g e u
193
v. I i . l e rwegen 191. 203
H a r t i n a i M i { H a r t m a n . M a r l mau uns) de r
M r i g e r von W i n d e g g 155; s. auch
un te r W e rdenhe rg
I L i - e u buche) , s t r i t t u f f dem hv W u r m s
1298. 118
H a s l a e h ( H a s e l a . H a s l a h )
-- B u r e ha rd v o u 79
D i e t r i c h . R i t t e r von 72, 74
l l e e h i n g e n 112
Heer ' sche S a m m l u n g . G i u r u s 284
H e g i ( H e g e ) . B . A . L i n d a u , B a y e r n ;
Sehe l lenherg is t her H o f im St.
G a l l e r O h e r e i g e n t u m u n d M o n t -
fo r t -S t . G a l l i s c h e r Prozess d a r u m
167. 171 f.. 187 f.. 190 f.. 207 f f . .
252. 259. 267 f f . . ' 2 7 9
Heil igen|>erg, s. W e r d e n b e r g
H e i n r i c h ( l l a i n r i e h . H a i n r i c u s . H a y n r i c h .
H i i n r i c u s . H e n r i c u s )
— \ . A l t s t e t t e n . H e i n r i c h s S o h n 128
-— der A i n a i i n von Grahs 1 13
— v. A s p e r m o n t 108
— v. B a p p e n h e i m . der n i a r s c h a l c h 119
— B c e h l i 203
— Brus-mang. d o m i n u s de G r i e s s e n b e r g
101
-— G a r a m a m n i a 97
— C r i s t a n von K o n s t a n z 211
— Kgge. an der 164 f.
— v. F r a u e n h e r g 113. 114. 115. 117, 118
-- - v. G r i e s s e n h e r g . f r v uB d e m T u r g ö w
91 f.. 93 , 102
— v. G r i f f e n s e e . C h o r h e r r zu C h u r 19-1
— H a n e k a m p 120. 122
— H o f s c h r i b e r z u F e l d k i r c h 198 f f .
— H u h e r aus St. G a l l e n 242. 245
— L . Kö 'u ig 62. 65
— s. M o n t f o r t
— de P reeon ihns 203
— \ . Harns te in , s. v. St . G a l l e n
— v. R a n k w e i l 121. 123
— v. R h ä z ü n s . d. A l t e r e 108
— I L v. St. G a l l e n . A h l (1301 — 1318),
v. Harnste in 127
— I V . v. St. G a l l e n (1119 — 1426) . v.
M a n s d o r f 174
— v. Sax 37. 70. 71 . 79
— v. der S c h ä r . Stadt sch re i her zu
L i n d a u 167
— s. v. S c h e l l e n h e r g
— v. S c h ö n s t e m 177 f.. 179
* — v. S c h w e n n i n g e n (Swim in gen ). Lan t l -
vogt i n Oherseh wahen 142
— v. S ighe rg oh F e l d k i r c h . V a t e r u n d
S o h n 98. 102. 108
— v. T e t t n a n g 287
— V a i s t l i . V a d u z 136 f f .
— Vogt zu L e u p o l z und S u m i u e r a u 296
— v. \\ e rdenherg-Sargans
H e i n z ( H a i n t z . H a i n z )
— B ä e h l i n . B ü r g e r zu F e l d k i r e h 198 .200
— der B r u i i n e r /o F e l t l k i r e h 140
— v. Q u a d r e n 134
— Senne ze \ adutz 180 f.
— der Su lse r 134
H e i n z e n h e r g . G r h . 106 f.
H e l h e r t . Kschen 238
H e l l e n . W al ter 84
H e l l e r 231 . 259
H e l w e r u n R a t h r i n e von M u r a n . H a n s e n
K u o d i d fs u^se r H o h e n o w c wi r t i n
23 I
- 41" -
H m k r I m . h o l / e r ze den — ze Hern an*
120. 122
H e p p e n h e i m . Hessen , im L a g e r 113. 115.
117. 119
H e r m a n n ( H e r m a n . Her rn an uns)
— C u r i e n s i s r a n o n i e n s et p lehanns in
Sax 70
— v. Eschen 71
— v. L a u d e n b e r g 119
— A h l v. St . G a l l m 132
— v. S u l z , G r a f 119. 259
— v. S u l z h e r g 113
H Ü d e n h e i m . W ü r t t e m b e r g 1 19
H i n w i l , K t . Z ü r i c h 156
H i r s c h e n s p r u n g . St. G a l l c r R h e i n l a l
142. 227
H o f s c h r i b e r H e i n r i c h . F e l d k i r c h 198 f L
H o h e n b o d m a n , n ö r d l . Ü b e r l i n g e n 96
H o h e n e m s 3 ; s. Fn is
H o h e n l o von B r u n e g g 118
H o h e n r e a l t a . J e c k l i u 285
H o b e n s a x . s. Sax
H o h e n - S t o f f e l n . B a d e n 96
H o h e n w e i l e r . n ö r d l . B r e g c n z . B u r g e n A l t -
und N e u - S c h ö n s t e i n 179
H n h e n z u l l e r n 112
H u n i l e n d a 32
H o i i o r a t u s . p repos i tus 20 — 24. 30. 32,
35 . 36. 37. 39
•— testis 30. 48
H o r k m l a l U ö l i . U o l r i r h 173
H ö r i i l i n g e n (hei F e l d k i r e h » . A b t M e l -
c h i o r v o n . zu P f ä v e r s 88
H o v e n . W a l t h e r u s et B u r c h a r d u s . f ra t re^
de — . c ives C o n s t a n t iense^ 91 f.
Hü wen ou we. H a n s R u d o l f , in Seunwald*
234
H r o t h e l m n s 15 — 17. 20
H u b ( H u e h ) . Esch i t e rbe rg
— . \es . W e r n l e i n s f r o w 302
H o h e r ( H u o h e r / H e i n r i c h . St. G a l l e u .
mag i s t e r et d o c t o r p i i e r o r u m C u -
r iens is 242. 245
H u g o ( H u g ) von F s r l i i n z e 80
— s. v. M o n t f o r t
— s. v. W e r d e n b e r g
— de T ü r i g o . 1 1 6 1 . S. 153
H u n f r i d . G r a f von R a t i e n 15. 19. 29
I
I i i e rg ( I h e r c h l l i u r g l>ei W a l t w i l i m
T o g g e n b u r g 10"). 110. 111. 112
Igis. G r h . 222
l l a n z . G r h . 227. 229
III ( V l l l 53. Kl». 227
—• l . l i e r s c h w c m n i i i i i g 2K6
l l l h r ü c k e . F r a s l a n z 1 11
I i i e r . F luss 112
I l lsec 53
Imgrahen U l r i c h M U I F e l d k i r e h . c r u .
1 5 0 1 — 1532. 283. 289 f.
Im H o f . Hans ze Schau 19."» f.
I i i i ina 35
I H I in cn stadt . M o n l f o r t - T e t l u a i i g - R o l e i i -
fe l s z u — 252
I i i i m o . l e s l i s 11
l l a l i a 16
— H a n d e l 222. 226
— C h c r i l a l i e n 65. 222
I ta l iens 13. II
I t a l i en i sches P c r g a i n e i i l 76
J
Jagd he rg. E i n ä s c h e r u n g d u r c h die \\ a l-
gauer 287. 293. 291
— G r a f s c h a f t 21 . 23, 24
J ä g e r . G e s c h l e c h t 135
J ä k M u r e r von R u g g e l l 220, 254 f.. 257.
J a e e k l i M n r e r . b r u n d e r C u o n ra-
ten von P e n d o r va ter 220
J a k o h ( l a c o b ) G l e u l e r . Z ü r i c h 283
— R c u t l i n g e r 289
— testis 39
J e c k l i n . Cons t . u . F r . . G r h , 285
Jeger . G e r u n g der — 134 f.
J en ins . K u o n i 147
J e r u s a l e m 292
Jodocus S u m m u r 212
Jogosus. testis 12
Johannes ( J o a n n e » . J u l i a n s : >. auel i
H ä i i n i , H a n s ) 42. 43 . 65 f.
— v. B o d e m e . R i t t e r 121. 123
— v. Bussnang . P r o p s t 253
— G e o r g P r u g g e r . C h r o n i s t 290
— v. G r a h s . D i a k o n 63
— G ü d e r s e h e r . c a n o u i c u s C u r i e n s i s 212.
245
- L ü t p r e c h t . sco las t icus C u r i e n s i s 212.
245
- p re sb i t e r und U r k u n d e n s c h r e i b e r 5 L f.
S o h n des V i g i l i u s 38. 39 , 40
— v. S e h e l l e n b e r g 280. 281
— v. S i g b e r g 128. 129. 137, 139. 141
— v. S t e i n a c h 184 f.
— S tÖek l i . S t a d t a m m a n n zu F e l d k i r e h
198. 200. 203
— Truehsess zu W a l d b u r g 251 , 259
— V a i s t l i von V a d u z 205 f., 207
— -Ml —
Johannes I. v. Werdenhe rg -Sa rgans (1342
— 13991 193. 194. 197. 230. 294
— W i l d r i c h 243
J o h a n n i t e r 157. 159
— W ä d e n s w i l . Z ü r i c h 161
J o n e n H e n s l i A i d e n 285
J o r d a i m e s . testis 23. 35
J ö r g (s. G e o r g ) v. Sargans 264
J u d e n 86. 156. 171
J u l i a n i ep i t ome l a t i n a n o v e l i a r u m Ins t i -
n i a n i 13. 22 , 28, 29, 33. 37
J u s t i n i a n i codex 45, 46
l u l z z i am B ü l i m S e n n w a l t u . i h r S o h n
W ä l t i . E i g e n l e u t e von R i e h e n s t e i n
I 18 f.
K
K ä m p f e r 103
K a i e h e r n (ht. K l a u s - K o b l a c h , \ o r a r l -
herg) . R i i o d o l f u s r ec to r eccles ie
83 . 85 . 86
K a m o r , A l p 52
K a r l ( C a r o l u s . K a r o l u s ) 50
— de r D i c k e 49
• - der Grosse 16, 38, 48, 49
— der K a h l e 48
K a r o l i n g i s c h e B u c h s c h r i f t 58
M i n u s k e l 33 , 35, 48 , 52, 62, 68
— — archa i s t i sche 42
— — r ä t o r o m a n i s c h e 52
K a r o l i n g i s c h e r K o n i g s h o f z u Schaan 45
K a t h a r i n a ( K a t e r i n , K a t h e r i n , K a t h r i n e )
v. F r a u e n h e r g , U l r i c h s von Sax F r a u
130 f.
— H e l w e r u n von M u r a n 234
— U l r i c h s W e i h des L a n g e n 120
— • \ . W e r d e n h e r g - H e i l i g e n b e r g 209
K e m p t e n an de r I i i e r , K o n r a d v. G u n -
d e l f i n g e n , A b t z u — , G e g e n a b t
zu St . G a l l e n 1288 — 1301, 98 —
102. 103. 109 — 112
K e s s l e r K o n r a d von B l u d e n z 242
K i l c h m a l t e r R u d o l f , Z ü r i c h 283
K i s l e g g ( K i s e l e g , K i s e l e g g e , K i ß l e g g ,
K i s s l e g g ) , 0 . A . W a n g e n i m A l l -
g ä u 169, 171, 172, 230, 2 3 1 ; s.
auch S c h e l l e n b e r g
K i a i u U e l i u . R i c h e n s t e i n e r E i g e n m a i m
zu Seve len 143, 145
K l a r a A n n a von S c h e l l e n b e r g 281
— von B r a s s b e r g 280 f.
K l e i n - M ä r k oder M a r k w a r t I I I . v.
S i h e l l e n h e r g - K i s l e g g 231
K n ö r r E l v a s , magis te r e l c anon icus C u -
r iens is 242. 245
K n ü p p i u im S e n n w a l t . E i g e n f r a t i von
R i e h e n s t e i n 148 f.
K o h l a c h 282: v g l . auch K a l c h e r n
K o c h A r n o l d u n d U l r i c h 113
K ö n i g s e g g ( K ü n g s e g g , K ü n i g s e g k , K u n s -
egg). G e m . G u g g e n h a u s e n . 0 A .
Sau lgau , W ü r t t e m b e r g 280
— W a l t h e r von 280, 281, 296
— U l r i c h v o n , sesshaft zu M a r s t e t t e n .
0 . A . L e u t k i r c h , W ü r t t e m b e r g
281 f.; V o g t z u F e l d k i r c h 299 f.
K o n r a d ( C o n r a d u s , C u o n r a d , C u o n r a d u s .
C u o n r a t , K o n r a t t ; v g l . auch K u e n i ,
K u n o , K u o n , K u n z )
— A h t von St . J o h a n n i m T h u r t a l 84
— v. B e n d e r n , J a e c k l i M u r e r s S o h n 220
— v. B r a s s h e r g 280 f.
— B r e g e n z e r zu L i n d a u 171 . 192
— c a m e r a r i u s de B a l m e 70
— D r i t t e n b a s s 242. 243
— F a r l i 70
— G a n s a r 133 f f .
— v. G u n d e l f i n g e n , A b t zu K e m p t e n .
Gegenab t z u St . G a l l e n 70, 105.
107, 109 f f . , 112
— K e s s l e r von B l u d e n z 242
— mone t a r i u s C o n s t a n t i e n s i s 91
— de R a m s w a c 84
— v. R i c h e n s t e i n , R i t t e r 121, 123
— v. S t o f f e l n , D o m h e r r z u S t rassburg
91 , 93
— Stosser , L a n d r i c h t e r i n der P ü r s 387.
.188, 190, 192
— S p u o l n 7(jr
— v. S u l z b e r g , R i t t e r 91 f f .
— v. U n t e r w a s s e r 164 f.
K o n s t a n z (Chos t en t z , C h o s t e n z , C o n s t a n -
t i a . Cons t an t i en s i s , Cos t anz , C o -
s tenezz. Cosen t z . Cos tenz ) 92 , 110.
111. 119. 127, 164, 165, 167, 1 8 a
189. 226, 227, 228, 231
— B i s c h o f . I n h a b e r der K o l l a t u r zu
G o l d a c h 187
R u d o l f I I I . v . M o n t f o r t 127, 128.
130
— B i s t u m ( b i s t o v m , d ioces i s ) 113, 115.
164 f., 244
— B ü r g e r m e i s t e r u n d R a t 167, 267 f..
278
— C r i s t a n , H e i n r i c h 231
— F r i e d e n 1408, 295
— G e w i c h t (gewege) 121, 122
— - H o v e n , B u r c h a r d u n d W a l t h e r von .
B ü r g e r 91
— K o n z i l 295
- 142 -
K o n s t a n z . M ü n z e (mone ta , m ü n t z ) 110,
133 f., 151 f., 157, 159, 162, 164 f.,
175 f., 180 f., 183, 195 f., 219, 221
— M ü n z e r (mone ta r iu s ) K o n r a d 91
— O f f i z i a l 188
— statt secret 167
— T a g u n g 1408, 288
K r a p f R u d o l f , S t ad t amn tann z u F e l d -
k i r c h 140
K u c h i m e i s t e r , N e u e C a s u s , S. G a l l i 86 f.,
88. 103, 118
K u c n i ( C u e n i , C u e n y ) G e r w e r i m S e n n -
w a l t , E i g e n m a n n v o n R i e h e n s t e i n
148 f.
— P h i l i p p e n b r u o d e r , E i g e n m a n n von
R i c h e n s t e i n z u Seve len 143, 145
— v. Sant U l r i c h , E i g e n m a n n v o n R i -
chens t e in zu Seve len 143, 145
K u g e l m o o s , s ü d w e s t l . St . G a l l e n 80
K ü h n e , G e s c h l e c h t zu B e n k e n i m G a -
ster, M a u r e n , V a s ö n - V a l e n s etc.
147
K u n o ( C u n o , C u o n . K u o n ) v o n S t o f f e l n .
A b t z u St . G a l l e n 191 f., 208
229 , 230. 232, 239 f., 244, 252.
272 f f . , 283, 296
K u o n ( C u o n ) V o l r e r 198, 199, 201
K u o n i , G e s c h l e c h t z u J e n i n s u n d M a i e n -
f e l d 147
K u o n t z ( C u o n t z ) G a b e r i s c h e n 195 f., 197
— T r o n t ze S c h a n 195, 198
L
L a a x , B r ü c k e 227, 229
— G r a f s c h a f t
i a m p a r t s c b 221
L a n d e n b e r g ( T ö s s t a l ) , H e r m a n n v o n 119
L a n d o l f u s v o n G l a r u s 18
L a n d q u a r t , A r c h i d i a k o n a t u n t e r de r 43
L a n g U l r i c h u n d K a t e r i n sein W e i b 120
L a n g e n a r g e n 252
L a n g e n g r a h e n , Seve l en 147
L a t e i n , r ä t i s c .hes 48
l a t e i n i s c h e N a m e n u n d N a t i o n a l i t ä t 20
— P f o r t e , R o m 75
L a t e r n s e r t a l 27
L a t i n u s 25 f.. 29
L a n t r a c h , B a y e r n
— s. S c h e l l e n b e r g
W a g e g g 296
Laveso , p resb i t e r , G r a b s 44
L e o , R o n e a l e 65 f.
L e o n h a r t S t ö c k l i 298 f.
L e o p o l d . H e r z o g von Ö s t e r r e i c h 184,
287. 293
L e u p o l z . O . A . W a n g e n . W ü r t t e m b e r g 296
— B u r g B r a s s h e r g 296
L e u t k i r c b , W ü r t t e m b e r g 188, 189 .
L e v e n t i n a ( L i v e n t i n a ) . K t . T e s s i n 228
L i c h t e n s t e i g , S tad t i m T o g g e n b u r g 120.
283
. L i c h t e n s t e i n von H a l d e n t e i n 193
L i d o r i u s , testis 51 f.
L i e c h t e n s t e i n , F ü r s t von 3
O b e r l a n d 12, 63, 67
— R ö m i s c h e s R e c h t 13
— St. F r i d o l i n i n 18
— St . G a l l i s c h e G e s c h ä f t s b e z i e b u n g e n 4
— U n t e r l a n d 63
L i e n z , R h e i n t a l 151, 293
L i m s (bei W e r d e n b e r g ) , Z u g de r F e l d -
k i r c h e r n a c h 287, 293
L i n d a u ( L i n d a u g i a , L i n d o , L i n d o u v , L i n -
d o w ) 110, 111, 125, 126, 173.
177 f.. 179, 189, 190, 192, 276, 278
— B r e g e n z e r K o n r a d , B ü r g e r 171. 192
P e t e r 188, 190, 192, 270, 274, 280
— B r e n n e r H a n s 187
— G e r i c h t 167
— p lehanus 188
— Re ichss t eue r 250
— K e n n e r H a n s 167
— S c h ä r , H e i n r i c h v o n der , S t ad t s ch re i -
her 167
— S c h w a r z , B e r c h t o l d 173
•— S t a d t a m m a n n 167
L i o n c i a n u s . test is 16
L i t s c h e r U l r i c h s H a u s zu W e r d e n b e r g 113
L o d o i c u s rex 41
l o m b a r d i s c h 222
L ö r ü n s , S c h l ö s s c h e n oh B l u d e n z 55 , 245
L o v a 65 , 66
L ö w e n h e r g be i S c h l e u i s 266
— J o b a n n I L v. Sargans , H e r r zu 266
L u b u c i o , testis 35
L u b u s , testis 26, 30
L u d u i c rex 35
L t i d u i c u s p ius 38, 39
L u d u i g u s i m p e r a t o r 25 f., 28
L u d w i c u s rex 49
L u d w i g v o n B r a n d i s 289
L u g n e z , C o n s t a n t i u s 13
— L e u t k i r c h e 13
— M a x a n t i u s 13
L u k m a n i e r , C a s a c c i a 227, 229
L ü n s 291
L o p a 67
L u p i n i s . ?. M a i e n f e l d
L u p u s , testis 39 , 40
L i i t p r e c h t J o h a n n e s , scho las t i cus C u r i -
ensis 242, 245
— 443 —
n
M a c e d o n i a . K ö n i g P h i l i p p von 101
M ä c h t h i l t an de r Egge 164 f.
M a d o 15
M a d o r n i n u s . test is 26
M a e i n b r e c h t z h o f e n , F l w i n de r M a r s c h a l k
von 128 f.
M a g n u s 61 . 6 2 . 65 f.
M a i e n f e l d ( L u p t m s . M a i g e n v e l d , M e y e n -
f e l d . M e y f e l t ) 43 . 193. 220, 221 .
222
— H e r r s c h a f t 12
— K u o n i 147
•—- O l r i e u s v i c a r i u s 22. 24
— p e d a g i u m 225 f.. 227 f.
— v. R i c h e n h a e h 194
— Seger U l i 287
—- sosta 225 f.. 227 f.
— v i c t u r a 225 f.. 227 f.
— V i g i l i u s 13
— v inea d o m i n e G i s e l e 108
— W i n d e g g e r B e s i t z 156
— Z o l l 222
M a i t l u l d i s . u x o r E b e r h a r d i p i s to r i s 73.
75
M a i l a n d ( M a i l a n )
— camera d i c o m m e r c i o 222, 226, 228
— k o f l ü t e 220
M a i o 32
M a i o r i n u s , test is 16
M a l a d e r s . G r h . 194
M a l a n s ( M a l a n n s ) , M u r e r H a n s -u. se ine
F r a u E l i s a b e t h 218
— v i n e a p l a n a 108
— — R u t i z 108
M a l s . C o n s t a n t i u s F a b e r 33
M a m m t r t s h o f e n , K t . T h u r g a u 130
M a n g e n . s. M e n g e n
M a n c s s R ü d g e r , B ü r g e r m e i s t e r zu Z ü r i c h
173
M a n n o 65
M a r a l d E l i s a b e t h u n d U l r i c h 130 f f .
M a r e i a n u s de F r a n c i a 56, 58
M a r e , i der , V a d u z 135
M a r c i i i . V a d u z 133 f f .
M a r g a r i t h a (Gre t , M a r g a r e t h , M a r g r e t h )
— B o t i n ( P o t t i n ) , Seve len 143, 145
-— v. H a l d e n s t e i n , F r a u G o t t f r i e d s v.
E m s 143, 144, 145
— v. R i e h e n s t e i n . F r a u C o t t f r i e d s I I . v.
E m s 147 f. 150, 184
— R ü t n e r i n . S e v e l e n , 143, 145
— v. S e h e l l e n b e r g - K i s l e g g 230
— , — L a u t r a e b 282
— V a i s t l i n 198 f f . , 205 f.
M a r i a - E m p f ä n g n i s i m B i s t u m C h u r e in -
g e f ü h r t 291
— - H i l f . B a l z e r s 107
— H i m m e l f a h r t 81
— M a g d a l e n a 81
M a r i e n b e r g , C h r o n i k von 22
M a r i d e r u n i m W a l g a u , W i e s e n 85
M a r i n . M a r i n a , V a d u z 133 f., 135
M a r k w a r t ( M a r c h w a r d , M a r e k , M a r k ,
M a r q u a r d u s . M e r c k h , M e r k )
— v. E m s 289. 297
— v. E s c h e n , B r u d e r R u d o l f s 71
— s. v. S c h e l l e n b e r g
— T o l n z a r 169
M a r s c h l i n s 222
— S c h l o s s - S a m m l u n g 264 f.
M a r s t e t t e n , O . A . L e u t k i r e h , W ü r t t e m -
be rg , U l r i c h von K ö n i g s e g g 281 f.
M a r t i n u s , test is 39 . 48
M ä t z i S e h e l l e n b e r g e r i n v o n E s c h e n . R i -
ehens te ine r E i g e n f r a u 143, 145
M a u r e n ( M u r a n ) 52, 53 . 54, 6 1 , 219, 238
— A l p e , i n de r 53
— - A l t e n s t ä d t , G r e n z e auf d e m S c h e l -
l e n b e r g 53
— B e r g ü b e r 54
— B ü h l e r 151
H e l w e r u n K a t h r i n e 234
— K ü h n e 147
— O h l e 147
M a u r e n c i u s . scabinus 16
M a u r e t t o , test is 16
M a u r i , a lpe i n c a m p o — 52, 53 . 54, 55 f f .
M a u r u s , R a n k w e i l 53
M a x a n c i u s 12 f.
M a x e m u s 11 f.
M e h r e r a u . A b t A l b e r t 93
M e i e r von A l t s t ä t t e i l , R u d o l f u n d W a l t -
her . G e h r ü d e r 127, 129
— von W i n d e g g . H a r t m a n n 155
M e i n i n g e n , V o r a r l b e r g 69
M e l c h i o r de H ö r n l i n g e n , abbas F a b a -
r iens is 88
M e l s . W i n d e g g u n d N i d b e r g 156
M e n e g o l d u s de N e l l i n h u r c h 91 f f .
M e n g e n , S tad t i m 0 . A . S a u l g a u , W ü r t -
t embe rg 286
M e r k l i U l r i c h , S c h w y z 283
M e r o h a l d u s 51
M o n t f o r t , die ' a l t v o n denen v o n V e l d t -
k i r c h ve rb ran t 288
— B u r g e n 63, 288
— G r a f e n 3, 6, 108, 273 f f .
— — B e s i t z am E s c h n e r b e r g 28
— — B e z i e h u n g e n z u m K l o s t e r A l t St.
J o h a n n 85
— 444 —
M o n t f o r t , G r a f e n , F r i e d r i c h I., B i s c h o f
von C h u r 93 , 95 . 96, 9 7 ; B u n d m i t
W a l l i s 105
H a u s c h r o n i k 292
H u g o I I . ( 1 2 3 7 — t 1260) 119
— - — Prozess u m d ie W a s s e r b u r g m i t
St. G a l l e n 172, 267 f f .
T e i l u n g e n 24
W i l h e l m I., A b t v o n St . G a l l e n 91,
97 f f . , 106 f., 112, 113, 115
— — zu B r e g e n z
— — — H u g o X I L z u P f a n n e n b e r g
(1373 — 1424) 259 f., 282
W i l h e l m I I I . (1348 — 1373)
260, 281 f.
W i l h e l m V I I . (1387 — 1422)
281 f.
U l r i c h I. (1255 — 1 2 8 7 ) 93 , 95
z u F e 1 d k i r c h , 142, 174
A g n e s 174, 184, 218
H u g o I I . (1237 — 1260) 1 0 6 1 .
H u g o . I V . (1282 — 1310) 125
H u g o V I I . z u Tos t e r s (1313 —
1357) 120 f f . , 125
— — — R u d o l f I I I . , D o m p r o p s t z u
C h u r , B i s c h o f v o n K o n s t a n z
121 f., 124 f., 130, 174
R u d o l f I V . ( 1 3 1 8 — 1 3 7 5 1
161 f., 163, 174, 183 f., 292
R u d o l f V . (1357 — 1390) 174.
198, 200, 204, 209 f., 218, 287.
292 f.
U l r i c h I I . ( 1 2 9 7 — 1 3 5 0 ) 121,
123 125 142
U l r i c h 111. (1357 — 1 3 6 5 ) 292
zu T e t t n a n g
H e i n r i c h I V . (ca.1348 — 1408)
172, 251 f f . , 259 f., 275, 284,
287, 294; i n W e r d e n b e r g 287,
294
H u g o I I I . (1267 — 1309) 93 .
95, 119, 124
H u g o I X . (1399 — 1404) 260
H u g o X I I . z u A r g e n (1440 —
1491) 167, 172, 252, 267, 279
R u d o l f V I . z u R o t e n f e l s (1374
— 1425) 259 f.
. 1 ; U l r i c h V . z u R o t e n f e l s (1410
1495) 167, 172, 252, 267 , 279
W i l h e l m I I . (1290 — 1352) 294
W i l h e l m V . (1374 — 1 4 3 ° )
252, 279, 283 f., 294, 298 f.
— — zu W e r d e n b e r g : H e i n r i c h I V .
287, 294; H e i n r i c h V . 246
— M i n i s t e r i a l e n : - P h i l i p p , C h o r h e r r zu
z u C h u r 194
M o h r . T h e o d o r von 257
M o r e i n i m V i n t s e h g a u 52
M ö t t e l i - S c h l o s s h . R o r s c h a c h 187
M u r e r , E s c h n e r b e r g 219
— G a m p r i n 219
— H a n s von M a l a n s 218
— J a k von R u g g e l l 220. 254 f., 257
— J ä k l i , des B r u d e r s K o n r a d von B e n -
de rn V a t e r 220
— Schaan 219
— V a d u z 219
M u r s . G ö f i s 53
M ü s t a i r , G r b . 12
N
N a r u n s ( L o r i i n s b . B l u d e n z ) 55
.Nassau, K ö n i g A d o l f v o n 105. 118
N e i d e g g , 0 . A . W a n g e n 121, 223
N e l l e n h u r g ( N e l l i n b t i r c h ) , M a n e g o l d u s
de 91 f f .
N e n z i n g e n ( N a n c i n g , N a e n t z i n g e n ) , V o r -
a r l b e r g 85 , 130
— G o t z w i n v o n , R i t t e r 121 . 123
— W i l h e l m 128 f.
— U l r i c h 84
N e s a (Nes , v g l . auch A g n e s )
— W e r n l e i n s F r a u ab de r H u b am
E s c h n e r b e r g 302
— V a i s t l i n , V a d u z 180 f., 205 f.
— V o l r e r 198 f f .
N e u h u r g ( N u w e n b u r c h , N u w e n b u r g ) ,
G e m . G ö t z i s , V o r a r l b e r g 125, 130,
156 f.
— D i e t h e l m T u m b von 129
— Fes te 282
— F r i e d r i c h I I . T u m h 125
— S o p h i e v. 120, 122,. 123
— S w i c k e r I I I . T u m b , d i c t u s S t u l t u s
(1293 — 1318) 124, 125, 156
— T u m b e n v o n 124
N e u - R a v e n s b u r g ( N u w e n R a v e n s p u r c h ) .
B u r g 110, 111
N e u - S c h e l l e n h e r g 252
N e u - S c h ö n s t e i n , B u r g b e i H o h e n w e i l e r
b e i B r e g e n z 179
N i c l a s , b r i e s t e r , R a g a z 302
N i c l a u s v o n U n d e r w a s s e r 164 f.
N i d h e r g , M e l s 156
— W i n d e g g e r B e s i t z 156
N i d e g g e , R i t l e r U l r i c h von 121, 123
N i e d e r u r n e n ( K t . G l a r u s ) , B u r g Ohe r -
w i n d e g g 156
N i g e r C o n s t a n t i u s 32
N o f e l s ( N o v a l e ) , e in N e i i b r u e h 28, 53.
54
— 445 —
N o t i g e n s t a i n . G e r u n g von 121, 123
N ü z i d e r s , s. auch B l u m e n e g g u n d S o n -
nenhe rg 250, 266, 293
— S t r a d a r i u s . p r epos i tu s 21 , 23 f.
— Truchsessen von W a l d b u r g (ab 1455)
252
o
O b e r i t a l i e n 65 , 222
O b e r l a n d , l i e ch t ens t e in i s ches 12, 63 , 67
O b e r n e u b u r g z u U n t e r v a z 125
O b e r r ä t i e n , G r a f s c h a f t 17
O b e r r i e t , R h e i n t a l 142, 227
O b e r s c h a n , G e m . W a r t a u 147
O b e r s c h w a b e n ( O b e r Swahen)
— F r i e d e n s p f l e g e r 107
— R e i c h s l a n d v o g t 126, 142
— R i c h t e r ( i u d e x p r o v i n c i a l i s ) 173
O b e r - T o g g e n b u r g 85
O l i e r v a z , V a z s u ( O b r e n vatz)
— A l b r e c h t B a r a n n 193
— V i v e n t z der A m m a n n 193
O b e r w i n d e g g , B u r g G e m . N i e d e r u r n e n
156
O d m a r u s , s cab in ius 16
O e s t e r r e i c h (Oes t e r r i ch ) 119, 287
— H e r z o g F r i e d r i c h 288
— L e o p o l d 184, 287, 293
— R u d o l f . S o h n des r ö m i s c h e n K ö n i g s
R u d o l f 102
O l r i c u s , v i c a r i u s i n M a i e n f e l d 24
O n o r a t u s , p r epos i tu s i n R a n k w e i l 20 —
24, 30 , 36, 37, 39
O r d n e r i n 179
O r s i c i m i s p r e sb i t e r 39, 40, 56 — 59
— scab in ius 16
— S o h n des P o c i a r i u s 44
— U r k u n d e n s c h r e i b e r 23, 39, 40
O r t a , D o m l e s c h g 179
O r t e n s t e i n , U r k u n d e n aus d e m Schloss-
a r c h i v i m S taa t sa rch iv z u C h u r
285
O s w a l t von Sant J o h a n n 236 f f .
O t m a r , A b t v o n St. G a l l e n 168
O t m a r e s , testis 35
O t t o , no ta r ius de Sax 70
O v i l i o 61
O u bej St. L e o n h a r t . F e l d k i r c h 288
O w , O w e , O u w e zu B a l z e r s 97, 99, 101
I »
P a g i g , Stammsitz , de re r von U n t e r w e g e n
63 . 197
Pass ivus .56, 58
3 1
P a u l u s 42
P a u l i sen ten t iae 45
P a u l i n u s , testis 39
P e n n e n s i s c i v i t a t i s s ex ta r ius 68
P e t e r (Be t e r , P e t r u s )
— B r e g e n z e r , L i n d a u 172, 188, 190, 192.
270, 280
— des V a l e r i u s u n d de r S i l v a n a V a t e r
41 f., 45
— von V i l t e r s 134; se ine F r a u eine
E i g e n e von R i c h e n s t e i n 148 f.
P f a f f e n h o f e n ( B . - A . N e u - U l m ) , B u r k -
har t v o n E l l e r b a c h 156 f.
P f a n n e n b e r g , s. M o n t f o r t
P f ä v e r s ( F a b a r i e n s i s , F a b a r i g e n s i s , F a v a -
r ies is , P f ä u e r s , P f e f f e r s ) 103, 219.
224
— abhas 22
B u r k h a r t v. W o l f u r t 218, 223 f.
— codex X X V I I 290
— H o f A r b o n (an - R i c h e n s t e i n v e r l i e -
ben) 167 u
167
E s c h e n 79
— H o f l e u t e 22
— K l o s t e r 86 f.
— K o n v e n t u a l e n :
— — R i c h e n s t e i n , A l b e r t v. 146
— — S u i t e r G e r o l d , A n n a l e s oder C h r o -
n i c a 89 , 103
— — S t ö c k l i n A u g u s t i n u s , A n t i q u i t a t e s
290, 292
— L i b e r v i v e n t i u m 12 f., 153
— L i e c h t e n s t e i n e r R o l l e 5
— Prozess zw . C h u r u n d St. G a l l e n
u m , 18
— R ö d e l 22
— S t i f t s a r c h i v 4
— T a u h e 224
P f i s f e r 79
— - E b e r h a r d s J a h r z e i t 79, 81
— R i c h e n s t e i n e r E i g e n m a n n zu Seve len
143, 145
P h i l i p p , B u r k h a r d s S o h n , R i c h e n s t e i n e r
E i g e n m a n n zu Seve len 143
— M a k e d o n i s c h e r K ö n i g 101
— v. M o n t f o r t , C h o r h e r r zu C h u r 194
— v. Seve len 147
P l a n i s , t n i n i s t e r i u m i n 12, 17, 43 f.
P l a n k e n ( B l a n k i n ) ob Schaan 9 1 , 93 , 96
P l a n t a , B ü n d n e r K a n z l e i d i r e k t o r 257
P l a t e n ( — B l a t t e n i m R h e i n t a l ) , sosta
225 f.
P l a t z ( B l a t z ) 254
— R u g g e l l 259
P l u d o n o , s. B l u d e n z 54
— 446 —
P l n t e n e s . P l u t i n e s . s. B l u d e n z 54
P o e i a r i u s 44
P o r t a L a t i n a . R o m a 72, 81
P o t t i n C r e t . R i c h e n s t e i n e r E i g e n f r a u z u
Seve len 143. 145
P r a g (Brage) 246
P r ä t t i g a u ( P r e t e n g o e w ) . 222
— D o n a t v. T o g g e n b u r g , G r a f i m 220
1 r econ ihus . H e n r i c u s de 203
P r e g e n z e r , s. B r e g e n z e r
P res t ane ius . testis 35 . 42 . 51 f.. 61. 63.
65 f.
P r i e c t u s 50
— c a n c e l l a r i u s . Garns 35 f.
— — sein V e r t r e t e r 36
— testis 39. 48
P r i e t t u s 38
P r i h e c t u s . U r k u i i d e n s c h r e i h e r 11 f.. 14
P r o i e c t u s . P r i e c t u s . P r i h e c t u s
P rugge r . J o h . G e o r g , C h r o n i s t 290
P n g o . vieus 44. 61 , 63 ; s. B u c h s
P ü r s ( B i r s e , P i r s ) 188 f f .
- L a n d r i c h t e r i n der 190
— Stosser K o n r a d . L a n d r i c h t e r 187.
188. 190. 192
T e i l der ehem. G r a f s c h a f t Z e i l od .
L e u t k i r c h i n W ü r t t e m b e r g 188
(,)nader. v o n . T r i egen 135
O n a d e r e r . Schaan 135
Quadravedes (Grabs ) 63
Q u a d r e n . H a i n z von 134 f.
(Juaravedes, f n n d u s u . v i l l a 42
U u i n t e l l a . u x n r M a g n i 61 . 62. 65
Q u i n t e l l u s . testis 16
C.Juinliis 15. 2 0 '
K
R. cp i s copus Cons t an t i ens i s 92
R . V a z i t t a 215
R a h e n s t e i n . B u r k h a r t von 294
R ä f i s (Rea fens ) 43 . 143, 145
R a g a z
— advoeatus 22
— H o e h g e r i e h t s h a r k e i t 22
— H o f g e r i e h t . H o f l e u t e 22
— iudex 22
— M e i e r ( m a j o r ) 22
— Os te r sp i e l e 292 f.
— p l a e i t u m m a i i 22
— St. L e o n h a r d 302, W a l l f a h r t 303
- v i c a r i u s 22
-— v i l l i e u s 22
R a g g a L he i B l u d e n z 52, 66
R a m s t e i n ( R a m s t a v n ) . A m t T r i h e r g . B a -
den 91
— - D i e t h e l m u s de. ree tor eccles ie in
V l m a 91 . 93
— H e i n r i c h v o n . A b t z u St. G a l l e n 127
R u m o ( R u m o l d u s . R v o m ) . A b t von
St . G a l l e n 67, 86. 91
R a m s w a g ( R a m e n s w a c h . R a m s w a e ) . B u r g
an der S i t t e r 98
- ( l i i i r k h a r l . R i t t e r von 142
— E b e r h a r l 297
— ä b t i s c h e r V o g t 99, 102
— K o n r a d von 84
— U l r i c h . R i t t e r von 83, 84
R a m s w a g . we l sch , i n \ o r a r l b e r g 85
— — von den W a l g a u e r n v e r b r a n n t 287.
294
K a n k w e i l ( R a n e k w i l r e . R a n c w i l . R a n g u -
i l a . R a n g v u i l , R a n w i l r e . V i n o m n a )
12. 15. 24, 27. 28 . 30. 32. 38. 39.
44. 48 . 49 . 50 , 53
— A n d r e a s , d i c t a t o r 26
— ( lah i in 20
— F o t c h v u i n de 33
— F o r m u l a r von 43, 44
— G e b i e t 28
— H a y n r i e h von 121. 123
— K a n z l e i . K a n z l e r E b e r u l f 52, 59
— L a n d g e r i c h t 18
—- l an tg r av iu s 18
— L e u t k i r c h e 227
— M a u r u s 53
— Ü e k o n o m i e z e n t r u m 21
— O n o r a t u s p repos i tus 2 1 , 2 4 , 3 0 , 3 2 , 3 6
— roman i sche S p r a c h e 25
— R ü t h i , F i l i a l e von 27
S c h r e i b e r 36
— St. G a l l e r B e s i t z 69
— - U n t e r a m t s b e z i r k 23
- u n t e r r ä l i s e h e r G e r i c h t s s i t z 17, 23
— U r k u n d e n 27
— V a l e r i u s , p r epos i tu s 23, 24
— V i g i l i u s , i ng ros sa to r 26
— v i l l a 18
B a n s . B e z . W e r d e n b e r g 43 , 147 •
R a p p e r s w i l , K t . St . G a l l e n 79
R ä l e r s e h e n ( R a t i r s c o n ) . K t . Z ü r i c h 71
— Rvodege rus de 70
H a l t e n ( R a e t i a p r i m a , R e c i a , R e t i a Cu>
r iens is ) 37 , 103
— - A m t s p r ö p s t e ( p r e p o s i t i ) 23
-— C u r i e n s i s comi ta tus 17
— G e r i c h t s n o l i z 16
— G e s e t z b u c h 13. 14
— 447 —
R ä t i e n , G r a f s c h a f t e n 3. G r a f H u n f r i d 15.
16, 17, 19, 29
— H e r z o g t u m 17
— K a n z e t l a r i a t , K a n z l e r . K a n z l e i u r -
k u n d e 24, 37, 49, 50
— L a t e i n 48
— paeses 3
— p r o v i n c i a 3 , 17
— R e c h t 50
— R e i c h s u r b a r 13, 33, 54
— S p r a c h c h a r a k t e r 16
— U r k u n d e , U r k u n d e n
— — F o r m u l a r 24, v e r s t ü m m e l t e s 62
l e tz te des a l t en F o r m u l a r s v o n
R a n k w e i l 1127, 50
o b j e k t i v e f ü r V e r k ä u f e 26 f.. 32 f..
43, 62, 65
— — s u b j e k t i v e f ü r S c h e n k u n g e n 20, 30.
39, 52, 59, 62
R ä t o r o m a n i s c h e V e r g a n g e n h e i t 4
R a t z e n r i e t ( R a i t z e n r i e t h ) , O . - A . W a n g e n .
W ü r t t e m b e r g 280 f.
R a v e n s b u r g ( R a u e n s p u r c h ) 110. I I I , 209.
276, 277, 278
R e a l t , A n n a v o n 281
R e b s t e i n ( R e b s t a i n i n d e m R i n t a l ) 239
— B n r g s t a l l 232, 239 f.
— W e i n g a r t e n 232 , 239 f.
R e m e d i i e p i s c o p i C u r i e n s i s c a p i t u l a 11.
13, 14, 17, 19, 21
R e n c o , testis 39
R e n n e r 278
— H a n s , L i n d a u 167
R e u t e 49 , 54, 69
— L a t e r n s e r t a l 27
Ronea l e 27, 53, 54
R e u t i 25 f., 27, 28
R e u t l i n g e n , S c h l a c h t be i 171
R e u t l i n g e r J a k o b aus U b e r l i n g e n , K o l -
l ek t aneen von ca . 1560, 289
R h a e t i a , s. R ä t i e n
R h ä z ü n s ( R u z n n n e )
— A r n o l d u s de, v i c a r i u s 22
— H e i n r i c h v o n , d. Ä . , 108
R h e i n ( R h e n u s , R h i n , R y n ) 27, 52. 53.
54, 100, 289
— campus R h e n i — G a m p r i n 53
— - E b e n e u n t e r B a l z e r s 107
— G r e n z s t r o m 250
— Ü b e r s c h w e m m u n g 1480, 288
— Z u g der F e l d k i r c h e r ü b e r den — .
1499, 288
R h e i n e c k ( R i n e c h ) 226, 227, 231
— H e i n r i c h V I . v o n W e r d e n b e r g - H e i l i -
genberg z u , 229 f f .
R h e i n e c k , L e o p o l d s von O e s t e r r e i c h Z u g
gegen 287, 293
— R u d o l f V I I I . von W e r d e n b e r g - H e i l i -
genherg zu — 283 f.
— Sosta 225
— v i c t u r a 228
R h e i n t a l ( R i n t a l ) 21 . 79
— G e m e i n d e n 283
— R e b s t e i n i n d e m 239
R h o d h e l m u s de V i n o n n a 17
R h o d o s 292
Rhone 68
R iehens t e in ( R i c h f n s t a i n , R y c h e n s t a i u )
166. 194
— A l b r e c h t von 142, 144 148 f.; D e k a n
zu P f ä v e r s 146
— B e r n h a r t , B ü r g e r zu F e l d k i r c h 297
— B u r k h a r t 125, 142, 144. 147. 149.
150; Seve le r G ü t e r 146
— Eis 143, 144. 147, 149, 150
— G r a b e n dere r v. z u Seve len 143, 145
— K o n r a d 121. 133
— M a r g a r i t h a , F r a u G o t t f r i e d s I L v
Ems 147
— Schaaner G u t 143. 145
•— S e n n w a l d e r E i g e n l e u t e 148 f.
— Seve le r E i g e n l e u t e 143, 145
T e i l u n g s b r i e f 146, 150
— S i g e l i n von 120, 121, 123
— U l r i c h 83, 84. 142, 144. 146, 148 f..
167, 184
— — A r b o n 167
B u r k h a r t s S o h n 142, 144
— — C h u r w a l c h e n 167
P f ä v e r s 167
— Unte rwasse r , E i g e n l e u t e 164 f.
— W e r d e n b e r g e r D i e n s t l e u t e 147
— W i l h e l m von 113, 128 f.
R i c k e n , P i l g e r v e r k e h r 85 ,
R i c k e n h a c h . F r i r k von 193 f.
R i e t , F r i d e r i c u s m i l e s de 91 f f .
R i n c o , testis 39 , 40
R i z i a s 229
R o m 37
R o m a n a , lex C u r i e n s i s 13, 14, 18, 19, 20.
22, 25, 28, 29 , 33, 37, 39 , 40
— P f ä v e r s e r H a n d s c h r i f t 39
— O r s i c i n u s , S c h r e i b e r 39
— W i s i g o t h o r u m lex 13, 45
R o m a n e n 20
— L i e c h t e n s t e i n 13
— R e c h t 13, 46
— V o r a r l b e r g 13
R o m a n i s c h zu R a n k w e i l 25
r o m a n i s c h e r S t i l 77
K o m a n i s m i i s 50
— 448 —
K o m a n o r u m rex 104
— A d o l f n s 113, 117
— A i b r e c h t 105, 118
— H e i n r i c h 1. 62 , 65
— K a r l d . D i c k e 4 9 ; d . Grosse 16, 38.
48, 4 9 ; d . K a h l e 48
— L u d w i g 35, 38. 39, 41
— R u d o l f u s 102, 105. 107, 118, 169, 172
— R u p r e c h t 169, 172, 288
— S i g m u n d 276
— W e n t z e s l a w 246; v g l . i m p e r a t o r . K a i -
ser, K ö n i g , rex
R ö m e r . 115
P ö m e r k a s t e l l Schaan 45
R ö m i s c h e R e p u b l i k 40
r ö m i s c h e s R e c h t 13, 46 •
— U r k u n d e n w e s e n 43
Rom-a le . ad R o n c a l e m . R o n c a l e m . R o n -
c a l i a : v g l . R e u t e . R u g g e l l 27 f..
31 . 49. 52, 53, 54. 55. 66. 69
— c o l t u r a a 65
— c o r l i n u m a 65
— eccles ia S. S a l v a l o r i s ad 51 — 53
— F o r e l l a a 65
— L e o 65 f.
— m e l a r i i a 65
— mod ins de t e r ra 65 f.
— v ia a 65
R o n c a l e p e d r u 27. 53 . 54
R o n s 55
R o r s c h a c b ( R o s c h a c h l 297
— E g l o l f von 80
— M ö l i e l i - S c h l o - s 113. 187
— R u d o l f von 80. 120. 121. 122 f.. 127 f
— S u i z l i c r g . s. M ö t l e l i - S c h l o s s
U o r M ' h a i b e r b e r g 96 •
l ü i s . i : U l r i c h . P f l e g e r , le- K l o s t e r - St.
G a l l e n . i i a . -hmaU A h l 167. 268 f f
Kossen , ob der . R u g g - . i 254. 259
R o t e n f e l s bei l n i r ee i , ? ! ad l B . - A . Sont-
h o f e n . B a y e r n 172, 279
— M o i i t f o r l - T e t t n a n g / n 252. 260
H u g o X l l l . und U l r i c h V . 167.
168. 267. 279
R o t e r S t e i n 120
R ö t i s 24. St. G a l l e r B e s i t z 69
R o t o . testis 51 f.
R o t t w e i l . W ü r t t e m b e r g 119
R ü d b e r g . Fes te . G e m . B ü i s c h w i l - G a n l e r s -
w i l im T o g g e n b u r g 210 f f . , 218
R ü d g e r Maness 173
R u d o l f ( R u d o l f f . R u d o l f u s . R u e d i . R u o d i .
R u o d o l f f . R u o d o l f f u s . R u o d o l p h u s .
R v o d o l f u s ) 153 : R u o d i
— A l t s t ä t l e n . M e i e r von 127. 129
R u d o l f A m m a n i i . B ü r g e r zu F e l d k i r c h
151 f.. 153
— B l u d e n z . v. 121. 123
— B l u m e n t a l . gen. V e t t 205 f.
— E b e r s b e r g v. 171. 187, 191. 209, 270
— Egge , an der 164 f.
— E m s . v o n , zu H o h e n e m s 236. 238
— E s c h e n , R i t t e r von 70. 71
— G ü t t i n g e n , E d l e r von 84, 91 f f .
— H a h s b u r g . v o n . K ö n i g 99 . 100, 101.
102. 103. 105. 107. 108. 118. 169.
172
•- — sein Sohn 108
— K a l c h e r e n . P f a r r e r von 85
— K i l c b m a l t e r . Z ü r i c h 283
— K r a p f . S t a d t a m m a n u zu F e l d k i r e h 140
— M a r s c h a l l , der 84
— M o n t f o r t - F e l d k i r c h . I L , von (1252 —
1299) 93. 95 . 142
— — I I I . v o n . D o m p r o b s t zu C h u r . Bi->
schof von K o n s t a n z (erw. 1301 —
v 1334) 121. 122. 124, 125. 127.
128. 130
I V . von (1318 — t 1375) 161 f..
163. 173. 174. 183 f.. 204
V . von (1357 — " f 1390) 198. 200.
204. 209 f f . . 213 . 218. 287. 292.
293
— M o n t f o r t - T e t t n a n g . V I . v o n . zu R o -
t en fe l s ( 1 3 7 4 — r 1425) 239 f.
— R o r s c h a c h . von 80. 120. 121. 122 f..
127 f.
— S u l z . G r a f v o n . d. A . 251 . 252. 259.
274. 276. 280. 289
— T r o s t b e r « . v o n . D e k a n zu C h i l i 262.
2 6 ; 266
— 1 i i l , ' ! " - . asser. \ on 164 f.
— L n t e r w e g e n . \»n. H i i n s l i s S o h n 193.
195
— Wäl< Innen Sol i ' i m S e m i w a l d 118 1"
- W e r d e n b e r g - H e i l i g e n b e r g . V I I I . v o n .
zu R h e i n e c k 1388 — 1419) 231 .
236. 238, 283 ."
Sargans . I I . von (1271 — 1322)
107, 142. 230. 294
I V . v o n H 3 2 8 — 1 3 6 1 ) J44.
157 f f . . 230
V I . von (erw. 1 3 5 5 — 1365)
173. 174. 184. 286. 292
R i i egge le . A l t e n s t a d t 53 . 54
R i i e u n / R u i s . be i I lany 227. 229
R i i ü g e l l ( R u g g e l . s. auch R o n e a l e , ad
R o n c a l e m ) 24. 25 f.. 28. 31 . 52.
53. 51 . 61 . 63 . 65 . 66, 69 . 238,
25 1 f.
— - A c k e r l a n d 66
- 140 -
R u g g e l l , B a c h i s 254 f.
— F ü r e n , i n ; a F o r c l l a 66, 68
— H o f zu 66
— K i r c h e 54
— K u l t u r e n 66
— L a n d k a u f 62
— M u r e r J a k 220, 254 f., 257
— — S c h w a b e n e r E l i s a b e t h , seine F r a u
254 f.
— P l a t z ( B l a t z ) 254 f., 259
—- P r i t s c h e n ( B r i t t s c h e n ) H ä n n i s H a n -
sen 254 f.
— R h e i n ü b e r g a n g 85
— Rossen , ob der 259
— Sassel , S a x e l , s a x e l l u m 258. s. Z a c h s e l
— S c h e n k u n g 63, 65 f.
— S c h r o t e r , W ä l t i 254 f.
— Strasse 66
— W a l c h 151
— Z a c h s e l 254 f., s. Sassel
R u m o ( R u m o l d u s , R v o i n , R v o m o ) v o n
R a m s t e i n , A b t zu St. G a l l e n 86.
87 , 91 f., 107
R u n c a l i a 31
B u n g ä l l b e i Seh l ins 52
R u n g a e l l e 31
R u n g e l l a 31
R u n g g e l i n b e i B l u d e n z 52
R u n g e l s b e i G ö f i s 52
R v o d e g e r u s de R a t i r s c o n 70
R u o f , E i g e n l e u t e - G e s c h l e c h t de re r von
R i c h e n s t e i n z u Seve l en 143, 145
R u p r e c h t ( R u o p r e c h t ) , r o m i s c h e r K ö n i g
169, 172, 288
R u s c h e i n , G r a u b ü n d e n
— B u r g b e i 119
— F r a u e n b e r g 133, F r a u e n b e r g e r G u t 117
— R e i c h s g u t 117
R ü t h i ( R ü t i ) , v g l . R e u t e , R e u t i
— O h e r r h e i n t a l 151
F ä h r e 142
R a n k w e i l e r F i l i a l e 27
W e g 227
— S e n n w a l d 151
— Seve len 143, 145, 147
— b. S u l z , V o r a r l b e r g 27
R ü t i n e r i n A e l l e , R i c h e n s t e i n e r E i g e n f r a u
i m S e n n w a l d 148 f.
R u t i s c h 85
— A c k e r 84
— D u r r i n w i s e 84
— F r u c h t z e h n t e n 83 f.
R u t i z , v i n e a apu t M a l a n s 108
R ü t n e r i n G r e t , R i c h e n s t e i n e r E i g e n f r a u
z u Seve len 143, 145
R ü t t n e r , V i l t e r s 147
> 1 *
$
S ä r k i n g e n . K l o s t e r 18, 125 f.
S a l e m od . S a l m a n n s w e i l e r , K l o s t e r 125 f.
Sa lez ( S a l e c t u m ) . B e z . W e r d e n b e r g 24.
44, 53
— rasae 44
— R h e i n ü b e r g a n g 85
S. ( = sanct.) A m b r o s i e n t a g 162
S. A u d r e a s t a g 69
S. A n d r e e v i g i l i a 69
S. B a r t h o l o m a u s tag 165 f., 177 f.
S. B e n e d i c t ! a l ta re i n S. G a l l o 73, 75, 79
— dies 126
— o r d o 164 f., 223, 242
S. c r u x 14
S. F i d i s e b d o m a d a r i u s i n S. G a l l o 73, 76,
80
— ecc les ia 82 f.
S. F r i d o l i n i v i t a , v . B a l t h e r 17
S. G a l l e n (Sant G a l l , Sant G a l l e n , S.
G a l l i , S. G a l l e n s i s )
— abba t i a 104
— A b t (ahbas) 108, 125 f f . , 173
B e r t o l d u s (1244 — 1272) 59 , 80
E g l o l f B l a r e r (1427 — 1442) 174
G e r h a r d (990 — 1 0 0 1 ) 79
— — G e o r g v o n W i l d e n s t e i n (1360 —
1379) 304
— — H e i n r i c h I I . von R a m s t e i n (1301
— 1318) 127
I V . von M a n s d o r f (1419 — 1426)
174
H e r m a n n (1333 — 1360) 132
— — K o n r a d v o n G u n d e l f i n g e n , G e -
genabt ( 1 2 8 8 — 1 3 0 1 ) 70, 105,
109, 112
K u n o v o n S t o f f e l n (1379 — 1411)
191 f., 208, 230 , 239 f., 252 , 272 f.,
296
O t m a r (720 — 759) 73, 76, 79, 80,
168
R u m o v o n R a m s t e i n (1277 — 1 2 8 1 )
86, 87, 9 1 , 107
— — W a l t e r v o n T r a u c h b u r g (1239 —
1244) 71 , 76, 77, 79
W e r i n h e r (1133 — 1167) 68, 70
W i l h e l m v o n M o n t f o r t (1281 —
1301) 97 f f . , 104, 106 f., 112, 113.
115, 118
— A l t ä r e 73, 76, 79 f.
— a l t a re S. B e n e d i c t i 73,. 79
— A m t s m a n n 50
— a n n i v e r s a r i u m , s. J a h r z e i t .
— A r c h i v e 4
— B a u e r des A b t e s 118
— 450 -
St. Gallen, Besitz 113
Eschen 68, 72, 74, 82, 86, 89
Eschnerberg 4, 23, 49
Garns 35.
Göfi is 69
Hegi 171, 267 ff.
Lehen 74, 105, 230 f.
Liechtenstein, in 4 f.
Meiningen 69
Rankweil 69
R ö t i s 69
Sax •'. 69
Unterland, im 49
Wasserburg 168, 171 f., 267 ff..
277
— B r ü d e r (fratres) 68, 72, 74
— B r ü g g e n 80
— casus, s. Kuchimeister
— chorum monasterii 73, 79
— Dekan (deganus) 24, 1(8
Engilbertus 23
Heinrich von Sax 79
— Dienstmann 99
— ebdomadarius 73. 76, 80
— Einfriedung 79
— E i n k ü n f t e 72. 113
— Ex-libris 68
— Feste 72 — 74
— F ü r s t 168
—• Gebietszuwachs ra . 900 abgeschlossen
49
— Gericht 117
— gesta abbatum 88
— Gotteshans, gotzhus, s. Kirche
— Guota, H ö r i g e 70
— Jahrzeit (anniversarium, commemo-
ratio) 68
Abt Wernhers 81
d. B r ü d e r 72, 74
— Kapelle St. Johann 72, 74, 75, 81
— Kaplan daselbst: Werner der Rot 79
— Kirche
St. Johann 82 f.
Kloster 86 f.
St. Leonhard 55, 59
der Stadt 80
Wasserburg 172, 191, 207, 208
— Kirchengot 21
— Kloster (monasterium gotzhus) 48.
59, 68, 98, 99, 105, 109, H O , 111.
114, 116, 125, 130, 132, 267
— Klosterdruck 168
— Klosterherren 110
- Klosterkirchhof 79
St. Gallen, Konvent 72, 92, 168
— Kopialbuch d. Aebte Heinrich IV.
und Eglolf 174
— Kreuzgang 79 f.
— Kuchimeister, Neue Casus 86 f., 103
— Kugelmoos 80
— Leute 113
— M ö n c h Engilbertus 24
— Pfalzgericht 253
— Pfleger 142, Ulr ich R ö s c h 167, 268.
279
— Portneramt 59. 69
— Priester 50, Eglolf von St. Johann 79
— Propst (prepositns) 50
Burkhart 72 f. 81 ff .
des Klosters 24, 92
— — regionaler 21
— Prozess um P f ä v e r s mit Chur von
920. 18
— — mit Montfort um Wasserburg 172,
267 ff.
- Schedler 120
— Stadt (civitas) 113, 114, 116
Bund oh dem See 283, Eschner
berg 282
Burger 154 f.. 156
— — B ü r g e r m e i s t e r 284
— — G r ü n e n s t e i n verbrannt 288
—" — - haus, altes 79
— -— - kirche 80
Vogt. Vogtgerirht 113, 117, R ü d -
ger Maness 173
— Tntenbuch 69
— Totschlag 173
— Turm, ehemaliger hinterer 80
— Tsrhudi Nachlass in der Stiftsbiblio-
thek 160
, — Urkunden 6, 23,24,63; Formular 48 f.
— Vadian 103
— V e r b r ü d e r n n g s b ü c b e r 29
— Verwaltungsbeamte 21
— Vogt. Vogtei (advoratus, vocatus.
vogtye) 50, 117
Domnicus 23, 24, 35
Eschen 304
- - — Klostervogt im Walgau 55
— — regionaler 24
— Vogtlcutc zu Wasserburg 277
— Wappen 68
S. Gallus 63
— Brustbild auf Siegel 76
— confessor 76
— conversio 174
S. Georgen tag 262, 264,. 286
S. Gregorien tag 122, 124
S. Hilarius, Kirche zu Chur 49
— Tag 205 f.
S. Jacobstag 184, 223
S. Johann
— Abend 134
— Baptista 170
octava 72, 75, 81
— Kapelle in St. Gallen 72 — 76, 81 ff.
— Porta Latina, in 72, 81
— Thurtal (Sant Johann in — , vallis
S. Johannis), Kloster, vgl. Alt St.
Johann 83 — 85, 152 f.
Abbruch 1578, 79
Abt Berchtold 113
• Johann 164 f.
Konrad 84
Archiv 4
D ü n s e r Besitz (Vorarlberg) 85
Kaplan Werner Rot 79
Konvent 113
Lehensmann Berchtold K u r z 113
Montforter Beziehungen 85
Neubau im 14. Jht. 79
Oswald von 236 ff.
Priester Egilolfus de 79
Schaaner Besitz 4
Urbar 153
Vaduzer Besitz 4
V a i s t l i - G ü t e r 153
Wilhelm von 113
S. Konrad-Altar im Dom zu Chur 246 ,
— Kaplan Konrad Orittenbass 246
S. Laurentius, Kirche in St. Gallen 73.
76, 80, 82
— . Tag 136
S. Leonhard
— A u bei Feldkirch 59, 288
— Ragaz, Kirche bei 302
— St. Gallen, Kirche 55, 59, 73, 76,
80, 82 f.
S. Lucius, Kloster bei Chur 37, 223
— Archiv 4
— in Liechtenstein 5
S. Luzisteig 33, 43
S. Magnus, Kirche in St. Gallen 73, 76,
80, 82 f.
S. Margreten tag 221
S. Mariae assumtio, 72, 75
— ecclesia, St. Gallen 82 f.
Priester daselbst 73, 76, 79
S. Marien Magdalenen tag 247
S. Martis tag 73, 131 f., 157, 159, 213.
216, 219, 229
S. Mathiastag 229, 270
S. Michels abend 287
S. M ö n s (Heiligenberg) 227
S. Moritz tag 286
S. Nikolaus, Pfarrkirche zu Feldkirch 293
S. Oswald, St. Gallen 73, 76, 79, 80, 82 f.
S. Otmar 73, 76, 79, 80, 82 f., 293
S. Pankratius, Altenstadt 53
S. Pauli primi heremite festum 81
-S. Pauls tag 237
S. Petrus ad Campos 19, 20 27, 53, 54
— Altenstadt 53
— Feldkirch (Feldkiricha, St. Pieder)
19 f., 227
— und Paul 72, 75, 82, 289
— St. Gallen 73, 76, 79, 82 f.
S. Salvator ad Roncalem 51 — 59
S. sepulcmm, St. Gallen 73, 76, 80, 82 f.
S. Thomas abent 232 f., 240
S. Ulr ich . Abend 255 f.
— ob Sevelen 153
Cueni von, Eigenmann derer von
Riehenstein 143, 145
S. Valentin 175 f.
S. Verenae festum 81
S. Victor u. S. Victorsberg 23 f.
S. virgo, St. Gallen 73, 76, 79
S. Zeno, Altenstadt 52, 53
Sargans (Sanagans, Sangans, S a n g ä n s ,
S ä n g a n s ) 13, 22, 24, 180 f., 183.
223, 231, 239, 260
— Constantius 13, 24
— eurialis 13
— Grafen, s. Werdenberg
- Herrschaft 22
Sarganser, Familienname 135
Sarganserland 12 f.
— Steuergenossenschaftsbezirk 22
Sarn (Sarns villa) am Heinzenberg 97.
107
Sassel, Saxel, Zachsel in Rnggell 258
Sattelberg 83, 85
Sax, Hohensax (Sacco, Saco, Saxo), Bez.
Werdenberg 23 f., 36, 131 f., 156,
238
— Branthoh de 127 f.
— Eberhart 131 f., 155, 234, 283
— Feldkircher Zug gegen, 1499, 228
— Frischenberg 151
— Gamprin, B r ü c k e n k o p f nach Liech-
tenstein 37, 71
Ministerialen 37
— Guota, H ö r i g e 70
— Hans v. 129
— Heinrich I. (1208 — 49) und II. (1235
— 1270) der M i n n e s ä n g e r 37, 70,
71
Dekan zu St. Gallen 79
— 452 -
Sax, Hermannu!* C u r i e n s i s cannu icus e l
p l ehanus i n — 70
— H e r r s c h a f t 23, 26
— M i s o x 70
— O t t o uo ta r iu s de 70
— Sank t G a l l e r B e s i t z ? 69
— Schloss 289
— S t a m m , ä l t e s t e r 70
— S t e p h a n , U l r i c h — 127 f., 130 f.
— U l r i c h von 70 f., 129, 130 f.
— — B r a n c h o 127 f., 130 f.
S t e p h a n 127 f., 130 f.
— W a p p e n 70
S c a l a , (Scha lun ) d o m i n a de 245
S c a u d o l ä r s c h e s B u c h der M a r s c t i l i n s e r -
S c h l o s s a m m l u n g 264 f.
Schaan ( A s c h a h , E s i a n e , Scana , Schan )
33 . 44, 147, 153. 197. 226. 228 f..
298 f.
— A m m a n n 163
— B l a i k a r a - A l p 179
— B ü r k l e 151
— r o n d i i c l u s 225 f f .
— D o r f . H o f s t a t t i m 195
— F ä h r e 85, 227
— F a i s t l i n A l h e r s K a u f b r i e f 153
—- F u r g s , F u r x 151 f.
— C a h c r t s c h e n C u o u t z e n H o f s t a t t 195
— G e l e i t g e l d 225 f f .
— K ö n i g s h o f , k a r o l i n g i s c h c r 45
im H o f . H a u s 195
— m i n i s t e r i i i m in P l a n i s 43
- M u r e r 219
- R i c h e n s t e i u e r G u t 113. 145
- R i t t e r (mi l i t e s ) von 15
- R ö m e r k a s t e l l 45
S c h a l u n 215
S c h w i g g e r ( S w i g g e r n - i V a i s t l i 17h
St. . lobanser B e s i t z vom T h u r t a l 4
^••st (sosta) 225 f f .
— a i s t l i 153, 176
— N aler iuF de 4 1 . 42. 43 . 45
— M i l u r a . W a g e n g e b ü h r 225 f f .
— V e rdenberge r B e r e i c h 43 f.
— Z e h n t e n 177 f.. 179- 207
— Zeugen aus 13
S c h ä d l e r 120. 295
S c h ä d l e r g a s s e n , F e l d k i r c h 288
S c h a l u n (Scha lun ) 245
— U l r i c h on 242
S c h a n f i g g . G r b . 22, 63
— D i n g s t u h l 22
Schan i s ( S c a n d i u m ) 5. 44
— A e b t i s s i n W i l l e b i r g 120
— K o n v e n t 120
S e l i ä r . H e i n r i c h von der, S t a d t h c h r c i b c r
zu L i n d a u 167
S c h e d l e r 120, s. S c h ä d l e r
S c h e l l e n b e r g ( S c h e i b e r g , S c h e l l e n i b e r g ,
S c h e l l e m b e r g e , S c h e l l e n b e r c l i ,
S c h e l l i n b e r , S c h e l l i n b e r c h , Sche l f
l i nhe rg )
— A l l g e m e i n e s 86. 125. 128. 117. 16!).
270, 280
— — A l p e , i n der 53
A l t — 230, 252
— — B u r g von den E c h n e r b e r g e r n ver-
b r ann t 286, 288
H e r r s c h a f t 107
N e u — 230, 252
N o r d a h h a n g 28
— E d l e von 97, 98, 100. 101. 109. 110.
I I I . 127
A n n a 230 f.
— — B a y e r n , i n 171
-— — B u r k h a r l von 387
C h u r r ä t i e n . 156, 171, 267. 281
— C l a r a A n n a v o n 281
— - — Ehe r she rg , . Z w i s t m i t denen von
271 f.
— E g l o l f von 125 f., 127. von Was-
se rbu rg 251 . 252. 253 , 259 f.. 268.
273 f f . , 280
— - E s c h n e r b e r g , s. C h u r r ä t i e n
H e g i , i n 171, 187. 190
— - H e i n r i e b von 121. 123. 127 f.. 171.
173. 272. 280. 281 . 296
- .lol*am> von — L a u t r a c h 280 f.
K i - i e g g . zu 171, 230 f.. 295
- L a n d r i c h t e r i n O b e r s c h w a b e n (ad-
v o c a l i Suev iae snpe r io r i s , a d m i i ü -
s t ra t io A l e m a n i e superiori.-.) 16V
- L a u t r a c h . zu 173. 280 f f .
W a g e g g 296
M a r g a r e t h a von 230 f.. 282
M a r k w a r t 70. 91 f f . , 97 . 98. 99.
102, 107. 119- 125, 126. 127. 154.
155, 156: W a s s e r b u r g : 167. 168.
171 ( \ e r k a u f am E s c h n e r b e r ^ au
d ie von W e r d e n b e r g - H e i l i g e u b e r g
1317: P f ä n d u n g e n zu W a s s e r b u r g ) .
.172. 173, 187, 188 ( Ä c h t u n g , E x -
k o m m u n i k a t i o n ) . 390. 193. 192.
207 f f . . 230 f.. 251 , 252. 2 5 3 . 2 5 9 f..
268. 273 f f . , 280, 281
— — P a r t e i g ä n g e r des K ö n i g s gegen
A h t W i l h . v. M o n t f o r t zu St.
G a l l e n 105
- 453 —
S c l i c l l c n h e r g . E d l e v o n . Prozesse , lies,
zw . .Mon t fo r t 11. St. G a l l e n 167 —
173. 187 — 192. 207 — 209. 230.
251 — 233. 259 — 260. 267 — 282.
296
T ö l z e r 169
U l r i e h von 107 . X 127 ; W a s s e r b u r g :
168. 171. 173; K i s l e g g : 273 f f . .
289. 295 ( Ö s t e r r e i c h . V o g t i n F e l d -
k i r c h )
W a s s e r b u r g , zu 1 6 7 — 1 7 1 (Feh -
d e n . J u d e i i f e i i i d s c h a f l . S c h u l d e n ) .
267 f f .
S c b e l l e n b e r g e r i u M ä t z i , von F.scheu, E i -
gene de re r von R i e h e n s t e i n 143.
145
S r h e r r 252: v g l . S c h ä r
' S c h i l d r i e t . G B f i s 111
S c h l i n s 44
— E s l r a d a r i u s p repos i tu s 21 . 23. 2-1
— R u n g ä l l be i 52
S c h l u e i n / S c h l e u i s 266
S c h ö n s t e i n ( S c h o l i e n s t a i n . S c h ö n s l a i u ) .
hei B r e g e u z
— D i e t r i c h von 177 f.
— H e i n r i c h \ o n 177 f.. 179
S c h r e i b e r G o l i w i n 287
S c h r o t ( e r ; W ä l t i n . Z a c h s e l . R u g g e l l
254 f.. 257
S c h w a l l e n ( S w a b e n . S w ä b e n . S w e u i a su-
p e r i o r l 118. 199. 201
— L a n d v o « ! des R e i c h s 125 f f . . 142
s. O b c - . c h w a b e n 173
S ' - l iwübetn : ( S c h w a h e m i i n ) E l i s a b e t h .
F r a u Jak M u r e r s 254 f.. 258
S c l t w a b e n k r i c g 295
S c h w a r z B e r c h t o l d , L i n d a u 173
S c h w a r z e n b a c h . G e m . J o n s c h w i l . Bez .
T o g g e n b u r g . u n d n ö r d l . Windau
204
— R ä r l e l i . Vogt von 198. 200
S t ä d t c h e n 105
S c h w e i z e r K r i e g 1499. 289
S c h w e n n i n g e n ( S w e n i n g e n ) , O . - A . T u t t -
l i n g e n . \\ ü r t t e m b e r g 142
— H e i n r i c h v o n , L a n d v o g t des R e i c h e s
i n O b e r s c h w a b e n 142
S e h w i c k e r (Swige r , Swigge r , Swiggeras )
— T u m h (S tu l tus ) von N e u b u r g 120.
122. 124, 125
— V a i s t l i 137, 139. 141, 175, 177 f.
S c h w i t t e r (S t i i te r , S w i t e r ) , P . G e r o l d v o n
P f ä v e r s 103, seine C h r o n i k 89
S c b w v z , K u p f e r s c h m i e d 283
— M e r k l i . D l r i c h . 283
— S ig r i s t . Haus 283
Sebas t ian A t i t o n C a s u r a 257
See. R u n d ob dem 282 f.. A u f l ö s u n g 295
Segavi (a )s 5 3 ; s. G ö f i s
— B e r t h o l d u s de 70
Seger U l i von M e y e n f e l d 287, Seger i n
L i e c h t e n s t e i n 294
Sc i anus . testis 32
Se lbo p repos i tu s , G a m s 24 f., 35
S c m p a c h , S c h l a c h t 1386. 173, 233
Senn (Senne ) , T r i e s e n , V a d u z u n d W e r -
d e n b e r g 183
— H a i n t z ze V a d u t z 180 f.
S c n n w a l d (Senn ia S i l v a , S e n n w a l t ) 53 .
69, 234, 238
— B ü h l 151
— Gass 151
— H e w e n o u w e 236
— K i r c h e 148 f.
— R i c h e n s t e i u e r E i g e u l e u t e 148 f.
B r n n n e r 148 f.
l l n e l , A d e l i n am 148
G i s e l 148 f.
H a n s 148 f.
J u t z i 148 f.
W ä l t i 148 f.
W e m Iis w i b 148 f.
— — B ü r k l i s w i b von der k ü c h e n 1-18 f.
Gasse r 148 f.
— — G e s e n . E n g e l t och t e r 148 f.
— — G e r w e r C u o n i s w i b 118 f.
— — K n u p p i n 148 f.
— — Peters w i b von F i l l t e r s 118 f.
— — R ü t i n e r A e l l a 148 f.
— — — H a n s
W a l c h 148 f. 1 1
C u o n i 148 f.
— — — H a i n i s b r u o d e r s k i u d 148 f.
R u o d i 148 f.
— Unters teh t ( uude r i i i S t a in ) 149, 151
Se th . G r b . 292
Seve len ( S e f f e l e n ) 283
— K n t w ä s s e r u n g u n d G r ä b e n 143, 147
— G u l e r grab 143
— L a n g e n g r a b e u 147
— P f a n d auf den H o f 146
— P h i l i p p v o n 147
— R i c h e n s t e i n e r E i g e n l e u t e 143 f f .
•- A e f f l i n , U o l i n 143
— — A e l l i des m a r s c h a l k s t och t e r 143
B o t i n ( P o t t i n ) G r e t 143
B u r k a r t 143
— — C u e n i , P h i l i p p e n h r u o d e r 143
v. San t U o l r i c h 143
— — E g e n b e r g , W a e l t i v o n 143
— — Ga i s se r 143
K l a i n U e l i n 143
- 454 -
Sevelen, Richensteiner, Pfister 143
Phil ipp, Borkarts aun 143
Ruof 143
R ö m e r i n , Gret 143
Schellenbergerin Maetza von
Eschen 143, 145
W i n t z ü r l i n 143
— R ü t i 143, 147
— St. Ulr ich (Turigo) 153
— tail brief von den von RichenBtain
146
— Werdenberger H o f 146
Sigberg, ob Feldkirch 97, 99—103
— Heinrich von 98, 102, 108, 109
— Johann 128, 129, 137, 139, 141
— Wernhenis. canonicus Curiensis 108
Sigelin von Richenstein 120, 121, 123
Sigmund, Kaiser 276
Sigrist Hans. Schwyz 283
Silvana. Tochter des Petrus 41, 45
Sipfo, testis 16
Siszin, Frurhtzehnt von 85
Sitter, Fluss 85, 109, 142
Solvanus, testis 11, 39, 48, 65 f.
S o n n e n b e r g - N ü z i d e r s 293
— Grafschaft 21, 23, 24, 249
— Heinrich IX. v. Sargans, Herr zu 266
— Montforter Besitz 266
— Waldburger Zeit 266
Sonthofen 112
Sophie, Tochter Hugos IV. von Montfort,
Gemahlin Friedrichs II. Tumb von
Nenburg 120, 122, 124, 125
Spnoln. Bertholdus und Cuonradus 70
Starculfus, testis 26
Stein (Stain), Haus und Hofreite, Se-
velen 144 f.
Steinaeh, Fluss 79
—• Johann von 184 f.
— Udelhiltt, seine Frau 184 f.
Stephanus, testis 16, 26
— Ulr ich von Sax 127, 128, 130 ff.
S t ö c k l i ( S t ö c k h l i n , Stoeckli, S t ö c k l i n .
S t ö k k l i )
— Augustin, Dekan zu P f ä v e r s 290, 292
— Johann, Stadtammann zu Feldkirch
198, 200, 203, 290, 298 f.
— Leonhart, Ammann zu Feldkirch 298 f.
Stoffeln, Hohen (Stofflen, Storphiln)
Baden 96
— Konrad von, Domherr zu Strassburg
91, 93
— Kuno, Abt zu St. Gallen 233, 242.
244 f.
Stoss, Schlacht am (1405) 283, 284, 294
— S t ö c k l i n Hans von Feldkirch 290
Stosser Konrad, Landrichter in drr P ü r s
(Birse) 187, 188, 190, 192
Stradarius, Propst zu B ü r s , N ü z i d e r s
und Schlins 21 f., 23, 24
— testis 16
Strassburg, Konrad von Stoffeln, Dom-
herr 91, 93
Stnitus, Swiggerus dictus — de Nuwen-
burg 156; s. Tumben von Neuburg
S t ü h l i n g e n (Baden), Graf von 287, 294
Suh muro 245
Suher, Hainz der 134 f.
— Triesen 135
— Wartau 135
Sulvanus, testis 30, 32
Sulz, Grafenhaus (Sultz)
— — Hermann von 119, 259
Rudolf von 251, 252, 259, 274
276, 280, 289
Vaduzer Herrschaft 1508 — 1613.
280
— Vorarlberger Ortschaft (Salles) 27
Sulzberg (Sulczberg, Sulzherch), Barg
u. Konstanzer Ministerialenge-
schlecht zu Goldaeh b. Rorschach
184, 187
— Hermann von 113
— Konrad, Ritter von 91 ff .
Summur, Summer, voralberg. Geschlecht
245
— Hainricus u. Jodocus de 242
Summerau, Gem. Flunau, O . - A . Tettnang,
W ü r t t e m b e r g 296
T
Tanco, testis 35
Tatenriet, Delle, Frankreich 110
Tavas, s. Davos
— Donat v. Toggenburg, grave ze 220
Tello, Bischof von Chnr 37, 49
Tesol, A l p Gem. Wildhaus 127
Tettnang, W ü r t t e m b e r g 172, 252; s.
Montfort
Teudo, iudex 11
Thal im Unter-Rheintal, Kirchensatz 231
Theodor von Mohr 257
Theodosianus codex 40, 45
Thumb, s. Tumb
T h ü r 107
Thurgau ( T u r g ö w ) , fryherr Heinrich von
Griessenberg 102
T h ü r i n g , Ulrich von Brandis 173, 174
Thurtal (Turtal)
— Kloster St. Johann im = Alt St. Jo-
hann 83, 113, 153
Thurtal , Pilgerverkehr 85
— Verkehr mit dem Walgau 85
Tiberiiis 56, 58, 59
Tirhtelriet (Tihtlerriet, Tychtelerrieth)
125. 127
T i n z r n . Alliero von 79
Tiroler Krieg 1499, 295
Tisis, b. Feldkirch 293
Toggenburg (Dogkhenburg, Tocimbergo,
Toggaburg, Thoggenburg, Toggin-
burch. Toginburgh) &5, 98 . 101.
217, 222
- a | i Burg 105
— Clements 218
— Diethelm 127. 129. 210 ff., 230
— Donat, Graf im P r ä t t i g a u und zu
Davos 220
— Friedrich 91 ff., 127, 129, 210 ff..
217. 222, 229, 230
— Ida 218
lodesrha miliaris 225 f.
T ö l x e r ( D ö l t z e r , Tolnzar) 172, 231
— Markwart 169
Torre-Sacro, della 70; vgl. Sax
T ö s s t a l . K t . Z ü r i c h 119
Tosters 229; s. Monlforl
T r ä n k l e Ulrichs Chronik 289 f., 293
Traurhhurg, Walther von. Abt zu St.
Gallen 79
Triesen (Triscn, Trison, T r i ß e n ) 86, 113,
163
— Ammann, Hans 161 f., 163
— Haus von 133 f.
— L ä m m c r h o f (Lember hoff) 163
— Limmerzehnt (lenberzehend) 161 f.,
163
— l ü t p r i e s t e r 195 f.
— Ricbenslein, s. unter H .
— Schlacht 1499, 295
— Senn 183
— Vaistlin 204
Triesenberg. Bargella 179
— Blackteu 179
— Bleikarain 179
— Brunner 151
— B ü h l e r 151
— S c h ä d l e r 120
— Walser 120
Tr in /Tr ins , Grb . 227, 229
Trittabas Cpnradus 242, 243, vgl. Drit-
tenbass
Tront Cuontz ze Schan 195, 198
Trostberg (Aargau), Rudolf von, Dekan
zu Chur (1388 — 1420) 262, 264.
266
Truchsess zu Waldburg, Johann 251, 259
Trun/Truns , Grb. 227, 229, 292
Tsrhudi Aegidius, Chronicon Helvetieum
88, 103
— Nachlass in St. Gallen 160
T ü b a c h 80
T ü b i n g e n , Pfalzgafen von 3
Tumb (Thumb, Tumbe. Tumme, Tvinb;
vgl. Stultus) von Neuburg 157
— Diethelm 129
— Friedrich 120, 122. 125
— Sophie 124
— Swigger 120. 122, 12 t. 125, 156
Tumiliasra vallis 107; vgl. Domleschg
Tuns 85
Tnorig, St. Ulr ich ob Sevelen 153
T ü r i g o , Hugo de, 1161, 153
u
Ü b e r l i n g e n , Jakob Reutlingers Kollek-
taneen von ca. 1560, 289
Uedelhiltt 184 f.
Ü h l e , Geschlecht von Mauren 147
Ü h l i , Geschlecht von Valens 147
Ulm (Vlma), Diethelmus de Rainstein,
rector ecclesie in, 91, 93
Ulrich (Uelin, Uelrich, Uolricus. Ve l i .
Ve l in , V l i , V ir i ch , Vlricus, Voel i , .
V o l i n , Vo lr ich , Vlricus)
— Aef f l in , Richensteiuer Eigenmann zu
Sevelen 143, 145
— Bodrme, miles de 91 ff.
— Brandis, T h ü r i n g von 174, 250, 260.
262, 266
— Burgctor, de 70
— B ü s c h , Werdenberg 283
— Ebersberg, von 171, 187, 191, 192.
207 ff., 268 ff., 270, 273 ff.
— Egge, an der 164 f.
— Ems, Hohenems von 121, 123, 125.
127 f., 232 f., 233, 239 f.
— Flums, von 108
— Fronberg, Werdenberg 283
— Gamprin, von 37
— G m ü n d e r , Feldkirch 236 f.
— Griffensee, von 193
— G ü t t i n g e n , von 91 ff.
— Haldenstein, von 194
— Horkental 173
— Imgraben 289 f.
— Koch 113
— K ö n i g s e g g , von 281 f., 299 f.
— Langen wip Katerin 120
— Litschcrs Haus, Werdenberg 113
— Marald 130 f.
— Marquardi filius 70
- 45*. -
U l r i c h M e r k l i . S c h w y z 283
— M o n i f o r l . von 93 . 95 . 121. 123, 125.
112. 167. 168. 252. 267. 279, 286.
292
— N e n z i n g e n , von 84
— Nidegge , von 121. 123
— R a m s w a g 83 f.
— K i c h e n s t e i n . von 83 f.. I 12. 144, 148 f..
164 f., 166, 184. 185. 186
— R i c h e n s t e i n e r E i g e i i m a i i u zu Seve len
143, 145
— R ö s c h , P f l e g e r des K l o s t e r s St. G a l -
l en 167, 268, 279
— S a x , von 70, 7 1 , 129, 130 f.
B r a n r h o , B r a n t h o h 128. 130 f.
E h e r h a r t 131 f., 238
H a n s 131 f.
S t e p h a n 127.. 130 f., 132
— S c h e l l e i l b e r g , von 107. 127. 168, 170.
171, 173, 273 f f . , 280. 289. 295
— S c h a l u n , von 242
— Seger von M a i e n f eh l 287
— T r ä u k l e 289 f.
— V a i s t l i 133 f.
— W a l t h e r s 121. 123
— W i l d r i c h 173
U m b e r t u s , c a n c e l l a r i u s 61, 62. 63. 65
U n f r e d n s R e c i a r u i n con i i s 15, 16. 17, 19
U n t e r l a n d , l i e ch tens t e in i sches 31 , 63
— R a n k w e i l e r B e z i r k s 23 f.
— St. G a l l e r B e s i t z 49
U l i t e r - M a l a u s
— B u i n a n l i s honga r t en 218
— F l i - r e n hof s t a t 218 '
— G e m a i n e - S t r ä s s 218
— M u r e r H a n s 218
— W e r d c n b c r g e r H o f s t a t t 2 I i i
U n l e r r ä t i e n , G r a f s c h a f t 3, 17; G r a f -
s c b a f t s g e r i c l l t i n R a n k we i l 18
U n t e r s c h o p f ( V n d e r s c h o p h ) B u r k h a r t ,
K o n s t a n z 110 f.
U n t e r s t e m , , z w . S e u n w a l d und l . i c n z 151
U n t e r v a z
— F r ö w i s , M ü h l e 108
— O h e r - N e u h u r g 125
U n t e r w a s s e r , B e z . O h e r - T o g g e n b u r g 164f :
R i c h e n s t e i u e r L e u t e
— B e l a , N i c l a u s e n toch te r 164 f.
— C u o n r a t 164 f.
— H a i n r i c h 164 f.
— M a c h l h i l t 164 f.
— N i c l a u s , R u o d o l f s sun 164 f.
— R u d o l f
— — C u o n r a t e n b r u o d e r 164 f.
— V o l r i c h 164 f.
Ü n t e r w e g e n , B u r g i m S c h a u f i g g 194
— H e n s l i I V . v o n . S o h n H a u s I I I . , g r ä f -
l i c h e r A m i n a n n zu V a d u z 197.
203
— H e n s l i V . , S o h n R u d o U 1. 193, 191.
195 f.
U r s o , von G l a r u s 18
— testis 16
U r s u l i , H a i n z B r u n n e r s von F e l d k i r c h
F r a u 140
Us te r , K t . Z ü r i c h 119
V
V a d i a n u s 103, 118
V a d u l a s , L o r ü n s e r - S c h l ö s s r h e n ob B l u -
denz 245
V a d t i t z (Fadu l ! ) H a n s , R e c h t s s p r e c h e r
285
V a d u z ( F a d u t z . V a d u t z , V a d u t z z , V a -
dvez . V i d u z i o ) 9 7 . 99. 100, 101.
107, 135. 175 f., 227, 229, 231, 246.
26 V. 266 , 298 f.
— A l t e h a u s , dz 135
— A m m a n i i 197. 203
— B r a n d i s , s. daselbst
— ß u c h s - W e r d e n b e r g i s e h c n B e r e i c h s 24.
44
— B ü r k l e 151
— B u s c h e l i n u n , wise 175 f.
— E b n i , i m d o r f u f der 180 f.
— F o r s t 175
— G r a f e n 63, s. W e r d e n b e r g
— G r a f s c h a f t 24 ; A b t r e n n u n g von Sar-
gans 250
— Lands t r a s se C h u r - F e l d k i r c h 100.
225 f f .
— M a r i n a , i der M a r e 133 f.. 135
— M u r e r 219
— p e d a g i u m 225, 228, v g l . Z o l l
-— S a n k t J o h a n s e r B e s i t z v o m T h t i r t a l I
— S c h a l u n 245
— Schloss ( b u r c h , ves t i ) 107. 250, 261.
263
— Sch los sweg 135
— S c h w a b e n k r i e g 1499: B r a n d 289
— Senne , H a i n t z 180 f.
— S teue rgenossenscha f t sbez i rk 22
— S u l z , v o n , s. daselbst
— U n t e r w e g e n , H e n n s i v o n , A i n m a u n
197, 203
— U r b a r 171
— U r k u n d e zu F e l d k i r c h geschr ieben
140
— W a l c h 151
— W e i n b a u g e b i e t 135
- 457 -
\ a t iuz. V» e i n z i e r l 147
— W e r d e n h e r g , s. daselbst
— Z e h n t e n 207
— Z o l l 157. 159, 225
V a i s t l i n ( F a i s l i , F a i s l i n , F a i ß l i n , Fa i s s -
l i n . F a i s t l e , F a i s t l i , F a i s t l i n . V a i s
I i . V a i s l i n , V a i ß l i n . V a i s s l i . V a i s t -
l i ! 135, 141
— Agnes ( A g n e s a , Nesa,) 175 ( A l h e r
V a i s l i s w i r t i n n e ) , 177 f.. 179. 180 f.,
182, 205 f. ( R n o d o l f s von B l u o -
m e n l a l gen . V e t l e n h u s f r o u w )
— A l b e r ( A l b e r o ) 133 f., 136 f f . , 151 f..
154. 161 f., 163, 175, 177 f.
B e r g des 133 f.
— — Haus zu V a d u z 133 f.
— — K a u f b r i e f u m F u r x zu Sehaan 153
M a r i n a 133 f.
— H e i n r i c h 136 f.
— J o h a n n ( H a n n ß . Johans ) 177 f.. 180 f..
193. 194. 205 f.. 207. 286
- - — k a i s e r l . V o g t auf G u t e n b e r g 194
— M a r g ( a } r e t h . H a n e n W a l t h e r s F r a u .
B ü r g e r s ztt F e l d k i r c h 205 f.
— — V o l r e r s K u o n o ' s F r a u 198 f f .
— Swigge r 175, 177 f.
— T o r g g e l z u V a d u z 205 f.
— T r i e s e n . i n 201
— U l r i c h 133 f.
— V e r e n a . A e h l i s s i u zu Caz i s 204. 285
V u l e i i f i a n u s 61 , 63. 65 f.; testis 16, 35 f.
\ a lens . I lez. Sargans
— K ü h n e 1 17
— l i e M i 147
\ ; l 11-II I i I i l II I i I i s 6-1
\ a l c n a i i n s . t e s l i * 16
\ a l c r i u s 23. 56. 58. 61 . 63, 65 f.
- - A u s s t e l l e r 43
- - \ . Cra l t s ode r Schaan 43
- d i c l a l o r 30
- ingrossa to r 20
P c l r i Sohn 41 , 45
— l ' o c i a r i i Sohn 44
— - | i r e sh i t c r 23, 61
— - Probs t zu R a n k w e i l
— v. Schaan 11. 42. 43
— testis 16. 48
Y a s ö n . B e z . Sargans
— K ü h n e 147
\ aueo ( B a u c o ) . K a n z l e r des G r a f e n
H u n f r i d u n d a n g e b l i c h C h r o n i s t 16
\ a z / O b e r v a z ( O h r e n va tz) 193
— B a r g a n n A l b r e c h ! 193
— B e r g a m i n 194
— Sarganser E i n k ü n f t e 193
V a z i t l a A l b e r t u s 245
V a z i l t a R . ( V a i s t l i n ?) 245
V e d a l i n u s . testis 39 , 41
V e l d k i l c h . s. F e l d k i r c h
V e r e n a V a i s t l i n . A c h t i s s i i i von Ca;:i's 204.
285
V e t t 205 f.
V i c t o r 61 , 63, 65 f.
— p r e s b i t e r 55 , 57
— testis 16, 35 . 39
V i g i l i u s ( V i g e l i u s , V i l i u s ) 11 . 14. 38 f..
40 . 61
— ingrossa to r zu R a n k w e i l 26
— iudex 11
— M a i e n f e l d 13
— P o c i a r i i S o h n 44
— testis 26, 35 f., 48, 51
— U r k u n d e n s c h r e i b e r 36
V i l s ( V i l c z ) C l a n s von V i l t e r s 302
V i l t r r s ( F i l l t e r s ) , B e z . Sargans
— P e t e r (Be t e r ) von 134. 148 f.
— Pe te rs w y h . E i g e n f r a u v o n R i e h e n -
stein 148 f.
— R ü t t u c r 147
— V i l s ( V i l c z ) C l a u s 302
V i n e r i o . de S. (S. F i l i e r ) 204
V i n o n i i i a ( v g l . R a n k w e i l ) 20, 27 . 32, 35.
53, 54
— d ä m m 20
— C e r i c h tss i tz 17
— ina l lus p u h l i c i i s 18
— R h o d h e l m u s 17
— v icus 25 . 39, 40 . 48
V iu t s chgau . P r o v . ß o l z a n o
— C a m p e i n a u r 52
— M o r e i n 52
— St. Z e n o 52
V i t a l i n u s 41
V i t a l i s 41
\ i ven t iu s ( V i f e n t z , V i u e n t z ) 193, 194
— A i n a n u von O h e r v a z 193
— testis 35
V o g e l H a n s . C a z i s 285
Vogt H e i n r i c h zu L e u p o l z u n d Sun imer -
au 296"
V o l l e r K u o n 198 f f .
V o r a r l b e r g 33
— R o m a n e n i m O b e r l a n d 13
w
W ä d e n s w i l . J o h a n n i t e r 161
Wagegg . B e z . K e m p t e n , B a y e r n 296
W a i h i l . B e r O h o l d u s ) 84
W a l c h . C u e u i u . seine Schwes t e r u,
H a i n i , R i / chens te ine r E i g e n l e u t e
zu S e n n w a l d 148 f.
— 458 —
W a l c h , R u g g e l l 151
— V a d u z 151
W a l d , B e z . H i n w i l , K t . Z ü r i c h 156
W a l d h u r g , Fes te i m w ü r t t e m h . O . - A .
R a v e n s b u r g 252
— E h e r h a r t T ruchses s v o n , H e r r z u Son-
nenbe rg seit 1455, 91 f f . 266
— J o h a n n , Truchsess von 251, 259
W a l d s e e 252
W a l g a u ( V a l l i 8 D r u i a n a , ) W a l g o e , W a l *
goew) 42 , 44, 97 , 101, 250
— St . G ä l l e r K l o s t e r v o g t 55
— - T h u r t a l - V e r k e h r 85
W a l g a u e r ( W a l g e w e r ) v e r b r e n n e n B l u -
menegg, B ü r s , J a g d b e r g u n d
R a m s w a g 287, 294
W a l l i s e r B ü n d n i s m i t B i s c h o f F r i e d r i c h
v o n C h u r 1288, 105
W a l s e r , T o g g e n b u r g 120
— T r i e s e n b e r g 120
W a l t e r ( W a l t e r n s , W a l t h e r . W a l t h e r u s )
— A h t v o n St . G a l l e n 7 1 , 74, 76, 77
— A l g o u w e . mi l e s de 91 f f .
— A l t s t ä t t e n . M e i e r von 114, 116, 127,
129; r ec to r ecc les ie de E p i s c o p i -
c e l l a 129
— C a r a m a m m a 97, 106
— H a n zu F e l d k i r c h 205 f.
— H e l l e n 84
— H o v e n , de, f r a t e r B u r c h a r d i , c iv i s
Cons t an t i ens i s 91 f.
— K ö n i g s e g g , von 280 f., 296
— T r a u c h h u r g , v o n , A b t zu St . G a l l e n
79
— U e l i n 121, 123
W ä l t i . a m ,Bü l i m S e n n w a l t , R i c h e n -
s te ine r E i g e n m a n n 148 f.
— v o n E g e n b e r g , Seve l en 143, 145
W ä l t i n S c h r o t e r z u Z a c h s e l , R u g g e l l
254 f., 257
W a n c i o ( U u a n c i o ) 56, 58
W a n d e l b u r g , A e b t i s s i n v o n Caz i s 284
W a n g e n i m A l l g ä u 187
— G e r i c h t 117
— Stad t ( o p i d u m ) 113 f.
— U l r i c h R ö s c h , A b t von St . C a l l e n 2 7 9
— V o g t e i 117
W a n g e n a. d . A r g e n , W ü r t t e m b e r g
—- A n d r e a s W e r m e i s t e r 181 f.
W a r t a u , B e z . W e r d e n b e r g
— O b e r s c h a n 147
— S teue rgenossenschaf t 22
W a r t e n b e r g , G r e g o r i u s v o n , A b t v o n St.
G a l l e n 186
W a s s e r b u r g , B e z . - A m t L i n d a u . B a y e r n :
B u r g , F l e c k e n . G ü t e r , K a p l a n e i .
K i r c h e , P f a r r e i , V o g t e i etc. 154
— 157. 167 — 173, 187 — 192,
207 — 209, 251 — 253 , 259, 260.
267 — 282. V g l . a u c h E b e r s b e r g ,
M o n t f o r t , St. G a l l e n u n d S c h e l -
l e n b e r g
— C o p i a l b u c h 168, 172
— J a h r z e i t b u c b 168
— l i b e l l u s a c t o r u m C o n s t a n t i e n s i u m 167
— Prozess z w . St . G a l l e n u n d den G r a -
fen v. M o n t f o r t 167 f f . . 267 f f .
W a t t w i l 112
Weesen ( W e s e n ) , K t . St . G a l l e n 154 f.
— E g l o l l f v o n E m s , V o g t z u 238
W e i n g a r t e n . R o l l e dieses K l o s t e r s in
L i e c h t e n t e i n 5
W e i n z i e r l , V a d u z 147
Weis senaue r G ü t e r b e s c h r i e b 71
W e l s c h R a m s w a g , B u r g h e i N ü z i d e r s 85.
294 ; v g l . auch R a m s w a g
W e n t z e s l a w , r ö m i s c h e r K ö n i g 246
W e r d , Inse l 79
W c r d e n b e r g ( W e r d e n b e r c h . W e r d i n -
b c r c h ) 12, 24. 44, 9 9 . 100. 102.
103. 143, 144. 146, 147, 149, 150.
229. 237
— B u r g (arx , schloss, s c h l o ß , t u r n .
ves t i ) 97 , 98 , 99, 102, 104
— F ä h r e 227
— F e l d k i r c h e r - Z u g n a c h 287
— G r a f e n , G r a f s c h a f t 3, 6, 44 . 63 , 97.
98, 101, 103
— — Gesamthaus
— — — B a l z e r s , E r w e r b u n g 24, 41
— — — T e i l u n g e n 24
— — L i n i e n : v. W . - H e i l i g e n b e r g
— — — I. A l l g e m e i n e s :
— — — E s c h n e r b e r g , E r w e r b u n g 1317,
171
H a b s b u r g e r P a r t e i g ä n g e r ge-
gen A h t W i l h e l m v o n St. G a l -
l en 105
— — — R i c h e n s t e i n , v o n . D i e n s t l e u t e
147
— — •— S e v e l e n , H o f 146
— — — II . E i n z e l n e :
A l b r e c h t I. ( 1 3 0 8 — 1364) 146
— I I . (1322 — 1371) 218, 230
— T — — C a t h a r i n a , F r a u H e i n r i c h s V .
v. W h . — V a d u z 209 f f .
H e i n r i c h I I . 146
H u g o I I . (1277 — 1305) 97.
101, 106 f., 113, 146. — I V .
(1305 — 1329) 127 f., 146
- 459 -
Werdenherg. Graten v. W. - H e i 1 i -
g e n b e r g - B l u d e n z :
Albrerht III. (1367 — 14181
229 ff., 234. 236 ff.
v. W. - H e i l i g e n h e r g -
R h e i n e e k :
Heinrieh V I . (1367 — 1392)
229 ff.
Hugo V I . (1381 — 1387) 218,
220 — VIII. (1388 — 1428) 231
236. 238. 283 f.
— — v. W. - S a r g a n s
— — — Allgemeines: v. Griffensee.
Ministerialen 194
— — — Elisabeth, Frau Eberharts IV.
v. Sax 283
Georg II. (1444 — 1504) 249,
264, 266
Hartmann I. (1234—1264)
107. — II. 83
Hugo VII (1393 — 1421) 260.
266. 287. 294
Johann 1. (1342 — 1399) 193.
194. 229. 230, 260, 262, 266.
294.— II. (1393 — 1405) 266
Rudolf II. (1271 — 1322) 107,
142. 230, 266, 294
Rudolf IV. (1328—1361) 161,
194, 230, 266. — V I I . (1380 —
1440) Dompropst zu Chur 260.
266
Wilhelm II. (1444 — 1470) 266
— — v. W. — S a r g a n s -
L ö w e n b e r g :
Rudolf IX. (1417 — 1434) 266
— — v. W. - S a r g a n s -
S o n n e n b e r g :
Heinrich IX (1393 — I 147)
260, 266
— — v. W. - S a r g a n s - V a d u z :
Hartmann III. (1313 — 1353)
127 f., 130, 142, 161, 174, 183.
184, 194, 218, 265, 292. — I V .
(1360 — 1416) Bischof von
Chur 3, 157 ff., 161, 174, 183.
184, 218, 223, 224, 232, 233.
239 f., 246, 254 f., 260 f..
262 ff., 265, 303, —
Buchs, Zug nach 287
Gefangenschaft 286 f.
— — — — Mariae E m p f ä n g n i s e i n g « -
führt 286, 288, 294
Werdenherg. Grafen-Linien: Heinrich V .
(ca. 1355 — 1397) 157 ff.. 161.
173. 174, 180 f., 183, 184, 199.
2C1, 203, 209 ff.. 218, 229, 231.
232, 233. 239 f., 246 ff., 287, 293
Rudolf V I . (ca 1335 — 1365)
i . i i I .. 161. 173. 171. 184.
286 f., 292
— Stadt (statt, s t ä t t l e . statte) 283, 287
B ü s c h Ulrich 283
Frauenberg (Fronberg) 133, 283
— — Litschers Haus 113
Senn 183
Weg 227
— SteuergenosBenschaftshezirk 22
Werdenstain, dominus de 110, 111
Wcrtneister Andreas von Wangen 281 f.
Werner (Werinher, Wernher, Wernherus)
— Bürs , de 84
— Eschen, abgegangenes Geschlecht 304
— Gotschalch 113
— Rot, der, Kaplan zu St. Johann in
St. Gatten 79
— St. Galler Abt 68, 69, 70, 81
— v. Sigberg, Domher zu Chur 108
Wernlein ah der hueh auf dem Esstner
herig 302
Wernli am B ü l im Sennwalt, Eigenmann
von Richenstein 148 f.
Werstein (Hohenzollern), dominus de
110 f.
Westdeutschland. Handel 226
Widmer. P. K a r l , Transsumt von 1656.
88 f.
Widnau, Rheintal 79
Wido (Uuido), testis 42
Wien. Huber Heinrich aus St. Gallen,
Student in 245
Wikrani (Uuiheramnus Vuikeramnus) 32.
42, 61
Wi l , K t . St. Gallen 105, 107, 230, 239 ff.
Wildenhnrg, Gem. Wildhaus, Toggenburg
127, 129
Wildenstein, Georg von, Abt zu St. Gal-
li n 304
Wildhaus
— Tesol-Alp 127
— Transit 85
— Wildenburg 127, 129
Wildrich Johannes, notarius 243
— Ulrich. Eigenraann des Klosters St.
Gallen 173
Willehirg, Aehtissin von Schanis 120
Wilhelm (Wilhalmus, Wilhelmui , Wi l l -
helmus)
— Ende. Ritter von 127
— 460 -
W i l h e l m v. M o n t f o r t , A b t zu St . G a l l e n
91 f f . , 97 — 100., 104, 106 f., 112.
113, 115, 118
— — - B r e g e n z 260, 281 f.
— T e t t n a n g 252 , 279 . 283 f. 294.
298 f f . , 301
— N e n z i n g e n , v o n 128 f.
— R i e h e n s t e i n ; v. 1.13, 128 f.
— S a n k t J o h a n n , v. 113
•— Sargans , v . 266
W i n d e g g 155 f.
— B e s i t z 156 f.
— B o r g e n : N i d b e r g - M e l s , N i e d e r w i n -
d e g g - S c h ä n i s , O b e r w i n d e g g - N i e -
de r i t rnen , W a l d / H i n w i l 156
— H a r t m a n n , der M e i e r v o n 155
W i n e g g , G r b . 222
W n i n i b e r t o s , p r epos i t a s 24
W i n t z ü r l i n , R i c h e n s t e i n e r E i g e n l e u t e zu
Seve len 143, 145
W i s i g o t h o r u m , l e x R o m a n a 45
W o l f h a r t ( W o l f f h a r t ) von B r a n d i s I . u .
I I . 173. 174, 184, 250, 260. 262.
266. 298 f f . .
W o l f u r t . B u r k a r t v o n . A b t zu P f ä v e r s
218. 224
W o l f u r t e r W o l f 224
W o r m s ( W u r m s ) , s t r i t t u f f dem hasen
811 '86oT P H - » 1 1 0
W ü r t t e m b e r g ( W i r t e m h e r g ) , G r a f e n von
171, 288
z
Z a c h s e l . W ä h l S c h r o t e r zu,- R u g g e l l 254 f.
Z e i l oder L e u t k i c h , W ü r t t e m b e r g 188.
189
Z i e g e l b r ü c k e , G e m . : S c h ä n i s , K t . St.
G a l l e n
— N i e d e r w i n d e g g 156
Z i z e r s , G r b . 221 . 222 1
— sosta 225 f., 227 f.
— v i c t u r a 225 f.. 227 f.
Z ü r c h e r W a p p e n r o l l e 179
Z ü r i c h , A l t s t e t t e n s E i n n a h m e 289
—. G l e n t e r J a k o b 283
— K i l c h m a t t e r R u d o l f 283
— Maness R ü d g e r , B ü r g e r m e i s t e r 173
Z ü r i c h b i e t , d ie von S c h e l l e n h e r g i m 280
461 -
Sachregister
für das Urkundenbuch
A
a l i l ias . s. auch abht , A b t . apt avat 22.
59. 71 . 74. 76, 77, 81 , 84, 87 , 104,.
109. 12.") f.. 127. 223, 224. 241.
242. 272
ahha t i a . s. A b t e i 39, 104
A b g a b e n 223, 227
A b l a s s 303
A b l ö s u n g , v g l . L o s u n g 259, 260. 269, 278
A b s e t z u n g 105
a b s o l u t i o n i s l i t t e r a 189
A b t . abt . ap t ; s. abbas 68 f., 70, 79, 86 f..
91 f f . . 97. 98, 99 , 100, 101, 102.
105, 106, 107. 108. 109. 113, 118.
125 f f . , 132. 164 f.. 174, 186, 218.
220. 229. 230, 231 , 232, 233.
239. 240. 241 f., 245, 252, 268.
273. 274. 275, 276, 279, 280, 296.
304
A b t e i , s. abba t i a 224, 282
Ä b t i s s i n , ab t i s s in 120, 204, 285
A b t r e t u n g , s. cessio 48, 116
Ab t s s t ab 76
A b t s t h r o n 76
A h t s u r k u n d e n 68, 71 f f . , 91 f f .
A b z u g 100. 101, 287
a c c e p t i i a t i o 45
accoinut lare s e c u n d u m legem 45
A c h t 188, 251 . 271 . 274
A c h t e r 271 . 271 . ve r s ch r i ebene r 190, 192
Ä c h t u n g 171
A c k e r , aekher . a k k e r . s. ager. a i r 20, 28,
37. 66, 205 f., 207, 234. 254 f..
257
acta 167, 168, 251
a c l o r , s. K l ä g e r 28
A e t u m - D a t u i n 16, 70. 74, 84
actus ( R e c h t s a k t ) 37
A d e l 6
A d e l i g e 93
A d l e r 70
} 2
Adresse 30, 32. 38, 40 , 51 . 55 f f . , 61.
71 , 74
adventus d o m i n i 68
a d v o c a t i c i u m ins 114
advoca tus . s. V o g t 22. 23, 24. 35. 125 f f . .
243
a i l m i n i s t r a t o r 290
a e d i f i c i a , s. B a u , b u w , e d i f i c i a
ager. s. A c k e r 11. 25 f., 28, 30. 32 f..
38, 40 . 48, 55, 67
agere 243
ag ra r i a m e n s u r a 67
ag r imenso r 67
a g r o r u m co lona tus 22
aggrava t io oner i s 73, 75
A h n e n v i e r t e l 38
A h n h e r r , anher . a n h e r r 271 . 272. 275.
276
a id 261 f., s. E i d , i u r a m e n t u m , sacra-
m e n t u m
a igen . s. E i g e n , p r o p r i u m 175. 272
aigen guot 254 f.
a igenschaf t 278
a ignne l ü t t 166, v g l ; E i g e n f r a u . E i g e n -
leute , E i g e n m a n n
a i r , ager 55
all» 177 f., s. A l p
a lb i s . in 73, 75
A l b e 76
A l l m e n d r e c h t e 285
A l l o d i a l g u t 33
A l p 127, 177 f.. 179
A l p a n t e i l e 59
a lpe 52, 53, 55 f f . , 59
alpes 48
A l p g e n o s s e n s c b a f t 59
a lp i s 38, 40
a l p n e n 54
A l p z i n s 179
al ta persona 13. 18
A l t a r , a l t a re 50, 73 . 75, 79, 246
— t r a d i t i o super 50
a m a l l a r e I I , 13
- 462 —
ame l io r a r e 61 . 64
A m m a n n , aman , s. m i n i s t e r 22, 113. 193.
203. 282. 283, 284. 301
a m m i n i s t r a t i o 169
amnr d i l e c c i o n i s 61
a m p t l ü t 234
A m t s d i s t r i k t 12
A m t s m a n n 42. 50
A m t s p e r s o n . Ö f f e n t l i c h e 23. in U r k u n d e n
37
A m t s p r o p s t , r ä t i s c h e r 23
A m i s s c h r e i h e r . s. c a n c e l l a r i o s 7, 37
A m l s s t e l l e 63
anbe raumen 300
a n d e c h t i g 250
A n d e n k e n , ü b l e s 278
A n e r k e n n u n g 113, 115
A n f a n g s d a t u m 25 f.. 33, 41 f., 65
A n g e h ö r i g e . P f l i c h t t e i l f ü r sie 64, 68
A n g r i f f 99
A n g ü l t 231 . 260. 262
an ima 61
a u i i n a d v e r t e n d i I m p e r i u m 115
a u i m e r e m e d i u m 48, 51 , 55 f f . , 125
a n i m n bono 51
A u l a s s b r i e f 268, 275
a n l a i t u n g 270
aunales 89, 103, 108
a n n i c i r c u l u m 68
a i i n i v e r s a r i u m . s. J a h r z e i t 68 .73. 75, 77.
81 . 82, 83, 97 . 106 f., ; 0 8
a u n o u a eons t i t i i t a 68
A n r a i n e r - K l a u s e l 15. 32 42 , 65
A n s c h l a g 99, 189
A n s t ö s s e r 254 f.
A n s p r u c h , ansp rach 205 f., 209. 2 1 0 r 212,
214. 215. 235, 251 , 259. 268. 272.
273. 278
A n s p r n e h s v e r / i c h t J31 f., 136 etc.
an t eponc re 63
a n l i q u u m r e g i s t r u m 245
A n t w o r t 276 f.
A n t w o r t s c h r e i b e n 268 f.
A u w u r f 278
apaetuare 11
apos to lns 81 . 243
appe t l a t i o ad aposto los 243
a p p r e c a t i o 16
a q l i a u i a r g l i a 17
aqua 15. v g l . W a s s e r —
a rhnredus 15. s. R a u m g a r t e n , bougar t en
a rbores 13
arear ius 22
a r e h i d i a c o n a t u s 43
A r c h i v e 4
a r c k w e n i g ( a r g w ö h n i s c h ) 272
Are r .ga 48. 61 . 71 f.. 74 ete.
a rgen t i m a r c a . s. M a r k S i l be r s 113, 114.
115
arrna 114
A r m e n h r o t 68
a r l i s t i t u l u s 29
a rx . s. B u r g , Cas t rum. Fes te , Sch loss .
ves t i 104. 292
assensusl s. consensus. Z u s t i m m u n g 73.
75
a.ssessor 37
as s igna l io 126
a s sumpt io 72. 75, 8 L
A u . s. owe 197, 234
a i i c t u a r i u m ad census 83
A u f l a s s u n g 63 . 143. 145. 148. 150. 164.
166. 184. 200. 202, 211 . 215. 232.
235
A u f l ö s u n g 295
a u r i l i h r a 38. 18. 51 f.
a u r u m 61
A u s h ä n d i g u n g der U r k u n d e n 4. 63
A u s l e g u n g 277
A u f l ö s u n g 116
Aussage vor G e r i c h t 18
A u s s t e l l e r - F e r t i g u n g 224, 237
— - S i g n u m 65 . 68
A u s s t e l l u n g be i der R e c h t s h a n d l u n g 26.
62
A u M r a g , s. uss t rag
A u s w a n d e r u n g 267
A u s z a h l u n g 260
avat. s. abhas. A b t 63
avena 55. 56. 57
a v ice 45
avus 15
a \ g e n . a \ g e n n s. E i g e n 210. 213. 235
avgene f r ö w 234
avgcns, h a H 235
«
B ä c k e r 73, 75, 81
ba ie 109
B a l d a c h i n 224
B a l l 109
b a l l a laue ( W o t l e n b a l l e n ) 222 , 225
B a n k e t t b e i B e u r k u n d u n g 153
B a n n , s. p ann 117. 210, 213 , 234. 239.
240, 241 . 251 , 274
B a n n e r t r ä g e r 118
B ä r 212
bares gelt 254. 256
baro 87. 97
- 463 -
Barscha f t 199, 201
B a u . s. b u w . e d i f i c i a
bauen 287
B a u e r 118, 167, 209, 259
B a u k e s t e n 303
B a u m , s. a r b o r 15, 234
B a u m g a r t e n , s. a rboredus , b o n g a r t 65 f.
B e c h e r 75 f., 82
B e d i n g u n g , s. c o n d i c i o 61
B e f e h l s g e w a l l 117
B e f r e i u n g 250
B e g l a u b i g u n g 7, 257
B e g l e i c h u n g I I I
B e h a u p t u n g 269, 274, 275, 276
beie (Fens te r ) 109
B e i r ä t e der R i c h t e r 37
Beisasse 300 f.
B e k e n n t n i s 277
B e k l a g t e r I 1
B e l a g e r u n g 98, 99. 102, 111, 287, 205
B e l a s t u n g 75
B e l e g s t ü c k e 268
B e l e h n u n g 171, 218 f.. 230, 276
b e l l a r egn i 170
bene fac to re s 12
b e n e f i c i u m c l aus t r a l e 72
B e r g 54, 108, 120, 234
B e r g l e u t e , be rg l i i t 98. 99, 100, 102
B e s a t z u n g 105
b e s c h w ö r e n 283
B e s i t z 33, 268
B e s i t z e s e i i i w e i s n n g 116
B e s i t z f o r m e l 25, 32 , 38. 42 , 51 . 64 etc.
B e s t ä t i g u n g 250
B e s t e c h u n g 97, 98. 99. 101
b e t r ü g e n 271
B e u r k u n d u n g , a m t l i c h e 21
— b e h ö r d l i c h e 37
— b e i . vor u . nach der H a n d l u n g 16, 26.
36. 18. 63 . 79
— bei W e i n 152 f.
R e u r k u u d u n g s h e f e h t 23 f.. 63
B e u r k u n d u n g s s t e l l c 41
B e w e i s 275 f.
l i c w i s u n g 261 . 263
h i d e r b e Ki t 219
B i m s s l e i n s p u r e n 62
B i s c h o f , b i s c h o f f , s. episcopius 5, 97. 100.
101, 102, 105, 119, 127. 161, 183.
184. 187, 218, 224. 231 . 232, 233,
239. 240 f.. 246 f., 249, 254 f f . .
259. 260, 261 . 262. 264. 286. 287.
293. 294, 303
B i s e h o f s w a h l 245
l l i s e h o f s w e i l i c 224
B i s t u m , b i s t o v i n , h i s t u m b . s. d ioces is
115, 164 f.. 246. 288
B i t t e 230. 246 f f .
M a t t 118
b l i d e (S t e in sch l eude r ) 109
b l o n d e r 100
b l v d e n 98, 102
B o h n e n 57, 81
h o l e . ' B ö l l e r ) 102, 109
bo l l e i K n n s p e l 292
B o l l e n 109
B ö l l e r 109
b o l n s c h l e u d e r 109
bona f ides 37
b o n i homines 40
- - v i c i n i 29
— v i r i 20, 25, 29
b o n g a r t e n . s. a rboredus , R a m n g a r t e n 218
boves 51
b o w e l ( K n o s p e ) 286
H r a c k e 132
B r a n d 97. 99. 105. 251 . 284. 287. 288
289
b r i e f 209. 213
b r i c f l i n 270, 272. 273. 278
b rochen schloss 100
b rnps t , s. p repos i tus . P r o p s t 272
B r o t . s. pau i s 68
B r o t l a i b 81
B r u c h 107
b r u o d e r ( M ö n c h ) 220
B u e h s c h r i f i 303
— got ische 59
— k a r o l i n g i s c h e 58
b ü h e l 234
h u l b u s 292
b ü l e n 287
B u l l e 276
h u r c h . s. a rx . B u r g , Cas t rum. Feste.
Schloss , vest i
B u n d 229. 282. 283. 294, 295
B ü n d n i s 105, 230
B ü n t e , s. p ü n l 231
H o r d e n 28
B u r g , h u r c h . h v r g . s. a rx . Cas t rum, Feste.
Sch loss . vest i 9 7 — - 1 0 0 . 102, 103^
105, 109. 111, 119, 125, 142, 167.
179. 187. 194. 250, 267, 268, 272.
275. 278, 280. 281 . 286. 288. 292.
294. 295. 297
B i i i g l i e l a g e r u n g I I I
B ü r g e , s. G a r a n t , gvsel , obs t ag ium 91 —
94. 107. 111.' 120, 121. 123. 127.
193. 266
H u i g c n h a n 98. 100
— - h r u c h 291
— 464 -
B ü r g e r , hu rge r , s. c i v i s 140, 151 f., 154 f..
156, 192, 198, 204 f f . , 236, 246.
250, 278, 280, 297
b ü r g e r l i c h e s Z e i t a l t e r 6
B ü r g e r m e i s t e r 167, 173, 267, 268, 284
b u r g e r s c h a f t 289
B u r g h e r r 230
B u r g s ä s s , burgsaez 98, 142, 281 , 296
B ü r g s c h a f t 94, 251
burgs ta l 232, 239, 240, 241, 281
B u r g w a r t 142
B u r g - Ü b e r g a b e 103
b ü r t i g 99, 100
B u s c h , s. pusch 246. 248
b u w 169
c
caha 34
t~ aWala 54
c a h a l l a 51
c a l e n d a r i u m 302
c a l u m p n i a 243
c a l u m n i a t o r 45
camera d i c o m m e r c i o 222, 226, 228
c a m e r a r i u s 70
c a m p a n a r u m p u l s a t i o 73
campus , s. F e l d 28, 52 , 53
C a n c e l l a r i a t s - U r k u n d e 24
c a n c e l l a r i u s 7. 16, 22 , 30 , 35 . 37 , 48, 61 .
62, 63, 65
canones 243
oano i i i cus , s. C h o r h e r r , D o m h e r r 64. 67.
70. 9 1 , 93, 95 , 242
c a p e l l a 72, 73, 8 1 , 82, 83
C a p i t a l i s 153
c a p i t u l a 14, 19, 21
e a p i t u l u m , s. D o m k a p i t e l 97 , 107
c a p i t t e l 262, 264, 288
cap loney 168
cap iv i t a s , s. G e f a n g e n s c h a f t 97, 104. 108
cap t ivus 108
capu t (E ingang) 65 f. 68
ca rce r 104
Cari tas 61
carnes 81
ca r ra ta 28
car ta 37, 39 , 40, 4 1 , 42 . 45 , 48. 51 . 61 .
65
— d o m i n i 222
— i n c i s c a 243
— in t e r v i r u m et u x o r e m 63
— t ransversa 117
— v e n d i t i o n i s 29
ca r t am f i r m a r e 45
— i m m u t a r e 45
ca r t am i n v i o l a r e 29
r a r t u l a 32. 33
casa 28. 38, 40, 44
caseus 68. 81 . 245
Cas t rum, s. a rx , B u r g . Fes te . Schloss .
ves t i 104. 110. 115. 170
casu la 76
casus 88. 89
cauc io ( U r k u n d e ) 28
causa 18. 19. 45 . 242
— m a i o r 13
— p u b l i c a 37
causacio 13
causac c o g n i t i o 45
— i n q u i s i t i o 19
causatores 19
cau te l a 91
c e l e b r a t i o f e s t a n u n 72
ceusua l i s 37
census. s. Z i n s 42. ( 45. 55 59. 65
— a u c t u a r i u m ad 83
— p o r t a r i e 59
c e r v i c i s f r a c t i o 108
cessio, s. A b t r e t u n g 110. 114
c h i r o g r a p h u m 25 f., 32 . 41 f.. 65
C h o r h e r r , s. canonieus 194
chorus 73, 76. 79
C h r i s m o n 15, 48, 50
c h r o n i c a , c h r o n i c o n . C h r o n i k 16. 88. 89.
289. 290
c h r o n i k a l i s c h e s 86 f.. 168
c ia tus 81
c i b a r i a exbaus ta 153
c i r c u l u m a n n i 68
c i v i s , s. B ü r g e r 91 f.
c iv i t a s . s. S tadt 37. 68. 114, 116
c l ag , s. a c t i o . K l a g e 298
c l a u s u l a 243, 247 f.,
c l a u s t r u m . v g l . K l o s t e r 83 . 223, 224
c los ter , s. go tzhus , K l o s t e r , m o n a s t e r i u m
289
C o d e x T h e o d o s i a n u s 40, 45, 16
c o g n i t i o causae 45
c o h e r c i o s i m p l e x 115
eo lona tus a g r o r u m 22
—* v i n e a r u m 22
co lonus 37
c o l t u r a 65
comes , s. G r a f 83 . 91 , f f . . 93 . 95 . 108.
113, 115, 124. 163. 182. 216, 233.
237
comi ta tus 17
c o m m e m o r a t i o , s. a n n i v e r s a r i u m , Jah r -
zei t 72, 73, 75, 77
commiss io 223
c o m p a r a r e t e r r a m 29
K>5 -
c o m j i l a i i a f i n 110
e o i u p l e t i o 14
c o n d i c i o 11,*»
c o n d i c t i o 213
c o n d o n a t i o 61
co t iduce re 243
conduc tus (Ge l e i t | 225. 2 2 «
confes su r 76. 302
c n u f i d e i u s « o r e s 93
e o n f i r m a t i o 73 . 75, 247 f.
c n n f l i c l u s 97. 107
congrega t io 48
cono l i s i dc s 93
co i i ru tu}»e i . c ia 19
(-un^aiigutiieiis 70
« o n s e n « I i s . s. ass<*usus. K o n s e n s . Z u s t i m -
m u n g 37. 110
e o i i s i l i a r i u s 37
e o i i s i l i u m 73. 75
eouso la t io 72
eon vene io 15
eonven i ene i a 45
eot iventns . s. K o n v e n t 72. 74. 84. 92
eon vers io I 7 1
C o p i a l b u e h 168. 172. 174
e o p u l a t i o 169
c o r t i n u m 42. 65 . 66
eosten. s. K o s t e n 287
e r e d i t o r 28
e r i n a 245
e.roniea, c r o n i c k l i 290
e rux saueta 14
e u l c i t r a 109
eu r i a 72 f., 74 f f . . 77. 8 1 . 82. 216
— regis 110
eur ia les 22, 37
eu r t i l e 73. 75
e.urtin 47
e u r l i s . s. H o f 15. 22. 87
II
d a i i i i i u n i . d a m p n u i n (Schaden) 37. 45.
L18. 110
d a p i f e r u s . s. Schenk 91 f f .
D a r l e h e n 183
D a t u m : a l i l i r e t i a t u m 32 . 39, 42, 48
— ac Inm 70. 74. 84
— fac t a <-arta 20. 25, 32 , 38 f., 42, 51 .
61 . 63
— fac t a car ta ve l t r a d i t i o u e 48
— f a c t a ~ l rad i t ione 35
— get renntes 25 . 42. 65
— bei der H a n d l u n g 16
— nach der H a n d l u n g 35, 48, 70, 74, 84
d c b i l i t a s persot ie 91
d c b i t i negac iu 28
d e b i t n m , s. S c h u l d 28 f.. 109
— dec ta ra t t im 109
d e h i t o r delegatus 114
— ob l iga tus 113
decan 290
d c e e p t u m ( M a n g e l ) 37
dechan t 290
d e c i m a . s. z e h e n d . Z e h n t 51, 85, 89
d e f f e n d e r e 243
d e f u n c t i s , missa p r o 73, 75
degantis 23
D e k a n 23 . 24, 79 ,146, 266, 290
D e l i n q u e n t 116
d e u a r i i i s . s. P f e n n i g 56, 57. 73, 8 2 . 83.
110. 184, 274
d e s c r i p t i o 64
d c v o t i o 73. 293
D e v o t i o n s f o r m e l (de i g ra t ia ) 71 . 74. 91 .
92 . 93 . 94. 95 etc.
t l ex t r a r iu s 110. 114
d i a c o n u s 48
d i r t a l o r 20
d i e n e n 280
D i e n e r 103
D i e n e r s c h a f t 91
D i e n s t , s e r v i c i u m 232 . 234. 239 . 246.
247, 248
D i e u s t l e u t e . s. i n i n i s t e r i a l e s 147
d i e n s t m a n 99
dies et consules 29
— et r e g n u m 29
— fes t ivus 68
— i u d i c i i 48
— p r i v a t u s 68
d i f f i n i r e 13
d ign i t a s 29
d i l e c c i o n i s amor 61
D i ö z e s e , s. B i s t u m , dvoces i s . e p U c o p a .
tus 294
d i p l o m a t i s c h e B e a r b e i t u n g 6 *
— M i n u s k e l 48
discesstis 63
d i sen te re 19
d iscre tus 188. 242
d i s t r i c t u s 114. 116
d o - d o i i o - d o n a t u m q u c - F o r n i c ! 30 , 38. 40.
48. 5 1 , 55 f f .
d o c t o r p u e r o r u m 245
douies t icus 37
d o m i n a 108
d o m i n i c a i n c a r n a t i o 74
— ter ra 30
d o i n i i i i c u m 16
( lo iu in io . r evoca t io i n 45
3 2 *
4-rv,»
d o m i n i u m e\ iu re i p i i r i t u m 33
dominus , s. J l e r r (Go t t , H e r r s r l i a f t s b e -
/ e i c h n u n g , T i t e l ) 37. 35. 5 7 . . 59.
68. 70. 76, 83 . 81 , 91 , 93 . 104. 107.
108. 110. 111. J 2 5 f . , . l 2 7 . 168, 169,
170. 223, 242
D o m k a p i t e l , s. c a p i l u l u i u , c a p p i t e l 4. 5.
108
d o m n u s 11. 13. 15. 16. 18, 25 f., 28 , 35,
38. 4 L 46. 48, 49
D n n i p r o p s t . s. d u o n b r o p s t , p repos i tus .
t uomprobs t 174. 266
doni i i s 10
donac io . dona t io 20. 38, 39, 10, 48 , 51,
55." 70
— mor t i s eausa 39
d o n a i i d i l i e e n t i a 45
d o n a t o r i - i ionieu 40
D o r f , d o r f f . s. v i l l a . v i ru s 52. 66. 180 f..
19.", f.. 218. 216. 248 . 289
dos 63
Doss ier 2 19
d r i r t u m ( " d i r e c t u m ) , s. Hech t 15
d u l r i s s i m c 32 , 33
d u o n b r o p s t . s. c a p i t u l u m , c a p p » 1 I. D o i i i -
p robs t . 121. 122
d u p t i c a r i 213
d u p l u m 25. 8. 29, 38. 42 . 46, 19. 51 f . ,
61. 65 f.
D u r c h z u g s r e c h t 221
d u x . s. H e r z o g 108
dyoces is 113- 223
K
chdon iada r iu s 82 f.
Ebene , r l i i n 180, 234
ecc les ia . s. K i r c h e 22 . 5 1 , 52. 53 . -55 f f
73. 79. 81 . 82 f.. 83 . 85 . 89. 91 .
93 . 106 f.. 129, 167. 223. 242
c e h e \ i n s 44
c i d . s. n i h i l i s 93 . 127. 173. 198, 199.
200. 201 . 239. 246. 248. 254 f..
298 f.
c l i f i . i a 15. 169
cge rdan 23 1
Ehega t t en 61 . 63
eh rha re rwe i se 221 f.
Kit) , s. a i d . i i i r a m e i i t u m s a c r a m e n l u i n
142. 157, 159. 167. 193, 278, 289
e i d b r ü c h i g 18
E i e r 81
E i g e n , s. a i gen . aygen . p r o p r i u m 45 . 51 .
175, 268, 272. 274, 276
E i g e n f r a u 234. 238
K i g c n h n f 231
K i g e n l e u l c 120. 113. 115 . 173. 209, 231,
238. 276. 277, 278
E i g c n n i a n n 173
E igen In in 251
e i n ä u g i g 113
E i n g a n g 66
E i n f a n g 75
K i n k e r k e r u i i g 97 f f .
K i n k ü i i f t e . s. c i i i o l u m e u t u m 59, 116, 183,
184 f f . . 193. 231 , 293
l ' . i i i tosung 260
l ' . iu i iah iue . kr ieger i sche . 294
l ' . i i ivernabine 300
K i n w a n d 273
Kinvvur f 275
c i i i o l u n i e i i t u i n 73
e i n p f e n g g i i i i B l ag 287, 294
e m t i o . s. K a u f
— v e s l i u u i 1 10
e m l n r 65 f.
cm iu r i s dan in t i iu 15
e u i l o r i I radere 25 . 28
K i u p r c h l i i n g 108
K n t f c u d a l i s i e r u i i g 6
E n t g e g n u n g 277
K n i s c h ä d i g u n g 76, 173, 262 261
E u t s c h e i d 253 . 276
E n t z u g 210. 214
ep i scopus , s. B i s c h o f 97, 103, 108, 245
E p i s t o l a - E o r m , r ö m i s c h e f ü r U r k u n d e n
20. 30. 32, 38, 40, 48, 5 1 , 55 , 61
ep i to ine 13, 22, 28, 29, 33, 37
E r b e . s. heres 277
i rber (ehrbar , hones tus j 120, 121, 122.
180 f.. 195 f.
e r b s c h a f f i 169, 184 f f . , 198
c r b t a i l 217
K i b i e i l n n - 198 f.. 205 f f .
c r k a n l n ü s 219, 298, 300
E r k l ä r u n g 191. 246 f f . . 251
e r l ed igen 300
K r n c i i i i u n g 116. 2 12 f.
e r ro r 290
E r n t e 28
E r ö f f n u n g 2111. 211
e r sch lagen 2H6
!'-• e l i c i l i , i i vor O c r i c h l M , 15
E r s a t z - B i i r : : c n 91
E r s i t z u n g 269. 270. 271
ers techen 288
E r l r ä g n i s 71. 79
E r w e r b u n g 276 .-
e r w i r d i g . s. v e n e r a l i i l i s 127. 1 !2 . 239. 240.
246 f.. 262, 302
c se r ips i -14
Ksscn l ie i B e u r k u n d u n g 153
- 467 -
c s l i h u l a c i o statt s l i p i i l a l i o 44
c s t i p u l a c i o 10
K v a n g e l i a r 221
r x c i p e r e 2 13
e x c o m m i i n i c a l i n 105, 171. 188. 11W
K x - l i b r i s 68
expcnsa 243
E x t r a d i t i o n von U r k u n d e n 4
Faha 81
l abe s i l i go 56
f a c i n e r o s i 115
f ac t a ca r t a i m D a t u m 20. 25. 32. 38 f.,
42 . 48, 51 . 61 . 65
f a c t a ca r t a vel t r a d i t i o u c 48
f a c t a t r ad i e ione 35
f acu l t a s 38, 40. 61 . 63
1 ä h i g k e i t s k l a u s e l (hot in a u i u i o . sana
niente . . . ) 51 etc.
F ä h r e 85, 142. 227
F a h r h a b c , s. va ren t guot 210, 213
F ä l l e , s. vä l l
F ä l s c h u n g e n 5
fa l s i tas i n i u r a u i e n t o 18
F a m i l i e n n a m e n , B i l d u n g d c i s e l b c i i 14
F a r d e l , f a r d e l l o , f a r d e l l u s , "ardeau 222.
227, s. v a r d e l l
f a s t en 288
f a v o r 73, 75
F e d e r p r o b e n 42 f.
F e i e r , F e i e r l i c h k e i t 72, 75, 303
F e h d e 251 , 275
F e i n d , s. f y e n d 271
F e l d , s. v e l d
F e l d z u g 171, v g l . K r i e g s z u g , S t r e i f z u g
F e n s t e r 109
f e r c u l u m 81
f e r r u m 25 f., 32
F e r t i g u n g 123, 187
— eines V e r k a u f s 192
F e r t i g u n g s - K l a u s e l 121, 123
fest , s. vest
Fes t 286, 294, 303
f e s t ive peragere 73, 75
f e s t i vus dies 68
Fes t t age 81
f e s t u m 77, 81 f.
Fe s t e , s. ves t i 154, 194, 260, 282, 283.
296
— gebrochene 154
F e u d a l h e r r e n 5
F e u d a l h e r r s c h a f t e n 24
F e u d a l z e i t 5
f e y e r n 288
f i d e i u s s o r 15. 91 , 92. 93
f i d e l i s r eg i» 114
f ides bona 37
— d o m n n data 15
f i l i u s 45 . 63
f i l i o l u s 61. 61
f i n g e r auBs t r eken ( zum S c h w u r ) 101
— u f h e b e n 100
f i r m a r c ca r t am 15
— i i i an ibus 41
l i r n i i l a s 33
f loca l i s ho i i io 28
F i s c h e 68. 81
fisesus 37
f l a g e l l a t u s 37
F l e c k e n 168
F l e i s c h 81
F l u c h t v e r s u c h 97 f f .
1"ittrtiamen. r o m a n i s c h e 27
f l y c h e n t 118
f o g c l w e i d e 246. 248
F o r d e r u n g , s. V o r d e r u n g 1 7 ) . 210. 214,
269
f o r m 272
f o r i n u l a v e n d i t i o n i s 33
F o r m u l a r 43 , 44, 48, 59, 62
F o r m e l n 49
Fors t 175
f r a c t i o c e r v i c i s 108
f r a g i i i t a s h u m a n a 48
f r a t r e s 68, 72, 74
— carua les 91 f f .
f r a t r u m assensus 73, 75
— c o m m e m o r a t i o 72 f., 75, 77
— c o u s i l i u m 73, 75
— s e r v i c i u m 108
F r a u , H a n d l u n g s f ä h i g k e i t 25
f r a u d u l ö s 278
F r a u e n t a g 160
F r a u e i i v o g t 25, s. auch V o g t
f r aus c r e d i l o r i s 271
f r a u w 182
f r a w 179
f r a w e n t a g coneeptionh 288
F r e i h e r r 3, 280, 298, 299
F r e i l a s s u n g 287
F r e i w i l l i g k e i t 211, 215
f r e y h e i t 247 f.
f r i d . f r i d t , F r i e d e n 170. 220. 259. 282.
289, 295
— u n d g l a i t 101
F r i e d e n s p f l e g e r 107
f r o m m , f f r o m , f r o m 98, 102, 118, 234,
236, 239 f., 253, 254 f., 296
F r ö m m i g k e i t 76
F r o n - K l a u s e l 51
- UM -
f r u w . e r b c r c 180 f.
F ruch tgen i i s s 38
F r u c h t z e h n t e i i 83 f.. 85
f r u c t u s 28
f r ü h c h r i s t l i c h 4
f r l l m e n l i i m . s. K o r n 68
f r ü n c l 270
f r y h e r r 102
F u h r k o s l e n 220
F u h r l o h n 225 f.. 228
fu i td i i s 42
f i i o r l o n 221
fuoss . zc 97 . 99. 118
f u r t u m c o n c e p t i 29
f ü r s i c h t i g 169
f ü r s p r e c h 192. 198. 200. 209. 210. 213.
272. 273
f ü r s t 3. 116. 118. 246. 248. 273
F i l s so lda t en 118
F u t t e r 51 . 55
f>end ( F e i n d ) 271
g ä h und g n ä m 235
gass 288
Gas tgeher 1 I l
G a t t e 61 , 65
Gaue , r ä l i s c h c 20
G e h i e t 221
G e h i r g s v o r s p r u n g 227
g e h ö m , s. a rhor . B a u m 234
gehresten 261 . 286
gehrochene B u r g 154
G e d ä c h t n i s , s. a n u i v e r s a r i i i i i i . J a h r z c i t 75
G e d e c k 81
gefangen 100. 102. 108. 251 . 259. 286.
287. 288. 291
g e f ä i i g k n i i ß 102
G e f e c h t , s. vccht
g e f r ü n d t 101
Gegenabt 105. 107, 109
G e g e n p a r t e i 298
G e g e n u r k u n d e 146
gegne (Gegenden) 288
G e i s e l , s. B ü r g e , g i s e l . obsides . obs l a -
g i u m 93. 94, 107
ge is t l i ches G e r i c h t 105
ge i s t l i che K a n z l e r 37
— G e w a l t 17
— S t r a f e 48 f.
g e l a i l . g la i t , s. c o n d u c l u s 101. 220
g e l ä s t 234
G e l ö b n i s 280
G e l d , gel t 87, 101, 177 f.. 260. 262
a u f n e h m e n 87
G e l d , bares 251 . 256
— ewigs 302
g c l i s c h u l i l 1 W . 201 . 261 . 263
g e l ü h t 289. 294
g e m a i n d 180 f.
gemann te r I 18. 150
gema i i i mau 2"»8. 299
— s l r ä s s 218
gemayn guot 1 18 f.
g e i i i a y n i l e r 1 14
G e m e i n b e s i t z 161 f.
gen ade 217 f.
G e n i c k b r u e h 108
genuehsamy 170
gereeh t igka i t 270
G e r i c h t , ge r i l l t 15. 117. 117. 119. 167,
198. 200. 209. 210. 211 . 213. 215.
234. 210 f.. 246. 218. 261 . 263.
271 . 273. 276
g c r i c h l e s r i n g 211 . 21 1 f.
g c r i c h t . ga i s t l i eb ode r w e l t l i c h 236. 254.
256. 261 . 263
— ge i s t l i ches 105
g c r i c h l s - a c l a 168
G c r i e h t s b a u i i 117
b a r k e i t 250
— - bei^assen 300
b r i e f 276
— - gewalt 117
i n s l a n z 11. 15. 268
lade 282
n o t i z 1 I r.. 15 f.. 16
— • s c h r e i b e r 1 1
s i tz 17
— - s i l z u n g 300
— - sprueh I I . 15
l a g 298. 300
u r t e i l I I. 15, 192
— - Vorsitz I 16
— - zeugen I I . 16
— - z w a n g I 17
Gers te 57. 288
G c s e h ä f t s s c h r i f t . got i sche 70, 76. 80
G e s e t z b u c h , r ö u i i s c h - r ä t i s e h e s 13
Gese t zesque l l en 13
gesta m o n a s t e i i 88
— n i i i i i i c i p a l i a
gestis l iga re 40
G e s u c h 65 . 125 f.
g e s ä s s e , s. B u g s ä s s 98
gesch ick t m a n e n 169
g e s t ü d 234
G e t r e u e r des K ö n i g s 115
ge tu r r en . getorste (s ich un te r s tehen) 109
G e w ä h r s t h a f t s k l a u s e l 144 f., 148, 150.
J52 , 162, 715 f., 177 f., 180 f. etc.
D e « .-tlir-fiiariii 2.>k 2-»6
g c u a l l ~ a i u i 23 I
g e w ä r l i g sein 280
gewege 121
i i u v r r . grwpri l t - 235 . 26V
—- IIIHI t r ö s t r r 236
» c u . r l i 221
g e w c r d 269
j - . - K . - r f , 102
g c w o n h a i t 210. 211 . 251 . 256
— i i n . l rcht 236
gcveyd l.lag.1) 216. 218
i i f r i i n l '><)
i r isch s. I t ü r g e . G e i s e l , ohs idcs . ohsta-
g iun i 121. 123. 127
g l a i l . s. gelai t 101
ir lauhe. n c w e r 289
G l ä u b i g e , 171. 187
G l o c k e n g e l ä u t ! - 76
gniaeh 100
g u e d i g c r H . - r r 180 f.
d i l t i , s. a i i r i i m 66
go t i sche H a l b k u r s i v e 178
— K u r s i v e , s. K .
— M i n u s k e l 117
g i i l l s a e k h e r 287
g t i lzhus . goczhns . g o t t / . l i u ü . g o t z h n ß , v g l .
ecc les ia . K l o s t e r , u i o u a s t e r i u n l 86.
98. 99. 117. 121 . 122. 130 f. 164 f..
2 )8 . 219 . 232. 239 f. 240. 241 f..
261 f.. 262. 268. 274. 275. 276.
277. 278. 285 . 304
j i . i l / l m s l i h 219. 276
m » l 102
j!ral> (Graben) 1 13. 1 15
G r a b u n g e n 5
G r a f , graf . g r a f e . g r a f f . g r ä f f . g rau .
f;raue. g rauf . g r a u f f . g rav . g ravc .
s. eonies 3. 6. 15. 19. 29. 93 . 97 f f . .
101. 106 f. 113. 118. 119 — 122.
125. 127 f.. 1 12. 157. 158. 160.
161 f.. 163. 167. 171 — 174. 180.
181. 19!». 199. 200. 201 . 209. 210.
211 . 2 ) 3 . 215. 218. 220. 223. 227.
229. 231 . 232. 234 — 236. 239 —
2 U . 241 . 246. 249. 251 — 253.
259. 260. 262. 264. 267 — 269.
272 — 278. 282, 286. 287. 289.
293 . 294. 298 f., 301
G r a f c n g e s c h l e c h t 252. 280
g r ä f l i c h e U n l e r l i e a m t e 24. 44
— V i k a r i e n 24. 44
G r a f s c h a f t 3. 17. 21 . 246. 247. 248. 250
284
G r a f s c h a f t s g e r i e l l t 18
grau t i i i i 51 . 68. 107
« r a t 195
i r ravauieu 2 13
G r c n z h e g c h u n g l . i . 299
graut 251 . 256
g r i g c n (Regengnss) 286. 292
Gros . ske l lne r 279
G r o s s v i e b 38
g r ü n aug 286
g r i i n d . g r ü n t 195, 251 . 256
G r u n . l s t ü c k V e r k a u f 14
g i l h c r n a t i o 1 0 9 — 1 1 1
g i i h c r n a l n r 72
g ü l d e n . s tuWiii 209. 210 . 212. 211 . 215.
259. 262. 261 . 266
•IiiIi 117. 136. 138 f.. 158 f.
gu l t e r ( S t e p p d e c k e ) 109
g ü l l e r 99
guot . guct 148. 232. 231 . 235 . 219. 211,
251 . 252. 270. 271 . 276
G ü l c r h c s c h r i e h 71
— l e i l u n g 113 f f . . 117 T .
— Verzeichnis 204
G u t s b e s i t z e r
gwere 246. 218
gwer ra 108
H
H a f e r 57
Hage l 289
h a i i u l i c h b r i c f l i i i 271
h a i n s l ü r . b e i i u s l ü r 210. 212. 213 . 215.
217
l l a l b k n r s i v c . got i sche 178
b a l l e r 235
H a n d , rechte 101
H a l i d ä i i . l e r i i n g be i W e i n 153
H a n d a u f l e g i i u g auf die U r k u n d e I I . 62
H a n d e l 222. 226. 274
H a n d e l s l e u t e 227
l i a u d l c u 271
H a n d l u n g und H e u r k u i i d u i i g 16. 23. 26.
36. 63. 79
H a n d l i i i i g s d a t u n i 16. 35 . 62 f.
H a n d l u n g s u n f ä h i g k e i t 271 . 271
— der F r a u 25
H a n i l l u n g s z e u g e n 36
band v f hye teu 98
H a n d z e i c h e n 11 f., 39
H a n f r ö s t e 259
hantves te 247 f.
h a r l s e h (Ha r s t ) 100. 109
h ä ß 288
Haus , h a u ß 287. 288
H a i i s c h r o n i k 292
H a u s f r a u , h a w s f r o w 202
H a n s m a c h t 105
hehdo inada r iu s 73 . 76
H e l l e r 259
H e l m 287
Herbs t 289
hcredes 61
h e r e d i t a r i u i i i ins 169
l l e r k i i n r t s k l a i i s e l b e t r e f f des O b j e k t s 15,
42. 48 . 65
H e r r . her . her . ber r . s. dominus - 37. 59.
9 8 — 1 0 2 . I I I , 113. 1 1 8 — 1 2 4 .
127. 128. 130 r.. 112, 169, 173.
180 f.. 181 f f . . 220. 221 . 223 . 229.
231 . 231 . 235 . 239 f.. 249. 251 —
253. 262. 261 . 265 . 267. 268. 273,
278. 288, 289. 298 f.. 302
l l c r r c n l a u d 221
l l e r r r n m n r d I 13
H e r r s c h a f t 6. 12. 23. 21 . 36. 107. 1 19.
168. 216 — 2 1 8 . 251 . 252. 266,
268. 287, 293
herscharen 1 18
H e r z o g (he r t zog , bc r / . och ) , s. (lux 17.
102. 118. 184. 287 . 288, 293
h i l f f 289
H i n t e r l a s s e n s c h a f t 252
h o c h e r b ö m e r h e r r 193
h o c h f ü r s t l i c h e G n a d e n 168
H o c h g c r i c h t s b a r k e i t 22
H o c h s t i f t 108. 249
H o f . s. c u r i a , c u r t i s , v i l l a 65, 66, 68 f..
74 f f . . 81 , 86 f f . , 111, 153, 163.
167, 187. 1 9 0 — 192. 231 . 236,
237. 252, 267. 268, 272, 275, 277,
27.'!. 297
liolbrainte 37
!)<•. Gerichtsbarkeit 22
H o l ha l t en 87
H o l l , n i e 22. 297
h o f s t a l , b o f f s t a t t 195 f., 218, 302
H o f t a g 173
h o c h r i 302
H o l z . holt / . 234. 234, 256, 289
H ö l z e r 120, 122
bonio bouus -10
— ecelesie 22
— f i s c a l i s 28
— p r i v a t u s 28
honestas 29
houes le 222
hones t iores 18
h o u o r a b i l i s 125 f.. 212
h o p l b r i e f 210. 212, 214, 215
H ö r i g e 164, 234
l iospes 110
buch 302
H u l d i g u n g 99 , 100
H ü l s e n f r ü c h t e 57
hns. h ü s 99 , 113, 219
b v i u e l f ü r s t 237
h y p n l h c c a 243
I
Jagd . s. geyeyd 246, 248
Jah re sz in s 260 f f . . 266
J a h r g c l d 302
J i d i r z e i t , j a r z i t . 62 , 68 f., 75 , 81, 195 f.
J a h r z e i t h u c h , j a r z i t b u o c h 168, '302
i d o i i r u s . s. ydone i i s 169
init)ci*il l i tas 91
i m m o b i l e 38 . 40
i m p e r a t o r . s. K a i s e r 25 f., 28, 32, 45, 51
i m p e r i l n s 13. I 1
i u i p e r i u m 113 — J15
i n f a m i a 18. 45
I n f u l 182
ingennus 37
ingross ie ren 12. 237
ingrossa to r 20 . 26, 30. 35 f., 42
I n i t i a l e 50. 153. 163. 216, 237
I n k o r p o r a t i o n 85
i n l u s t e r 3. • 15
i n q u i s i t i o 16. 19
Insert 167^ 187, 189, 190, 191, 192
i n s t a n t i a . 11, 15, 188
i n s t i t u t i o 81
i u s l r u m e n t o r i i m ius l eg i t i i u t tm 12
— p r a e f a l i o 28
i u s t r u m e n t i i m 13, 92 , 93
i n t e n r i o 18
I n t e r l i n e a r t e x l 59
I n t e r p o l a t i o n 20
I n t e s t a t e r b r e c h t 18
l u t i t u l a t i o 71 , 74
i n v a s i o i n i u s t a 28
i n v e s t i t u r a 23
I n v e s l i t i i r - K l a u s e l 35
i n v o e a l i o I I . 15. 25, 30, 32. 38, 41 . 48,
51 . 55 , 56. 59. 61 . 65
h e r 226
i u d e x , s. R i c h t e r 11 . 22. 45 . 51 f., 61,
65 f.. 115
— p r o v i u c i a l i s 188
— p u b l i c u s 37, 42 , 48
i u d i c e t u r i n aper to d o m o 18
i u d i e i a l i s s en ten t i a 17
i u d i c i i dies 48
— p r e s i d u i m 115
iud ie i s p e t i c i o 188
i u d i e i u m 11. 15, 17 — 19, 28, 114s 243
i M gern in 67
- 171 —
i u n k h r r 173. 19."» f.. 298. 299. 301
i u r a r i f r l i . s 87
in rare 11. 13
i n r a m c i i h t m 18
i u r a l o r e s 18
i t i ratus 2 13
i u r i s d i e t i o 115. 188
i u r i s processus 17
Jus a d v o c a t i c i u m 144
— l e g i t i m u m s l r u n i e i i l o r u i n 12
- - l i e r c d i l a r i u m 169
— pa t rona tus 168
— i p i i r i t m n 33
K
K a i s e r , s. i m p c r a t o r 5, 190. 276
k a l z i n i e r t e s P e r g a m e n t 52
k a i n m e r i n e i s l e r . s. eamera r i i i s 294
K a n o n i k e r , s. c a n o n i c i i s , C h o r h e r r . D o m -
h e r r 215
k a u t l i c h 271
k a n l n ü ß 273
K a n z e l l a r i a l 37. 38
K a n z l e i i l i r e k l o r 257. 285
K a n z l e i , k ö n i g l i c h e 62
K a n z l e i m ä s s i g k e i t 7
K a n z l e i t i r k i i i i c J e i t . r ä t i s e h e 19
K a n z l e r , r ä t i s c h c r 37. 49. 50, 52. 59 . 65
K a n z l e r a m t 37
K a p e l l e , s. e ape l l a 79. 85
K a p i t a l 209. 266
K a p i t a l i s 58
K a p l a n 216
Ki i se 81
Kass ieren 211
K a u f . s. e i n l i o k o f 29. 168, 171. 179.
232. 239. 240. 269. 274. 276. 296
K a u f b r i e f 135. 133. 163. 176. 182. 257.
271 . 275
K ä u f e r , s. eu i to r 257. 269
k a i i f f - l o s i i u g s h r i e f f 179
K a u f l e u t e 220
K e l l n e r 279
ke rnen 288
K e r k e r 101
keyse r 217 f.
k h o r n 179
k h o u f f h r i e f f 207
k i l c h . s. eeelesia . K i r e h e 148 f.. 184
k i l e h e n g c l t 184 f.
K i n d e r , k i n t 45 . 177 f., 302
K i r e h e 23 . 49. 52 . 54. 167. 184 f f . 191.
207. 260. 267. 268. 278. 2 8 » . 302.
303. 301
k i n ' henge l l 186
K i r e h e n g u t 21
- - reell I 13
- - s a l z 167. 172. 231 . 251 . 267. 268.
269. 275. 278
K i r c h h o f 79. 293
K l a g e , s. ac t io , c lag I I . 15 . ' 167. 209.
268. 278
K l ä g e r 11. 15, 268
K l a g e s c h r i f t e n 268
K l e i d e r I I I
K l e i n v i e h 38
K l e r i k e r 49 . 216
K l i m a t i s c h e s 286
K l o s t e r , s. d o s i e r , go tzhus . n i o n a s l e r i u m
5. 18. 24. 37. 48 . 4 9 . 59. 83 . 85,
87. 96 . 105. 111, 113. 125 f.. 142,
152 f.. 197. 204. 223. 251 . 252,
267, 296. 304
- - l i r ü d c r . s. f r a l r e s 68 f.
— - chur 76
— - h e r r e n I 1 1
— - k e l l n e r 279
— - l e h c n 71 . 230
- - - p f l e g e r I 12
— - p r o p s l 21
Schreiber 21 . 219
— - vogt 55
K n a b e n 234
K n e c h t , s. servus 100. 142, 273, 288
K n o l l e n 292
K n o s p e 292
k o f . k o f f , kovf. k o v f f . k o p h , s. e m t i o .
K a u f 121, 165 f.. 175, 180 f.. 195 f..
231 . 235 . 236, 254 f.
k o f f h r i e f . k o u f b r i e f . k o v f f b r i e f f 129. 237
k o f f l ü i . k o f l ü t . k o u f l ü t 220. 221
k o f m a u s e h a f l 221
K o l l a t u r . s. ins pa t rona tus , K i r c h e n s a t z
187
K o n s e n s , s. assensus. consensus 130 f.,
134. 136. 138. 140. 158 f.. 180 f.
K o n v e n t , s. c o n v e n l u s 113, 120, 274
K o n v e n l i i a l e 146
K o n z i l 295
K ö n i g , k ü n g . k i i n g . k ü n i g . k ü o n g , s. rex
99 — 102. 105, 107. 108. 115. 117.
118. 169. 172, 246. 247. 250, 288
K ö n i g s d i e n e r . k i i n i n g s d i e n c r 103
dienst I I I . 113. 115
hof 45 . 111
— - k a n z l e i 62
— - p a r r c i . k ü n i g i s e h 99
— - Urkunde 249
Kcnivc n t i o u a l s t r a f e 15
K o r i n t h e r b r i e f e -12
- 172
K o r n 51 . 177 f.. I8.'> f.. 193. 286. 2 8 «
K o s t 86 f.
k r a f t l o ß 273
K u r s i v e E i n f l ü s s e 62
— got ische 88. 9.",. 112. 121. 126. 128.
132. 13.V 140 etc .
kraiirkh 286
Spa l t e 42
K r e u z atu U r k n u d c u a i i f a i i g I I . 13 1..
25 . 29. 61 . 65
K r e i i z g a n g 79
K r i e g , k r y e g . v g l . ( - o u f l i r l u s . S r l i t ae l i t
97 . 99 . 102. 105. 109. 157. 159.
169 1.. 201 . 251 . 259. 271 . 272.
287. 288 . 289. 294. 295
K r o n i u i s t a l . 77
K ü c h e n z e t t e l 79
k u l t e r ( S t e p p d e c k e ) 109
K u l t u r e l l . l a i idH ' i r t s cha f t l i c l i f 66
ki iu t lü t 298
k u i i t s c h a f l 235 . 274. 298. 300
K u r r e n t s c h r i f t , deu tsche 257. 285
I i
l a c i caput 68
L a g e - K l a u s e l 15. 25 . 32 . 12. 65 etc.
L a g e r 117
L a i h l l r o t 81
L a i e n 37. 59
l . ä i i i u i e r z e h t i l 163
laua 225
L a n d 65. 221 . 216. 218. 275. 281 . 286.
287. 289
— - a i u m a m i 2 1 . 257. 282. 284. 291
— - f r i e d e 107
— - g e r i c h l 18. 171. 190. 192. 269 . 270.
272. 275
— - graf . l a n t g r a v i u s 18
— - k a u f 62. 63
l e u l e 101. 282. 283 . 284. 294
— - recht 283
r i c h t e r 187. 190. 192
vogt . l a n l f o g t 126. 142. 287
l . a i i . l eshese l i re ihung 279
hohe i t 249
l a t i d t z c h r n t i i k 101
— - straz/.c 302
lapsus c a l a m i 62
Last 234
lee t io 73
l ed ig 98. 99. 118. 235. 254. 256. 274. 277.
278. 287
l . e d i g k e i t s k l a n s e l 65
l . e d i g s p i c c h u n g 167
leger 99
leges 15. 61
legis s t i p t i l a t i o :{3
l e g i t i u i u i i i ins s i r i i t u e n l o r u i n 12
l eg i t imus
l i ehen , l e i h e n ( f e o d u i u ) 74. 103. 171.
198. 199. 201 . 210. 213. 230. 232. '
239. 240. 241 . 246. 248. 250. 251 .
252. 2 7 1 . 272 . 274. 275 . 276. 277.
278. 281 . 296
— - h r i e f 274. 277
— - gu te r 285
- - s . h a f l 246. 248
l . cheuse id 296
— - e rben 247 f.
— - h e r r 251 . 252. 272. 275
— - hohe i t 126
- - - l eu te . l e h e n l ü l 272. 280
— - m a n n 113
— - recht 272. 27 k 275
— - • s t re i t 276
— - revers 280 f.
— - Ü b e r n a h m e 232
L e i h e i g e n e 130 f.
L e i h g e d i n g . s. l i p d i n g 160. 293
l*eihherr 167
l e i h u u c u l u s 81
l . e i m s p u r 43
L e i n t u c h 109 \
L e i s t u n g e n 81
L e i t e r de r B e u r k u n d u n g 21
le tnber h o f f 163
l e n h e r z e h e n d 161 f.
Lesungen , l i t u r g i s c h e 75
L e u l e . l eu t . l ü t . l ü l . l ü t t , l ü t e 6. 98 . 99.
101 . 102. 148 f.. 164 f.. 210. 214.
230. 234. 235 . 246. 2 4 8 . 251 . 277.
278. 283. 298
— al te u n d junge 286
— eigene, a igne 143. 145. 166
— - p f ä ' u d u n g e n 171
L e u t k i r c h e . s. P f a r r k i r c h e 13 . 227
l ü t p r i e s t e r ( P a r r o c h u s . P f a r r e r , p l eha -
m i s l 195 f.
l e v a r e p e i i n a m 22
lex 37 . 38 . 40. 49 f.. 243
— A l e i i i a n n o r t m 49 f.
A c p i i l i a n a A r c a d i a n a 12. 43 . 45 . 46
— F a l c i d i a 39. 63 . 64. 66 . 68
— R o u t a n a C u r i e n s i s 13. 14. 18 — 20.
22. 25 . 28 . 29. 33 . 37 , 39 . 40 . 47,
63 . 64. 68
-— R o m a n a W i s i g o t o n i n i 13. 45
l i b e l l u m 167. 243
l i b e l n p r e s t h a f f t 168
l i b e r a t o r i s c h 45
Ü b e r v i v e n t i H i n 12 f.. 153
- 473 -
l i J . r a . s. P f u n d 32. .",6. 37. 65 f.. 91 . 158 f.
— au r i 38. 48 . 51 f.. 61 , 65 f.
— d e n a r i o r t i m 110. 184. 288
Iii) u n d guot 234. 235 . 236
l i r h t m i s s . l i ch tmess 198. 200, 202. 240 f..
286
l i r e n t i a car tae f a c i e n d a e 63
— v e n d e n d i et d o n a n d i 45
l iga re gestis 37
l igen t guot 210, 211, 213 . 213
l i n l a e h e n . l v n l a c h e n , l i l a c l i e n . l e i n i a c l i e n
98, 99, 100, 102
l i n t e a m e n t a 104
l i p d i n g s I m e f f 160
l i te ras seire et nesei re 14
l i t i s <'ontestatio 243
l i t t e rae 115
— a b s o l u t i o n i s 189
— patentes 188
l i t t e r a r u i n i i n p e r i t u s 1 1
— i n s t r u m e n t u m 13
l o c i t a h u l a r i u s 13. 14
l o e o c y r o g r a p h u s 37
locus 168
— s i g i l l i 255 . 257
Ion 221
l o U i g 49
I . i isung, l o sung 49. 177 f.. 261 . 261. 269.
277
L o s u n g s h r i e f f 179
L ö w e 70. 297
Indus paseai is 292 f.
I n f f t . l i ö s e r 286
l i i i u l x l 274
M
M a c h e n s c h a f t e n , f r a u d u l o s e 278
mag. mage 98 f., 103, 106. 118
magist er 242. 243
M a h l z e i t 79
M a h n u n g 91
maies ta t i s s i g i l l u i u . maiestet insrgel 115.
217, 249
m a i o r 21 , 22
maiores 45
— causae 13
— post X X V a n i i ü s 45
M a k e l 278
m a l Ins p u h l i c u s 15. 16, 18
m a l t r u m 55, 56, 57
m a n , e i i u . t r u t z l i c h 100
m a n c i p a e i o 132
m a n e i p i u m 40
m a n d a t i i m 243
M an gel (decep tum) 37
m a n n e n 234
m a n s c h a f t 246. 248
mansus 15, 16. 17. 89
u ianns p ro ta ta 28
M a r e h e u - B e g e h u n g 15
m a r i t u s 63
M a r k , n i a rca . m a r c h . m a r c k 98. 99 . 101.
103. 110, 111. 250, 266
— c h u r w e l s c h 193
— loet iges s i lhers 121 f.
— s i lhers . a rgen t i 83 . 85 . 9 1 , 98. 99.
101. 103. 113. 114. 115. 117, 260.
262
mar scha l cus . m a r s c h a l c h , m a r s c h a l k 84.
119. 128 f.. 113, 145
maU we in 286. 288
mat ten 101
M ä u s e 58
may 219
m e i n e y d i g e r sche l in 103
m e l a r i i ( A p f e l b ä u m e ) 65
mensura ag ra r i a 67. se inent is 67 .
m e r c k t ( M a r k t ) 246. 248
Messe r 42
mey 289
mi les . s. R i t t e r 45 . 70. 71 . 72. 74. 84.
91 f f . . 107. 108. 127. 142. 157. 170
m i l i a r i a 225
m i l i t i a 29
min i s t e r , s. A m n i a n n 22, 301 . 303
m i n i s t e r i a l i s . s. D i e n s t m a n n 37. 99 . 1 17.
194. 292, 297
m i n i s t e r i u m 12. 17. 20. 23 . 33. 36. 43.
44
M i n n e s ä n g e r 71. 117
m i n o r e s 45
M i n u s k e l
— c h u r r ä t i s c h e 12. 16 f.. 27
— got ische 84. 117
— k a r o l i n g i s c h e 17. 20. 33 . 35 . 3 T 12.
48. 52. 62, 68
m i s e r i c o r d i a 48
niissa p ro d e f n n e t i s i n ann ive r sa n o 75.
75. 76. 83
m i s s h e l l u n g 154
M i s s t r a u e n 100
missus 51
M i t b ü r g e r 95
M i t g e i s e l n 95
M i t p a r t n e r 32. 41 , 55 f f . , 65 etc.
m i t t e l h o c h d e u t s c h 290
m o b i l e , s. f a h r e n d , varent 38. 10
m o d e r a t i o paeis 170
mod ius ( S c h e f f e l ) 55 f., 56. 57. 65 . 67.
68
modus p r o c e d e n d i 244
- 474 —
monachus . s. B r u d e r . M ö n c h 24, 48. 253.
303
m o n a s t e r i u n i . s. c los te r , go tzhus . K l o -
ster 48. 68. 72, 74. 84, 86 f.. 88.
92, 1 0 9 — 116, 125 f., 223, 224.
241 — 2 4 4
M ö n c h , s. rnmiachus 253 . 303
n ione ta r ius 91
m o n i l i o 92. 188
M o n t f o r t e r f a h n e 216, 233. 237
m o r a l i s c h e V e r p f l i c h t u n g 278
.Mord 118. 297
m o r g e n j i ä i i 210. 212. 213 . 215 .
mos (Moos) 231
M o t i v i e r n n g s - K l a u s e l 25. 48. 51 , 61 . 72.
71 etc.
M ü h l e , i n i i l e 108. 246. 248
M ü h l e r a d 237
m u l t a 25, 38. 42. 48 . 51 . 61 . 65
m u n d u i u p e c i u m 65
m u n i c i p a l i a gesla 37
M ü n z e , m ü n s . m ü n s s . inUntz 54 . 151 f..
157. 159. 164 f.. 175 f., 180 f..
183. 195 f.. 221 . 251 . 256
M ü n z e r 94
M ü n z f u n d 54
inur i i s . i nn re 169. 223. 245
M ü l l . s. mnd ins 37
N
Nach lass 209
N a c h r e d e 268
N a c h w e i s 269
N a h r u n g 48
n a r r a t i o 11. 15. 72, 74 etc.
N e h e n - V e r t r a g (pactus ad iec tus ) 73
n e c r o l o g i u m 103. 245
negac io d e h i t i 28
n e g o t i u m 110
N e u b r u c h 28. 54
neuhochdeuIscb 290
n i c h t i g 274
N i e d e r l a g e 171, 295
N i s c h e 219. 224
n o b i l i s . s. ede l 15. 91 f., 93 . 114, 115.
223. 224
N o t 278
no ta r ius 70. 88 f.. 243, 216
— iu ra tus 243
— puh l i eus 88 f.
N o l a r i a t s i n s t r n i n e n l 5
n o t i c i a de iud iea to I I f., 15 f., 18
— easeorum 245
n o t i f i i a l i o 72, 1 13 f.
uove l l ae 13. 22. 28. 29, 33, 37
nmninus , s. G e l d 56 f.
n i i i i c i u s spec i a l i s 243
u u t r i r n e n t u m 48
N u t z h r a u c h s v o r b e h a l t 38. 40 , 63
o
o b e d i e n c i a 188
o b e r d eu t s ch 295
oberer , o b r i s t e r 99, 100
o b j e k t i v e s , r ä t i s c h e s A ' e r k a u f s f o r m u l a r
62. 65
oh i tus 97 f f .
o h l a t i n 73
o b l i g a t i o 114. 243
— p i g n o r i s , p i g u o r a t i c i a 114 f.
O b m a n n 172. 251, 298. 301
ohse rva t io i n d u b i t a b i l i s 91
obs ides . s. B ü r g e , G e i s e l , gyse l . ohs l a -
g i u m 91 . 92 f.. 1 10
o h s i d i u m cas t r i 110
obs tag iun i 92. 110. 111
o b v e n c i o 11-1
occupans 2k3
Ochse 51
f ) i - h s r n f u i i c r 55
O e l 39
o f f e r r e d e n a r i u m 83
o f f i c i a l i s 188. 242
onus 28. 73. 75
o p i l i o n a t u s 22
o p i n i o b o n a 29
opus dei 6
— v i r t n t i s 73
o r d e u m 56 f.
o rdo 49 , 157. 159. 164 f.. 223 . 242
Orna t 224
o r t a 38, 40, 48
O r t s s c h r e i h e r 37
O r t s v e r b a n d 22
o p i d u i u . s. Sta i l t I I I . 116
o s l e r s p i l 287
ova 81
. .wc 107. 234
I»
p a l n d u m . s. F u t t e r 51
p a c a l i a 11
pacis m o d e r a l i n 170
P a c k e t 222
paet i poena 29. 45
paet is et t r a n s a c t i o n i h u s 45
p a c t u m 45. 115
— pro cond lic tu 228
— pr_o i l i n e r e 226
— 475 —
pagllS 15
panis 68
p a n n , s. H a n n 271
P a n z e r , s. M a l t 118
P a p s t 5, 84
parentes 61
p a r e n t n r u m ins 48
pa roeh i a 251
P a r t e i , p a r t e n , p a r t h v e 101. 251 , 268,
272, 276 . 278, 300
P a r t e i e n - U n t e r f e r t i g u n g 23 , 26, 32, 35,
38, 42 , 48 , 51 , 65
p.-.rt i tura 225
paseua, s. W e i d e 38, 40
pa te r 43 . 65 . 66, 126
pa t r i anus 37
p a t r n c i n i u m 53 , 227
Pa t rona t s s t r e i t 276
p a y g e r n 118
p e c u t i u m 28, ma ius et m i n u s 38, 40
peeun i a , s. V i e h 110, 111, 115
peeun ia n u m e r a t a 28
p e d a g i u m . s. / o l l 225, 227 f.
pe i en 100
pena e x e o m m u n i e a t i o n i s 188
— i n paeto pos i t a 45
p e n n a m levare 22
peusa 225
pens io eur ie 72 f.
P e r g a m e n t , k a l z i n i e r t e s 52. 166
R o l l e 58 . 112, 30 t
— sparen 42
persona 242
— a l ta 13. 18
— hones t i o r 18
— m e l i o r 18
persone i m h e e i l l i t a s et d e h i l i t a s 91
P e r s ü n l i c h k e i t s p r i n z i p des R e c h t s 13
P e r t i n e n z f o r m e l 38, 40 , 48, 5 1 , 55 f.,
136. 161, 175 f., 177 f., 180 f. etc.
pes (Mass) 67
Pes t , p e s t i l e n t i a 156, 286, 293
pe t i a ter rae 68
pe t i e in 243. i u d i c i s 188
pe t ra 15
pe t r a r i a ( S t e i n s c h l e u d e r ) 109
P f a f f e n f ü r s t 118
P f a l z g e r i c h t 253
P f a l z g r a f 3
P f a n d , p f a n t . p h a n d t . s. p ignus 74, 117.
136. 138. 146, 193. 208, 252, 268.
269. 271 . 272. 273, 274, 275, 276.
277. 278, 283, 284
P f ä n d e r , de r 269
P f a n d h e d i n g u n g e i i 116
— bes i tz 294, 301
P f a n d b r i e f 119. 274
— l ö s u n g 177
— pflicht 116
— Ü b e r g a b e 274
— verkauf 172
— Versetzung 269
P f a n d s c h a f t 172. 198. 201 . 205 f., 207.
269, 274. 276, 277. 278
p f a n d ß w y s e 272
P f ä n d u n g 167. 171. 209
P f a r r - A c t a 251
P f a r r e r , s. L e u t p r i e s t e r . pa rochus 85.
280
P f a r r e y 168
P f a r r g e n ö s s i g k e i t 54
P f a r r k i r c h e 53, 293
p f e n n d e n 261
P f e n n i g , p f e n n i n g . p h e n i n g . p h e n n i n g , s.
(]enariits. v g l . a u c h b e i P f u n d 57.
76. 83 . 111 . 162. 164 f., 175 f..
177 f.. 179. 180 f.. 183. 185 f..
219. 221 . 254. 256. 286, 296. 302
P f e r d 51 . 100. 111
P f e r d c f u t l e r 55
— h a u d e l 116
— kraft 222
P f l e g e r , p h l e g e r 121. 122. 142. 167, 268 f..
270. 272 — 279. 281
p f l e g e r e v 302
P f l i c h t t e i l 10. 61 . 64. 66. 68
p f l u e g 286
P f ö r l n e r a m t 57
P f o s t e n 33
p f u c h a n h e r r ( U r a h n e ) 290
P f u n d , p f u n t . p f u n u t , p h u n t . s. l i b r a
57. !>9. 302. 304
- G o l d 66
— P f e n n i g e 111. 133 f.. 136 f f . . 157.
159. 162. 164 f.. 175 f.. 177 f..
179. 180 f.. 183. 199. 201 , 254.
256. 274. 296
— h a l l e r 231 . 235. 259
pietas 48
p i g n o r a t i c i a o b l i g a c i o 115
p ignus , s. P f a n d 72. 114
P i l g e r v e r k e h r 85
pisces 68. 81
p i s t o r . s. H ü c k e r 73. 75. 81
p l a c i t u m 18
— genera le 22
— m a i i 22
p l ebauus . s. L e u t p r i e s t e r . P f a r r e r 70
poena d u p l i 25. 32, 38. 42 , 46. 51 . 61 . 65
— p a c t i 29
— ex s t i p t i l a t u -16
poenanx sub iunge re 45
— 476 —
P o e n k l a u s e l 40 : v g l . sanc t io
P o k a l 68, 75 f., 81
p o m i f e r a ( A p f e l b ä u m e ) 42, 46. 65
p o r c i o de a lpe 59
p o r t a r i a 56 f.. 59 f.
P o r t n e r a m t 59 , 69
possessio, s. B e s i t z 42
P o s s e s s o r e n f a m i l i e 13
poss idere ma lo o r d i n e 28
postes 32
P o s t s e r i p t i o des Sch re ibe r s 7. 11 . 16. 23.
30, 32. 35, 39, 42 , 48. 51 . 61, 65,
68
Pos t s t a t i on 33
potestas, s. G e w a l t 28. 243
— i u d i c e n i p o n e n d i 115
p r a d a . s. W i e s e 38, 40 , 48
p raeheuda 110 f.
p r a e f a t i o i n s t r t i m e n t o r u m 28
prae la t i i s 274
p r a e l i n m 103
praepos i tns , s. P r o p s t 20 — 24. 30, 31 .
36. 37. 39. 63 . 7 2 — 75. 77. 81 .
82 f.. 92 . 93, 95 , 124
p r a c s e r i p t i o s c r i p t o r i s 25, 32, 41 . 43 , 65
P rae senz -At t e s t der U r k u n d s p a r t e i ^ n 26.
32. 35 . 39 , 41 f., 48 , 51 . 65
praeses p r o v i n c i a 3, 17
p r a e s i d i u m i u d i e i i 115
p r a t u m . s. Wiese 28, 292
p r e c a r i a 48
p r e c i u m 28. 32, 33
P r e i s 66
P r e i s f o r m e l 25 . 32. 42. 65. 121. 122.
133 f. etc.
p resh i t e r , s. P r i e s t e r , sacerdos 44. 51 f..
55, 57. 61 , 79
p r e s t h a f f t e l i h e i n 168
P r i e s t e r 50, 52. 55 . 59, 80. 184 f f . . 302
p r i n c e p s 13, 114
P r i v a t - A l p g e n o s s e n s c h a f t 59
p r iva tu s dies 68
— homo 28
P r i v i l e g i u m 2 17 f.
p roba t . o 28
probst 272
process -ac la 168
pro* l amare 15
p r n c n r a l i o 108. 243
p r n c u r a t o r i u m 211
p ro fe s s io p u b l i c a 125 f.
p r o m u l g a t i o 72. 268
p rop r i e t a s , s. A i g e n s c h a f l . E i g e n t u m 42.
48. 125 f.
p r o p r i u m 15 f., 37. 51
P r o p s t , s. p raepos i tns 21 . 50. 82. 253
p rosc r ip t ion is sen tenc ia 188
P r o t o k o l l a r i s c h e U r k u n d e n f o r m 25 f..
41 f.. 65
p r o v i d u s 169
p r o v i n c i a 3, 17. 37
p r o v i n c i a l i s advoca tus 125 f f .
— iudex 188
Prozess 15. 18. 242, 252. 267. 277. 278
P r o z e s s - A k e n 249. 267
— - d a r l e g u u g 15
— - zeugen 11. 16
p u b l i c a t i o e x c o i n u l u n i c a t i o n i s 186
puer 245
pu Isatio e a m p a n a r u m 73
p u u t . s. B u n d 288
pünt ( B ü n t e ) 234
pusch (Busch ) 246. 218
<*
quad ra 63
rpiar ta pars 38. 40. 42, 64
Q u e r v e r k e h r 85
( ju i r i tn in ins 33
(piit 235
Q u i t t u n g 25. 32. 42. 121 122. 157. 175 f..
180 f.. 251, 256
R
Ra t 120, 167. 267, 268, 278. 284, 289
r a t i h i b i t i o 73 . 75 ,
rat u m habere 243
R a u b 105, 251
Reagenz i en 42 f.
R e b e n , reban 219. 286, 289
recausare 42. 45 , 61 , 65
Rech t 13. 46 . 49 , 50 , 210, 214. 234. 235.
249. 254, 256. 268. 269. 272. 273.
274 : 276. 287, 299 rf.
— a lemann i sches 50
— k a i s e r l i c h e s 276
— r ö m i s c h e s 13. 46
rechte H a n d 101
rechten 272
R e c h t s c h r e i b u n g 3
Rech t sp rechen 300
Rech t sak t 37
— - daten 275
— - h a n d l u u g 26. 36, 63
— - i n s t r u m e i i t 91 f.
k r a f t 45 . 210. 211 , 214. 215
n a c b f o l g e r 249
— - Sprecher 285
— s i c h e r h e i l 260
— 477 —
R e c h t s a k t , u n g ü l t i g 274
r e r h t u n g . r e h t u n g 212. 215 . 234, 236.
240 f.
r e ro inpensa t i o d a m p n i 108
r e r t o r ecc les ie 85, 9 1 . 93 , 129
R e d e , red und w i d e r r e d 99 , 167, 268 . 278
reddittis 114
redent t io 72. 110
Regenguss 286. 292
R e g e n s o m m e r 286
R e g i m e n l s h e r r 289
R e g i o n a l v o g t 24
regis c u r i a 110
— f i d e l i s 114
— s e r v i t i n m 110, 114
regnen 286
r e g n i He l l a 170
R e i c h , s. r i e h , R n m a n o r u m 115. 295
R e i c h s a c h t 105
— - a d l e r 117
— - gut 117
— - l ehen 246 f f .
— - k a n z l e i 62
— • r i t t e r 117
— - Steuer 250
— - u r b a r 4, 13, 20, 33
Reise 55 , 292
re l ig iosus 125 f., 223
r e m e d i u m a n i m e 48, 51 , 55 f f . , 125
rendt , s. r edd i tu s 117
r e m i t i c i a c i o 114
r e p l i c a r i 243
R e p u b l i k , r ö m i s c h e 40
resedere 18
reservare u s u m f r u e t u m 40
res ignae io 127
r e t r i b u t i o e te rna 48
r e v e n i r e a d i u d i c e m 45
r e v e r e n c i a 126
Reve r s 276 . 280, 296
revocare 243
revoca t io i n d o n l i l l i o 45
res . s. K ö n i g , k ü n g 61 , 65 , 103, 104, 107,
108, 110. 113, 117. 169
r i eb , r y c h . s. r egnu in , R e i c h , R o i n a u o -
r u m 117. 118. 142 169 f.,
r i e b e « Strasse 209 . 213 , 216
R i c h t e r , s. i u d e x 11. 15. 37 , 66. 116, 117.
173, 211 . 214
r i c h t u n g 155
r ie t , r i e th 234, 288
R i n d v i e h 51
R i n g des G e r i c h t e s 211 . 214 f.
1 3
R i t t e r , s. mi les 45 . 9 3 , 98, 102. 108.
118 — 124, 127, 142, 146, 157
170. 232. 236 . 239 — 241 , 259.
273, 275 . 288, 297
r o b o r a t i o , s. s i g n u m
R o d e l 22, 69 , 112, 235
R o d u n g s g e b i e t 28
roga t io s c r i p t o r i s 25, 32 , 4 1 , 65
R o g g e n 57
R o l l e , pe rgamen tene 58, 112
ronca l e 66 f.
R o s e n s t o c k , f ü n f b l u m i g e r 128
Hoss 97, 99 , 102, 118
R ü c k k a u f 74, 111
R ü c k k a u f s r e c h t 251 , 275
R ü c k t r i t t 107
ruggen k e r e u 101
r u n c 27
runc i i s 31
s
sacerJos , s. p r e s h y l e r , P r i e s t e r 5 1 , 60,
76, 83, 246
t a c e r d o c i o n i s onus 243
s a c r a m e n t u m , s. E i d . i u r a m e n t u m 18.
93 , 243
— c o r p o r a t e 92
— don ino d a t u m 15. 18
sacr is tey 237
sal (Sa lz ) 57
sa lu t a t io 32 f., 71 , 212
sanc t io 25 . 32 . 38 . 42 . 4 « . 5 1 , 61 . 65
sapiens 169
S a u m 222
S a t i m p f e r d 222
S a u m w e i n 286
s c a b i n i 15. 16, 4-1
seavenzius 21
swer ren ( s c h w ö r e n ) 98
swur ( S c h w u r ) 98
S c h a d e n , s. d a m n u m 37. k5, 86 . 110.
205, 236, 261
S c h a d l o s h a l l u n g 122. 123. 137, 180 f.,
260
Scha f , s c h a f f 89. 304
S c h e f f e l , s. n iod ius 66
— K o r n 193. 177 f.. 179
— Saat 6 6
— W e i z e n 57
Schelm, m e i n e y d i g e r 103
S c h e n k , s. d a p i f e r
S c h e n k e l b r u c h 102
S c h e n k e r 58
S c h e n k u n g 18, 20. 30. 38, 39 , 40. 48, 5 1 ,
52. 55, 57 , 58, 59 , 62 , 70. 130 f..
^ c h e i i k i i n g s f o r m u l a r . sub j ek t ive s , r ä t i -
sches 20 , 30 . 39 , 52 , 59 , 62
S c h i d i e u t e . s e h i d l ü t 144. 148, 150, 252
s c h i d m a n 298. 300
Sch iedsge r i ch t 137, 139, 1 7 1 , 172. 251 ,
274
s c h i e ß e n 99 . 102
S c h i l l i n g 57, 83 . 89 , 304
— P f e n n i n g 162. 195 f., 219. 296, 302
s c h i l t 287
s c h i r m
s c h i r m e n 261 . 263
S c h l a c h t , s. c o n f l i c t u s . ' G e f e c h t , p roe-
l i u m . vecht 97 f f . , 105. 118, 173.
238. 284. 290, 294. 295 . 303
S c h l i c h t u n g 297
Schloss . s. a rx . B u r g . Castrum. Fes te ,
ves t i 97 — 100. 102, 107. 113
117. 135. 187, 289. 296
— - weg 135
S c h m a l z , s c h m a l c z 185 f.
Schnee 286
s c h ö f f e l 286. 288
S c h ö f f e n - S p r u c h 15 f.
scholas t icus 245
S c h r e i h e r 6, 23 . 27. 36, 37 , 4 1 , 42, 43 ,
44. 246 ; v g l . r a n e e l l a r i u s . K a n z l e r ,
no t a r i u s
S c h r i f t , v e r l ä n g e r t e 16; v g l . c a p i t a l i s ,
G e s c h ä f t s s c h r i f . K u r s i v e . K u r r e n t .
M i n u s k e l
— - beweis 5,7
k r i t i k 6
S c h u l d , s. d e h i t u m 28 f., 109 f., 111.
113 f.. 167, 183. 187. 209 . 259.
269. 271
S c h u l d b r i e f 184. 251
S c h u l d e n v e r z e i e h n i s 107
Schu l the i s s 21
S c h u l z - B ü n d n i s 229
s c h w ü r e n , s chweren 99 f.
S c h w u r , s w u r 95 , 98, 100, 157. 159; v g l .
E i d . i u r a m e n t u m , s a c r a m e n t u m
sc ia tus 73
scolas t icus 242
sc r iha 37
s c r i p t a , i n causae ione v e n i r e po r 13
s c r i p t u r a 28. 49. 63
s c r i p t u m 16
s c u l t a i z i u s 11
sec re tum. Sekre t s i ege l 115, 117, 167 f.
S e e l e n h e i l 48 . 51 , 57 , 6 1 , 63, 184 f.
Seelmesse 76
S e i d e n s c h n ü r e 76"
sel i t jue, se l iquae 42 . 46
sement is m e n s u r a 67, m o d i u s 67, 68
Sendbo te .»1
s e n i o r 13. 237
sen ten t i a . s. S p r u c h . U r t e i l 19, 243
— exfonimunicatiOnis 188
— iudieialis 17
— p r o s c r i p t i o n i s 188
sen ten t iae P a u l i 45
s epu l e r t im 18
Serenissimus 107
s e r v i t i u m , s. D i e n s t , L e i s t u n g 7 2 , . 79,
8 1 , 106 f., 108
— regis 110, 114
servus . s. K n e c h t 37
sesshaft 221
ses ta i ra le 65. 66
seunia v i l l i 108
scx ta ra l e 68
s e x l a r i a t i c u i u 68
sex ta r ius 68 '
sexIns 68
S i c h e r h e i t , s i che rha i t 100. 101. 212. 216.
221 . 236. 210 f.
S i c h e r s l e l l u n g 260 f f .
S i e g 283
S i e g e l e n t f e r i i u n g als L ö s c h u n g 95
s i g i l l n m maies ta t i s 115. s e c r e t u m 115
Signum, s igna 11 f.. 13 f., 16, 20, 23 , 26,
29, 30. 32, 35 , 39. 42 , 4 3 , 47 , 48 ,
5 1 . 61 . 62. 65 f. 68
— von A m t s l e u t e n 11 . 20 , 26 , 30 , 32 ,
35 . 61 . 65
— der P a r t e i e n 11. 13 f.. 23 . 26, 30 , 32.
35 . 39 , 42, 48 , 51 , 65 , 68
— der S c h ö f f e n 16
— des S c h r e i b e r s 14. 42
der Z e u g e n 11. 13 f., 16, 26, 29 , 30 ,
32. 35 . 39, 42, 43, 47, 48, 51 ,
61 . 63
S i l b e r , s. argentum 98 , 99 . 101, 103, 113,
121. 122. 260. 262
— M a r k 83 . 8 5 , 91
s i l i go 56
S i n t f l u t , s i n -v lu t 295
s i t z en , zu G e r i c h t 300
so ldne r 101
so l em p n i t a s 223
s o l i d u m , in 243
s o l i d u s . s. S c h i l l i n g 55 f.. 6 1 , 65 f., 7 3 , 76,
81 . 82 . 153
— merced i s 97 , 107
s o l u t o r 114
solvere 61
S o m m e r 286
S o n d e r l e u t e 107
sosta. s. Sust 225 . 227 f.
span 99
- 479
sparen an l ' e r g a m e n l 12
s p e r h 99
spe l ta 56 f.
spen ip 299
s p r e c h e n . R e c h t 299 f.
S p r u c h , s. s en ten t i a 15. 167. 285
S p r u c h h r i e f 151. 167. 253. 268, 2a5
S p r u r h s c h r i f t 172
spys. s p i ß , s p y ß 98 , 99 . 102
S tad t , stat . statt , s. c i v i l a s , opidimi 114.
120. 167, 171 . 198. 209. 213, 230,
231 , 246, 248. 219, 278. 283. 284.
287, 288, 289
— a in iuan , s ta ta inman 167. 198. 200.
203. 204, 209, 289. 298 f.
— haus 79
— k i r e h e 80
— s c h r e i h e r 167
— tor 168
S t ä d t c h e n , s t ä t t l e 105, 287
S t ä d t e h u n d ain See 156, 171
s ta in 234
S t a n d e s k a n z l e i 257, 285
S t a t i onen 227. 229
S tauden 234
Steg 195, 234, 254, 256
S t e i n b o c k 237, 297
S t e i n b o c k s h o r n 203
S t e i n s c h l e u d e r 109
S t e p p d e c k e 109
s t e rbend 287
S teuer 191, 234, 277
S teuerbeamte 37
S t eue rgenossenscha f t sbez i rke 22
S t i f t u n g 61 , 63, 259, 302, 303
S t i f t g u t 274
S t i l , r o m a n i s c h e r 77
s t i p u l a t i o 38, 40 , 92
— A q u i l i a n a e A r c a d i a n a e legis 30, 44.
45 , 46
S t i p u l a t i o n s k l a u s e l 25, 32 . 38 , 40 , 42.
45, 68
s t i p u l a t u , p o e n a ex 46
s t ö k k 234
s topus, s toupus 68, 72, 81
s t ö s s e , s t ö z z e 154, 298 f.
S t r a f p r o z e s s 19
Strasse, Strasse, s t r ä s s , s t raus , 8. v i a 66.
85, 178, 209, 213, 218
S t r e c k e 227, 229
S t r e i f z u g 97, 99, 100, 294
S t r e i t . 118, 167. 252. 253, 267, 275. 276.
278. 297. 298
— - g e g e n s t ä n d 11, 15
— • f r a g e n 244
— - p f e r d 115, 116
s t r e imus 107, 114. U S . 116
S t r i c k , s l r y k k 98. 102
s t r i t m e n t u m 25 , 28, 42
S tuden t 245
S t u f e u b a l k e i i 216
s t ü r m f a n 118
s u b d i a r o n u s 24
subroga t io o h s i d u m 92
suhs i - r ip t io 14. 40
— s c r i p t o r i s 11. 14, 16
— tes t iun i 11, 14
s u b s t i t u t i v 243
success io , s. E r b e 169
s u m m a 304
r u m s a l i 261
s i i n d f l u B 288
S ü n d f l u t 295
s u p e r v i v e r e 61
s u p p l i c a t i o 126
s i i p p l i t i u n i 48
suseeptor 22
susc i t a t io 18
susp icere 45
S u s i 225 f.. 228
sus ih . i i 221
swenc ia 245
T
t a b u l a 40
t abu la r iu s l o c i 13, 14. 37
t a h e l l i o 37
t ä d i n g , t ä g d i n g , t e d i n g , t ä d i g e n 98,
103. 155, 272. 275, 287, 297
tag 298, 299 f.
T a g u n g 289
t agwan 219, 234
tagzi t 299 f.
t a i l b r i e f f 146, 150
T a l 234
T a l w i e s e n 28
t a p f e r 115
T a u b e m i t S p a n 219. 224
T a u s c h 23 , 79
tegan, s. D e k a n 262, 264
T e i c h 246, 248
T e i l e r l o h n 226
T e i l u n g 143 f f - , 252
tenere in ius t e 28
t e r m i n u s 15, 16
T e r m i n 251
t e r r a 29. 40 , 65, 66, 68
— d o m i n i c a 30
t e s t a m e n t u m 14, 22, 37, 49. 62
testis 14. 18, 29
t e s t i m o n i u m 15, 29, 224, 243
- 18» —
T e u e r u n g 288
T h r o n 76
T i s c h h e d i e n u n g 79
— - gede rke 81
l a c h e n , l y s c h l a c h e n 98, 99, 100, 102
l i t u l u s ar t is 29
t o a l i a 109
T o b e l 234
T o d e s f a l l 61
— s t ü r z 97 f f .
todt 287
l o g i l l a 109
to i l e 109
tonsura 76, 223. 224
t o r c u l a r e 292
T o t e n b u c h 69
Totenmesse 75
T o t s c h l a g 173. 251
tradavio. de 15. 18
t r ä d e r e emtori 25 . 28
Iradilio 10. 12. 48. — c o r a m sacerdote
50. super a l t a re 50
T r a d i t i o n s f o r n i e ! 25, 32 , 38 , 40, 42. 64.
65
! rager 270
T i a g l a s t 222
t ransac t io 45
T r a n s i t 85
T r a n s l a t i o n 79
T r a n s p o r t 220 f., 225, 227, 228
t r a n s s u m t i i m 88
T r e n n u n g 17, 250
T r i n k e n he i B e u r k u n d u n g 153
t r i p l i r a r i 243
t r i t i e i mod ius 55 f.
t r ö s l e r 236, 234, 256
Truchsess 251 . 252, 259, 266
i r u t z l i c h 100
Iruwe 221
Irüwlos 103
T u c h . ' l e inernes 109
T i l g e n d w e r k e 76
t i i o m . s. D o m 262. 264
t u o m p r o p s t . s. p repos i tus 262, 264
T u r m , t v r n , l u r r i s 80, 98, 99 , 169
t ü r u n g 270
t w a h e l 109
t w i n g 210. 213. 239, 240 f.
TJ
ü b e r a i n k o m e n 210. 213, 220
ü b e r d r ü s s i g 301
Ü b e r e i n k u n f t 98 . 148 f.. 198 f f .
Ü b e r f a l l 105
Ü b e r g a b e 98, 99, 241 . 274. 283
i i b e r k o i u i i i i ü 186
Ü b e r l i e f e r u n g , m ü n d l i c h e 289
Ü b e r s c h w e m m u n g 286. ' 295
ü b e r t h ü r i g 274. 276
Ü b e r t r a g u n g 49. 63 . 125 f.. 125 f.. 230
Ü b e r t r a g i i n g s - K l a u s e l 121. 123
u f f s e n d b r i e f 239 .
U m z u g 286 }
unde rgeng 298
u n d e r r e d 99
i i n d c r t h e u i g 288
undervogt 304
n n l o b h a f t 271 . 272. 273
u n g ü l t i g 48 . 274
u n k r e f f t i g 270
u n m ü n d i g 260
U n t e r a i n t s s l e l l e 23 . 62
U n t e r h a l t 69. 91
U n t e r r i c h l e r 21
U n t e r s c h r i f t 29. 12. 257
U n t e r s u c h u n g I I I
u n t ü c h t i g 273
U n z i a l e 132. 182
U r a h n e 290
U r b a r 55 f.. 81 f f . . 171. 182 f.: 302. 303
U r k u n d e 28. 212. 215
— anoma le k i r c h l i c h e 49
— b e h ö r d l i c h e 37
— k a n z l e i m ä s s i g e 24. 49
-— s i . g a l l i s che 6. 23
U r k u n d s p e r s o n e n 22
U r k u n d e n - R e g i s t e r 37
- - S c h r e i b e r 6. 37. 39. 41 . 42. 43. 44.
51 f.. 85
u r l u g 101
i i r sacb 273
U r t e i l , s. s en ten t i a . S p r u c h 11 . 15. 190.
192. 210, 211 , 214. 268, 270 278
U s s t r a g ( A u s t r a g ) 298, 300
i i su s f ruc tu s 38, 40. 63
i i su ra 110 f.
u x o r 61 . 63 . 65
V
V a l i d a t i o n s - F o r m e l ( f i r m a p e r m a n e a t . . )
25, 32 . 42 , 51
v a l l . vä l l 234
V a r d e l l , s. f a r d e l 222
V a r e h t guot ( f ah rendes G u t ) 210. 21-1.
213 . 215
V e c h t 100
v e l d ( F e l d ) 234. 254, 256
v e n d e n d i l i c e n t i a 45
v e n d i t i o n i s ca r ta 29
— f o r m u l a 33
- 481 —
. c i i d i l i n 28. 29. 62. 65 f.. 114
v c n d i t o r 15
. c n e r a h i l i s 113. 123 f f . .
V e r a b r e d u n g 229
v c r l i r e n n e i i 286. 288 ; v g l . B r a n d
v e r b r i e f e n 273
V e r b r ü d e r u n g s b i i c h 29
v e r b ü n d e n 283 . v g l . B u n d
V e r d a c h t 100
V e r e i u h a r u n g 228. 295
\ c r e i n i g u n g 295
V e r f a h r e n 298
V e r f ü g u n g 49. 63
V e r g l e i c h I I . 113. 156. 283. 299
V e r h ö r 209. 274. 298. 300
V e r j ä h r u n g 269
V e r k a u f , s . v r n d i t i » 25 f.. 29. 32. 41 f f . .
65. 66. 116. 120 f f . . 127. 133 f..
151 f.. 161 f.. 164. 171. 172. 175.
180 f.. 192. 195 f.. 231 . 234 f f . .
251 . 254 f f . . 257. 269. 273. 274.
281 . 293. 296
V c r k a u f s f o r i u u l a r . o b j e k t i v e s , r ä t i s c h e s
27. 32. 43 . 62. 65
— - k l a u s c l 25 . 32. 42. 65 etc.
V e r k e h r 85, 222. 226
V e r k l ä r u n g 53
V e r k ö s t i g u n g 48
V e r k ü n d u n g 223
V e r l e s u n g 276
V e r m ä c h t n i s 61 f f . . 186
V e r m i t t l u n g 11. 252
ve rn ich t 270. 272. 273
V e r p f ä n d u n g 72. 116. 183. 191. 193. 207.
250. 276. 278. 284
V e r p f l i c h t u n g 142
V e r r a t 98 f.
V e r s r l i r e i b u n g 219. 269. 270. 271
v e r s c h u l d e n 274
V e r s e t z u n g 208. 260. 262. 269
V e r s ö h n u n g 154 f.
V e r s o r g u n g 210. 214
V e r s p r e c h e n 157. 161 f.
V e r s t o s s u n g 104
ve r swigen 273
ve r t r i ebene B a u e r n 295
v e r t ä t v i l 88
v e r t i g u n g 121
V e r t r a g s p a r t e i e n 23. s. P a r t e i
V e r t r e t u n g 41 . 65
V e r t r e t u n g s - K l a u s e l 41 . 65
V e r w a l t e r 21 . 75
V e r w a h r u n g 276
V e r z e i c h n i s 227 o
V e r z i c h t 37. 171 . 185 f.. 187. 209 f f . .
210. 211 . 213. 215. 235 . 268
V e r z i c h l s k l a u s e l 131 f.. 161. 166
V e s l 232
V es t i . 's. a rx . B u r g . Castrum. Fes te ,
Schloss 99. 102. 154. 210. 212.
214. 215. 261 . 287, 288
vestes 110
v i a 20. 65
vic a r ius 22. 24. 44. 61 . 63 . 68. 83
v ice 41 . 45. 65
r i c i n u s 59
— hon i i s 29
— l o c i 29
v i c t u a l i a 108
» i c t u r a 225. 227 f.
v i cus . s. D o r f , v i l l a 25 f.. 39. 40. 44. 46.
48. 51 . 61 . 65 . 103
\ id i ruus 250
V i e h . Gross- und K l e i n - 38
v i l l a 18. 42. 89. 97. 107
v i l l i c u s 114. 116
v incu lunc 108
v i n d i c a r c 33
v inea 83. 10.1
v i n e a r u i n co lona tu s 22
v i n i scuma 108
v i n u n i 81 . 110 f.. 153
Mr 63. boni i s 29. d i s c r c l u s 188. i u l u -
ster 15. ydoneus 169
x i r tn t i s opera 73
v i t a bona 29
vocatus . s. advoca tns . V ogt 23
V o p e l w e i d e 246. 248
V o g t , voigt 22. 25 . 50. 99. 113. 120. 122.
137. 148 f.. 158. 173. 177 f.. 192.
194. 198. 200. 202. 210. 211 . 213.
214. 215. 233. 231 . 238. 281 . 295.
296. 298. 301
V o g t e i . v o g l c v 21 . 89. 113 f f . . 117. 304
V o g t g c r i c h t 113. 116
Icute 167. 276. 277. 278
— - recht 113. 116. 191. 277. 278
vo l ck 101
V o l l e n d u n g der B e u r k u n d u n g 79
V o l l m a c h t 244. 268. 276
V o l l s t ä n d i g k e i t s k l a u s e l (o inn ia ex i n l e -
gro . . . I 38. 40. 48. 51 . 61 . 65
V o l l z u g s - G a r a n t i e 114 f., 116
V o rbeha l t 38. 40. 48. 61
V o r k a u f s r e c h t 219
V o r w a n d 277
V o r c i t z zu G e r i c h t 116
w
Waage 226
W a f f e n v e r k a u f 116
— 482 -
« ä h r s c h a f i s k l a i i s e l 12) . 123 . 131 f..
133 f. e tc .
» a i d 195. 254. 256
W a l d 246. 248
W a l l f a h r t s k i r c h e 303
wasen 254 . 256
Wasser , s. aqua 15. 234. 216. 248
wasser f l i i s s 234
W a n n e n r o l l e 179
wce 286 '
wcer. k r i e g s c h e 99
W e g 99 . 100. 101. 195. 227. 231 . 254.
256
W e i d e , w a v i l n . s. pascua 38. 40. 298 f.
W e i d r e r h t e 285 . 298
W e i h e n 224
w e i h e r 287
W e i n . s. vinuni. 68. 81 . 108, I 10 f.. 152 f..
286. 288. 289
W e i n . s. Vitium 68. 81 . 108. 110 f.. 152 f..
286. 288. 289
— - haugehiet 135
— - f l e c k e n 152 f.. 182
— • ga r ten , uingarten. s. vinea 83. 108.
120. 122. 178 f.. 205 f.. 232. 239.
240. 211
— .- t r unk 153
—- - z ehn t en , winzechcnden 83 . 85
W e i z e n , weisen 57. 2 8 8 '
wer 254. 256
w e r f e n 99. 102
wer scha f t 121
W i d e r l e g u n g 271 . 277
widern 302
Widerrede 167. 268. 276. 278
Widersacher 100
w i d e r t a y l 299
W i e d e r k a u f 231
Wiese , wis . wise . wys , s. p r a d a , p r a t u m
28. 38. 40, 48, 53, 85, 143, 145.
169. 175 f.. 205 f., 207, 234, 246.
248. 292
W i l d 234
W i n i e r . k a l t e r und w a r m e r 286
w i r i e s h u » 121. 123
W ö l f i n 67
\ \ ocheud iens t 80
w o l h e s c h a i d e n 198. 200 -
W o l l e n b a l l e n 225
W o l l s a c k 221
u o n . b ö s e n 100
w u i m 193. w u n 251 . 256
W u r f i u a s c h i n e 109
X
Z a h l u n g 114. 116. 167, 171, 187, 235,
254. 256. 260
Z a h l u n g s k l a u s e l 121. 122
z a h m , zam 234
Z e h n t , z echend , zehen t . s. d c c i i n a 5*.
55 . 83 . 84, 85, 89 , 163. 168, 177 f..
179. 180 f.. 205 f.. 207. 240 f.. 251
z e r b r o c h e n e B u r g 98, 156 f.
Gerung 86
Zeugen , s. testis 5. 15. 20, 23 . 29, 32, 35.
3 1 . 61 , 63 . 65 , 70. 84 . 92 f., 3(1(1
Z i n n o b e r 88
Z i n s . «. r r n s u s 42. 15. 55 . 57. 59. 65 . 66,
» 3 . 89. 168. 179, 210. 214, 219.
234. 261 . 264. 293
Z o l l 157. 159. 183. 220. 2 2 ) , 225 . 228.
2 46. 248
z ü g n u U 271
Z u g r i f f 262. 264
Zusa t z 299 f.
Z u s i c h e r u n g 220 f.
Z u s p r u c h , z u o s p r u c h 272, 275
Z u s t i m m u n g , s. consensus, K o n s e n s I I I .
120. 122
z w ä c h e l 100. 109
z w a y u n g 272
zwel ' fbo t t 237
Z w i s t 171
zwy 254. 256