Jahrbuch
des
Historischen Vereins
für das
Fürstentum Liechtenstein
Zu?eiuno?wan;iaster Band
vadu; >n I m Selbstverläge des Vereins c> 1922
Jahrbuch
des
Historischen Vereins
für das
Fürstentum Liechtenstein
MM!MMM>!MM!M!!MMMMM!MlMMMMMMMMMMMM!>
Aweiundzwcmzigster Band
Inhaltsverzeichnis
Nach vn i für Herrn f SaniiniSrat Dr. Albert Schädlcr
I. I. B. V üch c l
Liechtenstein im Prättigancr Krieg 1619—1624
II. I. B. Buche l
Die ^cainrnnssenschaft als Onelle für die Geschichtsforschung
III. D r . I. M u r r
Geschichte der botanischen Ersorschnug Liechtensteins .
IV. A l f o n s F e g e r
Urteile der Anslandovressc über die zwanzigjährige Tätigkeit des
Vereins für das Fürstcntnm Liechtenstein
V. V erci n S chrc> nik
s) Jahresvcrsantinlnng in Schnnn am 8, Oktober 1922
b) Mitgliedcrverzcichnis
c) Verzeichnis der histor. Vereine nnd tvissenschasllichen Jnstilnte^
denen der Verein Schiiftentnnsch unterhält .
c!) Verzeichnis der bisherigen Jahrbücher des Vereins
Histor.
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4^
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111
112
5 Günitätsrat Dr. Albert Gchädler
Wer hätte es geahnt, daß wir schon im heurigen Jahr-
buche die schmerzliche Pflicht hätten, unserem allverehrten vcr-
cinspräsidenten als einem Toten ein Gedenkblatt zu widmen!
Wir Konnten uns unseren historischen Verein nicht denken
ohne unseren Präsidenten Dr. Schädler, der dessen Seele war.
Und nun haben wir ihn verloren,' ein schwerer Schlag für den
verein!
Unerwartet Kam für Klle die erschütternde Kunde, daß
unser Zanitätsrat in seinem neuen Heim in München einer
plötzlich auftretenden Herzlähmung erlegen sei. Km 22. Juni
haben wir ihn auf dem heimatlichen Friedhof neben seinen ihm
im Tode vorausgegangenen Lieben zur Grabesruhe bestattet.
Dr. Klbert Schädler erreichte ein Klter von 74 Iahren.
5ein langes Leben war auch inhaltreich und er Konnte in
Wahrheit sagen! „Ich habe nicht umsonst gelebt".
Nachdem er an der Wiener Universität das Doktorat der
Medizin sich erworben hatte, widmete er sich mit gewissen-
haftem Eiser und großem Erfolge seiner ärztlichen Praxis.
Sein Ruf als tüchtiger Krzt brachte ihm einen ehrenvollen Nuf
als Ladearzt in dem weltberühmten Badeort Nagaz, wo er das
besondere vertrauen des Besitzers genoß, der ihn zum Leibarzt
wählte. Nach einigen Iahren Kehrte er, zu seiner früheren
Praxis nach Vaduz zurück.
Er war der Mann des Vertrauens beim Volke, nicht bloß
als 5lrzt, sondern auch in allen Dingen, in denen man der Hilfe
2
lent-und des Uates bedürfte. Und Hilfe und Rat spendete er al
halben und in uneigennützigster Weise.
Das vertrauen des Volkes wählte ihn schon beim Be-
ginne seiner Berufsthätigkeit in den Landtag, dem er dann
auch durch fast vierzig Iahre angehörte und zwar an leitender
Stelle als Präsident. Mit Eifer und großem Geschick, mit großer
Sachkenntnis und patriotischer Hingabe an Fürst und Volk
arbeitete und wirkte er in dieser Stellung zum Segen des
Landes.
Die in den letztvergangenen Iahren eingetretenen politischen
Verhältnisse verleideten ihm die politische Tätigkeit, so daß
er sein Mandat niederlegte und für dasselbe die Ruhe des
sorgenfreien Privatlebens eintauschte, wozu auch sein heran-
nahendes Greisenaltsr ihn ermähnen mochte.
Der allzeit wohltätige Sanitätsrat hat auch durch eine
bedeutende caritative Stiftung für eine praktische Ausbildung
junger Töchter des Volkes sein Andenken verewigt.
Unseren Historischen verein interessiert aber in besonderem
Maße das, was der nunmehr verblichene Vereinsvorstand für
ihn gewesen ist.
Dr. Schädler gehörte zu den Gründern des Vereins, wurde
bei dessen Konstituierung zum Vorsitzenden gewählt und immer
als solcher bestätigt, da allgemein anerkannt war, daß Kein
besserer gefunden werden Könne. Der Präsident hat dem ver-
eine auch seine ganze Liebe und seine ganze Energie zuge-
wendet. Er leitete die Iahresversammlungen, sowie die vielen
Vorstandssitzungen mit Gewandtheit, brachte manche finanzielle
Gpfer, bemühte sich immer sehr um das Iahrbuch, schrieb selbst
manche sehr wertvolle geschichtliche Beiträge. 5lus diesen seien
folgende erwähnt:
1. Darstellung der Tätigkeit des liechtenst. Landtages von
1862—1919. Diese für die Gegenwart, aber noch viel
mehr für spätere Zeiten lehrreiche Arbeit zog sich durch
sechs Iahrbücher.
2. Die alten Uechtsgewohnheiten und Landordnungen der bei-
den Herrschaften.
z, Nachrufe an die beiden Landesverweser o. Hausen und v.
In der Maur.
4. Negesten zu seiner Sammlung liechtenst. Urkunden und
zu den Urkunden der Gemeindearchive.
5. Ueber prähistorische und römische Funde in Liechtenstein.
6. Die Huldigungsakte bei Uebergabe der Herrschaften an das
sürstl. Haus.
7. Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Eschen.
8. Ueber das Hungerjahr von 1817.
9. Die geschichtliche Entwicklung Liechtensteins mit besonderer
Berücksichtigung der neueren Zeit.
10. Zusammenstellung der von den Lehrern des Landes einge-
sandten Mitteilungen über Volksbräuche und Lagen.
I I. Noch im letzten Iahrbuche von 1921 schrieb er eine lehr-
und umfangreiche Abhandlung über die Tätigkeit des liech-
tenst. Landtages in der Periode von 1912—1919.
Also eine reiche Tätigkeit auch aus historischem Gebiete!
Dr. Zchädler war auch Mitglied und Vizepräsident der histor.
Kommission von Vorarlberg und Liechtenstein. Auch dieses Unter-
nehmen förderte er durch finanzielle und moralische Unter-
stützung.
Es wird Kaum möglich sein, einen vollen Ersatz für ihn
zu finden. Möchten doch unsere Nachkommen, die gebildete
Iungmannschast mutig und opferwillig, von idealem Streben
beseelt in die immer neuen Lücken eintreten und unseren so
wertvollen Historischen Verein vor dem Untergange retten.
Dem Heimgegangenen aber wird der verein in alle Zeiten
ein ehrenvolles und dankbares Andenken bewahren.
K. I. ?.
Liechtenstein im prcittigauer ü(rieg
von
I . B . B ü c h e l .
Quellen: ^
Akten des Regierungsarchivs zu Vaduz
Peter Kaiser, Geschichte von Liechtenstein
es nun ZVV Jahre sind, seitdem der sog. prättigauer Krieg
seinen Höhepunkt erreichte, der auch unser Lano in arger Weise m
Mitleidenschaft zog, dürfte eine Kurze Skizzierung der Begebenheiten,
soweit sie unser Gebiet betrafen, im historischen Jahrbuche gerecht-
fertigt sein.
Die Landschaft prättigau gehörte zu Anfang oes 17. Jahrhun-
derts zu Oesterreich. Die Reformation und die politischen Partei-
ungen Frachten das Volk von Graubünden in die ärgste Zwietracht
und die blutigsten Verfolgungen und Strafurteile der Parteien gegen-
einander waren auf der Tagesordnung. Besonders waren es die
prädikanten, die den religiösen Fanatismus schürten und zu blutigen
Verfolgungen Katholischer Führer hetzten, was dann auf der Seite
der verfolgten wieder zu einer ebenso blutigen Gegenaktion rief. Kuch
waren die Vündner in verschiedene Parteien geteilt, indem die Einen
zu den venetianern, die Kndern zu den Spaniern und die Dritten zu
Frankreich hielten. Unter diesen wütete dann der erbittertste partei-
haß, der ourch fremdes Geld geschürt wurde.
Die prättigauer, die für den 5lbfall vom alten Glauben ge-
wonnen waren, suchten sich vom Katholischen Oesterreich frei zu
machen. Ein im Iahre 1620 eingesetztes Strafgericht zu vavos be-
stätigte frühere Bluturteile und verfolgte besonders die Katholiken.
Diese Zustände ließen einen Krieg mit Oesterreich befürchten,
weshalb die Feste Gutenberg mit österreichischer Mannschaft besetzt
wurde und der Graf Taspar von Hohenems auch aus dem Stosse
zu Vaduz eine starke Lesatzung hielt und die Landesgrenze bewachte.
Der Oberst Werner v. Kaiternau, hauptmann der österreichi-
schen Wehrmannschaft in Vorarlberg, schrieb im Sommer 1920 an
l2
den Grafen Taspar, er möge, wenn dem Schloß Gutenberg etwas
feindliches begegnen sollte, mit seiner vaöuzer Mannschaft dem
Schloß solange zuhilf Kommen, bis aus Vorarlberg der nötige
SuKKurs eingetroffen sein werde. Er bat um Mitteilung, wessen man
sich von Seiten des Grafen zu versehen habe. Er werde über 200
Mann M den patz der Luziensteig und um das Schloß Gutenberg
schicken. Des Grafen Untertanen zu Lalzers sollen für den notwen-
digen Unterhalt und Ouartier für dieselben sorgen, daß man mit
Proviant versehen sei. Klles gegen gebührliche Bezahlung.
Die österreichische Mannschaft war also eingerückt und in Balzers
und Mäls einquartiert worden samt ihren Weibern und Kindern,
die damals bei solchen Anlässen mitgeschleppt wurden. Diese Leute
fielen aber den Balznern bald zur schwersten Last. Darüber schrieb
der Landvogt v. proßwalden -an den Grafen Taspar in hohenems
am 9. GKtober:
„Soviel die Klagen zwischen den gräflichen Untertanen und
den gutenbergischen Soldaten anbelangt, ist es dergestalt beschaffen:
Nachdem diese Soldaten auf das Schloß Gutenberg gelegt worden^
so haben Ihre Untertanen den Soldaten, Weib und Kindern aus
Gutherzigkeit in ihre Häuser zu Lalzers und Mäls einloschiert in
der Meinung, es werde nit allein nit lange Zeit antreffen, sondern
auch dem Haus Oesterreich wegen.Eurer Gnaden soviel nit wollen
abschlagen, eine Kleine Zeit sich mit ihnen zu gedulden. Oieweilen
aber solches Kein endtschast will nehmen, fangen 'sich die Unter-
thanen an ie lenger ie mehr zu 'beklagen, daß sie die Soldaten
Weiber lenger gedulden sollen, in LedenKhung, sie Keine Oesterreichi-
sche Unterthanen senen, sonder auch die Soldaten Weiber Essig, Salz,
Liechter, holz und dergleichen mit gewalt haben wollen. Da sie
Inen doch nichts schuldig, sonder was sie, die underthanen, gethan,
selbiges aus guethwilligkeit beschehen sene. Nun. haben zwar die
Underthanen sich gegen andern als dem von lRamschwag niemals
beklagt, auch nie zu mir Kommen, als vor ein tag 8 oder t0 und
mir solches angezeigt. Daraus Ich Inen naher Valzers 'reiten
wöllen und den Soldaten Weiber zu sagen, ,das sie sich solcher ge-
walts^nforderung deß Tssig, Salz und anderes bemüssigen sollen,
sondern umb Ire Bezahlung Inen es erfolgt solle werden, auch sich
mit den blossen Losämentern zu vergnügen, aldieweil man Iuen
dasselbige nit anders als aus guetherzigkait zugeben schuldig. So
haben aber die Underthanen solches nit gewollt >aus nachfolgenden
Ursachen, vieweil der von Uamschwag zu zwar? underschidlichen
malen naher Insprugg geschriben und begert, das man doch dise
Soldaten wölle ablösen und andere unverheurate Soldaten an die
statt thun, dieweil die underthanen sich die .Soldaten Weiber zu
haben beschweren und es unmöglich sene, die Weiber neben den Sol-
daten im Schloß Guetenberg zu haben und zu loschieren. Wie das
als mir die Underthanen zu Klag Kommen, Ich den v. Uambschwag
selbsten angesprochen, naher Insprugg zuschreiben, damit dise Sol-
daten möchten abgelöst und andere ledige in I r Stell gethan werden,
damit E. G. underthanen wegen den Weiber nit behelliget werden.
Welches schreiben auch als bald beschehen. Vb nun zu Insprugg
das von Uambschwag seine schreiben recht verstanden worden, mag
Ich nit wüssen. Van E. G. Ich mit grundt berichten Khan, daß
zwischen den Soldaten und den underthanen nihe nichts fürgelossen,
noch sich die Unoertthanen ab den Soldaten beschwert, vil weniger
daß die Soldaten an Proviant Mangel gehabt hetten, oder denselben
in höheren prerio als es landtleusfig gegeben worden were. Van
sie das Brot, slaisch, Salz, schmalz, wein und anderes eben in dem
prerio-bekommen, als wie es dem Inlendischen oder mir und an-
deren gegeben würdet. Wann sie nun genug gelt hetten, so wurde
es an den victualien nit mangeln, und.obschon das Zelt nit alzeit
vorhanden gewesen, so haben doch E. G. Underthanen auf des von
Uambschrvag versprechen, Fleisch, Brot und Schmalz gnüegsam den
Soldaten gegeben. Klls aber dem v. Uambschwag bei ?W fl aus
die Soldaten zu ein, Lohne für die Soldaten zukömmen, haben fn
gewolt, Er solle Inen solches gelt alles zustellen und die Underthanen,
welche alzeit auf Credit hergegeben, warten lassen. Welches aber Er
von Ramschwag nit thun Khönden noch wöllen aus Ursach, das
die Underthanen lenger ohne gelt nichts mehr hetten raichen, borgen
oder hergeben Khönden. Dahero ein grosser wider willen zwischen
den Soldaten und Ime von Uambschwag entsprungen, wie dcm »er-
schwer Tagen ein Torporal trunkenerweis mit blosser Wehr und
zugetruckten Feusten sich mit schandlichen Worten an Ine von
Ramschwag nach aufgezogner Wacht gemacht und Hendel im Schloß
angefangen. Deine aber Er von Rambschwag mit gueten maultäschen
begegnet und schier Uehelswesen erfolgt. Den anoeren tag aber
als verschinen 5. dis ist gemelter Torporal ohne erlaubnis aus dem
Schloß gangen und nach Insprugg ziehen wollen, den von Ramb-
schroag zuverklagen. Kls aber gedachter Soldat von Balzers aus-
gangen, ist Im!e .ein Mann, so aus pündten Kommen und sich bei?
2 Tag zu Lalzsrs aufgehalten und mit 2 Guetenbergischen Soldaten
getrunken, auch für sie ausbezalt, nach gefolgt, Ine angereot, wo
Er hin woll. Er Torporal gsantwort: „nach Insprugg". Darüber
der ander gesagt, Er wöll .auch dahin, wolle Ime ein Glaittunz
geben. Kls sind sie mit einandern Kommen bis eines büxen schuß
for Vaduz in ein Guet, oa hat gedachter pündtner, oder wer Er ist,
den Torporal mit einem scharpsen Messer (welches Ich in der Tanzlen
berchanden) in den Leib geflossen bis an idas hefte und er ist als bald
durch den Gießen in die 5lw gelosfen. Der Corpora! aber noch Können
bis in das Kmbthaus und umb ein Balbierer gebetten und gleich so
schwach worden, daß Ime meine Leut etwas Labung geben und
oolgends in das Wiertshaus in eine Leinlachen tragen lassen, alöa
Er verschinen Mitwochen Gott befolchcn worden. Sonsten solle ge-
dachter Mörder zu Lalzers, alls Er aus dem Haus gangen, gegen
der Magt sich verlauten lassen, der Wärt habe Ihme zu teur̂ gerait,
Er wölle noch in Kurzem das Haus helfen in Brand stecken. Dahero
Ich verursacht worden aus jedtwederem Dorf Ein Gerichts Man zu
beschicken und mich mit Inen neben dem von Rambschwag, Landt-
schreiber und dem LanndtKmann zu beratschlagen, wie allem Unhail
zu begegnen. Dan nit allein dieser Bösewicht solche Wort ausgeben,
sonder wir haben gewiße avisa, das die übergeblibene Zürcher und
Berner berait thails zu Malans, Züzers, Ienins und daselbsten
herumb ligen und thails willens, wider nach Haus zuziehen. So
hat aber der von Rambschwag Ein aignsn potten zu Sargans ge-
habt und nachfragen lassen. So hat man Ine berichtet, das man von
gedachten Zürchern niehmandts wölle weder auf Wallenstadt oder
über den Schollberg passieren lassen. Derhalbsn da deme also were,
wurden sy ohne Zweifel Iren Weg über die Staig und durch Tw.
Gräfl. Gn. Lannd nemmen wöllen. Derowegen auf Ew. Gn. geneoige
Ratifikation haben wir die Losung Schüß als wie zuvor angesehen,
zum anderen das nun hiefürö bis man sihet, wo es hinaus woll,
alle.Nacht aus Vaduz, Schan, Trisen und ab dem Berg denen von
Balzers und Mels sollen 30 oder 35 Mann bey der nacht droben
wach zuhalten zugeschickt werden. Wil l also von E. Gn. genediger
Resolution erwarten, ob Ich solicher anstellung ins Werk richten
>
1̂5
solle oder unterlassen. Bin auch willens gewesen, morgens bei
aignem Lotten underthenig zuberichten, wo fern diser nit Kommen
were.
Schließlichen zu voriger Marteria zukommen, so ist allein die
Tlag bei den Underthanen, das Inen die Weiber der Soldaten
möchten abgenommen werden, und were meines undertenigen er-
achten?, weilen es nit möglichen die Weiber mit Iren Kindern im
Schloß Guetenberg zu losieren, nichts besseres als das dise Soldaten
abgelöst und andere, so nit verheurat oder mit s. v. Eueren beHast
in das Schloß Guetenberg gethan werden möchten. Dan die Under-
thanen sich nihemals ob den Soldaten beklagt, sonder nur wegen
Irer Weib und Kinder, und wegen dem Proviant ist nihemal Mangel
oder Clage gewesen, als daß erstlich die Soldaten vermaint, daß brot
solle hierumb so groß sein als wie im Schwabenlandt oder Thingen,
wo sie vor disem gelegen. Welches aber.nit sein Kan, weilen man
das Getrait alles in disen Landen «Haussen und so weit auf der Kx
füeren mueß. Wüßte also nit, woher oder vo>n weme solche Clagen
nach Insprugg weren bericht worden, dan es von dem von Ramb-
schwag geroißlichen nit beschehen ist, vilmehr wil Ich glauben, daß
es die Soldaten selbsten gethan haben, damit man sn in andern ort
füere, dan sie mit grossem Unwillen auf Guetenberg sind und lieber
ziehen wölten wo ein Feind vor Kugen als also versteckt zubleiben,
welches Ich selbsten von Inen gehört. Welches alles Ew. Gn.
underthenig zuberichten nit habe underlassen sollen.
vieselbige damit Göttlicher protection und mich zu beharr-
lichen Gräsl. Gn. gehorsamstes vliß wol befehlende
Vaduz, den 9. GKt. 1620.
Eins felt mir Ein, daß wegen der victualien ein mißverstand
zu Insprugg möchte fürgelosfen sein und de« >vor Rambschwag
schreiben nit recht weren verstanden worden. Van Er vor disem
dahin geschriben, wofern Er solte belagert werden, so were Er mit
Proviant nit versehen, aber sein mainung ist nit auf dise Knecht
gewesen.
Underthäniger pflichtschuldiger Diener
Rignolt v. proswalden, Landvogt.
Die Intervention des Grasen hatte den Erfolg, daß die öster-
reichische Regierung die Mannschaft bedeutend reduzierte und dafür
auf bessere Dualität bedacht war. In der betreffenden Verein-
barung unter den vorarlbergischen Ständen hieß es bezüglich der
Grafschaft Vaduz: „Wellen zwar verhosfen, es werde unser aller
und gnedigster Herrschaft mit der Grafschaft Vaduz solche ver-
gleichung und NechtigKeit machen, das dannenhero das Schloß Gueten-
berg auf jede Fäll vor aller Legwaltigung zur Genüge versichert
-sein Künöe, es geschehe nun gleich- oder nit, so wollen öoch die
Krlenbergischen Stend demselben jedesmal nach bestem vermögen
beizuspringen sich anerpotten haben. Und weilen mit disen Herr-
fchaften vermüschter etwelche andere Katholische Stend und öster-
reichische zugetane Herrschaften und güetter, darunter Ems, Vaduz,
Schellenberg und die dem Kloster Weingarten zungehörige Herrschaft
Lluemenegg gelegen sind, als wellen sie (die vorarlberger) die
Statt und Landschaften gepetteu haben, und endtlichen verhoffen,
man werde auch mit denselben dergleichen verstandt und Korrespon-
denz machen, damit solche sovilmöglich in dis Werck gezogen, oder
man doch im Notfall deren hülf und Beisprung gesichert sein möge."
Die vorarlberger hofften also im Notsalle auch auf die mili-
tärische Unterstützung der Männer der Landschaften Vaduz und
Schellenberg. Kber der Graf wollte die Neutralität wahren, um
seine Untertanen nicht den Gefahren eines Krieges auszusetzen. Er
stand sowohl bei den Lündnern, als auch mit Oesterreich aus
friedlichem Fuße und die Bündner erinnerten ihn an ihre Freund-
schaft. Er schrieb am 16. 5Ipril 1621 an den Erzherzog nach
Innsbruck:
hochf. Durchl. Erzherzog, genedigster Herr!
Ew. hochft Dt. meine underthenigiste Dienst eussersten Ver-
mögens jederzeit zuvor.
Ew. hochf. Dt. genedigstes schreiben vom 7. ois, die pündt-
nerische neue Urueh betreffend hab ich mit gehorsamster Reverenz
empfangen und soll Ew. hochf. Dt. undertheniges anzumelden nit
unoerlassen, das inmasssn so wolen der Nöm. Kans. Manst. meinem
allergenegisten Herrn als auch Ew. Hochs. Dt. und gesambtem
hochlöbl. Haus Oesterreich Ich alle underthenigiste möglichste Dienst
zuerzaigen berait und begierig. Kls wollt ich auch in diser vor-
stehenden occasion solliches gern würcklich erweisen, die. große Be-
schwerden und gefahr aber, so mir hierüber bevor stehen, haben
Ew. hochf. Dt. ausser beyverwarten Topia schreiben?, so 'ich an
dero Gbristen hauptman der vier herrschasten vorm Krlberg, Herrn
Hans lvernhern Edlen aus Reitnau zu Hosen auf sein an mich
abgegangenen schreiben antwortlichen zugeschriben, wie auch ausser
einem anderen schreiben, so ich ime gleichfalls deswegen zuvor ant-
wortlichen zugethan, und hernach an Ew. hochf. Dt. Herrn DireKtorn
und gchaime Räth zu Insprugg überschickt, und die Herren mich
ebenmäßig zugeschickt zuhaben genedigist zuersehen.
Wan dan die fachen änderst nit bewandet, als Pötte Ew.
Hochs. Dt. Ich ganz gehorsamist in diser wichtigen und mir so
schwer fallenden sach dero gst. resolution also zufassen, auf das ich
als ein geringfügiger Reichsstand mit .diser meiner bis anhero
bericht, Sie solches Ew. hochf. Dt. zu dero genedigister resolution
frenen Reichs Grafschaft Vaduz aintwedsrs beiselbiger Immunität
genedigist gelassen oder aber zum fall es änderst nit sein solle,
mit Ew. Hochs. Dt. genedistcn special ersuchschreiben, so dan gebür-
licher Schadlos; Haltung meiner und meiner armen Underthanen und
gebreuchiger den Reichs constitutionen nach caution über den Schaden,
so, mir nit allein von Ew. Hochf. Dt. daselbst einquartierten volch,
sondern auch von dem erweckten Feind, so Er mir vor und nach
Kbzug gedachtes Ew. hochf. Dt. volcks zufügen möchte, geneoigist
versehen werde, auf das dabei die gebürliche Reichs constitution
underhalten und ich es gegen selbigem und anderen desto leichter
zuverantworten und mithin Ew. hochf. Dt. mit meinem geringen
vermögen und gehaben verner underthenigiste vienstprästiren möge.
Und haben Ew. h. v . dero hochbegabtem verstand nach selbsten
zu bedenken, daß inmassen Ich alles dasjenige, so ich in ZV vol-
Kommenen Iaren meiner Haushaltung erübriget, und erhauset, Ich
an disen Vaduzischen Kauf, der dermals noch nit bezalt, angewendet
und davon meine arme Kinder nach mir I r Leibs Narung und
sustentation zusuechen, da solches mir verwüst und verderbt solte
werden, was solches mir und meinen Kindern, weil ich es mit
anderen nit zuersezen für unwiderbringlich schaden gebären wurde.
Vahero ich umb sovil desto mehr der undsrthenigisten Hofnung
geleben soll, es werden Ew. Hochs. Dt. in betrachtung eines und
des andernen mich also genedigist bedenken und verstehen. Damit
Ich deren Kains zuenthalten, sonder vil mehr in gnaden empfind-
lichen zugeniessen habe, vargegen haben Ew. hochf. Dt. mich und
58
die meinigen zu dero und dero Erzfürstl. Haus willfährigen Diensten
eusserist berait uni verbunden. Zu der) Erzfürstl. gnaden ich
mich.gehorsamistes vleißes empfehlen thue.
Geben Embs den 16. 5iprilis I62l.
(Graf Kaspar o. hohenems).
Kn den Oberst v. Naitenau schrieb er:
Wolgeborner, sonder lieber Herr Freundt und Uachpar. Dem-
selben seyen meine srcundtliche, willige Dienst zuvor!
Des Herrn heutiges Schreiben, das ienige betreffende, so er
gestrigstags mit meinem hauptman von La Tourt, wie auch meinem
Landvogt zu Vaduz underschidlicher Puncten halber geredt, hab
ich empfangen und sovil Erst l ich die Geffnung des Schloß Vaduz
anbelangt, bin ich deren dem hochlobl. Haus Oesterreich mit seiner
ordnung nicht in abredt, allain das mir, als deine solches aigen-
tWmblich zuegehört oder meinem alldahabenden und mich ver-
tretenden haubtman, als der Zeit gedachtem von La Tourt das
würckliche Tommando über das Schloß, die Porten und dessen
Schlüssel gepürlichen und wie bei allen Geffnungen herkommen
überlassen werde. Und weil hingegen Zch sowol im Schloß Gueten-
berg als anderen des hochlobl. Haus Oesterreichs daselbst umb-
ligenden Schlössern gleichergestalt die Geffnung habe, und die sachen
derzeit also angestellet, daß mir -an berocihrung das Schloß Gueten-
berg wegen meiner Landtgräniz zum höchsten gelegen, als begehr
ich von dem Herren als zur diser sachen verordneten Obristen zu
oernemben, ob der Herr die jenigen, so ich in ermelt Schloß
Guetenberg zueschicken Vorhabens, guetroillg einnehmben wölle lassen
und zu thun bevelchen. Iedoch auch anders nit, als das selbigem
Vogt das Tommando über das Schloß und Porten zuvorderst auch
verbleiben solle. 5lus welchen Fal dan und auf des Herrn ein-
kommenden, richtige und lautere Erklärung mir nit zuwider (ohn-
angesehen meines erachtens dessen nit noth wäre, weilen ich selbiges
alberait hicvor starck besetzt) das von dem Herren verordnete volch
in ermelts Schloß einnehmben zulassen, weiters und mehrers als
die alte observanz und herkommen mitbringt, würdet der herr-
verhossentlich nit begären.
59
Sovil dan die nochmahlige einquartierung Reuter ilnd Fuetz
volch betrist, waist der Herr anvor, und hab ich es .selbigem zue
underschidlichen mahlen geschriben, daß so lang und nil Ich von
'der hochfürstl. Durchl. meinem gnedigsten Herrn (darumben und
umb anderes zu diser sachen nottürstiges ich dero underem dato vom
16. dis auf dero gnedigistes Schreiben underthenigist zuegeschriben
und selbiges Schreiben dem Herrn sambt ostentierung der copia
sicherlich zue verfertigen als bald überschickt) oder dero Herren
gehaimben Räthen als dem Herrn (wie es sonderlichen allen Gbristen
zuthun aignet) als verordnetem Gbristen die gepürliche gebräuchige
und allen Reichsconstitutionen gemeß verordnete caution und sum-
marische schadloshaltung alles des ienigen schadens, so mir und
meinen armen Underthanen so wol von des Herren volch als dem
elrlweckten Feindt zugehen möchte, nicht empfangen, wie es dem
bishero nit beschehen, Ich >auf dem meinigen als des Reichspoden
einich quartier oder einlagerung geben noch vergunnen Kan noch soll.
Dann wie solches und gedachte caution an ihme selbsten recht
und billig, 5lls würdet solchem zugegen nicht sein sollen, daß der
Rentieren Heu und Streu (dessen ohne das wenig vorhanden) ver-
gebens geralcht, wie auch Flaisch oder schmalz ohne die vare be-
zahlung zue der proviandt zugeben, wie der Herr meinem Landvogt
angedeut, vil weniger so glaich gestrigs tags, als der Herr nur
thails zu Pferd und wenig Futzvolchs zu seiner selbst guardi mit sich
dahin genomben, beschehen, indeme gleich zum ersten Knblick den
arme Underthanen und Leuthen zue Balzers, da sie das quartier
gehabt, ihre hüner, gänse und schwein abgenomben, sondern auch
dem armen lvürth' allda in 5fl Zehrung ausgeschlagen und davon
gezogen. > Kus welchem ohnschwär abzuenehmben, was hernacher
mit vollem Haufen beschehen wurde, und dahero mir umb sovil
desto weniger zueverargen, daß ich ohne zuvor habende gepürliche
caution und genügsame schadloshaltung auf meinem und des Ueichs-
poden nicht quartier geben und verwilligen Kann, sondern da der
Herr sich ohne solches und de facto dahin zue quartieren under-
nehmben sollte, müßt ich selbiges nochmahlen so wol der Uöm. Rans.
Maj. und Ständen des Reichs als auch Ihr hochf. Durchl. Erzherzog
Leopolden zue Oesterreich selbsten nit allein höchstes Klagen, sondern
auch den mir und meinen armen Underthanen zuegefüegten schaden
so wol von dem Herren, als allen anderen, so mir wider die Recht
20
und Klare Reichs constitutionen auf das meinige ziehen und darauf
schaden treiben oder fürgchen liessen (weil Ich Keineswegs zu ge-
denken, daß solches höchst gedachter hochf. D. will und mainung)
mainer erhaischenden notturft nach widerumb zue suchen und mich
solches schadens durch gepürliche mitte! habhaft zue machen, dessen
der Herr noch Niemandts mich darumben zuverdenken haben würdet.
Dann einem leoen gehorsamen Standt des Reichs und dessen Under-
thanen billich das seinig sich und ohnverwüst verbleiben solle.
Wie dan im Uebrigen und allem anderen, so ohne gefahr und
schaden des meinigen immer bcschehen Kan, des hochlobl. Haus
Oesterreichs getreune, alter Diener (inmassen alle meine vorderen
auch getan) ich zuverbleiben gcnaigt, wie gegen hochgedachter Ihr
hochfürstl. D. ich in abgedachtem meinem gehorsamisten Schreiben
mich underthenigist erklärt, das underthenigsten verhoffens ich auch
also bey solchem allem gnedigst gelassen zu werden.
So dem Herrn ich auf sei schreiben der sachen notturft nach
antwortlichen anzufliegen nit underlassen sollen, mit pitt, solches
besser mainung zue erwecken und bey der sachen das beste zue
handeln und thun daneben was dem Herrn freundlich lieb ist.
Seven Embs den 29. Üpril >>l62i.
(Graf Raspar v. hohenems).
Die Regierung von Innsbruck verhängte nun über Bünden
die Fruchtsperre und ließ weder Rorn, noch Salz dorthin verab-
folgen, zur Strafe daß die Lündner bei ihrem 5lufbruch gcg^n die
Kathol. .Oberländer das Oesterreich gehörige Schloß Räzüns ge-
plündert und somit die Feindseligkeiten zuerst angefangen hätten.
Dann rückten wallonische Reiter an die Lündner Grenze bei Lalzers.
Nach einem Berichte, der den Hauptleuten der Bündner zukam,
standen Z00 Reiter und 1000 Mann Fußvolk zu Vaduz und Schaan
und sollen bei 7000 Mann im ganzen in dieser Gegend gestanden sein.
Im Mai rückten österreichische Truppen unter Trhard von
Brion an die bündnerische Grenze bei Lalzers und stellten dort
ihre Schildwachen auf, die aber bald von dort vertrieben wurden,
woraus die Gesterreicher ins Bündnergebiet einfielen, aber «sich
wieder zurückzogen. Lei Gutenberg standen 2000 Mann zur Beob-
achtung der Zürcher Truppen, die den Bündnern zu Hilfe Kamen
25
und bei Maienfeld lagen. Man befürchtete den Einsall derselben,
da ihnen bei Sargans der Heimweg versperrt war. Die Oesterreich«-
machten unter der Luziensteig eine gewaltige Kanonade, weshalb
die Zürcher die ganze Nacht unter Waffen standen. Anfangs No-
vember Kehrten diese heim. Der österreichische General Baldiron
zog über das Engadin in das prättigau und besetzte das Gebiet
von Maienfeld bis Thur. Die prättigauer mußten ihre Waffen
abliefern und dem Erzherzog Leopold Treue schwören. Kuch mit
den Bündnern schloß der Erzherzog Frieden. 12 Jahre lang durfte der
Erzherzog eine Lesatzung in Maienfeld und Thur halten und die
Lündner versprachen, ihn gegen aufrührerische Untertanen zu unter-
stützen. Kuch sollen den Katholiken volle Religionsfreiheit gewährt
und die ihnen entrissenen Kirchengüter?und Klöster zurückgegeben
werden.
Unterdessen hatte der Graf Kaspar auch seine Lurg Vaduz
mit stärkerer Mannschaft versehen lassen unter dem hauptmann
Johann von La Tourt. Ts >mußte die Lurg für diese Lesatzung
auch besser eingerichtet' werden. Darüber liegt eine Rechnung vor
vom Lurgvogt Johann Sturm, welche vom haushälterischen Grasen
genau geprüft u nd Korrigiert wurde, da unrichtig zusammengezählt
worden war. Graf Kaspar war im Jahre 1613 in den Besitz von
Vaduz und Schellenberg gekommen und hatte, wie es scheint, die
Burg Vaduz in einem etwas verwahrlosten Zustande angetroffen.
Das Schloß diente jetzt als Kaserne. Der Graf selbst mit seinem
Hose residierte in hohenems, erst sein Enkel Franz Wilhelm gründete
eine eigene Linie zu Vaduz.
Da diese Rechnung manche interessante Angaben enthält, lassen
wir sie hier im Wortlaut folgen.
1621 Dez. 20.
Raitung
was Ich auß bevelch Herren hauptmann Johann von La Tourt
vom 20. Kugusti bis den 9. decembris anno 21 ausgeben und
verbaut worden.
Erstlich oem Gschwender̂ ) und hanß Elsäßer^), so
wegen oeßkeidenturms beschickt worden, ainvrunkh
(Randbemerkungen) ^ Mitag Essen für baide - 32 Kreuzer.
22
?u d?auch?'und di°°' ^ehr vom Jacob wolwend nach ainandern 5 Trög
N - Ä . ^ jeden per 20 Bazen^)- so nach an ordnung
ünd°n7°r°nOr.^ Hauptmanns im schloß hin und wider verbaut
worden- Duth 6. fl. 40 Kr.
Dt,° nä°°l s..,d n° . - U?ehr pro-900 ganz pret negel, das 100 pro
wendig gebraucht n>°rd°».4 baze ,̂̂ 2 fl.,,24 Kr.
So zumb newen roachtheusli verbrucht worden.
Mehr dem Zimmermann allein, dem Maister ober
Dem sene als». I välgatern^) und wachtcheusli per 12 tag, jeden
5 bazen, Duth 4 fl.
Mehr dem Maurer pro 2 tag obem herdt in der
,en auch richtig. ?> <,r. r. pfisteri^), Duth 40 Krz.
Davon waiß Herr Houbt-
dl-VnVrN^ Pfisteri Vörstübl') und gsellen stubin.
ftrÄ7°?°°°°nm^ffm sv iden iSumer hero verbrochen Wyrden, verglaset! 2 fl.
zu richten lassen.
Mehr den offen im Thorstüblin new zu machen für
die Soldaten zugerüst worden 22 Krz.
U e V Ä » ' ^ ^ dem Schlosser pro 1 new schloß sambt ge-
l°m°N7rstch°?.'?°7e!°" ^ an' tasten in der Kierchen°) ^ 48 Krz.
Will Herr Hauptman New an 3 Zinenschüslen, so durch Herrn haupt-
s-ibst-n bezahlen. ^^^^ gesindt̂ ) zerschmelzt worden, vermacht 1 fl 7 Krz.
Aus befelch deß hochwolgebornen Herren Casparen Graoens
Zu hochen Tmbß, Gallara und Vaduz, Unseres gn. Herrn, solle
dero Landtschreiber Zu Vaduz diesen Zedl bezalen, davon aber ab-
ziehen die leiste Post- 1 -fl 7 Krz. und dan von den 2 fl glasergelt
so purgvogt von den Verbrechern einziehen solle 1 fl 20 Krz, weilen
40 Krz. bezalt worden«), bleibt 16 fl b ltreutzer.
Taspar Grasf von
hohen Tmbs m. p.
Johann Sturm, purgvogt m.p.
Aber der Friede sollte nicht von langer Dauer sein. Oesterreich
wollte in prättigau die Katholische Religion wieder einführen, und
') Dffenbar zwei Baumeister, die zu Rate gezogen worden. ') E in Bazen
— , Areuzer, so Kreuzer — i, Gulden. °) E in Lallgatter d. h. ein Gatter (eine
Serula), der von selbst zufällt. Bäckerei. °) Dörrstübchen. °) Schloßkapelle.
') Dienstboten. °) l. fl 20 kz und ,o kz - 2 fl.
2Z
schickte Kapuziner dorthin, die das Volk über dieselbe aufklären
und zu.ihr zurückführen sollten. Da brach der Sturm los. Es war
am 24. April 1,622. Eben stand der hl. Fidelis, der Gbere der
Missionäre, auf der Tanzel der Kirche zu Seewies, wohin er heuch-
lerisch eingeladen war, als eine Flintenkugel neben ihm in die Wand
drang und ein wütender Lärm die Kirche erfüllte. Er wurde außer
derselben erschlagen. 5luch die österreichischen Militärposten, die
zu feinem Schutze entsandt waren, wurden teils getötet, teils gefangen.
Nun rückte Gberst Raitenau mit dem Kufgebot der vorarlberger
an die Lündnergrenze, besetzte den Flüscherberg und ließ Schanzen
auswerfen. Kber in seiner unglaublichen Sorglosigkeit ließ er sich
von den heranrückenden Lündnern überraschen und in die Flucht schla-
gen. Die vorarlberger verloren viel Volk, die Herrschaft FeldKirch
allein Zvt> Mann. Die Leute von Lalzers und Mäls begruben die
Gefallenen auf ihrem Friedhof in geweihter Erde. Sie hatten
den Mesterreichern auch die Wege über den Fäscherberg gezeigt.
Dabei war auch ein Mälsner Namens Knton Sparr, der mit den
vorarlbergern den Tod fand.
Da die Bündner Maienfelo belagerten, wo eine österreichische
Besatzung eingeschlossen war, und ein Entsatz nicht gelingen wollte,
sandte ider Gras Kaspar seinen Landvogt an die prättigauer, um sreien
Kbzug für die Besatzung zu erhalten. Er erreichte soviel, daß die
Gesterreicher mit Klingenden Fahnen, Gewehr und Gepäck abziehen
durften. So zogen die 850 Mann mit 154 Soldatenweibern über di-
Steig nach FeldKirch.
Peter Kaiser erzählt weiter: Vbwohl die Landschaften Vaduz
und Schellenberg diesem Kriege fremd und neutral blieben, hatten sie
doch unter demselben schwer zu leiden. Die beständigen hin- und
Herzüge der österr. Truppen und die Besatzung zu Gutenberg sielen
dem Ländchen sehr zur Last. In Balzers hausten die österr. Truppen
wie in Feindesland. Km 5. Iul i brachen die Bündner unter ihrem
Hauptmann Wnß von der Steig nach Balzers herab und plünderten
das Dorf. Eine Abteilung zog über den Triesnerberg in die tllpen,
nahm Butter und Käse und trieb das Vieh weg. Sie brachten ihren
Raub sicher auf die Steig. Gras Kaspar beschwerte sich bitterlich
über solch feindlichen Einfall, da er doch mit den Bündnern immer
im Frieden gelebt habe, und verlangte Rückerstattung. Die Bündner'
antworteten, über den Grafen hätten sie sich nicht zu beklagen, wohl
24
aber über seine Leute, die den Österreichern die Wege gezeigt hätten,
den Anton Sparr habe man erkannt. Auch hätten sie aus dem
St. ,Luzi-Kirchlein die Glocken geraubt. Der Graf solle Keine fremden
Soldaten in seinem Lande dulden. Allein das Konnte der Graf nicht
hindern, da Gutenberg nicht ihm gehörte.
Die Raubzüge der Bündner wiederholten sich, obwohl Kein Anlaß
zu einer Feindseligkeit gegeben wurde. Am 9. August brachen die
Vündner abermals von der Steig herab, trieben 40 Stück Großvieh
und >5 Pferde weg und wiederholten den Einfall am 25. August, indem
sie in das Saminatal eindrangen und aus den Alpen valünci, Gapfahl
und Gritsch Vieh wegtrieben..
Aus Balzers, Mäls und Schaan liegt folgendes Verzeichnis vor:
Verzeichnis des Viehs, ss meines gnädigen Graven und Herrn
UndeMMm zu Valzers und Mäls auch in dem Mispel (Pfarrei)
Schail vsn den pretigöwerischen Soldaten abgenommen worden, und
angeschlagen wie volgt:
l . B a l z c r s und M ä l s :
hanns Nigg zu Balzers ain Roß, Wert 42 fl
Peter Rriß ain Roß ' 45 fl
Georg LlenKi ain Rue 45 fl
Klaus Eberlin zwar, Roß 150 fl
hanns Ghrin ain Roß 70 fl
Thoma Eberlin Z Stück Roß l50 fl
banns und Thoma Staige'r 2 Roß sambt Geschirr 120 fl
Kaspar Weiß zwar? Roß 145 fl
Thrista Negelin ain Bar oxen 110 fl
hanns Frick, Schuemacher, ain Roß 50 fl
Vartleme Gaßner an barem Gelt aus dem Trog 20 fl
Adam Gaßner 2 Roß sambt dem Geschirr 120 fl
Martin Gstöhl zway Roß 112 fl
Mang von F i l l ain Roß sambt dem Füli 45 fl
Adam Nutt ain Roß 75 fl
Valentin Rudi ain Bar oxen und ain Khue 170 fl
hanes Schädler ain Rhüe 45 fl
Alexander Fricken 4 Stuck Roß ain Bar oxen
und ain Khue 170 fl bargelt 10 fl
und ain Uessi 15 fl, alles zusammen Z6Z fl
Wolf Vallaser ain Gx 40 fl
Ioses Ballaser ain Gxen und ain Khue 81 fl
Hanes Frick, Ballasers Sohn, ain Bar oxen
130 fl, zwar, Roß 50 fl zusammen 180 fl
Ulrich Nigg zwan Roß 100 fl, ain Bar oxen
und ain Kalb 170 fl zusammen 270 fl
Balaser Frick zwar) Roß, ain Fulin sambt
dem Roßgeschirr 118 fl ain Kue 50 fl, zusammen 168 fl
Simon Nigg am Roß 60 fl, ain Khue 40 fl 100 fl
Thoma Manr ain Gxen 96 fl
Thoma Bürzlin 3 Roß N 5 fl, ain Gxen und
ain Kue 90 fl 205 fl
Kaspar Wolfinger am Bar oxen und zwo
Khüe ^ 200 fl
Lorentz Schedler ain Roß 55 fl
Bartle Kaufmann ain Gxen und ain Khue 92 fl
Lorentz Fillen seel. Witib ain Gxen und
ain Khue sambt ainem Kalb 107 fl
hanes Faser ain Khue und ain Kalbel 60 fl
Iörg von Fillen an Gelt genommen worden 3Vs fl.
hannes von F i l l ain Khue 51 fl
Michael Madiener ain Khue 48 fl
Ital Ballaser ain Roß sambt Geschirr und
ain Kue 102 fl
Lorentz Nutt zwo Khüe 100 fl
Klas Thoma 4 Stück Roß, ain Khue und ain
Kalb 190 fl
Wolf Beck ain Khue 40 fl
Iörg Zisch am Bar oxen und ain,Khue 175 sl
Simon Frick ain Khue 50 fl
Item mehr dem Thoma Nutt 2 Roß 200 sl
dem Hanes Ghri ain Roß 120 fl
Ulrich Niggen ain Roß 90 sl
Ulrich Niggen ain Roß 90 sl
Und dann sind umb Kosten auferlosen, wie die püntner
das vich widerumben restituiert haben ain Zait Khue
verehrt p. 40 sl, für am Roß widerumben hinauf zu
leseren 45 sl, und an Gelt denen, so das vich triben
11 fl 6 Bazen und andere Rosten lg fl zus. 106 fl
6 Bazen.
Summa sumarum 4886 fl 54 Kreuzer.
2. K i l s v e l Schau, Die 5llp Gritsch betreffende das
darob genommene vich.
Dem Christa Konrad sambt seiner Mutter
5 Khüe 500 fl, ain Zeit Khue 40 fl, 2 Rinder
50 fl 390 sl
Klixander Frick 2 Khüe 120 fl und 2 Rinder
70 sl^ 190 fl
Tnderli Konrad 3 Khüe 180 fl
Simon hiltyn 3 Khüe 180 fl, 1 Zeit Khue
30 fl, 2 Rinder 60 fl ^- 270 fl
haans Kaufmann 2 Khüe 120 sl
Kaspar waiser 5 Khüe 300 sl, 2 Rinder 60 fl 360 fl
Kdam waiser 5 Khüe 300 fl, ain Zeit Khue
40 fl 340 fl
Iörg Bürcklin 5 Khüe 360 fl, ain Zeit Khue
65 fl, 3 Rinder 75 fl, zus. 500 fl
hanes Konrad 5 Khüe 300 fl, 2 Zeit Khüe
70 fl 370 sl
Kugustin Murer 3 Khüe 210 fl, ain Zeit Khue
40 fl, ain Rind 30 sl 280 fl
hanes Bürcklin ̂ 4 Khue 275 fl, 2 Zeit Khüe
90 sl ' 365 fl
vitz.Bürcklins seel. witib ain Khue 60 fl,
2 Rinder 60 fl 120 fl
Fridlin Bürcklin 3 Khüe 195 fl, 2 Rinder
64 fl 259 fl
hanes Frumelt 3 Khüe 195 fl, 3 Zeit Khüe
130 sl, 2 Rinder 65 sl 390 sl
hanes Knabenknecht 2 Khüe 135 sl, 2 Zeit
Khüe ^ 215 sl
hanes BlenKi 3 Khüe 180 sl
Thoma Mülle-r 1 Z>eit Khüe 40 fl, 1 Rind 30 fl 70 sl
Krista Ganzmann 4 Khüe 300 sl, ain Zait
Khue 85 fl, 2 Rinder 70 fl 415 fl
2?
Klter Kmann Thoma Walser Z Khüe 195 fl,
1 Rind 35 fl --^ 230 fl
hanes Frick 1 Seil Khue 43 fl, 1 Rind 33 fl 76 fl
hanes Fetzer 2 Khüe 150 fl
Summa sumarum 5897 fl
Summa sumarum zu Lalzers. Mäls und Schan 10683 fl
54 Kr. Und dann dem oberen Rdam Gaßner laut aines
Zedels 53 fl 6 Rr. Und aus der Klo in Lawena 40
viertel Schmalz, das Pfund p. 6 Bazen, macht 52 sl,
7 Bazen und 2 Kreutzer.
Summa sumarum. 11,115 sl 13 Bazen 2 Kreuzer.
Kus dem obigen tlusdruck: „wie die püntner das Vieh wider-
umben restituiert haben", aus der „Verehrung" von Zeitkuh und
Roß an dieselben und von ziemlich viel an Geld an die, die das Vieh
trieben, sowie aus dem Umstand, daß in der folgenden N7 von dem
den Balznern entwendeten Vieh nicht mehr die Rede ist, Kann ge-
schlossen. werden, daß die Bündner vielleicht auf Verwendung der
Eidgenossen den Raub wieder zurückerstattet haben. Nur von dem
Raub aus Schaan ist noch die Rede. Wahrscheinlich wurde auch
dieser später einigermaßen vergütet. Die Prättigauer hatten auch an
den Montasonern ähnlichen Raub verübt. Kls aber später die Gester-
reicher das prättigau wieder eroberten, holten die Montafoner ihr
Eigentum wieder zurück. Wahrscheinlich taten dasselbe dann auch die
Balzner und Triesner. Nur die Schaaner erhielten ihr Vieh nicht
zurück, weshalb noch i.I. 1632 der Graf Kaspar v. hohenems die
bündnerischen Kapitalien und Güter in seinen Herrschaften in Beschlag
nahm.
1622. GKt. Auslagen der gräflichen llanzlei im Iahre 1622
wegen des Prättigauer Krieges.
Was dis 1622. Iahrs wegen der pretigöwischen newen Kufruohr
für die Herrschaften Vaduz und Schellenberg an parem gelt allhie
zue Tmbs ausgeben worden zur Beschützung selbiger Herrschaften,
aller anderen UnKösten ohne des parem gelts hindan setzend.
den 25. Kpril amen poten gen Vaduz zum Landvogt wegen an-
stellung notwendiger Wachten 35 Kreuzer.
28
Folgenden Tags hauptmann La Tourt hinaufgeschickt, daß er
über die seit der österreichischen Angriffe das Schloß verwahren,
allda er ctlich Tag gebliben, verzehrt laut seiner Rechnung, (fehlt.)
IaKob Vetter von Lustnau, so als ein Befehlshaber dahingeoronet
worden, für 8 Tag, ;eoen Tag 30 Kreuzer ^- 4 fl, so in Hauptmanns
La Tourts Raitung einkommen.
Den 3. Mai , als Herr hosmaister zum Herrn v. Raitnau gen
Guetemberg geschickt und mit dem Pretigöwern ein Anstand der
Waffen zu handlen, vcrzert zu? Lalzers über Mittagsmahl sambt
Roß und Knecht 2 fl.
Den 6. Mai , als haubtmann von La Tourt eben deswegen
dahingefchickt worden, verzehrt vermög seiner selbst übergebenen
Rechnung. (Fehlt der Betrag.)
Ainem Voten, so vom Landvogt von Sax Schreiben alhero ge-
tragen, die Kriegssachen in pünten belreffenö, l fl.
Den 10. Juni ainen Voten gen veldkirch zu Herrn Gbristen
Torret wegen Lalznerischen Schäden, 3 Bazen.
Den 27. Iuni einen Voten von Thur, so von den 3 pünten zu
Ihr hochfürstl. vurchl.^) mit einem Schreiben nacher Lregentz abge-
fertiget, I r vurchl. aber verraist gewest, auf daß er do nach Tlsaß
Kommen möge und der Frieden befördert werden, gelihen 10 sl.
Den 9. Iul i ainen Voten gegen Mayenfeld wegen Einfalls und
Plünderung zue Balzers an die häubter l fl 3 Bazen.
Am 10. Iuli ainen poten in die pündt ins vrctigöw zum Kloster
wegen Tinfalls und Plünderung in Triesner Alp 4 fl.
Den 1. Sept. Herrn hosmaister bezahlt,' so er ausgeben ver-
möge Zettels, als er gen Ragatz geschickt worden, der von Schan
entwendete vich zue handlen, in Beisein des Landsfendrichs Maurers
und Adam Walsers zue Schan 13 Reichstaler, welche in Spezie sollen
wieder geben werden.
ven 2. Sept. ainen poten vom Landvo^t von Sa^ wegen des, das
Schanerische vich nicht zu verkaufen gepotten worden^ potenlohn
3 halbe Schweizer Gulden.
ven 7. Sept. einen reitenden poten vom Gbristen Torret wegen
pretigöwischen Einsalls verehrt 30 Kreuzer.
ven 18. August bezahlt Ios Metzlern Wirth zue Tmbs, so
Adam hiltn Befehlshaber zue Vaduz, als er angenommen worden,
bei ihm verzehrt 1 sl.
29
Ainen poten, so haubtmann La Tourt mit Schreiben gen Vaduz
geschickt, das man im Gebürge wachen soll, 9 Bazen.
ven 6. Sept. ward Herr hosmaister nacher Lindaw geschickt,
vaselbsten bei den Oesterreichischen Tommissarien als auch den Ge-
sandten von Zürich Mittel und Weg zu suechen, wie deren von Schan
entwendet vich wieder bekommen werden möchte, verzehrt vermög
Zettels 11 fl 6 Bazen.
ven 17. Sept. ward Herr hofmaister wieder nach Lindaw ge-
schickt, dasslbsten bei den Oesterreich. Tomissarien als auch den Ge-
sandten von Zürich Mittel und Weg zue suechen, wie denen von
Schan entwendet Vich wieder bekommen werden möchte, verzehrt
6 fl 3 Bazen.
Summa 38 fl 9 Bazen, 13 Reichsthaler 3 halbe Schweizer Gulden
vie Gssterreicher unter Oberst öaldiron und dem Grafen Alwig
von Sulz tTnKel des Grafen Karl Ludwig von Sulz, der Vaduz und
Schellenberg an den Grafen Kaspar von hohenems verkauft hatte)
drangen aus dem Unterengadin in das prättigau und nach Maienfeld
und waren zu Tnde August 1622 wieder im Besitze alles dessen, was
sie vor zwei Monaten verloren hatten. Wahrscheinlich bei diesem
Anlasse mußten die Lündner das geraubte Vieh den Balznern und
Triesnern zurückgeben. Für die Zurückgabe des den Schaanern ge-
raubten Viehs verwendete sich der Graf bei den Friedensoerhand-
lungen zu Lindau, wie es scheint vergeblich, weshalb die Schaaner
einen Raubzug ins Werdenbergische machten, um sich zu entschädigen.
Da die Franzosen den Bündnern zuHilfe Kamen, verloren die
Oesterreicher ihre Besitzungen wieder. Im April 1624 verließen sie
Bünden und auch Liechtenstein. So endete „der prättigäuer Krieg".
Die Naturwissenschaft
als Quelle für die Geschichts-
forschung
Vortrag
gehalten bei der Jahresversammlung des Histor. Vereins in Lschen l.92!.,
von ^. B. Büchel.
Benutzt wurde besonders:
D>'. G . Freiherr von H e r t l i n g „ D e r Darwinismus eine geistige Epidemie." Frankfurter
zeitgemäße Broschüren, Band I., S , 41—74 (1880).
Besonders ausgiebig wurde benützt/
Johannes Moser: „Das Alter des Menschen und die Wissenschaft." Frankfurter zeitge-
mäße Broschüren, Band VI , , S . 377—415 (188S).
^ene Naturwissenschaft, welche die Entstehung und Bildung der
Erde und die Entstehung der Naturreiche erforschen will, Kann nur
in sehr beschränktem Maße als Geschichtsquelle dienen. Sie hantiert
nämlich mit Hypothesen, mit mehr oder weniger wahrscheinlichen
Annahmen, während es die Geschichtsforschung mit festen Tatsachen
zu tun hat, die bewiesen sind.
Der Darwinismus will das Dasein der Welt und der Natur-
reiche dadurch erklären, daß die höheren (Ordnungen aus den niederen
entstanden. So seien die Lebewesen aus den leblosen Elementen, die
Tiere aus den pflanzen und der Mensch aus dem Tier hervorgegangen.
Um ihre Hypothesen genießbarer zu machen, bedient sich diese
Naturwissenschaft gerne riesiger Zahlen. Und weil es einem vor
ihren Zahlen förmlich schwindelt, meinen die Herren, den Sieg über
den gesunden Menschenverstand davongetragen zu haben, hierin
leisten besonders die Darwinianer Erstaunliches, die beweisen möchten,
daß die Welt und die Reiche der Natur aus sich selbst ohne Zutun
eines allmächtigen Schöpfers sich entwickelt habe. „Kleinste Schritte
und ungeheure Zeiträume" — mit dieser Zauberformel meinen die
Darwinianer alle Zweifel bannen, oder doch die Schwierigkeiten in
wünschenswertem Dunkel verbergen zu Können.
So werden wir belehrt, daß die Erde früher ein Gasball ge-
wesen sei. Die Feinheit dieses Gases sei so groß gewesen, daß ein
Gran desselben (der 12<ZW ste Teil eines Kilogramms) einen Naum
von mindestens 8V.0V0 Millionen RubiKmeilen ausgefüllt habe.
Dennoch hätten sich diese feinsten Teilchen gegenseitig angezogen und
gemeinsam um einen Mittelpunkt sich bewegt- dadurch sei der Gas-
ball immer dichter geworden und so sei nach und nach die feste Erd-
Z-5
rinde entstanden, welcher von den Einen eine Dicke von 42, von
den Kndern eine solche von 1200 Kilometern zugeschrieben wird.
Natürlich berechnen die Herren die Zeit von der ersten Bewegung der
Atome bis zur Bewohnbarkeit der Erdkugel nach Milliarden von
Iahren. Aus die Frage aber, wer denn diese Gasatome erschaffen und
in Bewegung gesetzt und die Anziehungskraft ihnen gegeben habe,
geben sie Keine Antwort. Daß diese Naturforscher es wagen, für
ihre immensen Zeiträume bestimmte, unfaßbare Zahlen anzugeben,
scheint zu beweisen, daß sie ihre Schüler für äußerst leichtgläubig
halten.
Wenn es bewiesen wäre, daß aus dem bloßen Zusammentreffen
gewisser Elemente das erste Leben entstand, wie Kam es dann, daß
jenes erste Leben zu einer bestimmten Zeit aus der Erde auftrat,
da es doch vorher nicht vorhanden war? Welches war die Ursache,
die die erstmalige, so unendlich folgenreiche Verbindung der Elemente
bewirkte? Woher Kam es, daß dieses erste Leben nicht wieder zu
Grunde ging? Woher die für die Erhaltung und Vermehrung des-
selben notwendigen Verhältnisse? Darauf hat der Darwinismus Keine
andere Antwort,als — unendliche Zahlen! ^
Weil es nicht gelungen ist, in der lebenden Natur oder in den
Versteinerungen früherer Perioden die Uebergangssormcn aufzufinden,
welche damit den behaupteten Umwandlungsprozeß glaubwürdig
machen Könnten, behauptet man einfach, jene Uebergangsformen
hätten halt zugrunde gehen müssen. Und der bekannte Darwinist
häckel meint sogar, weil die in der Natur wirklich vorhandenen Tat-
sachen seiner Abstammungshypothese widersprechen, habe die Natur
die Urkunden gefälscht, sonst hätten .sie für ihn Zeugnis ablegen
müssen! —
Zn die Enge getrieben, nahmen die Herren Forscher zu allerlei.
Erklärungen ihre Zuflucht, und ein Einfall folgte auf den andern.
Wenn wir aber die staunenswerte Harmonie betrachten, welche
überall zwischen der Einrichtung der einzelnen Lebewesen und der
besonderen Art ihrer Lebensweise besteht, die Uebereinstimmung ihrer
Organe mit Nahrung, Klima und Aufenthalt, so fühlen wir uns
unwillkürlich getrieben, darin die Wirkung eines der Natur zu
Grunde liegenden Planes, einer vorbedachten Einrichtung zu er-
kennen. Das ist die Weltanschauung des gesunden Menschenverstandes
Und der größten und erleuchtetsten Geister aller Zeiten. Die versuche
des Materialismus scheitern an dem Einsprüche, den die ganze or-
ganische Welt gegen ihn , erhebt.
Ebensowenig Kann die Naturwissenschaft allem die Frage beant-
worten, seit wann der Mensch nun schon die Erde bewohnt. Denn sie
Kann nur aus dem vorkommen von. Knochen, Waffen, Werkzeugen,
Ueberresten aller Krt in gewissen Erdschichten schließen, daß zur Zeit
der Bildung jener Erdschichten Menschen gelebt haben. Aber Keinem
dieser Fundstücke ist das Datum aufgeprägt, und, solche Funde haben
den Geschichtsforschern schon oft arge Streiche gespielt. Dennoch müssen
diese Funde immer noch dazu dienen, den biblischen Zeitraum von
zirka 6000 Jahren als lächerlich Kurz hinzustellen und zu beweisen,
daß wenigstens 200,000 oder Z00.000 Jahre angenommen werden
müssen, vor zehn Iahren Kam ich aus meiner Nordlanoreise auch
nach Glasgow in Schottland, als ebendort die Landesausstellung war.
Da fanden sich in einem Kbteil auch einige Gräberfunde, menschliche
Skelette, wie man sie überall unter der Erde finden Kann. 5lber
darüber standen die Zahlen 50.000 Jahre, 100,000 Jahre, 200.000
Iahre, Z00.000 Iahre. Das ist die exakte historische Forschung! viel-
leicht war das letztgenannte Skelett Kaum 200—300 Iahre alt.
Diese ungeheuren Zahlen glaubt man aber nötig zu haben, um die
Abstammung des Menschen vom Kffen begreiflich zu machen. Der
erwähnte häckel schrieb in seiner Knthropogonie: „Es ist zweifellos
festgestellt, daß das Menschengeschlecht direkt vom 5lsfen der alten
Welt abstammt. Um nun aus dem Zustande tierischer Körperform
und tierischer Nohheit zu dem Menschenwesen sich zu entwickeln, be-
dürfte es Millionen von Jahren, ja Milliarden von Jahrtausenden
reichen Kaum hin." — Klso Milliarden von Jahrtausenden! Wenn
einem von diesem Schwindel nicht schwindelt! —
Die ältesten Funde von Menschenknochen stammen aus der Eis-
zeit und stimmen völlig mit dem Lau des jetzt lebenden Menschen
überein. Es Kann also gesagt werden, daß der Mensch schon zur
Eiszeit die Erde bewohnte. Ernste Forscher haben das Zusammen-
leben des Menschen mit den ausgestorbenen großen Säugetieren jener
Epoche überzeugend dargetan (mit Mammuth, Nashorn, Höhlenlöwen,
Höhlenbären, Rentier, Niesenhirsch). Die Fundstellen gehen in jene
sogenannte Eiszeit zurück, als die Eisberge von Skandinavien her über
die deutsche Tiefebene Granitblöcke trugen und der Nheintalgletscher
über den Bodensee hinabreichte.
36
Die Ursache der großen Ausdehnung der Gletscher und der ent-
sprechenden Wassermasse der Stromläuse ist in der viel .größeren
Feuchtigkeit des Klimas zu suchen. Feuchtes Klima begünstigt die
Bildung von Gletschern, während die Trockenheit, auch die trockene
Kälte die Gletscherbildung verhindert. Daß aber damals das Klima
viel feuchter war als jetzt, begreifen wir, wenn wir bedenken, daß
damals viel mehr Gebiete unter Wasser standen als heutzutage. Das
Meer bedeckte damals die ganze norddeutsche Tiefebene. Skandinavien
ragte inselartig aus dem Meere auf. Eine ungeheure Wasserfläche
bedeckte das ganze sibirische Tiefland und füllte auch den Kaspischen
Lee aus. Die Kdria bedeckte einen großen Teil der Lombardei. Ueber
die Sahara wälzte das Meer seine Fluten. Wir begreifen also, daß
damals^ das Klima sehr feucht gewesen sein muß, daß es ein ozea-
nisches, Kein Kontinentale; war, wie jetzt, daß es also milder war, als
jetzt, nicht diese Gegensätze von Hitze und Kälte aufwies.
Durch solche Witterungsverhältnisse wird die Bildung der Glet-
scher in hohem Maße begünstigt.
Die sogenannte Eiszeit war also Keine eisige Zeit. Wir finden
darum in den viluvialschichten der Eiszeit nicht nur Polartiere,
die jetzt durch die Sommerhitze in den Norden gedrängt sind, sondern
auch Tiere, die ein milderes Klima verlangten und ebensolche
pflanzen.
Mithin hat die Hypothese, daß die Eiszeit einige Hundert-
tausende oder gar Millionen Iahrc zurückdatiert werden müsse,
gar Keinen halt. Es sind über die Ursache der Vereisung viele
Hypothesen aufgestellt worden, aber Keine hat den Beweis sicher
geleistet. Neulich hat eine Hypothese viel Anklang gefunden, wornach
die Ursache der Gletscherbildung in der Aenderung der Bewegung der
Erde um die Sonne zu suchen sei und in der Beweglichkeit der Erd-
Kruste. Nach dieser würde die größte Gletscherbildung um 4000
vor Christus stattgehabt haben.
Graf Saporta, der berühmte belgische Forscher, sagt in seinem
Buche über die Pflanzenwelt vor dem Erscheinen des Menschen:
Das nordische Klima mit seinen Tieren und pflanzen habe nur in
der Nähe der Gletscher existiert, weiter von ihnen entfernt, sei
eine reiche Vegetation zur Ernährung der großen Mengen verschie-
dener Tiergattungen notwendig gewesen. Diese Tiere seien, nachdem
die Gletscher zurückgegangen und das Klima im Winter ^u Kalt
2 7
und im Sommer zu heiß geworden war, teils in den Norden, teils
zum^Aequator zurückgegangen, teils auch von den Menschen ausge-
rottet worden, tluerochs, Wisent, Elch und wahrscheinlich auch Löwen
Kamen in Frankreich und in Deutschland noch zur Zeit Karls des
Großen vor. Um Christi Geburt war Griechenland noch reich an
Löwen und, in Marokko lebten damals Flutzpferde, Krokodile und
Elefanten.
Die Veränderungen oer Erdoberfläche auf unvordenkliche Zeiten
zurück zu datieren, ist weder geschichtlich noch naturwissenschaftlich
zu rechtfertigen. Nachweisbar ist die Sahara z. V. erst seit verhältnis-
mäßig Kurzer Zeit aus einem Meeresboden eine Sandwüste geworden,
plato erzählt von dem ins Meer versunkenen Erdteil Atlantis (daher
Atlant. Ozean), der zwischen Afrika und Amerika eine Art Brücke
bildete. Es ist ja auch Keine Seltenheit.daß Inseln ins Meer versinken.
Im nördlichen Eismeer waren den Seefahrern Klippen bekannt,
die in Z00 Jahren um 110 Fuß in die Höhe stiegen und jetzt
Inseln sind. Die NoroKüste Afrikas hebt sich fortwährend, ebenso
die Küste Englands, während die französische sich senkt. Holland
mußte vor 500 Jahren eine ganze Provinz dem Meere abtreten.
Aus den Inseln Gstsrieslands sind seit 600 Jahren 50 Pfarreien
im Meere verschwunden. Im Jahre 1882 hob sich die Küste von
Chile um einen Meter.
Das Alter archäologischer Fundstücke wird gewöhnlich aus den
Erdschichten resp, aus der Zeit der Entstehung derselben berechnet.
Das wäre ja an sich sehr richtig, wenn die Entstehung dieser Erd-
schichten regelmäßig in ganz bestimmten Zeiträumen sich vollzogen
hätte. Allein das ist nicht der Fal l . Die Ablagerungen traten oft
in fshr Kurzer Zeit ein, so daß von der Tiefe der Erdschichte aus
ihr Alter nicht geschlossen werden Kann. Die Tropssteinbildung z. B.
ist ganz von der Dicke der Lehm- und Kalkschicht, von der Menge
und 'Temperatur des Wassers,' von der Schnelligkeit des Ninnens
und verdunsten? abhängig.
Man hat Fundstücke, die aus dem 12. oder 1Z. Jahrhundert
stammen, und die mit einer 45 Zentimeter dicken Tropfsteinschicht
bedeckt waren. Um das Jahr 1810 scheiterte ein Schiff an der Küste
von Brasilien. Als man nach einigen Monaten die Vollars herauf-
zufischen suchte, die aus dem Boden des Meeres zurückgeblieben
waren, fand man sie in solide Massen von Huarzsandstein cingebacken.
4
38
Im Münsterland wurden Kiesel- und Feuersteine gefunden, für deren
Bildung man mindestens einige Jahrtausende angenommen hätte,
wenn nicht beim Zerschlagen bischöflich münstersche Münzen aus dein
16. Jahrhundert zum Vorschein gekommen wären. Um eine höhle
zu beleuchten, wurden Gasröhren gelegt. Nach 6 Monaten waren
sie mit einer Z mm hohen Tropfsteinschicht umgeben,' das würde in
160 Iahren einen Meter ausmachen.
Man sieht daraus also die UnzuverlässigKeit der Bestimmung
des Alters solcher Funde. Und dasselbe gilt auch von andern Erd-
schichten.
Für die Anschwemmung des Mississippideltas beanspruchen einige
Geologen eine unendlich lange Zeit. Einem Indianer-Schädel, den
man dort in großer Tiefe fand, Käme ein Alter von 57.000 Iahren
zu. Der Geologe Lnell beanspruchte für die dortige Deltabildung
zuerst 100.000 Iahre, später noch 50.000 Iahre. Andere Geologen
haben nachgewiesen, daß 1600 Iahre auch genügten!
Die so betriebene Naturforschung ist also, sobald es über die
- geschichtliche Zeit hinausgeht, eine sehr unsichere (Duelle der Ge-
schichtsforschung, weil ihr GbjeKt, die Erdbildung und Schichten-
bildung, Keine zuverlässige Zeitangabe gestattet.
Wir Kommen nun zu einem Gegenstande, der auch in unsere
Landcsgeschichte eingreift. Es ist die Hypothese von einer S t e i n -
ze i t , B r o n z e z e i t und E i s e n z e i t .
Man hatte in den Waldmooren von Dänemark zwischen Fichten-
stämmen eingebettet allerhand Kieselgeräte gefunden,' in einer höheren
Lage zwischen Eichenstämmen wurden Schwerter und Schilder aus
Bronze gefunden, während in der obersten Schicht unter Buchen
nur eiserne Waffen und Geräte angetroffen wurden. Man nahm nun
die Fichten, Eichen und Buchen als Repräsentanten dreier aufeinander
folgenden Zeitalter an, und daß der Kulturzustand des Menschen
auch drei Stufen oder Zeiten auswies: die Stein-, Bronze- und
Eisenzeit. Auch diese Theorie wird jetzt bekämpft, weil sie für die
Kulturgeschichte nichts bieten Könne. Tatsächlich läßt sich bei den
wenigsten Völkern das vorkommen von diesen dreierlei Geräten
nachweisen und wo sie sich finden, weiß man nicht, woher sie
Lammten. In Deutschland wurde Keine Bronze erzeugt, sie mußte
als Handelsartikel eingeführt werden.
39
Eine Ieitberechnung aber läßt sich aus dem schichtenweisen
vorkommen der verschiedenen Stoffe schon deshalb nicht inachen,
weil wir über die Entstehungszsit der Schichten nichts sicheres
wissen und weil eine Kulturepoche eines Volkes nie plötzlich und
auf einmal die andere ablöst, sondern das Neue nur nach und nach
das Alte zu verdrängen pflegt. Tatsach- ist z. B., daß bei manchen
europäischen Völkern Steingeräte und Waffen aus Stein noch im
Mittelalter in Gebrauch waren.
- Man hat auch mit Necht darauf hingewiesen, daß es lächerlich
sei, eine Bronzezeit vor der Eisenzeit anzunehmen, weil ja die Her-
stellung der Zinnerze eine viel höhere Kunstfertigkeit voraussetze,
als die der Eisenerze, und weil die Bearbeitung der Bronze (Feilen,
Bohren, Ciselieren usw.) ohne Eisen und sogar ohne vorzüglich ge-
härteten Ttahl unmöglich sei. Die Kunst, Bronze zu Härten, setze
aber eine hohe Kunstfertigkeit voraus. Aus allen diesen Gründen
hat ein Historiker die in Rede stehende Theorie von den drei Zeiten
den „Schandsleck der heutigen Archäologie" genannt. Jedenfalls steht
diese Theorie auf nicht sicheren Füßen.
Endlich die P f a h l b a u t e n . Diese finden sich nicht nur >in
den Schweizerseen, sondern auch an manchen andern Orten. Die
Bewohner der Pfahlbauten-Dörfer trieben Ackerbau, Viehzucht, Han-
del und Kunsthandwerk und blieben in ihren Wohnsitzen bis in die
Karol ingische Zeit (808) herab. Nach einer Ansicht neuerer For-
scher waren die Pfahlbauten Handelsstationen für fahrende Käufleute
aus Südsrankreich, die den Verkehr mit den germanischen Völkern
vermittelten. Im Torfmoor sinken Metallstücke und dergleichen in
Kurzer Zeit tief hinab. So hat man in Deutschland in großer Tiefe
Waffen gesunden, die erst im Jahre 1675 in einer Schlacht dort liegen
geblieben waren.
Mit diesen sog. prähistorischen Dingen ist es also eine sehr un-
sichere Sache, und um eine richtige Wertschätzung derselben zu
gewinnen, müssen wir mit den ernstesten und tüchtigsten Forschern
sagen, daß das Maß dieser Dinge der Mensch ist, der wirkliche, in
der Geschichte austretende Mensch. Und so Kommt auch die Geschichte
zu ihrem Rechte und mit ihr auch die Bibel, welche das älteste
UrKunoenbuch der Menschheit ist.
Die darwinistische Anthropologie (d. h. die Lehre vom Menschen)
suchte^und sucht immer noch vergeblich nach den Mittelgliedern zwischen
4 '
Assen und Menschen; aber je länger die Herren suchen, desto weiter
sind sie von ihrem Ziele entfernt. Kaum ein anderer Latz aus dem
Glaubensbekenntnisse der Darwinianer ist in so weiten Kreisen be-
kannt geworden, wie die Behauptung von der tierischen Abstammung
des Menschen, der Lieblingsgedanke aller Materialisten. Wie man
sich aber den Vorgang der Entwicklung des Menschen aus dem Tiere
zu denken hat, darüber besteht unter den Darwinianern selbst der
größte Widerspruch. Db der Mensch mit dem Affen denselben Stamm-
vater gehabt habe, oder ob er aus dem Affen entstanden sei? ob
unser würdiger Ahnherr behaart oder unbehaart gewesen? wo es
geschehen sei, daß ein Sprößling der Affenwelt den Sprung zum
Menschentum gemacht habe? In allem verschiedene Meinungen! Die
Einen geben an, der erste Affenmensch sei in Afrika aufgetreten,
die Anderen, es sei dies in Europa, Andere, es sei in der Polargegend,
Andere, es sei in den Hochgebirgen, Andere, es sei in Südasien, Andere,
es sei auf einer im Indischen Ozean versunkenen Insel geschehen.
Hoch gingen die Wogen der Begeisterung, als in der Mitte der
50 er Iahre im Neandertale bei Düsseldorf unter einer 2 Meter
dicken Tonschicht ein Schädel gefunden wurde, von dem man Kaum
zu sagen wußte, ob es ein Affen- oder ein Menschenschädel sei, weil
ein großer Teil desselben fehlte. Bald hieß es also, er sei das Mittel-
glied zwischen Affen- und Menschenschädel. Und gleich wurde auch
sein Alter bestimmt — gegen 500.000 Iahre! heute spricht Kein
Mensch mehr von diesem Wunderschädel, weil genauere Untersuchungen
ihn als echten Menschenschädsl erkennen ließen. Uebrigens ließe
sich ohnehin von einem abnormalen Schädel nicht auf alle Schädel
jener Zeit schließen, so wenig als man annehmen dürfte, daß alle
Menschen buckelig waren, wenn man aus einem Grabe einmal einen
Buckeligen ausgraben würde.
Noch manche andere Schädel aus allen Weltgegenden wurden auf
ihre tierischen Merkmals untersucht. Das Resultat dieser hochwissen-
schaftlichen Untersuchungen hat der berühmte Forscher virchow an
einem Iubiläumsfeste der Naturforscher in München ausgesprochen,
indem er wörtlich sagte: ,,Noch vor 10 Iahren, wenn man etwa einen
Schädel im Torf fand oder in Pfahlbauten oder in alten höhlen,
glaubte man, wunderbare Merkmale eines wilden, noch ganz un-
entwickelten Zustandes an ihm zu sehen. Man witterte eben Affen-
lust. Allein das hat sich allmählich immer mehr verloren. Die-alten
'Höhlenbewohner, pfahlbauer und Torfleute erweisen sich als eine ganz
respektable Gesellschaft. Sie haben Köpfe in solcher Größe, daß wohl
mancher Lebende sich glücklich preisen würde, einen ähnlichen zu
besitzen. Im ganzen müssen wir wirklich'anerkennen, es fehlt jeder
fossile Typus einer niederen menschlichen Entwicklung. Ich muß
sagen:' irgendein fossiler Kffenschädel oder Ksfenmenschenschüdel, der
wirklich einem menschlichen Besitzer angehört haben Könnte, ist noch
nie gefunden worden. Wir Können nicht lehren, wir Können es nicht
als eine Errungenschaft der Wissenschaft bezeichnen, daß der Mensch
von Kfsen oder irgend einem anderen Tiere abstamme." So virchow.
Das Gleiche muß gesagt werden von den wilden Völkern, die
die KfsentheoretiKer zuhilse riefen. Solche Völker gab es nie und
nirgends. So tief ihr Kulturzustand ist oder war, immer zeigten sie
sich als Menschen, die überlegen und denken Konnten, die sich ihre
Wohnungen nach Bedürfnis einrichteten, Werkzeuge sich machten aus
dem ihnen zur Verfügung stehenden Material, die Knlagen für Kunst
und Sitte hatten, Hilfsmittel gegen Krankheiten anwendeten, an ein
höheres Wesen und an ein Fortleben nach dem Tode glaubten,
daher ihre Toten pietätvoll bestatteten. Kuch der sogenannte „Ur-
mensch" erweist sich als Erfinder, Techniker und Künstler. „Wenn es
sichere Ergebnisse der Urgeschichtsforschung gibt, so gehört dazu jeden-
falls an erster Stelle die Erkenntnis, daß-der Mensch immer und
überall, wo er uns entgegentritt, als Kulturbesitzendes Wesen er-
scheint." (Dr. Koppers.) „Der primitive Mensch ist als hochstehendes
Wesen zu schätzen, das in mancher Hinsicht an Kraft und Individualität
den Epigonen der Kultur überlegen war" (Dr. Klaatsch aus einer
Versammlung der Naturforscher).
Wir sehen also, daß die Naturwissenschaft, so wie sie eine Zeit
lang betrieben wurde, eine sehr unzuverlässige (Quelle für die Ge-
schichtsforschung ist. Die Geschichtsforschung will sichere Beweise haben
und Tatsachen, nicht tendenziöse Gebilde der Phantasie.
Erfreulich ist die Wahrnehmung, daß die naturwissenschaftliche
Forschung und die Naturphilosophie in neuerer Zeit in bessere Lahnen
geleitet wurden. Der Darwinismus ist abgetan und die neueren For-
scher haben sich von ihm abgewandt. Es war Kein Lehrsatz des Dar-
winismus, der nicht auch von Anhängern dieser Theorie bekämpft
worden wäre. Der Darwinismus war das Krankhafte Ringen der
vor Gott fliehenden Vernunft, um mit Hilfe der modernen Natur-
42
Wissenschaft die Spuren zu verwischen, welche der allweise und all-
mächtige Schöpfer unauslöschlich seinem Werke eingeprägt hat. Man
preist den Triumph der Wissenschaft, dem der Darwinismus entgegen-
führe? in Wahrheit aber bedroht er sie mit dem tiefsten verfall.
Willkürliche Erfindungen sind nicht die Mittel, deren eine ernste
Forschung sich bedienen darf.
Bessere Einsicht brach allmählich durch. Führende Geister sprachen
sich offen für eine nüchterne, unbefangene Forschung aus. Was die
Pflanzenwelt anbetrifft, erklärte der bekannte Botaniker Dr. Nageli
in München ausdrücklich, daß jedes der Naturreiche von neuem be-
gonnen habe und nicht eines aus dem andern hervorgegangen sei,'
auch die Stusenreihen des Pflanzenreiches seien nicht eine aus der
anderen erzeugt worden. ^
So dürfen wir hoffen, daß die Ergebnisse der neueren Natur-
sorschung auch der Geschichte dienstbar sein werden. Denn es ist Klar,
daß die wirklichen, sicheren Ergebnisse einer gewissenhasten Erfor-
schung der Natur, insbesondere der Geologie eine wertvolle (Quelle
für die Geschichtsforschung sein Könnten.
Geschichte
der botanischen Erforschung
Liechtensteins
2
v o n P r o f . D r . I o s . M u r r
D i e erste Mitteilung über Liechtensteins Blütenpflanzen stammt
aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts. Im Jahre 1807 beobach-
tete auf der Durchreise nach 5t. Moriz Dr. med. Christ. Friedr. Hilier
„zwischen FeldKirch und IZalzers" außer angeblichem Buntem Zalbei
<83lvig sclsrea) die gelblichweis; blühende Behaarte KardensKablose
(Lepbglsns pil»8g), eine ansehnliche pflanze mehr südlichen Charak-
ters, die sich noch heute gruppenweise an der Straße von Zchaanwald
bis Balzers findet. Im folgenden Jahrzehnt (1816—19) Kam der
verdiente Botaniker Dr. IaK. Laurenz Ttlster, LezirKsarzt zu Thal
bei Rheineck (geb. 1755, gest. 1851), auch ins Fürstentum Liechten-
stein, wo ihm am Eschnerberge die für unser Gebiet so be-
zeichnende südliche Zchneeweiße Hainsimse (I^u^uw nives) auffiel;
auch das FeldKircher 5 le lp le wurde von ihm bestiegen, wo er den
in unsern Hochwäldern verbreiteten Ivald-Zchwingel (Î estuca sil-
vgtics) sammelte. Im Iahre 1828 bewunderte auf der Durch-
reise Johann Bernhard Mlbraild, Professor in Gießen (gest. 1846),
im Walde ober B a l z e r s die duftenden Purpurblüten der Erd-
scheibe (L^clgmen europgeum), dieser Zierde des liechtensteinischen
Löhngebietes, die schon um 1550 bei FeldKirch die Aufmerk-
samkeit des botanischen Kltvaters Hieronymus Bock (Tragus)
erregt hatte. Um 1852 besucht- Ioh. Xonrad Rehsteiner, evanz.
Pfarrer in Eichberg bei Kltstätten (gest. 1860) das Sumpsgebiet an
der Nordgrenze Liechtensteins, wo er bei B a n g s die heute hier
anscheinend bereits ausgestorbene Dreikantige Teichbinse (Lcirpu8
triqueter), bei T i s i s die Ivolss-Zegge (Larex vulpmg), den 5umpf-
HornKlee (I^otuZ u!iAino8UZ), sowie die pyramidenährige Kamm-
Grchis (^nacamptis p^ramiäslis) fand, welches letztere schöne, in
4.6 '
Tirol erst unterhalb Vozen auftauchende KnabenKrautgewächs in der
Folge für unsere Gegend bezweifelt, jedoch 1908 zuerst von meinem
Schüler Wendelin Glatzl (jetzt Pfarrprovisor in vamüls> bei Mei-
ningen und unmittelbar darauf von mir auf einer Moorwiese bei
Hendeln (in der Folge an zahlreichen Punkten von dort bis Klein-
Mels) wiedergefunden wurde, vom V re i s chweste r n -Stocke und
dem obern S a m i n a t a l meldete Nehsteiner zuerst das Gegenstück
der tirolischen SpeiK-primel, die westliche Ungezähnte Primel (?ri-
mulg inte^nfolia). In den Iahren 1851—54 erschien Baron Franz
v. Hausmanns „Flora von Tirol", welche auch über Vorarlberg das
bisher gefundene mit annähernder Vollständigkeit zusammenfaßte und
auch diesseits des Krlbergs den botanischen Eifer mächtig belebte.
Schon 1854 Kam der im dritten Heft von Hausmanns Flora oft als
Finder angeführte Dr. jur. Knton v. Glanz (gest. als Notar zu
Linz a. v.) von Innsbruck! über Gberinntal und Lechwl, den Bre-
genzerwald, Bregenz und FeldKirch nach V a d u z , wo er den Turiner
Waldmeister (^8perulg Wurms), den wärmeliebenden Gemüse-Lauch
(/Mum olelgceum) und den Gefleckten Schierling (ob nicht richtiger
den für Vaduz bezeichnenden Betäubenden Kälberkops, Lbgeropb/IIum
temulum?) beobachtete. Im gleichen Iahre erhielt der hochverdiente
G. L. Theobald (geb. 1810 in Hessen-Kassel) den Posten eines Lehrers
der Naturfächer an der Kantonsschule in Thur, wo er bis zu seinem
Tode (1869) eine reiche Forschertätigkeit entfaltete. Er fand auf
einem Besuche des obersten Liechtenstein an Gräben bei K l e i n -
M e l s die Reisquecke (I^eeiÄg or^oiäes). Ein Dezennium nach
Glanz, also um 1864, treffen wir in Vaduz p. Thomas Kq. Vruhl«!
aus Mehrerau (später in WisKonsin, gest. , 1899 als altkathol.
Pfarrer in Basel). Er war der erste, welcher dortselbst eine ganze
Gruppe von tlrten aus der Liechtensteiner Föhnflora nachwies: den
vickblättrigen Mauerpfeffer (Le6um äg8ypli^llum),d>en Großen Ehren-
preis (Veronics p8eucjocbamgec!r^8), die in Tirol fehlende Große
Sommerwurz (Orobgncne maior), -die Beblätterte Kugelblume ((Zlobu-
laris MHKommii), den Hügel-Waldmeister (^8pemlg cynsuckica),
den Echten Wermut (^rtemi8ia ab8yr>tbium), von Kckergewächsen die
Kleine Wolfsmilch (Lupborbia exiZug) und die Hanfbewohnende
Sommerwurz (Orobancbe rgmv8a). Gleichfalls um den Beginn der
Sechziger Iahre besuchte der Schweizer Botaniker Ioh. Thrist. G.
Vrügger, Professor der Naturgeschichte an 0er Kantonsschule in
4?
Thur (gest. 1899, also gleichzeitig mit Vruhin), Vaduz und seine
Umgebung. In der botanischen Welt als allzueifriger, oft wenig Kriti-
scher Lastardsreund bekannt, veröffentlichte er von Vaduz zwei in
unserem Gebiete nicht seltene Kreuzungen, den Zweifelhaften Ziest
(8tacb^s amdiZua) und die Lastard-Kratzdistel (Li^ium bMiäum)
In Feldntrw, warf sich besonders in den Iahren 185Z—68 der Gym-
nasialdirektor Hochw. Iosef stocket (geb. zu Brixen 1798, Professor
182Z, Direktor 1850, pensioniert bei Uebergabs des Gymnasiums
an die p. p. Iefuiten 1856. gest. zu FeldKirch 187Z^) auf die Er-
forschung der Flora seines vienstortes. Mit besonderer Vorliebe be-
suchte er das nahe gelene T isner R i e d , . freilich ohne sich, nach
den Etiquetten seines am hiesigen Staatsgnmnasium befindlichen, von
mir durchgesehenen Herbars zu schließen, merklich über das Mauthaus
in Gallmist hinauszuwagen. Da sich aber das Tisner Ried in gleichem
Charakter bis Schaan und Bendern ausdehnt, so Kann Stocker immer-
hin als der erste Erforscher der Niederung des untern Liechtenstein
betrachtet werden. Er Kennt von dort bereits die wichtigsten Leitartsn
des Liechtensteiner Risdes wie die Rasige und die Alpen-
Haarbinse (IncKoptiorum augtriacum und Iricnopnorum glpinum),
die Sibirische und die Wasser-Schwertlilie (In8 sidincs und Ir>8
p8euclgcc>rus), die Wiesen-Silge (Lilgus llave8cen8), den Lun-
gen-Enzian (Qentigna pneumongntbe), die Färber-Scharte (8errs-
rulg tinctoria) u. s. w., von den zahlreichen Seggen-Arten,
wie ich aus seinem Herbar ermittelte, auch die ansehnliche,
jetzt bei uns wohl ausgestorbene Ufer-Segge (Lsrex riparia), ferner
viele der eingesprengten Typen der Heide- und Alpenflora wie den
Niederliegenden Zweizahn (LieZIinZig clecumben8), das Kleine Tau-
sendgüldenkraut (lZr^tlirges pulcbells), den Bauchigen Enzian (Qen-
tigng utnculc>8g). Einige mehr weniger Kritische Arten liegen freilich
unter nicht ganz richtigem Namen in seinem reichhaltigen Herbar,
so der erst von mir für das obere Vorarlberg bei Frastanz wieder-
gefundene Shuttleworth'sche Rohrkolben (l^pbg Lliuttlewortliii, als
7'. istitolig), der Wohlriechende Lauch (Mium 8uaveolens, als ^ .
acutanAuIum), die Labkrautähnliche Wiesenraute (l'Iiziictrum Aglio
i6e8, als. llavuni), das Echte Hundsveilchen (Viola cgning, als
V. Huppii) usw. Bei G a l l mist gegen die Tisner Schwimmschule fand
°> Seine gegossene Grabtafel befindet sich rechts vom Eingang der Peter- und
Paulskirche ans dein Feldkircher Friedhofe.
48
Stocker 1859 die gegenwärtig nur noch selten bei Dornbirn und
Frchach vorkommende Sumpf-Schafgarbe (^ckilleg ptgrmica). Drei-
mal verirrte sich Stocker sogar auf den S c h e l l e n b e r g , von wo er
u. a. das für die Moorwiesen Liechtensteins so bezeichnende hibri-
dogene vernachlässigte Veilchen (Viols ne^Iectg, als V Huppii
bestimmt) mitbrachte. Selbst auf dem FeldKirch so nahen Aelple
treffen wir Ztocker nach seinem Herbar nur einmal (1861)' nach
Lruhins Angabe fand er an den D r e i Schwestern den westlichen,
in der Gegend seither nur noch von Richen in zwei Stöcken am Feld-
Kircher Stadtschrofen entdeckten Haller'schen Milzfarn (^splenium ton-
tsnum). Im Iahre 1862 unternahm der K.K. ^KreisgerichtsaKtuar
Dr. Franz v. Pssch (später Sekretär, gest. als Landesgerichtsrat i.p.
in Innsbrucks eine Partie „über die Z Schwestern ins Liech-
tensteiner G e b i r g e " (vermutlich mit Abstieg über Gaflei), deren
Ergebnisse im Herbare Stockers enthalten sind und die erste Grund-
lage unserer Kenntnis der Alpenflora Liechtensteins bilden. Neben
den gewöhnlichen Arten sind aus posch's^Ausbeute die Frühlings-
Küchenschelle (Anemone vemalis), die sonst Kieselliebende, in Liechten-
stein' seither nicht wiedergefundene Schwefelgelbe Alpen-Anemone (^.
sultures), die Gebräuchliche Bärentraube (^rctostgpli>'lc>8 uva uiÄ)
und der westalpine Lebcrbolsam (rlrinus slpinus) zu erwähnen. Im
Iahre 1864 brachte v. posch vom N a a f K o p f die Kriechende Nelken-
wurz (Qsum repwns); 1866 treffen wir ihn auf der G a l l i n a , von
wo der Pharmazeut F. UshI 1861 die Blaugrüne Heckenkirsche
(l^onicers coeruleg) gebracht hatte.
Im Herbste 1865 Kam an das damals öffentliche Gymnasium'der
Iesuiten als Lehrer der Naturgeschichte der noch heute in valken-
burg in Holland lebende, mir um 1910 bei einem späteren zeitweiligen
FeldKircher Ausenthalte befreundet gewordene p. Christian VsetMs
(geb. 1840 zu Lreysll im Rheinland)- er verblieb-in dieser Stellung
bis zur Uebergabe des Gymnasiums an weltliche Lehrkräfte 1868,
woraus er seine theologischen Studien beendete und 187Z von Garcia
Moreno an das neugegründete Polytechnikum nach Vuito^) berufen
wurde, wo er bis nach der Ermordung des edlen Präsidenten verblieb.
>) j). Bötzkes war hier Kollege seines mir !>?02 in Innsbruck gleichfalls
persönlich bekannt gewordenen INitbrud^ rs Dr. Theodor lvolf, des späteren Staats-
geologen von Equador nnd Potentillen-Nonographen, für den er noch iyo^ bei
Zermatt wertvolles Potentillenmaterial aufbrachte.
49
Gleich in den Iahren l866—68 entfaltete Prof. BötzKes eine überaus
eifrige und erfolgreiche floristische Wirksamkeit, die sich ganz be-
sonders auf das Liechtensteiner Ried und das gesamte Zaminatal bis
zum NaafKopf erstreckte und ihn als den Vater der eingehenderen
botanischen Erforschung Liechtensteins erscheinen läßt. Die Resultate
der Forschungen Professor BötzKes wurden infolge seines Abganges
nach Equador von dessen Nachfolger am Gymnasium der Stella
Matutina p. Dr. Heinrich Kemp (1868—74, später Professor der Che-
mie am 5t. TaviersKollege in Bombay, auch vortrefflichem Geo-
logen und Zoologen, gest. 19t>9 in Köln) in den „Nachträgen zur
Flora des Illgebietes von Vorarlberg" (Gesterr. bot. Zeitschr., Iahrg.
187Z und 1374) veröffentlicht; von einem guten Teile seiner Funde,
besonders der aus dem ebenen Teile Liechtensteins, sind die Belege
in den bot. 5ammlungen des FeldKircher 5taatsgymnasiums, dem ja
BötzKes durch drei Iahre angehörte, vereint mit 5tockers Hcrbar
hinterlegt.
p. BötzKes setzte zunächst die Erforschung des T i s e n e r Riedes
fort. Er fand dort, an Kritischem Blick den trefflichen Direktor
5tocker bereits überflügelnd, neben der Floh-5e.gge (Lsrex pulicaris)
die seither in unserer Gegend wohl ausgestorbene, von mir nur noch
am Werdenberger 5ee gesammelte Braune 5chnabelbinss l M ^ n -
clioäporz tusca), das 5chmalblattrige Knabenkraut (Orcbis l'raun-
steinen), den Hochstengeligen 5teinKlee (Melilotus sltissimus), die
Kümmelblättrige 5ilge (8elinum carvilolis), den Weiden-Alant (Inu-
lÄ^83licin3)> am Luschrands nächst der Kirche die Unterbrochenährige
5egae (Lsrex äivu>8g), in Ga l lm is t den 5chotenKlee (l.otu8 8ili-
quo8U8); vom 5chel lenberge brachte er die Einknollige Herminie
(I^erminium mc>norcr>i8), die südliche 5chmeerwurz ^gmu8 cc>mniuni8)
und die 5tinKende Hauhechel (0noni8 Ioeten8). 5sin Lieblingsrevier
blieb durch die drei Iahre seiner so eifrigen Tätigkeit das ganze
Saminatal von Amerlügen bis zum NaafKopf. Im untern Teile
desselben fand BötzKes die Europäische Gerste (ttoräeum europaeum),
die Riesen-Segge (Lsrex pencluIsX das Bleichgelbe Knabenkraut
(0i^ni8 psllens), die Gefingerte Zahnwurz (ventaris ctiZitsts), die
Gelbe Sommerwurz (Owb^ncKe tlava) Im obern und obersten,
bis^dort botanisch unerforschten S a m i n a t a l fand BötzKes die alpine
Stammform unseres Garten-Schnittlauchs «Mium 8ibiricum), den
prächtigen Alpen-Rittersporn (Oelpbinium slpinum), den Kältelie-
50
benden Tragant (^8trgAgIu8 lr>Z!6u8), die Westliche Platterbse (Î g-
tb^ru8 ocLiäentslich, die Klpen-Wachsblume (Lerintbe slpina), da?
Cluirlige Läusekraut (?ecliculsn8 verticillsts), die riesenköpsige 5llant-
blättrige Flockenblume (Lenwureg beleriiillorZ), das Stengelumfassende
und das Iura-habichtsKraut (l^ieracium gmplexicsule und t̂ . sursnum,
letzteres von ihm noch etwas ungenau als l^, prengntnoi6e8 bestimmt).
5lm „Samina joch" sammelte er den Stumpsblättrigen Mannsschild
(^nclw8ace obtuzilolig) und die Straußblütige Glockenblume (Lsm-
pgnulz tb^r8oiäes), am N a a f K o p f den zierlichen Schweizer Manns-
schild (^näwssce Helvetica), sowie auf dem dortigen Flrisch eine Neihe
sonst Kieselliebender Krten wie den Bunten Wiesenhafer (^veng8trum
versicolor), den Schnee-Enzian ((Zentigns nivzli'8), das Niedrige
Ruhrkraut (0>i3p>>3lium 8Upinum) u. a., auf der G a l l i n a den
sonst fast Kieselfesten Klpen-öärlapp (l^copoäium glpinum). Natür-
lich besuchte BötzKes mit besonderer Vorliebe auch den Oreischwe-
st er n-Stock, von wo er das sonst urgebirgsliebende Felsen-Leimkraut
(Zilene rupestri8), ferner den Nacktstengeligen Steinbrech (LsxikrgAg
gpb^IIg), die föhnliebende Scheidenblättrige Kronenwicke (Loronilw
vgAin?.Il8), das hahnenfußartige Hasenohr (öupleurum rsnuncu-
Ioicle8), die Netzneroige Sommerwurz (Oodancne retiLulsw) und den
südlichen Filzigen Löwenzahn (I^eonto6on incgnu8) mitbrachte.
Die von Bruhin begonnene Erschließung der xerothermischen
Flora von Vaduz wurde von BötzKes fortgeführt und von ihm dort
neben dem pyrenäischen Storchschnabel (Oeramump^rengicum) und
der Schlutte ( P b ^ g l ^ ^IKeKenAi) die hirschwurz (peuceclgnuni cer-
V3rig) und der Berg-Haarstrang (? c>reo8elinum) sowie die Wilde
Kster (^ster gmellus), am T r i e s n e r b e r g der Langährige Klee
(l'ntvlium ruder>8), von Voralpensträuchern ebenvort die 5llpen-
Iohannisbeere (l^ibes slpinum) und vor Sücca der selsenbekleidende
Zwerg-Faulbaum (l^namrius pumila) gefunden. Im Wildbach zwischen
Vaduz und Schaan entdeckte BötzKes neben dem Igelsamen (Î gp-
pulaecbmgta) eine besonders hervorragende Föhnpslanze, den präch-
tigen Nundblältrigen Hauhechel (0noni8 rotunclitolig), der sonst
in unserm weiteren Gebiete nur noch sehr selten am Pfänder ge-
funden wurde.
Neben Stocker sammelte um die Mitte der Sechziger Iahre mit
vielem Fleiße der Nealschuldiener Ioses HSusle (gest. 1889), der
durch Iahre mit p. Thomas Bruhin (siehe oben) in reger verbinounz
5l,
stand. Sein herbar bildete die Grundlage für eine Veröffentlichung
des FeldKircher Gymnasialprosessors Valentin v. Mchinger (1878
bis 1881) „Beiträge zur Flora Vorarlbergs" (Gesterr. bot. Zeitschr.,
Ihrg. 1880). Er entdeckte im T i s e n e r N i e d zwei seither hier
auszestorbene Arten: das Sumpf-Fingerkraut oder Blutaugc (poten-
till-z pÄluxtns) und den südlichen Spätblühenden Bitterling (Bl-zcK-
8ionig 8erotm2),- am Schel lenberg fand er den Abgebissenen
Pippau (Lrepi8 prgemor8g), auf Keckern dortselbst die von mir in
unserm Gebiet noch nicht getroffene Französische Leimnelke (Lilene
gsllica), in P l a n k e n das hibridogene Mittlere Hexenkraut (Lir-
cses intermeclia).
Durch den Verkehr mit häusle sowie wohl auch durch den Unter-
richt zweier guter, wenn auch weniger als Entdecker tätiger Pflanzen-
Kenner, der Professoren der K. K. FeldKircher Staatsmittehchule
Dr. Anton Nutzerer (1868—74) und Hermann Kravogl (1874—78)
bildete sich (zur Zeit des Ablebens Direktor Stockers) ein ganz hervor-
ragend begabter Liechtensteiner Abkömmling, Gebhard hag!er, Zum
vorzüglichen Floristen heran. Sein aus Eschen stammender Vater
Bartholomäus hasler war Küfer der Ganahl'schen Fabrik in Feld-
Kirch, wo Gebhard hasler am 30. Iänner 1857 geboren wurde. Er
starb als Abiturient des FeldKircher Gymnasiums dortselbst am
19. GKt. 1877. hasler wird von denen, die ihn Kannten'), als ein
sehr netter, freundlicher, schlanker Iüngling mit dunkelblondem,
ziemlich langem haare, Brille und grüner Studentenmütze geschildert.
Aus Botanik erhielt er in der 5. Klasse (1874) die selten verliehene
Note „ausgezeichnet", von hasler stammt^) ein (auch in einer steno-
graphischen Abschrift Prof. o. Ajchingers vorhandenes) Manuskript
von 70 eng beschriebenen Folioseiten mit dem Titel „Flora Vorarl-
bergs", in welchem die Angaben Hausmanns, Kemps und der meisten
Bruhinschen Schriften, mithäusles und mit eigenen Funden vermehrt,
') )ch verdanke die Mitteilungen über Dosier seinem Mitschüler, meinem
als richterlichen Funktionär in Liechtenstein wohlbekannten Schwager, kandesge-
richt-präsidenten Dr. Josef Neuner, ferner Herrn Anton Tschol, Gastwirt zum Feld-
kircher Hof, und meinem ehemaligen verehrten Amtsvorstand, Regiernngsrat und
Gymnasialdirektor Kar l Winter, der die Güte hatte, ans den damaligen Amts-
schriften das Nötige über Hasler nachzusuchen (bei Dalla Torre und Sarnthein VI q
S. 52, Anm. ?, wird als Geburtsort Haslers irrig Liechtenstein angegeben).
2) Richen, Die bot. Durchforschung von Vorarlberg und Liechtenstein, S. 22.
32
vollständig wiedergegeben sind. Wenn in diesem umfangreichen Manu-
skripte Z.B.Angaben über ein halbes Dutzend Brombeerarten, die zu
den schwierigsten Formen oer heimischen Pflanzenwelt gehören, zu
finden sind, so ist dies ein Beweis für eine bei solcher Iugend ganz
außergewöhnliche Fachkenntnis. Leider ist haslers herbar, wie
so viele andere wichtige Belege für die Flora unseres Gebietes, gänzlich
verschollen.
hinsichtlich der alpinen' Funde war für hasler nach den aus-
gedehnten und gründlichen Forschungen Prof. BötzKes' wenig zu tun
übrig geblieben, so daß er nur den Allermannsharnisch (^Ilium
victor-zl>8) und vom Naa fKop f den westlichen prächtigen Alpen-AKe-
lei lAquileZi-z slpin-z) der Liechtensteiner Alpenflora zubrächte. Dafür
Konnteer die Kenntnis der Flora des Z ch el lenb e r g es und von Vaduz
noch beträchtlich fördern, vom Landeshauptorte gibt hasler in
seinem Manuskripte an wärmeliebenden Arten das Turmkraut (l'ur-
ritis Alsbi-g), die Ltumpflappige Nempe (rlrucgstrum odtusariAuIum),
den Ackerklee (^litolium grvense), den Feld-Ahorn lAcer campestre)
und die Hecken-Wicke (Vicis äumetorum) an, vom Z thei len-
der g den Aronsstab, die Wald-Platterbse (I^atK)'ru8 Silvester), das
Wunder-Veilchen (Viola mirabilis), sowie mehrere Ackerpflanzen wie
die Koggen-Trespe (Bromus sec^Iinus), die Größere Traubenhyazinthe
lMu8cgn racemv8um), die Nachtblühende Lichtnelke (lVielanctr^um
noctillorum), den Zchlitzblättrigen Ltorchschnabel (Qersnium 6i88ec-
tum) und die Nierenblättrige Taubnessel (Î -zmium -zmplexicsule),
von N u g g e l l die herbst-vrehwurz (8pirgntne8 8pirali8).
Aus der Zumpsflora fand hasler bei T i s i s das jetzt nur mehr
sehr seltene herablaufendblättrige Weidenröschen (Lpilodium aclna-
tum), die GefältelteBrombeere (l^ubu8 plicgtu8) und die Kleine Teich-
binse (8cirpu8l'gderri3emor>ti!ni), in M a u ren den Giftigen Hahnen-
fuß (l?anunculu8 8celerstu8), bei Bendern den Wasser-Knöterich
(?c>Î Aonum ampbibium) und die Gelbe Teichrose (I^uplisr luteum).
Bei der von hasler aus dem Liechtensteiner Nied angegebenen Bach-
Kratzdistel (Lir8ium rivulare), die ich erst von hohenems abwärts
traf, handelt es sich ohne Zweifel um den äußerlich oft sehr ähn-
lichen, auch in Liechtenstein verbreiteten Lastard der Stengellosen
und der Kohl-Kratzdistel.
In den Iahren 1874—78 lehrte als Nachfolger p. Kemp's
am Privatgymnasium der Stella Matutina mein verehrter Freund
53
p. Heinrich Ulme (geb. 1845 zu Gythe in Oldenburg, 1886—1908
wiederum als Kustos der naturhistorischen Lammlungen in FeldKirch,
jetzt zu valkenburg in Holland). Er fand in B e n d e r n den Großen
Sumpf-Hahnenfuß ll^gnunculus ImZug), am Schellenberg die hierzu-
lande sehr seltene söhnliebende ^einblättrige Rauke (8is^mbnum
80pbi3). p. Klene war der erste FeldKircher Botaniker, der Schloß
Gu t t enbe rg besuchte, wo er den einst von Bregenz angegebenen
aber in Vorarlberg wohl sicher fehlenden Kehrigen .Ehrenpreis
(Verom'ca spic-ztg) fand. 5luf dem G a l l i n a k o p s sammelte er
den sonst Kieselliebenden K-lpen-Mauerpfeffer (8e6um alpestre).
ttls Nachfolger v. Kichingers Kam 1881 mein verehrter Kollege
Hugo Schottisch (geb. 1847 zu Innsbruck, seit 1908 dortselbst in
Pension)^) an das FeldKircher Staatsgymnasium, wo er sich niit
Eifer der Pflege des hiesigen botanischen Gartens widmete. Zchönach,
ein Schüler v. Kerners, hatte schon an seinem früheren vienstorte
Bruneck in ausgedehntem Maße pflanzen gesammelt und besuchte
auch hier die von seinen Vorläufern erforschten GertlichKeiten bis zum
NaafKopf. In T i s i s fand er den Schlamm-Schachtelhalm (rlquisetum
lunosum) und die von den Früheren nicht erwähnte schöne Sum^zf-
Schwertel (<DIg6ivIu8pgiustnL), aus Waldboden am Fuße des K e l -
pele zwei Charakterpflanzen der hiesigen Flora, das Wald-Schaum-
Kraut (Lgrclamine silvatics) und die Samtästige Brombeere (Î ubus
ctss^claclos Kemer).
Einer der ersten hiesigen Schüler Professor Zchönachs war
Monsignor Knton Ender (geb. 1862 zu Tisis, in der Folge Religions-''
Professor am Lehrerseminar dortselbst, seit 1908 Stadtpsarrer und
vekan in vornbirn, seit 1922 in FeldKirch)-). Ender fand am
W i l d schloß die große Wald-Klette (^rctium macwspermum), in
Vaduz die EurmKrautähnliche Gänsekresse (̂ r-zd>8 tumw), ain
T r i esne rbe rg den für Liechtensteins Föhnflora so bezeichnenden
Blutroten Storchschnabel (Oeranium sanZuineum), bei G a f l e i die
westliche Klpenform der Prachtnelke (Oiantlius superbus var^ ^rgn-
') Gerne erwähne ich, daß ich um IM» als Universitätshörer Schönachs
Aater, Dr. Anton Sch., der damals bereits seit ss Jahren als mcnschenfrcnndlicher
Homöopath in Innsbruck wirkte, in äußerst kränklichem Zustande die Erhaltung
meines Lebens verdankte.
)̂ Ich hatte das Vergnügen, mit ihm am ,K. August I,<N8 die Mörzelsvihe
zu besteigen.
5
5»
6iklvru8), am Sare iser joch Hie westalpine Form der Feuerlilie
i^ilium bulbitemm 88p. croceum), am Sche l lenberg das Weiße
Veilchen (Vivls slba), im T i s n e r R ied den dort jetzt wohl aus-
gestorbenen Schildfrüchtigen Ehrenpreis (Veroriics scutellaw).
Seit Sommer 1889 führte p. Klene den als Lehrer der Natur-
geschichte an das Gymnasium der StellaMatutina berufenen p. Gottfr.
Richtn (geb. 186Z zu Neuß im Rheinland) in die Flora von Vorarl-
berg ein. Dieser mein hochgeehrter Freund erwarb sich in der Folge
die größten Verdienste um die Erforschung der Flora von Vorarlberg
und Liechtenstein, deren Resultate er 1897 im 6. Jahresberichte der
Stella Matutina in äußerst Knapper und dabei doch völlig erschöp-
fender Meise zusammenfaßte, welcher Uebersicht dann noch in den
Iahren 1898, 1899, 1902 und 1908 wertvolle Nachträge folgten.
Kus unzähligen Exkursionen durchstreifte p. Richen auch das liech-
tensteinische Gebirge mit alleiniger Ausnahme des südöstlichen Zipfels
um Lawena und den KalKnis. von St. Rochus im Gamperdonatal aus
besuchte er vor allem den NaafKopf und das Sareiserjoch. Km Naaf-
Kopf fand er den Rudolph'schen Steinbrech (ZgxilrgAg l?uclc>lpliigna),
die Klpen-lZürentraube (^rctvu8 slpins) und das Schweizer Labkraut
(Qslium nelveticum), ferner von sonst Kieselliebenden Krten das
Einblütige und das Steife Hornkraut (Lerastium unitlvrum und L.
strictum), den Moosähnlichen Steinbrech (SgxilrgAg br^oi6e8) und
die halbkugelige Rapunzel (plr^teum bemipliÄencum), am S a -
reiserjoch den von Prof. v. Wettstein ihm zu Ehren benannten
Bastard Oentigns ssicbenii, den Buntblütigen und den für unser
ganzes Gebiet neuen westlichen Steifhaarigen Kugentrost (rlupnra8ia
ver8iLoIor und llu Ini-tella), sowie den Gelben Hainlattich (Hp08er>8
toeticia), am G a l l i n a k o p f das Kleinste Fingerkraut (potentilla
minimg) uno einen weit westwärts vorgeschobenen Standort des
Tirolischen Greiskrautes ^Lenecio gbrolgnitoliu8 88p. tirolien8i8),
am Fuß e d e r D rei Schwestern den Rhätischen, Kerner'schen und
Sturm'schen Enzian (Qentiana rbaeticg, (Z. Kerrien, 0. Lturmiana)
Neben den andern Kritischen Gattungen wie Kosa, QentisnA (Sektion
IZnäotncba), l^entbg, Lupl>rs8ig war es besonders die schwierigste
aller heimischen Gattungen, kZieracium (Habichtskraut), die sein In -
teresse erregte und von der er eine Reihe für das Gebiet neuer Krten
bezw. Unterarten auffand, wie in G a r s e l l a I^ierscium dupleu-
55
r(Me8 Omel. (88p. leviceps !>??.)'), l̂ I. villosum 88p. cglvi-
folium IV. 1 .̂ äentaturn üoppe 8sp. 6entatum I^opps, ssp. sud-
villosum M . , ssp. basitoliatum IV. l^. valäepilosum Vil l . ssp.
eloriAÄtum ?roel. uriä ssp. pseuclelon^atum IV?., im M a l b u n t a l ,
I^ieraeium AlÄucum^II. ssp. teplirolepium!>!?., 1 .̂ vi l losiceps ̂ V?.
ssp. villosiceps 1^?. und ssp. comi^erum ^-tlrn, ?l. äenwtum kloppe
ssp. äentatiforme ssp.Qauclini LIiri8ten., 1?̂ Lkon6rilloi6es
ssp. comolepium 1^?., am S a r e i s e r j o c h rZieraeium Iretlsrignurri
I>l?., r̂ . valäepilosum Vil l . ssp. subvctI6epilosum ^alrn, sud-
eloNAstum Î k>. ssp. slfsn^irium rlvers, ^ l . prsr>antkoi6ss Vi l l ssp.
dupleurifol ium l'auscti. Im S a m i n a t a l fand Richen die Salbei-
Sommerwurz (Orobancrie Lalviae), am T r i e s n e r b e r g die Busch-
Rose (l^osa clumetorum), in den wärmeren Lagen Liechtensteins zer-
streut öie Bastard-Luzerne (lVwäicgZo vgria) und die Mandel-Wolfs-
milch (IZupriorbia smvZclgIoicZe8). Natürlich wandte Nichen auch dem
L i e c h t e n s t e i n e r R i e d seine besondere Aufmerksamkeit zu, wo
er noch manche 5lrt, die seinen Vorgängern entgangen war, wie die
Fassrschopfige und die Filzfrüchtige Segge(Lgrex umbro8g, L. tomen-
to83), die Sumpfkresse (t^oripg pglu8tri8), das Bunte Stiefmütterchen
(Viola polvcbromZ, als V. della), den Moor-Wasserstern (^glli-
triclie 8taiznali8), den Mittleren und den Kleinen Wasserschlauch (Utri-
cularig intermeäig und minor), das von BötzKes noch nicht richtig
erkannte NauKenblättrige Greiskraut ( Lenecio eruciloliu8), die Nie-
drige Schwarzwurz (8cor?onerg Kumili8) usro. feststellen Konnte.
Nichens Verdienst hinsichtlich 0er Flora Liechtensteins bleibt es,
alles wichtigere bis dort aus oem Fürstentum bekannt gewordene
im Anschlüsse an die F l o r a von V o r a r l b e r g vorgeführt
zu haben, ohne daß indes dabei eine Scheidung beider Gebiete tech-
nisch durchgeführt wurde, was ja auch in der neuen „Flora der ge-
fürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürsten-
tums Liechtenstein" von Pros. Dr. K. W. v. valla Torre und
L. Grasen v. Sarnthein (Innsbruck 1900—191Z) nicht der Fall ist.
von p. Nichens Kollegen brachte der Professor der Klciss. Philo-
logie p. Guido Müller von Schaan , wohl als guten Zusallssund,
die in Vorarlberg noch nicht gefundene Labkraut-Sommerwurz (Oro
') „ssp.", soviel wie subspecies (Unterart); bei der typischen, ursprünglichen Un--
lemrt wird der Name der Hauptart ein zweitcSmal wiederholt.
5-
56
bgnclie cgrvc>pbvllgceg)mit, mein sehr geehrter Freund Prof. P. Iösef
Rompel von G a m p r i n den Herbst-Wasserstern (LallitricKe sutum-
N3li8), ferner Karl Lsitlesberger (geb. 1857 zu Gmunden, 1891
bis 1894 Supplent am Gymnasium der-Ziella Matutina, bald darauf
mein Kollege am Linzer Staatsgymnasium, seit 1898 Professor am
Staatsgymnasium in Görz, jetzt in Pension) vom Sche l lenberg
die Grünliche Stendelwurz (plstsnibera montarig) Kls erstklassiger
Kenner der r-lepgticae brachte 'Loitlesberger von einigen Streif-
zügen, die sich ins Liechtensteinische (nach T i s i s , M a u r e n ,
Zchaanwa ld , Z c h e l l e n b e r g , L e n d ern — S ch aa n und S a -
m i n a t a l erstreckten, der Landesflora 17 Krten von Lebermoosen zu.
In den Iahren 1895—98 wirkte als Professor an der Stella
Matutina (seither in Brasilien) der mit einem fast unglaublichen
Spürsinn begabtes pilzsorscher p. Iohann Rick (geb. 1869 ,in
vornbirn). Für Liechtenstein und sein Grenzgebiet (Schel lenberg,
M a l b u n , besonders vorderes S a m inageb ie t ) veröffentlichte
Rick 99 Krten von Pilzen, wobei aber unsere auffallenden Hutpilze
(lZa8iclioin^ceten> nur sehr teilweise und nebenbei berücksichtigt wur-
den, soweit sie ihren Wohnsitz auf hölzern und vermodernden Stoffen
besitzen.
In den Iahrcn 1896 und 1900 unternahm der hochverdiente ver-
sasser der „Flora von Meder-Gesterreich" (1890—95) Dr. Günther
veck v. Mannagetta, Professor der Botanik an der deutschen Uni-
versität in Prag (geb. 1856 zu prchburg), dessen Geschlecht seine
Wurzeln an der Grenze Churrätiens zu haben scheint, mit . fürst-
licher Subvention eine pflanzengeographische Durchforschung Liech-
tensteins (wiederum mit Ausnahme des FalKnisgebietes), deren E r -
gebnisse b i s heute le ider M a n u s k r i p t g e b l i e b e n sind.
Uebrigens finden sich schon in v. Becks Monographie der Gattung
<Drobgncbe(1890) von ihm Kngaben aus V a d u z , , von den Dre i
Schwestern, v a l ü n a und va lorsch, serner in der Monographie
der Gattung ^lectorolopbus von I. v. Sterneck (1901) v. Leck'sche
Kngaben vom S a m i n a t a l , vom Stach l e r k o p f und Gchsen-
Kops lA, Kerner! ) sowie von der G a p s a h l a l p e (/V sudaipmus).
') Er fand z. B . aus dem Besitze der Stell« Matutina im Rcichenfeld neben neun
Arten von Morcheln und Lorcheln nicht weniger als cls Arten von Trüffeln, davon eine
auf einer alten Zahnbürste, aus einer lebenden Ameise daselbst die neue Pilzgattung
RicKis V/ssmsnnii Lsvars.
5?
Im großen und ganzen scheint auch v. Leck das Gebirge Liechten-
steins gegenüber der damals noch verhältnismäßig recht wenig er-
forschten oberen Ebene und hiigelzone stark bevorzugt zu haben.
An dieser Stelle soll nicht verschwiegen werden, daß Prof. v.
lZeck dem Verfasser, mit Schreiben vom Z. März 1914 die ebenso
erwünschte wie ehrenvolle Einladung zugehen ließ, gemeinsam niit
ihm eine Flora von Liechtenstein herauszugeben. Leider aber nabmen
die gegenseitigen Vorschläge über die Art des gemeinsamen Arbeiten?
zunächst Keine genügend feste Gestalt an, um bald darauf unter dem
Wüten des Weltkrieges und dessen Nachwirkungen, die selbst >̂die
Anbahnung weiterer Korrespondenz vereitelten, vollends in Nichts
zu zerfließen. Prof. v. Leck war auch der erste und einzige, der
sich mit den Algen des Gebietes beschäftigte, wovon er sechs Arten
aus der Umgegend des Schlosses Vaduz veröffentlichte.
von den Schülern des Staatsgymnasiums FeldKirch sammelte
Dr. Ferd. Wachter, jetzt Kustos i. p. in FeldKirch, seit Anfang
der Neunziger Iahre besonders im S a m i n a t a l , wo er den seltenen
Widerbart (llpipo^ium gpbvllum) und die Bunte Hanfnessel (Qaleop-
8is speciosa) fand' von Sücca brachte er die ornamentale Woll-
Köpsige Kratz-Distel (Lirsium eriopborum), von Sche l lenberg die
handblättrige Malve (Nslva glces ssp. igstißMa), im E i s e n er
Nied beobachtete er zuerst den Erdbeer-Klee Csritolium krs^i-
temm) und das jetzt schon recht selten gewordene Helmkraut (Lcu-
tellsna Zalenculatg), bei B a n g s den Norischen Enzian (Qentians
norica Xemer). Unmittelbar vor Herausgabe von Nickens „Durch-
forschung" (1897) botanisierte mit Erfolg der GKtavaner des Staats-
gnmnasiums Theodor GlMsorge, jetzt Beamter der geol. Neichs-
anstalt in Wien. Er brachte von M a u r e n das früher nicht genügend ?
erkannte Gefaltete Süßgras <OIvcerig plicata), von N e n d e l n die
Süße Wolfsmilch (l^upnordia 6ulcis ssp purpursta), von ScheI len-
berg den unter unserem milden Himmel häufigen mittelmeerlän-
dischen Löwenzahnblättrigen Pippau (Lrepis vesic-irig ssp^ tsra-
xacitolig). Der 1894 als Mediziner verstorbene Heinrich Löwen-
ber,g fand in G a r s e l l a das bei uns nur sehr spärlich vorkommende
Kleine Rispengras (?c>g minor), bei Vaduz das Gebräuchliche
Lungenkraut (pulmonarm oklicinglis), im S a m i n a t a l die Brut-
Knollentragende Zahnwurz (Oentgna bulbitera), bei S a r ü j a den
herzblättrigen Knotensuß (Ltreptopus gmplexikolius). von vornbirn
58
Kam 1899 das um die Flora Vorarlbergs sehr verdiente Fräulein
Hebung Müder nach G a f l e i , von wo sie das Kalkliebende Schmal-
blättrige Laserkraut ( l^erpit ium 8iler) mitbrachte, von Lregenz
besuchte zwischen 1895 und 1905 der Schreinermeister und Bienen-
vater Gebhard Milz, des öftern Liechtenstein. Er fand am N-aas-
K op f den Niedrigen Baldrian (Vgleriana supina), zwischen v a lüna
und Gr i tsch die Weifzfilzige Klpenscharte (8au88urea lapgtln'kolia),
am Nhe indamm bei B a l z e r s den Weichhaarigen SpitzKiel (Oxv-
tropis pilosa), einen besonders bezeichnenden Vertreter der Grau-
bündner Föhnflora, in V a n g s das seltene Ziz'sche Laichkraut (pota-
moZeton ^i^ii). Oberlehrer Iosef Nachbaur in Nöthis (damals in
Innerlaterns), der sich neuestens auch als Moosforscher verdient
macht, fand in Weingärten in K l e i n - M e l s die Gelbe Osterluzei
(^ri8tolocbi3 clematitis), in Sücca , sowie im S a m i n a t a l den
hollunderblättrigen Baldrian ^ValeriANÄ olficinÄlis ssp. latifvlia Vlrlrl).
Km 5. Iuni 1904 bestieg Dr.' Iosias Vraun (jetzt Konservator
am botan. Institut Dr. Nübel in Zürich) die F a l K n i s s p itze, auf
der schon früher die eifrige Floristin Fräulein Maria v. Gugelberg
aus Manenfeld (gest. 1918) das Klpen-Kehrenriet (lUvna Lellaräi)
gesammelt hatte. Er fand Hort nach seiner frdl. brieflichen Mitteilung
unter anderm den Kehrigen Goldhafer (Irisetum spicatum), die un-
scheinbare Faltenlilie (l^Iovclig serotina), die Zwerg-Mutterwurz (l.i-
Zu8ticum siinplex) und den Kurzblättrigen Enzian (Oentisnz brg-
cbvpbvllg), am T r i e s n e r b e r g das Gefleckte Ferkelkraut (livpo-
cboeri8 msculatg), am E l l s t e i g das Färber-Laubkraut (^8perula
tinctong) i), am Schlosse Guttenberg zwei weitere in Vorarlberg
nicht vorkommende xerothermische Krten, das Löhmer'sche Lieschgras
« (PKIeum Boelmreri) -) und den Kleinsten Schneckenklee lMeäicaZo
minims), welche vier letztere Krten von mir selbständig und ohne
Kenntnis der Lraun'schen Funde.1907 bezw. 1908 an derselben
- Stelle beobachtet und zuerst für Liechtenstein veröffentlicht wurden,'
auch die Kuffindung <des Fedrigen Pfriemengrases (Ltipa pemrgts)
') Hier auch von Fr l . v. Gugelberg gesunden.
') Den den neuen „lois cie nomenclsture" entsprechenden lächerlichen Namen
plileum plileoicles kann ich mich, wie andere ähnliche, nicht anzuwenden entschließen.
I n Fällen wie bei t-lisrgcium äentswm IZopps ssp. äentaritorms K ? . ist die
Sachlage anders, dn der Unterart-Name (die Art im Sinne NägeliS) selbständig gebraucht
werden kann.
59
am T l l h o rn bei Valzers dürfte den Erfolgen jenes Besuches bei-
zuzählen sein.
von 1901 bis 1912 besuchte mein Freund Sekretär Iohann
Schwimmer in Bregenz (damals in hohenems und Dornbirn) mehr-
mals das liechtensteinische Gebirge, insbesondere als erster und wieder-
holt L a w e n a , von wo er in einem KrtiKel des „Liechtensteiner
Volksblatt" (Ihrg. 1908, Nr. 229) zuerst den westalpinen Schwe-
dischen Drachenkopf (Oracoceptialum l^uvscbigirg), sowie den Zwerg-
stendel (LKamgevrcln'8 aipina), die Echte Hauswurz (Lempervivum
tectorum ssp. glpinum), die Berg-Esparsette lOnc>drvcrii8 montans), den
Feld-SpitzKiel (<Dxvtr0pi8 campe8tri8) und die Echte Edelraute (/̂ r-
temi8ig laxg) angab. Bei Schaan fand er zuerst die Kleine
Trauben-Hyazinthe (Nu8csn botrv<zicte8) und die Blutrote Sommer-
wurz (Orodgncbe ^racilis), in P l a n k e n den Kreuzblättrigen Enzian
(Qentiaria crucmtg), bei T r i e f e n die N)ein-Nose <.Î o8g rubiA!nc)8g).
Um 1904 sammelte der um die Bryologie und Geologie von
Vorarlberg, besonders der Bregenzer Gegend, hochverdiente Prof.
Ioses Vlumrich von Bregenz um Sücca Laubmoose und legte damit
den ersten Grund für die Kenntnis der liechtensteinischen Moosslora.
Mitte September 1906 trat der Verfasser Dr. Iosef Murr, (geb.
1864 zu Brixen, dann meist in Innsbruck, von 1888—1906 Lehrer
der lat. und griech. Sprache an den Gymnasien hall, Marburg a. D.,
Linz und Trient) seinen Dienst am Ztaatsgymnasium in FeldKirch
an, nachdem er 10 Iahre früher, also vor nunmehr 26'Iahren, am
27. Iuli 1896 als Gast p. Nichens in dessen Gesellschaft das T i s n e r
N ied besucht und tags darauf vom G a r s e l l a-Grenzkamm zum
erstenmale! die lieblichen Fluren Liechtensteins aus der Vogelperspektive
geschaut hatte, in demselben Iahre, in welchem Prof. v. Beck
zuerst Liechtenstein pflanzengeographisch erforschte^).
Kn meinem früheren, botanisch bereits gründlich erforschten
Dienstorte Trient war es mir durch planmäßige Untersuchung der
südseitigen Vorsprünge des Etschtales gelungen, noch eine Reihe
mediterraner Krten für das damalige Tirol zu entdecken. So ver-
legte ich denn auch bezüglich Liechtensteins meine Tätigkeit im Ge-
>) Auch am 9. Sept. 1903 war ich, wiederum in P. Richcns Gesellschaft, ob Sankt
Rochns im Gamperdonatal der liechtenst. Grenze nahe gekommen, bei welcher Gelegenheit
mir zuerst die von mir als ^renans mosnrinZioicles bezeichnete wcstalpiue Nasse des
Gewimperten Sandkrautes ausfiel.
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gensatze zu meinen Vorgängern weniger in das mir damals auch durch
meinen Gesundheitszustand schwer zugängliche und hinsichtlich der
Klimatischen Verhältnisse von den Nachbaralpen nicht allzusehr ab-
weichende Gebirge als nach dem in Vorarlberg wenig ausgeprägten
H e i d e l a n d , wie es an den hängen von Schaan b is V a l z e r s
unter dem, wenn auch schon schwächeren, Einflüsse des öündner Föhn-
Klimas vielfach typisch entwickelt ist und mir zu Friedenszeiten
auch in seinem oberen Teil durch die schweizerische Lahnstrecke
Luchs—Trübbach leicht erreichbar war. I m übrigen wurden von mir
besonders eifrig im Sommer 1914, dann wieder im herbste 1920,
die liechtensteinischen M o o r e neuerdings nach übersehenen Sumpf-
pflanzen abgesucht. Nach Sücca war ich bereits 1907 und 1908,
das erstemal in Legleitung Prof. P. Nompels ^gekommen, nach
P l a n k e n 1908, nach T r i e s e n 1909, nach T r i e s e n b e r g wie-
derum 1912, 19IZ und 1914, die zwei letzterenmale vornehmlich zur
Erforschung der Moosflora. Die warme, Pflanzenreiche Gegend um
B a l z e r s , L u z i e n s t e i g , G u t t e n b e r g , K l e i n - M e l s , E l l -
horn besuchte ich 1908—1910 neunmal, dann wieder 1914 und
1917, wo ich am Ellhorn den Tlsbeerbaum (Lmous torminslisl und
das südliche Moos IVecKerg Lesseri nebst'zahlreichen . buchenbe-
gleitenden pilzarten auffand. Km vaduze r E l e k t r i z i t ä t s -
werk sammelte ich 1914 in Gesellschaft St. Kaisers (siehe unten),
der auch 1909 im Elltal des Fläscherberges und 1910 am Scholberg
bei Trübbach mein Begleiter war. M a s e s c h a und G a s l e i sah ich
erst 1917, im folgenden Jahre auch den G i p s b e r g , das UZild-
schlosz (dieses in Begleitung von Freund Kranz und meinem wackeren
Schüler Klois Nitter von Nuggell) und die untere Münz neben der
Lawenastraße- auch G a r s e l l a Konnte ich bei gebessertem Gesund-
heitszustande nach 2Z Jahren, seit 1919, wieder des öfteren besuchen.
Ein neuer Kbschnitt begann für mich im herbst 1920, als der
damalige Landesverweser hofrat Dr. Jos. Peer gelegentlich einer
zufälligen Unterredung in FeldKirch sich bereit erklärte, mich bei
Seiner Durchlaucht dem regierenden Fürsten für eine Subvention zur
weiteren Erforschung der Flora Liechtensteins in Vorschlag zu bringen,
welche mir mit gnädiger Entschließung vom 1. Kpril für die Jahre
1921 und 1922 verliehen wurde. Gleich am 27. Sept. 1920 stieg ich
mit Freund Dr. Feurstein von Planken gegen G a s a d u r a und Noia-
berg aus, wo ich bei 1350 Meter in letzter südwestlicher Föhnlage
noch einen vorgeschobenen Standort des(ueranium sgirZuineum zwischen
zahlreichen Voralpenpflanzen antraf. Km 10. Oktober^ dem Iubel-
tage des Landesfürsten, wanderte ich in gleicher Gesellschaft über
Sücca und M a l b u n bei trüber Spätherbststimmung der Gebirgs-
landschaft, doch nicht ohne Erfolge, nach dem M a t l e r j o c h und
G u s c h g f i e l . Km 5. Juni letzten Jahres entdeckte ich auf dem
in der Folge noch öfters besuchten R oj a-'G renz K a mm und gegen
die plankener Klpe herab zahlreich die von mir ^um hohen Namens-
feste Seiner Durchlaucht benannte neue Kreuzung l.u?ulg ^onsrmis
principis, die ich später auch noch bei Sücca und über Lawena antraf.
Km 10. Jul i und 5. Kugust beging ich die Buntsandsteinzone des
Heubühl („heupiel" der Generalstabskarte) bei Sücca mit ihrer
fast reinen Kieselflora, am 12. Jul i die Münz und T u ß h ü t t e n ,
am 7. und 15. Juli den mir größtenteils aus früheren Jahren be-
kannten Rhe indamm von Längs bis Lendern bezw. von Schaan
bis Lalzers mit seinem durch den Rhein herbeigeführten Vorposten
der Graubündner Föhn- und Klpenflora, am 24. Jul i das S a r e i s e r -
joch, am 29. Jul i L a w e n a und Rappens te in , am 5. Kugust
den österreichischen und liechtensteinischen Teil der Z am i n a sch sucht,
am 8. Kugust v a l ü n a - w b er s ä ß und die Gehänge bis zum Gipsel-
massiv des N a a s K o p f s , am 10. Kugust wiederum über Sücca
und Saß das M a t l e r j o c h und den lvesthang des ScheuenKopfes,
am 18. Kugust bei bereits weit vorgeschrittener Gebirgsflora in
Begleitung von Freund Kranz und Lehrer Leck, sowie Frau Maria
Barthel aus Triesenberg ein zweitesmal L a w e n a mit Kbstecher
gegen die M i t t a g s s p i t z e , am 51. Kugust die DstflanKe des
Stach le r kop fes und den Gipfel des Schönen Berges mit
Heimkehr über Matlerjoch und Gamptal. Reben den .Kritischen
Gattungen der Blütenpslanzungen wie ttieracium, ^Icbemillg, l'bv-
mus, rlupbrasig, ^lecwrolopnus usw. berücksichtigte ich nach Tunlich-
Keit auch die von mir bereits seit 1915, beziehungsweise 1915 eifrig
erforschten Mooseund H u t p i l z e , sodaß von diesen beiden pslan-
zengruppen der Bestand Liechtensteins der Hauptsache nach vollständig
zur Veröffentlichung vorliegt-
Kuch den „Höhenrekorden" wärmeliebender und den „Tiefen-
rekorden" alpiner Krten (d. h. Resten aus der letzten Eiszeit und der
dieser vorausgegangenen trocken-warmen Periode) und die sich aus
dem Nebeneinander thermophiler und alpiner Reste ergebenden selt-
62
samen M isch f lo ren , wie sie sich gerade in Liechtenstein in allen
Höhenlagen von der Ellmulde bis zum FalKnisgipfel so vielfach
finden, außerdem dem vorkommen u r g e b i r g s l i e b e n d e r , daher
für Liechtenstein eigentlich ausgeschlossener K r ten auf den jungen
und j ü n g e r e n , mehr w e n i g e r K i e s e l - oder t o n h a l t i g e n
Schichten (Flysch, Gaultsandstein, SewenKalK, Lias, Trias mit Dolo-
mit, KrlbergKalK, partnachlnergel usw. sowie Buntsandstein) wurde,
wie aus den nachfolgenden Zusammenstellungen hervorgeht, stets ein
besonderes Augenmerk geschenkt.
I m Laufe von 15 Iahren gelang es mir, gegen ZOO Krten, Unter-
arten. Formen und Bastarde von Blutenpflanzen für die Flora
Liechtensteins neu nachzuweisen. Eine genaue Berechnung ist zweck-
los und unmöglich, da sich auch bei den von früher bekannten Funden
aus deni Grenzgebiete die erste Kufsindung aus unzweifelhaft liech-
tensteinischem Loden oft nicht streng nachweisen läßt und die Vege-
tationsverhältnisse auf so Kurzen Strecken wesentlich dieselben bleiben.
Kus meinen Funden führe ich von hervorragend wä rme l i e -
benden Heide- und Fe l s e n p f l anzen folgende an: ^.nclro-
pö^on iscriaemum (Lalzers), lVleliea oiliatet (Uheindamm, Vaduz),
^venastrum pratense'), ?rileum öoelrmsri (Guttenberg), ?estucg
ÄmetK^stina (Masescha, Triesen, Tuß), 5'. flaues, Larex liumilis
(von Schaan südwärts), ^.lliurn monranum (Balzers), OpKrvs argni-
tera (Vaduz), () apifera (Triesen), ^nacamptis p^rami^slis (Schaan-
wald bis Balzers), l ' trlasvi pertoliatum (Uosels-Ruggell), ?rgAariÄ
collina (Guttenberg), ?oteritilla arAentea (ob Mauren sehr spärlich),
^.ntKMis pseuciavulnerÄriÄ, Loronilla varia (Nendeln Schaan, Rug-
gell), Leranium rnolle(Vendern, Vaduz), IVleäic^o minima (Gutten-
berg), OnobrvcKis arenariz, Viola rupestris (Schaan-Vaduz), I^aser-
pitiurn prutenicum (Vorderer Zchellenberg), Leseli annuum (Schaan,
Valzers), Lalvia verticillÄts, LtaLlivs recta, LAlamintKa scinos,
L. nevetoicles, 1Ii)'mus ovatus MI l (Mauren, Vaduz), l ' l i . sub-
citratus Lricz. und var. Araeilicaulis üonri. (oerbr.), I'K. repta-
dunäus lZricz. (ob Schaan), 1K. csrniolicus Korb. (Schellenberg,
Vaduz), l'K. noriLus I?onn. (Mauren, Vaduz) ̂ ), L^no^lossum olti-
1) Die Arten ohne Standortsangabe sind von weiterer Verbreitung-, die deutschen
Pflanzennamen sind zwecks Raumersparnis von hier ab uicht mehr beigcgeben.
s) Die Revision des gesammelten Materials von l 'K^mus, Lent isna (Lelit.
Ln6c>tricKs), Luplrrssi-l und ^IsctorolopKus ve> danke ich Herrn Oberrechnnngsrat
Karl Nonniger in Wien.
cinsle (Triefen/ Valzers), Qalium luciäum (Balzers), ^sperula tine-
toria (Schaan, Ellhorn), ^.rtemisia campestris (Ellhorn), Inula
c o n ^ a , Hvpoenoeris maLulata(Triesenberg, Elltal), l^ieracium prae-
cox ssp. oinerascens ^or6. (Triesenberg).
Kus der B usch - !und WaId f l o r a erwähne ich:llpipactis micro-
pli)'IIa (Triefen, Vaduz), Viscum abietis, Rosa tomentella (Balzers),
Kudus ammobius (Schellenberg), l?. persicinus (Nuggell), Lorbus
torminalis (Ellhorn), I^atlivrus ni^er (Triefen), Lnaeroplivllum ts-
mulum (von Schaan. südwärts), Lalamintna silvatica, Veronica
montana (ob Gallmist), I^atnraea squamaria (Vaduz), OrodancKe
lie6erae (Schellenberg), I^ieraciurn sabau6um (ssp. eminens, ssp.
nemorivaAum, ssp. oblicjuum, ssp. virAultorum), l l . raoemosum ssp.
raoemosum und ssp. 'barbatum (Planken bis Balzers), außerdem
die Krten I^ieraeium murornm, ll^. vul^atum, l^. msculatum, l^.
cZivisum, l^. 6iapnanoi6es> lZ. leviZatum, 1 .̂ levicaule, l^. umbel»
latum (mit der südlichen ssp. brevilolioiäes von Mauren und Nuggell),
alle in verschiedenen, für das Gebiet neuen Unterarten, welche ein-
zeln aufzuführen hier Kaum der Platz reicht.
Kus der K l p e n s l o r a verzeichne ich folgende Neufunde: Lvsto-
pteris montana (Heubühl, ScheuenKopf), ?inus uli^inosa tMalbun
usw.), ^^rostis Zolrleiclien (Garsella), Lalams^rostis villosa (Gaflei,
Heubühl), L. tenella (Heubühl, NaafKopf), kestuca pulcliella (Heu-
bühl, Tuß, Garsella), Larex brunnescens (Heubühl), L. cappillaris
(Matlerjoch, NaafKopf), L. kri^iäa (Matlerjoch), L. Kerneri (Tuß,
Lawena), I^u-ula navescens (verbr.), 1̂ . spaäicea (Heubühl, Naaf-
Kopf) iViAritella rubra (Heubühl), I^istera cor6ata (ebenda), Kumex
nivalis (Naafkopf), Laräamine reseclilolia (Valllna-Gbersäß), ^Iclie-
milla pallens (Satz, Guschgfiel), zZIaberrima (Valüna-Gbersäß),
^ . crinita, ^ . minor, pastoralis, ^ . mioans, subcrenata
(Hinterälple), 6eoumKens, ^ . tenuis (plankener Klpe), ^ . acu-
ti6ens, sinuata (Matlerjoch, Lawena), ^ . obtusa, ^ . montana
(Sücca, Lawena), ^ . ooriaeea, Lorbus lVlou^eotii (Silum—Bargella),
Tmpetrum ni^rimr (Heubühl), Liroaea alpina (Noter Boden, Kelple
bei Sücca), Tpilobium alpinnm (hinterälple, Matlerjoch, Valüna-
Gbersäß), (^Kamaenerion ?leiscneri (Nheindamm bei Balzers), L!en-
tiana 'Wettsteinii tVlurb. ssp. solstitialis V/ettst. (Fläscherberg, Tuß-
hütten), ssp. Lemleri Vollm. (Stachlerkopf, Lawena), L . Lturmisna
Keiner ssp. aspera He^etscnvv. (Garsella), campestns 1̂ . ssp.
sueeiea ?roel. (Schöner Berg), ssp. isiandica Nurd. (verbreitet),
IKvrnus ÜÄ^elliLÄulis Kerner (Gipsberg, Malbun, Lawena), I n .
öernoullianus Lri<^. (Lawena, als ReliKt in Guttenberg),1n,1raLli-
selianus 0p . (ob Schaan, Tußhütten), I n . alpiAenus Kerner (Mat-
lerjoch und sicher sonst verbreitet), Veronica truticulosa (Triesen,
Balzers), ^leetoroloplrus sudalpinus f. ericetorum Vollm (auch im
Ried massenhaft als ReliKt), Alkreialis ?ersonnÄt (Garsella),
?Iivteuma betonicitvlium (Heubühl, Rappenstein), LKrvsantbsmum
alpinurn (NaafKopf), L l r , aclustum (Matlerjoch, Balzers), Laussurea
alpina (NaafKopf), Willemetia stipitata (Matlerjoch, plankener Klpe),
l^ieraeium Kin6um W. K. ssp. triesenense Nurr et ^ann (Münz),
ssp. IVeilreiclrii Leck (Rojaberg), Î l. dupleuroicles (Z^mel. ssp.
crinitolium IV?. (Lawenabach bei Balzers—Triesen), ssp. leviceps
IV?. (verbreitet), ssp. ZcnenKii Qriseb. (Rheindamm bei Vaduz),
Z .̂ cnon6rilloi6es Vi l l . ssp. poliocrotapkum N. ^ . (Malbun), lZ.
6entaturn l^opps ssp. cuspi6atitolium ^. Nurr und ssp. Oar-
sellae Nurr et Xairn (Garsella), l?. epimeclium ?r. ssp. spar-
sipilum ^ann (Valüna-Dbersäß), Î l. Zlabratum Hoppe ssp. ^lab-
ratum (Gaflei, Lawenaschlucht), I?. ^laueum .̂11. ssp. Lluzmuerse
IV?. (Balzers), ssp. niplrolepium IV?. (Vaduz, Balzers), l l . inte-
Arifolium I^an^e ssp. crepi6opsis ^abn (Valüna-Gbersäß), l l . in-
eisum l^oppe ssp. laeeriZens Nurr (ebenda), ssp. sudoreites Nurr
et ^ann (Sareiserjoch, Lawena), ssp, variiclens Nurr et ^alrn
(Rojaberg), I7I. ^'uranuum ?r. ssp. apiculatilrons Nurr et ^abn
(ebenda), ssp. ele^antissimum ^Älrn (Heubühl), ssp. prenantlropsis
Nurr et ^alrn (verbreitet), ssp. subperkoliatum ^. . -1 . (Masescha),
l^. levicaule ^or6. ssp. OAvallianurn ^al in (Valüna usw.), ssp.
loncnocles Nurr (Rojaberg, Sücca—Kelple), ssp. campvloäon ^akn
(Sücca-Kelple), ssp. calci^enum Relrm, ssp ^otliieiforms Oalilst.
und ssp. siclsrenss ^alrn (Tußhütten), l l Nureti Lremli ssp.
Nureti (Steg), lZ. Nurrisnum, ^.-1". ssp. rnontalonense f̂. Nurr
(Sareiserjoch), l^. oxvoclon ?ries ssp. oxvo6c>n ?r, (Garsella), ssp.
pseudamauraäsnium Nurr et ^alrn (Steg), pieric>i6es V i l l . ssp.
pierioiZes Vill. (Heubühl), l^. prenantnc»i6es Vil l . ssp. dupleurilo-
lioicles ^alrn, ssp. perloliatum ?roel , l l scor^onsriloliurn Vil l .
t^p und ssp. polvbraeteum I>1?. (Sücca—Valüna),?l. Iraenselianum
Lbristen. ssp. tracliselianoiZes ^alrn (Garsella 1896 !), I7Z. vul-
Aatum ?ries ssp. vorarlder^ense Nurr et ^-rdn (verbreitet), ssp.
65
^lureiAenum Nurr et ^airn und ssp. eaesiovulAatum ^skn (Roja-
berg), ssp. sudirriAuum Oalilst. (Zchellenberg, Rheindamm bei Rug-
gell ; Lawena, le^. Dr. Feurstein), var. Ionctio6iforme Nurr et ^alrn
(FeldKircher Kelple)..
Meist als Ueberreste der a u s ste r b e n d e n M o o r f l o r a ,
in mehreren Fällen nur noch spärlich, fand ich neu für Liechtenstein:
A.spiäium cristatuin (Bangs —Ruggell, bei Nendeln sehr selten), iVe-
pliroäium tnelvpteris (Tisis, Zchaanwald, hub), ?otamo^eton ^ra-
mineus (Tisis, Zchaanwald), ? . tricnoi6es var. trinervius (Zchaan-
wald), ?oa palustris (Tisis, Ruggell), ^^rostis eanina (hub), LIv-
oeria aquatica (Bendern, sparsam bei' Eschen), Latadrosa aquatica
(Mauren), Lriopnorum Araeils (Eschen), I^eleoenaris aeicularis (hub),
Lsrex lepi6ocarpa (verbreitet), L. lasioearpa (steril bei Zchaanwald
und Rendeln—Eschen, unter Mauren noch einzeln blühend), Llsäium
mariscus (Längs, - Nendeln—Bendern, hier auch noch blühend),
?seu6orcnis I^oeselii (Bendern), Lalix fra^ilis (Tisis), Rumex san-
Auineus (verbreitet), LeratopK)'IIum sudmersum (Mauren), Orosera
rotun6ilolia (Zchaanwald—Mauren), Lallitricire Kamulata (Zchaan-
wald), Viola palustris(Zchaanwald, Rofels—Ruggell),i^pilobium ob-
scurum (Nendeln—Bendern), palustre (Längs, Zchaanwald, 2a-
rüja), ?eucsclanum palustre (Tisis-Zchaanwald, Eschen, Ruggell),
l^ltriculAria neAleeta (verbreitet), Lalium uli^inosum (verbreitet),
^laraxseum pAlucZosum (verbreitet). Im Moore eingebürgert die
nordamerikanischen Krten Lolio'aZo canaäensis bei Zchaanwald und
8 serotina bei Mauren und Zchaanwald, an feuchten Stellen ent-
lang der Fußsteige in hub und am Zchellenberge ^uneus tenuis.
Km R h e i n d a m m : I^asici^rostis ealarns^rostis (verbreitet und
Mssenhast), Nelica Liliata (Ruggell—Balzers), ̂ spara^us oltioinalis
(Balzers-Mels), l^ernisria ^labra (Lendern), Oiplotaxis tenuilolia
(Balzers), l?eseäa lutea (verbreitet), Llion6rilla prenantkoiäes (ver-
breitet und massenhaft).
Kus K u l t u r l a n d und K e ck ern : ^pers spiea vsriti (Eschen),
lZromus tectorum (Klein-Mels), L. multiirorus (Eschen, Bendern),
l^oräeum murinum (an Wegen in der Föhnzone von Schaan süd-
wärts), ?arietaria oflieinalis (Guttenberg), Drtiea urens (Schaan,
Balzers), ?ol^A0num minus (Schaanwald, Mauren), LnenopoZium
ücitoliurn (Schaan, Vaduz), Lb Kvbriclum (vaouz), ?ortulaca ole-
raees (Schaan), Ltellaria palli6a (Guttenberg), Lrueastrum ?o1Ii-
66
Lw'i (Klein-Mels, Bendern, Eschen usw.), I^epiäium äraba (jetzt
verbreitet), I., rüäerale (Klein-Mels), ^lenemilla arvensis (Renn-
hos am Zchellenberg), Vieia tetrasperma (verbreitet), Oxalis striota
(Klein-Mels, Vaduz), Nereurialis annua (Guttenberg), Veronioa
ÄArestis (Vaduz).
von B a s t a r d e n , die ich zuerst für Liechtenstein auffand,
mögen erwähnt werden: Larex nava 'X üostiana (häusig), Lvm-
na6enia oonopea X o6oraris8ima(Tisis—Zchaanwald),Lalix incana
X clapnnoiu'es (Mühleholz), 8. claplrnoiäes X purpurea (ebenda),
8 einerea X ni^rioans (Bangs), 8 aurita X ni^i-icans (ebenda),
8. ^ranclifolia X Linersa (Gallmist), 8, ^ranclilolia X ^urita
(Nosels—Ruggell), ?olv^onum mite X persicaria (hub, Zchaanwald,
Hinterer Zchellenberg), ? . minus X persiearia (Zchaanwald), I?umex
alpinus X obtusitolius (Triesenberg), I?. sanjZuineus X oon^lo-
meratus (Tisis), ?otentilla Lrant^ii X Lauäini (Triesenberg—Zücca),
? . Lrant^ii X aurea (Sareiserjoch), ? . erecta X reptans (Nofels—
Ruggell, hub), (Zeranium molle X pusillum (Vaduz), Viola nirta
X collina (überall), V. oclorara X collina (verbreitet), Viola alda
X o6orata (verbreitet), V. alba X ri^ta (Zchaanwald, Schaan,
Vaduz, Schellenberg)- V. oäorata X ^uva X (5t. Cornelien),
V. o6orata X irirta X collins (Vaduz, Schaanwald), V. mirabilis
X Riviniana (Vaduz, Zchellenberg), V mirabilis X silvestris (Vaduz),
Lrunella Aranclinora X vul^aris (Triesenberg), Lalamintna sil-
vatica X nepetoicres (Vaduz), Verbascum tbapsus X Ivcbnitis (Bal-
zers, Wildschloß), V. rnapsitorme X l)'enniiis (Rheindamm bei
Triefen), Qalium verum X mollu^o (Nendeln ̂ Schaan ̂ , PKvteuma
l^alleri X spieatum (Triesenberg—Lücca), 8enecio erucitolius XM^o-
baea (Zchaanwald), Lirsium acauls X oleraceum (verbreitet), L.
spinosissirnum X oleraceum (Heubühl, Matlerjoch, Lawena), L.
oleraeeum X arvenss (Zchaanwald), Lrepis alpestris X biatta-
rioicles (Triesenberg—Sücca, Tußhütten, Garsella), l^ieracium I^op-
peanum X pilosella (verbreitet).M. I^oppeanum X aurieula (hinter-
älple, Planken, Tußhütten), IZ. pilosella X auricula (Triesenberg),.
Die vielfach hibridogenen Zwischenformen der Lu-l^ieracisn werden
an anderer Stelle aufgeführt.
Unter den ursprünglichen Bastarden treten folgende vielfach
oder ausschließlich als „ H a l b w a i s e " aus (d. h. eine der Stamm-
arten ist infolge Veränderung des Klimas oder der Bodenverhältnisse
67
an Grt und Stelle ausgestorben, während die Kreuzung sich erhalten
Konnte): Larex ügvs — Oeäeri (überall im Riede), Lalix repens
X oinerea(Schaanwald—Mauren, Rofels—Ruggell), ̂ rabis oiliata X
lnrsuta (Triefen, Ruggell), l^lvpericurn pertoratum — maculaturn
(in den Mooren verbreitet), Viola Kiviriiana X cariina (überall
auf Moorwiesen, meist 'ohne V. canina), V. Rivinana X rupestris
(Zchaanwald, Zchaan), Lireaea lutetiana — alpina (Vaduz, Roter
Loden, Lawena, in Planken schon von häusle gefunden), laraxacum
levi^atum — orÜLinale (Vaduz, Zchaanwald), l^ieraciurn üoren-
tirium — pratense (Rofels), llieracium tloreritirium — cvmosum
(Ruggell), l^. auraritiacum — lurcatum (Tußhütten).
von eigenartigen, für das Gebiet bezeichnenden F o r m e n seien
erwähnt: Lri?a meclia var. palleseens Nurr (Längs, Tisis,
Gasadura, Gaflei usw.), pbra^mites eorrimunis var. striatipicta
(Zchaanwald), ^ r o p v r u m oaninum var. paueiüorum (Vaduz usw.),
Larex stellulata var. livlo^itori (unter Mauren), L. panicea var.
sub^ranulata ŝ. Nurr (Rofels), L. ferru^inea var. eapillarioicles
^. Nurr (Rojaberg, Valüna-Gbersätz usw.), L. Kirta var. nirti-
formis (Ruggell, FeldKircher Kelple), ?opulus tremula var. orbicans
f̂. Nurr (Triesenberg—Zücca), Anemone Irepatiea var. rnaetica
(Zchaan, Vaduz, Klein-Mels), Kariuneulus klammula var. maior
und var. serratus (Rofels—Ruggell, hub), ^.quile^ia atroviolaeea
var evaneseeris (Zchellenberg, Ruggell), Reseda lutea var. soadri-
usoula (beim Schloß Vaduz), Viola eollina var. ^faltrana f̂. Nurr
(Zchaan, Vaduz, Klein Mels), Lupnorbia Kelioscopia var. perra-
mosa (Vaduz, ll)einland),I^vperic:urn mrsutum var pseuclomontanum
^. Nurr (verbreitet), (^eraniurn sariAuirieum var. villosum Nurr
(Ellmulde), Iritolium pseuäoprocumbens var. ereeturri ^. Nurr
(Tisis, Schaan), 1 prarenss var. parviüorum lZord. (Rofels—Längs),
I^atK)'rus pratensis var. villosus (Tisis, Ruggell, Planken—Gasadura),
l^IiaeropnMum aureum var. ^ladrurn (Tisis-Schaanwald),I^IerÄc:Ieum
spnondvlium var. lonAifolium (Fräsch, Relple, Triesenberg),var. ele-
^an8 (Valüna-Gbersäß), Oentiana eiliata nov. var. Kellert ^
Nurr'), 8cabiosa columvaria var. banatiea (Schloß Vaduz), ^eriil lca
millelolium var. seabra (aus Moorwiesen verbreitet)
1) form» sudalpins, cliffert s t)-po lobiL corollas multo brevioribu«
obtusis v«I rotunästis, kotiis latioribus, crassioribus, Äpproximstis, cotore
68
Wenn zuletzt noch die Entdeckungen anderer Floristen in der
Zeit seit meiner Uebersiedlung nach FeldKirch vorgeführt werden
sollen, so ist außer den bis 1912 fortgesetzten Besuchen Liechten-
steins durch Freund Schwimmer, die für Lawena auch noch ^qui -
le^ia alpiris brachten, zunächst der weiteren erfolgreichen Tätigkeit
des schon oben genannten Dr. Iosias Braun-Vlanquet aus Zürich
zu gedenken. Seine Absicht war, die Nordgrenze der ausgesprochenen
Graubündner Föhnflora zu ermitteln, welche sich als im Wesentlichen
am (Huerriegel des .Fläscherberges abgeschlossen erwies. Dr. Braun
Kam im Iuni ,1909 wieder nach K l e i n - M e l s , wo er Orcdis
incgrnatg var. OLliroleuLg auffand' am ZI. Iul i 1910 bestieg er
die N o t w a n d der FalKnisgruppe mit Abstieg durchs L a w e n a t a l .
Er fand dort zuerst für Liechtenstein außer der schon oben erwähnten
LIvna Bellarcli noch I^u^ula spiLats, Orada naiZriit^ensis, Glorie-
milla lradellgta, ^nterinaria carpatica, im L a w en atal.Lenecio nf-
morerisis var. subalpestris rZrauri-lilanc^uet; im Mai l9 l l entdeckte
er am E l l H o r n beiderseits der Grenze die hervorragend südliche
k'umana proLumberis Durch ein seltsames Zusammentreffen fand
am gleichen Tage, an welchem Dr. Braun durch Lawena abstieg,
dortselbst am Eingang des Tobels neben der Münz Hermann v.
Handel-lNazzetti, damals Bezirkskommissär in Bludenz, jetzt Le-
zirkshauptmann in hall, das östliche I^inuin persnne^).
Schon im Frühjahr 1907 hatte Kollege Franz Grad! am
Schellenberg die seltene Kreuzung ?riinula ofncinalis X elatior
beobachtet und vom gleichen Iahre an im S a m i n a t a l , sowie
in T r i e s e n b e r g , M a l b u n , am S a r e i s e r j o c h und später
am M a t l e r j o c h als vorzüglicher Mooskenner zu den um 1904
von Blumrich bei Sücca gesammelten Arten noch weitere sechzig,
vielfach seltenere hinzugefügt, -welche den Grundstock für die brno-
logische Erforschung Liechtensteins bilden.
Im Sommer 1908 traf ich auf Sücca Frau hptm. Liesdet Mieg
aus Würzburg, welche vom N a p p ens te in neben OraLvcepdalum
omniuin partium ma^is satru'Äto st odscuro. ?rovenit versus slpeiri 8aü et
certo etism sliis locis similibus.
l) Nach Vollmann Flora v. Bayern (S. 497) würden die Pflanzen von Lawena
und von der Mittagsspitze (Stengel mit beblätterten sterilen Achsclsprossen, innere
Kelchblätter abgerundet und wenig länger als die äußern) zur vsr. inorrt-mum (LcKIsicK.)
gehören, wie es bei der Höhe der Standorte ja auch kaum anders zu erwarten ist.
69
und OnvbrvLnis mvntana auch die für das Gebiet neue, seltene
Kombination Lirsium acaule X spinosissimum, von M a l b u n
^spidium riAiclum mitgebracht hatte. Im gleichen Jahre sammelte
Konrad Atjwailger, damals Schüler des FeldKircher Staatsgnmnasiums,
jetzt Kooverator in Vrixen, aus der G a l l i n a (Zriaplialium l^oppea-
num.
Im Jahre 1911 besuchte der von mir seit 1908 in die FloristiK
eingeführte Mechaniker und Gemeinderat Stanislaus ttaijer, dessen
Vater. 1858 von Gamprin nach Frastanz gezogen war, ein Auto-
didakt von überaus lebhaftem, nur fast zu vielseitigem Interesse,
den N a a f K o p f , wo er unter anderm Lerastium lsriatum antraf.
Km Felsen nächst der Kirche von Vaduz fand er den zweiten und
für unser Gebiet nördlichsten ursprünglichen Standort der ^rternisia,
carnpestris nebst l^ieraeium pulmonarioicres, in Gu t tenbe r g lVe-
peta Lataria, im M t a l , doch schon etliche Schritte über der Grenze
aus Bündner Boden, Vicia ineana, an den Wänden des Schel len-
be.rges ober Tosters spärlich den sonst in der nächsten Umgebung
FeldKirchs nicht beobachteten Diantlrus silvestris.
Bahnvorstand K. Kchnyder in Buchs entdeckte am Rheindamm
bei Schaan das von Graubünden angeschwemmte t^ieracium Lericlt-
neri IxlaeA. ssp. curierise^alrn, am Rheinweg gegen Vaduz Nuscsri
dotrvoiäes, das Schwimmer bereits über Schaan beobachtet hatte.
Lehrer Klsons Aranz, mir schon seit Jahren durch Freundschaft
verbunden, fand 1920 am Rheindamm bei R u g g e l l eine neue
Unterart des prächtigen lüieraeium Oollirieri Leliult? Lip, welche
von Zahn als ssp. teplrropolioicles veröffentlicht wurde, .außerdem
in dortiger Gegend noch l^ieraeiurn murorum ssp. l^ritseriü?ernlr,
ö . vul^atum ssp amauroeklorum ^alrn, ssp arriosnotepriroäes Kse-
ser et ^alrir und ssp. fronclosilorme ^a l in ; bei Eschen beobachtete
er die aus -Nordamerika stammende und sich nun wohl weiter aus-
breitende I?u6becKia laciriiats. Eine besonders erfolgreiche Tätig-
keit für die Erforschung der liechtensteinischen Flora entfaltete mein
Freund Zahnarzt Dr. Franz FeursteiN, den ich seit Sommer 1919
in die Botanik eingeführt hatte. Er fand 1920 in L a w e n a I^unaria
rediviva und (Martina lonAifolia, sowie in diesem und dem letzten
Iahre eine bedeutende Zahl seltener oder ganz neuer Habichtskräuter,
so I^ieraeium ervptadenurn ^.-1". ssp. crvptaclenum .̂-"t" ineisum
lZoppe ssp. oxvoclontiforne ^alrn und ssp. perteriuaturu Nurr et
70
^arir> Ll. deutÄtum lloppe ssp. prionodes IV? , ssp. IZrunini ?eurst.
er ^alrri, 1̂ . ^.rcüae ^. Nurr ssp. ?eursteinii ^alrn, ?I. subelon-
A-rrum IV?. ssp. subelon^atum IV?. und ssp (Zrandimontis ^alrn,
auf Flysch g e g e n lden R a p p e n s t e i n eine Reihe sonst durchaus
Kieselliebender Arten wie l^ieracium ^landulilerum Î Ioppe ssp. pili-
ferum 8cl>rad., l^. alpinum l.. ssp. lZalleri V i l l . , lZ. niArescens
Wil ld. ssp. riiArescsntikorme ^akri, ssp. eoedleare lauter, ssp. sub-
pumilum ^Änr>, am S a r e i s e r j o c h l^ieracium valdepilosum V i l l .
ssp. oli^opu)'IIurn IV?. und ssp. Vv'illderiovviAirum ^ a l m , 1 .̂ sub-
elonAatum IV?. ssp. elsZÄNtiforme ^arin, in G a p f a h l Klieracium
zuranum ?ries ssp. rismiplecum ^. . -1 . und ssp pseudoz'urarium
^..-1'., im Sa m i n a tal?IierÄLium bitidum W. Kit ssp. IVeilreienii
^akn, l^. "l"racr>seliarium Llrristerier, lZ ^labratum rZoppe ssp. pseu-
dotlexuosum IV?., in S ücca l^. vul^atum ssp. eucrilorum Nur r
et ^arm, am Schel lenberg vulZatum ssp. senelleriberAerise
?eurst et^abnu.ssp.clilorodesOalrlst.sowie 1̂ . levicaule ssp.lissi-
cladum ^snn, bei Rugye l l lZ. levi^atum ssp deltnpbvllciides ^aku.
Als überaus ieisriger Gehilfe erwies sich mir besonders im letztver-
flossenen Iahre der s. Kassaverwalter Marcellin Keller, in dessen lie-
benswürdiger Familie ich wiederholt gastliche Ausnahme fand. Freund
Keller brachte der Flora Liechtensteins von G a p s a h l Lriopriorum
8clreuer>?en, von T r i e f e n llrosera odovata, vom Rhe indamm
bei Vaduz 3Äpor>ÄNÄ OLimoidss, vom Wang 1"o^ia alpiua,
von der M i t t agssp i t z e l^ieracium cruraritiacum (in der typischen
Unterart) zu. Die von mir zuerst für Liechtenstein veröffentlichte
prächtige Opbrvs tucitlora hatte er bereits 1895 bei Vaduz
beobachtet' im heurigen Sommer fand er in Vaduz neu eingeschleppt
die östlicheLerintbe miuo^,' sein Töchterchen Gisela 1k. traf nahe der
Kirche von Vaduz einen dritten Ztandort der Kleinen Traubenhyazinthe.
Herr Forst- und Vomänenverwalter Jul ius Hartmarin teilte
mir von der Bargella-Alpe einen wichtigen vorgeschobenen Standort
des Oraeocepbalum ?uvscl>iana mit,' auch machte er sich durch Ein-
führung fremder, forstlich aussichtsreicher Gehölze wie (Zuercus
rubra, ^.Kies balsamsa, ?icea alda, ?seudutsuAÄ OouAlasü, l^arix
leptolepis, ?inus strodus usw. verdient, -die sich nun als neue, ge-
fällige Erscheinungen an verschiedenen Punkten in das heimische
Landschastsbild einfügen. Herr Gberingenieur Hiener legte mir von
Vaduz eine Kleine Sammlung besserer Funde zur Durchsicht vor,
darunter die eingeschleppte in Liechtenstein früher noch nicht beob-
achtete Vaccaria pvramicZata Lehrer K. Zchegg von Grabs (Kt.
St. Gallen) fand im Juli vorigen Jahres an einem Steige unmittel-
bar ob Vaduz eine Art Backenklee (Oorvonium); Sie mir durch
Professor Dr. Nipp übermittelte Probe erwies sich nicht als das auch
nur bis zur Südseite des Fläscherberges vordringende O. ^ermanicum
sondern als das sonst erst wieder im Tessin und unterhalb Meran
auftretende OorvLnium lierbaLeum. Die von mir an oer beiläufig
bezeichneten Stelle sofort in nur ganz wenigen Stücken neben ^ s -
perulacvnanLlrica gefundene, wohl unzweifelhaft wilde und hier als
ReliKt aufzufassende pflanze ist ein schöner Beleg für die außer-
ordentlich günstigen Klimatischen Verhältnisse des liechtensteinischen
(Oberlandes. Um noch schließlich der freundlichen Mitarbeit von
Damen zu gedenken, erwähne ich, daß Fräulein Berts Reed! im
letzten Iahre als erste die Kieselliebende l^vpoclioeris uriitlora bei
Gaslei auffand und die mir befreundete Frau Maria Varthel unter
vielen andern Proben auch ^.rtsmisia Igxa von pradame bei Malbun
vorzeigte. Frau HrieberiKe Gerster zum „Löwen" in hl . Kreuz
(FeldKirch) fand als Sommergast der Gampalpe am Matlerjoch einen
zweiten liechtensteinischen Standort für Lmperrum ni^rum.
Zum Schlüsse gedenke ich noch in Wehmut meines hochgeehrten
Freundes, des berühmten Erforschers der Schlauchpilze (Ascomv-
ceteri) p. Ferdinand Theihen, Professors am Gymnasium in Sao
Leopoldo in Brasilien (geb. l 877 zu Krefeld, gest. am 2. Sept.
l9 l9 durch Absturz auf der heimspitze bei Gargellen) — er war,
durch den Weltkrieg hier zurückgehalten, aus Gefälligkeit in den
. Schuljahren l914/t5 und l9l5/I6 auch am FeldKircher Staatsgnm-
nasium tütig —, öer im Sommer l9 i9 behufs Erforschung der
Flechten das S a m i n a t a l , die D r e i S c h w e s t e r n mit G a r-
se l lasp i tze und den G a l l i n a K opf besuchte, von wo er im
ganzen etwa vierzig Arten mitbrachte.
von den bisherigen Exkursionen des Iahres l922 erwähne ich
den nochmaligen Besuch der p l a n k e n e r A l p e mit ihrer ganz
hervorragend xerothermisch-alpin gemischten Flora (4. Juli), die
Begehung der Alpe S i l u m und des gegen Bargella führenden
Steiges (ZI. Iuli), welche außer der Auffindung der hier zahlreichen
Vogesen-Mehlbeere (Lorbus Nou^sorii) für Liechtenstein auch meh-
rere Höhenrekorde thermophiler Laubgehölze lieferte, endlich den in
Begleitung meines ehemaligen lieben Schülers sru6. tlreol. Fridolin
Tschugmell von Triesen unternommenen Ausflug über die Münz und
Iägerhütte an den Abstürzen des Rappenstein vorbei nach dem Wang
(17. August.) ' ,
Am 9. Iuli hatte ich die hohe,Ehre, von Seiner für Kurze
Zeit im Lande weilenden Durchlaucht, dem regierenden Fürsten auf
Schloß Vaduz geladen zu werden, wo ich in einstündigem ungezwun-
genem Zusammensein über dic- pflanzengeographischen Verhältnisse
Liechtensteins berichtete und die außerordentliche geistige Frische des
im 64. Regierungsjahre stehenden, einzig gütigen und wahrhaft
liebenswerten Landesfürsten, sowie seine vortrefflichen botanischen
Kenntnisse bewundern Konnte.
Die Literatur der Flora von Liechtenstein
l. Farn- und Blntenpslamen.
Hausmann Franz Freih. v., F l o r a von T i r o l . Innsbruck,
Wagner. 18 5 1 — 54. '
Glanz Anton v., Zur Flora Tirols, Vorarlbergs und des an-
grenzenden Bodenseegebietes. Gesterr. bot. Zeitschrist, Ig. -1864,
S. 85—88 (Funde vom Aug. 1854).
vruhM Thomas v. Aq. G. S. B. Beiträge zur Flora Vor-
arlbergs. 8. Rechenschaftsbericht des Aussch. des vorarlb. Museums-
vereines, Bregenz 1 865, S. 56 ss.
Remp heinr. Dr. S. I. Nacht rag zur F l o r a des I l l g e -
b ie tes von V o r a r l b e r g . Gesterr. bot. Zeitschrist. Ig. 1875,
S. 290—295, 319—522, 341—348, 384—392. Ig. 1 874, S. 51 f.,
57—61, 91—95, 118—126, 154—158 (Bericht über die Funde des
p. Christian BoetzKes S. I.).
AichiNger Valentin v. Beiträge zur Flora Vorarlbergs. Gesterr.
bot. Zeitschrift, Ig. 18 80, S. 256 ff., 289 sf. (Funde von Ios.
häus le . ) -
Zösmaqr Ioses. Auf Triesnerberg im Fürstentum Liechtenstein.
FeldKircher Zeitung, Ig. 18 8 3, Rr. 40 und 41 (gezeichnet mit
I., Z.)
Schönach Hugo. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg.
37. Jahresbericht des K. K. Real- und Gbergnmnasiums FeldKirch
,8 92, S. 3—22.
Richen p. Gottfried, S. I.
t. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Gesterr. bot.
Zeitschrift. 1 8 9 7 , S. 78—86, 137—142, 179—183, 213—218,
245—257.
2. Die b o t a n i s c h e D u r c h f o r s c h u n g von V o r a r l b e r g
und L i e c h t e n s t e i n . 6. Jahresbericht des'öffentl. privatgymn.
an der Stella Matutina zu FeldKirch 1 8 97, S. Z—90.
5. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Gesterr.
bot. Zeitschrist 1 898 , S. 1Z1—134, 171—178.
4. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein II.
Gesterr. bot. Zeitschr., Ig. 1 899 , S. '432—436.
5. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein III.
Gesterr. bot. Zeitschr., Ig. 1 9 02, S. 338—346. ,
6. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein IV.
Festschrift zum 50 - jähr. Lestande, zugleich 44. Jahresbericht des
vorarlberger Museal-Vereins über das Iahr 1906. Bregenz 1 9 0 7
(erschienen im Frühjahr 1908), S. 51—60.
Sterneck I. v. Monographie der Gattung ^ l e c t o r o l o p l r u s .
Abhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft. Wien, I. Bd., .2. heft,
1901 . )
(Mit mehreren neuen Funden v. Beck' s aus dem Gebiete.)
Veck Günther R. v. Mannagetta. Bearbeitung der G r o b a n -
chaceen in Roch M . D. I., Sqnopsis der deutschen und Schweizer
Flora. 3. Aufl. herausgegeben von E. hallier, fortgesetzt von R.
wohlfarth. II. Land 1 902, S. 2070-^2105.
(Mit mehreren wichtigen Angaben aus dem Gebiete nach den
Aussammlungen des versassers.)
VaUa Torre lt. M . Dr. v. und Sarnthein Ludwig Gf. v.
F l o r a der gesü rs te ten G r a f s c h a f t T i r o l , des L a n d e s
V o r a r l b e r g und des F ü r s t e n t u m s L i e c h t e n s t e i n . VI.Bd.,
1.—3. Teil: Die Farn- und Blütenpflanzen. Innsbruck, Wagner,
1 9 0 6 — 1 9 1 2 .
7-5
Murr Vr.-Iosef.
1. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg X X . Allge-
meine bot. Zeitschrift von 51. Kneucker (Karlsruhe), Ig. l 997,
8. 23 f., 42—45 (5. 45 Leriecio lieclrrensteinensis ^. Nurr),
2. Die Ku l t u rgehö l ze FeldKirchs mit Einbeziehung der üb-
rigen vorarlbergischen Städte (und von Vaduz!). 55. Jahresbericht
des K. K. Staatsgymnasiums in FeldKirch, l 908, S. l—28.
5. Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg und des Fürsten-
tums Liechtenstein (XXI). M g . bot. Zeitschrift, Ig. 1908, S. 7 -10 .
19—21.
, 4. Neues aus der F l o r a des Fürs ten tums L iechten-
stein. 5lllg. bot. Zeitschr., Ig. 1908, S. 155—157.
5. Neues aus der F l o r a des F ü r s t e n t u m 5 Liechtel i -
ste in II. 5lllg. bot. Zeitschr., Ig. 1908, S. 185 f.
6. Beiträge zur Flora von Vorarlberg, Liechtenstein und des
schweizerischen Grenzgebietes. 45. Iahresbericht »des Museums-ver-
eines in Bregenz (erschienen 1 909), S. 285—504.
7. v o r a r b e i t e n z u e in e r P f l a n z en ge ograph i e von
V o r a r l b e r g und L i e c h t e n s t e i n . 54. Iahresbericht oes K. K.
Staatsgymnasiums in FeldKirch 1909, S. Z—52.
8. Nassenbildung durch Rückkreuzung. Na^var dot. lapok (Ung.
bot. Blätter), Ig. 1909, S. 211—215. (Viola vauuriensis f. Nurr
und V. leucopetala I. Nurr vom Schlotzwald bei Vaduz.)
9. Beiträge zur Kenntnis der h i e r a c i e n von Vorarlberg, Liech-
tenstein und des Aant. St. Gallen. Mlg. bot. Zeitschr., Ig. 1909,
S. 25—27, 37—59.
10. Te ro th ermisch - a l p i n e Gegensätze in der Flora von
Vorarlberg und Liechtenstein. 5lllg. bot. Zeitschr., Ig. 1909, S. 100
bis 102.
11. Weitere Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechten-
stein. 55. Iahresbericht des K. K. Staatsgymnasiums in FeldKirch,
1 9 1 0 , S. 1—52.
12. Neues aus der F l o r a des Fürs ten tums L iechten-
ten stein III. Kllg.-bot. Zeitschr., Ig. l 9 1 0 . S. 2—4.
13. Zur Flora von Vorarlberg, Liechtenstein und des Kantons
St. Gallen X X I V . 5lllg. bot. Zeitschr., Ig. 1 9 1 0 , S. 185—189.
14. Berichtigung. Mlg. bot. Zeitschr., Ig. 1 9 1 1 , S. 59. Be-
trifft I_ir>um pererins var montariurn (Lelrleiclr.) von Lawena, welches
75
ich in 13. nach Gremli ExKursionsfl. 7. Kufl. bei „ 1 ^ alvinum I..
(l^, montanum ZctrlsicK)" eingereiht hatte.
15. Erwiderung. (Dieselbe pflanze betreffend.) 5lllg. bot. Zeitschr.
Ig. 1 9 1 1 , ,S. .113 f.
16. pflanzengeographische Studien aus Tirol. 9. T i e f e n r e -
korde. 5lllg. bot. Zeitschrist, Ig. 1 9 1 1 . S. 106—113.
17. Pflanzengeographische Studien aus Tirol. 10. höhen -
rekorde thermophiler Krten. Deutsche bot. Monatsschrift, Ig. 1911
S. 129—137. (Geht nur bis zum Schluß der vialnpetalen.)
18. Beiträge zur Flora von Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein
und des Kantons St. Gallen X X V . Kllg. bot. Zeitschr., Ig. 19 12,
S. 103—108, 132—134, 141—143, 159—162) Ig. 1913 , S. 15f.,
37—39, 55—57.
19. D ie G a r t e n f l o r a von Vorarlberg und Liechtenstein.
58. Iahresbericht des K. K. Staatsgnmnasiums FeldKirch. 19 13,
S. 3—34.
20. Der Fortschritt der Erforschung der phanerogamen- und
GefäßKrnptogamenflora von Vorarlberg und Liechtenstein in den
Iahren 1897—1912. 50. Iahresbericht des Landesmuseumsvereins
für Vorarlberg 1 9 1 4 . Separatum S. 1—10.
21. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Eben-
da. Separatum S. 10—20.
22. Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein X .
Kllg. bot. Zeitschr., Ig. 1915 , S. 64—63.
23. Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein X I . Kl lg.-
bot. Zeitschr., Ig. 1 9 1 6 , S^ 65—66.
24. - 2 7 . Botanische Studien aus FeldKirch. FeldKircher Anzeiger,
111. Iahrg.. 1 9 1 9 (Nr. 45—85, 4. Iuni bis 22. GKt.). Ms Se-
paratum in Buchform! in ganz geringer Kuflage in Kommission bei
Franz Unterberger in FeldKirch, Nov. 1919 erschienen (S. 9—88).
2. hinterlassene „ H a l b w a i s e n " in unserer Flora. Nr. 45
bis 49.
3. Die pslanzengenossenschaften des Letzebühels. Nr. 50—58.
4. Die „letzten Mohikaner" der FeldKircher Flora. ."V. Kultur-
pflanzen und ihre Begleiter. Nr. 61—64, 66 f., 69 f. N. Einhei-
mische Blütenpflanzen. Nr. 73—75, 77—80. (Ueberreste früherer
Kulturen und aussterbende pslanzenarten,' im zweiten Teile
viele Kngaben aus dem Liechtensteiner Nied.)
76
5. Die sastfrüchtigen Nosenblütler unserer heimischen Flora
Nr. 83—85. (In Nr. 84 unter anderm die Auffindung des Elsbeer-
baumes, Lorbus torminslis, am Ellhorn.)
28. FeldKirchs W i n t e r f l o r a . „Heimat" (Bregenz), Ig. 1920
5. 5—9 (mit zahlreichen Angaben von Tisis, Zchellenberg, Schaan).
29. Die Adv en t i v s l o ra von Vorarlberg und Liechtenstein.
Vierteljahresschrift für Geschichte und Landeskunde Vorarlbergs. Neue
Folge. IV . Ig, 2. heft 19 20, S. 25—40. V . Ig./ I.—2. heft
I 9 2 l , S. 12—16.
50. In Herbstnebel und Nacht durchs liechtensteinische Gebirge.
FeldKircher Anzeiger, 112. Ig., 1 920 , Nr. 84—87, abgedruckt im
Liechtensteiner Volksblatt 1921, Nr. 41 f. (Schilderung einer bot.
Partie von Vaduz über Sücca und Malbun zum Matlerjoch und
zurück mit Angabe mehrerer für die Flora Liechtensteins neue
^lclrsmillÄ-Arten.)
Z l . Liechtensteins F r ü h l i n g s f l o r a . Liechtensteiner Volksblatt,
Ig. 1 921, Nr. 36 und 58.
32. I^u?ula J o l r a n n i s p r i n c i p i s Ein ölütengnch zum
hohen Namensfeste des Landesfürsten. Liechtensteiner Volksblatt,
Ig. 1 9 2 1 , Nr. 49 (vom 21. Iuni). (Beschreibung der am 5. Iuni
1921 am Nojaberge und ob der plankener Alpe entdeckten neuen
Kombination l^u^uls multinor-r X silvatica ssp. Liederi)
33. An der Dux-Kapelle. Ein Sommerbild zu „Maria Heim-
suchung". Liechtensteiner Volksblatt, Ig. 1 9 2 1 , Nr. 54. (Schil-
derung der dortigen x e r o t h e r m i s c h - a l p i n e n M i s c h f l o r ä . )
34. Durchs blumenreiche Triefen. Liechtensteiner Volksblatt, Ig.
1921 , Nr . 60.
35. Im „Urgebirge" Liechtensteins. Liechtensteiner Volksblatt,
Ig. 1 9 2 1 , Nr. 64 f. (Zwei Besuche der B ü n t s a n d s t e i n z o n e
mit ihren sonst dem Urgebirge angehörigen pflanzentnpen am Heu-
bühl bei Sücca.)
36. Im Liechtensteiner N i e d . Liechtenst. Volksblatt. Ig.
l 9 2 l , Nr . 80, 83, 87, 88. (Uebersicht der F o r m a t i o n e n und
P f l a nzengen o s s en s ch a f t en.)
37. Liechtensteins Immergrüne. Liechtenst. Volksblatt. Ig. 1921,
Nr. 103.
I. pöll. Neue Veilchen aus Vorarlberg. Kllg. bot. Zeitschrist.
Iahrg. 1907, S. 89 -ff. (Viola elunienis Nurr et ?oell und V .
montfortensis Nurr et ?oell aus der Grenzgegend bei Tasters.)
Murr Dr. I., Zahn K. h., Poell ^. »ieracia eritiea vel minus
co^nitg norae Qermanicae et Helveticas (Neichenbach et
1 .̂ (Z — Beck 6s Nanna^etta Or Icones tlorae Lermanicae
et I^elvetioae vol. XIX, 2) Lipsias et Qerae ?ars I 1.90c,
?ars II l909- k>^s III ^91.2 308 Tafeln mit lat. und deut-
schem Text.
Schwimmer Johann. Ein botanischer Kusflug nach Lawena.
Liechtensteiner Volksblatt, Ig. 1 908 , Nr. 29 (vom. 17. Iuli).
(Mit mehreren wichtigen Neufundcn, bes-Oracoeeprialum I?uvseniana)
Schny^er A. Beiträge zur Flora der Rantone Zt. Gallen und
Kppenzell (Buchs und Umgebung) aus den Iahren 1905—1909.
Zepar. nus dem Iahrb. 1909 der 5t. Gallischen Naturwissen-
schastl. Gesellschaft, 5 . 1—14.
(Nuscari botrvoides am Nheinweg Buchs—Vaduz.)
Braun Iosias. Zu Seilers Bearbeitung der Vrügger'schen Ma-
terialien zur Bündnerflora. Separatum aus dem Iahresberichte der
Naturforschenden Gesellschaft Graubündens, Bd. I.II, Chur l 9 1 0 .
(Hlvna öellarcli vom FalKnis und ^sperula tinetoria vom Fläscher-
berg, nach Maria von G u g e l b e r g , letztere Krt von mir selb-
ständig gefunden und gleichzeitig in Nr. 13 (gleichfalls 1910) ver-
öffentlicht.)
Schreiber. Hans. Die Moore Vorarlbergs und des Fürstentums
Liechtenstein in naturroissenschaftlicher und technischer Beziehung.
Staab l 9 l 0. (Die Moose von Prof. Fr. MatouscheK bearbeitet,' doch
auch bezüglich dieser Keine speziellen Kngaben aus Liechtenstein ent-
haltend.)
Handel-Mazzetti heinr. ,Dr. Ueber das vorkommen von Linum
perenne ll^. in Liechtenstein. Gesterr. bot. Zeitschrift, Ig. 1 9 1 1 ,
Nr. 6.
Vraun-Vlanquet Iosias und Hat; Christian. Materialien zur
Bündner Flora. Separatum aus dem Iahrbuche der Naiurforschenden
Gesellschaft.Graubündens 1917 . (pumana proeumdens vom El l-
horn beiderseits der Landesgrenze von Braun und hatz, Leersia orv-
?oi6es bei Nlein-Mels von Theobald gefunden.)
78
Zä^N K. h. I ^ i s r a c i u m in K. Tn g l e r Das Pflanzenreich,
l^e^rn veAetabilis conspectus IV. Z. 280. Leipzig 1920—22.
II. Moose.
, Loitlesberger X . vorarlbergische Lebermoose. Verhandlungen
der zool. bot. Gesellschaft Wien. Bd. X I . IV (I 8 9 4).
Valla Tsrre X . w . Dr. v. und Sarnthein L. Graf. Die. Moose
von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. Flora der gef. Grafschaft
Tirol usw. V. Dd. Innsbruck 1904 .
MatSUschen Franz. Biologische .Notizen aus Tirol, Vorarl-
berg und Liechtenstein, yedwigia X I . IV ( l 9 0 4), 5. 19—45. (Mit
Funden Pros. I. Blumrichs von Sücca.)
Nsmpel p. Ios. Die Laubmoose des Herbars der Stella Ma-
tutina. I. Teil. Iahresbericht für das Schuljahr 1 9 0 6 / 0 7 , 5. 52
bis 65. (Einiges von den Drei Schwestern.)
INurr Dr. Iösef. Die Laubmoose v o n Fe ldK i rch und
Umgebung mit E insch luß L iechtenste ins. 59. Iahresbericht
des K. K. Staatsgnmnasiums in FeloKirch 1 9 1 4 , S. 10—54. (von
G r a d l seit 1908 uno dem v e r s a s s er besonders 1913—14 erforscht.
Ersterer Kam bereits im obigen Iahre auf das Matlerjoch, sowie
nach-dem Sareiserjoch und Malbun, von wo er dem versasser zwölf
alpine Krten angab.)
2. (39.) Bryologische Beiträge aus Tirol und Vorarlberg. Kllg.
bot. Zeitschrift, Ig. 1914 , .S. 105—109. (S. 105: I^oplrocolsa
neteroprivlla).
5. (40.) Urgebirgsflora auf der älteren Kreide. Eine Studie aus
dem österr.-schweizerischen Grenzgebiete. Kllg. bot. Zeitschr., 1914,
S. 153—138. (S. 133: Silikatliebende Moose vom Luntsandstein
in Triesenberg und vom Flysch in Tisis-Gallmist.
4. (41.) Beiträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein X .
L. Nepatieae. Kllg. bot. Zeitschrist, Ig. 1 9 1 5 , S. 118 s. (?ellia
?abbrc>niana und ^.plo?ia riparia von Vaduz, Oplralo-iel la I^am-
pegria von Nosels-Nuggell.)
III. Pi lze.
Rick Iohann, S. I.
1. Zur Pilzkunde Vorarlbergs I. Gesterr. bot. Zeitschr.' Ig. 1 898 ,
S. 17—22, 59—65.
?9
2. Zur Pilzkunde Vorarlbergs II. Gesterr. bot. Zeitschr. Ig.
1898, S. 134—139.
3. Zur Pilzkunde Vorarlbergs III. Gesterr. bot. Zeitschrift.
Ig. ,898, S. 339—343, 394—397.
4. Zur Pilzkunde Vorarlbergs IV. (Mit h. Zurhausen.) Gesterr.
bot. Zeitschrift. Ig. 1 8 99, S. 324—327, 349—351.
5. Zur Pilzkunde Vorarlbergs V. Gesterr. bot. Zeitschr. Ig.
1 903, S, 159—163.
In diesen fünf Arbeiten wurden aufgeführt: Lasidiom^eteri:
vom vorderen Laminagebiet 51, vom Zchellenberg und Umgebung 17.
^skomv^eten (Schlauchpilze): vom vorderen Laminagebiet 14,
von Malbun 1, vom Zchellenberg 16.
Vaüa Torre K. w . vr . v. und Zarnthein L. Grf. Die Pilze
von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. Bearbeitet von Dr. Paul
MagNUS. Flora der gef. Grafschaft Tirol usw. III. Bd. Innsbruck
1905.
Murr vr. I.
1.. (42). Zur Pilzflora von Vorarlberg. Gesterr. bot. Zeitschr.
Ig. 1916, S. 88—94.
(Mehrsache Angaben vom liechtenst. Grenzgebiet: Fellengatter,
Aelple, Letze, Gallmist, 5t. Cornelien.)
2. (43.) Zur Pilzflora von Vorarlberg und Liechtenstein II.
Gesterr. bot. Zeitschrist. Ig. 1918, S. 345—556.
3. (44.) Die P i l z e unserer A lpen. . FeldKircher Anzeiger.
Ig. l920, Nr. 63—70. (Auch verschiedene Angaben aus Liechtenstein.)
IV. Flechten.
Valia Tsrre K. lv. vr . v. und Sarnthtin L. Gf. Die Flechten
von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. Flora der gef. Grafschaft
Tirol usw. IV. Bd. Innsbruck 1 902.
(Nur ^loctoria z'ubata vom Aelple leg. Zchönach.)
Murr vr . I.
1. (45.) Weiteres über Urgesteinsflora aus Flnsch, Kreide, Lias
und Trias. Gesterr. bot. Zeitschr. Ig. 191 9, S. 207—225. (Kiesel-
liebende Flechten vom Flnsch in Gallmist, vom Gault bei Tisis,
vom Dolomit und ArlbergKalK bei Gaflei.)
2. (46.) Erstes Verzeichnis der Flechten von Vorarlberg. Vier-
teljahresschrift für Geschichte und Landeskunde Vorarlbergs. Neue
80
Folge. V. Ig., l.—2. heft, l 9 2 l , S. 16—29. (von p. Ferd.
Theißen, L. I., an den oben genannten GertlichKeiten, vom Heraus-
geber besonders in Tisis und Gallmist, einzeln auch am Zchellenberg
und in Balzers gefunden.)
V. Algen.
Veck Günther vr. R. v. Mannagetta und Zahlbruckner ^ .
Zetredae ad „KrvntvAamas exsiccatas", editae a museo palaririo vin-
dobonensi. Lent. Hl. Knnalen des naturhist. Hofmuseums, Bd. XI I .
1897, S. 75—98. (Sechs Krten Klgen von nassen Kalkfelsen bei
Vaduz, von v. Beck selbst gesammelt.)
Nachtrag.
Zwischen Druck und Veröffentlichung obigen Berichtes Kam ich auf
mehrere Kleine. Uebersehen, die hier noch gutgemacht werden mögen.
Der erste Finder des^ndropoZon ischaemum in Guttenberg ist
nicht meine Wenigkeit, sondern mein 5. 46 genannter Schüler, nun-
mehr hochwürden Wsndelin Glahl. Kls erster Finder , der ^Icbemilla
tilicaulis Buser für Liechtenstein (Schellenberg) wird in der Flora von
valla Torre und Sarnthein, VI, 2. S., ein mir nicht weiter bekannt
gewordener Florist namens Verger, genannt,' am Zchellenberg fand
Stanislaus Kaiser auch zuerst das Gras OiZitgiia lilitormis; Kassen-
verwalter Marzellin Keiler entdeckte auf der Mittagsspitze den zwei-
ten wichtigen Standort des l̂ mum pererme var. montanum ; Herr Ioh.
Spalt am Grenzposten Nofels teilte mir einen Standort des ^sarum
europaeum am Fuße des Schellenberges bei Ruggell mit, Herr Wil-
helm Fehs von Zchaanwald, mit dessen Familie mich seit Iahren
herzliche Freundschaft verbindet, einen ReliKtstandort der ^Icbemillg
alpins im Ried bei Bendern,' dem Vater seines-wackern Eidams Georg
Zager in Mauren verdanke ich wie Freund Keller und theol. Fridolin
TschUgmeU verschiedene liechtenst. Volksnamen wichtiger pflanzen,
Herrn Forstverwalter Iul. hartmann weitere forstbotanische Kufklä-
rungen' Gberingenieur Hiener legte mir Kürzlich unter vielem andern
auch den seltenen Nelkenbastard Oiantnus bmbatus X superbus vor,
den Kelle? in Vaduz aus Schutt gegen Grüneck gefunden hatte.
Prof. v. Veck in Prag teilt mir als übersehene Literaturquelle über
seine Funde mit: VlUMiNtritt F. Ein Kleiner Beitrag zur Kenntnis
der Klgenflora des Fürstentums Liechtenstein in Lotos X X I I (19t>2),
Nr. 5, p. 85. .
Urteile der Auslandspresse
über die 20jährige Tätigkeit des Historisch
Pereins sür das Fürstentum
Liechtenstein
Zusammengestellt
von Alfons Feger.
k̂ aw libelli.
Nicht nur Menschen, sondern auch Bücher haben nach des rö-
mischen Dichters Kusspruch ihre Schicksale, vier Lustren sind vorüber-
gegangen, seit am w. Februar t9M sich 45 Geschichtsfreunde zur
Gründung unseres Historischen Vereins zusammenfanden und die
Herausgabe eines geschichtlichen Jahrbuches beschlossen — eine patrio-
tische Tat, die stets als solche gewertet zu werden verdient. Mehr als
dies: die Jahrbücher in ihrem schlichten Gewände vollbrachten ein
Stück Kulturarbeit und haben abseits vom Lärm des Tages idealen
Zielen gedient. der Wanderer aus weiter Reise zuweilen Rast
macht und frohen Kuges den zurückgelegten lve.g überschaut, so wird
nach 2l)-jährigem Schaffen ein Rückblick über die gewonnenen Erfolge
nicht als Unbescheidenheit vermerkt werden. In chronologischer Ord-
nung lassen wir die hauptsächlichsten pressestimmen des Auslandes
über unsere Jahrbücher folgen, und ihr ungetrübtes Urteil sagt,
daß wir auf rechten Pfaden gehen. Mögen nach vier weitern Lustren
unsere Jahrbücher dieselbe Anerkennung finden!
8^
Erster Band (1901).
I.Die Gründung des Fürstentums Liechtenstein von Karl v. In
der Maur- 2. die Tätigkeit des liechtenst. Landtages im 19. Jahr-
hundert (I. 1862—1872) von Dr. A. Schädler- Z. Kegesten zur
Geschichte der Herren v. Schellenberg von I. L. Büchel.
vorarlberger volkssreund:
„ I m Februar des vergangenen Jahres wurde i.m freundlichen
Vaduz ein historischer verein ins Leben gerufen, der sich die schone
Ausgabe stellte, die Geschichte des Fürstentums Liechtenstein und seiner
Bewohner zu erforschen, Der junge verein, den die Sympathien der
weitesten Kreise begleiteten, ging unverwandt an die Arbeit und ist
nun Kaum nach einem Jahre schon in die Lage versetzt, mit einem
Iahrbuche vor die GessentlichKeit zu treten, ver vorliegende umfang-
reiche Band, der mit einem banalen Jahresberichte, wie einen solchen
andere vereine zu bieten pflegen, nichts gemein hat, zeigt, mit welch
emsigen Eifer der Histor. verein für das F. L. an seiner Aufgabe
arbeitet! derselbe zeigt aber auch, daß der junge verein unter seinen
Mitgliedern Männer hat, die vollauf befähiget sind, das Gebiet
der Geschichtsforschung mit Berechtigung zu betreten. Die Arbeiten,
die im Jahrbuche veröffentlicht werden, repräsentieren sich als durch-
wegs bedeutende Leistungen, die mit Dilettantismus nichts zu schaffen
haben, lver dieser Meinung einige Skepsis entgegenbringen und
vielleicht glauben wollte, die Arbeiten, die der verein vorlegt, Könnten
sich etwa schon aus dem Grunde nicht über ein Liebhaberniveau
erheben, weil den Liechtensteinern punzierte Geleh'rte fehlen, der
möge das Jahrbuch zur Hand nehmen und er wird sich alsbald
überzeugt haben, daß auch ein Lano wissenschaftlich produktiv sein
Kann, in dem einem nicht aus jedem fünften Schritt ein Professor
entgegentritt." ,
Tiroler Tagblatt:
„Am 1v. Februar 1901 versammelten sich in Vaduz 45 Ge-
schichtsfreunde jenes Kleinen, aber interessanten Landes am jungen
Rhein gelegen und gründeten einen histor. Verein, dem die Erforschung
der Geschichte des Landes und seiner Bewohner als Aufgabe zuge-
wiesen wurde. Es war dies von vornherein eine dankbare Aufgabe,
denn das Land weist eine ganz eigenartige Geschichte aus. So ist
es denn auch erklärlich, daß sich sofort nach Gründung des Vereins
85
einzelne Mitglieder desselben mit allem Eifer auf das Studium
warfen, und daß nach Kaum einjährigem Bestände bereits das erste
Jahrbuch erschienen ist, welches drei bedeutende Arbeiten aufweist.
Der histor. verein sei zu seiner ersten, äußerst inhaltsreichen und
wertvollen Veröffentlichung bestens beglückwünscht."
Veröenberger und Gbertoggenburger:
„Alles in allem genommen bildet das erste Jahrbuch des histor.
Vereins für das F. L. eine reiche Fundgrube für den eigentlichen
Historiker und eine spannende Schilderung des Werdens und Ge-
deihens des Landes unter der Regierung eines weisen Fürsten im
verein mit uneigennützigen hervorragenden Bürgern und Vertrauens-
männern, so daß dessen eifriges Studium auch uns Schweizern" mit
Freuden bestens empfohlen werden darf. Möge der rührige Histor.
verein uns recht oft mit seinen Arbeiten zeigen, was auch in Kleinen
Landen und Kleinen Kreisen geleistet werden Kann, wenn eifriges
Streben sich mit gutem Willen verbindet."
St. Galler Tagblatt:
„Der im Februar IWI gegründete Liechtensteiner Histor. verein
darf sich mit seinem ersten Jahrbuch sehen lassen. Es enthält Ab-
handlungen und (Huellenmaterial, allgemein verständliche Partien
und Mitteilungen von strengerem wissenschaftlichem Charakter. —
Der erste Schritt in die GesfentlichKeit, den der Histor. verein für
das F. L. getan hat, ist wohlgeraten. Wir wünschen ihm und seinem
Jahrbuche von Herzen Glück zur weitern Reise aus wissenschaft-
lichen Pfaden."
ver freie Rätter:
„Das Jahrbuch des Histor. Vereins für das F. L. liegt in
seinem ersten Bande vor und enthält drei gute lesenswerte Arbeiten.
Uns Bündner interessiert namentlich die Regestensammlung, da sie
vielfach auf unsern Bündnerboden übergreift. Seit Kaisers unüber-
troffener Geschichte des Fürstentums Liechtensteins erschien — abge-
sehen von FalKes Geschichte des sürstl. Hauses Liechtenstein —
Kein anderes Werk über die geschichtl. Ereignisse unseres Nachbar-
ländchens. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, daß jetzt ein verein
entstanden ist, der den einzelnen Quellen nachgeht und sie weitern
Kreisen bekannt macht. Wünschen wir also diesem Unternehmen
7
86
eine recht gedeihliche Tntwicklung und regen wissenschaftlichen Ver-
kehr mit ähnlichen Bestrebungen aus alt-rätischem Gebiete."
Augsburger psstzeitung:
„Tins sehr sympathische Gabe ist dieses erste' Produkt des anfangs
1901 gegründeten histor. Vereins für das F. L. Wenn man bedenkt,
wie Klein dieses Ländchen und wie groß die InteressenlosigKeit an
örtlicher Geschichte bei so vielen Gebildeten in Deutschland ist, so
Kann man nur allen Respekt haben vor den 80 Mitgliedern, die
gleich im ersten Jahre den verein ins Leben eingeführt und ein so
schönes Jahrbuch ermöglicht haben. Der glückliche Anfang des
ganzen Unternehmens läßt das Beste für die Zukunft hoffen."
ttölnische Volkszeitung:
„Das Kleine Fürstentum Liechtenstein, dieser historische Mikro-
kosmos, der so oft, nicht ganz mit Recht, als ein Anachronismus
belächelt wird, hat eine ganz eigenartige und nicht uninteressante
Geschichte, in die uns das zum erstenmal erscheinende Jahrbuch des
histor. Vereins für das F. L. recht wertvolle Einblicke gestattet."
Deutsche Geschichtsblätter:
„Wenn mit derartigen fleißigen Sammelarbeiten jeder verein
seine Tätigkeit beginnen wollte, so würde dies, selbst aus die
Gefahr hin, daß zunächst nur Unvollständiges geboten werden Kann,
einen großen Fortschritt bedeuten."
Zweiter Band (1902).
Geschichte der Pfarrei Triefen von I. L. Lüchel.
ver Bund:
„ I n der Geographiestunde hat es die Schuljugend unseres öst-
lichen Nachbarländchens gut; die elf Gemeinden des Fürstentums
mit einem Halbdutzend Bergspitzen und einigen bescheidenen Zu-
flüssen des Rheins sind bald aufgezählt. Desto reichhaltiger ist die
Geschichte des Ländchens, die sehr viel eigenartige Züge aufweist
und auch uns Schweizer ganz besonders interessieren muß. Ueberall
finden sich da Berührungspunkte mit unserer eigenen Vergangenheit,
namentlich mit der St. Galler und Lündner Geschichte. Die Werden-
87
berger, Brandis, Sulz und hohenems, die dort jahrhundertelang ge-
herrscht, spielen oft und viel in die Schrveizergeschichte herüber.
Seit zwei Zähren besteht nun in Vaduz ein histor. verein, der
sich um die Landesgeschichte bereits verdient gemacht hat. In zwei
hübsch ausgestatteten Jahrbüchern sind einige sehr bemerkenswerte
Ergebnisse historischer Forschung niedergelegt. Das zweite Jahrbuch
bringt eine außerordentlich fleißige und in vielfacher Beziehung be-
merkenswerte Grtsgeschichte, die Geschichte der Pfarrei Triefen. Dieses
Triefen ist für uns nicht nur wegen der „Waiser auf.dem Triesner
Berg", sondern auch deshalb bemerkenswert, weil hier am 12. hor-
nung 1499 ein ziemlich bedeutendes Gefecht des Schwabenkrieges
stattfand, in dessen Folge die Triesner für einige Monate unfreiwillige
Eidgenossen wurden. Als solche scheinen sie allerdings wenig erfreu-
liche Erfahrungen gemacht zu haben, da die „Miteidgenossen" der
Triesner im > August 1499 in die Alpen der eroberten Dorfschaften
eingedrungen seien und etwa 400 Kühe, viele Schafe und Schweine
weggetrieben haben, woraus dann die mutigen Weiber von Triefen
und Umgegend reklamierend nach Zargans und Maienfeld zogen und
wirklich die Herausgabe von etwa 100 Kühen erreichten.
Der versasser, der an dieser Grtsgeschichte seit einem Jahrzehnt
gearbeitet hat, täuscht sich also nicht, wenn er im Vorwort die
Hoffnung ausspricht, auch die schweizerischen Nachbargemeinden, mit
denen die alten Triesner „Spähn und Stöß'" gehabt, -werden in
seiner Arbeit manches Lesenswerte finden."
werdenberger und Gbertoggenburger:
„Der histor. verein für das F. L. hat mit der Herausgabe dieser
so inhaltsreichen Arbeit allen Geschichtssreunden eine große Freude
bereitet. Seine Tätigkeit auf dem Gebiete der engern Landesgc-
schichte wird sicherlich reichliche Frucht bringen) denn wodurch Kann
die Liebe zum vaterlande eben mehr gehoben und befestiget werden,
als durch gründliche Kenntnis der Geschichte und der Kulturellen Ent-
wicklung desselben! Aus diesem Gebiete soll uns der hist. verein
für das F. L. ein ermunterndes Vorbild sein,' ihm aber rufen wir
ein herzliches „vivat, floreat" zu!"
vorarlberger volkssreund:
„Die Gabe (II. Band) des Geschichtsvereins unseres überkleinen
Nachbarstaates erweckt berechtigtes Erstaunen. Welch rührend innige
7*
«8
Liebe zum Heimatboden, welcher arbeitsfrohe Idealismus spricht aus
diesem Unternehmen, das, nun zum zweiten Jahrgange gediehen,
sich sehr Kräftig und zukunstssicher zu fühlen scheint, als gäbe es
Keine Grenzen des Fürstentums und als läge in seinen Burgen und
Kirchen Arbeitsstosf aus> Jahrzehnte hinaus. Allen, die mit Liebe
an unserm Volke hängen und denen es obliegt, sein Erbgut zu
pflegen, sei die Arbeit zum Studium und 'zur Nachahmung aus
das beste empfohlen."
Vünbner Tagblatt:
„Der histor. verein für das F. L. rührt sich, vor einigen Tagen
hat er sein zweites Jahrbuch herausgegeben, enthaltend Sie Geschichte
der Pfarrei Triefen. Der Leser und Freund solcher Grtsgeschichten
wird bald herauskriegen, daß dies eine stolze, mustergültige Arbeit
ist, wie solche in neuerer Zeit wohl nicht sobald einer Dorfgemeinde
gestiftet worden. Auch die Bewohner der Nachbargemeinden werden
darin manches finden, was sie interessiert, und manches dürfte auch
über die Grenzen Liechtensteins hinaus, sagen wir gleich, bei uns
in Bünden nicht unbeachtet bleiben. Zn Summa: eine flotte, wackere
Grtsgeschichte — vivat sequens!"
Dritter Band (1903)
l . Tätigkeit des liechtenst. Landtages im 19. Iahrundert (II.
187Z—1899) von Dr. A. Schädler,- 2. Negesten zur Geschichte der
Herren v. Schellenbcrg von Z. V. Büchel' Z. Iosef Nheinberger. Eine
Kurze Biographie von A. hinger - 4. Komische Villa in Nendeln von
5. Ienny.
vsrarlberger volkssreund:
„Das neue Jahrhundert hat im Nachbarländchen der österr.
Nheinprovinz einen > Geschichtsverein geboren, über dessen Wirken,
Bestreben und Richtung man nun in der Lage ist, ein Urteil abzu-
geben. Das F. L. nahm unter der Negierung des gegenwärtigen
Herrschers Iohann II. einen Aufschwung, wie in einem halben Jahr-
tausend vorher zusammengenommen nicht. Aus der Grundlage einer
ihm 1862 verliehenen freisinnigen versassung sieht es nun auf eine
mehr als 40jährige Periode der wohltätigsten Reformen und Ein-
richtungen aller Art zurück, um die es einfach beneidet werden Kann.
89
Früher eines der ärmsten und infolge der drei berüchtigen Nöten:
der Nhein-, Nüfe- und Feuernot, dann innerer Mißwirtschaft und
endlich mannigfacher äußerer Drangsale herabgekommensten Gebiete
ist es nun vielleicht eines der geordnetsten und glücklichsten des Erden-
rundes geworden. Im Unglück Kommt selten eine geistige Letätigung
auf,- aber >im Glück regen sich auch Kunst und Wissenschaft. Und
wohl in der Freude über das Errungene wurde 1901 der Histor.
verein für das F. L. gegründet, der seitdem jährlich und pünktlich
mit einem, nach Umfang, Gehalt und.Form stattlichen, reichhaltigen
und sauberen Jahrbuche in die VefsentlichKeit tritt. Es sind wirk-
liche Jahrbücher mit über 200 und 300 Zeiten und nicht bloß mehr
magere „Jahresberichte", wie sie im ungleich größeren Vorarlberg
erschienen."
Der Bund:
„Es darf in der Schweiz freudig begrüßt werden, daß in dem
vaduzerland, welches durch seine Lage aufs engste mit der Gstschweiz
nachbarlich verbunden ist, ein histor. verein sich bestrebt, der Landes-
geschichte zu dienen und seine Forschungen zu veröffentlichen. Be-
züglich des liebevoll geschriebenen Lebensbildes des verstorbenen
Hoskapellmeisters Jos. Nheinberger interessiert uns vor allem die
Tatsache, daß die Schweiz eigentlich auch so ein bischen Anspruch an
diesen Hohepriester der Kunst erheben darf, da seine Mutter eine
Graubündnerin aus dem Geschlecht der Carigiet war."
weroenberger und Gbettsggenburger:
„Daß heute schon der dritte Band dieses Jahrbuches vor uns liegt,
zeugt wohl von der rührigen Tätigkeit, die der Histor. Verein unseres
Nachbarländchens entwickelt. Waren schon die ersten zwei Bände ein
währer Genuß, so schließt sich ihnen der dritte Band in würdiger
Weise an. Alles zusammen genommen, bildet auch der dritte Band
einen Ehrenstein für den verein und für die an dessen Abfassung
beteiligten Herren Autoren. Wir empfehlen dessen Studium jedem
Geschichtsfreunde aufs beste."
Vierter Band (1904)
I.Die Tätigkeit des liechtenst. Landtages im l9. Jahrhundert
( l l l , 1890-1900) von Dr. A. Schädler- 2. Grtlieb von Brandts-
90
Vaduz, Bischof von Chur, von Dr. G. Mayer,- Z. öurg Vaduz von
E. Kheinberger- 4. Kegesten zur Geschichte der Herren v. Schellenberg
von I. V. Büchel.
Ver Bund:
„So viele nachbarliche Lande verknüpfen die Gstschweiz mit
Liechtenstein, daß auch bei uns ein „historisches Iährbuch" .des
Fürstentums aus Beachtung rechnen darf. Der neue Band muß ge-
radezu von schweiz. Historikern gewürdigt werden, da er das Le-
bensbild des Grtlieb von Brandis enthält, der von 1458—1491 dem
Bistum C-Hur vorstand. Ebenso wird der Ueberblick über die Tätigkeit
des liechtenst. Landtages besonders im Fürstentum interessieren,- doch
gestehen wir gerne, daß wir mit Anteilnahme den Landtagsver-
handlungen folgten, aus denen wir erst sehen, wie ernsthaft am
wirtschaftlichen und Kulturellen Aufschwung des Ländchens gearbeitet
wird. Wir dürsten froh sein, wenn wir aus unsern Kantonen derartig
zusammenfassende Darstellungen über deren innere Entwicklung be-
säßen. Wir empfehlen diese Arbeit unsern Politikern und Historikern
zur Nachahmung."
Werdenberger und Gbertoggenburger:
„Emsig wie die Bienen tragen die Mitglieder dieses Vereins
ihre Gaben herbei, um das Jahrbuch jeweils für jeden Freund der
Geschichtsforschung zu einer wahren Freude zu machen, heute liegt
der vierte Band vor, der sich in allen Beziehungen seinen Vorgängern
würdig anschließt. Der histor. verein zählt zurzeit 117 Mitglieder
und sein Wirken darf wohl ein recht ergiebiges genannt werden, an
dem sich andere vereine ein Vorbild nehmen Könnten."
Fünfter Band (1905).
1. Peter Kaiser von Dr. Franz Ios. Kind- 2. Die alten Rechts-
gewohnheiten und Landordnungen der Grafschaft Vaduz und Herr-
schast Schellenberg von Dr. A. Schädler,- Z. Uegesten zur Geschichte
der Herren v. Schellenberg von Z. B. Büchel,- 4. Feldmarschall
Iohann, Fürst von Liechtenstein, und seine Regierung im Fürstentums
von Karl v. In der Maur.
95
RorschaGr Zeitung:
„Das F. L. zählt Kaum die Hälfte des Bezirkes Norschach an
Einwohnern und doch unterhält es einen sehr rührigen histor.
verein, der sich jährlich durch Publikationen bemerkbar macht, die
weit über seine Landesgrenzen hinaus Bedeutung haben. Neuestens
gab der verein sehr wertvolle verfassungsgeschichtliche Arbeiten
heraus."
Werdenberger und Gbertsggenburger:
,,Im Selbstverläge dieses so überaus rührigen und tatkräftigen
Vereins ist dieser Tage der fünfte Band seines Jahrbuches erschienen
und wie seine Vorgänger, bietet auch er eine reiche Fundgrube
historischer Forschung in der Geschichte unseres lieben Nachbarländ-
chens und erfreut durch seinen reichen, gediegenen Inhalt sicherlich
einen jeden, der ihn zu ernstem Studium in die Hand nimmt . . .
w i r Können nur wiederholen, daß der histor. verein mit dem fünften
Lande seines Jahrbuches sich selber alle Ehre einlegt und daß dieser
Band beredtes Zeugnis ablegt für das eifrige geistige Leben, das
dessen Mitglieder beseelt, um durch diese wertvollen Publikationen
die Erkenntnis der Geschichte des Heimatlandes unter dem Volke
Liechtensteins zu fördern."
Sechster Band (1906).
l . Karl Freiherr v. Hausen von Dr. A. Schädler,- 2. Zwei
Urbarien der alten Grafschaft Vaduz von I. V. Büchel,- Negesten
zur Geschichte der Herren v. Schellenberg von I. B. Büchel.
Der Bund nimmt von diesem Iahrbuche Notiz und hebt hervor,
daß -die in der zweiten Arbeit häufigen, sorgfältig gedeuteten Flur-
und Geschlechtsnamen interessante Ueberreste aus der Zeit seien, da
das rätoromanische Element im heutigen Liechtenstein oas herr-
schende war.
Siebenter Band (1907).
l . Geschichte der Herren v. Schellenberg von I. B. Büchel)
2. Negesten zu meiner Sammlung liechtenst. Urkunden von Dr. A.
Schädler) Z. Neue Literatur, das Fürstentum Liechtenstein berührend,
von A. Feger.
92
Der Bund:
„Nachdem in den frühern Länden das Material M > der Ge-
schichte der Herren v. Schellenberg zusammengetragen wurde, beginnt
jetzt die Verarbeitung desselben. In der Schweiz wird man dieser
Studie bedeutendes Interesse entgegenbringen, da die Schellenberg seit
dem 13. Jahrhundert in Beziehungen zu geistlichen und weltlichen
Dynastien unseres Landes gestanden sind z .B. zum Bischof von
Chur, den Kebten von pfäsers und St. Gallen. . . Die junge Zeit-
schrift unseres Nachbars entwickelt sich in erfreulicher Weise. Sie
sei unsern Geschichtsfreunden zur Beachtung empfohlen."
Achter Band (1908).
1. Iohann II., Fürst von Liechtenstein. Ein Gedenkblatt zum
50-jähr. Negierungsjubiläum von Karl von In der Maur) 2. Geschichte öer
Herren v. Schellenberg von I. B. Büchel,- 3. Teilungsurkunde zwischen
den Grasen yartmann und Nudolf v. Werdenberg von Dr. G. Marier,-
4. Regesten zu den Urkunden der liechtenst. Gemeindearchive und
Klpgenossenschaften von Dr. 51. Schädler,- 5. Fund eines Waschbeckens
in der Nuine Gutenberg von E. Rheinberger.
wiener Zeitung:
„Das frische Leben, das in dem Kleinen Fürstentume Liechtenstein
unter dem derzeit regierenden Fürsten Iohann II. erblüht, zeigt sich
u. a. auch in der Gründung eines histor. Vereins mit dem Sitze in
Vaduz, der sich die Pflege der LöKalgeschichte zur Kufgabe gesetzt und
Kürzlich den achten Band, diesmal im Festkleide anläßlich des
50 jährigen Negierungsjubilciums des allgeliebten Landesfürsten, her-
ausgegeben hat. Ein Einblick auch in die vorausgehenden sieben
Iahrbücher des Vereins überzeugt von dem redlichen und erfolg-
reichen Streben, die Vorzeit der Heimat bis in die prähistorische
und römische Epoche zurück zu erhalten) eine Fülle lokalgeschicht-
licher Stoffe wird da ebenso mit patriotischem Verständnis erörtert.
Die jedem Bande als Schlußstück beigegebene „Vereinschronik"
zeigt, daß die Mitgliederzahl von Iahr zu Iahr sich gemehrt und
der verein - augenfällig nach den Ziffern das Interesse für seine
löblichen Ziele in immer weitere Kreise getragen hat."
93
vorarlberger Volksblatt:
„ I m Zeichen des Jubeljahres — sowohl Form als Inhalt
nach — steht das Kürzlich erschienene Iahrbuch des histor. Vereins,
welches dieser seinem erlauchten Mitgliede, dem Landesfürsten wid-
met und unter dem Titel „Hürsten-Iubiläums-Ausgabe" veröffent-
licht . . . Allen Liechtensteinern sei die Biographie Zr. Durchlaucht
empfohlen, damit sie ein vollendetes Bild von dem edlen und selbst-
losen Wirken des Fürsten erhalten."
ver Bund:
„Wer in der Schweiz hat wohl eine Ahnung von der Geschichte
des uns benachbarten Fürstentums Liechtenstein? Im vorliegenden
Iahrbuche Kann man sie in aller Kürze lesen, die zum 50 jährigen
Kegierungsjubiläum des gegenwärtigen Fürsten geschrieben wurde.
Das Hauptinteresse, wendet sich hiebei alleroings gerade diesem zu,
der uns in seiner Tätigkeit für das Wohl seines Ländchens und in
seinen hervorragenden Künstlerischen Bestrebungen als eine unge-
wöhnlich sympathische Erscheinung entgegentritt. Die Worte müssen
wahr sein,'denn das Bildnis des Fürsten Iohann stimmt mit ihnen völlig
überein. Der Abhandlung sind auch die Bildnisse der seit dem Anfang
des l7. Iahrhunderts regierenden Fürsten beigegeben, die einen lehr-
reichen Kursus, in der Kleidertracht darbieten. . . . Der Zeitschrift,
die sich bei uns schon gut eingebürgert hat, wünschen wir eine ge-
deihliche Weiterentwicklung."
Neunter Band (1909).
l . prähistorische und römische Funde in Liechtenstein von Dr. A.
Schädler) 2. Geschichte der Herren v. Schellenberg von I. L. Büchel,'
Z. Einiges zur Walliserfrage von I. B. Büchel,' 4. Bücherverzeichnis
der alten bis dahin zur Triesner Kooperaturpfründe gehörenden Bib-
liothek von I. B. Büchel.
8t. Galler Tagblatt:
„ . . . Die Iahrbücher sind stets äußerst reichhaltig und legen
Zeugnis ab von der unermüdlichen Tätigkeit des Vereins."
werdenberger Nachrichten:
„Der histor. verein gab soeben wieder ein Iahrbuch heraus
mit interessanten histor. Arbeiten über das Ländchen am Fuße der
94
Drei Schwestern. Dieser histor. verein Könnte mancher ähnlichen
Organisation viel größerer Länder zum leuchtenden vorbilde dienen,-
denn was er auf dem Gebiete der einheimischen Geschichtsforschung
leistet, ist großartig."
Zehnter Band (1910).
l . Huldigungsakte bei dem Uebergang der Herrschaft Schellen-
berg und Grafschaft Vaduz an die Fürsten von Liechtenstein von
Dr. K. Schädler,- 2. liechtensteinische Bibliographie: Das Geschlecht
der österr. Liechtenstein?, das Fürstentum Liechtenstein von Dr.
h. Bohatta- Z. Die älteste Karte vom Fürstentum Liechtenstein von
1. Fischer, S. I. 4. Ein Beitrag zur Etymologie liechtensteinischer
Ortsnamen von p. I. hopfner, S. I.
vorarlberger vsIKsblatt:
„Der histor. verein versendet soeben den l0. Band seines Jahr-
buches, dessen Inhalt sich würdig, an die frühern Jahrgänge anreiht.
Die Kufsätze beanspruchen alle unser Interesse, da sie zum großen
Teile auch aus vorarlbergische Verhältnisse Bezug nehmen, mit denen
die Geschichte des benachbarten Fürstentums auf das innigste ver-
knüpft ist. Dem rührigen histor. vereine ist zu diesem schönen Jahr-
buche zu gratulieren, das zeigt, daß auch mit geringen Geldmitteln
etwas erreicht werden Kann, wenn der gute Wille und eifriges
Zusammenarbeiten vorhanden sind. 5lus dem Berichte über die Ver-
einstätigkeit ist ebenfalls zu entnehmen, daß der verein ein blühendes
Leben entfaltet und eifrig bestrebt ist, die Kenntnis der Landesgc-
schichte unter der Bevölkerung zu heben und das Interesse an der-
selben zu wecken. Sehr zu begrüßen ist, daß sich der verein zum
Ziele gesetzt hat, dem Heimatschutz sein Augenmerk zuzuwenden und
diesen in den Bereich! der Künftigen Vereinstätigkeit aufzunehmen."
Elfter Band (1911).
l . Sammlung liechtenst. Grts- und Flurnamen von I. Dspelt-
2. Die Freiherren v. Brandis von Dr. p. Bütler.
Deroenberger Nachrichten:
„Seit mehr als 40 Jahren hatten wir Gelegenheit, der vorteil-
haften Entwicklung des uns benachbarten Fürstentums Liechtenstein zu
95
folgen. Es ist geradezu erstaunlich, welche Fortschritte auf allen
Gebieten dieses Kleine aber rührige Land unter der weisen Regierung
seines Landessürsten während dieser Zeit zu verzeichnen hat. Neben
vereinen, welche der Unterhaltung und Belehrung dienen, existieren
auch solche, welche ausschließlich das Wohl und die geistige Hebung
des Landes und Volkes im Auge haben. Unter diesen nimmt wohl
^ der histor. verein des Fürstentums eine hervorragende Stellung ein.
von einer Reihe allseitig wissenschaftlich gebildeter Männer wird
stets mit großem Eifer und Sachkenntnis an der Geschichte des
Landes gearbeitet. Die bereits in 10 Bänden erschienenen Jahr-
bücher enthalten eine Fundgrube unschätzbaren Wertes auf allen
Gebieten, denen sich ebenbürtig der soeben erschienene elfte Bank
anreiht."
der Bund:
„Das ausführliche Verzeichnis der liechtenst. Drts- und Flur-
namen ist eine sehr wertvolle Materialsammlung. Auf den ersten Blick
läßt sich erkennen, wie Kelten, Römer und Kiemannen ihre Spuren
in diesem Namen zurückgelassen haben. Einem geschulten Philologen
ist damit ein beneidenswertes Material in die Hand gegeben, um
ein interessantes Stück Landesgeschichte auszuheilen."
. , Archiv für Geschichte und Landeskunde Vorarlbergs:
„Wer weiß, welche Bedeutung eine umfassende und brauchbare
Flurnamensammlung für die Siedelungs-, Rechts- und Wirtschafts-
geschichte, für die-Grts- und Familiengeschichte und für die Sprach-
geschichte eines Landes besitzt, wird ohne Rückhalt zugegeben roeroen
müssen, daß der Verfasser seiner schönen Heimat mit seiner Arbeit
ein prächtiges Denkmal gesetzt hat. Die Achtung vor der geleisteten
großen Krbeit wächst noch, wenn man bedenkt, daß diese Sammlung
nur als Feierstundenarbeit im Laufe von annähernd sieben Iahren
entstanden ist."
Zwölfter Band (1912).
l . Die Tätigkeit des liechtenst. Landtages in der Periode von
1901 bis 1911 von Dr. A. Schädler- 2. Die Urkunden des Pfarr-
archives zu Bendern von I. B. Büchel- 5. Anhang: Liechtensteinische
Bibliographie: Die österr. Besitzungen des fürstl. Hauses von Dr.
h. Bohatta.
96
8t. Galler Tagblatt:
„Eine Reihe wertvoller, interessanter Beiträge zur liechtenst.
Geschichte bringt der zwölfte Band des Jahrbuches für Liechtenstein.
Mancherlei, was insbesondere auch schweizerische Historiker inter-
essieren mag, enthalten „Die Urkunden des Pfarrarchives zu Len-
dern". Da belegen sich die Beziehungen des diesseitigen Nheintalcs .
der Freiherren von Lax, der Drte Sennwald und Salez, dann auch
Bünden? zu den liechtensteinischen Gebieten und Leuten vielfach."
ver Bund.
„Der Verfasser der ersten Arbeit war der berufene Mann, um
mit vollendeter Sachkenntnis die 50jährige Tätigkeit jenes Parla-
mentes darzustellen, da er der Präsident der obersten Behörde unseres
Nachbarstaates ist. Aus den Beziehungen der Schweiz zu Liechtenstein
mag an die Verhandlungen erinnert werden, die im Jahre 1907 ge-
führt wurden, als es sich um den Anschluß jenes Gebietes an die
rätische Bahn handelte. Sie nahm freilich ein für Liechtenstein uner-
freuliches Ende. — Die Urkunden des pfarrarchios Lendern be-
rühren beinahe durchwegs graubündisch- sankt gallische Verhältnisse
und Persönlichkeiten. Merkwürdig ist die Urkunde von 1Z26, die eine
eingehende Untersuchung und Erklärung, zugleich aber auch eine
vollständige Herausgabe verdient." ' »
Dreizehnter Band (1913).
1. Sachregister zu der im I., III., IV. und X I I . Jahrbuche er-
schienenen Geschichte des liechtenst. Landtages von Dr. 51. Schädler,'
2. Die Menzinger in Liechtenstein von M . Menzinger- Z. Anhang:
Liechtensteinische Bibliographie: Die österr. Besitzungen des sürstl.
Hauses von Dr. H. Bohatta.
Der Bund:
„Ein lieber alter Bekannter, der sich aber diesmal bescheiden
in seinen Landesgrenzen hält und nicht üb>:r den Nhein hinüber ge-
langt. Zur Geschichte des Landtages wird ein erwünschtes Sachregister
gebracht. — Gberst Menzinger gibt Familienerinnerungen zum Be-
sten und weiß aus der Verwaltung des Landes wie der jener Krie-
gerischen Aktion manch patriarchalisches und Erheiterndes zu er-
zählen. — Die liechtenst. Bibliographie, eine bedeutende Arbeit,
9<
welche für die Geschichte des Fürstenhauses und des Fürstentums
wertvoll ist, erscheint als abgeschlossen."
Vierzehnter Band (1914).
l . Karl v. In der Maur von Dr. A. Schädler,- 2. Gutenberg
bei Lalzers von I. B. Büchel und E. Rheinberger; Z. Der Hausberg
bei Mauren von Dr. G. Menghin- 4. Graf Wilhelm v. Montfort-
FeldKirch, 5lbt von St. Gallen, von I. B. Büchel.
Ver Bund:
„Außer einer Würdigung des verstorbenen Landesverwesers
liabinettsrat v. In der Maur enthält der neue Band der liechtenst.
Zeitschrift einige Arbeiten archäologisch-historischen Inhaltes, die auch
in der Schweiz aus entgegenkommendes > Interesse rechnen dürfen. —
Die Burg Gutenberg bei Balzers spielt in der Schweizergeschichte eine
gewisse Rolle. Die „unmenschlichen SnödigKeiten", welche die Be-
satzung von Gutenberg im Ianuar 1499 den Eidgenossen erwies,
eröffneten den SchwabenKrieg. Ietzt, da der neue Besitzer das
Schloß durch eine verständnisvolle Restauration zu einer Zieroe der
Landschaft gemacht hat, wär es angebracht, durch eine Geschichte
der Burg und der Herrschaft Gutenberg die Vergangenheit neu auf-
leben zu lassen. — Emanuel Lüthi in Bern wird die Untersuchungen
auf dem Schloßbühl bei Mauren mit ganz besonderer Aufmerk-
samkeit lesen."
Fünfzehnter Band (1915).
1. Einiges über die Mundart der Talgcmeinden Liechtensteins
von p. A. Schädler- 2. Bilder aus der Geschichte von Mauren von
I. L. Büchel,- 5. Literaturschau 1907--I9I4 von A. Feger.
Vünbner Tagvlatt:
,„ver histor. verein hat soeben den 15. Land seines Iahrbuches
der GessentlichKeit übergeben. Wer diese Jahrbücher Kennt, weiß,
daß es sich hier um eine bedeutsame Publikation handelt, denn der
genannte verein, dem eine Anzahl gewiegte Historiker und andere
Gelehrte angehören, läßt sich die Pflege der großen Geschichte des
Kleinen Fürstentums angelegen sein. Der vorliegende Iahrgang bringt
eine sehr beachtenswerte Arbeit über die Mundart der Talgemeinden
98
Liechtensteins. Den Freunden des Nhätoromanischen sei sie zur Lek-
türe empfohlen. — Die historischen Bilder aus der Geschichte von
Mauren interessieren uns auch deshalb, weil bei uns in Graubünden
das Gebiet der Lokalgeschichte etwas eifriger gepflegt werden sollte."
Der freie Notier:
„ . . . Wir glauben, es wäre der Sache gedient, wenn Kenner
sich eingehender mit der umfangreichen Arbeit über die Mundarten
befassen und mit dem Verfasser einige zweifelhafte Dinge abklären
würden. — Der Histor. Verein entwickelt, um das auch dies Jahr
zu Konstatieren, überhaupt eine erfreuliche und für seine Verhältnisse
bewunderungswürdige Tätigkeit. Alle Iahre veröffentlicht er interes-
sante Urkunden und ausgearbeitete Darstellungen. Seine Wirksamkeit
ist für uns Graubündner umso wertvoller, als sie die hiesige ergänzt,
dank der reichen geschichtlichen Beziehungen Liechtensteins zu unserm
Lande."
Sechzehnter Band (1916).
I. Bilder aus der Geschichte von Mauren von I. B. Büchel,'
Liechtenstein. Volksbräuche und Volkssagen von Dr. A. Schädler.
Ver Vuno:
,,Was in der Sammlung der Volksbräuche und Zagen mitgeteilt
wird von Weihnacht?-, Fastnacht?-, Lichtmesz- und Hochzeitsbräuchen
stimmt selbstverständlich mit den alemannischen und germanischen
Gebräuchen überein, nur daß da und dort eine Kleine Besonderheit
zur Erscheinung Kommt. Auch die Kinderreime, der Nachtwächterruf
und der Alpsegen muten uns vertraut an, Me die Beigle, d. h. die
auf einem Holzscheit aufgezeichneten Weiderechte. Die Sagen be-
wegen sich in den bekannten Vorstellungen von Lindwürmern, Niesen,
untergegangenen Geschäften, wilden Männern, Drachen und ver-
borgenen Schätzen. In einigen Sagen hat der SchwabenKrieg deut-
liche Spuren hinterlassen. Es ist sehr zu wünschen, daß Sie verdienst-
liche Sammlung sortgesetzt wird."
Siebzehnter Band (1917).
l . Einiges aus der vaterländischen Geschichte von I. B. Büchel-
2. Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Eschen von Dr. A. Schädler-
99
Z. vaduzer Sprüche von I. Gspelt' 4. Eheliches Güterrecht und
Ehegattenrecht nach unsern (Quellen von Dr. W. Leck.
St. Galler Tagblatt:
„Ueber liechtenst. Mundartsprüche finden wir im Iahrbuch (17.
Land) des histor. Vereins eine sehr interessante Abhandlung. > Es
ergibt sich aus ihr eine enge verwandschast mit dem ennetrheinischen
Werdenberg, so vor allem in einer bereits stark an Bünden erin-
nernden weichen, oft geradezu verklingenden Aussprache, viele
Sprüche weisen auf auswärtige Herkunft hin; sie sind durch die
Männer, die im Schwabenland oder in der Schweiz arbeiteten, heim-
gebracht und in Liechtenstein heimisch geworden... . Vie gute, an
Grt und Stelle entstandene Arbeit verdient die Aufmerksamkeit der
Mundartsorscher und der Freunde des volkstums."
Achtzehnter Band (1918).
1. Das Hungerjahr 1817 in Liechtenstein von Dr. A. Schädler,'
2. Urkunden aus'dem Urbar von St. Iohann: Die Pfarrbücher
Liechtensteins — Balzers von I. B. Büchel.
Ver Bund:
„Den Zeiten entsprechend weist das diesjährige Iahrbuch einen
bescheidenen Umfang auf. Aber von geistiger Unterernährung ist
nichts zu verspüren, ver versasser der ersten Arbeit spricht von den
Erfahrungen Liechtensteins im Hungerjahre 1817 mit lehrreichen,
vergleichenden Streiflichtern aus die allerneueste Zeit. Es verdient
bemerkt zu werden, dasz das Iahrbuch dem regierenden Fürsten
Iohann II. zum 60 jährigen Negierungsjubiläum gewidmet ist."
Neunzehnter u. zwanzigster Band (1919 u. 1920).
1. Die geschichtliche Entwicklung Liechtensteins von vr . A.'
Schädler,' 2. Geschichtliches über die Burgen unseres Landes von
I. L. Büchel.
1. Geschichte des Eschnerberges von I. L. Büchel 2. vie psarr-
bücher Liechtensteins von A. Feger,' 3. Nachtrag zur Sammlung
liechtenst. Grts- und Flurnamen von I. Gspelt.
ver nunmehr verstorbene Unioersitätsprofessor Herr G. Tobler
in Bern, welcher durch 20 Iahre die Publikationen unseres histor.
500
Vereins sm „Bund" rezensierte, schreibt: „ I n der Schweiz 'wird
man nnt Interesse und Dank die Mitteilungen über unsern Kleinen
und stillen Nachbar in Empfang nehmen."
Herr Schulrat Professor Zosmaier in Innsbruck, ein sehr be-
deutender Historiker und einer der hervorragendsten Kenner der
vorarlberger Landesgeschichte, die zu einem nicht geringen Teile
mit der liechtenst. Geschichte verknüpft ist, !hat sich für die Tätigkeit >des
hist. Vereins stets interessiert und nennt die erste Arbeit des neun-
zehnten Landes eine „vortreffliche Abhandlung".
Seine Durchlaucht, der Landesfürst, und verschiedene Mitglieder
des fürstl. Hauses zollten dieser Arbeit warme Anerkennung und es
wurde besonders hervorgehoben, daß dieselbe eine aktuelle sei und
stelle bei aller Kürze nicht nur eine historische, sondern zumal in
der Gegenwart eine politisch instruktive Studie dar und gewinne so
einen allgemein giltigen Wert.
Wereins-Chromk
8
Vereins-Lhronik.
)̂ Jahresbericht,
Die gut besuchte J a h r e s v e r s a m m l u n g am 8. Oktober zu
Schaan leitete -der Herr Kanonikus Büchel. Er berichtete über oen gün-
stigen Stand des Vereins, der heute l̂t> Mitglieder zählt, nachdem
zwei neue aufgenommen wurden (nämlich die Herren polizeimann
Schädler und Gottlieb Gaßner in Vaduz), Leider aber hat der verein
im abgelaufenen Vereinsjahr sechs Mitglieder durch den Tod verloren.
Es sind dies die Herren: Freiherr Leopold v, Imhof, früherer Landes-
verweser, Pfarrer Urban Marogg in Triefen, Oberlehrer i. p. Rudolf
Ouaderer in Schaan, Oberlehrer Georg Minst in Triefen, Jäger Gant-
ner in Planken und unser Präsident Zanitätsrat Dr, Mbert Schädler.
Dieser aller gedachte der Vorsitzende mit warmen Worten, sowie auch
des Herrn Professor Tobler in Lern, der im „Bund" stets mit Wohl-
wollen unserer Publikationen gedachte, vor allem betonte der Vor-
sitzende den großen Verlust, den der verein durch den Hinscheid seines
ersten, vieljährigen und verdienstvollen Präsidenten erlitten hat. Er
schilderte seine Verdienste um den verein und gab der Zuversicht Aus-
druck, daß sein Beispiel der GpferwilligKeit und sein Interesse für die
ideellen Werte unseres volkstums stets im vereine fortleben werden,
was besonders von unserer Iungmannschaft erwartet werden müsse.
Kn Stelle desselben wurde in den Vereinsvorstand und als Mit-
glied der historischen Kommission für Vorarlberg und Liechtenstein der
Herr Dr. Eugen llipp, Direktor der Realschule in Vaduz, gewählt.
Zum Präsidenten des Vereins ernannte die Versammlung den Herrn
Kanonikus Büchel und zu dessen Stellvertreter den Herrn 5llf. Feger,
Oberlehrer i. R. in Vaduz.
Der Vereinskassier erstattete den Kassabericht wie folgt:
Rechnung für das Iahr 5925
E i n n a h m e n :
Franken
1. Ueberschutz vom Iahre 1920 . . . 574.-^
2. An Subvention von Sr. Durchlaucht dem Landesfürsten . 109.—
5. An Subvention aus der LandesKassa . . . . . . . 100.—
4. An Mitgliederbeiträgen 472.57
5. Kn Vergabung von Sr. Durchlaucht Prinz Alois . . . > 5V.—
6. An Vergabung von Sr. Durchlaucht Prinz Karl . . . 20.—
7. An Vergabung von Ihrer Durchlaucht Prinzessin Elisabeth 20.—
8. An 1920 er Zinsen aus dem Kontokorrent . . . . . 5.52
Summe des Empfanges . . . 1141.69
A u s g a b e ' n : '
Franken
1. Für Druck des Jahrbuches 270.980 ^ ' zum Kurse 1270 . 215.45
2. Für Zustellung der Jahrbücher . 27.95
5. Für Anschaffungen zur Bibliothek ü.—
4. Für öuchbinderarbeiten 4.20
5. Für Postwertzeichen und Postgebühren 41.19
6. Für eine IZlumenspende für den verstorbenen Herrn
Vereinspräsidenten 25 —
7. Kn Subvention der Histor. Kommission für Vorarlberg
und Liechtenstein 50.—
8. Für Druck der Fürstenbilder im 1920 er Jahrbuch . . 55.95
9. Für 1 Fuhrwerk nach Eschen und Reisespesen nach
FeldKirch und Lendern . . . . - 14.—
10. Für 1 Inserat an das Liechtst. Volksblatt , . . 9.20
11. Für 1 Inserat an die Gberrhein. Nachrichten . . . . 8.64
12. An Remuneration für den Vereinskassier . . . . . 40.—
Summe der Ausgaben . . . 475.58
^05
vom Empfange von . . . . 1141.69
abgezogen die Ausgaben von . . . . . . . . . 475.58
bleibt ein Rechnungsrest von . . . . . . . . . 666.11
Vaduz, am 8. Oktober 1922. ^ ^ ^ ^
A. Hegtr, Vereinskassier.
Revidiert und richtig befunden.
M. Keller.
Herr fürstl. Rat Gspelt referierte eingehend über die Tätigkeit
und die neuen Statuten der historischen Kommission, und es wurde be-
schlossen, die Prüfung der Statuten dem Vereinsvorstand zu überlassen.
Unter gespannter Aufmerksamkeit der Versammlung hielt nun
Herr Dr. Nipp einen inhaltreichen und interessanten vortrag über un-
sere Orts- und"Flurnamen. Dieser vortrag wird auf Wunsch der Ver-
sammlung in einem der nächsten Jahrbücher veröffentlicht werden.
K) Mitglieder-Verzeichnis.
x>) M i t g l i e d e r aus dem f ü r s t l . Hause Liechtenstein.
Se. Durchlaucht der regierende Fürst Iohann l l . ,
„ Prinz Franz, K. u. K. Botschafter a. D.,
Prinz Franz junior,
Prinz Johann,
Prinz Karl,
Ihre ,, Prinzessin Elisabeth,
Se. ,, Prinz Alois,
Prinz Friedrich.
d) A n d e r e M i t g l i e d e r :
AnderKa Hugo, Prinz Friedrich Liechtenstein'scher Forstmeister in
Rosegg (Kärnten),
Arbenz Gottfried, vorm. Fabriksdirektor, dzt. in Zürich,
IZanKü Iulius, Dr. phil., Leiter der Antikensammlung am Kunst-
historischen Museum in Wien,
Banzer Andreas, Altvorsteher in Triefen,
Bast Peter, Pfarrer in Uster, Kanton Zürich,
Balliner Emil, Altvorsteher in Mauren,
Batliner Felix Dr., fstl. LandesvhysiKus in Vaduz,
Batliner Johann, Gastwirt in Mauren, '
1N6
Batlinsr Josef Dr., Lahnarzt und Stadtarzt in FeldKirch,
Latliner Mariin Josef, Oberlehrer in Eschen,
Leck Alexander, 21? in Triesenberg,
Leck David, Lehrer in Triesenberg,
Leck Franz Josef, Altvorsteher in Triesenberg,
Leck Johann, Altvorsteher in Triesenberg,
Leck Ludwig, Altkassier in Schaan,
Beck Wilhelm Dr,, Advokat in Vaduz,
Lerger Johann, Schneidermeister in Nendeln,
Böhm-Lawenberg Ferd. v,, fstl, liecht. Zentral-DireKtor i. P. und
hofrat in Wien,
Brepohl F- W., Schriftsteller in Winnenden bei Stuttgart,
Vrender Severin, Musikdirektor in Vaduz,
Brunhart Alfons, Dr, med. in Schaan,
Lüchsl Alois, Architekt in Pforzheim,
Büchel Alois, Lehrer in Balzers,
Büchel Emil, Postmeister in Vaduz,
Büchzl Johann Baptist, geistlicher Rat, Kanonikus, LandesviKar in
Vendern (Vereinsvorsitzender),
Büchel Josef, Pfarrer in Schaan und Schulkommissär,
Büchel Peter, OeKonom in Mauren,
Vühler David, Geschäftsagent in Mauren,
VürKle Christian, Pfarrer in Bendern,
Büchel Johann, Pfarrer in Eschen,
Falk Jakob, Altvorsteher in Schaan,
Feger Alfons, Oberlehrer i, R, in Vaduz (Vereinskassier),
Feger Siegsried, in Vaduz,
Feger Alfons, fürstl. hoskaplan in Vaduz,
Feger Guido, Kaufmann in Wien,
Fehr Wilhelm, in Schaanwald,
De Florin, Domprobft in Chur,
Frick Alois, Oberlehrer in Lalzers,
Fritz Edelbert, Finanzwache-GberKommissär i. R. in Schruns,
Frömmelt Anton, Pfarrer in Triefen,
Frömmelt Johann, Tierarzt in Eschen,
Frömmelt Josef, Oberlehrer in Triesenberg,
Gcchner Franz Xaver, Oberlehrer in Vaduz,
Gatznsr Franz Xaver, Oberlehrer in Triefen,
107
Gaßner Gottlieb, in Vaduz,
Gaßner Iosef, Gi?mnasial-DireKtor i. R. in Innsbruck, -
Geldenbott, fürstl. hofkaplan in Schaan,
Gemeinde Balzers,
Gemeinde' Eschen,
Gemeinde Gamprin,
Gemeinde Mauren,
Gemeinde Planken,
Gemeinde Ruggell,
Gemeinde Schaan,
Gemeinde Schellenberg,
Gemeinde Triefen,
Gemeinde Triesenberg,
Gemeinde Vaduz,
Gubelmann Iosef, Regierungsrat in Gamprin,
haberler Franz, Dr. jur. et med., Ministerialmt im Ministerium des
Innern in Wien,
hanel Richard, fürstl. liechlst. Forstdirektor in Mährisch-Trübau,
hartmann Iulius, fürstl. Forstmeister in Vaduz,
hasler I. G., in Eschen,
hasler Ludwig, Regierungsadjunkt, in Vaduz,
heeb Rudolf, in Gamprin,
hiener Gabr., fürstl. Gberingenieur und Landestechniker, Vaduz,
hietel Franz, Dr. Professor in Wien,
hiltn Iosef, Maurermeister in Schaan, Nr. 80,
hilty Lorenz, Kaufmann in Schaan, Nr. l86,
hilty Lorenz, Baumeister in Schaan,
Hinkelbein Georg, Dberregierungsrat in München,
hoop Ferdinand, Lehrer in Gamprin,
hoop Iosef Silvan, Pfarrer in Mauren,
hoop I., Dr., in Wien,
Iaeger Iosef, Bürgerschullehrer in Bregenz,
Iäger Meinrad in Schaanwald,
Iehli Theodor, Flaschnermeister in Schaan,
Iohn Wilhelm, Direktor am Heeres-Museum in Wien,
Iussel Gregor M., Pfarrer in Schellenberg,
Kaiser Kmbros, 6ö in Mauren,
Kaiser Edwin, 82 in Mauren,
^08
Kaiser Johann, 16 in Mauren,
Kaiser Karl' Vorsteher in Zchellenberg,
Keller Marzelin, fürstl. Landeskassenverwalter in Vaduz,
Keßler Hermann, Oberingenieur, Direktor der überseeischen 5lbteilu
der 5iemens-ZchuckertwerKe in Berlin,
Kieber Theodor, Bahnwärter in Lchaanwald,
Kindle Georg, Lehrer in Zchaan,
Kleiner Viktor, Landesarchioar in Vregenz,
Kloo Martin, Pfarrer in Ruggell,
Krätzl Franz, fürstl. liechtst. Gberforstral in Olmütz (Mähren), ,
Kranz 5llfons, Lehrer in Ruggell,
Kritz Josef, Dr., Gymnasialprofessor in Bregenz,
Kuen Peter Paul, fürstl. üechtst. Mberförster i. !R. in St. Peter b. N
Landeslehrer-LibliotheK in Vaduz,
Laternser Johann, 5lltKassier in Vaduz,
Leseverein in Triefen,
Leseverein in Triesenberg,
Leseverein in Vaduz,
Liechtensteiner verein in 5t. Gallen,
Lindt 5ldolf, Justizrat in Darmstadt,
Martinidetz Klois, Oberstleutnant a. D. in Melk.
Marxsr David, 153 in Mauren,
Marxer Ludwig, fürstl. Landestisrarzt in Vaduz,
Marxer I. 51., 108 in Mauren,
Marxer Johann, bei Nr. 109 in Mauren,
Marxer Frz. Josef, Kitvorsteher in Eschen,
Matt Gebhard, 29 Ruggell,
Matt Gebhard, Kaufmann in hard,
Matt Gustav, in Zug,
Matt I. G., 145 in Mauren,
Matt Paul, 7 in Mauren, ,
Matt Ferdinand, Dr. theol., Vikar in Zürich,
Meier Johann, Lehrer in Mauren,
Meier 5lndreas, 56 in Mauren,
Meier 5lmbros, 78 in Mauren,
Meier Rudolf, stüd., theol., in Rom,
Mündle Johann, 44 in Mauren,
Mützner Franz Josef, Lehrer in Nendeln,
509
Nagel Urban, Stratzenmeister in Mauren,
Näscher Ferdinand, l7 in Gamprin,
Näscher I. G., l6 in Gamprin,
Näscher Joses, M in Gamprin,
Neumann Gustav v., Bäumt, fstl. liechtst. Architekt in Wien,
Nigg Franz, in Zürich,
Nigg Ferdinand, fstl. Kanzleileiter in Vaduz,
Nipp Eugen, Dr. phil., Direktor der Realschule in Vaduz,
Gehn Klbert, in Gamprin,
Vebri Konrad, in Mauren,
Gspelt Klois, fstl. Landesgerichts-Kanzlist in Vaduz,
Gspelt Fidel, Reallehrer i. p., in Vaduz,
Gspelt Josef, fstl. Rat in Vaduz (vereinsoorstandsmitglied),
Gspelt Josef, Geometer in Vaduz,
Gspelt Meinrad in Vaduz,
Gspelt GsKär, Privatbeamter in Bregenz,
parvelka h., fstl. liechtst. Forstverroalter in Groß-Mohrau (Mähren),
preußische Staatsbibliothek in Berlin,
Guaderer Josef, Buchhändler in 5t. Gallen,
Guaderer Rupert, Luchhändler in Schaan,
Neal Knton, Geschästsagent in Triefen,
Rederer Josef, Dr., prakt. Krzt in Fulpmes,
Reding Franz v., Pfarrer in Triesenberg,
Rheinberger Knton in Vaduz,
Rheinberger Egon, akadem. Bildhauer auf Gutenberg bei Balzers
(Vereinsvorstandsmitglied),
Nheinberger Maria, Postmeisterswitwe in Vaduz,
Risch Emil, Oberlehrer in Triefen,
Ritter Martin, Dr., KdvoKat in.Innsbruck,
Ritter Rupert, Stud. von Mauren,
Ritter Wilhelm in Ruggell,
Röckle 5ranz, Architekt in Frankfurt a. M. ,
Sausgruber Ludwig, Buchdruckereibesitzer in FeldKirch,
Schädler Klbert, Professor in ChiKago,
Schädler Emil, fürstl. liechtst. Revierleiter in Rohle hohenstadt
(Mähren),
Schädler Franz Iosef, in Vaduz, -
Schädler Gebhard, TonwarensabriKant in Nendeln,
U 0
Schädler Gustav, fürstl. Regierungschef in Vaduz,
Schädler Iosef, Tonwarenfabrikant in Lrederis,
Schaedler Gtto, Stud. med. von Balzers,
Schädler ttudolf, Dr. in Vaduz,
Schasfhauser Rochus, in Eschen,
Schmidt Peter, Pfarrer in Balzers,
Schöpf Heinrich, Landesgerichtsrat in Klausen (Ti
Schwerzenbach Karl v., Konservator in Bregenz,
Seeger Klois, Kitvorsteher in Vaduz,
Spörry Fritz, Fabrikant in Vaduz,
Sprecher Th. v., Gberst in Maienfeld,
Zteinert Paul, Rektor in pschoro (Gberschlesien),
Strub David, Regierungskanzlist in Vaduz,
Thurnhsr Iulius, Dr., Landrichter in Vaduz,
Tschürtscher Iosef, in Vaduz,
Universitätsbibliothek in Wien,
v. valloi Graf Dr. tllexander, in Bern,
verein der vorarlberger in Wien,
verling Iohann, KltKassier in Vaduz,
vetsch Math, in Grabs,
Vogt Basilius, Pfarrer und Kanonikus in Zürich,
Vogt Iosef, Webermeister in Balzers,
vonbun Robert, Prof. in Vaduz,
Wachter Franz, in Vaduz,
Wachtsr Hermann, Luchbinder in Vaduz,
Wachter Iosef von Schaan, Kaplan in Wangen,
Walser Knton, Gastwirt in Vaduz,
Walser Ferdinand in vornbirn,
Walser Friedrich, Postmeister in Schaan,
Walser Hermann, Stud. in Schaan,
Wanger Iohann, in Schaan,
Wanger Louise, in Schaan,
Wille Franz, Zimmermeister in Vaduz,
Wohlwend Iohann, in Schellenberg,
Wohlwend Iohann, 85 in Mauren,
Wolfinger Kugust in Lludenz,
Wolsingsr Emil, Postmeister in Balzers,
ZajiczeK K., Dr. in prchburg.
^'lZ. Es wird gebeten, allfälligen Wohnungswechsel oder Titel-
änderung dem verein anzuzeigen.
Verzeichnis der historischen Vereine,
wissenschaftlichen Institute usw., init denen der
historische Verein Schristentausch unterhält.
Altdors:
Athen:
Augsburg:
Vamberg:
Basel:
Bern:
Vregenz:
Vr<slau:
vrllnn:
Chur:
Villingen a. V.
Dsnaueschingen:
vonauwörth:
Sichstädt:
FeldKirch:
zrauenseld:
zreiburg i. Vr.:
zreiburg (8chw.):
zriedrichshasen:
verein für Geschichte u. Altertümer von Uri,
Lociete ci'bi8tc>ne et ct'etnnoArapbie 6e Lrece,
historischer Verein für Schwaben und Neuburg,
historischer verein,
historische und antiquarische Gesellschaft,
M g . geschichtsforsch. Gesellschaft der Schweiz,
historischer Verein des Kanton Lern,
vorarlberger Museumsverein,
verein für Geschichte und Altertum Schlesiens,
Deutscher Verein für die Geschichte Mährens und
Schlesiens,
historische und antiquarische Gesellschaft,
historischer verein,
verein für Geschichte und Naturgeschichte der
Baar,
histor. verein für Donauwörth und Umgebung,
historischer verein,
Stella matutina,
Bundesgymnasium,
verein für christliche Kunst und Wissenschaft in
Vorarlberg, ^
Wissenschaftlicher Landesoerein von Vorarlberg,
historischer verein des Kantons Thurgau,
Gesellschaft für Geschichts-, Altertums- u. Volks-
kunde,
Lreisgauverein „Schauinsland",
Deutscher geschichtsforschender Verein,
Schweiz, heraldische Gesellschaft,
verein für Geschichte des Bodensees und seiner
Umgebung,
U 2
Gießen:
Glarus:
Graz:
Halle a. 8.:
Innsbruck:
Rlagensurt:
Landshut:
Luzern:
Mähr. Trübau:
Mödling:
München:
Neuchstel:
Nürnberg:
Regensburg:
Salzburg:
Schasshausen:
St. Gatten:
Stockholm:
Stuttgart:
Solothurn:
Troppau:
Tübingen:
Ulm:
Waidhosen a. ybbs
Winterthur:
Zürich:
Gberhessischer Geschichtsverein,
historischer verein des Rantons Glarus,
historischer verein für SteiermarK,
Thüringisch-Sächsischer verein,
Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vor-
arlbergs,
Museum Ferdinandeum,
Geschichtsverein für Körnten,
historischer verein für Niederbayern,
historischer' verein der fünf Grte: Luzern, Uri,
Schwyz, Unterwalden und Zug,
holzmaistersche Museumsstistung,
Museum der Stadt Mödling,
Akademie der Wissenschaften,
Lociew rieucbsteloise 6e AeoArapbie,
Germanisches Nationalmuseum,
histor. verein von Gberpfalz und Negensburg,
Museum Carolino Augusteum,
histor.-antiquar. verein d. Kantons Schafshausen,
historischer verein des Kantons,
König!, schwedische Akademie d. Altertumskunde,
Württembergischer Altertumsverein,
Schweiz. Gesellschaft für Urgeschichte,
Zeitschrift für Geschichte und Kulturgeschichte
Oesterreich. Schlesiens,
Universitätsbibliothek,
verein für Kunst und Altertum in Ulm (Gber-
schwaben),
Musealverein für Waidhofen und Umgebung,
Stadtbibliothek (Neujahrsblätter),
Antiquarische Gesellschaft,
Schweizerisches Landesmuseum.
v) Zahrbücher-Verzeichnis.
von den früheren, vom h i s t o r i s c h e n v e r e i n f ü r das
Fürstentum Liechtenstein veröffentlichten Jahrbücher sind zu haben
und durch den Vereinskassier, Oberlehrer F e g er in V a d u z , um
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den preis von 3 Franken für einen Lrand zu beziehen, wobei bemerkt
wird, daß für neueintretende Mitglieder mehrere frühere Lände zu-
sammen zu einem ermäßigten preise erhältlich sind:
E rs te r L a n d (1901):
1. Die Gründung des Fürstentums Liechtenstein von Karl v. In
der Maur.
2. Die Tätigkeit des liechtst. Landtages im 19. Jahrhundert (l. 1862
bis 1872) von Dr. Klbert Schädler.
3. Regesten zur Geschichte der Herren v. Schellenberg. I. von Ioh.
Lapt. Lüchel.
Z w e i t e r L a n d (1902).:
Geschichte der Pfarrei Triefen o. Ioh. Lapt. Büchel.
D r i t t e r L a n o (1903) :
1. Die Tätigkeit des liechtst. Landtages im 19. Jahrhundert.
(II. 1873 bis 1889) von Dr. Klbsrt Schädler.
2. Regesten zur Geschichte der Herren v. Schellenberg. II. von Ioh.
Lapt. Lüchel.
3. Iosef Rheinberger. Eine Kurze Biographie (mit Bild) von Knton
hinger.
4. Römische Villa in Nendeln (mit Abbildungen) von Sam. Ienny.
v i e r t e r Band (1904):
1. Die Tätigkeit des liechtst. Landtages im 19. Iahrhundert. ( l l l .
1890 bis 1900) von Dr. Klbert Schädler./
2. Grtlieb von Brandis-Vaduz, Bischof von Chur, von Dr. Georg
Mayer.
3. Burg Vaduz von Egon Rheinberger.
4. Regesten. zur Geschichte der Herren v. Schellenberg von Ioh.
Lapt. Büchel.
F ü n f t e r Band (1905):
1. Peter Kaiser (1793 bis 1864) von Dr. Franz Ios. Kind.
2. Die alten Rechtsgewohnheiten und Landordnungen der Grafschaft
Vaduz und Herrschaft Schellenberg von Dr.. Klbert Schädler.
3. Regesten zur Geschichte der Herren v. Schellenberg. IV". von
Ioh. Baptist Lüchel.
4. Feldmarschall Iohann, Fürst von Liechtenstein und seine . Regie-
rungszeit im Fürstentum von Karl v. In der Maur.
Sechster L a n d (1906):
1. Karl Freiherr v. Hausen 182Z—1889 v. Dr. A. Schädler.
2. Zwei Urbarien der alten Grafschaft Vaduz von Ioh. Lapt. Büchel.
Z. Regesten zur Geschichte der Herren v. Schellenberg. V. von
Ioh. Baptist Büchel.
S i e b e n t e r B a n d (1907):
1. Geschichte der Herren von Schellenberg v. I. Bapt. Lüchel.
2. Regesten zu meiner Sammlung liechtst. Urkunden v. Dr. 5llbert
Schädler.
Z. Reue Literatur, das Fürstentum Liechtenstein berührend, von
Alfons Feger.
Achter L a n d (1908):
1. Iohann II., Fürst von Liechtenstein. Ein Gedenkblatt zum 5)0jähr.
Regierungsjubiläum von Karl von In der Maur.
2. Geschichte der Herren v. Schellenberg. II. von I. L. Büchel.
Z. Teilungsurkunde zwischen den Grafen hartmann und Rud. von
Werdenberg vom 2. Mai 1Z42 von Prof. Dr. Georg Maver.'
4. Regesten zu den Urkunden der liechtst. Gemeindearchive und AIp-
genossenschaften von Dr. Albert Schädler.
5. Fund eines Waschbeckens von Bronze im Burghöfe der Ruine
Gutenberg von Egon Rheinberger.
N e u n t e r Band (1909):
1. prähistorische und römische Funde in Liechtenstein. Beitrag zur
Urgeschichte unseres Landes von Dr. Albert Schädler.
2. Geschichte der Herren von Schellenberg. III. (Schluß) von Ioh.
Baptist Büchel.
Z. Einiges zur Wallijerfrage von Iohann Baptist Lüchel.
4. Bücherverzeichnis der alten bis dahin zur Triesner Cooperalur-
pfründe gehörenden Bibliothek von I. B. Büchel. -
Zehn te r Band (1910):
1. Huldigungsakte bei dem Uebergang der Herrschast Schellenberg
und Grafschaft Vaduz an die Fürsten von Liechtenstein von Dr.
Albert Schädler.
2. Liechtensteinische Bibliographie. I. Das Geschlecht der österr.
Liechtensteins. II. Das Fürstentum Liechtenstein von Dr. Hans
Bohatta.
U5
z. Die älteste Karte vom 'Fürstentum Liechtenstein von I. Fischer §. I.
4, Ein Veitrag zur Etymologie liechtensteinischer Ortsnamen von
p. I. hopfner S. I.
E l f t e r Band (1911):
1. Sammlung liechtst. Orts- und Flurnamen von Jos. Gspelt.
2. vie Freiherren von Brandts von Dr. p. Bütler.
Z w ö l f t e r B a n d (1912):
1. Die Tätigkeit des liechtst. Landtages in der Periode von 1901
bis 1911 von Vr. Albert Schädler.
2. Die Urkunden des Pfarrarchives zu Bendern v. I. B. Büchel.
5. Anhang: Liechtensteinische Bibliographie, III. Die österr. Be-
sitzungen des fürstl. Hauses von vr. Hans Lohatta.
D r e i z e h n t e r B a n d (1915):
1. Sachregister zu der im I., H l . , IV. und XII. Jahrbuche er-
schienenen Geschichte des liechtst. Landtages von Dr. A. Schädler.
2. Die Menzinger in Liechtenstein von Moritz Menzinger.
Z.Anhang: Liechtensteinische Bibliographie (Schluß). Die österr.
Besitzungen des fürstl. Hauses von Dr. A. Lohatta.
v i e r z e h n t e r L a n d (1914):
1. Karl v. In der Maur von Dr.) Albert Schädler.
2. Gutenberg bei Lalzers v. I. L. Büchel und Egon Rheinberger.
5. Der Hausberg bei Mauren von Dr. Oswald Menghin.
4. Graf Wilhelm von Montfort-FeldKirch, Abt von St. Gallen von
I. B. Lüchel.
F ü n f z e h n t e r L a n d (1915):
1. Einiges über die Mundart der Talgemeinden Liechtensteins von
p. A. Schädler.
2. Bilder aus der Geschichte von Mauren v. I. B. Lüchel I.
5. Literaturschau 1907—1914 von Alfons Feger.
Sechzehnter B a n d (1916):
1. Bilder aus der Geschichte von Mauren von I. B. Lüchel II.
2. Liechtensteinische Volksbräuche und Volkssagen von vr. Albert
Schädler.
U 6
S i e b z e h n t e r L a n d (1917):
1. Einiges aus der vaterländischen Geschichte von I. L. Lüchel.
2. Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Eschen von vr. 5l. Schädler.
Z. vaduzer Sprüche von Iosef Gspelt.
4. Eheliches Güterrecht und Ehegattenrecht nach unseren Guellen
von vr. Veck.
Achtzehnter L a n d (1918):
1. Das hungcrjahr 1817 in Liechtenstein von vr. Albert Schädler.
2. Urkunden aus dem Urbar von Zt. Iohann und die Pfarr-
bücher Liechtensteins, I. Balzers von I. L. Büchel.
N e u n z e h n t e r B a n d (1919):
1. vie geschichtliche Entwicklung Liechtensteins mit besonderer Be-
rücksichtigung der neuen Zeit von vr. A. Schädler.
2. Geschichtliches über die Burgen unseres Landes von I. B. Büchel.
Zwanz igs te r L a n d (1920):
1. Geschichte des Eschner Lerges von I. B. Lüchel.
2. vie Pfarrbücher der Pfarrei Triefen von Alfons Feger.
Z. Nachtrag zur Sammlung liechtensteinischer Grts- und Flurnamen
von Iosef Gspelt.
E i n u n d z w a n z i g s t e r B a n d (1921):
1. Vie Tätigkeit des liechtensteinischen Landtages in der Periode 1912
bis 1919 von vr. Albert Schädler.
2. Fürst Wenzel Liechtenstein von Alfons Feger.