«Ich war hier und ich werde wiederkommen ...»
25 Jahre Tangente: Jubiläumsfest und Konzerte vom Samstagabend
Das 25-jährige Bestehen der
Tangente in Eschen wurde am
Samstag mit einem offiziellen
Festakt und drei begeisternden
Konzerten gefeiert. Ein Viertel-
ahrhundert Jazz und Kunst,
internationale Stars und regio-
nale Grössen begeisterten.
st zu einem Ort der wirklichen
}erührung und Begegnung geworden.
}egegnung zwischen verschiedensten
isziplinen der Kunst und Musik, vor
lem aber Begegnungen zwischen
‘nd mit den Menschen, die sich mit
len Künsten als Produzierende oder
Js Konsumierende beschäftigen. Eine
ler vielen bemerkenswerten Leistun-
en der Tangente besteht auch in der
prungbrettfunktion, die sie für viele
echtensteinische und regionale
’unstschaffende innehatte und hof-
ntlich weiterhin innehaben wird. Die
erspektive des Jazz wurde mit einer
>sten «wissenschaftlichen Studie»
um Thema «Jazz und Liechtenstein»
uf äusserst humorvolle Weise von
farkus Gsell vertreten. Markus Gsell
pielte auch Sopransaxofon und Bass-
Jarinette beim kurzen Konzert, mit
yelchem er zusammen mit Herbert
Valser (Trompete, Flügelhorn und
Naldhorn) dem offiziellen Teil einen
nusikalischen Glanzpunkt aufsetzte.
3rasilianische Fröhlichkeit
ınd Melancholie
«Saudades do Brasil» heisst Sehn-
ucht nach Brasilien. Unter diesem
dotto gestaltete die Alegre Correa
roup im Anschluss an die offizielle Fei-
* ein Konzertprogramm der Superla-
ve. Zusammen mit seinen brasiliani-
;hen Landsleuten Marcio Tubino, Ro-
aldo Saggiorato und Fernando Paiva
wie den österreichischen Musikern
homas Kugi, Bert! Mayer und Paul Ur-
‚anek überzeugte Corr&a in einer fan-
astischen Mischung aus spontaner
ipielfreude und melancholischen Klän-
‚en mit Kompositionen aus den letzten
:ahren. Einen atemberaubenden
Jöhepunkt setzte dabei die junge Sän-
‚jerin Ana Paula da Silva. Eine Stimme
"oller Erotik und Intensität, voller Soul
ınd verspielter Virtuosität, die wohl
ächt nur beim Rezensenten eine Gän-
‚ehaut hinterlassen hat. Immer wieder
aoe.- Der Eschner Vorsteher Gregor
Jtt eröffnete den offiziellen Festakt um
17 Uhr und überbrachte der Tangente
lie Glückwünsche der Gemeinde. Kul-
‚urminister Alois Ospelt verglich in sei-
ıer nachfolgenden Ansprache das
zrundprinzip und das erfolgreiche En-
zagement der Tangente mit den vier
äckpfeilern des Jazz: Rhythmus, Into-
a1ation, Besetzung und Improvisation.
Jas perfekte Zusammenspiel dieser
/ier Faktoren führte die Tangente
dorthin, wo sie heute steht.
Wie es kam, dass die Tangente über-
ıaupt steht und dass dies alles andere
als selbstverständlich ist, erläuterte
Evelyne Bermann in ihrem hervorra-
genden Rückblick auf die Vereinsge-
schichte aus der Perspektive der bil-
lenden Kunst. Da gab es einmal zwei
‚unge Studenten, die in den späten
70er Jahren nach Liechtenstein
zurückkehrten und feststellen muss-
‚en, dass sich dort eine «kulturelle
Pampa» befindet. 1979 legten Karl
aässner und Jens Dittmar den Grund-
stein zum Verein Tangente. Evelyne
Bermann verwies auf all die Men-
schen, die seither den Verein und da-
nit die liechtensteinische Kulturland-
schaft wesentlich mitgeprägt haben
ınd zählte einen Leistungskatalog auf,
ler sich wahrlich sehen lassen kann.
Sprungbrett und
Ort der Begegnung
Eine Tangente ist eine Berührungs-
linie. Der Tangente-Verein in Eschen
opstar der Jazzgeschichte: Larry Coryell 7elebrierte ein Crossover von westlicher Jazzmusik und indischem Raga.
zuchen in der Tangente Namen auf, die
ıan sonst nur in den höchsten Sphären
es Jazzhimmels vorfindet. Mit Larry
oryell ist es Karl Gassner wieder ein-
ı1al gelungen, einen Topstar der Jazz-
geschichte zu verpflichten. In seinem
uartett mit dem Amerikaner George
‚.rooks am Saxofon und den Indern
'eejay Ghate an den Tablas sowie Ro-
‚u Majumdar an den Bansuris zele-
rierte der Altmeister der Fusionmusik
in Crossover von westlicher Jazzmusik
ınd indischem Raga, das zwar viel-
ıicht keine neue Erfindung darstellte,
1 seiner hochkarätigen Besetzung und
ı1eisterhaften Ausführung dennoch
'stlos begeisterte.
Karl Gassner für die musikalische
bteilung, Cornelia Hermann für den
‚Ünstlerischen Bereich und allen ande-
‚en Mitwirkenden der Tangente darf
nit Stolz und Anerkennung für die 25
lahre Tangente gratuliert werden. Und
nit der Indonesierin Luluk Purwanto,
inem der vielen Stars, die auf den Bar-
vänden ihre Unterschrift und einen
‘ommentar hinterlassen hat, darf mit
£helmischer Freude gesagt werden:
‚ich war hier und ich werde wieder-
tommen, hi hi hi ...»
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