Kunst kennt keine Intoleranz
Auf Anregung des in Indonesi-
en geborenen und in Eschen le-
benden Künstlers Fauzie As’Ad
und in Zusammenarbeit mit der
Tangente hielten sich liechten-
steinische Künstler Anfang die-
ses Jahres für einen einmonati-
gen Arbeitsaufenthalt in Indo-
nesien auf.
Gerolf Hauser
In einer Presseorientierung in der Tan-
gente in Eschen informierten Karl Gass-
ner von der Tangente und die Künst-
ler/-innen Barbara Bühler, Walti Roth,
Vlado Franjevic, Arno Oehri und Fau-
zie As’Ad über die Ergebnisse dieses
Kulturaustausches im Bereich der bil-
denden Kunst.
Optimale Arbeit
Urlaub sei es nicht gewesen, meinten
die Künstler/-innen, auch wenn die in-
donesischen Gastgeber mit der ihnen
selbstverständlichen Herzlichkeit den
aus Europa Kommenden die Schönheit
z.B. buddhistischer Tempel oder Mu-
seen zeigten, aber auch jenen Ort, an
dem Fauzie As’Ad studiert hatte und an
dem jeder der liechtensteinischen
Künstler für und mit den dortigen Stu-
dierenden Workshops gab - das staatli-
che Institut Seni Indonesia (ISIY. Indo-
1esische Kunstakademie) in Yogyakar-
a, Java, Indonesien. Karl Gassner be-
lankte sich vor allem beim Kulturbeirat
ür die finanzielle Unterstützung dieses
\ustausches und Fauzie As’Ad bei allen
yeteiligten Künstler/-innen, «die opti-
nale Arbeit geleistet haben». Das zeig-
‚en in der Tangente aufgehängte Fotos,
»nerseits von den in Indonesien von
len Liechtensteiner/-innen gestalteten
Arbeiten, andererseits die Ergebnisse
ler Workshops mit den dortigen Stu-
lierenden, die in Yogyakarta in einer
Ausstellung gezeigt wurden. Ein von
/lado Franjevic während des Aufent-
ıaltes gedrehtes Video vervollständigte
die vielfältigen Eindrücke in der Begeg-
lung mit einer anderen Kultur.
Vielfältige Eindrücke
Als im Vorfeld Fauzie As’Ads ehe-
naliger Lehrer und Professor am ISIY,
Suwarno Wisetrotomo, Liechtenstein
esuchte, sagte er: «Ich bin sicher, ein
\ustausch wird für beide Seiten sehr
fruchtbar sein. Wunderschön wäre, ei-
ıen solchen Kulturaustausch regel-
mässig stattfinden zu lassen, auch des-
ıalb, weil Kunst keine Intoleranz
zennt, kein Verurteilen des anderen,
veil er eine andere Hautfarbe, eine an-
Jere Religion oder eine andere politi-
;che Haltung hat.» Nun, nach der ers-
ten Hälfte der Begegnung, sei deut-
lich. dass die unmittelbaren und
Die Künstler/-innen Barbara Bühler, Fauzie As’Ad, Walti Roth, Arno Ochri, Vlado Franjevic (von links) und Karl Gassner
‚on der Tangente (hinten links} informierten über den Kulturaustausch mit Indonesien. (Bild: Gerolf Hauser)
‚ünstlerisch wie menschlich interes-
:anten Begegnungen, darin waren sich
ılle einig, der eigentliche Kern dieses
“ulturaustausches ist. So wird die
zweite Hälfte, der Besuch von fünf in- soll ein Katalog erscheinen, der sowohl
lonesischen Künstler/-innen in Liech- die in Indonesien, wie auch in Liech-
enstein im Sommer nächsten Jahres, tenstein erarbeiteten Werke zeigen
r‚orbereitet. Nach diesem Gegenbesuch wird.