Wasserversorgung
Zur Wasserversorgung haben sich sowohl die Gemeinden des Oberlandes als auch
diejenigen des Unterlandes zu einem Wasserverbund zusammengeschlossen. Infolge
der vorhandenen Grundwasserverhältnisse wird jedoch längerfristig ein Anschluss
des Unterlandes an das Oberland respektiv ein landesweiter Wasserverbund ange-
strebt. An einem Normal-Verbrauchstag brauchen wir 25'000 m3 Wasser, an einem
Höchst-Verbrauchstag ca. 40'000 m3. Ist der Quellertrag minimal (Winter),
benötigen wir heute schon rund 75% Grundwasser, Ist der Quellertrag jedoch”
maximal genügen 40% Grundwasser. Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt rund 1'000 Liter
pro Einwohner pro Tag, der Jahresverbrauch 8 Mio.:m3. Er teilt sich auf in rund
50% für Haushalt und Gewerbe und 50% für die Industrie. Der Wasserpreis liegt
bei ca. 35. Rappen/m3. Diesen günstigen Wasserpreis verdanken wir dem Umstand,
dass noch alles Wasser direkt ohne jede Aufbereitung verwendet werden kann.
Da derAnteil der Quellen praktisch ausgeschöpft ist, sind wir für die Zukunft
auf das Grundwasser als Wasserreservoir noch vermehrt angewiesen.. Nicht einbe-
zogen in die Wasserbilanz sind die Grundwassermengen, die bei Wasserhaltungen::
bei Tiefbauten abgepumpt werden und je nachdem in ihrer Menge sehr beträchtlich
sind.
Entwicklung/Industrialisierung in Bezug auf die Gewässerbelastung
Nachstehend einige Zahlenbeispiele, die die Entwicklung unseres Landes in den
letzten Jahren aufzeigen sollen. Betrug die Bevölkerungszahl 1965 - 19'300,
war sie im letzten Jahr 25'800. Die Zahl der Beschäftigten in Industrie und
Gewerbe erhöhte sich von 9'983 auf 14'220 im letzten Jahr. Die Exportsummen
betrugen 1965 - 168 Mio. Franken und 1979 bereits 760Mio. Franken, Auch
drastisch angestiegen sind die Motorwagen, 1965 hatten wir 4'050, 1979
13'134 Motorwagen. Die Zahl der biologischen Einwohnergleichwerte (EGW) aus
der Industrie beträgt 70'000.
Wir sehen, dass in den einzelnen Gemeinden die Industrie viel grössere
Schmutzstoffrachten bzw. Abwassermengen liefert, als die Bevölkerung. Liechten-
stein ist im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl sehr stark industrialisiert.
Abwassermässig vorherrschend ist die metallverarbeitende- und die Lebensmittel-
industrie. Chemische Industrie ist keine vorhanden.