Volltext: Die Bleizeit

Der Drucker, auch Buchdruckmaschinenmeister genannt, benötigte für seine Tätigkeit 
folgende Gegenstände: Druckmaschine, Druckfarbe, Druckform und Bedruckstoff. 
Dies verdeutlicht, wie vielfältig seine Aufgaben waren, bis er den einwandfrei bedruckten 
Bogen in seinen Händen hielt. 
Nachdem der Drucker den Satz aus 
der Setzerei erhalten hatte, fügte er 
diesen im Schliessrahmen zu einer 
Druckform zusammen. Für kleinfor- 
matige Drucksachen, wie Visitenkar- 
ten, Briefpapiere, Karteikarten oder 
Couverts, benützte er den Drucktie- 
gel. Für den Druck von Prospekten, 
Zeitschriften, Plakaten und Büchern 
standen ihm je nach Druck- und Pa- 
pierformat geeignete Schnellpressen 
zur Verfügung. 
Viele kleine Druckereien — diese bil- 
den heute noch die Mehrzahl im 
Druckgewerbe — hatten Drucktiegel 
im Formatbereich 26x38cm und 
Schnellpressen mit 50x 70cm Grösse 
in ihren Betrieben stehen. In Mittel- 
und Grossdruckereien gab es vielfach 
Druckpressen für Papierformate von 
35 x 50 cm bis über 70 x 100 cm. 
Der Drucker legte die Seiten auf die 
sogenannte Schliessplatte. Beim Druck- 
tiegel waren es oft nur eine, manch- 
mal auch zwei Seiten, z.B. Tabellen 
mit Längs- und Quersatz, und bei 
Schnellpressen, je nach Druckformat 
und Umfang, bis zu 32 Seiten. Die Sei- 
ten waren so zu positionieren, dass 
diese nach dem Falzen in der richtigen 
Reihenfolge lagen. Der Drucker hatte 
sich also auch über die Falz- und Bin- 
deart zu informieren. Für das Aus- 
schiessen gab es Dutzende von For- 
meln und Regeln. 
ze al 
16er-Druckform in einer Schneilpresse 
Lagen die Seiten in der richtigen Rei- 
henfolge, begann das «Format- oder 
Standmachen». Im Schliessrahmen 
wurde der nicht ausgefüllte Raum mit 
eisernen Stegen besetzt und mit 
Schliesszeugen festgeklemmt. Je nach 
Funktion hatte jeder Schliesssteg eine 
eigene Bezeichnung: Kapital-, Bund-, 
Kopf-, Fuss-, Mittel- oder Kreuzsteg.
	        

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